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Multimedia-Landschaften für Kinder im Hort Landeshauptstadt München Schul- und Kultusreferat SIN - Studio im Netz e.V. Lernwelt Computer als Herausforderung für Kindertageseinrichtungen

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Multimedia-Landschaften für Kinder

im Hort

LandeshauptstadtMünchenSchul- undKultusreferat

SIN - Studio im Netz e.V.

Lernwelt Computer

als Herausforderung

für Kindertageseinrichtungen

Edith IlgUlrike OehringSchul- und Kultusreferatder Landeshauptstadt MünchenFachabteilung 5

Hans-Jürgen PalmeAlexandra KlauckSIN – Studio im Netz e.V.

Juli 2006

Multimedia-Landschaften für Kinder

im HortLernwelt Computer

als Herausforderung

für Kindertageseinrichtungen

Impressum

Herausgeber Landeshauptstadt München

Schul- und Kultusreferat

Fachabteilung 5, KindertageseinrichtungenTel.: 0 89 / 2 33 – 2 52 03Neuhauser Straße 3980331 München

In Zusammenarbeit mit SIN – Studio im Netz e.V.Tel.: 0 89 / 72 46 77 00Heiglhofstraße 181377 München

Autorenteam Gabriela Dölitzsch, Kindertageseinrichtung Bad-Soden-Straße 29Björn Friedrich, SIN – Studio im NetzOrtwin Haertel, Hort Nanga-Parbat-Straße 105Lydia Horch, Hort Alfonsstraße 10Edith Ilg, Schul- und Kultusreferat – F 5Alexandra Klauck, SIN – Studio im NetzTanja Kroiß, Hort Fromundstraße 46Irmingard Lachmann-von Bally, Großhaderner Straße 52aChristina Laun, Hort Guldeinstraße 27/ IITobias Miller, SIN – Studio im NetzHans-Jürgen Palme, SIN – Studio im NetzSabine Ritz, Hort Hermann-Gmeiner-Weg 34Manuela Rotter, Hort Riegerhofweg 5Stephan Schamburger, SIN – Studio im NetzDoris Schröter, Kindertageseinrichtung Angererstraße 19Siglinde Seemann, ehemals Kindertageseinrichtung Schussenrieder Straße 5aGudrun Seuster, ehemals Hort Forellenstraße 1Emma Strobel, Hort Grafinger Straße 69 Regina Tepohl, SIN – Studio im NetzIrmgard Utz, Hort Bergmannstraße 36Eva Zscheile, SIN – Studio im Netz

Hauptverantwortliche Ulrike Oehring, Schul- und Kultusreferat – F 5,Redakteurinnen Alexandra Klauck, SIN – Studio im Netz

Redaktionsteam Ortwin Haertel, Hort Nanga-Parbat-Straße 105Edith Ilg, Schul- und Kultusreferat – F 5Alexandra Klauck, SIN – Studio im NetzChristina Laun, Hort Guldeinstraße 27/ IIUlrike Oehring, Schul- und Kultusreferat – F 5Hans-Jürgen Palme, SIN – Studio im NetzSabine Ritz, Hort Hermann-Gmeiner-Weg 34Stephan Schamburger, SIN – Studio im Netz

Gestaltung Norbert Höchtlen

Titelbild Maria (9 Jahre), Hort Guldeinstraße 27/ II

Kinderzeichnungen Verschiedene städtische Kindertageseinrichtungen, die an demund Fotos MuLa-Projekt teilgenommen haben.

Satz Officin 56 GmbH

Druck Color-Offset GmbH, 2006

Inhaltsverzeichnis

Grußwort Seite 5

Vorwort Seite 6

Das sind wir Seite 7

Schul- und Kultusreferat Seite 8

SIN – Studio im Netz Seite 9

Unser Leitziel – Mit Medien bilden Seite 10

Unser Projekt Seite 11

MuLa – Multimedia-Landschaften für Kinder Seite 12

Medienbildung und Medienerziehung im Hort Seite 17

Zeig mir, wie es geht! Der Hort – aktiv mit Medien Seite 21

Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten Seite 25

Ohne Wenn und Aber. Integration im Hort Seite 26

Heute bleibt der Computer aus! Spielregeln im Hort Seite 29

Pädi – Der pädagogische Interaktiv-Preis Seite 31

Der kleine Unterschied – Die Medienvorlieben von Mädchen und Jungen Seite 33

MuLa-Party – Kleine Piraten schließen E-Mail-Freundschaften Seite 34

BUGA – Multimedial. Im Reich der Sinne zwischen Realität und Virtualität Seite 35

Eye-Toys – Viel Bewegung im Spiel Seite 37

Gut gespielt – viel gelernt! Spiel- und Lernprogramme im Hort Seite 38

Interaktiv! Quicklebendig ins Internet Seite 41

Ist heute schon eine E-Mail gekommen? Gemeinsam lernen in der Basisstation Seite 42

Suchen – einfach und schnell! Internetrecherchen im Hort Seite 44

Antolin – Ein Internetportal zur Förderung der Lesekompetenz Seite 45

Wir tippen, mailen, kommunizieren! Aktive Medienarbeit im geschützten Rahmen Seite 46

Vom Gummistiefel bis zum Ohr – Der Münchner Kinder-Newsletter Seite 48

Inhaltsverzeichnis

Kreativ! Selber Tun macht Spaß Seite 53

Die Hexe und der Mann. Eine PowerPoint-Präsentation der anderen Art Seite 54

Die kleine Ziege Bärli. Eine Fotogeschichte Seite 56

Wir zeigen es allen! Herzlich willkommen auf unserer Homepage Seite 58

Selbst gesungen, selbst gebrannt. Kindergartenhits Vol. 1 Seite 60

Computerbastelei. Sinnliche Annäherungen an die Computerwelten Seite 62

Mädchen in Action. Eine Fotostory mit Höhen und Tiefen Seite 64

Kostbar! Darauf sind wir stolz Seite 67

Der etwas andere Jahresrückblick. Multimediale Impressionen Seite 68

Singstars. Kinder produzieren ihre eigene Musik-CD Seite 70

Bitte lächeln. Digitale Schnappschüsse – selbst gemacht Seite 72

Tipps und Tricks Seite 73

Empfehlenswertes für Kinder Seite 74

Empfehlenswertes für pädagogisch Verantwortliche Seite 76

Zum Schutz der Kinder Seite 78

Pädagogisch Beachtenswertes Seite 80

Schnäppchen für die Praxis Seite 82

Anhang Seite 85

Schlagwortverzeichnis Seite 86

Glossar Seite 88

Literatur Seite 91

Daten und Fakten Seite 93

Projektagenda Seite 95

Interview. Die Kinder haben das letzte Wort Seite 96

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Grußwort

Das Erziehungsziel „Medienkompetenz“ ist heute aus der Erziehung und Bildung unsererKinder nicht mehr wegzudenken. Kindertageseinrichtungen und Schulen haben denAuftrag, Kinder und Jugendliche auf eine Wissensgesellschaft vorzubereiten, die durch dieneuen Informations- und Kommunikationsmedien geprägt ist. Sowohl im BayerischenKinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) als auch im Bayerischen Bildungs- undErziehungsplan (BEP) und in den Empfehlungen für die pädagogische Arbeit in bayerischenHorten ist die Medienkompetenz als Erziehungs- und Bildungsziel verpflichtend verankert.So stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob wir den uns anvertrauten Kindern die NeuenMedien im Alltag zur Verfügung stellen und einen kompetenten Umgang ermöglichen.Vielmehr müssen wir uns fragen, welche Wege und Methoden wir wählen sollten, umzum Ziel zu gelangen.

Bereits 1997 hat die Fachabteilung Kindertageseinrichtungen des Schul- und Kultusrefe-rates München die neuen medienpädagogischen Herausforderungen aufgegriffen unddamit eine Vorreiterrolle eingenommen, an der auch Kindertageseinrichtungen andererTräger partizipieren können. Gemeinsam mit dem Studio im Netz e.V. (SIN) wurde dasProjekt „Multimedia-Landschaften für Kinder“ geplant und durchgeführt. Mit dem Start dieses Projektes konnten Kinder, Eltern und Erziehungskräfte gemeinsam Erfahrungen darüber sammeln, ob und wie der Computer in Kindertageseinrichtungen als modernesSpiel- und Lerngerät geeignet ist und einen Mehrwert in der Bildung, Erziehung undBetreuung bedeuten kann.

In den städtischen Kindergärten, Horten und Tagesheimen wurden über nunmehr neunJahre hinweg Methoden des Umgangs mit den Neuen Medien erprobt und ausgewertet.Bereits im Jahr 2001 wurde die Broschüre „Multimedia-Landschaften für Kinder –Spielplatz Computer als Herausforderung für Kindertageseinrichtungen“ vom Schul- undKultusreferat und dem SIN – Studio im Netz e.V. in Form eines umfassenden Praxis-berichtes herausgegeben. Die nun vorliegende zweite Broschüre befasst sich speziell mitden Praxiserfahrungen in den städtischen Horten.

Das Thema „Neue Medien“ schließt in besonderem Maße das Thema „Chancengleichheit“ein. Nach Auffassung der OECD bestimmt in keinem anderen der PISA-Teilnehmerstaatendie soziale Herkunft den Bildungserfolg stärker als in Deutschland. Dieser Missstand wirddurch das unterschiedliche Internet-Nutzungsverhalten verschärft. Deshalb muss die mediale Förderung von Kindern bereits im vorschulischen Bereich ansetzen. Dabei kannder Einsatz Neuer Medien eine entscheidende Rolle spielen. Wenn wir nicht stark in dieFrühförderung investieren, werden sich die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen,die sich bereits heute abzeichnen, weiter verschärfen. Wir wollen diesen Entwicklungenentgegenwirken.

Ich danke allen Pädagoginnen und Pädagogen, die mit Engagement und kreativer Experi-mentierfreude gemeinsam mit den ihnen anvertrauten Kindern neue Erfahrungswegebeschritten und dokumentiert haben. Ich wünsche mir, dass möglichst viele Hortpädago-ginnen und -pädagogen die fachlichen Ausführungen in ihre praktische Arbeit implemen-tieren können. Mein besonderer Dank gilt den Medienpädagoginnnen und -pädagogen des Studio im Netz, die das Projekt „Multimedia-Landschaften für Kinder“ mit ihrer aus-gezeichneten Fachlichkeit umfassend und kompetent begleiten.

Elisabeth Weiß-SöllnerStadtschulrätin

Vorwort

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Als Abteilungsleiterin der Fachabteilung 5 für Kindertageseinrichtungen im Schul- undKultusreferat der Landeshauptstadt München freue ich mich sehr, dass diese Broschüre alszweiter Band der „Multimedia-Landschaften für Kinder“ nun vorliegt. Während sich dererste Band schwerpunktmäßig mit dem „Spielplatz Computer“ im Kindergarten befasste,liegt nun der Fokus auf der Altersgruppe der Grundschulkinder. Die Ausführungen und prakti-schen Anregungen zielen speziell auf die Medienpädagogik im Hort.

Unsere Horte verstehen sich als Ergänzung des Elternhauses und der Schule. Die EinrichtungHort spielt somit eine zentrale Rolle in der außerschulischen Bildung, Erziehung undBetreuung. So sollten Schule und Hort eng miteinander kooperieren, um wirklich erfolgrei-che Bildungs- und Erziehungsarbeit leisten zu können. Das bildungspolitische Anliegen, dieMedienkompetenz der Kinder in den Schulen zu fördern, ist inzwischen weitgehend durch-gesetzt. Dies gilt bedauerlicherweise noch nicht in gleichem Maße für die Institution Hort.Dem Umgang mit Neuen Medien muss künftig in Horten die gleich hohe Bedeutung zuge-messen werden, wie dies in der Schule der Fall ist. Lerninhalte, die in der Schule vermitteltwerden, müssen im Hort aufgegriffen und durch ergänzende Bildungsarbeit gefestigt wer-den. Recherchen im Internet zu bestimmten Themenbereichen des schulischen Unterrichtszu Hause beziehungsweise im Hort sind inzwischen Standard. Aber auch eine zeitgemäßekreative Freizeitpädagogik im Hort erfordert heute den Einsatz des Computers.

Ganz besonders ist bezüglich der Medienbildung und -erziehung der Aspekt der Chancen-gleichheit hervorzuheben. Die Neuen Medien sind bereits derzeit omnipräsent und werdenkünftig verstärkt für alle verbindlichen Förderbereiche als informatives und kreatives Arbeits-mittel unentbehrlich sein. Kindertageseinrichtungen haben deshalb die bildungspolitischeAufgabe, Kindern durch den Zugang zu den neuen Informations- und Kommunikations-medien Chancengleichheit zu verschaffen. Kinder, insbesondere aus sozial schwächerenFamilien, sind auf ergänzende und qualitative Medienangebote von Kindertageseinrichtungenangewiesen. Viele, in unseren Horten betreute Kinder, haben im häuslichen Bereich keinenZugang zu einem Computer, noch weniger verfügen über einen Internetzugang. Selbst wennin der Familie die multimedialen Zugangsmöglichkeiten vorhanden sind, fehlt häufig die entsprechende Unterstützung für einen sinnvollen Umgang, der für die Ausbildung vonMedienkompetenz notwendig ist. Für den Einsatz des Computers im Kindergarten und Hortspricht auch, dass hier die Nutzung im sozialen Kontext mehrerer Kinder gemeinsam undpädagogisch begleitet stattfindet.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die an dieser Broschüre mitgearbeitet haben. In denBeiträgen spiegeln sich das große Engagement und die jahrelange Praxiserfahrung der amProjekt „Multimedia-Landschaften für Kinder“ beteiligten Pädagoginnen und Pädagogen. Es ist eine wertvolle Handreichung für die praktische Medienarbeit im Hort entstanden. Ich wünsche allen fachlich Interessierten viel Freude und Anregung beim Lesen.

Dr. Eleonore Hartl -GrötschLeiterin der städtischen Kindertageseinrichtungen

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Das sind wirSelbstgebaute Tastatur von Jessica, 8 Jahre, Hort Alfonsstr.

Das sind wir

Schul- und Kultusreferat

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Schul- und Kultusreferat

Die LandeshauptstadtMünchen ist der größteTräger von Kindertages-

einrichtungen in Bayern. Alle Kindergärten, Horte undKooperationseinrichtungen, die sich in städtischerTrägerschaft befinden, sind dem Schul- und Kultus-referat zugeordnet und werden von der Fachabtei-lung 5 geführt. In über 320 Kindertageseinrichtungen,bestehend aus Kindergärten, Horten und Koopera-tionseinrichtungen, werden rund 28 000 Kinderbetreut. Kooperationseinrichtungen bieten Bildung,Erziehung und Betreuung für Kinder von 9 Wochenbis 12 Jahren. Das Platzangebot der städtischenKindertageseinrichtungen wird ständig erweitert.

Das „Neue Steuerungsmodell“ und das „Qualitäts-sicherungs- und Qualitätsentwicklungssystem“garantieren einen hohen Standard in unseren städti-schen Kindertageseinrichtungen. Die Qualitäts-standards werden beschrieben und dokumentiertund in einem ständigen Entwicklungsprozess überprüft und aktualisiert.

Zeitgemäße und innovative pädagogische Entwick-lungen werden aufgegriffen, Schwerpunkte undProjekte, wie zum Beispiel „Multimedia-Landschaf-ten für Kinder“, werden initiiert, unterstützt undbegleitet.

Auszug aus dem Leitbild des Schul- und

Kultusreferates

Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schul- undKultusreferates der Landeshauptstadt München inden Einrichtungen und in der Verwaltung sind wirden Werten unserer demokratischen Gesellschaftverpflichtet. Auf dieser Grundlage stellen wir imRahmen des städtischen Dienstleistungsangebotesdie Bedürfnisse der Kinder, Jugendlichen undErwachsenen in München in den Mittelpunkt unse-res Handelns.

Die Tradition des Münchener Schul-, Bildungs- undSportwesens ist für uns ständiger Auftrag: offen und sensibel auf die Veränderungen in unsererGesellschaft zu reagieren und das Angebot in denKindertageseinrichtungen, Tagesheimen, Schulenund Sporteinrichtungen entsprechend zu gestalten.

Dabei geht es uns besonders darum, die Begabun-gen und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen zurEntfaltung zu bringen und ihnen die Möglichkeit zueröffnen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Wir wol-len ihnen in einer zunehmend unübersichtlichen undsich rasch verändernden Welt Orientierung bieten,um sie zu befähigen, ein sinnerfülltes, selbstbe-stimmtes und sozialverantwortliches Leben zu füh-ren. Wir achten die Interessen der Einzelnen, berück-sichtigen dabei aber stets unsere Verpflichtunggegenüber dem Gemeinwohl.

Als kommunaler Träger von Bildungs-, Erziehungs-und Sporteinrichtungen nehmen wir im Sinne einerselbstlernenden Organisation die bildungspolitischenHerausforderungen einer Großstadtgesellschaft anund betrachten unsere Arbeit auch als Beitrag zursozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Zukunfts-sicherung der Stadt München.

Nähere Informationen unter: www.muenchen.de/kindertageseinrichtungen

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Das sind wir

SIN – Studio im Netz e.V.

SIN – Studio im Netz e.V.

Das SIN – Studio im Netz (SIN) ist eine medienpäda-gogische Einrichtung, die kommunal und bundesweitaktiv ist. Der Sitz des Vereins ist in München.Das SIN versteht sich als medienpädagogischeDrehscheibe für multimediale Herausforderungen inder Kinder- und Jugendkulturarbeit. Das übergeord-nete Ziel ist, die immer komplexer werdenden vir-tuellen Welten für junge Menschen transparent undzugänglich zu machen, sowie medienpädagogischeImpulse für einen sinnvollen Umgang mit den digita-len Technologien zu setzen. Mit pädagogischer Ener-gie trägt das SIN dazu bei, die veränderte „Kultur desAufwachsens“ in einer mediengeprägten Wissens-gesellschaft positiv mitzugestalten.

Letztendlich zielen die Aktivitäten des Studios daraufab, die persönliche und soziale Entwicklung vonKindern und Jugendlichen zeitgemäß zu fördern unddabei insbesondere deren Medienkompetenz nach-haltig zu stärken. Die Gefahren der sich zunehmendetablierenden Computerwelten für Kinder undJugendliche werden ebenso thematisiert wie diedamit einhergehenden Chancen und Möglichkeitenfür Bildung und Erziehung.

In der Entwicklung und Erprobung einer alltagstaug-lichen Medienpädagogik für die Kinder- und Jugend-kulturarbeit sehen wir Verantwortlichen im SIN einerichtungweisende pädagogische Herausforderung.

Gemäß dieser Leitzielsetzung realisieren wir seitzehn Jahren zeitgemäße medienpädagogische Pro-jekte im Kindergarten und Hort und führen geeigneteAngebote für Jugendliche durch. Die multimedialenVorlieben der jungen Menschen und deren vitaleAneignungskräfte bilden den Rahmen für unsermedienpädagogisches Handeln. Kreativität, Lernen,Partizipationsmöglichkeiten und der präventiveJugendschutz spielen dabei eine genauso großeRolle wie die dringende Notwendigkeit, den Heran-wachsenden relevante Orientierungshilfen in Bezugauf die virtuellen Welten zu bieten.

Als unabhängige Einrichtung kann das SIN die neuenpädagogischen Herausforderungen, die mit den mul-timedialen Entwicklungen einhergehen, praxisnahund kritisch aufgreifen. Die zahlreichen Erfahrungenund Ergebnisse werden in Seminaren, Fachtagungenund in pädagogischen Handreichungen konstruktiv anErziehungsverantwortliche und Interessierte weiter-gegeben.

Das SIN ist nicht allein. In vielfältigen Kooperationenbringen wir unsere medienpädagogischen Ideen undErfahrungen ein. Das Zusammenspiel im pädagogi-schen Netzwerk ist uns Garant für einen lebendigenAustausch, inklusive des damit verbundenen pädago-gischen Mehrwertes.

Das SIN – Studio im Netz ist anerkannter Träger derKinder- und Jugendhilfe und wird gefördert von derLandeshauptstadt München.

Das SIN wurde 1998 mit dem Deutschen Kinder-kulturpreis ausgestattet und erhielt als erste Einrich-tung 1999 den Dieter-Baacke-Preis.

Nähere Informationen unter: www.sin-net.de

Das sind wir

Unser Leitziel – Mit Medien bilden

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Unser Leitziel – Mit Medien bilden

„Also lautet ein Beschluss: Dass der Mensch waslernen muss.“ (Wilhelm Busch aus Max und Moritz /4. Streich).

Doch wie und was der Mensch zu lernen hat, dasverraten uns die einprägsamen Gedichtzeilen ausMax und Moritz nicht. Wilhelm Busch ist damitberühmt geworden und zählt für viele zu den Pionie-ren des Comics. Die Verknüpfung von Text und Bildwar der Schlüssel zu seinem Erfolg. Die didaktischenMöglichkeiten der multimedialen Computer- undInternetwelten hätten ihn sicherlich fasziniert.

Heute, im 21. Jahrhundert, gehört die frühzeitigeBildung zu den wichtigsten Leitzielen einer zeitgemä-ßen Erziehung in unserer Gesellschaft. Neben dengrundlegenden Kulturtechniken steht dabei die ganz-heitliche Bildung im Mittelpunkt der formalen undinformellen Erziehungsprozesse. „Bildung ist mehrals Schule“, so heißt es in den Leipziger Thesen zuraktuellen bildungspolitischen Debatte. Die gelun-gene Entwicklung der individuellen Persönlichkeit im Einklang mit der sozialen Gemeinschaft ist einerichtungsweisende Leitlinie der pädagogischenBemühungen.

Zur Steigerung der Effektivität unserer Bildungsbe-mühungen werden die ineinander greifenden Zielvorgaben zwischen Schulen und Kindertagesein-richtungen neu abgestimmt und aufeinander justiert.Auch in den Kindertageseinrichtungen gehört dieganzheitliche Bildung zum zeitgemäßen Konzept-repertoire, das es kindgerecht umzusetzen gilt. DieSchlagworte heißen „Lernen lernen“, „fördern undfordern“, „harmonisches Zusammenleben“ und„selbstgesteuertes Lernen“. In sozialen Gemein-schaften versprechen pädagogische Inputs nachhal-tige Erfolge.

Damit dies alles in die Erziehungsprozesse einfließenkann, werden anregungsreiche Umgebungengeschaffen, gruppenübergreifende Inputs gegebenund eine Vielzahl von Projekten realisiert. Bei all diesen Aktivitäten beginnt man auch in den Hortenund Tagesheimen mehr und mehr, die multimedialenMöglichkeiten des Computers einzubeziehen und bildungsrelevant zu nutzen. Tatsächlich bietet derComputer inzwischen eine ganze Reihe von Möglich-keiten, um die hier relevanten Inhalte in didaktischhöchst interessanter Form zu vermitteln.

Für die pädagogische Belebung des damit verbun-denen Aufgabenfeldes haben wir das Projekt„Multimedia-Landschaften für Kinder“ (MuLa) konti-nuierlich weiterentwickelt. Im Hinblick auf die sichetablierenden interaktiven Welten ist es enorm wich-tig, frühzeitig Benachteiligungen abzubauen, freieZugänge zu schaffen und pädagogisch Empfehlens-wertes anzubieten und damit auch Bildung neu zudenken. Doch die richtigen Erkenntnisse sind daseine, die konsequenten Umsetzungen das andere.Der Teufel steckt im Detail. Auch in der Medien-pädagogik. Für den Einsatz der multimedialenBildungsmöglichkeiten im Hort sind alltagstauglicheUmsetzungen von medienpädagogisch sinnvollenAktionen nötig. Die medienpädagogischen Erkennt-nisse müssen sich auf dem Prüfstand der alltäglichenGegebenheiten in den Kindertageseinrichtungenbewähren. Nur so können die wertvollen Impulse fürdie ganzheitliche Bildung im Hortbereich in die Praxisallgemein überspringen. Der pädagogische Mehrwertvon Multimedia kommt dann zum Tragen, wenn diedafür entwickelten Modellprojekte nachvollziehbarsind und alle potentiell Interessierten dazu motivie-ren, es selbst zu versuchen. Genau darum geht es indem Projekt MuLa.

Die vielfältigen Erfahrungen und Erkenntnisse ausunserem Projekt stellen wir alljährlich im Rahmeneines Fachtages in der Bayerischen Landeszentralefür neue Medien (BLM) vor. Um einem erweitertenKreis die Partizipation an diesem Projekt zu ermög-lichen, dient diese Broschüre. Vor allem die praxis-nahen Berichte der beteiligten Erzieherinnen undErzieher versprechen eine erkenntnisreiche und moti-vierende Aufbereitung. Aus der Praxis für die Praxis– Medienbildung im Hortalltag – so lautet das Motto.Und wer weiß: Vielleicht hätte Wilhelm Busch auchdazu den passenden Reim gefunden.

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Unser Projekt

Unser Projekt

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MuLa – Multimedia-Landschaften für Kinder

Im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan zähltdie Medienbildung und -erziehung zum Aufgaben-spektrum der Kindertageseinrichtungen. Zur praxis-nahen Bewältigung der Herausforderungen hat das Schul- und Kultusreferat der LandeshauptstadtMünchen gemeinsam mit der medienpädagogischenFacheinrichtung SIN – Studio im Netz e.V. bereits im Jahre 1997 das Projekt „Multimedia-Landschaftenfür Kinder“ gestartet. Über die Jahre hinweg habenwir unser Projekt MuLa kontinuierlich weiterentwi-ckelt, um auch im Hinblick auf die sich etablierendenmedialen Welten frühzeitig Benachteiligungen ab-zubauen, freie Zugänge zu schaffen und pädagogischEmpfehlenswertes anzubieten und damit auch Bil-dung neu zu überdenken. Spielerisches Lernen in virtuellen Welten wird immer mehr als eine medien-pädagogische Notwendigkeit betrachtet, wenn esdarum geht, unsere Kinder frühzeitig zu fördern. Esgilt aber auch, Gefährdendes auszugrenzen und Fehl-entwicklungen vorzubeugen – zum Wohle der Kinder.

Das Projekt MuLa bietet einen pädagogischen Rah-men, um Kindern frühzeitig Anregungs- undErfahrungsfelder zu ermöglichen, um die virtuellenWelten als etwas von Menschen „Gemachtes“ zu begreifen. Es geht aber auch darum, die Freudean den medialen Welten als Transmissionsriemen zur Ausformung einer Medienkompetenz zu nutzen.

Im Mittelpunkt steht dabei die Fundierung für einensinnvollen, selbstgesteuerten Medienumgang. Mitdem Blick auf ein gelingendes Leben im Einklang mitsich und der Gemeinschaft wird den Anliegen desJugendschutzes, der emanzipatorischen Erziehungund der gesellschaftlichen Teilhabe Rechnung getragen. Der erlernte Umgang mit Medien ist einepädagogische Herausforderung, deren Relevanz sich aus der von digitalen Medien determiniertenWissensgesellschaft ergibt und nun für Kindertages-einrichtungen in den Bildungs- und Erziehungsplänender Länder eingefordert wird. Unter sozialen Aspektenist es dabei besonders wichtig, frühzeitigen Chancen-ungleichheiten entgegenzuwirken.

Der Leitgedanke von MuLa ist, die pädagogischenHerausforderungen der Lern- und Spielwelten, die derComputer in zunehmendem Maße bereits für Drei- und Vierjährige eröffnet, im Kontext der Kinder-tageseinrichtungen aufzugreifen. Im medienpäda-gogischen Blickfeld von MuLa steht insbesonderedie Ausformung und Förderung der kindlichenMedienkompetenz in kindgerechter, also spielerischerForm gemeinsam mit anderen Kindern. Bei denHorten steht zudem in besonderem Maße die Nutzungder Informations- und Kommunikationsmöglichkeitendes Internets im Vordergrund.

In dem Projekt MuLa geht es nicht vorrangig um dastechnische Verständnis der Cyberwelten. Das Ziel istvielmehr, den Kindern Möglichkeiten zu geben, einekreative, kritische und aktive Mediennutzung zuerlernen und damit einen wichtigen Beitrag für einezeitgemäße Persönlichkeitsreifung zu leisten. Um mitden medialen Datenströmen zurechtzukommen,erhalten die Kinder vielfältige Anreize und Anregungenfür einen souveränen Umgang mit den virtuellenWelten. Das niederschwellige Angebot ist bei denpädagogischen Fachkräften vor Ort in bestenHänden. Sie können maßgeschneiderte Fortbildungennutzen und auf die medienpädagogische Fachein-richtung SIN – Studio im Netz zurückgreifen. In regel-mäßigen Abständen findet ein Erfahrungsaustauschstatt, in dem auch die Auswertungen der Fragebögenan die Eltern aufgegriffen werden. An eigensangebotenen Elternabenden findet der Austauschmit den pädagogisch Verantwortlichen statt.

MuLa ist ein komplexes Projekt, in dem alle BeteiligtenGehör finden und ihren Beitrag leisten können, damitdie neuen pädagogischen Herausforderungen imBereich der Neuen Medien adäquat gemeistert wer-den. Die Partizipation der jungen Menschen gehörtdabei zu einem der Leitziele.

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Für die Kinder

Für die Kinder bietet das Projekt einen pädagogisch-kreierten Erlebnisraum, in dem die virtuellen Spiel- und Lernwelten freigegeben sind zum eigen-ständigen Erkunden. Konkret können die Kinder indem Projekt MuLa in einem verantworteten Rahmenmedienpädagogisch relevante Lern- und Spielpro-gramme gemäß ihren Interessen nutzen, mit Kreativ-Programmen eigene mediale Kunstwerke gestaltensowie die Internetwelten altersgerecht kennen lernenund für eigene Anliegen nutzen.

Während im Kindergarten die spielerische Erkundungder sog. Edutainment-Titel (unterhaltsame Lern-programme) im Mittelpunkt steht, werden bei denHortkindern auch die Internetwelten einbezogen. Die Computerstationen sind so aufgebaut, dass sienicht alleine, sondern im gemeinschaftlichen Mit-einander genutzt werden. In den Horten steht denKindern jeweils ein Computer mit Internetanschlussund Farbdrucker zur Verfügung. Die beteiligtenEinrichtungen bilden eine Gemeinschaft, in der neueFormen einer alltagstauglichen Medienpädagogikausgelotet werden. Im Rahmen von Impuls-Projektenkönnen die Kinder eigene mediale Produkte gestal-ten, Informationen in Form von E-Mails an alleanderen beteiligten Einrichtungen versenden undInformationen im Internet suchen.

Für die Erzieherinnen und Erzieher

Für die beteiligten Erzieherinnen und Erzieher istdieses Projekt ein praxisorientiertes Erprobungsfeldzur zeitgemäßen Frage, inwieweit die multimedialenWelten für Kinder im Kindergarten- und Hortalltagbereichernd sind. MuLa schafft einen Rahmen, indem die Kompetenzen der pädagogisch Verantwort-lichen vor Ort zusammenfließen und aufgegriffenwerden im Hinblick auf das neue Aufgabenfeld, dasdie interaktiven Spielwelten für die Kindergärten,Horte und Tagesheime bildet.

Für die Eltern

Für die Eltern bietet das Projekt pädagogische Orien-tierungshilfen zum Thema ‚Multimedia und Kinder’sowie die Möglichkeit, in unterschiedlichen Formendirekt an den virtuellen Aktivitäten ihrer Kinder zupartizipieren (Aktionstage). Darüber hinaus könnensie ihre Meinung über die computerisierten Lern- undSpielprogramme, z.B. über Fragebogen, kundtun.

Das Gesamtprojekt ‚Multimedia-Landschaften fürKinder’ hat sich seit 1997 dynamisch entwickelt undbesteht derzeit aus vier Modulen.

MuLa 1 – Der Computerausflug

gibt interessierten Kindertageseinrichtungendie Möglichkeit, mit einer Kindergruppe das SIN – Studio im Netz zu besuchen und

die multimedialen Welten zu erkunden. DiesesProjektmodul findet punktuell, vor allem in den Herbst-ferien, statt.

MuLa 2 – Die Computerkarawane

bringt die neuen virtuellen Spiel- und Lern-welten für einen Zeitraum von ca. 8 –12Wochen direkt in den Kindergarten. Derzeit

sind dafür drei Computersets, bestehend aus jeweilsdrei Multimedia-Rechnern und Farbdrucker, unter-wegs.

MuLa 3 – Die Computeroase

integriert den ‚Spielplatz Computer’ medien-pädagogisch verantwortet in den Kinder-gartenalltag ohne eine zeitliche Limitierung.

Derzeit sind 10 Kindertageseinrichtungen in dasModul integriert. Schwerpunkte in der medienpäda-gogischen Arbeit bilden z.B. die Erprobung vonBildungssoftware oder die Unterstützung der Sprach-entwicklung mit den Neuen Medien.

MuLa 4 – Die Geheimnisse des Internets

eröffnet dem Hort- und Tagesheimbereichdas gesamte Spektrum der pädagogischhöchst interessanten Spiel-, Lern- und Kreativ-

möglichkeiten sowie der zeitgemäßen Informations-und Kommunikationsmöglichkeiten, die mit den viaInternet vernetzten interaktiven Computerwelten ein-hergehen.

Unser Projekt

Unser Projekt

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Basisstation

Zur Unterstützung der medienpädagogischen Arbeitin den Einrichtungen haben die MuLa-Beteiligten dieMöglichkeit, an der Basisstation teilzunehmen. Dazu erhält der jeweilige Hort für einen Zeitraum vonsechs Wochen zwei zusätzliche Rechner. Einmal dieWoche, in der Regel am Freitag, kommt einemedienpädagogische Fachkraft des SIN – Studio imNetz in die Einrichtung und erforscht mit einerGruppe von zwölf Kindern die vielfältigen Informa-tions- und Kommunikationsmöglichkeiten dervirtuellen Welten. Die wesentlichen Bestandteile derBasisstation sind:

■ E-Mail-Kommunikation mit allen an MuLa beteilig-ten Einrichtungen – Jede Einheit der Basisstationbeginnt und endet mit dem Lesen und Beant-worten von E-Mails, in denen unter anderem dieErgebnisse der Basisstation präsentiert werden.

■ Rubriken des Kinder-Newsletters bearbeiten – Das SIN verschickt einmal im Monat einen Kinder-Newsletter an Münchner Kinder, der unter demMotto steht „Von Kindern für Kinder“. Kinder derBasisstation bearbeiten dafür einzelne Rubrikenwie z.B. „In & Out“, „Witze“ oder „Rätsel“.

■ Internetrecherche – Die Kinder suchen im Internetverschiedene Informationen und laden Bilderherunter, z.B. für den Kinder-Newsletter oder fürihr derzeitiges Hortthema.

■ Präsentationen erstellen – Die Kinder erproben dieKreativmöglichkeiten der Lern- und SpielweltComputer; sie basteln z.B. ihre eigene Homepageoder erstellen eine Präsentation.

Fachtag

Von Beginn an werden jährlich die Ergebnisse undErkenntnisse aus dem Projekt MuLa im Rahmeneines Fachtages allen Interessierten präsentiert.Unter dem Titel „Kinder in der Wissensgesellschaft“werden aktuelle Informationen zum multimedialenLernen und Spielen der Kinder weitergegeben undspezielle Impulse für den Einbezug der multimedia-len Welten in ganzheitliche Bildungsprozesse gelie-fert. Seit 2003 wird diese Veranstaltung von derBayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM)unterstützt. Nähere Informationen zu den vergangenenFachtagen finden sich unter www.sin-net.de (Rubrik„Archiv“).

Das Projekt „Multimedia-Landschaften für Kinder“wird vom SIN – Studio im Netz e.V. im Auftrag und inKooperation mit dem Schul- und Kultusreferat derLandeshauptstadt München/Fachabteilung Kinder-tageseinrichtungen realisiert.

Weiterführende Informationen gibt es im Internetunter den Adressen: www.sin-net.de undwww.mula.muc.kobis.de

Derzeit sind 54 Kindertageseinrichtungen an demProjekt beteiligt.

Weiterführende Informationen zu den Kindertages-einrichtungen des Schul- und Kultusreferates derLandeshauptstadt München stehen im Internet unterwww.muenchen.de/kindertageseinrichtungen

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Unser Projekt

© SIN – Studio im Netz e.V.

LandeshauptstadtMünchenSchul- undKultusreferat

Unser Projekt

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Ria, 7 Jahre: „Wichtige Neuigkeiten in Geheimschrift“

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Medienbildung und

Medienerziehung im Hort

Medienbildung und Medienerziehung im Hort

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Medienbildung und Medienerziehung im Hort

Im Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsge-setz (BayKiBiG) wird gefordert, dass sich daspädagogische Personal zur Erfüllung der Bildungs-und Erziehungsaufgaben an den Inhalten des Baye-rischen Bildungs- und Erziehungsplans (BEP) sowiean den Empfehlungen zur pädagogischen Arbeit inbayerischen Horten orientieren soll. Im BayerischenBildungs- und Erziehungsplan konzentriert sich derFörderschwerpunkt „Medienbildung und -erziehung“auf die technischen Medien und dabei insbesondereauf die Geräte der Informations- und Kommunika-tionstechnik.

Eine zunehmend zentrale Rolle wird hier dem Com-puter zugeordnet. In den Empfehlungen zur pädago-gischen Arbeit in bayerischen Horten ist unter denWissenskompetenzen der kompetente Umgang mitMedien verankert.

Unsere medienfundierte Wissensgesellschaft fordertdie Medienpädagogik in ganz neuen Dimensionenheraus. Die Informations- und Kommunikationstechnikdurchzieht alle Lebensbereiche, auch die sozialenund kulturellen. Es gilt deshalb vor allem, unsereKinder auf die neue Wissensgesellschaft angemessenvorzubereiten. Dazu gehört der kompetente Umgangmit Medien als neue Kulturtechnik. Wer nicht mitden Neuen Medien umzugehen gelernt hat, wirdkünftig Schwierigkeiten haben, die alltäglichen Heraus-forderungen zu bewältigen.

Das Leitziel der Medienbildung und -erziehung ist deshalb die so genannte „Medienkompetenz“. DieserBegriff ist in der Pädagogik allgegenwärtig und wirdvielfach interpretiert. Was haben wir im Sinne derMedienbildung und -erziehung in Kindertageseinrich-tungen unter diesem Begriff zu verstehen?

Medienkompetenz bezeichnet nach Dieter Baake dieFähigkeit, Medien und die durch Medien vermitteltenInhalte effektiv nutzen zu können. Die Nutzung sollden eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechendsein. Die Medienkompetenz umfasst deshalbmehrere Fähigkeiten, das bedeutet, man muss in derLage sein:

■ Medien zu kennen und nutzen zu können,■ sich in der Medienwelt orientieren zu können,■ an der medial vermittelten Kommunikation teilzu-

nehmen,■ eine kritische Distanz zu Medien zu halten,■ selbst kreativ in der Medienwelt tätig zu werden.

(Quelle: http://www.lexikondefinition.de/Medienkompetenz.html)

Warum ist Medienkompetenz für die Bildung undErziehung heute so wichtig?

Zeitgemäße Bildung und Erziehung ist ohne Nutzungdes vielfältigen Medienangebotes nicht mehr denk-bar. Spielen und Lernen, Kunst und Kultur haben sich längst die Neuen Medien nutzbar gemacht underfahren durch sie eine Bereicherung.

Kinder wachsen mit den zeitgemäßen Medien aufund zeigen keinerlei Berührungsängste. Im Gegenteil,sie wenden sich allen Neuen Medien begierig undneugierig zu. CD-Player, Fernseher, Video- und DVD-Player, Playstation, Handy und Computer sindfür sie längst zu selbstverständlichen Wegbegleiterngeworden. Der heutige hohe Stellenwert des Erzie-hungsziels Medienkompetenz ist darin begründet,dass die Neuen Medien so gut wie alle medialenMöglichkeiten in sich vereinen und damit denAnwendern völlig neue Dimensionen eröffnen.

Den Kindertageseinrichtungen obliegt hier die beson-dere Aufgabe, die kreative und vielfältige Nutzungder Medien zu vermitteln und erlebbar zu machen.Während im häuslichen Umfeld Medien für Kinderüberwiegend unterhaltend und konsumierend erlebtwerden, eröffnet sich für die Kindertageseinrich-tungen ein unbegrenztes Spektrum an Möglichkeiten,Medien kreativ und aktiv mit den Kindern zu nutzen.

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Medienbildung und Medienerziehung im Hort

Kinder können gemeinsam mit den Erziehungskräftenexperimentierend erleben, wie Text, Fotografie,bewegte Bilder und Ton kombiniert, gemeinsamgestaltet und dargestellt werden. Diese Verbindungvon medialen Möglichkeiten bietet nur der multi-mediale Computer. Die Kindertageseinrichtungenbieten ein ideales Experimentierfeld, in dem Kinderspielerisch lernen, auditive, visuelle und audiovisuelleMedien kennen zu lernen und zweckorientiert einzu-setzen.

Während in Kindertageseinrichtungen Medien wieFernseher, Video, DVD-Player, Playstation oderGameboy überwiegend ablehnend betrachtet undmeist außen vor gelassen werden, entwickelt sichder Computer bzw. die Multimedia-Station als unent-behrlich. Pädagogische Projekte wollen mit Text, Bild und Film dokumentiert, Beiträge für Elternabendeund Öffentlichkeitsarbeit professionell gestaltetwerden. Eine mit Kindern erstellte Homepage derKindertageseinrichtung wird bald geforderter Stan-dard sein. Erziehungskräfte wollen sich über aktuelleEntwicklungen in fachlichen Internetforen infor-mieren und austauschen. Pädagogisch wertvolleComputerspiele bereichern das Experimentier- undErfahrungsfeld Kindertageseinrichtung.

Der Einsatz von elektronischen Medien und insbe-sondere von Computern fördert, richtig genutzt, Basis-kompetenzen wie Kreativität, Diskussionsfähigkeit,Problemlösefähigkeit und flexibles Denken. DerComputer verbindet in sich alle Formen des Medien-gebrauchs, vom digitalen Bilderbuch mit bewegtenBildern, Sprache und Musik bis hin zu selbst erstelltenFoto- und Filmsequenzen mit Text und Ton.

Ein Ziel für Pädagoginnen und Pädagogen in Kinder-tageseinrichtungen sollte sein, sich allen Entwick-lungen der neuen Medien offen zu stellen, sich vor-urteilsfrei und zugleich kritisch im Umgang und in derpädagogischen Nutzung zu verhalten. Wichtig fürPädagoginnen und Pädagogen ist es, das Interesseund die Freude der Kinder an den Neuen Medienaufzugreifen und in sinnvolle Bahnen zu leiten. Dasbedeutet, offen zu sein für neue Erfahrungen und gemeinsam mit den Kindern auf Entdeckungsreisezu gehen. Medien sollten in jeder Kindertages-einrichtung einen Platz als Bestandteil von kindlicherLebenswelt finden. Dabei sollte vor allem Kreativesim Vordergrund stehen. Ob Hörspiel, Video, Foto-grafie oder interaktive Computerspiele, sie allekönnen und sollen, zumeist in Form von Projekten, imAlltag der Kindertageseinrichtung Platz haben. Diesgilt vor allem auch im Sinne eines chancengleichenZugangs zu den Neuen Medien. Ziel sollte beimGebrauch von Medien immer sein, dass Kinder dieseaktiv und kreativ für eigene Zwecke einsetzen.

Jedes Medium ist so gut oder so schlecht, wie esvon Menschen genutzt wird. Die pädagogischeHerausforderung für die Kindertageseinrichtungenist, die multimedialen Möglichkeiten so vielfältig und kreativ wie möglich zu nutzen und schöpferischdamit umzugehen.

Edith IlgFachberatung für Neue MedienFachabteilung 5, KindertageseinrichtungenSchul- und Kultusreferat der Landeshauptstadt München

Medienbildung und Medienerziehung im Hort

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Philipp, 8 Jahre: „Ball spielen und Computer spielen – beides finde ich supercool!“

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Zeig mir, wie es geht!

Der Hort – aktiv mit Medien

Zeig mir, wie es geht! Der Hort – aktiv mit Medien

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Zeig mir, wie es geht!

Der Hort – aktiv mit Medien

Medien im Hort – das hat es früher nicht gegeben.Medien im Hort – das war bisher nicht gerngesehen. Medien im Hort – stellen eine neue päda-gogische Herausforderung dar. Zu den erweitertenErziehungszielen unserer Wissensgesellschaft zähltauch die frühzeitige Ausformung der Medienkom-petenz bei jungen Menschen sowie die Vermittlungeiner zeitgemäßen Medienbildung im Rahmen despädagogischen Alltags.

Und damit stehen die pädagogischen Fachkräfte vorneuen Herausforderungen: Wie kann der Computerin das Gruppengeschehen integriert werden? Welche Regeln sind für den Einsatz erforderlich? Ist der Computer nur zum Spielen da oder bietet dieMultimedia-Station weitere Möglichkeiten?

Können Kinder auch mit dem Computer kreativwerden? Dürfen die Kinder auch im Internet surfen?Solche und viele andere Fragen bedürfen einerAntwort.

In unserem Projekt „Multimedia-Landschaften fürKinder“ haben zahlreiche Erzieherinnen und Erziehergemeinsam mit ihren Kindern die Spiel- und Lern-welten der Neuen Medien entdeckt, in zahlreichenSituationen erprobt und bei vielen Aktionen ein-gesetzt. Während einige Horte ihre Erfahrungen imInternet gesammelt und ihre eigenen Internetseitenerstellt haben, gaben andere bereits ihr Debüt alskleine Sängerinnen und Sänger oder bastelten fleißig neue Computerkreationen. Dies alles nie alleine, sondern in der Gemeinschaft – im sozialenMiteinander. Dadurch hat sich ein enormer Wissens-pool angesammelt, der nicht nur für den persön-lichen Arbeitsalltag hilfreich ist, sondern auch allenLeserinnen und Lesern dieser Broschüre Anregungenfür die aktive Medienarbeit im Hort bietet.

Kunstwerke unserer Hortkinder

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Zeig mir, wie es geht! Der Hort – aktiv mit Medien

Zeig mir, wie es geht! Der Hort – aktiv mit Medien

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Beispiele eines „wichtigen“ E-Mail-Briefwechsels

1. E-Mail 1. Antwort

2. E-Mail

2. Antwort

Keine hohen Anschaffungskosten: Karton-Monitore und Rechner

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Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Kinder sind sehr sozial und spielen und lernen am allerliebsten gemeinsam mit vielen ande-ren. Dass es dabei quicklebendig zugeht, mag für uns Erwachsene manchmal anstrengendsein – missen möchten wir es auf keinen Fall. Da wird viel geredet, gelacht, gezeigt undkommentiert. So auch vor dem Computer. Das haben wir immer wieder in unserem ProjektMultimedia-Landschaften für Kinder erlebt. Für die pädagogisch Verantwortlichen ist esimmer wieder eine neue medienpädagogische Herausforderung, die jungen Menschendabei zu begleiten. Da gilt es, Hilfestellungen zu geben, Regeln festzulegen, zu motivieren,zu dosieren und fördernd – auch lobend – zu beobachten. Der sinnvolle Einsatz vonComputer und Internet im Hort ist pädagogisch anstrengend – doch er lohnt.

Im Hort, wo viele Kinder sind, entfaltet der PC und das Internet einen ganz anderen pädago-gischen Mehrwert als im privaten häuslichen Bereich. Gemeinsam zu entdecken, zu lernenund zu spielen ist auch mit den multimedialen Angeboten am Allerschönsten. Da macht esgar nichts, wenn die Bildschirme immer wieder mit Fingerabdrücken übersät sind.

Schöne mediale Erlebnisse im gemeinsamen Miteinander sind Erfahrungen für das Leben.Auch wir Erwachsene haben Medienerinnerungen gespeichert, die im Gedächtnis geblie-ben sind, weil sie in irgendeiner Art besonders schön waren. Vielleicht war es ein Kinofilm,eine Fernsehserie oder ein Hörspiel. Vielleicht erinnern sich die Kinder von heute später einmal – als Erwachsene – an ein besonderes Lernabenteuer am Computer. Und vielleichterzählen sie dann ihren Kindern, wie sie einst im Hort eine Computeraufgabe gemeinsamgelöst haben und ganz stolz darauf waren.

Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Ohne Wenn und Aber – Integration im Hort

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Ohne Wenn und Aber

Integration im Hort

Ein hoher Anteil von Kindern mit Migrations-

hintergrund im Hort ist keine Seltenheit.

Fordern und Fördern ist da gar nicht so leicht.

Der Computer kann helfen.

„Neue Medien – Integration“, auf den ersten Blickwirkt das wie ein Widerspruch. Dahinter stecken alteBilder, die sich im Kopf festgesetzt haben. Zumeinen ist da das Bild vom einsamen, isoliertenJugendlichen ohne Freunde, der stundenlang alleinevor dem PC sitzt und sich durch unendlicheSpiellevels in die Highscores kämpft. Zum anderenverbinden wir gerade den PC immer noch mitSprache, mit Texten, die es zu verstehen gilt, nichtzuletzt, weil der Computer in vielen Bereichen direk-ter Nachfolger der Schreibmaschine ist.

Glücklicherweise hat sich in der Praxis herausge-stellt, dass Integration und Neue Medien nur schein-bar im Widerspruch stehen. Denn schon das Bildvom einsamen Kind am PC ist in einem Hortraumnur schwer vorstellbar. Wenn sich ein Kind vor denBildschirm setzt und etwas beginnt, egal was, im Internet surfen, Spiele spielen oder Hausaufgabenerledigen, stehen bald die anderen dabei und schauen zu, reden mit, geben Tipps, helfen, spielenmit, fragen oder hören zu.

Nun gibt es Kinder, die aus den verschiedenstenGründen außerhalb der Gruppe stehen und integriertwerden sollen.

Sprachschwierigkeiten und unterschiedliche Natio-nalitäten spielen auch im Hort eine Rolle. Oft fehlenpassende Spielpartner. Manche Kinder sind einfachzu schüchtern, um sich einer Gruppe anzuschließen,andere haben Eigenheiten, die es ihnen schwermachen, Anschluss zu finden. Wieder andere sind zu jung, zu alt, zu spät dazugekommen oder sie gehenauf eine andere Schule und haben keine Klassen-kameraden im Hort.

Wenn es dann auch noch an Anknüpfungspunkten wiegleichen Interessen fehlt, steht das Kind vor einerHürde, die es alleine nicht überwinden kann. Esbraucht Hilfe, um Anschluss an die Gruppe zu finden,sich zu integrieren.

Wie schaffe ich es, einem Kind den Weg in dieGruppe zu erleichtern? Helfen kann da ein Dritter, derPC. Dazu ein Beispiel aus unserer Hortgruppe:

Ja, aber … ? Kein Aber …!Da stand er nun vor mir, 12 Jahre, seit einer Wochein Deutschland und kein Wort Deutsch. Es warenFerien, lauter „Kleine“ und noch ein paar größereMädchen. Eigentlich hatte ich ja auch ein Mädchenerwartet, aber … Kein Aber!

Was sollte ich jetzt mit ihm anfangen? Keine passen-den Spielkameraden, keine gemeinsame Sprache,keine Spiele, die er kannte und dazu Erzieherinnenund Erzieher, die für ihn eindeutig Respektspersonenwaren und keine Spielpartner. Nun denn – wir habenja glücklicherweise einen MuLa-PC. Also setzte ichihn vor den Computer …

Ja, aber…….! Man isoliert ihn doch noch zusätzlich,wenn er alleine vor dem PC sitzt! Kein Aber …! Wie lange war er wohl alleine? Schonum das Spiel zu starten, brauchte er Hilfe und die anderen zeigten ihm gern, was sie schon konn-ten. Auch die Mädchen hatten keine Berührungs-ängste. Da mangels Sprache direkter Kontaktschwierig war, hatten die Kinder sich mit Hilfe desPCs aneinander herangetastet. Beim Erklären derSpiele wurden auch die ersten grundlegendenFragen mit Händen und Füßen gestellt und beant-wortet: wie er heißt, woher er kommt und wo er zurSchule gehen wird, warum er jetzt erst … Es warinteressant, zu beobachten, wie die Kinder dieSprachbarriere überwanden und damit ganz lockereine Reihe anderer Hemmschwellen, die denErwachsenen bei der Kontaktaufnahme oft Problemebereiten: Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Bildung,Religion und Alter.

Bald hallten die Stimmen aus dem Spiel „Eine Wochevoller Samstage“ durch den Raum. Andächtig lauschte er, wenn sich Herr Taschenbier zu verteidi-gen suchte: „Ja, aber …“ und Frau Rosenkohl ihnabschnitt: „… kein Aber!“ Was er davon wohl ver-stand? Was er sich dachte? Ich erfuhr es nicht, stellte jedoch fest, dass er das Spiel schnell erfasste,obwohl darin doch mehr gesprochen wird, als miranfangs bewusst war.

Wie schnell er ein Gefühl für die deutsche Spracheentwickelte, erfuhr ich schon bald. Als sich in seinerGegenwart das erste Mal ein Kind mit: „Ja, aber ichhab doch nur …“ verteidigte, hörte ich ihn mit stren-gem Ton aus dem Hintergrund:„Kein Aber!“ undschon hatte er die Lacher auf seiner Seite – nichtzum letzten Mal.

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Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Ohne Wenn und Aber – Integration im Hort

So deutlich sichtbar wie bei diesem Jungen läuft dieEingliederung selten ab. Zum einen ist die Notwendig-keit der Integration nicht immer so klar zu erkennen,zum anderen sind auch die Fortschritte kleiner, dawir nur selten, wie bei ihm, ganz bei Null anfangen.

Kinder, die sich keinen direkten Kontakt zu anderenaufzunehmen trauen, wählen gerne den PC alsSpielpartner. So müssen sie sich nirgends anschlie-ßen, niemanden fragen, ob sie mitspielen dürfen.„Was muss ich denn da machen?“, ist meist dieAusgangsfrage und die Integration nimmt ihren Lauf.Ganz selten muss ich ein Kind bitten zu helfen. Vielenutzen den PC als Mittler, um sich an Neue oderSchüchterne heranzutrauen. So erhalten sie einenVorwand, auf das Kind zuzugehen. Sie sprechen ersteinmal über die Spiele und suchen gemeinsamLösungen. Oft habe ich beobachtet, wie dann neben-bei Fragen gestellt und Informationen ausgetauschtwerden. Manchmal sind es genau dieselben Fragen,die sie auch beim Chatten im Internet stellen.

Was sie eben an anderen interessiert. Wenn die Spiel-zeit am PC zu Ende ist, haben die Spieler oft zu-sammengefunden und spielen auch anschließendgemeinsam. Jugendliche haben inzwischen vielleichtden Mut gefunden, zu ihren schlechten Billardkennt-nissen zu stehen und spielen gemeinsam. Grund-schüler greifen manchmal das PC-Spiel in andererForm noch einmal auf. Sie malen z.B. etwas dazu oderbauen es in ein Rollenspiel ein.

Integration, also Eingliederung, findet auch statt, wennKinder und Jugendliche mit großem Altersunterschiedzusammenfinden sollen. Die Hauptschüler halten es in der Regel für eine Zumutung, sich mit Kindernaus den unteren Klassen abgeben zu müssen, abersie erklären ihnen mit viel pädagogischem GeschickPC-Spiele und kommen sich nicht mal uncool vor,wenn es sich dabei um „Babykram“ handelt. Wennder Altersunterschied nicht ganz so gravierend ist, istes trotzdem oft schwierig, passende Beschäftigungenzu finden, die für beide Partner gleichermaßen an-spruchsvoll sind und Spaß machen.

Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Ohne Wenn und Aber – Integration im Hort

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Hier sind PC-Spiele gut geeignet, da einmal die„Großen“ den „Kleinen“ helfen können. Sie könnenihr Wissen einbringen und damit glänzen. Anderer-seits wollen die Kleinen auch ganz gern mal zusehen,sich was abschauen oder einfach nur bei den Großendabei sein. So entsteht gelegentlich ein Zusammen-spiel wie unter Geschwistern. Eine Atmosphäre, dieEinzelkinder ja nicht kennen.

Am PC verschwimmen auch alte Rollenzuteilungennach Geschlechtern. Lange Zeit war alles, was mit Technik zu tun hat, etwas für Jungs. Den PCjedoch teilen sich Mädchen wie Jungen gleicherma-ßen. Es gibt zwar noch immer Spiele, die eher Jungsansprechen, wie „FIFA“ oder andere, die nur vonMädchen gespielt werden, wie „Reiterhof“. Aberdurch die „Tobis“ und „Harry Potter“ haben sie sichvereint gekämpft. Beim Zuschauen und Mitredenspielt das Geschlecht der Spielerinnen und Spielerebenfalls eine untergeordnete Rolle. Es gibt eineschwierige Phase, in der Mädchen und Jungen nichtzusammen spielen können, ohne sofort mit „ver-liebt“ geneckt zu werden. Wenn das gleicheMädchen aber am PC sitzt und der Junge sich dazu-setzt und mitspielt, wird das erstaunlicherweisekommentarlos toleriert. Einen ähnlichen Stellenwerthat nur noch das gemeinsame Musik hören.

Ein PC bietet so viele verschiedene Möglichkeiten,dass an und für sich für jeden etwas dabei sein müsste – außer für unseren Peter. Er findet immerwas zum Spielen, Basteln oder Malen und kann mitseiner Fantasie für sich und andere Spielwelten auf-bauen. Den PC jedoch hat er bisher schlichtwegignoriert. Dabei ist er durchaus an Technik interes-siert. Woran liegt es also? Fühlt er sich zu sehr ein-geengt durch die Spielvorgaben?

Irgendwann in einer unbeobachteten Stunde wurdeer dann doch in die Computer-Fan-Gemeinde „integriert“. Ein Freund hatte ihn zum Zuschauenbeim Spielen von Sim-City überredet und da konnteer nicht mehr widerstehen! Er musste eine Stadtnach seiner Vorstellung haben! Seither drängelt ersich mit allen anderen am Tisch, wenn es darum geht,die Computerspielzeit festzulegen.

Emma StrobelHort Grafinger Straße 692-gruppiger Kinder- und Jugendhort für 50 Kinder von 6 bis 14 Jahren

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Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Heute bleibt der Computer aus! Spielregeln für den Hort

Heute bleibt der Computer aus!

Spielregeln für den Hort

Toben, mit Wasser planschen, Ball spielen im

Freien, Bilder malen, Bücher lesen, Mikado.

Computerspiele – ein Spiel unter vielen.

Unsere Computerspielzeit in der Einrichtung begann2002 mit einem Uralt-PC mit Windows 95 ohne CD-ROM-Laufwerk und Soundkarte.

Unseren Kindern hat das jedoch nichts ausgemacht.Sie waren ganz gierig darauf, am Nachmittag dieStühle vor den Computer zu schieben, um endlichdamit spielen zu können. Unsere ersten Spielewaren sehr bescheiden. Welche Edutainment-Spielelaufen schon auf so einem leistungsschwachenRechner?

Zudem waren wir uns alle einig: Die Kinder solltennicht nur spielen, sondern auch etwas dabei lernen.Angefangen haben wir mit dem Verkehrsspiel„Digdogs“. Neben Reaktionsspielen kam es hier vorallem darauf an, die Verkehrsschilder und derenBedeutung zu kennen und sich während der „rasan-ten“ Autofahrt, mit einem zuvor selbst zusammenge-bauten Flitzer, daran zu halten.

In der ersten Zeit war der Computer ständig belagert.Uns half dann nur noch der altbewährte Kurzzeit-wecker, um möglichst vielen Kindern die Gelegenheitzu geben, am Computer zu spielen. Ständig auf derSuche nach neuen, bei uns lauffähigen Lernprogram-men, endete unsere Suche oft im Internet und dendort angebotenen Freeware-Programmen. Oft warendas nur reine Lernprogramme oder reine Spielsoft-ware. Die Verknüpfung von Spielen und Lernen kamdabei häufig zu kurz.

Trotzdem nahm das Interesse am Computer nicht ab. Im Gegenteil, kaum kamen die Kinder aus derSchule, ertönte im Treppenhaus die Frage: Darf ichheute zuerst an den Computer? Für uns als Erzieherstand fest, dass unbedingt Regeln für die Nutzungdes Computers her mussten. Dabei waren nicht dieGrundregeln gemeint. Klar war für unsere Kinderschon immer, dass sorgsam mit dem Gerät umge-gangen wird. Schmutzige Finger waren und sindebenso tabu wie Essen und Trinken am Gerät oderein Streit darüber, wer als erster die Maus oder die Tastatur bedienen darf. Eine Festlegung, diebesagt, dass der Computer für alle da ist, brauchtenwir auch nicht. Es hat einfach geklappt, egal wieviele Kinder am Computer saßen, jeder bekam dieMöglichkeit des Mitspielens.

Wir brauchten aber eine Grundregel, die uns ohnegroße Diskussion auch einen „normalen“ Hortalltagbescheren sollte. Da besonders Schulkinder amVormittag nicht genügend Freiraum zum Spielen undToben an der frischen Luft haben, beschlossen wir,dass bei schönem Wetter der Computer eine Pauseerhält.

Mittlerweile gibt es keine Diskussion mehr. Der Com-puter hat sich in unseren Hortalltag eingefügt wiejede andere Spielform auch. Es gibt Tage und teil-weise auch Wochen, da haben die Kinder gar nichtdas Bedürfnis, sich an den Computer zu setzen. Aber immer dann, wenn neue Lernspiele auftauchen,freuen sich die Kinder auf ihren Computer.

Inzwischen hat sich auch unsere Computerausstat-tung geändert. Ein Vater hat uns seinen ausgemus-terten Computer gegeben. Er ist zwar immer nochnicht auf dem neuesten technischen Stand, aberimmerhin haben wir nun Soundkarte und CD-ROM-Laufwerk und können endlich Spielen und Lernenmit geeigneter Software verbinden.

Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Heute bleibt der Computer aus! Spielregeln für den Hort

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Teilweise sprechen wir gezielt Kinder an, sich dochmal das eine oder andere Spiel genauer anzusehen.Aber nicht nur zur Förderung leistungsschwacherKinder sind solche Spiele geeignet. Auch besondersintelligenten Kindern macht es Spaß, bereits mitLernsoftware für höhere Klassenstufen zu spielen.Einige Kinder aus der zweiten und dritten Klassetesten ihr Wissen bei Mathe-Computerspielen für dievierte Klasse. Langweilig wird es für unsere Kinderdann, wenn ein Vorspann bei jedem Start angezeigtwird und es keine Möglichkeit gibt, ihn abzubrechenoder zu überspringen.

Ein Zeitlimit geben wir auch nicht mehr vor. UnserKurzzeitwecker hat in seiner Funktion als Zeiteinteilerund Spielerwechsel-Tauschanzeiger ausgedient. Zum einen ist die Spielzeit unserer Kinder ohnehinsehr knapp bemessen, und zum anderen ist es beiden Programmen oft schlecht möglich, nach einerbestimmten Zeit das Spiel zu beenden. Zudem spie-len immer mehrere Kinder, die sich z.B. Spielstrate-gien gemeinsam überlegen.

Zum Computerspielen bleibt uns nur die Zeit zwi-schen 16.00 und 17.00 Uhr. Da in diesem Zeitbereichunsere Abholzeit liegt, wechseln die Computer-nutzer oft. Es wäre dann nicht sehr günstig, wennständig der Benutzername geändert werden müsste.Durch das gemeinsame Spiel fühlen sich alle Spiel-gruppenmitglieder als Verantwortliche für einen erfolgreichen Spielablauf. Und wenn dann ein Spielzum Ziel geführt hat, sind alle Gewinner.

Es hat sich bewährt, bei mehreren Kindern einen„Spielführer“ zu benennen. Er managt dann denSpielablauf, indem er jedem Kind die Möglichkeitgibt, Befehle per Mausklick oder Tastatur einzugeben.

Zurzeit spielen unsere Kinder mit großer Begeis-terung „Fürst Marigors Rache an den Tobis“. Diegeschlossene Rahmenhandlung motiviert die Kinder.Und selbst die Jüngeren, für die die Aufgaben-stellungen noch etwas zu schwer sind (das Spiel istfür die Altersklasse ab acht Jahre), sitzen mit vordem Computer und beobachten genau, was die Gro-ßen machen. Sie helfen mit, wenn es darum geht,das „gefährliche Auge“ auf dem Bildschirm zu erken-nen und geben Tipps, wo sich welche Gegenständeverborgen halten. Es macht viel Freude zu sehen,wie die Computerspiele ein sinnvolles Gruppenspielvon Kindern verschiedenster Altersgruppen ermöglicht.

Auch wenn es hier und da Diskussionen gibt, wiedas Spiel fortgesetzt werden muss, Streit gibt esdeshalb nie. Und spätestens, wenn der amtierendeSpielführer abgeholt wird, kann der nächste seinenSpielzug voll durchstarten.

Besonders gut finden wir die Software, die wir inunsere jeweiligen Projekte miteinbeziehen können.

Gabriela DölitzschHort Bad-Soden-Straße 292-gruppiger Grundschulhort für 50 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren

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Pädi – Der pädagogische Interaktiv-Preis

Pädi – Der pädagogische Interaktiv-Preis

Preisverleihungen gibt es viele. Das Multimedia-

Spektakel für Kinder bei der alljährlichen Pädi-

Auszeichnung gibt’s nur einmal.

Der Begriff „Partizipation“ ist seit einigen Jahren einfester Bestandteil unserer Gesellschaft und ausunserem Wortschatz nicht mehr wegzudenken. ImGrunde genommen ist damit nichts anderes gemeintals Beteiligung, Mitwirkung oder Mitbestimmung.Jede Fachdisziplin definiert diesen Begriff ent-sprechend ihrer Zielsetzung. In der Politik meint diesdie demokratische Teilhabe aller Bürger undBürgerinnen – in der Soziologie wird darunter dieEinbindung von Individuen in Entscheidungsprozesseverstanden. Die Pädagogik hingegen verbindet mit„Partizipation“ die Mitwirkung von Kindern undJugendlichen bei allen das Zusammenleben betref-fenden Ereignissen und Entscheidungsprozessen(vgl. www.wikipedia.de).

Auch in unserem Projekt „Multimedia-Landschaftenfür Kinder“ versuchen wir den Partizipationsaspektaufzugreifen und bei unserer Arbeit zu berück-sichtigen. Die Integration der Medien, insbesondereder Informations- und Kommunikationsmedien, in Kindertageseinrichtungen ermöglicht Kindern diePartizipation an gesellschaftlichen Prozessen. Die Kinder lernen, die Medien für eigene Zwecke zunutzen, sich über bestimmte Themen zu informieren,sich über die Medien zu präsentieren und auf gesellschaftliche Aktionen oder Aktivitäten Einflusszu nehmen. Die Nutzung der Medien (als einwesentlicher Bestandteil unserer Welt) trägt an sichbereits zur Partizipation bei. Auch so unser Kinder-Newsletter, der unter dem Motto kreiert wird „vonKindern für Kinder“ – Kinder sind aktiv in dieGestaltung mit eingebunden. Neben dem Kinder-Newsletter, unseren MuLa-Partys und diverserVeranstaltungen wie z.B. bei der BUGA, bei denenalle Partizipationsmöglichkeiten ausschöpfendgenutzt werden, lädt auch der „Pädi“, unser pädago-gischer Interaktiv-Preis für empfehlenswerteEdutainment-Software, zum Mitwirken ein. „Pädi – Der pädagogische Interaktiv-Preis“

Im Rahmen des Projektes „Multimedia-Landschaftenfür Kinder“ wird inzwischen seit 1998 alljährlich diePreisverleihung für Kinder- und Jugendsoftware rea-lisiert. Im Rahmen dieses Multimedia-Spektakelswerden pädagogisch empfehlenswerte Edutainment-Titel in der Kategorie „Kinder“ und der Kategorie„Jugendliche“ ausgezeichnet. Mit der Auszeichnungqualitativ hochwertiger Computerspiele ist das Zielverbunden, einerseits Herstellern einen Anreiz zugeben, pädagogische Qualitätsaspekte bei derEntwicklung zu berücksichtigen und andererseitspädagogisch Verantwortliche bei der Auswahl dieserSoftware zu unterstützen.

Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner im Gasteig

Pädi Logo 2005

Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Pädi – Der pädagogische Interaktiv-Preis

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Das Auswahlverfahren

Bevor die Gewinner ihre Preise entgegennehmenkönnen, stehen natürlich erst mal diverse Vor-bereitungen auf der Tagesordnung. Das Programmwird zusammengestellt, die Preise gebastelt (was vor allem Kinder aus den MuLa-Einrichtungenübernehmen) und die Gäste eingeladen.

Besonders wichtig ist natürlich die Entscheidung,welches Spiel oder welche Internetseite einen Preisbzw. ein Gütesiegel erhalten soll. Zunächst habenalle Verlage und Hersteller von multimedialenProdukten und pädagogisch Verantwortliche aus derKinder- und Jugendarbeit die Gelegenheit, ihreEmpfehlungen abzugeben. Aber auch Kinder, z.B. aus dem Kinder-Computerclub des SIN oder ausKindertageseinrichtungen, dürfen ihre Tipps abgeben.Die dadurch entstandene Vorauswahl wird dann ineiner Expertenrunde, die sich aus Erzieherinnen undErziehern aus Kindergarten und Hort, medienpädago-gischen Fachkräften aus Wissenschaft, Kultur undPraxis zusammensetzt, vorgelegt.

Nach pädagogischen Kriterien wie z.B. kindgerechteund altersgemäße Inhalte, Multimedialität, Inter-aktivität, kindgerechte Handhabung und vieles mehr,werden dann die möglichen Gewinner festgelegt.Dabei ist aber ein Merkmal von besonderer Bedeu-tung: Gefällt den Kindern das Spiel oder dieInternetseite? Nur wenn das der Fall ist, haben dieAnwärter auch eine Chance auf einen Preis. Deshalb werden insbesondere die Kinder mit in dieEntscheidung einbezogen. So bewertet der Kinder-computerclub Spiele der Altersgruppe 8 – 12 Jahreund Kinder aus MuLa-Kindertageseinrichtungenerproben Edutainment-Titel aus dem Vorschulbereich.Bestehen die Pädi-Anwärter vor den kritischenAugen der Kinder, sind die Gewinner festgelegt undauf geht es zum Multimediaspektakel!

Wir danken für die Unterstützung:

Kulturreferat/MedienforumSozialreferat/StadtjugendamtAG-Interaktiv

Die Verleihung

Preisverleihungen sind in der Regel sehr formell undeine Rede löst die andere ab. Für Kinder also weni-ger ein Anreiz, überhaupt daran teilzunehmen. Da derPädi aber im Rahmen des Projektes „Multimedia-Landschaften für Kinder“ vergeben wird und es sichhierbei um Produkte für Kinder handelt, ist dieVeranstaltung ganz und gar auf Kinder ausgerichtet.Selbst die Schulreferentin Frau Weiß-Söllner wendetsich traditionell in der offiziellen Eröffnungsredemehr an die Kinder als an die Erwachsenen. Auf den Zuschauerplätzen im Carl-Orff-Saal desKulturzentrums Gasteig in München sitzen also weni-ger Erwachsene, sondern vor allem Kinder aus denKindergärten und Horten unseres Projektes.Dementsprechend ist die Veranstaltung auch organi-siert. Die offizielle Überreichung der Preise ist in einkunterbuntes Programm eingebettet. Kinderlieder-macher, Streetdancer, Rock ’n’ Roll-Tänzerinnen und-Tänzer sowie Kindergruppen treten als Highlightsauf und verzaubern für zwei Stunden die kleinen undgroßen Zuschauer.

Hier treten also nicht nur Erwachsene in Aktion undbieten den Kindern eine Show an – Kinder wirken andem Geschehen aktiv mit! Wie funktioniert das?Durch unser Projekt „Multimedia-Landschaften fürKinder“ hat sich ein Netzwerk von ca. 50 Kinder-tageseinrichtungen gebildet. Alle Einrichtungen sindjedes Jahr herzlich eingeladen, die Pädi-Preis-verleihung mit zu planen. Dabei entstehen die unter-schiedlichsten Partizipationsmöglichkeiten. EinigeKinder basteln z.B. die Bühnendekoration, andereKinder überreichen die Preise an die Gewinner undviele, viele Kinder sind an der Bühnenshow beteiligt. So gab der „Zirkus Haderini“ beim Pädi 04 seinDebüt, die Kinder der Königswieserstraße rockten2005 zu flotten Rhythmen über die Bühne und dieFeuerzauberer aus der Nanga-Parbat-Straße führtendas Publikum in die Steinzeit zurück.

Groß und Klein, auf der Bühne oder vor der Bühne –alle haben bei diesem alljährlichen Highlight ihrenSpaß, der Jung und Alt für lange Zeit in Erinnerungbleibt.

Alexandra KlauckSIN – Studio im NetzMultimedia-Landschaften für Kinder

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Der kleine Unterschied – Die Medienvorlieben von Mädchen und Jungen

Der kleine Unterschied

Die Medienvorlieben von Mädchen und Jungen

Ob Internet oder Computerlernspiel, der

geschlechterdifferenzierte Umgang ist variabel.

Der kleine Unterschied wird mit zunehmendem

Alter größer. Damit verbunden sind medienpäda-

gogische Herausforderungen, die es zu beachten

gilt.

Unser Computer für die Kinder steht im Erzieher-zimmer. Da wir diesen Raum am Nachmittag kaumnutzen, steht der Computer den Kindern fast immer zur Verfügung. Die Regeln hierfür sind: nichtmehr als drei Kinder und nicht mehr als ungefähreine Stunde pro Gruppe.

Wir sind seit ca. sieben Jahren bei MuLa, ich betreuedas Projekt seit sechs Jahren. In dieser Zeit hat sicheines nicht bestätigt: Die Angst, dass Kinder nurComputer spielen, wenn denn einer im Haus ist. DerPC ist ein Spielbereich wie alles andere auch. Undwie für alle Spielbereiche gibt es auch hierfürPhasen, in denen der Computer besonders frequen-tiert ist und Phasen, in denen er kaum beachtet wird.Sehr interessant ist er am Anfang des Schuljahres,wenn alle neuen Kinder kommen und die altenKinder aus den Ferien zurück sind. Diese Zeit dauertungefähr bis in den Frühling. Wenn dann das Wetterwieder besser wird, kann es auch vorkommen, dassder Computer oft tagelang gar nicht genutzt wird.Eine Beobachtung, die ich in den letzten Jahren übri-gens oft gemacht habe.

Bei uns hat sich der Computer in diesem Jahr mitt-lerweile so etabliert, dass man von einer Gruppe vonca. 20 bis 25 Kindern ausgehen kann, die regelmäßigden PC nutzen. Diese Gruppe besteht nur aus dreiMädchen im Alter von 10 und 11 Jahren. Der Restsind Jungs, die wiederum aber ganz altersgemischtvon 6 bis 11 Jahren am Computer sitzen. Bei denjüngeren Mädchen hat man das Gefühl, dass andereSachen wie z.B. Tanzen und Rollenspiele viel wichti-ger sind, obwohl sie genau wissen, wo der Com-puter steht. Außerdem finden sich die Kinder bei unskaum in geschlechtsgemischten Gruppen zumSpielen zusammen. Das mag vor allem daran liegen,dass die Kinder in unserer Einrichtung meist sehrgeschlechtsspezifische Spiele wählen.

So ergibt sich folgendes Bild: Die Buben spielen Spie-le wie „Willi Werkel“ in allen Variationen bzw. Spiele, in denen sie sich mit anderen durch Punktemessen können. Diese Spiele sind sehr beliebt! Bei den Mädchen dagegen sind Spiele wie „MeineTierpension“ und „Pferde reiten“ am beliebtesten.Bei kniffligen Spielen, bei denen Ausdauer gefragtist, sind eher die Mädchen gewillt, sich damit ausei-nander zu setzen. Das mag aber vielleicht auch in diesem speziellen Fall am Alter und der jeweiligenReife und Entwicklung der Mädchen liegen.

Letzten Endes kann man bei uns Folgendes fest-halten: Der Computer wird mehr von den Jungsgenutzt. Wiederum wählt aber auch jedes Kind fürsich ganz spezifische Spiele aus. So muss man fest-stellen, dass die „Gleichberechtigung“ zwischenMädchen und Jungen, was den Computer betrifft,noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie wir das oft gerne hätten. Es gibt also noch viel zu tun!

Irmi UtzHort Bergmannstraße 36 3-gruppiger Grundschulhort für 70 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren

Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

MuLa-Party. Kleine Piraten schließen E-Mail-Freundschaften

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MuLa-Party

Kleine Piraten schließen E-Mail-Freundschaften

Über das Internet miteinander zu kommunizieren

ist das Eine. Sich real kennen zu lernen das

Andere. Der Mix aus Realität und Virtualität

schafft medienpädagogisch interessante Impulse.

Im Rahmen des Bausteins MuLa 4 entdecken dieKinder aus den teilnehmenden Einrichtungen die„Geheimnisse des Internets“, wobei sich Kinder dabei auf ungezwungene Art mit internetbasiertenKommunikationsmöglichkeiten vertraut machen können. Dazu gehört auch die Möglichkeit, per E-Mail Kontakt zu Gleichaltrigen in anderen MuLa 4-Einrichtungen aufzunehmen, sich über die erstenErfahrungen im Internet auszutauschen und durchdie eigenständige Gestaltung kleiner digitalerBotschaften spielerisch einen souveränen Umgangmit dieser Kommunikationsform zu entwickeln.

Wie unsere Erfahrungen aus den MuLa-Einrichtun-gen jedoch zeigen, bleiben kleine E-Mail-Botschaftenvon den Kindern einer Einrichtung an die Kinder eineranderen Einrichtung leider häufig unbeantwortet, da die Empfänger dieser virtuellen Botschaft die Ab-sender schlicht nicht persönlich kennen, also keinenrealen Bezug zu ihnen haben und so auch nicht motiviert sind, die Botschaft zu beantworten.

Aus diesem Grund bot es sich an, ein „reales Event“zu schaffen, bei welchem Kinder aus unterschied-lichen Einrichtungen die Gelegenheit erhielten, sichunmittelbar kennen zu lernen, womit der Grundsteinfür künftige „E-Mail-Freundschaften“ gelegt wurde.

Der Erlebnisnachmittag

Mit dieser Zielsetzung fand eine MuLa-Party unterdem Motto „Piraten“ im Hort Hermann-Gmeiner-Wegstatt, bei der sich Kinder aus vier verschiedenen Ein-richtungen aus unterschiedlichen Bezirken Münchens

zu einem erlebnisreichen Nachmittag zusammen-fanden. Im Mittelpunkt der „Piraten-Party“ standenreale Erlebnisse und Erfahrungen, bei denen sich die als Seeräuber verkleideten und geschminktenKinder begegnen konnten. Im Angebot waren dasErsteigen eines Kletterturms, das Testen der eigenenTreffsicherheit an der Mohrenkopfkanone, dasAblichten an der Fotostation und die gut besuchteKinderdisco, in welcher rege getanzt wurde. AlsHöhepunkt des Tages wurde ein Tauziehwettbewerbinitiiert, bei dem alle Kinder zusammenkamen unddie einzelnen Einrichtungen gegeneinander antraten.

Die Fortsetzung im virtuellen Raum

Natürlich konnten auch gleich vor Ort die ersten E-Mails verschickt werden und somit im virtuellenRaum direkt an die gemeinsamen realen Erlebnisseangeknüpft werden. Darüber hinaus wurden Im-pressionen des Erlebnisnachmittages multimedialaufbereitet und auf einer Webseite als Basis fürKommentare und einen weiteren regen virtuellenAustausch zur Verfügung gestellt.

Zugegebenermaßen ist ein solcher realer Event or-ganisatorisch sehr aufwendig. Da sind Termine abzu-klären, Angebote zu konzipieren und schließlichmuss ja alles auch richtig betreut werden. Doch derAufwand lohnt. Die Kinder waren hellauf begeistertund haben noch Wochen danach von der MuLa-Partygeschwärmt. Per Mails wurden Fotos hin und hergeschickt und Texte zu dem einen oder anderenEreignis verfasst. Man kennt sich ja nun und weiß,wer der Empfänger der Botschaft ist.

Tobias Miller SIN – Studio im Netz

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Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

BUGA – Multimedial. Im Reich der Sinne zwischen Realität und Virtualität

BUGA – Multimedial

Im Reich der Sinne zwischen Realität und

Virtualität

„Der Bär war lustig. Das war ein großer Bär. Er

war aus Stein und Stroh. Und wir sind auf den

Riesen-Bär hochgeklettert. Dann waren alle

Kinder auf dem Bär und dann haben wir ein Foto

gemacht. Am nächsten Tag dann war ein rotes

Band um den Bär herumgemacht und da hing ein

Zettel: Bär wird operiert. Anscheinend sind zu

viele Kinder auf den Bär geklettert :-( Hoffentlich

ist der Bär bald wieder gesund!“ [Damla (10 Jah-

re), Mihaela (7 Jahre) und Cynthia (8 Jahre)]

Eine besondere Möglichkeit der Verbindung vonRealität und Virtualität bot die Bundesgartenschau2005 in München. Das Schul- und Kultusreferat derLandeshauptstadt München organisierte in Koopera-tion mit dem Bayerischen Staatsministerium fürArbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen dasProgramm „Voneinander – Miteinander – Hortpro-jekte auf der BUGA 2005“. Die Aktionen von ver-schiedenen Veranstaltern fanden im Kinderzelt aufdem BUGA-Gelände statt. Unter dem Titel „BUGA –medial“ lud das SIN die jungen Besucher undBesucherinnen zu einem Perspektivwechsel derbesonderen Art ein.

Nur dabei zu sein, ist anders als aktiv Eindrücke zusammeln. Ausgehend vom Kinderzelt machten sichdie kleinen Reporter aus Münchner Horten auf denWeg, um die BUGA zu erkunden und die schönstenEindrücke und ihre Lieblingsmotive mit der Digital-kamera zu dokumentieren. Sie erlebten einen sinnen-reichen Tag inmitten von Blumen- und Gartenland-schaften und ungewöhnlichen Geländeformen. Dochwie die vielen realen Eindrücke anderen Kindern ver-mitteln? Klar: Mit Fotos und Texten wie z.B. diesem:„Ein bisschen Angst hatten wir in der Maulwurfs-höhle, weil es da so dunkel war und man den Weggar nicht gesehen hat.“ [Damla (10 Jahre), Mihaela(7 Jahre) und Cynthia (8 Jahre)].

Damit auch alle sehen und lesen konnten, was dieKinder berichtenswert fanden, verschickten wir einenBUGA-Kinder-Newsletter an alle Interessierten mitdem Verweis auf die dazugehörige Internetseite(siehe: www.xtrakt.de / Rubrik Kinder-NewsletterJuni 05).

Blumen-Projektion auf Julius

Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

BUGA – Multimedial. Im Reich der Sinne zwischen Realität und Virtualität

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Einen ungeplanten Höhepunkt gab es auch. Ganzaufgeregt berichteten die Kinder über den Besuchvon Bundespräsident Horst Köhler: „Wir haben ihngerufen und dann ist er gekommen und hat unsererErzieherin die Hand geschüttelt. Wir haben Fotos vonihm gemacht. Es war sehr aufregend. Er hat unsbegrüßt und uns gefragt, woher wir kommen. Dannhaben wir gesagt, aus welchem Hort wir kommen.Er war sehr nett und freundlich.“ [Aylin, Sevgi (9 Jah-re) und Jelena (10 Jahre)]

Wie schwer es ist, reale Sinneseindrücke medialfestzuhalten, hat der neunjährige Julian gut erkannt:„Das Fotografieren hat uns sehr gut gefallen. Leiderhaben wir es nicht geschafft, die ganze BUGA zufotografieren. Das Spielen auf der Tribüne beimRasten fanden wir super. Das Klettern auf demRiesenbär war lustig. Die Blumen riechen so schön.

Die Vogeleier waren so riesig! Die Riesenstöcke imVogelnest fanden wir toll. Beim Maulwurf war´s sodunkel. Beim Wasserlabyrinth war´s so toll. Undmehr können wir jetzt auch nicht schreiben, weil,noch sind wir ja auf der BUGA – und draußen wartetder Spielplatz! Tschüss!!“

Wieder zurück im Kinderzelt wurde den Kindern einvirtueller Perspektivwechsel geboten. Mit „Augen-verwirrspielen“, „Blitzwörter-Lesen“, „Pixelbilder-Raten“ und „Geräusche-Erkennen“ standen Multi-media-Stationen zum interaktiven Klicken bereit. Neben diesen speziellen multimedialen Angebotenkonnte man sich auch inmitten einer virtuellenBlumenwiese fotografieren lassen und in der Philo-sophenecke seine BUGA-Erlebnisse aufschreiben.

„Von der Ameise wurden wir direkt zu Mäusen. Wirsind in die Wiese reingegangen und haben gemerkt,dass für eine Maus die Wiese riesig ist und sie hörtdie Geräusche sehr, sehr laut. Aus Lautsprechernkamen Bienengeräusche, Hummeln, Frösche – undsie waren sehr, sehr laut und ganz anders, als fürMenschen.“ [Aylin, Sevgi (9 Jahre), Jelena, (10 Jah-re), Damla (10 Jahre), Mihaela (7 Jahre) und Cynthia(8 Jahre)]

Schließlich gab es an den Textstationen noch dieGelegenheit, ein BUGA-ABC zu verfassen und seineStimme für die BUGA-Hitparade abzugeben. Platzeins gewann übrigens die Pfütze.

Hans-Jürgen PalmeSIN – Studio im Netz

Bundespräsident Horst Köhler besucht die Hortkinder

Logo der BUGA München 2005

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Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Eye-Toys. Viel Bewegung im Spiel

Eye-Toys

Viel Bewegung im Spiel

Computerspiele sind immer wieder für Überra-

schungen gut! Kinder, die sich sportlich vor dem

Rechner betätigen, diesen Wunsch hätten sich

viele Erwachsene nicht einmal zu träumen

gewagt. Doch manchmal werden Wünsche war.

Bei den so genannten Eye-Toy-Games lautet das

Motto: Ohne realen Schweiß kein virtueller Preis.

Weit verbreitet ist die Vorstellung, wie kleine Compu-terpioniere nahezu regungslos vor dem Computer sitzen und scheinbar in den virtuellen Welten versin-ken. Deshalb ist es umso überraschender, wennjunge Menschen vor dem Bildschirm stehend wildeBewegungen machen, scheinbar Löcher in die Luftboxen, sich unvermittelt ducken oder versuchen,unsichtbare Äpfel von unsichtbaren Bäumen zu pflü-cken. Nichts desto trotz haben alle diese auf denersten Blick etwas erstaunlichen Bewegungen ihrenSinn und Zweck, denn auch so kann Spielen amComputer sein.

Ermöglicht wird derart viel „Schwung“ von einigenneueren Computerspielen, welche eine auf den/dieSpielenden gerichtete Kamera ins Spiel integrieren(z.B. die EyeToy-Kamera für die PlayStation). DiesesAufnahmegerät registriert die Aktionen vor demBildschirm, wodurch ein Abbild der Spielenden aufdem Bildschirm erscheint und deren Bewegungendas Spielgeschehen direkt beeinflussen können. MitHilfe dieser Technologie entsteht die Möglichkeit,Spiele allein durch Körperbewegungen zu steuern,ohne dass auf die Tastatur oder die bei Spielkonsolenüblichen Controller zurückgegriffen werden muss. Einige Spielformen gehen sogar noch weiter underfordern von den Spielenden richtige körperlicheAnstrengungen oder eine gute Koordination mit denMitspielern, was alles in allem für die Spieler zu einerschweißtreibenden Angelegenheit werden kann.

So sind die Spieler aufgefordert, zu verschiedenenRhythmen zu tanzen. Dabei gilt es, im Takt zu blei-ben und die verschiedenen Bewegungsabläufe dervirtuellen Vortänzerin nachzuahmen. Bei weiteren Spielen muss man etwa in kürzesterZeit mit realen Wischbewegungen ein virtuellesFenster säubern oder in anderer Form reaktions-schnell auf die Ereignisse auf dem Bildschirm mitraschen und koordinierten Bewegungen reagieren.Entscheidend ist, dass der eigene Körper Teil desSpiels wird, es werden Erfahrungen sowohl im rea-len als auch im virtuellen Raum gemacht.

Eine besondere Form dieser Spielegeneration ist dasSpiel „SingStar“, bei welchem ausgestattet miteinem Mikrofon einer oder mehrere Spieler bekannteMusikstücke nach dem Karaoke-Prinzip nachsingen.Außergewöhnlich ist an diesem Spiel, dass die zusingenden Tonhöhen jeweils auf dem Bildschirm vor-gegeben werden. Die letztendlich gesungenen Tönewerden diesen gegenübergestellt, wodurch eine ste-tige Rückmeldung auf den Gesang erfolgt. Mit dervisuellen Darstellung der eigenen Stimme bietet sichebenfalls eine neue Erfahrung, da die Auswirkungendes realen Handelns im virtuellen Raum sichtbargemacht werden.

Dieser neue Spieletypus gibt nicht zuletzt einenHinweis darauf, dass die neuesten multimedialenMöglichkeiten die einst klare Trennung von realenund virtuellen Erfahrungsmöglichkeiten zunehmendaufheben und diese beiden Sphären miteinander verschränken. Der medienpädagogischen Praxis er-öffnen sich damit neue Perspektiven der Einbindungvirtueller Elemente bei der Arbeit mit Kindern, umdiese frühzeitig zu einem kompetenten und autono-men Umgang mit digitalen Medien zu befähigen undum damit letztendlich einen Beitrag zu einer zeitge-mäßen Medienbildung zu leisten.

Tobias Miller SIN – Studio im Netz

Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Gut gespielt – viel gelernt! Spiel- und Lernprogramme im Hort

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Gut gespielt – viel gelernt!

Spiel- und Lernprogramme im Hort

„Der Mensch ist da ganz Mensch, wo er spielt.“

(Friedrich Schiller)

Durch spielende Verlockungen effektiv Lernen –

Ballern verboten!!!

Bei der Frage, was die Kinder von den Computern imHort halten, sagte ein Kind: „Ich habe zwar zu Hause einen Computer, aber hierim Hort macht das Spielen mit meinen Freunden viel mehr Spaß. Das ist nicht so langweilig, dennman kann sich dabei unterhalten und sich gegensei-tig auch Tipps und Hilfe geben.“

Der Computer ist bei uns ein Angebot unter vielenund wird von den Kindern auch als solches wahrge-nommen.

Ein 6-jähriges Mädchen sagte einmal: „Eigentlichwusste ich gar nicht, dass ich so gut Computer spielen kann. Ich darf zu Hause nicht am Computerspielen.“

Von den Hortkindern werden sehr gern Spiele aus-gesucht, die der Unterhaltung dienen, wie z.B.„Roller Coaster“ – bauen eines Freizeitparks, „Autosbauen mit Willi Werkel“, „Regenbogenfisch“, „Maxund das Schlossgespenst“ und vieles mehr.

Die Kinder kann man stets für sehr gute Lernsoft-ware begeistern. Die Spiele müssen spannend unddürfen auch nicht zu schwierig sein, damit die Kinderein Erfolgserlebnis haben, z.B. „Mit Felix um dieWelt“, „Dschungelbuch“, „Fürst Marigor und dieTobis“, „Secret Number“ oder „Interaktive Rechen-reise“.

Die Kinder nutzen den Computer zu sehr unter-schiedlichen Zeiten. Wenn es die Zeit erlaubt, wirdvor dem Mittagessen oder wenn keine Hausauf-gaben zu machen sind, am Computer gespielt. Wenndie Hausaufgaben erledigt sind, nutzen die Kinderden Computer zur Entspannung. Dann werden vonden Kindern nur Spiele ausgesucht, die Spaß,Unterhaltung und Entspannung mit Freunden bringen.

Kinder, die keine Hausaufgaben haben, beschäftigensich häufig mit Lernspielen. Hier werden dann Spieleausgesucht, bei denen sie Aufgaben lösen müssen(z.B. Mathematik, Lese- und Schreibaufgaben). Diese Spiele eignen sich gut für Kinder, die inbestimmten Bereichen ein Defizit haben. Bei diesenSpielen haben die Kinder immer wieder ein Erfolgs-erlebnis, denn hier werden sie ermuntert, es stetswieder zu versuchen, wenn es nicht gleich funk-tioniert hat. Gerade für Kinder mit Migrationshinter-grund ist Lernsoftware gut, hier können sie ohneDruck ihre Aussprache und den Wortschatz erwei-tern. Dies gibt den Kindern sehr viel Mut undSelbstvertrauen. Am Ende von diesen Spielen kön-nen sich die Kinder dann zur Belohnung oft eineUrkunde als Bestätigung ausdrucken lassen.

Für die Jahresplanung in der Einrichtung wurde undwird, soweit Software vorhanden ist, diese in diePlanung miteinbezogen, z.B. Indianer: hier passtdann das Spiel „Pocahontas“, beim Thema Wald eig-net sich das Spiel „Geheimnisse des Waldes“ undfür fremde Länder wird „Die Abenteuer von Valdound Marie“ gespielt. Dies sind nur einige Spiele.

Neue und unbekannte Spiele werden meist in klei-nen Gruppen oder, je nach Schwierigkeitsgrad, auchnur mit zwei bis drei Kindern eingeführt. Die Erzie-herin sitzt mit den Kindern am Computer und gibt,wenn nötig, kleine Hilfestellungen. Es ist immer wie-der erstaunlich, mit wie viel Sicherheit und Geschickdie Kinder durch Kommunikation untereinanderProbleme im Spiel selbst lösen und so dann dienächste Hürde nehmen können.

Es gibt in der Gruppe Kinder, die nur als Beobachterden spielenden Kindern durch Tipps weiterhelfen,was gerne angenommen wird. Oft sind dies Kinder,die große Schwierigkeiten haben, sich in die Gruppezu integrieren. Durch ihr Wissen, wie es mit demSpiel weitergeht, werden sie dann zu Experten unddadurch von den anderen Kindern meist akzeptiert.

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Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Gut gespielt – viel gelernt! Spiel- und Lernprogramme im Hort

Regeln für die Nutzung des Computers brauchennicht aufgestellt werden. Die Kinder organisierenselbstständig, mit wem und mit wie vielen Kindernsie am Computer spielen wollen. Es gelingt in derGruppe schneller, Fragen und Rätsel zu lösen. Ohnegroße Probleme wechseln sich die Kinder beimSpielen am Computer ab. Es ist schön zu beobach-ten, wie sie immer einen Platz weiter rutschen, umdie Maus besser bedienen zu können.

Obwohl die Kinder jederzeit die Gelegenheit haben,am Computer zu spielen, ist es den Kindern wichtig,mit den Freunden die anderen Angebote wahr-zunehmen, wie z.B. das Spielen im Freien, Fußballspielen, das Malen und Basteln, das gemeinschaftli-che Spiel in den verschiedenen Spielecken usw.

Miteinander! Gemeinsam ist es am Schönsten

Gut gespielt – viel gelernt! Spiel- und Lernprogramme im Hort

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Die Kinder haben Spaß, und die Beschäftigung amComputer stellt eine gute Kombination aus Spielenund Lernen dar.

Inzwischen haben viele Kinder zu Hause einen Com-puter und können diesen auch nutzen. Trotzdemspielen die Kinder viel lieber im Hort, denn hier kön-nen sie mit ihren Freunden spielen.

Es ist schön, dass es an den Kindertageseinrichtun-gen Computer gibt, damit alle Kinder die gleichenChancen haben. In der heutigen Zeit gehört dasMedium Computer zum Alltag und ist nicht mehrwegzudenken.

Sieglinde Seemann (im Ruhestand)ehemals Kindertageseinrichtung Schussenrieder Straße 5a

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Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Das Internet bietet inzwischen vielfältige medienpädagogische Anknüpfungsangebote fürKinder im Hort. Egal, ob es um Hausaufgaben geht, spezielle Projekte oder konkreteAktionen. Die Informations- und Kommunikationsquelle „Internet“ ist schier unerschöpflichin seinen Anwendungs- und Nutzungsformen. Dies entdecken immer mehr Horte. Doch gutgenutzt will gelernt sein.

Zum einen bereitet natürlich das Sammeln von interessanten Informationen, beispielsweisezu einem selbst gewählten Thema, Kindern große Freude. Aber was machen mit dengefundenen Inhalten? Klar, andere sollen am Wissensgewinn teilhaben – und nichts ist einfacher als das … Alles Recherchierte wird aufbereitet und in ansprechender Form anandere Einrichtungen verschickt. Per E-Mail eine Aufgabe, die mit verblüffender Ernsthaftig-keit erledigt wird. Diese Form des Informationsgewinns und der Informationsweitergabe istfür die Kinder in den MuLa-Basisstationen eine regelmäßige Herausforderung, die Wochefür Woche aufs Neue Spaß bereitet und Lerninhalte vermittelt.

Eine umfangreiche, monatlich aktualisierte Sammlung an Tipps und Informationen bietet derMünchner Kinder-Newsletter, der – und das ist das Besondere – nicht nur für Kinder gestal-tet ist, sondern auch von Kindern verfasst wird. Die Inhalte sind also hundertprozentig aufdie Zielgruppe abgestimmt und regen zum Nachdenken genauso wie zum Schmunzeln an,abgerundet durch interessante Buch-, Computerspiel- und Kinotipps.

Das Internet – also doch nicht so unergründlich, man muss nur die Möglichkeiten für sichnutzen lernen!

Die folgenden Beiträge zeigen medienpädagogisch höchst interessante Wege für einensinnvollen Einsatz der Internetwelten im Hort.

Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Ist heute schon eine E-Mail gekommen? Gemeinsam lernen in der Basisstation

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Ist heute schon eine E-Mail gekommen?

Gemeinsam lernen in der Basisstation

Mit Kindern eine E-Mail schreiben, das Internet

erkunden oder ein Thema recherchieren –

medienpädagogische Herausforderungen im Hort.

Im Januar dieses Jahres hatten wir jeweils freitagsfür sechs Wochen die Basisstation zum zweiten Malin unserer Einrichtung. Nach Absprache mit dem SIN – Studio im Netz über den genauen Inhalt undunsere Vorstellungen bekamen wir drei Computer,die wir im Gruppenraum neben unserem Kinder-computer aufstellten. Wir teilten die Kinder in zweiGruppen auf. In der ersten Gruppe waren Kinder, diesehr selten am Computer oder unsicher im Umgangmit diesem waren. In der zweiten Gruppe warengroßteils Kinder, die im Vorjahr bereits an der Basis-station teilgenommen hatten sowie diejenigen, dieschon sehr sicher im Umgang mit dem Computerwaren. Beide Gruppen waren alters- und geschlechts-heterogen.

Die Schwerpunkte der ersten Gruppe waren dasKennen lernen des Internets und E-Mails öffnen,schreiben und senden. Die Kinder korrespondiertenmit einem anderen Hort, in dem sich parallel einezweite Basisstation befand und sendeten E-Mails analle anderen MuLa-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer.

Schwerpunkt dieser E-Mails war, dass sich dieKinder mit ihren Vornamen vorstellten, mit der Such-maschine Bilder ihrer Lieblingstiere suchten unddiese an ihre „Steckbriefe“ anfügten. Des Weiterensuchten die Kinder in einem Stadtplan die genaueLage unserer Kindertageseinrichtung und die Namenangrenzender Straßen. Daraufhin recherchierten sie im Internet über den Namensursprung desStadtteils und der Straßen. Die Ergebnisse wurdenanschließend im Kinder-Newsletter des SIN – Studioim Netz veröffentlicht.

Die Kinder freuten sich die ganze Woche auf dieBasisstation und erwarteten vor allem mit Spannung,ob E-Mails gekommen waren, die sie nun gemein-sam beantworten konnten. Wir achteten immer da-rauf, dass die Kinder das Gelernte am Computer aktivwiederholten, somit vertieften und soweit wie mög-lich selbstständig arbeiteten. Positiv fiel mir in derersten Gruppe auf, dass die Kinder anschließend mitweniger Scheu und regelmäßig am PC aktiv warenbzw. immer noch sind. Ihren Schwerpunkt legen siedabei aber nicht nur auf Spiele, sondern kommenauch selbstständig auf mich zu, um gemeinsam insInternet zu gehen. Ebenso erinnern sie mich daran, nach eventuell neuen E-Mails zu sehen, um sie danngemeinsam zu beantworten.

Mit der zweiten Gruppe wollten wir eine PowerPoint-Präsentation erstellen. Gemeinsam mit den Kindernentschlossen wir uns, diese über ein in unsererEinrichtung durchgeführtes Kooperationsprojekt zuerstellen. Mit PowerPoint hatten bis dahin weder dieKinder noch ich Erfahrungen gesammelt. Nach einerausführlichen Einführung arbeiteten jeweils zweiKinder pro Computer an einem bestimmten Projekt-bereich. Die Kinder formulierten eigenständig Texteund gaben sie selbstständig ein. Sie wählten diedazu passenden Fotos aus (diese wurden im Vorfeldbereits auf den Rechnern gespeichert). Außerdementschieden sie über Hintergrund, Textgestaltungund Animation.

Zu Anfang jeder Einheit wurde über den E-Mail-Ver-kehr der ersten Gruppe berichtet, Inhalte der letztenEinheit reflektiert, geplant, was in der aktuellenEinheit passieren sollte und weitere Möglichkeitenzur Gestaltung der Präsentation besprochen. AmEnde jeder Einheit wurden alle bis dahin erstelltenTeilpräsentationen gemeinsam angesehen. Die musi-kalische Untermalung konnte ich im Nachhinein hinzufügen. Die vollständige Version bekamen wirvom SIN auf CD gebrannt.

Ich war positiv überrascht von der Ausdauer unddem großen Interesse der Kinder, die es gar nichterwarten konnten, ihre Präsentation fertig zu stellen.Ich war davon ausgegangen, dass die Mädchenmehr Freude an der Farbgestaltung haben würdenals die Jungen. Erstaunlicherweise waren die Jungenaber intensiver und länger mit der Farb- undHintergrundauswahl beschäftigt, da es ihnen lautihrer Aussage so viel Spaß mache und es so vieleMöglichkeiten gebe.

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Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Ist heute schon eine E-Mail gekommen? Gemeinsam lernen in der Basisstation

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Basis-station eine sehr lohnenswerte und positive Ein-richtung ist. Ich hatte anfangs etwas Zweifel, da ichdie Basisstation nicht kannte und mit Kindern nochnicht allzu viele Angebote am Computer durchge-führt hatte. Durch die professionelle Anleitung undBegleitung von Seiten des SIN – Studio im Netzführe ich nun regelmäßig Aktionen am PC und umdas Thema Multimedia mit den Kindern durch.

Momentan arbeite ich mit den Kindern eigenständigan einer Präsentation. Inzwischen fragen die Kinderschon wieder, ob und wann die Basisstation wieder-käme. Ebenso tauchte diese Frage auch bei einigenEltern auf – von deren Seite die Resonanz auf dieBasisstation im Übrigen durchgehend positiv war.

Tanja KroißHort Fromundstraße 462-gruppiger Grundschulhort für 42 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren

Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Suchen – einfach und schnell. Internetrecherchen im Hort

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Suchen – einfach und schnell

Internetrecherchen im Hort

Aufgabe: Referat; Problem: Informationsbe-

schaffung; Methode: Googeln mit Kindersuch-

maschine; Ergebnis: Besonderes Lob; Fazit: Für

das Leben gelernt

Einige Kinder sollten ein Referat über Astrid Lindgrenerstellen und erkundigten sich nach einem Buch übersie, was wir leider nicht hatten. Das war unserAufhänger in der Gruppe, die Frage zu stellen: „Wokommen wir an diese und ähnliche Informationenran?“ Es hagelte Antworten, wie z.B. Fernsehen, Bü-cherei, Zeitung und schließlich Internet.

Gleich ging es an den PC, doch wie kommen wirjetzt weiter? Ein Vorschlag der Kinder war, dasgesuchte Wort mit „www … de“ einzusetzen. DieÜberraschung war groß, als wir www.<Suchwort>.dein die Adressleiste des Internet Explorers eingaben,denn es öffnete sich nicht gerade das, was wir such-ten. Wir brauchten eine Suchhilfe, also eine Such-maschine. Gleich erzählte ein Kind, aus der Werbungkenne es „www.yahoo.de“, was daraufhin eingege-ben wurde. Nach Eingabe des Suchbegriffes gab es zu viele Hinweise und Seiten und so stellten wirdie speziellen Kindersuchmaschinen vor (bevorzugtwww.milkmoon.de).

Eine eigene Suchmaschine für Kinder fanden sie tollund wiederholten bei milkmoon.de die Eingabe. Jetzt waren die Informationen zielgerichteter undkonnten auf Wunsch für das Referat als Beilage ausgedruckt werden.Das Ergebnis: Die Lehrerin sprach ihnen ein extraLob aus, was die Kinder mit Stolz im Hort erzählten.

Anschließend wurden die Kinder miteinbezogen,wenn für Ausflugsziele Informationen benötigt wur-den (z.B. Museums-Öffnungszeiten, Anfahrt usw.).Auch ihre Anfragen zu Bildern konnten erfüllt werden– wenn das Ganze doch nur etwas schneller mit dem Rechner gehen könnte, denn – „Geduld ist eineTugend“...

Manuela RotterHort Riegerhofweg 53-gruppiger Grundschulhort für 75 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren

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Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Antolin – Ein Internetportal zur Förderung der Lesekompetenz

Antolin – Ein Internetportal zur Förderung der

Lesekompetenz

Lesen ist das Eine und Verstehen das Andere.

Wann ist beides erreicht? Ein elektronisches Quiz

macht Spaß und bringt zugleich Erkenntnisse.

„Antolin“ ist das Buchportal für Kinder, mit demauch in den meisten Grundschulen gearbeitet wird. Hier sind alle klassischen und auch die meistenneuen und viel gelesenen Kinderbücher pädagogischaufbereitet und die Liste wird ständig aktualisiert. Zu jedem Buch gibt es nach Altersstufe sortiert einQuiz. Es besteht aus Fragen zum Inhalt der Büchermit dem Ziel, das Leseverständnis des Kindes zuprüfen. Antolin ist ansprechend gestaltet und durcheine einfache und klare Strukturierung kann jedesKind rasch selbstständig arbeiten.

Mit seinem eigenen Passwort kann sich jedes Kindüberall von jedem Rechner aus unter www.antolin.deeinwählen. Es erscheint eine Suchmaske, über die es ein Buch,das es selbst gelesen oder vorgelesen bekommenhat, auswählen und anschließend das Quiz zumLeseverständnis absolvieren kann.

Dabei sammelt das Kind für richtige Antworten Punkte. Bei falschen Antworten werden aber auch Punkteabgezogen. Der Punktestand wird dann dem jeweili-gen Kind gutgeschrieben und kann durch neuesLesen und richtiges Beantworten vergrößert werden.Noch mehr Spaß macht es, wenn man das Quiznicht alleine bestreitet, sondern mit Freunden oderFreundinnen. Da werden die schwierigen Fragendann ausdiskutiert und es wird gemeinsam versucht,sich zu erinnern und die verschiedenen Blickwinkeldes Verständnisses einer Szene besprochen.

Groß ist die Freude, wenn die Kinder die richtigeAntwort gewählt haben. Im Falle eines Klicks auf denfalschen Antwort-Button können sie die Niederlagegemeinsam leichter ertragen. Zusätzlich können sie sichüber die Suchmaskenzeile „Kategorien“ alle Bücheranschauen, die im Bücherportal „Antolin“ erfasstsind und sich danach auch neue Lektüre aussuchen.

Ein weiteres Angebot von „Antolin“, das Kindernauch viel Freude bereitet, ist die Möglichkeit, mit denanderen Kindern aus der eigenen Klasse über dieAntolin-Postbox Nachrichten auszutauschen oder so-gar der eigenen Lehrerin oder dem Lehrer eine E-Mailzu schreiben. Sind zwei oder mehrere Kinder imProgramm, ist sogar eine Art „Chatten“ möglich. DieBenutzer müssen dann zwar immer wieder vomFach „Nachrichten erhalten“ zur Seite „neue Nach-richten senden“ wechseln, können aber sofort rea-gieren und antworten. Dieser „Postverkehr“ ist abernur innerhalb der eigenen Klasse möglich, wenn dieLehrkraft dieses Angebot freischaltet.

Da Kinder sich von jedem Computer mit einem Inter-netzugang bei „Antolin“ einloggen können, ist diesesAngebot auch im Hort einsetzbar. Einzige Voraus-setzung ist, dass die Kinder ihre Zugangsdaten haben.

Aber selbst wenn die Schulen nochnicht mit dem Bücherportal arbeiten, sohaben sie doch meistens bereits eineLizenz für „Antolin“, die nur noch für dieSchülerinnen und Schüler freigeschaltetwerden muss. Mit etwas Engagementund guter Zusammenarbeit mit derSchule kann der Hort diese Lizenz(mit)nutzen und so zur Förderung derLesekompetenz beitragen.

Die meisten Grundschulen habenbereits eine Schullizenz für Antolin unddamit haben die Schüler auch ihreZugangsdaten. Wenn sich die Schulenicht an diesem Internetportal beteiligt,können Sie jederzeit auch als Hort oderPrivatperson eine Lizenz erwerben und die Kinder (allerdings kostenpflichtig)anmelden.

Regina TepohlSIN – Studio im NetzMedienpädagogischer Unterricht an derCanisiusschulehttp://www.antolin.de/

Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Wir tippen, mailen, kommunizieren! Aktive Medienarbeit im geschützten Rahmen

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Wir tippen, mailen, kommunizieren!

Aktive Medienarbeit im geschützten Rahmen

Mit dem Computer kommunizieren will gelernt

sein. Wo ist das „Z“, wie komme ich in eine

neue Zeile und wie schicke ich die Mail jetzt mei-

ner Freundin? Die Fragen ergeben sich aus dem

eigenständigen Agieren – das Lernen auch.

Endlich war es so weit.Am 11. November 2005startete die Basisstationauch bei uns in der Gul-deinstraße. Mit Vorfreudeund Gespanntheit fieber-ten wir dem erstenFreitag entgegen.

Für das Multimedia-Projekt wählte ich eine hetero-gene Gruppe von 12 Kindern im Alter von 8 bis 10Jahren aus, die ihr Interesse für Arbeiten am Com-puter äußerten. Überrascht war ich vor allem überdie Begeisterung der Mädchen, an der Basisstationteilzunehmen.

Nach Auswahl der Kinder und Verteilung einesElterninfoblattes konnte es dann endlich losgehen.Medienpädagogische Fachkräfte des SIN, die diesesAngebot bei uns betreuten, begannen die ersteBasisstation mit einer kurzen gegenseitigen Vor-stellungs- und Gesprächsrunde. Begeistert war ichvor allem vom Grundwissen der Kinder, die sichschon sehr gut mit grundlegenden Dingen am Com-puter auskannten. So konnten Fragen über Internet,Suchmaschinen und E-Mail-Kommunikation ohneSchwierigkeiten beantwortet werden. Auch die ausländischen Kinder waren damit vertraut. Verständ-licherweise wurde aber der Computer von den meisten Kindern für diverse Spiele genutzt. Die Ba-sisstation sollte dies nun ändern.

Nachdem wir die 12 Kinder in zwei Gruppen unter-teilt hatten, konnten wir endlich mit der erstenGruppe starten. Als erstes wurden die E-Mails ge-checkt, die wir von anderen Horten bekommen hatten. Danach durften sich die Kinder, die sichimmer zu zweit einen Computer teilten, vorstellenund ihre Hobbys beschreiben. Anschließend konntensie ihren kurzen Steckbrief farbig hinterlegen, mitverschiedenen Möglichkeiten des Wordprogrammsexperimentieren und Grafikbilder aus dem Internethinzufügen.

Der Ablauf für die zweite Gruppe blieb im Prinzipgleich, nur wurden, im Unterschied zur ersten Gruppe,am Ende der Stunde die Steckbriefe der Kinder perE-Mail an die anderen Horte versandt.

Jede Gruppe arbeitete ca. eine Stunde am Compu-ter. Besonders auffällig war die Geschicklichkeit voneinigen Zweitklässlern beim Finden der richtigenBuchstaben auf der Tastatur und dem Formulierender Sätze, was auf eine regelmäßige Nutzung desComputers schließen lässt. Auch die ausländischenKinder hatten beim richtigen Schreiben und Aus-formulieren ihrer Steckbriefe weniger Probleme alsbei den Hausaufgaben oder im alltäglichen Sprach-gebrauch.

Zudem hatte ich ein Kind ausgewählt, das zu der Zeit durch diverse Verweigerungshaltungen und Konzentrationsprobleme im schulischen und privatenBereich auffiel. Ich wollte ihm die Chance geben,sich in eine Kleingruppe zu integrieren und ihmdadurch mehr Aufmerksamkeit, als es im normalenHortalltag möglich ist, vermitteln. Ohne den üblichenDruck und die Selbstständigkeit, mit der die Kinderihre eigene Seite gestalten konnten, war er mit vielFreude und Ausdauer dabei und half sogar anderenKindern bei etwaigen Schwierigkeiten. Durch dieKommunikation mit der restlichen Gruppe und derBewunderung, die ihm die Kinder entgegenbrachten,wurde er auch von Stunde zu Stunde selbstbewussterund sicherer.

Andere Kinder wiederum hatten Probleme, sich eineStunde zu konzentrieren und den Computer zu teilen.Leider ist es nur möglich, mit einem Computer insInternet zu gehen. Dies erfordert von den Kindernauch ein hohes Maß an Geduld.

Auch die nächsten Male blieb der Ablauf der Stun-den ähnlich. Hinzu kam ab dem dritten Mal noch der Umgang mit PowerPoint und ein „In and Out“-Artikel für den Kinder-Newsletter.

Im Umgang mit dem Computer konnte ich schonnach den ersten Stunden einen Fortschritt erkennen.Die Kinder taten sich leichter mit dem Finden derProgramme und der einzelnen Buchstaben.

Besonders deutlich fiel mir dies bei den Mädchenauf, die auch mehr Zeit in die Gestaltung von einzel-nen Seiten investierten und ihrer Kreativität freienLauf ließen.

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Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Wir tippen, mailen, kommunizieren! Aktive Medienarbeit im geschützten Rahmen

Auf die letzten Stunden bin ich besonders gespannt,da wir im Zusammenhang mit unserem Jahresthema„Die 4 Elemente“ eine Bildergeschichte zum Element„Feuer“ erfinden, schreiben und gestalten wollen.(Anmerkung: Diese Geschichte ist inzwischen fertigund kann im Internet unter der Adresse:www.xtrakt.de in der Rubrik „Kreatives“, „Guldein-str.“ angeschaut werden.)

Auch ich habe durch die Basisstation viel für meinweiteres Berufsleben mitnehmen können. Vor allemhat mich die Freude und Unbefangenheit, mit der die Kinder mit dem Medium „Computer“ umgehen,angesteckt, so dass ich mir für die Zukunft fest vorgenommen habe, öfters Angebote am „Compi“(Abkürzung der Kinder für Computer) durchzuführen.

Christina LaunHort Guldeinstraße 27/II3-gruppiger Grundschulhort für 75 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren

„Wer stört uns da beim Arbeiten?“

Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Vom Gummistiefel bis zum Ohr. Der Münchner Kinder-Newsletter

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Vom Gummistiefel bis zum Ohr

Der Münchner Kinder-Newsletter

Einmal monatlich, kostenlos, digital, von Kindern

für Kinder: Ein Nachrichtenbrief zum Schmökern,

Schauen und manchmal auch Hören.

Sachen gibt´s: Wussten Sie, ■ dass jährlich eine Weltmeisterschaft in

Gummistiefel-Weitwurf stattfindet? ■ dass eine belgische Firma Handtaschen im

Gummistiefel-Look herstellt?■ dass es in der australischen Stadt Tully einen acht

Meter hohen Gummistiefel als Sehenswürdigkeitgibt?

Das hat unsere Kinderredaktion herausgefunden, alses darum ging, sich mit dem Thema „Gummistiefel“zu beschäftigen und Infos darüber für den MünchnerKinder-Newsletter zusammenzutragen.

Der Kinder-Newsletter wird bereits seit Juli 2003monatlich vom SIN – Studio im Netz verschickt undin jedem Monat steht dabei ein Schwerpunkt-thema im Mittelpunkt, beispielsweise der Gummi-stiefel im Oktober 2005. Neben diesem „Thema desMonats“ widmet sich unser Newsletter weiterenspannenden und für Kinder interessanten Neuig-keiten, beispielsweise neuen Spielen, Büchern oderVeranstaltungen.

Kinder-Newsletter Logo

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Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Vom Gummistiefel bis zum Ohr. Der Münchner Kinder-Newsletter

Das Besondere am Kinder-Newsletter ist aber nichtnur der Inhalt, sondern auch die Entstehungsweise.Die Texte werden nämlich nicht von Erwachsenenverfasst, sondern von Kindern für Kinder zusammen-gestellt und geschrieben. Eine zentrale Bedeutungkommt dabei der Kinderredaktion zu: Sie besteht ausKindern im Alter zwischen 6 und 13 Jahren, die sich einmal wöchentlich (mit Ausnahme der Ferien)in den Räumen des SIN, im Haus der Medienbildung,treffen und dort am Newsletter arbeiten. WeitereBeiträge werden von Kindern aus Horten geliefert,die an dem Projekt MuLa mitwirken.

Zudem ist es ein Ziel des Projektes, die jungenLeserinnen und Leser selbst zum Schreiben zu ani-mieren: Sie können Rückmeldungen zum aktuellenNewsletter als Eintrag ins Gästebuch hinterlassen,eigene Beiträge (z.B. Buchtipps oder Gedichte) an die Redaktion schicken oder sich bei Rätseln undGewinnspielen beteiligen. So sollen die Kinder zurBeteiligung am Newsletter und zur Nutzung des Me-diums E-Mail angeregt werden.

Von der Idee zum Ergebnis

Rund drei Wochen vergehen von einem erstenBrainstorming des Redaktionsteams bis zum Versen-den des fertigen Newsletters. Der zeitliche Ablaufder Newsletter-Entstehung lässt sich in drei Schrittegliedern:

Ideensammlung

Zuerst geht es darum, die einzelnen inhaltlichenAspekte festzulegen. Beim „Thema des Monats“sind verschiedene Details und Gesichtspunkteherauszuarbeiten, um das Thema umfassend undansprechend behandeln zu können. So wurde dasThema „Gummistiefel“ aufgeteilt in die Themen-felder „Herstellung“, „Modetrends“, „Artenvielfalt“,„Gummistiefel-Sport“ und „Gummistiefel-Kunst“.

Daneben wurden Kuriositäten wie die Gummistiefel-Handtasche, ein Gummistiefel-Tanz und der Gummi-stiefel-Luftballon ins Visier genommen.

Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Vom Gummistiefel bis zum Ohr. Der Münchner Kinder-Newsletter

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Recherche und Erstellung der Inhalte

Sind die Themen festgelegt und an die Kinder ver-teilt, kommen wir zu Schritt zwei, der eigentlichenZusammenstellung der Inhalte. Die Kinder gestaltenInternetseiten, in die sie neben Texten auchIllustrationen einbinden, also Bilder, Fotos oderanimierte GIFs (Graphics Interchange Format).

Dies erfolgt bei uns mit dem Programm „FrontPage“,welches den Vorteil besitzt, dass es im Office-Paketenthalten und sehr leicht zu bedienen ist. Wer überGrundkenntnisse in „Word“ verfügt, kann auch„FrontPage“ leicht erlernen.

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Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Vom Gummistiefel bis zum Ohr. Der Münchner Kinder-Newsletter

Als Quelle für die Inhalte dient in erster Linie dasInternet: Mithilfe von Suchmaschinen, Online-Lexikaund anderen Webseiten werden die Informationenzusammengetragen und passende Bilder gesucht.Aufmerksam verfolgen wir die Entstehung der Text-passagen: Die „Copy and Paste“-Funktion ist vielenKindern bekannt, und die Versuchung, einen passen-den Text aus einer Webseite herauszukopieren, um so den eigenen Teil rasch „geschrieben“ zu haben,ist natürlich groß! Wir achten deshalb darauf, dassdie Quellen zwar als Vorlage dienen, anhand dererder Text für den Newsletter geschrieben wird, dassgefundene Texte aber nicht zur bloßen Kopiervorlagewerden. Zudem ist es wichtig, die Quellen der Inhal-te anzugeben: So können bei der Nachbearbeitungeventuell auftauchende Fragen geklärt werden (bei-spielsweise wenn etwas von den Kindern falsch verstanden und verfälscht wiedergegeben wurde),außerdem schützt man sich durch die Quellenangabevor möglicherweise auftauchenden Plagiatsvorwürfen.

Des Weiteren sind bei der Nachbearbeitung dieInhalte noch einmal kritisch zu überprüfen, da wäh-rend der Erstellung meist nicht die Möglichkeitbesteht, alle Kinder im Blick zu haben. So kommt esvor, dass sich Textpassagen einschleichen, die einer Umformulierung oder Satzumstellung bedürfen,um allgemein verständlich zu sein.

Witze, Spiele und Holzapfelkreuth

Inhaltlich umfasst der Kinder-Newsletter neben demjeweiligen Schwerpunktthema neun weitere Themen-Kategorien:

■ In der Rubrik „Rätselhaftes in München“ werdenFragen rund um Münchner Besonderheiten beant-wortet, beispielsweise zur neuen Fußball-Arena,zum Rathaus oder zu seltsamen Ortsnamen wieHolzapfelkreuth.

Nachbearbeitung

Wie bereits angesprochen wurde, müssen alle vonden Kindern erstellten Websites nachbearbeitet wer-den. Dies betrifft in erster Linie das Layout: Zwarsind die von den Kindern gewählten Schriftarten undFarbkombinationen meist sehr sehenswert undwerden von uns daher in der Regel beibehalten,jedoch gelingt es den Kindern nicht immer, die Texteeinheitlich zu formatieren. Außerdem neigen die Kids manchmal zu Layout-Spielereien, die zwarhübsch, aber leider unleserlich sind, wie beispiels-weise rote Schrift auf gelbem Hintergrund.

■ Bei „Raus aus dem Haus“ werden die Kinder auf besondere Veranstaltungen hingewiesen, derenBesuch wir empfehlen.

■ Unter dem Titel „Schau mal!“ werden sehenswer-te Kinofilme oder TV-Serien vorgestellt.

■ „In und Out“ gibt Hinweise, was derzeit angesagtist und was nicht.

■ Die Rubrik „Wort des Monats“ beschreibt einbesonders ausgefallenes Wort (z.B. das schönebayerische Wörtchen „fei“).

■ Zusätzlich werden ein Computerspiel, eineInternetseite, ein Buch und ein Witz des Monatspräsentiert.

Interaktiv! Quicklebendig ins Internet

Vom Gummistiefel bis zum Ohr. Der Münchner Kinder-Newsletter

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Der fertige Newsletter teilt sich dann in zwei Ele-mente auf: Zum einen wird eine E-Mail verschickt, inder alle Inhalte vorgestellt und direkte Verlinkungenzu den einzelnen Rubriken angegeben werden. DieInhalte selbst sind als umfangreiche Homepage im Internetportal xtrakt (www.xtrakt.de) zu finden.

Diese Präsentationsform wurde gewählt, um dieInformationen in einem farbenfrohen, ansprechendenLayout präsentieren zu können und um den Leserndie Möglichkeit zu bieten, innerhalb der Inhalte freizu navigieren.

Wenn alle Arbeiten erledigt sind, werden die fertigenWebseiten ins Internet gestellt und die E-Mail wirdan die Newsletter-Empfänger verschickt. Nun ist esalso geschafft: Der neue Kinder-Newsletter ist ver-schickt! Wieder liegt ein Monat kreativen Arbeitenshinter uns, in dem wir zusammen mit der Kinder-redaktion einen unterhaltsamen und lesenswertenNewsletter erarbeitet haben, den nun viele andereMünchner Kinder ansehen können. Und schon giltes, sich die ersten Gedanken für den nächstenNewsletter zu machen …

Hinweise

■ Unser Kinder-Newsletter-Archiv ist online zu findenunter www.xtrakt.de/newsletter.htm

■ Der Newsletter ist kostenlos und werbefrei; zumAbonnieren genügt eine E-Mail an [email protected] dem Betreff „Kinder-Newsletter bestellen“.

■ Der Kinder-Newsletter ist ein Projekt vom SIN –Studio im Netz e.V. und wird gefördert vomStadtjugendamt / Medienbeauftragte im Rahmender „Modellprojekte Neue Medien und Internet“.Der Kinder-Newsletter entsteht in Freundschaftund Sympathie mit dem Kinderportal München(www.pomki.de)

Björn FriedrichSIN – Studio im NetzKinder-Computerclub

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Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Der Computer bietet hinsichtlich der Förderung kindlicher Phantasie und Kreativität zahlrei-che Programme und Materialien. So kann ein selbst erfundenes Märchen visualisiert undmit eigener Musik untermalt, die eigene Homepage gestaltet, eine Fotostory erfunden oderdie eigene Musik auf CD aufgenommen werden, um nur einige Beispiele zu nennen.Besonders in öffentlichen Institutionen wie Kindertageseinrichtungen können die vielfälti-gen, kreativen Möglichkeiten der Neuen Medien zum Einsatz kommen. Denn die vielenKinder können sich gegenseitig unterstützen, die unterschiedlichsten Ideen entwickeln undsich über die Art der Gestaltung austauschen.

Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! Und letztendlich wird auch bei der phanta-sievollen Handhabung die kindliche Medienkompetenz ausgeformt. Kinder erfahren, dassder Computer nicht nur zum Spielen genutzt werden kann, sie lernen auch den Umgang mitverschiedenen Programmen und lernen, diese für ihre eigenen Zwecke einzusetzen.

Der Computer ersetzt somit nicht die zahlreichen kreativen Aktivitäten im Hortalltag, son-dern ergänzt sie um weitere Möglichkeiten. Dies zeigen die folgenden Erfahrungsberichtevon medienpädagogisch aktiven Erzieherinnen und Erziehern.

Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Die Hexe und der Mann. Eine PowerPoint-Präsentation der anderen Art

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Die Hexe und der Mann

Eine PowerPoint-Präsentation der anderen Art

Mit den Kindern eine Geschichte erfinden, Texte

verfassen, Bilder malen und eine Hintergrund-

musik komponieren – die produktorientierte

Medienarbeit hat viele Facetten.

Im Herbst 2004 stellte sich für uns die Frage: „Was führen wir in der Adventszeit zur Elternweih-nachtsfeier unseren Müttern und Vätern vor?“ Die Kinder stimmten eindeutig für ein Märchen.„Aber ein eigenes!“ rief energisch eine Erstklässlerinin den Raum.

So machte ich mich mit fünf Buben und vier Mäd-chen an die Arbeit. Natürlich sollte das Märchen eineLiebesgeschichte enthalten, und gefährlich musstees auch sein. So kamen die Kinder auf die Idee, dasssich in ihrer Geschichte eine Hexe in einen schönen,netten Mann verliebt. Die Mädchen waren begeistert.Die Buben waren der Ansicht, dass die Frau ihreHexenkünste vor dem Mann verheimlicht. Aber wiein jedem normalen Märchen flog auch in ihrer Ge-schichte die Heimlichkeit auf und der Mann versuch-te, die Hexenkräfte los zu werden; was der Frau fastdas Leben gekostet hätte. Nur das Mitleid desMannes rettete sie vor der endgültigen Vernichtungund so konnten sie erleichtert zukünftig als ganz normale Menschen zusammenleben.

Alle Ideen wurden heiß diskutiert, bejaht und wiederverworfen, bis eine Einigung entstand. Heiße Punkteder Diskussion waren das Verliebtsein und der Todder Hexe. Gefühle der Angst, Beschämung und desEntsetzens wurden geäußert. Die Ideen flogen heißüber den Tisch und ich schrieb sie auf.

Nachdem die Geschichte feststand, begannen wir,sie in den Computer zu tippen. Wir hatten die Idee,die ausgedruckte Geschichte den Eltern gemeinsam,in verschiedenen Rollen, vorzulesen. Aber alle Hort-kinder fanden das Lesen langweilig.

Also entschieden wir uns für das darstellende Spiel.Eifrig malten die Kinder Geldscheine, Hexenbesen,ein Zauberbuch und eine große Hochzeitstorte fürdas Theater. Bei den Proben gab es viel Gelächterund Geziere, aber nun hatte das Märchen die ge-wünschte Dramatik. Unsere Mühe wurde auf derElternweihnachtsfeier mit einem kräftigen Applausbelohnt. Die Kinder waren stolz ohne Ende.

Nach den Weihnachtsferien sagte einer der Bubenzu mir: „Schade, Herr Haertel, dass das Märchen zuEnde ist. Können wir es denn nicht noch mal spie-len?“ Ich antwortete: „Vielleicht zum Sommerfest.“Aber mir war klar, dass sich bis zum Juli die Stim-mung der Geschichte in den Kindern verloren hatteund wir sie uns wieder mühsam und zeitaufwendigerarbeiten mussten.

Als wir die Basisstation vom Studio im Netz in derEinrichtung hatten, experimentierten die Kinderbegeistert mit dem Programm PowerPoint, mit demBewegen von Bildern.

Da kam mir der Gedanke, dass sich doch mit diesemProgramm auch unsere kurze Geschichte gut drama-tisch gestalten lassen musste und mit Hilfe einesBeamers sicher eindrucksvoll zum Sommerfest prä-sentieren ließe. Ich berichtete den Kindern meineIdee, und sie begannen sofort, ein Porträt von derHexe und von dem Mann zu zeichnen und zu malen.Alle Bilder, die entstanden, scannte ich ein, um siespäter in den Text einfügen zu können. Da meine„Märchenkinder“ fast alle der ersten und zweitenKlasse angehörten, fiel ihnen das Eintippen und For-matieren des Textes schwer, die Kinder ermüdetenschnell und verloren die Lust, so dass die Text-gestaltung mir überlassen blieb. Aber immer wiedersah mir ein Kind über die Schulter und gab mir einenTipp, welche Farbe und welche Schriftart ihm amBesten gefiel. Die meisten Zuschauer hatte ichimmer dann, wenn ich Bilder einfügte und ihr Er-scheinen im Text mit Geräuschen versah. Nach gutdrei Monaten war die Präsentation fertig und ichführte sie den Kindern laut lesend vor. Doch trotzaller Hintergrundgeräusche hatten wir alle irgendwiedas Gefühl, dass noch etwas fehlte. „Die Musikfehlt, eine schöne grässliche Hexenmusik!“ rief einMädchen.

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Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Die Hexe und der Mann. Eine PowerPoint-Präsentation der anderen Art

Zum Glück besaßen wir das Musikprogramm„MusicMaker für Kids“. Mit diesem Programm konn-ten die Kinder schon einige Erfahrungen in unseremHort sammeln. Und so machten wir uns sogleich andie Arbeit, unsere eigene Hexenmusik zu erstellen.Jedes der neun „Märchenkinder“ wollte einen Teildieser Musik komponieren, keines verzichtete aufseinen Part an der Komposition. Eine rhythmischeMischung aus zarten Tönen und harten Klängen ent-stand. Sie passte genau zu der bestehenden Text-und Bilderfolge.

Nachdem ich das Stück ins WAV-Format umforma-tiert und in die Präsentation eingefügt hatte, war dasStaunen der Kinder groß. Ihr Märchen hatte sich verwandelt. Aus dem stillen, schönen Text war einelebendige Erzählung voller Spannung und Anschau-lichkeit geworden. Um die ganze große, mühsameArbeit zu sichern, brannte ich die Geschichte auf CD.

Das Märchen hatte viele Sehnsüchte und Wünscheder Kinder nach Geborgenheit und Liebe wachgeru-fen, und es war nicht leicht für mich, in der Flut der Gefühle einen verständlichen Weg zu finden.Aber wir, die Kinder und ich, der Erwachsene, habenes zusammen geschafft.

Nach der Vorführung im Juli 2005 beim Sommerfestverlangten alle Hortkinder nach einer Sondervorstel-lung für sich. Eine bessere Anerkennung für unsereArbeit konnte es nicht geben. Und das alles mit Hilfedes Computers, der durch seine vielseitige Verwend-barkeit Generationen verbinden und unterschiedlicheFähigkeiten zu einem einheitlichen Werk zusammen-formen kann, wenn man ihn richtig zu gebrauchenweiß.

Ob ich Kind binoder erwachsen,ob ich groß binoder klein,der Computer hilft mir,meine Gedanken zu verwalten,und meine Träume zu gestalten!

Ortwin HaertelHort Nanga-Parbat-Straße 1052-gruppiger Grundschulhort für 50 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren

Die Ideen und Einstellungen sprudelten nur so ausden Mädchen heraus, die Geschichte entwickeltesich wie von selbst. Eine gab ein Stichwort, schonwurde es aufgegriffen, weiterentwickelt und versucht,fotografisch umzusetzen.

begleitete sie mit Fotoapparat und Notizblock aufdem Gelände des Edthofes.

In München wieder angekommen, wurden die Bilderentwickelt und in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht.Beim Betrachten der Bilder fiel es den Mädchen sehrleicht, kleine passende Texte zu entwerfen.

Kreativ! Selber Tun macht Spaß

„Die kleine Ziege Bärli“. Eine Fotogeschichte

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„Die kleine Ziege Bärli“

Eine Fotogeschichte

Der Hortalltag wird von Mittagessen, Hausauf-

gabenbetreuung und Freispiel bestimmt. Die Me-

dienerziehung bleibt dabei oft außen vor. Die

Möglichkeit zur Medienprojektarbeit bieten die

Ferien. Der Lernspaß ist dabei garantiert.

Der einzige Computer im Hort an der Forellenstraße 1erfreute sich gerade bei den Burschen größterBeliebtheit. Eigens angeschaffte oder von zu Hausemitgebrachte Computerspiele liefen den ganzen Tagheiß. Die Mädchen zeigten zwar Interesse an demKasten, aber trauten sich doch nicht so, in die Domä-ne der Jungs einzudringen.

Deshalb war klar, wir brauchen ein PC-Projekt nur für die Mädchen, in dem sie selbst etwas erstellen.Nach einer Absprache mit unserem Partner, dem SIN – Studio im Netz, vereinbarten wir, dass die Mäd-chen eine Fotogeschichte ins Netz stellen werden.

Kaum hatte ich das Thema im Hort angeschnitten,meldeten sich auch gleich acht Mädchen, die sich fürdas Projekt begeistern konnten.

Auftakt war eine Besprechung aller Projektmitgliedermit den Inhalten:Welches Thema soll die Geschichte haben?Welche Rollen sind zu besetzen?Wann wollen wir die Geschichte fotografieren?Wo wollen wir die Fotos schießen?

In Anbetracht von Zeit und Requisite einigten wiruns, die Geschichte bei der vor uns liegendenFerienfahrt in das Jugendgästehaus Edthof in Ebenzu fotografieren. Dort bot sich das Gelände und die dort lebende Kulisse (Pferde, Ziegen, Hasen …)als „Drehort“ an. Klar war auch, wir wollen etwasSpannung in die Geschichte bringen und somit einenKrimi fotografieren.

Für die Projektgruppe galt, alles was sie an Uten-silien für einen Krimi zu Hause haben, mit zur Ferien-fahrt zu nehmen. Deshalb verlagerten wir die Drama-turgiebesprechung auf unser Feriendomizil, um zuschauen, was finden wir alles vor, was haben wir fürMaterialien und wie können wir alles umsetzen undeinbauen. Wir ließen uns inspirieren und legten dieRollen fest, die unsere Geschichte benötigt.

An einem Nachmittag statteten sich die Mädchenmit ihren „Kostümen“ und Materialien aus und ich

Mit den Bildern und der Textvorlage fuhren wir zum„Studio im Netz“, um uns fachliche Unterstützung zuholen und die Medien (z.B. Scanner) zu nutzen.

In der Projektgruppe lag die Altersspanne zwischen 7 und12 Jahren, somit hatten wir auch eine rechtgroße Spanne an Fähig- und Fertigkeiten, gerade auch was das Schreiben von Texten anbelangt. Alsoteilten wir die Gruppe ganz nach Fähigkeiten undWünschen auf.Zwei Mädchen scannten Bilder ein und setzten dieLinks. Je zwei Mädchen lasen den jeweiligen Textvor, zwei andere Mädchen tippten ihn ein. ZweiProjektmitglieder gestalteten die Startseite. Somithatte jede ihre Aufgabe in diesem Projekt.

Dank der fachlichen und geduldigen Unterstützungder Mitarbeiter vom „Studio im Netz“ konnten wir schon drei Tage später unsere Geschichte „Vonder kleinen Ziege Bärli“ im Internet anschauen.

Die Freude und die Bewunderung seitens der Hort-kameraden und der Eltern war sehr groß, über das, was die Mädchen da ins Internet gestellt haben.

Zu Weihnachten schrieb ich Frau Steiner, der Leitungdes Jugendgästehauses, eine Weihnachtswunsch-mail mit dem Hinweis, dass sie doch mal ins Netzgehen und sich eine nette Geschichte rund um ihrHaus anschauen solle. Sie antwortete freudig undberichtete, dass sie die Geschichte schon gesehenhätte, denn ihre in Amerika lebende Schwester hatden Begriff Edthof in eine Suchmaschine eingegebenund stolperte dabei über die Fotogeschichte desMädchenprojektes. Dies hat sie ihr natürlich gleichübermittelt.Nach diesem Projekt hatten die Mädchen auch genügend Selbstbewusstsein, um ihren Platz amComputer einzufordern und respektvoll überließendie Jungs ihnen diesen auch. Das eigentliche Ziel war dann darin erreicht, dass wir nicht mehr nachMädchen und Jungs trennen mussten, sondern siegemeinsam am Rechner spielten, entwickelten, mailten …

Gudrun Seusterehemals Hort Forellenstraße 1 3-gruppiger Grund- und Hauptschulhort für 70 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren

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Kreativ! Selber Tun macht Spaß

„Die kleine Ziege Bärli“. Eine Fotogeschichte

Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Wir zeigen es allen! Herzlich willkommen auf unserer Homepage

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Wir zeigen es allen!

Herzlich willkommen auf unserer Homepage

„Hallo und herzlich willkommen in unserer Welt.

Schön, dass ihr uns besucht. Hier haben wir uns

ganz schön kreativ betätigt. Wir wollen es allen

zeigen, dass man mit dem Computer nicht nur

spielen oder lernen (ätz) kann, sondern auch ganz

viele andere tolle Sachen machen kann. Hier

haben wir die Seiten gestaltet und sind auch für

den Inhalt verantwortlich. (Ein bisschen Hilfe hat-

ten wir natürlich)“

(aus: http://www.hort-herm.musin.de/Home.htm)

Auf unserer Homepage gibt es neben einem „offi-ziellen Teil“ auch einen Bereich, an dem unsere Hort-kinder mitwirken können.

So werden passend zum jeweiligen Thema oder An-lass Internetseiten von den Kindern herausgesucht,deren Inhalt kurz vorgestellt und anschließendbewertet, ob sie auch für andere Kinder interessantsein könnten.

Bei der Gestaltung „ihrer“ Seite haben die Kinder ineinem vorgegebenen Rahmen Mitspracherecht.Gemeinsam überlegen wir, wie unsere Seite ausse-hen soll. Die Ideen werden gesammelt und anschlie-ßend überlegen wir, welche dieser Ideen umsetzbarsind. Dies geschieht mit Hilfe und Unterstützungmeinerseits.

Wenn wir uns über den Inhalt einig sind, geht es andie Umsetzung. Texte werden mit der Hand vorge-schrieben und dann am Computer abgeschrieben.Kürzere Texte schreiben die Kinder selber am Com-puter, wobei sie sich gegenseitig unterstützen undhelfen. Im Internet suchen wir nach passendenBildern, diese werden abgespeichert und dann ander passenden Stelle in den Text eingefügt.

Manche Vorschläge der Kinder stellen eine Heraus-forderung für mich dar, da ich erst noch nach geeig-neten Programmen Ausschau halten muss. UmPassendes zu finden, ist manchmal langes und nervenaufreibendes Suchen und Ausprobieren not-wendig. Aber die positive Reaktion der Kinder ent-schädigt mich dafür.

So entstand z.B. in der Vorweihnachtszeit ein Memory,da die Kinder viele Bilder am Computer gemalthatten, und ich es zu schade fand, diese einfachirgendwann zu „entsorgen“. Mein Vorschlag, einMemory für unsere Homepage aus den Bildern zumachen, stieß auf große Begeisterung bei denKindern. So kamen noch mehr Bilder zusammen,weil jedes Kind „sein“ Bild dabei haben wollte. DasErgebnis waren ein Memory und ein Bildschirm-schoner, beides wurde in unserem Adventskalender2004 versteckt.Die Freude der Kinder war immer groß, wenn ihr Bildauftauchte, völlig egal ob beim Memory oder Bild-schirmschoner.

Für mich ist es wichtig, die Kinder bei der Gestaltungunserer Homepage miteinzubeziehen, sie aktiv mit-wirken zu lassen und ihnen Aufgaben zu übertragen,die sie alleine oder gemeinsam bewältigen können.

So waren Tanja und Ann-Kathrin, beides Mädchenaus der vierten Klasse, nach kurzer Einführung in dasProgramm „Hot Potatoes“ in der Lage, ein Kreuz-worträtsel zu erstellen, indem sie die vorher ausge-arbeiteten Fragen und Antworten in das jeweiligeRaster einfügten.

Manuel, ein Junge aus der vierten Klasse, konnte ich mit der Aufgabe betrauen, die mit FrontPagegeschriebenen Seiten „optisch“ zu verschönern. Das heißt, er veränderte selbstständig die Schriftart, -farbe und -größe, natürlich nach Absprache mit dem „Verfasser“, und speicherte das Ganze dann ab.

Ebenso wichtig ist es für mich, auf Wünsche undAnregungen der Kinder einzugehen und zu versuchen,diese umzusetzen.

So entsteht aktuell (November 2005) ein Märchen-buch für unsere Homepage. Aus diesem Anlassschauten wir uns gemeinsam ein fertiges Märchen-buch einer Schule an. Dabei kamen die Kinder aufdie Idee „Unser Märchenbuch muss vertont wer-den“, da unsere Kinder aus der ersten Klasse immerfragten: „Was steht denn da? Les’ doch mal vor!“So entsteht zurzeit ein vertontes Märchenbuch. DieTexte dafür sprechen die Kinder natürlich selber.

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Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Wir zeigen es allen! Herzlich willkommen auf unserer Homepage

Das ist sicher ein Mehraufwand an Arbeit und Zeit,aber es lohnt sich. Die Kinder identifizieren sich mitihrer Seite und sind stolz auf das Ergebnis.

Wenn ich ganz ehrlich bin, ich investiere die Zeitgerne, denn mit den Kindern zusammen Neues aus-zuprobieren und zu experimentieren, bereitet auchmir selber großen Spaß.

Also, besuchen Sie uns doch mal auf unsererHomepage!(www.hort-herm.musin.de)

Sabine RitzHort Hermann-Gmeiner-Weg 34 2-gruppiger Grundschulhort für 50 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren

Die Stadtbildstelle amPädagogischen Institut desSchul- und KultusreferatsMünchen bietet allenLehrkräften, Erzieherinnen undErziehern aller städtischen undstaatlichen Bildungs- undErziehungseinrichtungen derLandeshauptstadt München die Möglichkeit an, aktiveMedienarbeit mit Schülerinnenund Schülern bzw. Kinder- gartenkindern eigenständig zukonzipieren und auch zu realisieren.

• Medien- und AV-Geräteverleih inkl. Beratung • Fortbildungsveranstaltungen • Die mediengestützte Pädagogische

Lernwerkstatt (PLW) • AV-Sachgebietsmedienkatalog für Grundschulen• AV-Medienkataloge• Service-CD-ROM • Digitaler Videoschnitt und Nachvertonung • Digitalisierung von Dias bzw. Bildern • Vielfältige Informationen auf der Internetseite der

PI/Stadtbildstelle unter http://www.stabi.musin.de

Kontakt:

PI / StadtbildstelleHerrnstraße 1980539 MünchenFax: 2 33-2 63 82Tel: 2 33-2 85 02http://www.stabi.musin.de/

Folgende Angebote

stehen hierfür zur Verfügung:Landeshauptstadt MünchenSchul- und Kultusreferat

PädagogischesInstitutStadtbildstelle

• FreundlicherService

• Sachverstand• Neue Ideen

Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Selbst gesungen, selbst gebrannt. Kindergartenhits Vol. 1

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Selbst gesungen, selbst gebrannt

Kindergartenhits Vol. 1

Gemeinsam singen ist schön und macht Spaß.

Die eigene Kindergarten- oder Hort-CD ist für alle

Beteiligten ein aufregendes Medienabenteuer.

Das fertige Ergebnis ist eine Erinnerung fürs Leben.

Unser Jahresthema im Kindergartenjahr 2004/2005lautete: „Ein Anfang mit Musik“.Dazu führten wir, verteilt über das Jahr, verschiedeneProjekte durch. Eines dieser Projekte war, eine CD mit unseren Kindern aufzunehmen. Die Idee dazukam uns im Gespräch mit einem Vater in unseremKindergarten. Dieser Vater ist Musiker und brachtesich zu Beginn des Kindergartenjahres sehr in diePlanung zu diesem Thema ein. Im Gespräch erzählteer uns, dass er einen Bekannten hat, der Tontechni-ker ist – und so wurde die Idee geboren.Von der Idee bis zur Durchführung war es dann aberdoch noch ein recht langer Weg.

Zunächst planten wir den Termin, wann die Aufnah-me stattfinden sollte. Es wurde uns schnell klar, dass die Aufnahme relativ spät im Kindergartenjahrsein sollte, da wir ja erst einmal die entsprechendenLieder mit den Kindern üben mussten.Diese Überlegungen fanden im Oktober 2004 statt.Es dauerte dann etwas, bis wir uns an die Weiter-führung des Projektes machen konnten.Im Januar 2005 fand dann ein erstes Treffen mit demTontechniker und dem Vater statt, der uns bei den CD-Aufnahmen und deren Gestaltung zur Seitestehen wollte.

In diesem Gespräch beschlossen wir, welche Art vonLiedern und wann wir die CD aufnehmen wollten.Wir legten fest, dass wir einen Streifzug durchs Jahrmusikalisch gestalten wollten, dass hierzu jedeGruppe vier Lieder beisteuern und dass die Vorschul-kinder ein Lied zum Schulanfang, sowie zwei, dreiLieder aus dem Englischkurs aufnehmen sollten. AlsTermin für die Aufnahme legten wir die Woche vom13.06. – 17.06.05 fest. In den Gruppen wurde über-legt: „Welche Lieder singen wir nun eigentlich?“ Dies besprachen wir mit den Kindern. Im Vorfeld hat-ten wir uns entschlossen, nicht nur neue Lieder zulernen, sondern Lieder aus unserem Kindergartenall-tag zu wählen, da dies für die Kinder und die Elternwahrscheinlich netter wäre.Wir schlugen deshalb verschiedene Lieder vor undstimmten einfach darüber ab. Die Lieder, die die meisten Stimmen von den Kindern erhielten, wurdenausgewählt. Dies sprachen wir natürlich noch mitden anderen beiden Gruppen ab, um nicht dreimaldie gleichen Lieder auf der CD zu haben. Aber erstaun-licherweise gab es keine einzige Übereinstimmung.

Und nun begann das große Üben! Lange Zeit hattenwir alle sehr viel Spaß dabei. Die Kinder hatten wirnatürlich über die bevorstehende CD-Aufnahme informiert, dementsprechend groß war auch die Mo-tivation. Besonders lustig fanden wir alle, im Mai bei recht warmen Temperaturen „Leise rieselt derSchnee“ zu singen. Die Stimmung wollte am Anfangnicht so ganz aufkommen, einfach alle musstenlachen. Doch nach ein paar Versuchen, einem abge-dunkelten Zimmer und vielen Kerzen konnte Weih-nachten schon einmal im Frühling stattfinden.

Anfang Juni verließ uns alle doch etwas die Begeis-terung über das ständige Wiederholen der gleichenLieder und wir beschlossen – vorerst genug geübt –so wie es ist, so ist’s gut. Kurz darauf fand auchschon die allererste und einzige Probe statt. Diesemusste stattfinden, um herauszufinden, wo dieKinder sitzen sollen, wo das Mikrofon stehen kann,wo das Instrument platziert sein soll und wo dasMischpult seinen Platz haben soll. Nun kam dochlangsam Aufregung auf, bei den Kindern und auchbei uns. Wenige Tage danach ging es dann richtiglos. Wir beschlossen, morgens gegen 9.30 Uhr mit den Aufnahmen zu beginnen. Montags sollteGruppe eins beginnen, dienstags Gruppe drei und mittwochs Gruppe zwei alle Aufnahmen vornehmen.Am Donnerstag und Freitag sollten die „Großen“ mit ihren Liedern an die Reihe kommen und alles,was nicht so ganz geklappt hatte, konnte notfalls an diesen Terminen auch noch einmal wiederholtwerden. So war unsere Vorstellung – die Realität war anders – wie meistens. Wir stellten fest, je häufiger wir ein Lied wiederholten, desto wenigergefiel es uns allen.

Außerdem war nach spätestens einer Stunde beiallen Kindern die Begeisterung und die Konzentrationvorüber. Wir stellten deshalb einfach alles um.Gruppe eins begann wie abgesprochen und wenneine Gruppe nicht mehr weitersingen wollte, legtedie nächste los.

Wir stellten bei den Aufnahmen auch fest, dass wirnicht alle Lieder so vortragen konnten, wie wir sienormalerweise im Kindergarten singen. In unsererGruppe singen wir zum Beispiel das Lied „Trau dich“einmal ganz laut, einmal ganz leise, einmal ganz langsam und einmal ganz schnell. Beim Abhören deszuvor Aufgenommenen fanden wir und auch dieKinder, dass es sich so irgendwie merkwürdig anhört.

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Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Selbst gesungen, selbst gebrannt. Kindergartenhits Vol. 1

Dieses Anhören der aufgenommenen Lieder und dasMischen der Lieder fanden unsere Kinder übrigensganz besonders interessant. Toll war, dass die Kinderfragen konnten, so viel sie nur wollten – es wurdeihnen vom Tontechniker alles mit sehr viel Ruhe, Hu-mor und auch Ernsthaftigkeit erklärt.Auch das spezielle Mikrofon, eines reichte für dieganze Gruppe, erregte viel Interesse und so manchesKind musste ganz laut singen, um sich dann ganzbesonders laut auf der CD wahrzunehmen.

Insgesamt hatten wir während der Zeit viel Spaß undlernten alle viel. Mit den Aufnahmen war die Arbeitaber noch nicht getan. Nach dieser Woche beganndie Bearbeitung im Tonstudio mit dem Computerpro-gramm „Logic Platinum“, an der wir leider nicht teil-nehmen konnten.Mitmachen konnten wir alle dann wieder bei der end-gültigen Fertigstellung der CD. Nach ca. zwei Wochenerhielten wir eine Probe-CD. Auf dieser waren alleLieder in allen Fassungen zu hören. Jeder hörte inseiner Gruppe die eigenen Lieder an und beschloss,welche Aufnahme auf die CD kommen sollte – undes war bei fast allen Liedern der erste Versuch.Nur das Lied „Die Rübe“ gefiel uns in jeder Variante –es erschien uns ganz besonders lustig. Der Tontech-niker bearbeitete die CD nun ein weiteres Mal undbrachte sie in ihre endgültige Form. Jede Gruppeerhielt davon ein Exemplar und einige Kolleginnenund der schon mehrfach erwähnte Vater brannteninsgesamt 75 Stück. Eine Kollegin aus Gruppe einsentwarf dann noch mit dem Computerprogramm:„Nero Cover Designer“ ein Cover für unsere CD.Dieses Cover wurde für jedes Kind kopiert und jedesKind gestaltete es ganz individuell durch Ausmalenoder Weiterentwickeln der Vorlage. Auch dies wurdemit viel Freude und Engagement von den Kindernerledigt.

Und da war er nun unser Musikmix – genau richtigzum Sommerfest – damit jede Familie ein Exemplarerwerben konnte. Wir verkauften die CD zu einemgeringen Preis, um die Kosten für das Tonstudio zudecken.Natürlich erwarb jede Familie eine CD und hat, wieuns die Kinder erzählten, viel Freude damit. An den Tontechnikprozessen oder auch beim Einsatzdes Computerprogramms zur Erstellung des Coverskonnten die Kinder leider nicht mitwirken, da dieseAnwendungen einfach zu kompliziert für Kinder die-ses Alters sind. Auf alle Fälle war der Werdegang der CD für die Kinder und auch für uns ein wirklich schönes Erlebnis und brachte unser Jahresthema zueinem schönen Ende mit Musik.

Doris SchröterKindertagesstätte Angererstraße 19, 3-gruppigerKindergarten für 75 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren

Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Computerbastelei. Sinnliche Annäherungen an die Computerwelten

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Computerbastelei

Sinnliche Annäherungen an die Computerwelten

Kinder basteln gerne. Der Gestaltungsdrang för-

dert die Auseinandersetzung mit der realen Welt.

Kreative und phantasievolle Basteleien rund um

den Computer sind bei Kindern äußerst beliebt.

Der Hort Alfonsstraße nahm im Jahr 2005 an demProjekt „MuLa 2 – Die Computerkarawane“ teil. VonAnfang an wurde mit allen Kindern in den Gruppenüber das Projekt gesprochen. Es wurde beschlossen,dass alle Kinder an diesem Projekt teilnehmendürfen. Gemeinsam mit den Kindern wurden Com-puterregeln und Computerlisten mit Zeiteinteilungenerarbeitet und aufgeschrieben. Nach einer kurzenZeit, als wir schon einige Computerspiele durch-gespielt hatten, entwickelten alle Grund- und Haupt-schulkinder die tollsten eigenen Bastelideen undVorschläge zum Thema „Computer im Hort“. Sieschrieben Geschichten und Verse, erstellten Bildermit PowerPoint und malten dazu mit Filz- undBleistiften.

Mit Hilfe der Kolleginnen konnte ich viele Bastel-materialien einsammeln, wie zum Beispiel alte Com-puterteile, Mäuse, Kabelanschlüsse, ungebrauchteCD-ROMs, verschiedene Holz- und Plastikräder,Nägel, Hammer, Kleber (UHU, Holzkleber), Alufolie,silberne Scheuerspiralen, Ton– und Krepppapier inschwarz und silbern, Küchen- und Toilettenpapier-rollen, Eierschachteln, Tennisbälle, Watte, schwarzewasserfeste Stifte, Pinsel, Scheren und Tacker. In den Faschings- und Osterferien haben wir damit,wer Lust dazu hatte, fleißig gebastelt. Es ging beiuns zu wie in einer richtigen Werkstatt. Die Kinderhatten viel Spaß dabei und waren sehr erstaunt, wassie alles mit ihren eigenen Ideen entwickeln konnten.Sie waren bei der Arbeit eifrig, tüchtig, aufgeregt undgaben sich gegenseitig einige Tipps und Vorschläge.

Es entstanden folgende Bastelarbeiten:Drei Bildschirme (ein großer und zwei kleinere), dreiTastaturen mit genauer Bezeichnung, zwei Platten-spieler, zwei CD-ROM-Laufwerke, ein Mikrofon, zweirollende Wagen, zwei Häuser, drei Biene Majas, dreiRäuber Hotzenplotz.

Die nachgebauten Computer und Bildschirme wurdensogleich in den Hortalltag integriert. Das Plakat, dieGeschichten und Verse, alle gemalten Bilder und dasgetippte Computerlied aus dem Lesebuch befestigteich mit den Kindern an einer Pinnwand. In einem großen, selbst gebastelten Monitorrahmen stelltenwir auch die verschiedenen Bilder der Kinder aus.

Um alle Aktivitäten während des Projektes festzuhal-ten, fotografierte ich die Kinder beim Spielen amComputer, beim Malen, beim Basteln und bei denRollenspielen.

Der Aktionstag

Einige Tage vor dem Eltern-nachmittag (Aktionstag) hatten dieHauptschulkinder ein großesPlakat „Multimedia-Landschaftenfür Kinder – MuLa 2“ geschriebenund die Buchstaben ausgemalt.

Zum Elternnachmittag wurden die Eltern durch Eltern-briefe informiert. Viele Eltern kamen dann zu uns undtesteten mit ihren Kindern unsere Computerspiele.Die Kinder schauten den Eltern zu und erklärten ihnenbei Bedarf, wie man bei den jeweiligen Spielen wei-terkommt.

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Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Computerbastelei. Sinnliche Annäherungen an die Computerwelten

An diesem Tag habe ich mit den Kindern aus einemRührteig Monitor, Tastatur und Mäuse gebacken. AusHefeteig entstanden Hasen, die wir liebevoll mitSmarties, Rosinen und Puderzucker verzierten. ZumAbschluss des Elternnachmittages bewirteten dieKinder ihre Eltern mit dem Gebäck sowie Kaffee undanderen Getränken.

An diesem Elternnachmittag besuchte uns auch eineMitarbeiterin vom SIN – Studio im Netz. Sie war von unserer Vorbereitung und von dem, was dieKinder alles auf die Beine gestellt hatten, begeistert.

Die Kinder und sämtliche Kolleginnen waren stolz,dass wir an diesem Projekt sehr aktiv und phantasie-voll mitwirkten.

Ich habe festgestellt, dass viele Kinder sehr gernemit dem PC spielen. Inzwischen habe ich einen weiteren Computer besorgt, weil ich der Meinungbin, dass ein sinnvoller Umgang damit die Kinder inden verschiedensten Bereichen fördert.

Lydia HorchHort Alfonsstraße 10 2-gruppiger Grund- und Hauptschulhort für 50 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren

Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Mädchen in Action. Eine Foto-Story mit Höhen und Tiefen

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Mädchen in Action

Eine Foto-Story mit Höhen und Tiefen

Eine Bildergeschichte ist mehr als nur

Fotografieren. Es braucht eine Story, eine

Dramaturgie und die diversen Bildkompositionen

an den richtigen Orten. Die Gruppe macht’s.

Die Cybergirls, der Mädchen-Computerclub des SIN– Studio im Netz, gestalten monatlich Inhalte für denKinder-Newsletter (eine kostenlose virtuellePublikation für rund 1000 Kinder in München). Fürdie April-Ausgabe 2005 des Kinder-Newsletters zudem Thema „Freundschaft“ haben sich die 10Mädchen im Alter von 8 bis 13 Jahren in einen lusti-gen Schaffensprozess begeben und eine Foto-Storymit dem Titel „Eine Geschichte vom Streiten undVersöhnen“ erstellt. Die Geschichte besteht aus 15 Bildern und handelt davon, wie sich die zweiFreundinnen Jana und Melli streiten. Melli ist eifer-süchtig auf ein drittes Mädchen, Franzi, mit demJana in letzter Zeit viel unternimmt. Melli ist verletztund sauer und Jana ärgert sich über den unfairenAngriff, so gehen die besten Freundinnen im Streitauseinander, der dann in einer liebevollen Versöh-nung sein Ende findet. In der Schlussszene verbrin-gen alle drei Mädchen zusammen einen lustigenNachmittag.

Die Cybergirls treffen sich jeden Freitag für 2 Stun-den und haben die Geschichte in 3 Einheiten (also 6 Stunden) fertig gestellt.(http://www.xtrakt.de/newsletter/newsletter1.htm)

Auf die Plätze, fertig, knips!

Ein kreatives Gruppenvergnügen mit tollen Ergeb-nissen, die stolz machen: Foto-Storys.Während für herkömmliches Fotografieren (z.B. miteiner Kleinbildkamera) noch Grundlagen der Foto-technik erklärt werden mussten, um teuere Fehlfoto-grafien zu vermeiden, erklärt die digitale Fotografiesich dank sofort sichtbarem Resultat ganz von selbst.

Die fotografierten Bilder lassen sich sofort auf einemkleinen (meist farbigen) Display auf der Rückseite derKamera betrachten und in guter Qualität sehr schnellauf einen PC übertragen. So werden mit einem Blick sofort Belichtungsfehler, Unschärfe oder Fehl-einschätzungen des Bildausschnitts deutlich. DasBild kann gelöscht und umgehend einfach neu foto-grafiert werden.

Der unschlagbare Vorteil gegenüber der traditionellenFotografie: Sofern eine Digitalkamera und ein PCvorhanden sind, fallen keinerlei weitere Kosten (fürFilme, Entwicklung und weitere Abzüge) an.In der Gruppenarbeit mit Kindern bedeutet dies, dassdie Kinder sich unbefangen selbstständig durchVersuch-und-Irrtum-Lernen der digitalen Fotografieannähern können. Es zeigt sich, dass Kinder mit sehrviel Spaß und Freude fotografieren. Gleichzeitig istder kommunikative Faktor herauszuheben – sofortnach dem Fotografieren werden Bilder gemeinsambetrachtet, analysiert, belacht oder bewundert.

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Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Mädchen in Action. Eine Foto-Story mit Höhen und Tiefen

Die Foto-Story

Ganz einfach können Fotogeschichten erstellt wer-den, indem man in einer normalen Textdatei (z.B. mitWord) Bilder einfügt und diese jeweils mit einerkleinen Bildunterschrift kommentiert. Schöner siehtdie Geschichte natürlich aus, wenn die Bilder inTabellen eingefügt werden.

Aufwendigere Geschichten können noch mit Pfeilen,Sprechblasen, Symbolen oder Wörtern im Comic-Stilgestaltet werden.

So entstehen je nach Alter und Kompetenz derKinder kleine kreative Kunstwerke und Möglichkeitendes Selbstausdrucks.

Kreativ! Selber Tun macht Spaß

Mädchen in Action. Eine Foto-Story mit Höhen und Tiefen

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Von der Idee zur fertigen Geschichte in drei

Schritten

1. Einheit: Brainstorming, Story-Board und Foto-

grafieren

Am Anfang jeder Geschichte steht eine Idee für dieHandlung. Der Rahmen dieser war im Fall derCybergirls-Geschichte durch das Kinder-Newsletter-Hauptthema „Freundschaft“ vorgegeben. Bald warim gemeinsamen Ideensammeln klar, dass Freund-schaft immer auch etwas mit Streiten und Versöhnenzu tun hat. Mit großem Engagement entwickeltendie Mädchen schnell die Handlung, die bei ihremAlltag und ihren persönlichen Erfahrungen ansetzt.

Schwierigkeiten bestanden nicht etwa im Erfindeneiner Geschichte, sondern vielmehr in der Eingren-zung auf eine knappe Handlung, die sich auch gut ineiner Foto-Geschichte erzählen lässt. Es gilt: Schönerist eine kürzere Handlung, die mit originellen Bildernkreativ gestaltet wird als eine komplexe Handlung,bei der dann für die Bearbeitung der Bilder und dieGestaltung der Foto-Story keine Zeit und Lust mehrbleibt.

Bei der Findung einer Geschichte sollten auch diemöglichen Fotografier-Orte mit einbezogen werden.Eine Geschichte, die z.B. im Schwimmbad oder Flug-hafen spielt, ist nur schwer umzusetzen. Im Fall der Cybergirls-Geschichte wurden als mögliche Orte der Clubraum, das Treppenhaus, die Küche, der Haus-flur, der benachbarte Spielplatz, Supermarkt und dieU-Bahn-Station angedacht.

Wichtig ist es, diese Ideen im Vorfeld schriftlich inStichpunkten auszuarbeiten und mit konkretenBildern zu belegen. Die Aufgabe des schriftlichenFesthaltens, also die Gestaltung des „Story-Boards“,kann bei älteren Kindern natürlich von den Kindernselbst übernommen werden.

Und jetzt geht´s los: Das Fotografieren! Mit diesemLeitfaden in der Hand können dann die Fotos auf-genommen werden. Die Cybergirls haben ihre Ge-schichte einfach nachgespielt und wurden dabei von den anderen in Szene gesetzt. Es ist sinnvoll,Möglichkeiten für unterschiedliche Einstellungs-größen und Perspektiven aufzuzeigen, denn geradedurch den Wechsel von Detailaufnahmen und Weit-aufnahmen (und sämtlichen Zwischenschritten) wirdeine Geschichte lebendig. Auch können die Kindernatürlich zum Fotografieren ihre Perspektive wech-seln, sich auf den Boden legen, auf einen Stuhl oderTisch stellen, um die Szene zu fotografieren.

2. Einheit: Bildauswahl und Bearbeitung der

Bilder

Die Bilder wurden beim nächsten Treffen gemeinsamangeschaut und die besten ausgewählt. Die dadurchherausgefilterten 15 Bilder haben die Mädchen inKleingruppenarbeit mit Paint oder Photoshop bearbei-tet, d.h. zugeschnitten, verziert, mit Sprechblasenversehen und mit Symbolen oder lustigen Effektenausgeschmückt.

3. Einheit: Die Story

Gemeinsam wurden die Texte und Bildunterschriftenfür die Fotos gefunden und unter die Bilder getippt.Wörtliche Rede, Ausrufe „Erzählte“ Beschreibungen… der Phantasie der Mädchen waren keine Grenzengesetzt.

Toll ist es geworden!

Das Erstellen der Foto-Geschichte hat den Mädchensehr viel Spaß gemacht. Es entstand ein kreativesGruppen-Werk, das die Cybergirls mit Stolz undSelbstbewusstsein auf ihren Webseiten präsentieren.Und in ihrer zweiten Fotogeschichte geht es um eineClique, ein Handy und U-Bahnhöfe …

Eva ZscheileSIN – Studio im NetzMädchen-Computerclub

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Kostbar! Darauf sind wir stolz

Der kreative, fantasievolle und handlungsorientierte Umgang mit Medien ist oftmals ver-knüpft mit einem fertigen Produkt. Das kann ein Film, eine Fotoshow, eine PowerPoint-Präsentation, eine Musik-CD oder eine Internetseite sein. Die eigenen Schaffensprozessewerden im medialen Bereich durch die fortschreitenden technologischen Entwicklungenenorm begünstigt. So war es beispielsweise noch vor einigen Jahren enorm aufwendig,einen eigenen Videofilm zu erstellen. Für eine eigene Internetseite waren Profikenntnissenötig und multimediale Präsentationen wurden ehrfürchtig bestaunt. Innerhalb kürzesterZeit hat sich dieses Wissen verallgemeinert, so dass heute die aktive Medienarbeit vonVielen mit Vielen möglich ist. Anders gesagt: Noch nie war es so einfach, mit Kindern mediale Produkte zu erstellen wie heute. Der Computer und das Internet, verbunden mitden diversen Aufnahmegeräten (Foto, Video, Mikro), erlauben die eigene Gestaltung media-ler Inhalte in neuen Dimensionen.

Kein Wunder also, wenn die Erzieherinnen und Erzieher zunehmend die aktive Medienarbeitentdecken und mit ihren Kindern eigene Webseiten gestalten, digitale Fotos animieren,selbst gesungene Lieder auf CD brennen und Jahresrückblicke in digitaler Form aufberei-ten. Der bunte Reigen von Medienprojekten im Hort ist umso wertvoller, als er die Medien-kompetenz der Kinder durch eigenes Tun fördert und dabei pädagogisch sinnvolle Gruppen-prozesse initiiert. Statt konsumorientierter Rezeption lernen die Kinder dabei, wie schön esist, eigene mediale Inhalte zu gestalten und zu veröffentlichen. Sie sind stolz darauf, wennihre Fotos, Texte und eingescannten Bilder auf dem Monitor erscheinen oder gar überDatenbeamer auf der Großleinwand dargestellt werden. Die selbst gemachten medialenKunstwerke sind umso kostbarer, als sie problemlos zu archivieren sind und oftmals alsKindheitserinnerungen aufgehoben werden. Unter medienpädagogischen Gesichtspunktensind es wertvolle Puzzle-Stücke in der Aneignung der vorgegebenen Welt.

Kostbar! Darauf sind wir stolz

Der etwas andere Jahresrückblick. Multimediale Impressionen

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Der etwas andere Jahresrückblick

Multimediale Impressionen

Die Manager nutzen den Computer zur Präsen-

tation ihrer Vorträge und zur Archivierung ihrer

Jahresaktivitäten. Warum nicht auch Kinder?

Schon seit einigen Jahren schreiben wir in unsererGruppe einen Jahresrückblick. Am Anfang drucktenwir ihn „nur“ aus und gaben ihn gegen eine freiwilli-ge Spende an interessierte Eltern weiter.

Seit dem Jahr 2000 gibt es unseren Rückblick nunauf CD, mit selbst verfassten und selbst geschriebe-nen Berichten der Kinder, Fotos von unseren ver-schiedenen Aktivitäten und Aktionen und den kreati-ven Angeboten rund um den Computer, wie z.B.Schneekugeln gestalten oder Musik komponieren.

Der Jahresrückblick soll für die Kinder und auch fürdie Eltern eine bleibende Erinnerung an die Zeit imHort sein. Er kann gegen einen geringen Unkosten-beitrag erworben werden. Von unserem „Gewinn“kaufen wir uns dann ein Computerspiel, das nacheiniger Zeit von den Kindern ausgeliehen werdenkann.

Seit einigen Jahren halten wir die Ereignisse des ver-gangenen Hortjahres in kleinen Berichten fest. Alserstes entscheiden sich die Kinder, über welchesEreignis sie schreiben möchten und gegebenenfallsmit wem. Nun werden die Texte von den Bericht-erstattern mit der Hand vorgeschrieben und anschlie-ßend korrigiert. Mit dem Programm FrontPage wer-den Inhalte am PC geschrieben und mit Fotos undBildern, selbst gemalt oder im Internet gefunden,verschönert.

Dabei wird diskutiert, verändert und wieder diskutiert… bis alle beteiligten Kinder mit dem Ergebnis ein-verstanden sind.

Manchmal ist das Suchen der richtigen Buchstabenauf der Tastatur recht mühsam. Es ist jedoch interes-sant zu beobachten, wie sich die Kinder beim Tippenihrer Berichte unterstützen, indem sie sich gegen-seitig vorlesen, was zu schreiben ist oder sich dieBuchstaben auf der Tastatur zeigen.

Trotz dieser teilweise recht mühseligen Suche nachden richtigen Tasten, sind die Kinder stolz, wenn sieihren Bericht fertig geschrieben und ihn mit Bildern,Hintergrund und farbiger Schrift verschönert haben.

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Kostbar! Darauf sind wir stolz

Der etwas andere Jahresrückblick. Multimediale Impressionen

Und wenn gar nichts mehr gehen wollte, gibt es daja noch Frau Ritz …

Auf diese Weise entsteht bis Ende des Hortjahresnach und nach unser Jahresrückblick. Ergänzt wird er noch mit Fotos von unseren verschiedenen Aktivi-täten aus dem vergangenen Jahr und kreativenAngeboten mit dem Computer, die zum Teil auch aufunserer Homepage zu sehen sind.

Aber die Berichte sind nicht alles. Wenn die Berichtefertig sind, „verstecke“ ich in den Texten, hinterBildern oder Fotos, kleine Überraschungen undExtras. Das kann ein Bildschirmschoner von der letz-ten Faschingsfeier sein, ein kleines Spiel aus selbstgemalten Bildern, wie z.B. ein Memory oder Bustout. Da heißt es dann gut aufzupassen und mit der Mausüber die Seite zu fahren. Denn nicht überall stehenHinweise, was zu tun ist. Oft kommen die Kinderdann zu mir und sagen: „Ich habe den Bildschirm-schoner vom Fasching gefunden. Den hast du hinterdem Foto versteckt.“ Oder ich frage nach: „Na, hast du den kleinen Film von unserem Adventstanzauch schon entdeckt?“

Der Jahresrückblick soll auch zum „Aktiv werden“einladen und aufzeigen, dass mit dem Computernicht nur gespielt werden kann, sondern dass auchviele andere Dinge mit ihm möglich sind.

Auch bei unserem Jahresrückblick ist es mir wichtig,den Kindern möglichst viel Freiraum bei der Gestal-tung zu lassen, ihre Wünsche und Anregungen zuberücksichtigen und sie aktiv mitwirken zu lassen.

So werden die Berichte zwar von mir korrigiert, aberder Inhalt nicht verändert. Mit der Zeit werden dieKinder so fit, dass sie, wenn ein Wort rot unter-strichen ist, sofort wissen, dass es falsch geschrie-ben ist. Meistens jedenfalls, denn manchmal kenntder Computer ein Wort doch einfach nicht. DerKommentar der Kinder dazu: „Ist der aber dumm.Kennt der denn den Namen nicht?“

Die Arbeiten an unserem Jahresrückblick sind immerfreiwillig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auchschon Kinder aus der 1. Klasse sich rege beteiligen.Dann schreibt halt ein älteres Kind oder ich selber.

Sabine RitzHort Hermann-Gmeiner-Weg 342-gruppiger Grundschulhort für 50 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren

Kostbar! Darauf sind wir stolz

Singstars. Kinder produzieren ihre eigene Musik-CD

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Singstars

Kinder produzieren ihre eigene Musik-CD

Wie bekomme ich den Gesang der Kinder in den

Computer? Ganz einfach, oder …?

Schöne Klangmomente in der Einrichtung.

Die meisten Kinder singen sehr gern, je lauter desto„schöner“. Vor allem, wenn man dazu tanzen darf,und das Ganze mit flotten Rhythmen begleitet wird.Alle Eltern sind begeistert, wenn sie den Auftrittihres Kindes miterleben können. So planten wir als Einstieg und Höhepunkt unsererComputertage eine Sing- und Tanzeinlage unsererKinder. Natürlich musste dieser Auftritt in Bezug zumThema Computer stehen, leider gab es zu diesemZeitpunkt dazu noch keinen Song.

Also mussten wir von A bis Z alles selbst machen.Der Text für die „Computerkids“ ergab sich schnellaus den Vorlieben der Kinder für bestimmte Com-puterspiele. Auch die Ideen für das zweite Lied„Kommt doch zu uns rein“, dem Auftaktsong desComputertages, entstand rasch, nachdem eine Melodie gefunden war.

Im Kindergarten ist es beliebt, irgend ein Lied für dieeigenen Bedürfnisse umzudichten oder eigeneStrophen anzuhängen; natürlich aber bei den Lieder-machern nicht so gern gesehen und auch für weitereVeröffentlichungen verboten (GEMA – Gesellschaftfür musikalische Aufführungs- und mechanischeVervielfältigungsrechte). Also nahmen wir für ein Liedein „Traditional“ (Down By The Riverside), das pro-blemlos verwendet werden darf und erfanden fürdas andere eine einfache „Leiermelodie“, die leichtins Ohr geht.

Soweit, so gut! Text und Melodie standen, aber um es den Kindern nahe zu bringen, musste erst eineInstrumentalfassung erstellt werden. Da in meinerFamilie mehrere Instrumente gespielt werden, wares nicht schwer, auf dem heimischen PC mit demProgramm „Cool edit pro“ eine CD zu erstellen.

Im Kindergarten warb ich aus allen vier GruppenKinder an, die mitsingen und mittanzen wollten. Umes den Kindern leichter zu machen und auch selbstnicht aus Versehen in einer falschen Strophe zu lan-den, gab es eine von mir gesungene Hilfs-CD.

Bald waren ca. 30 Kinder mit Freude dabei zu tanzenund zu singen, alle waren von den Liedern begeis-tert. Natürlich konnten nicht alle Kinder den gesam-ten Text wiedergeben und noch weniger die Melodiehalten. Das fällt nicht weiter auf, wenn man derAufführung zusieht, aber umso mehr, wenn man einTonband mitlaufen lässt. Auch ging denen, die sichersangen, beim Tanzen die Puste aus, so dass wir eineHalb-Playbackaufführung (ohne Erwachsenenstimme)anstrebten.

Also fand gleichzeitig mit der Überlegung – wie be-komme ich den Gesang der Kinder in den Computer?– das große Casting statt: Die Kinder sangen einzelnoder zu zweit vor.

Mareike konnte wirklich den ganzen Text des länge-ren Songs komplett auswendig und beherrschteauch die Melodie. Julia, Sabrina, Esra und Yvonnekonnten auch mithalten, kamen aber mit den einzel-nen Strophen manchmal durcheinander und hingenmehr oder weniger von der Leadsängerin ab. Beimanderen Lied war es einfacher, da gab es mit Martina,Julia und Daniela und Derya gleich vier Sängerinnen.

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Kostbar! Darauf sind wir stolz

Singstars. Kinder produzieren ihre eigene Musik-CD

Im Nachhinein fällt mir auf, dass nur Mädchen beidiesen ersten Aufnahmen dabei waren, beim Auftrittüberwogen die Mädchen ebenfalls, aber es warkeine rein weibliche Aktion.

Nun kam der organisatorisch schwierigste Teil: DieFahrt ins Tonstudio und die Aufnahme! Ein Vater und zwei Mütter erklärten sich bereit, die Kinder von zu Hause abzuholen und wieder heim zu bringen. Die Eltern aller teilnehmenden Kinder gaben ihr Ein-verständnis und so kamen an einem Nachmittag, andem ich keinen Dienst im Kindergarten hatte undauch mein Mann sich frei nehmen konnte, die Kinderzu uns ins Tonstudio im Keller.

Die Mädchen durften alles anschauen und anfassen:Schlagzeug, Instrumente, Mikrofone und Kopfhörer.Dann wurde es ernst: Die Kinder setzten Kopfhörerauf, stellten sich im Halbkreis vor das Mikrofon, dieMusik wurde eingespielt und es wurde gesungen.

Da Kindergartenkinder weder Noten noch Text lesenkönnen und es mit dem punktgenauen Einsatz auchnicht unbedingt klappt, stellte ich mich auf der anderen Seite des Mikrofons – ebenfalls mit Kopf-hörern versehen – auf. So konnte ich leise mitsingen,dirigieren und mit viel Mimik und Gestik die Kinderdurch das Lied führen. Natürlich klappte nicht allesauf Anhieb, so dass einige Wiederholungen nötigwaren. Jedoch zeigten sich alle sehr diszipliniert, fastwie richtige Profis.

Besonders Julia wuchs über sich hinaus und sangmit viel Drive. Sie riss die anderen mit – dadurch ent-stand eine richtig flotte Aufnahme. Damit die Kindernicht überfordert wurden, und um kein Durcheinan-der aufkommen zu lassen, hatten wir zwischen denbeiden Liedern eine Pause, und auch jeweils andereKinder, eingeplant. Julia ließ es sich aber nicht neh-men, beide Male zu singen. Sie machte ihre Sachevorzüglich. Da sie dadurch den ausgetüftelten Bring-und Holplan ins Wanken brachte, rief sie selbst ihrenPapa an und teilte ihm die veränderten Tatsachenmit. Dieser eilte sofort herbei, um sein Töchterchensingen zu hören und sie anschließend mitzunehmen.

Als der Gesang „im Kasten war“, blieb noch die Be-arbeitung, mit der ich und die Kinder wenig zu tunhatten, da mein Mann sie übernahm. Es mussten diebesten Spuren der Kinder herausgesucht und überdie Instrumentalaufnahme gelegt werden. Auch warhier oder da ein minimal verrutschter Einsatz oderPatzer auszubessern.

Da man hinterher schlauer ist, denken wir jetzt, eswäre besser gewesen, jedes Kind einzeln aufzuneh-men und es erst hinterher zusammenzumischen.Dafür braucht man aber auch die technischenMöglichkeiten, denn Kinder singen nicht gern allein.Also müssten mehrere Mikrofone so aufgestellt werden, dass 2 oder 3 Kinder zusammen singen undman trotzdem auf einer Spur möglichst nur eineStimme hört.

Als Letztes kam noch die äußere Gestaltung der CD.Wir erstellten mit dem Junior Schreib Programm, mit dem wir schon unsere T-Shirts für den Auftrittbedruckt hatten, eine CD-Hülle mit vielen Mäusenund allem Wissenswerten.

Die CDs wurden in nicht allzu großer Auflage herge-stellt, im Kindergarten verkauft und nicht nur zu demersten Auftritt – der ein großer Erfolg wurde – son-dern zu vielen anderen Auftritten, wie weiterenComputertagen oder der Pädi-Verleihung im Gasteig,gebraucht.

Auch heute noch werden diese Lieder gern im Kin-dergarten gehört, gesungen und getanzt. Von ehemaligen Kindern kommt immer wieder die Frage„Macht Ihr wieder die Computerkids?“.

Kindergarten Großhaderner Straße 52aIrmingard Lachmann-von Bally4-gruppiger Kindergarten für 115 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren

Kostbar! Darauf sind wir stolz

Bitte lächeln. Digitale Schnappschüsse – selbst gemacht

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Bitte lächeln

Digitale Schnappschüsse – selbst gemacht

Die Fotosafari im Hort – das wäre früher nicht

möglich gewesen. Heute erlauben die digitalen

Kameras ein kinderleichtes Fotografieren ohne

Kostenfaktoren. Es bleiben Erinnerungen für das

Leben.

Die digitalen Fotoapparate haben längst ihren Markterobert und wir Erwachsenen gewöhnen uns daran,die Aufnahmen auf den PC zu übertragen, dort zusichten und auf der Festplatte oder der CD abzuspei-chern. Die Bedienung dieser Computertechnik istvielen geläufig und kann deshalb auch bestens mitKindern genutzt werden.Unter dem Motto „Mach ein Bild“ können die Kinderim Hort selbst mit Medien aktiv werden und eigeneEindrücke festhalten. Da müssen Motive gewählt,kleine Bildinszenierungen erzeugt und andere Kinderzum Mitmachen animiert werden. Manchmal hatman Bilder im Kopf, die gar nicht zu verwirklichensind und manchmal gelingen Bilder, die wunder-schön sind, obwohl sie vielleicht gar nicht beabsich-tigt waren. Das eine Bild ist verwackelt, das andereunscharf und wieder ein anderes ist einfach doof.Wie bildet sich die Realität in der digitalen Kamera abund wann sind die Kinder damit zufrieden? DieSichtung der Bilder führt zu Diskussionen, Gelächterund manchmal auch zu staunendem Erkennen. Ein kleines fotografiertes Detail und wir erkennen,wer es ist (z.B. die nah herangezoomten Augen).

Die Bedienung der Kamera selbst ist kinderleicht,wenn es sich um ein einfaches Gerät handelt oderdie Automatik aktiviert ist. In der Regel gehen Kindersehr vorsichtig mit solchen Geräten um, so dassman keine allzu großen Sorgen haben muss, wennman sich auf ein solches Projekt einlässt. Es ist aberin jedem Fall ratsam, keine teure Kamera zu verwen-den, da dies in der Regel den Stressfaktor der päda-gogisch Verantwortlichen deutlich reduziert. DenKindern selbst sind Tiefenschärfe, Farbbrillanz etc.nicht sonderlich wichtig. Sie interessieren sich viel-mehr dafür, fotografieren zu dürfen und anschließendihre Aufnahmen zu sehen. Wenn man solche Spiel-möglichkeiten für kreative Bild-Ideen anbietet, schafftman ein besonderes Ereignis, bei dem man auf dieErgebnisse gespannt sein darf. Um ein wahllosesFotografieren zu verhindern, ist es sinnvoll, ein kon-kretes Thema vorzugeben (z.B. Lieblingsplatz im

Kindergarten, das schönste Spiel, mein bester Freund,meine beste Freundin, etc.). Das Motto ,Sag es mitBildern‘ kann helfen, Sprachschwierigkeiten zu über-winden und integrative Brücken zu schlagen. Fast alle Digitalkameras haben als Beipack ein klei-nes Fotoprogramm, in dem die Aufnahmen animiertund automatisiert dargestellt werden können. Damitkommt Bewegung ins Spiel und das anschließendeAnsehen macht mehr Freude.

Zur großflächigen Wiedergabe für die ganze Gruppeoder für die Eltern beim Sommerfest fehlt dann nurnoch ein Datenbeamer und eine Leinwand oderzumindest eine weiße Fläche zum Projizieren. EinDatenbeamer ist inzwischen keine Rarität mehr undkann bei den diversen Stellen eventuell ausgeliehenwerden (z.B. Stadtbildstellen). Als krönenden Zusatzkann man dann bei der Präsentation eine musikali-sche Untermalung beifügen (z.B. mit CD-Player).Dies alles braucht keinen vertiefenden technischenSachverstand und beinhaltet doch ein kleines odergroßes Aha-Erlebnis bei den kleinen Fotografinnenund Fotografen. Die eigenen Aufnahmen in semi-professioneller Darstellung zu bewundern, ist einmedienpädagogisches Erlebnis der besonderen Art.

Das digitale Fotografieren hat aber nicht nur seineVorzüge bei der Nachbereitung oder während deranschließenden großflächigen Präsentation. DigitaleFotos auf dem PC gespeichert, sind eine kostbareErinnerung, die das herkömmliche Fotoalbum ergän-zen. Früher galt es, die Fotos entwickeln zu lassen,in die Fotoalben zu kleben und mit kurzen Titeln oderSprüchen zu versehen. Diese Aufbereitung schönerMomente des Hortalltags ist in digitaler Form wesent-lich vielfältiger. Zwar können die Bilder der Einfach-heit halber „nur“ auf dem Rechner gespeichert oderauf CD gebrannt werden, doch bieten die einfach-sten Programme bereits die Möglichkeit, ein phanta-sievolles virtuelles Fotoalbum zu erstellen. Da wirdeine nette Begleitmusik eingebunden, der Hinter-grund farbig gestaltet, kleine Sprüche dazugeschrie-ben oder die Bilder animiert. Diese Erinnerungen andie Hortzeit erfreut nicht nur Erzieherinnen und Erzie-her, sondern auch und ganz besonders Eltern undKinder.

Hans-Jürgen Palme, SIN – Studio im Netz

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Tipps und Tricks

Tipps und Tricks

Empfehlenswertes für Kinder

Empfehlenswertes für Kinder

www.blaubaer.de

Der Lügenbaron spinnt sein Seemannsgarn auch imInternet: Käpt´n Blaubärs Webauftritt ist eine liebevoll,ansprechend und abwechslungsreich gestaltete Seite.Den kleinen Blaubär-Fans werden viele Entdeckun-gen, Geschichten, Spiele und mehr geboten.

www.blinde-kuh.de

Die Suchmaschine speziell für Kinder! Die Seite bie-tet zu ausgewählten Themenkategorien (z.B. Indianer)übersichtliche Linklisten und einen Suchmaschinen-kurs für die ersten Schritte im Web.

www.bmu-kids.de

Bei den BMU-Kids wird man von netten und lehr-reichen Anekdoten aus dem Alltag unterhalten. In der"Kreativ-Werkstatt" kann man mit Anleitungen undExperimenten selbst tätig werden. Kinder haben dieMöglichkeit, ihre eigene Meinung einzubringen.

www.br-kinderinsel.de

Auf der Kinderinsel befinden sich sämtliche Kinder-sendungen des BR. Es gibt Interessantes zu ent-decken, wie Tipps zu Büchern, Musik & Computer.Daneben ist Raum für eigene Aktivitäten: Fort-setzungsgeschichten, Rätsel, Spiele, Kochrezepteund Bastelanleitungen.

www.die-maus.de

Hier dreht sich alles um die bekannte und beliebteMaus aus dem Fernsehen. Sie stellt Lach- und Sach-geschichten vor, in denen auch vor kompliziertenThemen kein Halt gemacht wird. Ein Spiele-Highlight:die Löcher in den Käse schießen.

www.helles-koepfchen.de

Hier gibt es eine Internetsuchmaschine speziell fürKinder. Auch schaffen auf der Seite Spiele,Geschichten und Nachrichten ein gelungenes Rundum-angebot. Das „Helle Köpfchen“ selbst ist eineGlühbirne, die durch die Seite führt und zum Mit-machen animiert.

www.internauten.de

Auf ihren Abenteuern im Netz sammeln die Inter-nauten jede Menge Erfahrungen über Chatten, Such-maschinen, Downloads oder E-Mails. Regelmäßigstoßen sie dabei auch auf aktuelle Tipps zu Büchernund Filmen.

www.internet-abc.de

Das Internet-ABC ist ein abwechslungsreiches An-gebot für Kinder. In der Bibliothek kann man seinWissen aufbessern, in der Werkstatt kann man aktivwerden oder im Spielsalon Spaß haben. BesondereHerausforderung: der Surfschein für Internetnutzer.

www.kindernetz.de

Das Internetangebot Kindernetz bereitet viele kinder-spezifische Themen in kleinen Beiträgen auf. DieSeite ist übersichtlich in ein Mediennetz, ein Infonetz,den Netztreff und das Spielnetz unterteilt.

www.kindersache.de

Kindersache ist die Kinderseite des DeutschenKinderhilfswerks. Sie bietet neben Spielen, Chattenund Mitmachen auch die Kinderzeitung Rabatz. Dieso genannten K-Teams setzen sich für die Rechteder Kinder ein.

www.kidsville.de

Kidsville ist die virtuelle Kinder-Mitmachstadt fürkleine Internet-Entdecker, in welcher eigene Ideengefragt sind. Das Konzept zielt darauf ab, Kinder aktiv einzubinden. Spannend ist die Internauten-schule, welche Kindern einen spielerischen Einstiegin die Online-Welt bietet.

www.kidsweb.de

Mit Kidsweb.de ist in Zusammenarbeit von Kindernund Eltern eine kindgerechte Seite erstellt worden.Sie begeistert mit zahlreichen Bastelanleitungen und Anregungen zum Schreiben sowie zum Experi-mentieren.

www.milkmoon.de

Milkmoon.de ist ein Suchmaschinenangebot fürKinder im Alter von 8-14 Jahren. Die Suchfunktionwird ergänzt durch einen Katalog, redaktionelle In-halte, Kommunikationsangebote und weitere Dienste.

www.naturdetektive.de

Naturdetektive.de ist ein anspruchsvolles Angebotzum Mitmachen für kleine Hobby-Biologen. Es wer-den Aufträge vergeben, zu denen jeder selbst kleineForschungen in der Natur anstellen und seine Ergeb-nisse schließlich auf der Webseite veröffentlichenkann.

www.pixelkids.de

Die Pixelkids leben auf einer virtuellen Insel. Jedesvon den Kids bietet den Besuchern eine andereÜberraschung. Entsprechend vielseitig ist das Ange-bot auf der Seite: eigene Homepages, HTML-Kurs,Geschichten, Tipps oder einfach nur Spaß.

www.pomki.de

Pomki ist das Kinderportal der LandeshauptstadtMünchen. Die Seite bietet nicht nur Infos, Spiele undinteraktive Angebote, sondern sammelt darüber hinausAktivitäten, welche in München für Kinder angebotenwerden.

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Tipps und Tricks

Empfehlenswertes für Kinder

www.seitenstark.de

Mit dem Netzwerk Seitenstark haben sich mehrereKinderseiten zusammengeschlossen. Hier findet sich eine Sammlung von unabhängigen und nicht-kommerziellen Internetangeboten für Kinder.

www.wasistwas.de

"Was ist Was" ist eine für Kinder geeignete Wissens-datenbank. Neben aktuellen Wochenthemen undentsprechenden TV-Tipps, Link-Tipps und anderenAnregungen werden viele interessante Artikel in Rub-riken aufgearbeitet.

www.xtrakt.de

Xtrakt ist eine Online-Plattform für Kinder und Jugend-liche. Die Seite beherbergt den Münchner Kinder-Newsletter und die Computerclubs des SIN – Studioim Netz. Jeden Monat werden Webseiten undComputerspiele prämiert.

www.zzzebra.de

Zzzebra.de ist eine Ideendatenbank mit vielen Anre-gungen und Tipps zum Basteln, Experimentieren,Unternehmen und Erfahren. Dazu gibt es eine Lieder-datenbank mit Songs zum Mitsingen und einen Lese-korb mit vielfältigen Themen.

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Tipps und Tricks

Empfehlenswertes für pädagogisch Verantwortliche

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Empfehlenswertes

für pädagogisch Verantwortliche

www.bayern.jugendschutz.de

Die Seite ist die Internetplattform der Aktion Jugend-schutz/Landesarbeitsstelle Bayern mit vielen Infor-mationen und Materialien zum Thema.

www.digitale-chancen.de

Die Stiftung Digitale Chancen hat zum Ziel, Menschenfür die Möglichkeiten des Internets zu interessierenund sie beim Einstieg zu unterstützen. Auf den Seitefinden sich Anregungen und Hinweise für die Praxis.

www.dji.de

Hier finden sich die Internetseiten des DeutschenJugendinstituts mit Informationen zum Thema „Kinder im Internet“. Eine Datenbank mit empfeh-lenswerten Kinderseiten lädt zum Stöbern ein.

www.erzieherin-online.de

Diese Seiten sind speziell für Erzieherinnen undErzieher oder pädagogisch Tätige gestaltet. Nebenvielen Informationen und praktischen Tipps gibt es hier auch einen eigens für Erzieherinnen undErzieher eingerichteten Chat.

www.gmk-net.de

Als größter medienpädagogischer Dach- und Fach-verband für Institutionen und Einzelpersonen ist die GMK Plattform für Diskussionen, Kooperationenund neue Initiativen. Die Seite informiert über Pro-jekte und Hintergründe.

www.interaktiv-muc.de

Die Internetpräsenz von Inter@ktiv, dem MünchnerNetzwerk Medienkompetenz. Die Seite bietetaktuelle Informationen zum Thema sowie Hinweisezu Veranstaltungen und Veröffentlichungen derInter@ktiv-Partner.

www.jugendschutz.net

Diese Internetseite widmet sich der Überprüfungvon Online-Angeboten und befasst sich mit derEinhaltung der Bestimmungen des Jugendschutzes.Täglich werden aktuelle Meldungen zum Themazusammengestellt.

www.kita-bildungsserver.de

Auf dieser sächsischen Internetplattform stehen zahl-reiche Informationen und Materialien zum ThemaKinderbetreuung bereit. Der Bildungsserver siehteine aktive Beteiligung pädagogischer Fachkräfte vorund bietet eine Informations- und Kommunikations-plattform zum Austausch von Erfahrungen undAnregungen.

www.kitaprofis-online.de

Ein Webangebot von Profis für Profis! Sie bietetErzieherinnen und Erziehern und pädagogisch Tätigenumfassende Informationen rund um die medienpäda-gogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen.

www.lehrer-online.de

Dieses von dem Projekt „Schulen ans Netz“ insLeben gerufene Internetportal richtet sich zwar spezifisch an Lehrer und Lehrerinnen, doch eignensich die vielfältigen Informationen und Unterrichts-materialien auch für die pädagogische Arbeit inHorten. Zudem bietet die Seite Aktuelles undWissenswertes zum Thema Medienkompetenz.

www.mediaculture-online.de

Die Seite ist ein umfangreiches Portal für Medien-pädagogik und Medienkultur. Sie bietet Materialien zu nahezu allen medienpädagogischen Teilbereichenund wichtige Hinweise zur Durchführung eigenerProjekte.

www.muc.kobis.de

Muc.kobis ist der Bildungsserver des Schul- undKultusreferates, des Sozialreferates und des Kultur-referates der Landeshauptstadt München. Muc.kobisbietet allerlei zu bildungsrelevanten Themen (insbe-sondere zu Neuen Medien) in der Kinder- und Jugend-kulturarbeit. Hier werden nicht nur Unterrichtsmate-rialien und Freeware-Downloads zur Verfügunggestellt, sondern auch zahlreiche Projekte im schuli-schen und außerschulischen Bereich vorgestellt.

www.pinguin-dresden.de

Die Infoseite von P.I.N.G.U.I.N. (Pfiffig ins Netz gehenund Informationen nutzen) umfasst die Ergebnissedes Projektes und gibt neue Impulse für andereKindertageseinrichtungen, die sich mit dem ThemaNeue Medien befassen wollen.

www.usk.de

Die Internetpräsenz der UnterhaltungssoftwareSelbstKontrolle (USK) gibt in ihrer Datenbank Aus-kunft über die gesetzliche Altersfreigabe von allen inDeutschland erschienenen Computerspielen.

www.wissenundwachsen.de

Dieses Internetportal richtet sich in erster Linie anErzieherinnen und Erzieher und bietet alles Wissens-werte zur frühkindlichen Bildung. Jedes Jahr wirdzudem ein Schwerpunktthema vom DeutschenJugendinstitut eingerichtet, z.B. zu Neuen Medien.

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Tipps und Tricks

Empfehlenswertes für pädagogisch Verantwortliche

Multimedia-Landschaften

für Kinder

Spielplatz Computer als Herausfor-derung für Kindertageseinrichtungen.Die erste Publikation zum Projekt„Multimedia-Landschaften für Kinder“gibt eine Übersicht über erste prakti-sche Erfahrungen rund um das Thema„Neue Medien in Kindertagesein-richtungen“.

Redaktion:Landeshauptstadt München, Schul- und KultusreferatSIN – Studio im Netz e.V.München 2001

Als Download erhältlich unter: http://www.muenchen.de/Rathaus/scu/presse/broschueren/98452/index.html

Kinderspuren im Internet

2000 – 2013

„Kinderspuren im Internet“ ist einmedienpädagogisches Langzeit-projekt: Es wurden virtuelle Zeit-dokumente der Kindheit geschaffen,die sich in den kommenden Jahrenweiterentwickeln – so lange, bis die Teilnehmer erwachsen sind.

Herausgeber:SIN – Studio im Netz e.V.KoPäd, München, 2003

Preis: 4,60 €

Erhältlich:SIN – Studio im Netz e.V.Tel: 089 / 72 46 77 - 00Fax: 089 / 72 46 77 - 01Mail: [email protected]

Just Imagine

Kreativ, fantasievoll, digital und mög-lichst sicher ins Netz.Diese „Bausteine zur Förderung vonMedienkompetenz“ geben Impulsezur kreativen und fantasievollenMediennutzung sowie hilfreiche Infor-mationen zum Kinder- und Jugend-medienschutz.

Herausgeber: Aktion JugendschutzLandesarbeitsstelle Bayern e.V.SIN – Studio im Netz e.V.München 2002

Preis: 3,90 €

Erhältlich: SIN – Studio im Netz e.V.Tel: 089 / 72 46 77 - 00Fax: 089 / 72 46 77 - 01Mail: [email protected]

Tipps und Tricks

Zum Schutz der Kinder

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Zum Schutz der Kinder

Kinder im Internet?! Da fallen uns natürlich vieleFragen ein, die mit der Nutzung des Internets einher-gehen, insbesondere in der Kinder- und Jugend-arbeit: Welche Möglichkeiten bietet das Internet?Was machen Kinder gerne im Internet? Auf welcheGefahren können Kinder stoßen? Und wie könnenwir pädagogischen Fachkräfte dieses verhindern bzw.damit umgehen? Solche und viele andere Fragen tretenauf, wenn der Hort plötzlich über einen Internetan-schluss verfügt, der auch für die Kinder zugänglichsein soll.

Surfen, Mailen, Recherchieren und Informieren,Chatten, Spielen oder Bilder downloaden … Auch fürKinder hält das Internet vielfältige Möglichkeitenbereit. Und vieles davon macht den Kindern Spaß.Passenderweise sind inzwischen zahlreiche Kinder-seiten online, auf denen genau diese Möglichkeitenangeboten werden. Eine Zusammenstellung vielerguter Kinderseiten finden Sie auf den vorherigenSeiten.

Bei jeder Nutzungsart des Internets, ob Mailen,Surfen oder Spielen, können Kinder hinsichtlich ihrerMedienkompetenz neue Erfahrungen sammeln unddementsprechend gefördert werden. Nichts destotrotz birgt aber gerade das Internet viele Risiken fürKinder und Jugendliche, die es bei der Nutzung zu berücksichtigen und, so fern möglich, zu verhin-dern gilt. Zwar lernen Kinder unter pädagogischerAnleitung den souveränen Umgang mit den virtuellenWelten – und damit auch den Umgang mit denGefahren – doch müssen gerade Kinder vor bestimm-ten Aspekten noch geschützt werden. So treffenKinder schnell auf Internetseiten mit jugendgefähr-denden Inhalten wie z.B. rassistischer oder gewalt-verherrlichender Art, sie downloaden Spiele oderMusik herunter, die kostenpflichtig sind oder öffnenden Anhang von Mails, die einen Virus enthalten.

Die Gefahren, die das Internet mit sich bringt, sindvielfältig und bedürfen einer Reaktion seitens derpädagogisch Verantwortlichen. Dies bedeutet nichtnur die Vermittlung von Medienkompetenz. UmKindern den größtmöglichen Schutz zu bieten, tretenauch bezüglich des World Wide Webs gesetzlicheRegelungen (z.B. Jugendmedienschutz-Staatsvertrag)und technische Schutzvorkehrungen in Kraft, die in den Kindertageseinrichtungen ebenso berücksich-tigt und eingesetzt werden sollten wie im privatenRaum auch.

Surfen, Recherchieren und Informieren

Ein Grund, warum sich das Internet so rasant ent-wickelt und sich auf der gesamten Welt ausgebreitethat, liegt in der schnellen Verbreitung und Erfassungvon Informationen. Hier kann in kürzester Zeit recher-chiert werden, welche Filme zurzeit im Kino laufen,was der Computer XY kosten soll und wo er am günstigsten angeboten wird oder warum die Bananekrumm ist. Fast jede Information ist im Internetabrufbar. Einzig und allein der korrekte Umgang mitSuchmaschinen ist erforderlich, um an alle wichtigenInformationen zu gelangen.

Auch Kinder können die Internetsuche für ihre eige-nen Zwecke nutzen. Dort werden z.B. wichtigeInformationen für die Deutschhausaufgabe recher-chiert, Bilder zum Ausmalen heruntergeladen undausgedruckt oder aber auch der nächste Ausflug desHortes geplant. Im Gegensatz zu uns Erwachsenenist bei Kindern das Surfen im Internet allerdings mit einigen Risiken verbunden, die es zu vermeidengilt. Zwar gibt es nationale Gesetze, die den Kinder-und Jugendschutz im Internet regeln, die genauaufzeigen, welche Inhalte als jugendgefährdend ein-gestuft werden und welchen Einschränkungen die Anbieter dieser Inhalte unterliegen (Angebote mitjugendgefährdenden Inhalten erfordern z.B. alters-kontrollierte geschlossene Benutzergruppen), dochhaben aufgrund des internationalen Charakters desInternets nationale Gesetze des Jugendmedien-schutzes schnell ihre Grenzen erreicht. Denn was inDeutschland unter den Kinder- und Jugendschutzfällt, ist in anderen Ländern manchmal erlaubt.

Internetseiten mit jugendgefährdenden Inhalten sind deshalb für alle zugänglich, sobald die Seiten in einem anderen Land mit anderen gesetzlichenRegelungen hochgeladen werden (Informationenzum Jugendmedienschutz im Internet bietetwww.jugendschutz.net). Somit liegt der Kinder- und Jugendschutz größtenteils in der Verantwor-tung der Internet-User bzw. der Erziehungsberech-tigten. Hier besteht die Möglichkeit, technischeSchutzvorkehrungen wie z.B. Filterprogramme vorzuschalten. Filterprogramme schränken denZugriff auf das Internet insofern ein, dass Negativ-bzw. Positivlisten über bestimmte Inhalte erstelltwerden und diese durch das Filtersystem zuge-lassen oder gesperrt werden. (Eine Übersicht überverfügbare Filterprogramme gibt die Internetseitewww.jugendschutzprogramme.de.) Zudem kann eine Kindersuchmaschine als Startseite eingerichtetwerden, mit der das Surfen und die Internetrecher-che nur über Kinderseiten möglich ist. Allerdings ist, wie auch bei den Gesetzesgrundlagen, zu beachten, dass solche technischen Schutzmaßnahmen auchNachteile beinhalten. Zum einen bieten sie keinenoptimalen Schutz, da oftmals trotz des Filters jugend-

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Tipps und Tricks

Zum Schutz der Kinder

gefährdende Seiten zugelassen werden oder aber unsere Kinder sind weitaus pfiffiger als wir undbekommen schnell heraus, wie die Schutzprogrammeumgangen werden können. Und zum anderenwerden zum Teil auch Seiten gesperrt, die für diepädagogische Arbeit wertvoll sind. Eine Begleitungbeim Surfen durch das World Wide Web ist alsotrotz aller Schutzvorkehrungen immer eine sinnvolleund notwendige Maßnahme.

Mailen, Chatten … – Kommunikation im Internet

Eine beliebte Beschäftigung neben dem Surfen undSpielen im Internet ist auch die Kommunikation.Entweder tauschen sich die Kinder mit ihren bestenFreundinnen und Freunden per E-Mail aus und schrei-ben ihren Eltern kurze Nachrichten oder chatten ineinem der allseits bekannten Chaträume und lernendabei neue Menschen kennen. Bei jüngeren Kindern,die z.B. erst in die Schule gekommen sind, ist dieseArt der Internetnutzung kaum verbreitet. Doch jeälter die Kinder werden, desto größer wird das Inte-resse an dieser Kommunikationsform. Dies ist auchgut so, denn Kommunikation mit anderen Menschen,sei’s persönlicher oder elektronischer Art, ist immerförderungswürdig. Treten Kinder in die virtuellenWelten der Kommunikation ein, müssen dabei aller-dings Regeln berücksichtigt werden, die beim realenAustausch nicht unbedingt erforderlich sind. Aufgabeder pädagogisch Verantwortlichen ist es, Kinder sicherin die virtuelle Kommunikation einzuführen und zubegleiten.

Folgende Aspekte sollten dabei berücksichtigt werden:■ E-Mails immer zuerst prüfen und dann gemeinsam

mit den Kindern anschauen.Häufig befinden sich im Posteingang so genannteSpam-Mails – unerwünschte Werbung – hinterdenen sich Viren, ungeeignete Inhalte oder kosten-pflichtige Seiten verbergen.

■ Ausschließlicher Besuch moderierter ChaträumeKinder sollten nur Chaträume aufsuchen, derenZielgruppe auch Kinder sind und die einen Mode-rator haben, der den Chat jederzeit beaufsichtigt.So kann ausgeschlossen werden, dass Kinderunseriöse Chatter antreffen.

■ Anonymität im InternetEgal, ob die Kinder eine Mail schreiben, einenChatraum besuchen oder sich in einem Forumaustauschen, wichtig dabei ist, dass sie ihreAnonymität wahren. Kinder sollten niemals ihrenvollen Namen, Adresse oder Telefonnummerpreisgeben, da sie nicht wissen, mit wem siegerade kommunizieren.

■ Chatiquette wahrenSo wie im realen Leben auch, gelten im Internetbestimmte Höflichkeitsregeln, die alle beachtensollten.

Alle Kinderseiten, die auch Chaträume anbieten,weisen auf diese und noch viele andere interessanteAspekte der Kommunikation im Internet hin, die dort von den Kindern recherchiert werden können. Ein besonderer Tipp ist der Chattester aufwww.internauten.de, bei dem Kinder ihr richtigesVerhalten in Chaträumen erproben dürfen.

Das Internet bietet somit vielfältige Aktionsmöglich-keiten, die durchaus auch im Hort ihren medien-pädagogischen Wert entfalten. Wichtig dabei ist,geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, um Kindernicht unnötigen Gefahren auszusetzen. Nebengesetzlichen Regelungen gibt es auch technischeSchutzvorkehrungen, die im Hort eingesetzt werdenkönnen. Da beide aber keinen absoluten Schutzgewähren, ist die pädagogische Betreuung und einedamit einhergehende Ausformung der Medien-kompetenz unabdingbar.

Tipps und Tricks

Pädagogisch Beachtenswertes

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Pädagogisch Beachtenswertes

Unser Projekt „Multimedia-Landschaften für Kinder“hat gezeigt, dass verschiedene Rahmenbedingungenbeim Einsatz des Computers in Kindertageseinrich-tungen zu berücksichtigen sind. Diese wurden inunserer Broschüre „Coole Klicks für kleine Denkermit Migrationshintergrund“ zusammengefasst und inder jetzigen Broschüre ergänzt bzw. überarbeitet.

Für ein multimediales Projekt im Hort ist eine grund-legende Voraussetzung, dass die pädagogischenFachkräfte bereit sind, sich für das Vorhaben zu enga-gieren und die Idee mittragen bzw. auch weiter ent-wickeln. Eine ausreichende pädagogische Betreuungsollte auf alle Fälle gegeben sein, d.h. während derZeit, die die Kinder am Computer verbringen, sollteeine Erzieherin oder ein Erzieher mit dabei sein, dennmeist erfordern sowohl Spiel- und Lernprogrammeals auch das Internet zumindest eine punktuelle bisstetige Begleitung.

Start des Computerprojektes

Immer mehr Einrichtungen erhalten von engagiertenEltern oder freundlichen Firmen Computer für ihrepädagogische Arbeit. Plötzlich steht eine Multimedia-Station in der Hortgruppe und es stellt sich die Frage,wie der Computer in den Hortalltag integriert werdensoll. Wie bei jedem anderen neuen Spielmaterialauch, erfordert der PC eine Einführung. Es bietet sichan, im Vorfeld die Mediengewohnheiten der Kinderzu thematisieren und damit ihren Wissensstand be-züglich der multimedialen Welten kennen zu lernen.Sinnvoll sind eine Gesprächsrunde gemeinsam mitden Kindern oder Bastel- und Malangebote rund umden Computer. Für Kinder ist es dabei besondersinteressant, einen alten ausrangierten Computer auchmal von innen kennen zu lernen, die Hardware alsoauseinander und wenn möglich auch wieder zusam-men zu bauen. Hierfür werden gerne Eltern und vorallem Väter aktiv, die häufig einen defekten Rechner,Bildschirm oder Maus im Keller liegen haben unddiese bereitwillig zur Verfügung stellen. Natürlichsind bezüglich kreativer Angebote rund um denComputer keine Grenzen gesetzt.

Viele Materialien wie CDs, Disketten oder Mäuseeigenen sich zur phantasievollen Weiterverarbeitung.Neben solchen einführenden Angeboten bietet essich zudem an, den neuen Computer mit den Kinderngemeinsam aufzubauen und gemeinsam Regeln fürden Einsatz zu bestimmen. Besonders zu Beginn desProjektes ist eine kontinuierliche Betreuung und Anleitung erforderlich, damit die Kinder mit der Multi-media-Station schnell vertraut werden.

Einbettung in den Hortalltag

Im Hort bieten die multimedialen Welten verschiedeneEinsatzmöglichkeiten. Neue Medien können zurUnterstützung bei Hausaufgaben dienen, die Projekt-arbeit sinnvoll ergänzen und zudem als weiteresFreizeitangebot eingesetzt werden. Im Gegensatz zuKindergärten stehen hier weniger die Spieleweltenals die kreativen und informativen Aspekte im Vorder-grund. Während der Hausaufgabenzeit kann z.B. dasInternet zur Recherche genutzt oder eine Hausarbeitam PC geschrieben werden.

Auch für die Projektarbeit hält der Computer zahlreicheAngebote bereit. Zu bestimmten Themen können dieKinder Informationen aus dem Internet herunterladenund in einer ansprechenden Präsentation verarbeiten.Auch die kreativen Möglichkeiten kommen dabeioftmals zum Einsatz, z.B. werden Aktivitäten fotogra-fiert oder sogar gefilmt, um sie anschließend zudokumentieren. Selbst Edutainment-Programme, diesich mit den einzelnen Projektthemen auseinander-setzen, können in das Projekt integriert werden. Undletztendlich ist es für Kinder immer ein Vergnügen,sich hin und wieder diesen Spielewelten auch inihrer Freizeit hinzugeben. Neben Edutainment-Titelnstellt die E-Mail-Kommunikation ein weiteres Freizeit-angebot dar. Kinder sind gerne bereit, ihren Elternoder auch Freunden per Mail eine kleine Botschaftzuzusenden und freuen sich umso mehr über eineRückmeldung. Allerdings ist beim Mail-Verkehr zubeachten, dass die Kinder mit ihnen bekanntenMenschen kommunizieren. Oftmals werden Kontaktezu anderen Kindertageseinrichtungen aufrechterhal-ten (z.B. weil die Erzieherinnen und Erzieher befreun-det sind), ohne dass die Kinder sich real kennengelernt haben. Diese Art der Kommunikation ist zu-meist für die Kinder zu abstrakt und weckt nur seltendas Interesse am E-Mail schreiben.

Beim Einsatz des Computers ist natürlich, wie beiallen anderen Aktivitäten auch, der zeitliche Rahmenzu berücksichtigen. Insbesondere als Freizeitangebotin den Hortalltag eingebettet, ist eine zeitliche Be-grenzung erforderlich, die allerdings von den partizi-pierenden Kindern und vor allem vom Konzept derjeweiligen Einrichtung abhängig ist. Im Hort tritt zudemdie Schwierigkeit auf, die Zeit am PC mit den ande-ren Aktivitäten neben der Schule in Einklang zu brin-gen. Ein ausgewogenes Maß aller Aktionen ist eineempfehlenswerte Richtlinie.

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Tipps und Tricks

Pädagogisch Beachtenswertes

Zur Vorbeugung, dass einige Kinder die Spielmöglich-keiten an der Multimedia-Station zu häufig bzw. zulange wahrnehmen, können Spielguthaben in Formvon kleinen Kärtchen verteilt werden, mit denen dieKinder z.B. eine halbe Stunde Zeit am Computereinlösen dürfen. Häufig zeigt sich aber auch, dassKinder durchaus in der Lage sind, die Zeiteinteilungenselbst vorzunehmen, sich regelmäßig abzuwechselnund erforderliche Regeln untereinander auszuhandeln.Diese Gelegenheit zum selbstständigen und eigen-verantwortlichen Handeln sollte möglichst genutztwerden, insbesondere im Hinblick auf die Ausbildungder Problemlöse- und Konfliktfähigkeit.

Eignung der Spiele

Die meisten Edutainment-Programme werden aufder Verpackung mit Altersempfehlungen gekenn-zeichnet. Diese Angaben sind jedoch oft zu weitgefasst, so dass ein Teil der Kinder überfordert bzw.unterfordert ist. Es ist daher sinnvoll und auch notwendig, dass pädagogisch Verantwortliche sich vor Start eines Projektes mit der Software vertrautmachen und auch die generelle Eignung für ihreKinder eruieren.

Auch sollte die Anzahl der Spiele überschaubar blei-ben, nicht eine große Spieleauswahl ist wichtig,sondern, dass die Qualität der verwendeten Softwarestimmt und auf die Vorkenntnisse und Bedürfnisseder Kinder abgestimmt ist.

Aus diesem Grund ist es auch weniger ratsam, Kinderihre eigenen Spiele von zu Hause mitbringen zulassen. Das Angebot wird dadurch schnell unübersicht-lich und zumeist sind auch die Inhalte der mitge-brachten Spiele fragwürdig, die deshalb vorab eineÜberprüfung seitens der pädagogischen Fachkräfteerfordern. Hinzu kommt, dass durch das Mitbringeneigener Spiele die Multimedia-Station von einzelnenKindern in Anspruch genommen wird, da ihr Spieldarauf läuft und so der Gemeinschaftsgedanke dervirtuellen Spiel- und Lernwelten in Horten schnellverloren geht.

Räumlichkeiten

Die Theorie rund um den „Spiel- und Lernplatz Com-puter“ besagt, dass der PC möglichst nahtlos in denAlltag im Hort eingebunden werden soll, d.h. dieGeräte werden als zusätzliches Angebot in die Grup-penräume integriert. Sicherlich ist es gerade im Hortauch möglich und teilweise sinnvoll, den Computerin einen Nebenraum der Gruppe zu platzieren, damitdie Kinder auch ruhig und konzentriert am PC spielenund vor allem lernen können, ohne durch den Lärm-pegel im Gruppenraum gestört zu werden. Dies giltinsbesondere dann, wenn der Computer auch für dieHausaufgaben genutzt wird. Trotzdem bleibt zu

berücksichtigen, dass der Computer ein alltagstaug-liches Angebot wie jedes andere Spielmaterial auchsein soll und somit für alle Kinder zugänglich ist unddie Aktivitäten davor einsehbar sind.

Technik

Häufig erhalten Kindertageseinrichtungen das Angebot,alte ausrangierte Computer von Firmen oder Elternzu übernehmen. Diese sind mit Vorsicht zu genie-ßen, da insbesondere Spiele, aber auch das Interneteine höhere Leistung benötigen als diese altenRechner oftmals bieten können. Nichts desto trotzsind auch gebrauchte Rechner für den Einsatz inHorten geeignet, wenn die Leistungsanforderungenerfüllt werden.

Oft hört und liest man, dass für Kinder der Umgangmit dem PC und den Eingabegeräten - Stichwort„Auge-Hand-Koordination“ – zu schwierig sei, dies istallerdings höchstens in der Anfangsphase ein Problem.Selbst die jüngeren Kinder lernen das Anwenden der modernen Technik in erstaunlich schneller Zeit,so mancher Erwachsener benötigt dafür viel länger.

Elternarbeit

Um den Eltern das Thema „Computer im Hort“ vor-zustellen und transparent zu machen, empfiehlt essich, im Vorfeld einen Elternabend anzubieten. Hierkönnen Anregungen, Fragen und Befürchtungen auf-gegriffen und diskutiert werden. Auch ein generellesEinverständnis seitens der Eltern kann dabei eingeholtwerden. In der Regel ist es sinnvoll, eine medienpä-dagogisch geschulte Fachkraft für einen Elternabendzum Thema „Spielplatz Computer“ einzuladen, umso eine kompetente Unterstützung zu erhalten.Zudem empfiehlt es sich, einen oder mehrere derverwendeten Edutainment-Software oder geeigneteInternetseiten für Kinder zu präsentieren, um dieMaterie nicht nur in der Theorie, sondern auch prak-tisch darzustellen.

Neben Elternabenden bietet es sich auch an, Elternzu Aktionstagen einzuladen. Hier können sich Elternan einem Vor- oder Nachmittag ein Bild von den multimedialen Spiel- und Lernwelten machen unddiese auch einmal gemeinsam mit ihren Kindernerproben. Diese informativen Veranstaltungen sindinsofern von besonderer Bedeutung, als dass da-durch Ängste seitens der Eltern hinsichtlich dermultimedialen Nutzung ihrer Kinder abgebaut werden. Das Besondere am „Spielplatz Computer“ ist zudemauch seine aktivierende Funktion. Eltern können indie medienpädagogischen Aktivitäten einbezogenwerden, indem sie z.B. Computermaterialien für Bastelangebote oder ihr technisches Know-how hin-sichtlich des Computers zur Verfügung stellen.

Tipps und Tricks

Schnäppchen für die Praxis

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Schnäppchen für die Praxis

Das Internet bietet nicht nur vielfältige und hilfreicheInformationen, sondern auch zahlreiche kostenloseProgramme, die eine gute Alternative zu den kommer-ziellen und meist überteuerten Software-Angebotendarstellen.Solche Programme werden als „Freeware“ (englischfür kostenlose Software) oder „Open Source“ (eng-lisch für Quelloffenheit) bezeichnet.„Freeware“ bezeichnet die Gesamtheit an vomUrheber zur kostenlosen Nutzung und Verbreitungzur Verfügung gestellten Programme. „Open Source“erlaubt dem Anwender darüber hinaus auch dieWeiterentwicklung der Software.

Kostenlose Programme – eine Übersicht:

Für nahezu alle Anforderungen des Alltags gibt esmittlerweile kostenlose Alternativen zu Vollpreispro-dukten, diese stehen in Funktionsumfang undQualität den „Vorbildern“ kaum mehr nach. Daherlohnt es sich, solche Programme aus dem Internetzu downloaden.

Zur Anregung und Empfehlung werden hier einigefür den Hort interessante Softwareprodukte undnützliche Informationsquellen im Internet exempla-risch vorgestellt.

Grafik■ Bildbetrachtung

IrfanView:Intuitives und einfach zu bedienendes Programm zur Darstellung von Grafiken, unterstützt eine riesi-ge Auswahl an Dateiformaten.

■ BildbearbeitungGimp:Vom Funktionsumfang her kann der kostenlose Bildeditor „Gimp“ nicht mit Vollpreisprodukten mit-halten, allerdings ist das Gebotene für den Privat-anwender zumeist vollkommen ausreichend.

Internet■ Browser

Firefox: Sehr einfach bedienbarer und konfigurierbarer www-Browser, der mittlerweile dem Internet Explorerden Rang abläuft und diesen gerade in den Berei-chen Sicherheit und Geschwindigkeit schlägt.

■ VirenschutzAntiVir:Schutz vor Viren, Würmern und anderen virtuellenSchädlingen ist das A und O eines sicheren PCs. Ein zuverlässiges und simpel zu bedienendes Programm bietet Avira mit der „PersonalEditionClassic“ des Virenscanners AntiVir.

■ WebseitengestaltungNVU:Eine eigene Internetseite zu gestalten wird immerleichter realisierbar. Man benötigt dafür keinerleiFachkenntnisse mehr, sondern nur ein Programmwie „NVU“, mit dem man in Sekundenschnelleerste Ergebnisse erzielt. Die fertige Webseite kanndirekt aus der Software heraus ins Internet gestelltwerden, die Programmoberfläche ist sehr über-sichtlich gestaltet und auch zusätzliche Funktionen,wie eine Rechtschreibprüfung, fehlen nicht.

Multimedia■ Medienplayer

Media Player Classic:Für den „Media Player Classic“ stellt die Wieder-gabe vieler Audio- und Videoformate kein Problemdar und er läuft durch seine vergleichbar schlichteGestaltung auch auf älteren Geräten schnell undstabil.

■ AudiobearbeitungAudacity:Das Programm bietet viele Möglichkeiten: Von Aufnahme über Bearbeiten und Konvertieren bishin zum Mixen verschiedener Tonspuren reicht die umfangreiche Palette des gelungenen Audio-editors.

Betriebssysteme■ Linux:

Der Klassiker unter den kostenlosen bzw. kosten-günstigen Betriebssystemen ist mittlerweile in vielen verschiedenen Varianten verfügbar: direktvon CD startend, mit leicht bedienbarer grafischerOberfläche oder in Rohform, die für versierte Usergedacht ist. Viele Programme (z.B. Spiele) und einige Geräte werden allerdings von Linux (noch)nicht unterstützt.

Office-Paket■ Open Office:

Ein leistungsfähiges und umfangreiches Software-Paket, das Textverarbeitung, Tabellenkalkulation,Präsentationsprogramm und Grafikbearbeitungunter einem Dach vereint und mittlerweile dem gro-ßen Konkurrenten aus dem Hause Microsoft Parolibieten kann.

Sonstige Software und Tools ■ Nachschlagewerk:

Wikipedia: Bietet eine umfassende Enzyklopädie, an der sichjeder als Autor beteiligen kann und so eine ständi-ge Weiterentwicklung garantiert ist.

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Tipps und Tricks

Schnäppchen für die Praxis

Kostenlose Programme – Bezugsquellen:

Viele Internetportale bieten eine Sammlung an kosten-losen Programmen an – oft auch mit Beschreibungund Bewertung.

Gute und umfassende Quellen zum Thema„Freeware“ und „Open Source“:

OS-Infoguide:http://os-infoguide.jiz-m.de

Freewareempfehlungen von muc.kobis:http://www.muc.kobis.de/hilfreiches/Freeware/freeware.htm

Softwarearchiv von heise.de (unter „ErweiterteSuche“ nur nach „Freeware/Open Source“ suchen):http://www.heise.de/software

Stephan SchamburgerSIN – Studio im Netz

inter@ktivMünchner Netzwerk Medienkompetenz

inter@ktiv ist ein Münchner Netzwerk von Trägern derKinder- und Jugendarbeit, das sich der kulturellenBildung und der Angebotsqualifizierung für nachhaltigeund zukunftsfähige Medienkompetenz widmet.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:www.interaktiv-muc.de

Tipps und Tricks

Schnäppchen für die Praxis

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Anhang

Schlagwortverzeichnis

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Schlagwortverzeichnis

Computeroase (MuLa 3) Projektbeteiligte haben zeitlich unbefristet einenComputer in ihre Kindertageseinrichtungen inte-griert. Der Schwerpunkt in diesem Modul liegt aufder Erprobung spezieller Möglichkeiten, wie z.B.Bildungssoftware.

Cybergirls So lautet der Name des Mädchen-Computerclubsdes SIN – Studio im Netz.

Cyberwelten Eine Synonymbezeichnung für die digitalenComputer- und Internetwelten.

Deutscher Kinderkulturpreis Preis des Deutschen Kinderhilfswerks, mit dem imWesentlichen das Ziel verfolgt wird, Kindern bei der Entwicklung ihrer kulturellen Identität zu unter-stützen.

Dieter-Baacke-Preis Auszeichnung für medienpädagogische Projekte, dieeinen Beitrag zur Förderung von Medienkompetenzleisten.

Edutainment Ein zusammengesetztes Kunstwort aus den beidenenglischen Begriffen Education und Entertainment.Der Begriff „Edutainment“ wird in der Regel inZusammenhang mit Lern- und Spielprogrammen fürKinder verwendet.

Kinder- und Jugendmedienschutz Der Kinder- und Jugendmedienschutz lässt sich in den gesetzlichen, technischen und medienpäda-gogischen Kinder- und Jugendschutz unterteilen.Siehe hierzu auch www.jugendschutz.net

Kinder-Newsletter Der Kinder-Newsletter vom SIN erscheint monatlichin Form einer Mail, die Interessantes von Kindern für Kinder bietet. Siehe hierzu auchhttp://www.xtrakt.de/newsletter1.htm

Kulturtechniken Als Kulturtechniken werden solche Fertigkeitenbezeichnet, die für die kulturelle und gesellschaftli-che Teilhabe notwendig sind. Zu den Kulturtechnikenzählen Lesen, Rechnen und Schreiben. Auch derUmgang mit Neuen Medien wird inzwischen alseine neue Kulturtechnik bezeichnet. Weitere Infor-mationen unter: http://www.socioweb.de/lexikon

Leipziger Thesen Eine gemeinsame Erklärung des Bundesjugend-kuratoriums, der Sachverständigenkommission fürden 11. Kinder- und Jugendbericht und der Arbeits-gemeinschaft für Jugendhilfe zur ganzheitlichenBildung. Die insgesamt elf Thesen können unterhttp://www.bmfsfj.de/Publikationen/standpunkte-bjk/data/download/a_bildung_mehr_als.pdf nachgelesen werden.

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Anhang

Schlagwortverzeichnis

Mädchen-Computerclub Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren (auch Cyber-girls genannt) treffen sich jeden Freitag im SIN –Studio im Netz zwecks kreativer Aktivitäten in denvirtuellen Welten.

Medienbildung Der Begriff Medienbildung wird häufig als Synonymfür die Medienpädagogik genutzt. Eine genaue Defi-nition des Begriffs fehlt bis dato. Weitere Informa-tionen in dem Buch „Medienbildung. Beiträge ausTheorie und Praxis von Schule und Jugendarbeit“ –siehe Literatur.

Medienerziehung Eine der ältesten Bezeichnungen rund um dieMedienpädagogik ist die Medienerziehung. Gemein-hin wird damit die Hinführung zu einem richtigenUmgang mit Medien verstanden.

Medienkompetenz Dieser Begriff stammt von Dieter Baacke. Er defi-nierte die Medienkompetenz in vier Dimensionen:Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung undMediengestaltung. Nähere Informationen unterwww.medienpaedagogik-online.de

Medienpädagogik Unter Medienpädagogik werden alle pädagogischorientierten Beschäftigungen mit Medien in Theorieund Praxis verstanden (aus: www.wikipedia.de). Ziel medienpädagogisch Aktiver ist in erster Linie die Ausformung der Medienkompetenz. WeitereInformationen unter www.mediaculture-online.de

Migrationshintergrund Personen mit Migrationshintergrund sind alle, dieentweder selbst einwanderten oder deren ElternMigranten waren, auch wenn sie selbst inDeutschland geboren wurden und den deutschenPass besitzen.

MuLa (1– 4) ist die Abkürzung von dem Projekt „Multimedia-Landschaften für Kinder“, das sich in vier Modulegliedert.

MuLa-Fachtag Projektinterne Bezeichnung der alljährlich in derBLM stattfindenden Fachtagung „Kinder in derWissensgesellschaft“.

MuLa-Party Eine Party der besonderen Art. Verschiedene MuLa-Einrichtungen treffen sich zum Spielen und Feiern inder realen Welt. Die Party dient dem ersten Kennenlernen, damit die Kontakte auch im virtuellen Raumaufgebaut und aufrechterhalten werden können.

Pädi Der „Pädagogische Interaktiv-Preis“ zeichnet einmalim Jahr pädagogisch empfehlenswerte Edutainment-Software und Internetseiten in den Kategorien„Kinder“ und „Jugendliche“ aus.

Pomki Das offizielle Kinderportal der LandeshauptstadtMünchen. Weiteres unter www.pomki.de

Glossar

@ (engl. at): Vor allem in E-Mail-Adressen verwende-tes Schriftzeichen, das dort Benutzernamen undAnbieter verbindet, wird häufig im modernen Schrift-/Sprachgebrauch als Synonym für Internet benutzt.

Adobe Reader: Ein kostenloses Programm zumBetrachten so genannter PDF-Dokumente. Das PDF-Format, oft verwendet für formatierte Texte zum Download im Internet, ist sehr weit verbreitetund wird von allen Systemen unterstützt.

Arbeitsspeicher (auch Hauptspeicher oder RAM =Random Access Memory): Der Prozessor legt Nutz-daten und Programme direkt in diesem Speicher ab,dessen Größe und Geschwindigkeit trägt also maß-geblich zur Leistungsfähigkeit des Computersystemsbei.

Betriebssystem: Die Software, die die Verwendungdes Computers ermöglicht, die Ausführung vonProgrammen und Ein-/Ausgabegeräte steuert. Nebendem Marktführer Windows von Microsoft gibt es nochzahlreiche weitere Betriebssysteme, das bekanntes-te ist wohl das kostenlose LINUX.

Browser (engl. für „Stöberer“): Programme, mitdenen Webseiten im Internet betrachtet werden kön-nen. Gängigste Browser sind der Microsoft InternetExplorer und Mozilla Firefox.

CD/DVD-Brenner: Bezeichnung für Geräte, mitdenen Daten auf einmal (CD-R, DVD+/-R) oder mehr-fach (CD-RW, DVD+/-RW, DVD-RAM) beschreibbareMedien gesichert werden können. Gängige Größenvon CD-Rohlingen sind 650 und 700 Megabyte, beiDVDs sind 4,7 oder 8,5 Gigabyte (DualLayer-DVD)Standard.

CD-ROM/DVD-ROM: Speichermedien, auf denenbeliebige Software enthalten ist. Zum Auslesen derjeweiligen Daten wird im Gerät ein CD- bzw. DVD-Laufwerk benötigt.

Chat (engl. für plaudern): Kommunikationsform imInternet, bei der sich zwei oder mehrere Personen inEchtzeit unterhalten. Meist geschieht dies nur inTextform, allerdings gibt es auch Anbieter, die Video-und Bildübertragung unterstützen.

Digitalkamera: bezeichnet einen Fotoapparat, beidem kein klassischer Film als Aufnahmemedium ver-wendet wird, sondern ein elektronischer Bildwandlerund ein digitales Speichermedium (Speicherkarten,wie z.B. CompactFlash, MemoryStick oder SD-Card).Digitalkameras können an den Computer oder teil-weise auch direkt an den Drucker angeschlossenwerden. Dadurch ergeben sich sehr flexible Möglich-keiten der Weiterverwendung des gewonnenen Bildmaterials (beispielsweise Nachbearbeitung, Ver-öffentlichung im Internet).

Diskette: mehrfach beschreibbares Speichermediummit geringer Kapazität (Standard 1,44 Megabyte). Die Diskette wird mehr und mehr von modernenFormaten und Geräten abgelöst (wie z.B. USB-Sticks,beschreibbare CDs, externe Festplatten).

Download (engl. für Herunterladen): das Laden vonDateien (z.B. Musik, Bilder und Programme) aus demInternet. Häufig finden auch eingedeutschte Kunst-wörter wie „downloaden“ oder „gedownloadet“ imSprachgebrauch Verwendung.

DSL (Digital Subscriber Line, engl. für Digitale Teil-nehmeranschlussleitung): Form der Datenübertragungüber das Telefonnetz mit hoher Geschwindigkeit.DSL stellt eine weit verbreitete Zugangsart ins Inter-net dar und löst nach und nach die langsamerenModem/ISDN-Verbindungen ab.

Eingabegeräte: Geräte, mit denen der User den PCmit Informationen „füttert“. Dazu gehören vor allemMaus und Tastatur, aber auch z.B. Scanner und digi-tale Kameras.

E-Mail (electronic mail, engl. für elektronische Post):Texte, die via Internet in einer mit dem klassischenBrief vergleichbaren Form übertragen werden. Be-standteile einer E-Mail sind die Adresse (die Informa-tionen über den User und den verwendeten Providerenthalten, beides getrennt durch das Zeichen @) undder eigentliche Inhalt der Botschaft. Überdies könnenüber sog. „Anhänge“ Daten wie z.B. Fotos undDokumente, per E-Mail zugestellt werden.

Anhang

Glossar

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Auch Fachbegriffe richtig zu schreiben, ist nicht leicht!

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Anhang

Glossar

Festplatte: Fest im Computer verbautes Speicher-medium, auf dem beliebige Daten und Programmedauerhaft gesichert werden. Mittlerweile gibt esauch externe Festplatten, die außerhalb des PCs bei-spielsweise über USB-Schnittstellen angeschlossenwerden können.

Firewall: bezeichnet ein Programm oder Gerät, dasüber Netzwerk und Internet ein- und ausgehendeDaten filtert und so dem User Schutz vor schädlichenZugriffen aus dem Internet bieten soll.

Flash: Häufig für multimediale Inhalte (wie z.B. Ani-mationen, Werbebanner) im Internet verwendeteSoftware. Zur Darstellung wird der kostenlose „FlashPlayer“ benötigt.

Flatrate: bezeichnet Pauschalangebote für Telekom-munikationsdienstleistungen wie den Internetzugang,bei denen man für einen festen Preis beliebig vielDatenvolumen „versurfen“ kann.

Freeware: Bezeichnung für kostenlose Programme

Hardware: alle „greifbaren“ Komponenten einesComputers, also alle Einbauelemente und alle an denPC angeschlossenen Geräte.

GIF: (Abkürzung für Graphics Interchange Format) istein Grafikformat und wird gerne bei Bildern mit wenigFarben (max. 256 Farben) eingesetzt, da es sich nahe-zu verlustfrei komprimieren lässt.

Installieren: Das Einrichten von Software (Spiele,Programme etc.) auf einem PC; als Medium dienenmeist CDs, DVDs, Installationspakete aus demInternet, Disketten, usw.

Internet (Abkürzung für Interconnected Networks):weltweiter Verbund voneinander unabhängigerNetzwerke. Jeder daran angeschlossene Rechnerkann prinzipiell mit jedem anderen kommunizieren.Das Internet ermöglicht Kommunikation und Aus-tausch von Informationen. Zu den Diensten desInternets gehören unter anderem das „World WideWeb“ (kurz www, Übertragung von Webseiten), „E-Mail“ (Versand elektronischer Post), „FTP“ (Über-tragung von Dateien) und „Peer-to-Peer-Systeme“(Tauschbörsen zum Austausch von Dateien).

ISDN (Abkürzung für Integrated Services DigitalNetwork): digitales Telekommunikationsnetz, das z.B.zum Telefonieren und Übertragen von Daten genutztwerden kann. Gegenüber analogen Anschlüssenbietet ISDN in der Basisausführung zwei unabhängigvon einander nutzbare Kanäle und eine höhere Ver-bindungsgeschwindigkeit.

Maus: Die Maus (Nagetier) lebt in kleinen Rudelver-bänden und ist überwiegend nachtaktiv. Als geselli-ges Sippentier ist die Maus zur Einzelhaltung nichtgeeignet. Der Mensch kann keinesfalls die Rolleeines Ersatzpartners übernehmen.

Modem (zusammengesetzt aus Modulator/Demo-dulator): Gerät, das Verbindungen zwischen Computerund Internet über einen Telefonanschluss herstelltund analoge Daten in digitale umsetzt und umge-kehrt.

Monitor (auch Bildschirm): Das zentrale Ausgabe-gerät eines Computers, erhältlich sowohl als Röhren-bildschirm (basierend auf Braunscher Kathodenstrahl-röhre) als auch immer häufiger als Flüssigkristallbild-schirm (LCD oder TFT). Letztere haben den großenVorteil einer kompakten, leichten und Platz sparen-den Bauweise. Die Größe von Monitoren wird in Zollangegeben (19 Zoll entspricht beispielsweise einerDiagonale von 48,3 cm).

MP3 (Abkürzung Mpeg-1 Audio Layer 3): standardi-siertes Dateiformat, bei dem Audiosignale (v.a. Musik)um ein Vielfaches komprimiert werden. MP3-Dateieneignen sich daher hervorragend für eine Verbreitungüber das Internet und für die Verwendung in mobilenWiedergabegeräten.

Netzwerk: Zusammenschluss von Computern zueinem Verbund, in dem die Geräte miteinanderkommunizieren können. Zur Verbindung der Rechnerwird jeweils eine Netzwerkkarte sowie ein HUB oder Switch benötigt. An letztere werden alle Geräteangeschlossen, sie regeln den Datenaustausch.

Anhang

Glossar

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Open Source (engl. für Quelloffenheit): Sammelbe-griff für kostenlose Software, die vom Nutzer beliebigweiterverbreitet und auch verändert werden darf.

PC (Abkürzung für Personal Computer): Ein Compu-tersystem, das einen Heim- oder Arbeitsplatzrechnerbezeichnet und an individuelle Bedürfnisse ange-passt werden kann.

Provider (engl. für Versorger, auch Internet ServiceProvider): bieten gegen Gebühr Internetdienst-leistungen an, wie den Zugang zum Internet oder dieBasis zur Veröffentlichung eigener Webseiten.Gängige Internetprovider sind beispielsweise T-Online,AOL, Freenet etc.

Prozessor (auch Hauptprozessor, engl. CPU, CentralProcessing Unit): Das Kernstück eines Computers;der Prozessor ist auf einem kleinen Mikrochip unter-gebracht und steuert alle Bereiche des Geräts. Diemeisten Prozessoren stammen aus der Herstellungentweder von Intel oder AMD.

Software: Bezeichnet sämtliche nichtphysische Datenund Programme. Hierzu gehören vor allem System-software (wie z.B. das Betriebssystem und Treiberfür einzelne Komponenten) und Anwendungspro-gramme (z.B. Textverarbeitung und Webbrowser).

USB (Abkürzung für Universal Serial Bus): Der Stan-dardanschluss für eine Vielzahl von modernen Geräten(wie z.B. Scanner, Digitalkameras, MP3-Player, Daten-speicher), der eine hohe Geschwindigkeit mit kom-fortabler und unkomplizierter Bedienung verbindet.

Video Player: Software, die zur Wiedergabe vonVideo-Dateien bzw. DVDs benötigt wird. Vielfach sindentsprechende Player schon im Betriebssystem inte-griert (z.B. Windows Media Player). Meistens sinddiese Abspielprogramme Allrounder, d.h. sie könnenauch Audiodateien wiedergeben und unterstützenviele unterschiedliche Formate.

Virenscanner: Eine Software, die virtuelle Schäd-linge (Viren, Trojaner, Würmer) sucht, blockiert undbei Bedarf entfernt. Da Tag für Tag neue Viren verbreitet werden, ist es notwendig, regelmäßigAktualisierungen aus dem Internet zu laden, um einenguten Schutz zu gewährleisten. Gängige Antiviren-programme sind beispielsweise das kostenlose AntiVirund Norton AntiVirus.

Webseite (engl. website): ein Dokument im Internet,das für eine Darstellung in einem Browser gestaltetund optimiert wurde.

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Anhang

Literatur

Literatur

Kinder und Computer

■ Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Bayern e.V. / SIN – Studio im Netz e.V. (Hrsg.) (2002): Just Imagine – kreativ, fantasievoll, digital und möglichst sicher ins Netz, München

■ Anfang, G. / Demmler, K. / Lutz, K. (Hrsg.) (2001): Erlebniswelt Multimedia Computerprojekte mit Kindern und Jugendlichen. Materialien zur Medienpädagogik (Band 2), München, KoPäd

■ Aufenanger, S. / Gerlach, F. (2005): Vorschulkinder und Computer, Sozialisationseffekte und pädagogische Handlungsmöglichkeiten in Tageseinrichtungen für Kinder.URL: http://www.ejw-on.de/media/www_ejw-on_de/130105.pdf

■ Aufenanger, S. / Six, U. (2001): Handbuch Medien: Medienerziehung früh beginnen. Themen, Forschungsergebnisse und Anregungen für die Medienbildung von Kindern. Bonn, Bundeszentrale für politische Bildung

■ Bergmann, W. (2000): Computer machen Kinder schlau. Was Kinder beim Computerspielen sehen und fühlen, denken und lernen. München, Beust

■ Bissegger, K. / Stettler, M. (2001): Computer im Kindergarten. Spielend lernen – lernend spielen in einer virtuellen Welt. Goldach, Verlag KgCH

■ Braun, D. (2000): Lasst die Kinder an die Maus! Wie Kinder in der Kita mit Computern umgehen. Freiburg, Herder

■ Bundeszentrale für politische Bildung (2003): Über Medien reden. Informationen für pädagogische Fachkräfte in Kindergarten, Hort und Grundschule. Bonn, Medienhaus Froitzheim AG

■ Fritz, J. / Fehr, W. (2003): Computerspiele. Virtuelle Spiel- und Lernwelten. Bonn, Bundeszentrale für politische Bildung

■ Landeshauptstadt München, Schul- und Kultusreferat, Pädagogisches Institut / FWE (Hrsg.) (2005): Netzwerkstatt Schule – Unterrichten mit Neuen Medien (Bd. 1 + 2), München, Stadtkanzlei

■ Landeshauptstadt München, Schul- und Kultusreferat / SIN – Studio im Netz (2001): Multimedia-Landschaften für Kinder. Spielplatz Computer als Herausforderung für Kindertageseinrichtungen. München, Schul- und Kultusreferat

■ Moser, S. / Dreyer, K. / Emmer, B. (Hrsg.) (2003): Natürlich im Netz. Kinder- und Jugendprojekte rund ums Internet. Reihe Multimedia (Band 8), München, KoPäd

■ Müller, S. (2001): Kind + Computer – Ein Ratgeber für Eltern und Erzieher. Nürnberg, BW Bildung und Wissen Verlag und Software GmbH

■ Näger, S. (1999): Kreative Medienerziehung im Kindergarten. Ideen – Vorschläge – Beispiele. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, Freiburg; Basel; Wien; Herder Verlag

■ Neuß, N. (2001): Computereinsatz in Kindertagesstätten. URL: http://www.dr-neuss.de

■ Neuß, N. / Michaelis, C. (2002): Neue Medien im Kindergarten. Spielen und lernen mit dem Computer. Offenbach, Gabel Verlag

■ Palme, H-J. (1999): Computern im Kindergarten. Was Kinder am Computer spannend finden und wie Erzieherinnen damit umgehen können. München, Don Bosco Verlag

■ Schwarzer, K. / Dreyer, K. (Hrsg.) (2005): Begegnungen im Netz. Kinder- und Jugendprojekte rund ums Internet. Reihe Multimedia (Band 11), München, KoPäd

■ SIN – Studio im Netz (2003): Kinderspuren im Internet 2000 – 2013. München, KoPäd

■ Zacharias, W. (Hrsg.) (2000): Interaktiv – Medienökologie zwischen Sinnenreich und Cyberspace. Neue multimediale Spiel- und Lernumwelten für Kinder und Jugendliche. München, KoPäd

Anhang

Literatur

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Medienpädagogik – allgemeine Literatur

■ AG Inter@ktiv: Anfang, G. / Demmler, K. / Palme, H-J. / Zacharias, W. (Hrsg.) (2004): Leitziel Medienbildung.Zwischenbilanz und Perspektiven. München, KoPäd

■ Aufenanger, S. / Schulz-Zander, R. / Spanhel, D. (2001): Jahrbuch Medienpädagogik 1. Opladen, Leske + Budrich

■ Baacke, D. et al. (1999): Handbuch Medien: Medienkompetenz. Modelle und Projekte. Bonn, Bundeszentrale für politische Bildung

■ Bachmair, B. / Spanhel, D. / Witt, C. (2001): Jahrbuch Medienpädagogik 2. Opladen, Leske + Budrich

■ Bergmann, S. et al. (2004): Medienkompetenz. Modelle und Projekte. Bonn, Bundeszentrale für politische Bildung

■ Fußmann, A. / Palme, H-J. / Sunderer, A. (Hrsg.) (2003): Medienbildung. Beiträge aus Theorie und Praxis von Schule und Jugendarbeit. Nürnberg, emwe-Verlag

■ Hüther, J. / Schorb, B. / Brehm-Klotz, C. (1997): Grundbegriffe Medienpädagogik. München, KoPäd

■ Lauffer, J. / Röllecke, R. (Hrsg.) (2006): Dieter Baacke Preis – Methoden und Konzepte medienpäda-gogischer Projekte. Bielefeld, AJZ-Druck & Verlag

■ Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2005): KIM-Studie 2005. Kinder und Medien,Computer und InternetURL: http://www.mpfs.de/studien/kim/KIM05.pdf

■ Moser, H. (2000): Einführung in die Medienpädagogik – Aufwachsen im Medienzeitalter. Opladen, Leske + Budrich

■ Palme, H-J. / Basic, N. (Hrsg.) (2002): Medienkompetenz Version 2002. Navigationshilfe für Kinder, Jugendliche und Erziehende. Bielefeld, AJZ-Druck & Verlag

■ Schell, F. / Stolzenburg, E. / Theunert, H. (1999): Medienkompetenz. Grundlagen und pädagogisches Handeln. München, KoPäd

■ Theunert, H. / Lenssen, M. (1999): Medienkompetenz im Vor- und Grundschulalter: Altersspezifische Voraussetzungen, Ansatzpunkte und Handlungsoptionen. In: Schell, F. / Stolzenburg, E. / Theunert, H. (Hrsg.):Medienkompetenz. Grundlagen und pädagogisches Handeln. München, KoPäd, S. 60-73

■ Tulodziecki, G. (1997): Medien in Erziehung und Bildung. Grundlagen und Beispiele einer handlungs- und

entwicklungsorientierten Medienpädagogik. Bad Heilbrunn, Klinkhardt Verlag

■ Vollbrecht, R. (2001): Einführung in die Medienpädagogik. Weinheim und Basel, Beltz Verlag

93

Anhang

Daten und Fakten

Daten und Fakten

MuLa 4 – Die Geheimnisse des Internets

Das Projekt „Multimedia-Landschaften für Kinder“startete erstmalig 1997 mit einem Computer-Ausflugund entwickelte sich im Laufe der Jahre kontinuier-lich weiter. 1998 wurde die Computer-Karawane insLeben gerufen, 1999 die Computer-Oase. Seit 2000existiert das Modul „Die Geheimnisse des Internets“,welches sich speziell an die Horte richtet. Durch denvorweihnachtlichen Adventskalender (2001) der Süd-deutschen Zeitung wurden weitere Einrichtungen inMuLa 4 mit aufgenommen.Derzeit partizipieren insgesamt 53 Kindertagesein-richtungen am Projekt „Multimedia-Landschaften für Kinder“, davon sind 30 Horte an MuLa 4 beteiligt.In dem Projektmodul MuLa 4 beteiligen sich durch-schnittlich jedes Jahr ca. 2100 Kinder und 160 Erzie-herinnen und Erzieher.

Einrichtungen, die derzeit an „MuLa 4 – Die

Geheimnisse des Internets“ teilnehmen

Hort Agilolfingerplatz 1Hort Berg-am-Laim-Straße 126Hort Bergmannstraße 36Hort Burmester Straße 17-19Tagesheim Dieselstraße 12Hort Dillinger Straße 15Hort Droste-Hülshoff-Straße 3Hort Farinellistraße 7Hort Forellenstraße 1Hort Fromundstraße 46Hort Grafinger Straße 69Hort Guldeinstraße 27/IIHort Heinrich-Braun-Weg 11Hort Hermann-Gmeiner-Weg 34Hort Implerstraße 35Hort Königswieser Straße 7Hort Lerchenauer Straße 322Hort Nadistraße 3Hort Nanga-Parbat-Straße 105Hort Perlacher Straße 116Hort Quiddestraße 110Hort Riegerhofweg 5Hort Rudolf-Zorn-Straße 33Hort Schleißheimer Straße 279Hort Stielerstraße 6Hort Schussenrieder Straße 5aTagesheim Theodor-Heuss-Platz 6Hort Türkenstraße 68/IIHort Wiesentfelser Straße 55Hort Zielstattstraße 72

Einrichtungen, die zeitweise an dem Projekt partizipiert haben

Hort Bazeillestraße 8Tagesheim Limesstraße 38Hort Schlossstraße 4

Jede Einrichtung hat zu Beginn des Projektes einComputerset inklusive eines Druckers sowie einekleine Auswahl von Edutainment-Programmen erhal-ten, die in der monatlich stattfindenden Sprechstun-de jederzeit ausgetauscht werden können. AlleMuLa4 -Einrichtungen haben so Zugang zu einer gro-ßen Auswahl, für den Hortalltag geeignete Software.Derzeit sind ca. 240 Titel in dem Projektmodul „MuLa 4 – Die Geheimnisse des Internets“ im Um-lauf. Neben der MuLa-Sprechstunde werden weitereVeranstaltungen für die projektbeteiligten Einrichtun-gen angeboten, um den Projektverlauf gemeinsam zureflektieren und neue Impulse zu setzen (siehe Grafik 1).

Projektinterne Veranstaltungen des Projektmoduls„MuLa 4 – Die Geheimnisse des Internets“

12

20

47

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Anzahl

Ref

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n

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MuLa4-Veranstaltungen

Grafik 1

MuLa 4-Veranstaltungen

Anhang

Daten und Fakten

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Basisstationen

Die Basisstation ist ein Angebot für alle MuLa 4-Einrichtungen. An jeweils sechs Terminen werdenca. 12 Kinder mit besonderer medienpädagogischerAnleitung betreut. Das Ziel dabei ist, multimedialeImpulse zu liefern und spezielle Aktionen, wie denKinder-Newsletter mit den Kindern zu realisieren. DieBasisstation wurde erstmalig im Mai 2002 angebo-ten und ist inzwischen ein fester Bestandteil desModuls „MuLa 4 – Die Geheimnisse des Internets“.So nehmen jedes Jahr mindestens fünf Einrichtun-gen an diesem Angebot teil, wodurch bereits über1000 Kinder (sowohl Mädchen als auch Jungen) ander Basisstation teilgenommen haben (siehe Grafik 2).

Bisher war die Basisstation in folgenden

Einrichtungen

2002

Hort Droste-Hülshoff-Straße 3Hort Grafinger Straße 69Hort Hermann-Gmeiner-Weg 34Hort Königswieser Straße 7Hort Quiddestraße 110Hort Zielstattstraße 72

2003

Hort Bergmannstraße 36Hort Forellenstraße 1Hort Guldeinstraße 27/IIHort Lerchenauer Straße 322Hort Nanga-Parbat-Straße 105Hort Riegerhofweg 5Hort Schlossstraße 4

2004

Hort Fromundstraße 46Hort Hermann-Gmeiner-Weg 34Hort Königswieser Straße 7Hort Schleißheimer Straße 279Hort Zielstattstraße 72

2005

Hort Fromundstraße 46Hort Guldeinstraße 27/IIHort Implerstraße 35Hort Königswieser Straße 7Hort Schussenrieder Straße 5a

2006 (bis zur Veröffentlichung dieser Broschüre)

Hort Burmesterstraße 17-19Hort Grafinger Straße 69Hort Heinrich-Braun-Weg 11Hort Königswieser Straße 7Hort Quiddestraße 110Hort Riegerhofweg 5

77

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300350

400

Anzahl

2002 2003 2004 2005 Jahre

An der Basisstation beteiligte Kinder pro Jahr

Jungen

Mädchen

Gesamt

Grafik 2

Grafik 3

An der Basisstation beteiligte Kindervon 2002–2005

An der Basisstation beteiligte Kinder pro Jahr

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Anhang

Projektagenda

Projektagenda

Projektverantwortliche Institutionen: Schul- und KultusreferatFachabteilung 5 / KindertageseinrichtungenNeuhauser Straße 3980331 MünchenTel.: 089/233-21711Fax: 089/233-24506Mail: [email protected]/kindertageseinrichtungen

SIN – Studio im Netz e.V.Heiglhofstraße 181377 MünchenTel.: 089/72467700Fax: 089/72467701Mail: [email protected]

Projektverantwortliche: Edith Ilg, Schul- und Kultusreferat / Fachabteilung 5Hans-Jürgen Palme, SIN – Studio im Netz

Projektrealisation: Alexandra Klauck, SIN – Studio im Netz Stephan Schamburger, SIN – Studio im NetzErzieherinnen und Erzieher in den MuLa-Einrichtungen

Basisstation: Eva Deibele, SIN – Studio im Netz Simone Hensel, SIN – Studio im Netz Daniel Reckmann, SIN – Studio im Netz (bis Februar 2006)

Unterstützende

Kooperationspartner bei:

MuLa-Fachtag: Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM)Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) – Fachgruppe Multimedia

Der Pädagogische Interaktivpreis: Kulturreferat der Landeshauptstadt MünchenJugendkulturhilfswerk (JKW)AG Inter@ktiv

Kinder-Newsletter: Stadtjugendamt – Kinderportalbeauftragte

Technische Betreuung: Team der Dezentralen Servicestationen der Abteilung Information / Kommunikation des Schul- und Kultusreferats

Unser besonderer Dank gilt allen Projektmitwirkenden sowie den Kooperationspartnern, die seit dem Startdas Projekt „Multimedia-Landschaften für Kinder – Die Geheimnisse des Internets“ engagiert begleitet haben.Wir danken insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des SIN – Studio im Netz für ihr tatkräftigesEngagement. Wir erinnern uns an dieser Stelle gerne an Michael Saumweber.

Besonderer Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen des Schul- und Kultusreferates:Herrn Artmeier, Frau Conrad, Herrn Harleß, Frau Hiemer, Herrn Kölbl, Frau Krafft, Herrn Lie, Herrn Löscher,Frau Reith, Herrn Römpp, Herrn Tahetl-Matheis und Herrn Zuhr.

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Anhang

Interview. Die Kinder haben das letzte Wort

Interview

Die Kinder haben das letzte Wort

Kinder des Hortes Königswieserstraße 7 wurden im Jahr 2004 von Edith Ilg (Schul- und Kultusreferat)zum Thema Computer befragt. Hier sind ihreAntworten notiert. (Die Namen der Kinder wurdenverändert.)

Edith Ilg: „Was gehört denn alles zum

Computer?“

Benjamin: „Strom“

Anna: „Die Tastatur“

Marion: „Die Maus“

Maximilian: „Boxen“

Benjamin: „Der Bildschirm“

Marion: „Kabel“

Edith Ilg: „Wozu braucht man denn Computer?“

Benjamin: „Damit man ins Internet gehen kann.“

Anna: „Damit man lernt.“

Susanne: „Zum Spielen“

Edith Ilg: „Was machen die Erwachsenen am

Computer?“

Benjamin: „Die gehen ins Internet.“

Edith Ilg: „Und was machen die dann im

Internet?“

Benjamin: „Sie kaufen da was von Ebay.“

Susanne: „Die arbeiten auch im Internet.“

Anna: „Erwachsene surfen auch im Internet.“

Maximilian: „Die Eltern suchen immer im Internetetwas, z.B. mein Vater sucht im Automarkt.“

Edith Ilg: „Weißt du, was er da sucht?“

Maximilian: „Was man für Autos braucht.“

Edith Ilg: „Was wäre denn, wenn es keine

Computer gäbe?“

Maximilian: „Da wäre ich nicht fröhlich!“

Benjamin: „Wir könnten nicht so viel lernen.“

Susanne: „Wir könnten nicht ins Internet gehen undSachen suchen.“

Maximilian: „Da wären unsere Eltern nicht fröhlich,die müssen ja ins Internet und so rein gehen.“

Susanne: „Man könnte nicht Spiele spielen.Schade!“

Edith Ilg: „Was würde denn ohne Computer gar

nicht mehr funktionieren?“

Benjamin: „Der Pädi.“

Anna: „Die Kinos“

Maximilian: „Flugzeuge“

Susanne: „S-Bahn“

Maximilian: „U-Bahn“

Benjamin: „Das Fernsehen und die Antennen“

Anna: „Waschmaschinen“

Edith Ilg: „Welche Sachen brauchen denn einen

Computer?“

Benjamin: „DVD’s“

Susanne: „Strom“

Maximilian: „Raketen“

Susanne: „Der Fernseher“

Marion: „Das Telefon“

Benjamin: „Das Handy“