nachhaltiger erfolg heißt die balance zu finden
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Nachhaltiger Erfolg heißt die Balance zwischen ökonomischen und sozialen Anforderungen zu
finden Linda Kleemann
3.12.2014 Hochschule Fresenius Hamburg
Worum geht es heute?
• Kurzvorstellung Heldenrat
• Kurzfragebogen
• Was heißt Balance?
• Konzepte zur Messung der sozialen Leistung eines Unternehmens
• Vorstellung der Wirtschaft in Balance
• Leitfragen zur Diskussion
Kurzfragebogen
Stellen Sie sich vor sie wären CEO und müssten folgende Entscheidungen treffen: 1. Ihr Unternehmen hilft Entwicklungsländern bei
umweltfreundlichen Recyclen von Elektroschrott. Sie haben ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Geht der Gewinn als Dankeschön an die Mitarbeiter oder stecken Sie in das Wachstum des Unternehmens?
Kurzfragebogen
Stellen Sie sich vor sie wären CEO und müssten folgende Entscheidungen treffen: 2. Sie sind in einer Mitarbeiterbesprechung, die Mitarbeiter sind unglücklich weil sie zu viel zu tun haben. Das Telefon klingelt und ein wichtiger Investor ist dran. Sie wissen, dass er Druck machen will, dass Sie mehr Gewinn machen. Was sagen Sie ihm? Und was Ihren Mitarbeitern?
Kurzfragebogen
Stellen Sie sich vor sie wären CEO und müssten folgende Entscheidungen treffen: 3. Ein potentieller Lieferant ist deutlich teurer als seine Konkurrenten. Er produziert mit höheren Umwelt- und Sozialstandards. Wenn Sie diesen Lieferanten wählen bringt das ihre Kostenkalkulation durcheinander. Was tun Sie?
Kurzfragebogen
Stellen Sie sich vor sie wären CEO und müssten folgende Entscheidungen treffen: 4. Die Forschung hat herausgefunden, dass Flugreisen aufgrund der in großer Höhe ausgestoßenen Klimagase viel stärker umweltschädlich sind als bisher gedacht. Ihr Geschäftsmodell beruht auf Nähe zum Kunden, und damit vielen Flugreisen Ihrer Mitarbeiter. Was tun Sie?
Kurzfragebogen
Stellen Sie sich vor sie wären CEO und müssten folgende Entscheidungen treffen: 5. Sie stellen Ihr Unternehmen bei der jährlichen Eigentümerversammlung anhand von drei Kennzahlen vor. Welche drei wählen Sie?
Nachhaltiger Erfolg ist nicht nur eine Frage des Gewinns
sondern des optimalen Gleichgewichts zwischen ökonomischen und sozialen Anforderungen.
Es gibt viele Konzepte zur Messung der sozialen (und ökologischen) Leistung eines Unternehmens
• Index gute Arbeit
• Gemeinwohlmatrix • N-Kompass
• Ranking Deutschlands beste Arbeitgeber, diverse Ethik Audits, …
DGB Index Gute Arbeit
• „ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Messung der Arbeitsqualität aus Sicht der Beschäftigten.“
• Verständnis von „Guter Arbeit“ definiert über Urteile der Beschäftigten über ihre Arbeitsbedingungen
• Seit 2007 jährlich bundesweite Repräsentativerhebung der abhängig Beschäftigten
Die 11 Kriterien zur Ermittlung der Arbeitsqualität Einfluss und Gestaltungsmöglichkeiten
Teilindex Ressourcen
Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten Führungsqualität und Betriebskultur Sinn der Arbeit Arbeitszeitlage
Teilindex Belastungen
Soziale und emotionale Anforderungen Körperliche Anforderungen Widersprüchliche Anforderungen und Arbeitsintensität Einkommen und Rente Teilindex
Einkommen und
Sicherheit
Betriebliche Sozialleistungen Beschäftigungssicherheit / Berufliche Zukunftssicherheit
http://index-gute-arbeit.dgb.de/ Zum selbst ausfüllen für die individuelle Arbeitssituation: http://mein.index-gute-arbeit.de/
Die Gemeinwohlmatrix
• Basis ist das Konzept der Gemeinwohlökonomie. • Die Bilanz erfasst Gemeinwohlpunkte, welche für proaktives
Verhalten bei den 17 Indikatoren vergeben werden. Ziel ist nicht eine exakte Messung des Gemeinwohlbeitrags sondern eine nachvollziehbare, plausible und konsistente Einschätzung dessen.
• Kontrolle der Bilanz durch Gemeinwohlauditoren (analog Wirtschaftsprüfer). Die Erstellung und erste Prüfung der Bilanz erfolgt zuvor unternehmensintern.
• Unternehmen entscheiden freiwillig , welche der Indikatoren sie in welchem Maß verwirklichen. Punkte werden nur für freiwillige Leistungen vergeben, die über den gesetzlichen Mindeststandards liegen.
• https://www.ecogood.org/
Berührungsgruppe Menschenwürde Solidarität Ökologische Nachhaltigk. Soziale Gerechtigkeit Mitbestimm. & Transp.
A) LieferantInnen A1: Ethisches Beschaffungsmanagement 81 von 90 90% B) GeldgeberInnen B1: Ethisches Finanzmanagement 26 von 30 88%
C) MitarbeiterInnen inklusive Eigentümer-Innen
C1: Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
C2: Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit
C3: Förderung des ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen
C4: Gerechte Verteilung des Einkommens
C5: Innerbetriebliche Demokratie und Trans-parenz
46 von 90 51% 31 von 50 63% 7 von 30 23% 48 von 60 80% 66 von 90 73%
D) KundInnen / Produkte / Dienstleistungen / Mitunternehmen
D1: Ethisches Verkaufen
D2: Solidarität mit Mitunternehmen
D3: Ökologische Ge-staltung der Produkte und Dienstleistungen
D4: Soziale Gestaltung der Produkte und Dienstlei-stungen
D5: Erhöhung der so-zialen und ökologischen Branchenstandards
37 von 50 74% 35 von 70 50% 51 von 90 57% 26 von 30 85% 26 von 30 85%
E) Gesellschaftliches Umfeld
E1: Sinn u. gesellschaft-liche Wirkung der Pro-dukte u. Dienstleist.
E2: Beitrag zum Gemein-wesen
E3: Reduktion ökologi-scher Auswirkungen
E4: Minimierung der Gewinnausschüttung an Externe
E5: Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung
72 von 90 80% 32 von 40 80% 16 von 70 23% 60 von 60 100% 9 von 30 30%
Negativkriterien
Verletzung der ILO-Arbeitsnormen/ Menschenrechte
Feindliche Übernahme
Massive Umweltbela-stungen für Ökosysteme
Ungleichbezahlung von Frauen und Männern
Nichtoffenlegung aller Beteiligungen und Töchter
0 von -200 0 von -200 0 von -200 0 von -200 0 von -100
Menschenunwürdige Produkte, z.B. Tretminen, Atomstrom, GMO
Sperrpatente
Grobe Verstöße gegen Umweltauflagen (z.B.: Grenzwerte)
Arbeitsplatzabbau / Standortverlagerungen bei Gewinn
Verhinderung eines Betriebsrats
0 von -200 0 von -100 0 von -150 0 von -150 0 von -150 Beschaffung bei/Koopera-tion mit Unternehmen, die Menschenwürde verletzen
Dumpingpreise
Geplante Obsoleszenz (kurze Lebensdauer der Produkte)
Töchter in Steueroasen
Nichtoffenlegung aller Finanzflüsse an Lobbies / Eintrag EU-Lobbyregister
0 von -150 0 von -200 0 von -100 0 von -200 0 von -200
Eigenkap.verzins. > 10 %
nicht auditiert Legende: 0-10 % 11-30% 31-60% 61-100% 0 von -200
BILANZ-ÜBERSICHT MENSCHENWÜRDE 176.2 von 254 79% SOLIDARITÄT 119.7 von 184 54%
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT 95.28 von 214 68%
SOZIALE GERECHTIGKEIT 155 von 174 86%
MITBESTIMMUNG UND TRANSPARENZ 121.7 von 174 57%
SUMME 667.9 von 1000 70%
MENSCHENWÜRDE
SOLIDARITÄT
ÖKOLOGISCHENACHHALTIGKEIT
SOZIALEGERECHTIGKEIT
MITBESTIMMUNG UNDTRANSPARENZ
Nachhaltiger Erfolg ist nicht nur eine Frage des Gewinns sondern des optimalen Gleichgewichts zwischen ökonomischen und
sozialen Anforderungen.
Unterschied: nicht neben finanzieller Logik sondern integriert Macht trade-offs transparent
Macht (In)Konsistenz offensichtlich
Balance
Balancetool zur Analyse des Status zwischen Ökonomie und Sozialem
• Annahme: Es gibt eine optimale Balance, bei der die Wirksamkeit und der langfristige Erfolg maximal ist. Diese Balance beruht auf dem Wertesystem der Organisation.
• Ist die Organisation nicht in Balance, mag der Gewinn möglicherweise aktuell hoch sein, aber das Unternehmen ist nicht langfristig erfolgreich.
• Mit Hilfe eines standardisierten Tools lässt sich die Balance auf zwei Ebenen messen: absolute Balance zwischen Ökonomie und Sozialem und interne Konsistenz.
• Analyse von Unternehmensdaten und Befragung von Mitarbeitern
in vier Kategorien
Key results Risks Action Points
…
Firm A fosters personal development through a strong corporate culture that is lived by everyone. Staff feels like part of the family. The firm is known as supportive and reliable.
Support staff is unhappy with unclear and intransparent inhouse career opportunities. Unhappy support staff may damage strong positive corporate culture
Establish clear and transparent career path for support staff
…
Detail aus einem Beispiel
Sinn-Analyse Führungskräftebefragung Mitarbeiterbefragung Kundenbefragung Analyse und Entwicklung: Prozesse Unternehmenskultur Entscheidungsgrundlagen/ Prozesse
Analyse/Entwicklung/ Optimierung: Finanzbedarf und –Quellen Geschäftsmodell Marktauftritt Ansprache von Unternehmen Analyse und Entwicklung: Prozesse Unternehmenskultur Entscheidungsgrundlagen/Prozesse
Einbettung in klassische Unternehmensprozesse
Selbstbild: Mission, Ziele, Entscheidungen, CSR, Nachhaltigkeit, Mitarbeiter
Finanzen: Gewinne, Finanzverwaltung, Finanzplanung, Finanzierung, Erfolgsmessung
Organisation (Struktur und Prozesse): Motivation, Teamspirit, Firmenkultur, Fehlerkultur, Managementkultur, Führungskultur, Wertschöpfung
Umgang mit Stakeholdern: Transparenz, Kunden, Lieferanten, Öffentlichkeit, Konkurrenten, Nachbarn
Erstellen Sie ihre Balance
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Bei Fragen wenden Sie sich an [email protected]
Weitere Informationen finden Sie unter www.heldenrat-gmbh.de.