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Handreichungen für den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Carl-von-Ossietzky Universität zu Oldenburg
Nachhaltigkeit an anderen Universitäten
Handreichungen für eine nachhaltige Entwicklung derCarl-von-Ossietzky Universität
Herausgegeben von: Mirjam Hannah Steinmetz; Beauftragte im Referat für Ökologie, Nachhaltigkeit und Verkehr,Legislaturperiode 2017/2018 des Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) der Carl-von-Ossietzky Universität zuOldenburg; E-Mail: hannah.steinmetz[at]asta-oldenburg.de
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Inhaltsverzeichnis1. Universität Konstanz........................................................................................................................3
1.1 Green Office...............................................................................................................................31.2 Qualifikation N..........................................................................................................................4
2. Leuphana Universität zu Lüneburg..................................................................................................52.1 „Sustainable University“............................................................................................................5
3. Universität Bayreuth.........................................................................................................................63.1 Ideen mit der Zielsetzung eines „Green Campus“.....................................................................63.2 Weitere Ideen.............................................................................................................................8
4. Wupptertal Institut für Klima.........................................................................................................134.1 „True Sustainable University“ - Von einer nachhaltigen zu einer transformativen Hochschule.......................................................................................................................................................13
5. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt..................................................................................165.1 Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).........................................................................16
6. Substanzielle Aktivitäten im Nachhaltigkeitsbereich weiterer Hochschulen.................................206.1 Freie Universität Berlin...........................................................................................................206.2 Universität Halle-Wittenberg...................................................................................................216.3 Universität Hamburg................................................................................................................216.4 Universität Kiel........................................................................................................................216.5 Universität Tübingen...............................................................................................................226.6 FOM Hochschule für Ökonomie und Management................................................................226.7 Hochschule München..............................................................................................................226.8 Hochschule Zittau/Görlitz........................................................................................................236.9 Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde...........................................................24
7. Darüber hinaus................................................................................................................................25
Handreichungen für den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Carl-von-Ossietzky Universität zu Oldenburg
1. Universität Konstanz
1.1 Green Office
Ein „Green Office“ oder auch „Nachhaltigkeitsbüro“ stellt eine Institution innerhalb einer
Einrichtung dar, die interdisziplinär auf Belange der Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Im
universitären Kontext kann dadurch das nachhaltige Bewusstsein der Lehrenden, Lernenden
und Angestellten gefördert werden. Insbesondere in einer Bildungseinrichtung trägt ein
Green Office den Gedanke der eigenen sozialen Verantwortung und des reflektierten
Umgangs mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten weiter.
An der Universität Konstanz ist ein Green Office in studentischer Hand organisiert. Es
verfügt über eigene Finanzmittel und organisiert sich weitgehend selbst. Das Green Office
arbeitet eng mit der Universitätsverwaltung zusammen und vernetzt die Bereiche Betrieb,
Lehre und Forschung sowie die Universität als Ort zum Leben. Das Green Office wird
durch ein Beratungsgremien und verschiedene Hochschulgruppen unterstützt. Das
Beratungsgremien setzt sich aus Vertreter*innen der Studierendenschaft, der
Universitätsverwaltung und Interessierten aus Stadt und Wirtschaft zusammen.
Auf die Lehre wird an der Universität Konstanz ein besonderer Augenmerk gelegt.
Vorlesungen und Seminare können unabhängig vom eigenen Studienfach besucht werden.
Außerdem werden über eine sogenannte „Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit“
Lernmaterialien online angeboten. Für diese Veranstaltungen ist kein spezielles Vorwissen
notwendig, sodass sie offen für alle Studierenden sind. Studierende können darüber hinaus
durch eigenes Engagement ein eigenes Nachhaltigkeitszertifikation, die Qualifikation N,
erhalten.
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Außer an der Universität Konstanz ist inzwischen auch an der Universität Hildesheim ein
Green Office installiert.
1.2 Qualifikation N
Die Qualifikation N ist ein Nachhaltigkeitszertifikat der Universität Konstanz, das
Studierende erwerben können. Studierende sind Multiplikator*innen und die
Entscheider*innen von morgen. Das Nachhaltigkeitszertifikat ermöglicht ihnen, sich
kritisch und reflektiert mit einer Nachhaltigen Entwicklung auseinander zu setzen, um im
privaten und öffentlichen Leben verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert
Entscheidungen treffen zu können. Die Qualifikation N ist an der Universität Konstanz im
Curriculum eingebettet. Auf der Grundlage aktueller Forschungsthemen werden hierbei
gesellschaftliche und individuelle Lösungsansätze für globale Probleme erarbeitet und
diskutiert. Am Ende des Curriculums steht das profilbildende Zertifikat, das als
Schlüsselqualifikation auch in ECTS angerechnet werden kann. Neben
Grundlagenveranstaltungen werden in der Lehre auch weiterführende
Themenveranstaltungen angeboten. Abgesehen von der konkreten Wissensvermittlung zielt
die Qualifikation N jedoch auch darauf ab, das erlernte Wissen in andere Lebensbereiche zu
transferieren und in unterschiedlichen Projekten zu verwirklichen. Hierfür ist ein
Praxisprojekt vorgesehen, das durch regelmäßige Netzwerktreffen unterstützt wird. Das
jeweilige Projekt wird durch den*die Studierende dokumentiert und am Ende präsentiert.
Die Handlungsfelder, in denen die Qualifikation N wirksam ist, sind: Ökonomische
Alternativen, Klimaschutz und Energie, Naturschutz und Biodiversität, Gerechtigkeit,
Gleichstellung, Teilhabe und soziale Zusammenarbeit, Innovation, Kommunikation und
Management, Mobilität und Tourismus, Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen,
Nachhaltigkeitspolitik und Governance, Transition und Transformation, Landwirtschaft,
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Ernährung, Konsum und Suffizienz, Kultur und Bildung für Nachhaltige Entwicklung
(BNE).
2. Leuphana Universität zu Lüneburg
2.1 „Sustainable University“
Das Leitbild der Leuphana Universität zu Lüneburg sieht eine Transformation der
Hochschule zur nachhaltige Entwicklung vor, die sich zukunftsorientiert auf die
Schwerpunkte Gerechtigkeit, Partizipation und Interkulturalität stützt. Um den Weg der
Transformation zu beschreiten, wurde zwischen der Binnenansicht, der Sicht auf die eigene
Institution, und der Systemanalyse, der Sicht auf die Institution als Teil eines gesamten
Bildungskomplexes unterschieden. In Folge wurde ein Entwicklungsszenario entwickelt,
das auch auf andere Universitäten übertragen werden kann. Um an einer Hochschule jedoch
tatsächlich etwas zu erreichen, muss die Entwicklung über das hinausgehen, das man
gemeinhin als Prognose bezeichnet. Daraus leiten sich für die Theorie der Integration der
„Sustainable University“ zwei mögliche Vorgehensweisen ab: die Extrapolation und das
Backcasting. Bei der Extrapolation werden aus den bisherigen Erfahrungen in der
Vergangenheit Rückschlüsse gezogen und ein weiterführendes Zukunftsszenario entworfen.
Das Backcasting setzt hingegen voraus, dass sich eine angestrebte Entwicklung bereits
vollzogen hat. In Folge kann darauf zurückgeblickt werden, um zu überlegen, wie es zu der
Entwicklung kam. Für die Carl-von-Ossietzky Universität zu Oldenburg empfiehlt sich ein
integrativer Ansatz der Extrapolation und des Backcastings. Im vorliegenden Papier kann in
Teilen bereits die Extrapolation erfolgen. Ergänzend kann der Ansatz zur „Sustainable
University“ der Leuphana Universität Lüneburg als Fall des Backcastings betrachtet
werden.
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3. Universität Bayreuth
3.1 Ideen mit der Zielsetzung eines „Green Campus“
Berücksichtigung von Umweltbelangen bei Errichtung von Neubauten und
Infrastrukturmaßnahmen (Kanäle, Gräben u. Wege, Plätze)
Weitgehende Berücksichtigung des Grünbestandes bzw. Ersatzpflanzungen,
Erhalt von Fauna und Flora
Vermeidung von Versiegelungsflächen durch Ausbildung versickerungsfähiger
oder wassergebundener Oberflächen (z.B. Parkplätze, Fuß- und Radwege)
Ausbildung von Gründächern zur Wasserpufferung und Habitat für Kleintiere und
Insekten
Senkung des Wärmeenergieverbrauches und dadurch CO2- Einsparung durch
energetische Sanierungen von Gebäuden und Anlagen – verstärkte Nutzung von
Förderprogrammen
Wärmerückgewinnung (WRG) an Lüftungsanlagen
Einsatz energiesparender Ventilatoren in Kühl- und Klimageräten
Einbau von Wärme- und Sonnenschutzverglasungen in Altgebäuden
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Senkung des Stromverbrauches in den Beleuchtungsanlagen der Gebäude u.
Außenanlagen durch Verwendung energiesparender Leuchtmittel und. Präsenzmelder
Parkplatzbeleuchtungen und Bibliotheksbeleuchtungen
Verwendung von ÖKO- Strom
Senkung des Brauchwasser- Verbrauchs durch Einsatz v. Regenwasserspeichern
Erhöhung des Recyclinganteils bei Verwendung von Kopierpapier und sonstigem
Verbrauchspapier
Reduzierung der Verwendung von Papierhandtüchern
Installation von Warmluft – Händetrocknern (siehe „Dyson“ in Frischraum und
RW II)
Verstärkte Mülltrennung und Einrichtung wertiger Standplätze / Aufstellorte
Internetauftritt – Web-Seite – Veröffentlichungen zur Darstellung der Aktivitäten und
Ziele zur Stärkung des Bewusstseins für ökologisches Handeln
Beamer-Startbild mit Hinweis auf Strombezug aus 100% erneuerbarenEnergien
Nachhaltigkeitswettbewerb
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Installation einer Elektro-Tankstelle am Uni-Campus
dadurch Angebot für die Nutzung von E-Kraftfahrzeugen
Einsatz von E-Fahrzeugen, ggf. auch Dienstfahrzeuge
Einrichtung von Carsharing-Parkplätzen
3.2 Weitere Ideen
Um an einer Universität eine größere Veränderung in Richtung mehr Nachhaltigkeit zu
bewirken, verfolgt die Universität Bayreuth ein Top-Down-Modell. Kleine Initiativen, die
ihrem Ideal folgen, bringen realistischerweise nicht den Erfolg, den die Universität
erreichen könnte, würde an der Universitätsverwaltung angesetzt. Im Top-Down-Modell
spielt die Universitätsleitung eine zentrale Rolle, da sie das Mehr an Umweltbewusstsein
insbesondere in konservative Gremien tragen kann. Studentische Initiativen erhalten hierzu
selten einen adäquaten Zugang.
Ausgangspunkt für die Änderung des Umweltbewusstseins war eine aggressive Marketing-
Strategie, die zwar einfach, aber direkt und damit eine dauerhafte, mentale Wirkung auf den
Einzelnen haben. Mögliche Ideen wurden von einfach bis komplex sortiert. Welche Ideen
auch immer umgesetzt werden sollen, relevant ist in erster Linie, die eigenen Ziele klar zu
benennen und Mittel sowie Verantwortlichkeiten zu klären.
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Ideensammlung Phase I (leichte, direkte Umsetzung ohne oder mit geringen Kosten):
➢ - www.ecosia.org als Standard-Suchmaschine an allen Universitätsrechnern
➢ Jedes Semester ein- oder mehrmals eine große Kleidertauschparty
➢ Reduktion der Mähzeiten, Einrichtung von Wildwiesen
➢ Veranstaltungen zur Transparenz im Wandlungsprozess
➢ Faire und ökologische Blumensträuße als Dankgeschenke
➢ Prof. Dr. Nico Paech hält die Weihnachtsvorlesung
➢ Umweltportal oder öffentliche Anzeige zum Ressourcenverbrauch der
Universitätsleitung
➢ Ökologische Wandfarben
➢ Fischführer und Obst- und Gemüse-Saisonkarten in der Mensa
➢ Verwendung ökologischer Druckerfarben und recycelten Papiers in Druckern und
Kopiern
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➢ Keine Pappbecher mehr in der Caféteria, Einrichtung eines Pfandsystems für
wiederverwendbare To-Go-Becher für Gäste
➢ Essbarer Campus mit klarer Ausschilderung der essbaren Kräuter, Früchte und
Beeren, ggf. Führungen anbieten
➢ Erläuterungsschilder zur Mülltrennung (auch in Englisch und/oder anderen
Sprachen) direkt am Container im Foyer: Was kommt wo hinein? Insbesondere für
internationale Studierende ist das sehr sinnvoll.
➢ Grüne Werbung am Campus
➢ Bestückung der Snack-Automaten mit nachhaltigen und gesunden Problemen
➢ Große Stromfresser an der Universität identifizieren und Ideen zur
Energieeinsparung sammeln
➢ Abschaltbare Steckdosenleisten und/oder Zeitschaltuhren an den Rechnern und
Monitoren
➢ Einwegpapier-Spender in Toiletten mit nur einem Papier je Tastendruck,
Erläuterungsschild für das richtige Hände abtrocknen mit weniger Papier
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Ideensammlung Phase II (leichte, direkte Umsetzung, die aber mit mehr Kosten
verbunden sind)
➢ CO2-Challenge zwischen Instituten, Fakultäten, Fachschaften und
Universitätsverwaltung mit Schaffung positiver Anreize (z.B. Mensa-Gutscheine,
Gratis-Kaffee,…)
➢ Universitätspräsidium, Kanzler*in und Fahrzeuge mit Logo der Universitäten fahren
elekrobetrieben, Führungsebene mit Elektromobilität konfrontieren und sie zum
Vorbild für andere Menschen werden lassen (Top-Down-Modell)
➢ Klein-Windkraftanlage auf Gebäuden (Ziel: Ökologische Stromerzeugung und
Markting-Strategie)
➢ E-Auto-Ladesäulen mit verschiedenen Aufsätzen
➢ Post auf DHL GoGreen umstellen
➢ Außenarbeitsplätze einrichten
➢ Echtzeittafeln für Stromerzeugung und Stromverbrauch am Campus, Anreize
schaffen, Strom zu sparen (App-Entwicklung)
➢ CO2-arm reisen, Dienstreisen CO2-kompensieren
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➢ „Grüne“ Banken nutzen
Ideensammlung Phase III (Grüne Systeme aufbauen)
➢ Car- und Bike-sharing Systeme aufbauen
➢ Kostenpflichtige Parkplätze für nicht-beeinträchtigte Menschen, die im Umkreis des
Semestertickets ihren Erst- und/oder Zweitwohnsitz haben
➢ Zentrale Bestellung von ökologische Seifen in den Toiletten und Waschräumen, für
recyceltes Toilettenpapier, ökologische Klarspüler, Spülmaschinensalze usw.
➢ „Umwelttag“ zum Earth Day, Fahrrad-Demonstration
➢ BaFöG-Antrag komplett online übermitteln ohne Ausdruck
➢ Tupperdosen mit Pfand für später essbare Reste aus Mensa und Caféteria
➢ Bio-Essen in der Mensa, mehr Fairtrade, Klimabilanz der Mahlzeit ausweisen
➢ Warm-Wasserbereitung durch Sonnenkollektoren
➢ Studierende sensibilisieren z.B: avocadostore.de statt Amazon
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➢ Licht an oder aus? Aufklären, welche Leuchtstoffröhren weniger Strom verbrauchen,
wenn man sie (kurzzeitig) eingeschaltet lässt, wenn der Raum verlassen wird oder
welche eher nicht
Verrückte Ideensammlung
➢ Fitnessstudio der Universität produziert Strom durch Betrieb der Geräte,
sporttreibende Studierende bekommen dafür eine Gutschrift auf ihre Mensa-Karte
➢ Buchbares Arbeitszimmer für Mitabeiter*innen mit Haustier
➢ E-Taxen laden kostenfrei an E-Zapfsäulen, dafür fahren Studierende 40 % billiger
➢ Jährlicher Gedenktag der unnütz laufenden Standby-Geräte
4. Wupptertal Institut für Klima
4.1 „True Sustainable University“ - Von einer nachhaltigen zu einer transformativen Hochschule
Uwe Schneidewind beschreibt in seinem Thesenpapier zu Perspektiven einer „True
Sustainable University“ den Tranformationsprozess von einer nachhaltigen zu einer
transformativen Hochschule. Einige Hochschulen sind in den vergangenen 20 Jahren bereits
ihren Weg zu einer auf Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung ausgerichteten
Bildungseinrichtung gegangen. Die Entwicklung einer transformativen Hochschule ist
nunmehr eine Fortsetzung, die nicht nur Lehre und Forschung miteinbezieht, sondern dies
im Kontext zu gesellschaftlichen Akteuren versucht. Statt einer Insight-out- wird eine
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Outsight-in-Perspektive angestrebt. Lehre und Forschung beziehen gesellschaftliche
Herausforderungen mit ein, statt lediglich isoliert zu arbeiten und Forschungsergebnisse für
die interessierte Öffentlichkeit publik zu machen. Der BUND adefiniert in seinem
wissenschaftspolitischen Positionspapier diese Möglichkeit als eine Weiterentwicklung
einer industrie- zur gesellschaftsgetriebenen Wissenschaftspolitik.
Die Idee einer "Bürgerhochschule" nach Uwe Schneidewind greift diese Weiterentwicklung
auf:
• In der Lehre greift sie Forschungsfragen auf, die gesellschaftlich bewegen. Sie motiviert
Studierende entlang dieser Fragestellungen, disziplinäre Methoden und die Verknüpfung mit
anderen Disziplinen zu verstehen.
• Die Bürgerhochschule bezieht auch betroffene Akteure und deren Wissen in den
Wissenschaftsprozess mit ein. Sie wird zu einer öffentlichen Wissensplattform und rückt in
die Mitte der Gesellschaft. "Forschendes Lernen" wird dadurch in der Bürgerhochschule zur
Realität. Sie verwirklicht eine Kultur des Wissensaustausches auf Augenhöhe – zwischen
unterschiedlichen Disziplinen sowie zwischen Wissenschaft und außerwissenschaftlichen
Akteuren.
• Sie motiviert eine "Bürgerwissenschaft", d.h. auch Formen der Wissenschaft außerhalb der
institutionellen Strukturen der Hochschule, und bereichert damit nochmals die Vielfalt
wissenschaftlicher Wissensbestände im Umgang mit großen Herausforderungen.
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Für die Umsetzung einer solchen Bürgerhochschule sind sehr unterschiedliche
Herausforderungen zu erfüllen:
• Forscher*innen und Lehrende müssen bereit sein, sich auf von außen gestellte
Forschungsfragen einzulassen und die Mühen der Verständigung und Kooperation mit z.T.
weit entfernten Disziplinen und Praktikerinnen in Kauf zu nehmen.
• Studierende müssen die Unabhängigkeit entwickeln, eigene Fragen zu stellen und die
Antworten auf diese Fragen selbstbewusst von ihrer Hochschule einfordern.
• Hochschulleitungen und Fachbereiche müssen die Bereitschaft mitbringen, Fakultäts- und
Hochschulstrukturen neu zu denken, um besser auf den Umgang mit gesellschaftlichen
Herausforderungen einzugehen.
• Das Netzwerk an Kooperationspartnern der Hochschule gilt es weit über
Unternehmenskontakte in der Gesellschaft zu verankern und die Hochschule in diesem
Netzwerk als Kooperationspartner auf einer Augenhöhe zu positionieren.
• Transdisziplinäres Forschung und Lehren muss ein wichtiger Bestandteil in der
Nachwuchsqualifizierung und Qualitätssicherung der Hochschule werden, um den Anspruch
einer Bürgerhochschule auf hohem Niveau einzulösen.
Einzelne Hochschulen sind haben inzwischen den Weg zu einer Bürgerhochschule
bestritten. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die bereits erwähnte Leuphana Universität zu
Lüneburg. Zentraler Meilenstein war 2010 die Einrichtung der ersten deutschen,
transdisziplinären Fakultät für Nachhaltigkeitswissenschaften. Seit 2014 geht die Leuphana
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Universität zu Lüneburg einen Schritt weiter und begleitet aktiv ein auf 30 Jahre angelegtes
Projekt, das Transformationsprozesse in der Nachhaltigen Entwicklung auf regionaler,
nationaler und internationaler Ebene. Die Langfristigkeit des Projekts bietet die
Möglichkeit, auch langfristig auf Nachhaltigkeit zu setzen.
Ein ähnlich strategisch aufgearbeiteter und konsequenter Kurs brachte die Hochschule für
Nachhaltige Entwicklung Eberswalde hervor. Die Umbenennung der Hochschule 2010
verdeutlichte die systematische Ausrichtung des Betriebs, der Lehre und der Forschung auf
Nachhaltigkeit. Da die Vernetzung zur Region von Anfang zentral war, wurde unmittelbar
aus der Outsight-in-Perspektive gearbeitet. Forschungsfragen und Herausforderungen aus
Stadt, Region und Gesellschaft fließen direkt in das Lehr- und Forschungsangebot mit ein.
Vermittlerplattformen wie die „Eberswalder Nachhaltigkeitsgesellschaft“ spielen hierbei
eine zentrale Rolle.
Die Entwicklungen am Standort Wuppertal sind hingegen noch relativ jung. Im Oktober
2013 hat die Bergische Universität Wuppertal zusammen mit dem Wuppertal Institut für
Klima, Umwelt, Energie ein gemeinsames Zentrum für Transformationsforschung und
Nachhaltigkeit (TransZent) gegründet. Besonders an dem Zentrum ist die Beteiligung von
Forschenden aus allen Wissenschaftsbereichen. Zentraler Bezugspunkt der Arbeit des
Zentrums ist die Entwicklung eines „Transformationslabores Wuppertal“, das sich im Kern
mit „Co-Design“ und „Co-Production“ beschäftigt.
5. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
5.1 Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) verfügt seit 2010 über eine*n
Beauftragte*n für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). In Kooperation mit dem
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Umweltreferats des Studentischen Konvents wurde in Folge ein konkretes Rahmenpapier
aufgesetzt, welches die Grundlage für nachhaltige Handlungsweisen der Hochschulleitung
regelt. Diesem Rahmenpapier ging eine jahrelange Entwicklung der Universität voraus, bei
der in kleinen Schritten konsequent an Zielen der Nachhaltigkeit gearbeitet wurde. Zur
Umsetzung wurde eine Steuergruppe eingerichtet, in der neben dem Umweltreferat alle
Fakultäten und relevanten, wissenschaftsunterstützenden Bereichen vertreten sind. Die
Aktivitäten zur Nachhaltigen Entwicklung werden in Kooperation mit dem Pressereferat
und dem Rechenzentrum auf der Homepage dokumentiert. Außerdem macht direkt der
Eröffnungsbildschirm der KU auf den nachhaltigen Schwerpunkt der Hochschule
aufmerksam.
Folgende Maßnahmen sind in den nächsten Jahren in enger Absprache mit dem
Vizepräsidium für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs angestrebt worden:
Kurzfristig: Aufrechterhaltung und Sichtbarmachung dieses Forschungsschwerpunktes (z.B.
Homepage, Vorträge), Sichtbarrmachung/Dokumentation/Monitoring von bisherigen und
gegenwärtigen (B)NE-Forschungsaktivitäten auch außerhalb des Schwerpunktes mit Hilfe
einer Forschungsdatenbank
Mittelfristig: Ausbau der Forschungsaktivitäten im Bereich nachhaltige Entwicklung sowie
BNE, Beteiligung an nationalen und internationalen Forschungsprogrammen, Veranstaltung
von entsprechenden Tagungen und Symposien an der KU, Verstärkung der
interdisziplinären und transdisziplinären Forschung, Verstärkung der
institutionsübergreifenden Kooperation
Langfristig: Verstetigung der Beteiligung der KU an einschlägigen nationalen und
internationalen Netzwerken und Institutionen
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Für die konzeptionelle Etablierung der Nachhaltigkeit wurden in Lehre, Studium und
Weiterbildung folgende Maßnahmen integriert:
Kurzfristig: Bessere Werbung für den Geografie-Master BNE, Konzeption und Angebot von
Wahlmodulen zur Nachhaltigkeit( wählbar von Studierenden aller Studiengänge im Rahmen
ihrer Wahl- und Freimodule), Fortsetzung der Umwelt-Ringvorlesung durch das
Umweltreferat mit Unterstützung von HSL und Dozierenden
Mittelfristig: Dokumentation von bisherigen und gegenwärtigen NE-bzw. BNE-
Veranstaltungen innerhalb und außerhalb des Masters, Initiierung weiterer
Lehrveranstaltungen/Vortragsreihen, Konzeption und Angebot von Wahlpflichtmodulen zur
Nachhaltigkeit( wählbar von Studierenden aller Studiengänge im Rahmen ihrer Wahl- und
Freimodule, Integration des wissenschaftlichen Diskurses zur Nachhaltigkeit in bestehende
und neue Studiengänge, Angebot von entsprechenden Weiterbildungsveranstaltungen
Langfristig: Beteiligung der KU an einschlägigen nationalen und internationalen
Studienangeboten, Veranstaltung von entsprechenden Tagungen und Symposien an der KU
mit Beteiligung der Studierenden unter Einbezug der policy, kreditierte Teilnahme von
Studierenden an Fachtagungen, Workshops und Ringvorlesungen.
Die Hochschule verfolgt darüber hinaus auch als Institution nachhaltige Ziele:
Kurzfristig: Bestandsaufnahme vom gegenwärtigen Abfall und Energieaufkommen etc. und
Dokumentation der Veränderungen, Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Abfalltrennung
in Übereinstimmung mit dem Konzept der Stadt Eichstätt, Maßnahmen zur
Energieeinsparung im Anschluss an die Vorschläge des Studentsichen Konvents
(„Sustainable Campus“) und in enger Kooperation mit dem Bistum, wie z.B. Schalter-
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Steckdosen für alle elektronischen Geräte und Energieeinsparungsmaßnahmen im
Rechenzentrum/Computerbereich, Ausstattung aller Drucker- und Kopiergeräte mit
recyceltem Papier und umweltfreundlicher Farben, Motivation und Einbezug von
Vorschlägen aller Universitätsangehörigen und Studierenden, Verstärkte Berücksichtigung
von (B)NE-Gesichtspunkten bei der Beschaffung von, Möbeln, Büromaterial etc.,
Sichtbarmachung der vorhandenen Literatur/Medien in diesem Bereich, Poster für Hilfen in
der Energieeinsparung in Vorlesungsräumen, Erweiterung des fairen Angebots in Mensen
und Caféterien
Mittelfristig: Einbezug der Studierenden in konkrete Optimierungsmöglichkeiten auf dem
Campus
im Rahmen von Veranstaltungen, z.B. Projektarbeiten, Seminararbeiten, Examensarbeiten,
Weiterbildung aller Universitätsangehörigen, Aufbau eines Bibliothek-Schwerpunktes zu
diesem Bereich, Verbesserung der Verkehrssituation, z.B. Campus-Räder, Verbesserung von
Busverbindungen, Erhöhung des Mobilitätsmixes. naturnahe Gestaltung von Grünflächen
im Verantwortungsbereich der Hochschule, Begrünung von Fassaden und Dachflächen,
Nachhaltigkeit als Prinzip der Personalbewirtschaftung (Arbeitsabläufe, Ressourcen).
Langfristig: EMAS-Zertifizierung
Die Finanzierung wurde wie folgt geplant:
Kurzfristig: Die BNE-Beauftragte und die Mitglieder der Steuerungsgruppe können die
anstehenden Aufgaben in ihrer Arbeitszeit erledigen. Zur Unterstützung gewährt die HSL
einen Etat für stud. HK, Reisen zu relevanten Veranstaltungen etc. Die kurzfristig
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anfallenden Kosten, wie z.B. für Behälter für Mülltrennung, werden durch Umschichtungen
im aktuellen Haushalt abgedeckt.
Mittelfristig: Es soll nach Möglichkeiten der Bezuschussung der Umsetzung des KU-
Konzeptes
z.B. durch Stiftungen gesucht werden. Bereitstellung von angemessenem Personal. Das
Pressereferat der KU soll gemeinsam mit der Steuerungsgruppe nach Möglichkeiten suchen,
dieses neue Profilelement der KU dezidiert nach innen und außen zu kommunizieren. Es
sollen Kriterien für eine Evaluierung des Konzeptes entwickelt werden. Das Konzept selbst
soll regelmäßig evaluiert werden.
Insgesamt ist das Rahmenpapier als offenes Konzept zu verstehen, das konsequent
weiterentwickelt werden kann und soll.
6. Substanzielle Aktivitäten im Nachhaltigkeitsbereich weiterer Hochschulen
6.1 Freie Universität Berlin
An der Freien Universität Berlin steht das Thema Nachhaltigkeit im Zentrum zahlreicher
Projekte und Aktivitäten in Forschung, Lehre und Verwaltung. 2015 wurde dort eine
Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Energie gegründet, die nachhaltigkeitsbezogene
Aktivitäten und Maßnahmen initiiert und koordiniert. Sie hat für die Hochschulleitung eine
beratende Funktion, ist zugleich jedoch auch Ansprechpartnerin für Universitätsangehörige
in Nachhaltigskeitsbelangen.
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6.2 Universität Halle-Wittenberg
An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg liegt der Fokus im Bereich der
Nachhaltigkeit auf transformativer Lehre. Durch eine Ringvorlesung, die sogar mit
Kreditpunkten belegt werden kann, anderen Lehrveranstaltungen zum Thema und
verschiedenen Projekten werden die Studierenden für Nachhaltigkeit sensibilisiert.
6.3 Universität Hamburg
Die Universität Hamburg verfügt über ein Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität
(KNU). Ziel des KNUs ist die Entwicklung der Universität Hamburg zu einer „University of
sustainable future“, die die Zukunftsfähigkeit der Lehre, der Forschung, der Bildung und der
Hochschulsteuerung sichern soll. Das KNU konzipiert Maßnahmen zur Implementierung
einer nachhaltigen Entwicklung, unterstützt die Universität bei einer nachhaltigen
Transformation, initiiert und fördert nachhaltige Projekte, ist Denkfabrik und
Experimentierlabor.
6.4 Universität Kiel
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel verfügt über einen Modellcampus Nachhaltige
Universität. Zweck des Modellcampus‘ ist die Stärkung des Nachhaltigkeitsprofils in Lehre,
Forschung und Betrieb der Universität Kiel. Aktueller Schwerpunkt des Modellcampus‘ ist
die Einsparung von Energie am gesamten Campus. Dieses Projekt kann als gutes Beispiel
der interdisziplinären Zusammenarbeit an einer Universität verstanden werden, da die
„Stromsparkampagne“ sowohl Einzelne erreicht als auch institutionell in verschiedene
Abteilungen sowie in die Arbeitsgruppe „GeoMedien“ eingebettet ist.
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6.5 Universität Tübingen
Die nachhaltige Entwicklung gehört zum Leitbild der Universität Tübingen. Sie ist damit
integraler Bestandteil von Forschung und Lehre. Die Implementierung und Umsetzung von
Maßnahmen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung findet an der Universität Tübingen
auf mehreren Ebenen statt: In der Lehre, Forschung und im Betrieb. Das Fundament bildet
das ehrenamtliche Engagement für eine nachhaltige Entwicklung der Universität Tübingen.
Begleitet werden alle zugehörigen Organe durch den Beirat für Nachhaltige Entwicklung
und das Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung.
6.6 FOM Hochschule für Ökonomie und Management
Die FOM Hochschule für Ökonomie und Management verfügt über eine*n
Nachhaltigkeitsbeauftragte*n sowie eine*n Koordinator*in für Nachhaltigkeit im Bereich
Support, Wissenschaft und Lehre. Als Hochschule für Ökonomie und Management sieht sie
die FOM Hochschule sich in besonderem Maße in der Verantwortung, Wirtschaftsethik und
Nachhaltigkeit einen angemessenen Raum zu geben. Ziel ist die Verankerung der
Nachhaltigkeit in der Lehr- und Lernpraxis Dozierender und Studierender.
6.7 Hochschule München
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften München beschäftigt sich auf vier Ebenen
mit dem Thema Nachhaltigkeit: Technik, Wirtschaft, Soziales und Design. Dezentral in den
Fakultäten, im Service und in der Studierendenvertretung gibt es Ansprechpartner*innen,
die sich für eine nachhaltige Entwicklung engagieren.
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6.8 Hochschule Zittau/Görlitz
Mit der Freien Universität Berlin, der Universität Bremen, der Technischen Universität
Dresden, der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, der Universität
Hamburg, der Leuphana Universität zu Lüneburg, der Ludwig-Maximilians-Universität
München, der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Universität Vechta ist die
Hochschule Zittau/Görlitz Partnerin im BMBF-geförderten Verbundprojekt Hoch N. Das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) intendiert damit die Verankerung
einer nachhaltigen Entwicklung in der Universitäts- und Hochschullandschaft. Im Bereich
Nachhaltige Bildung vereint Hoch N den Anschub und die Ausgestaltung der
Projektentwicklung, deren Implementierung und Etablierung an Universitäten und
Hochschulen. Hoch N besitzt dabei ein hochschulübergreifendes Leitbild und zeigt
mögliche Handlungsfelder für Universitäten und Hochschulen auf. Hoch N stellt zudem ein
Netzwerk zur Verfügung, in dem sich Universitäten und Hochschulen konstruktiv und
intensiv austauschen können.
Jede Universität oder Hochschule, die Teil von Hoch N ist, trägt die Verantwortung für ein
bestimmtes Handlungsfeld. Die Universität Zittau/Görlitz bearbeitet gemeinsam mit der
Technischen Universität Dresden das Handlungsfeld „Nachhaltiger Hochschulbetrieb“.
Handlungsfelder anderer Universitäten und Hochschulen sind z.B. Governance, Lehre,
Forschung und Nachhaltigkeitsberichterstattung. Jedes einzelne Projekt wird zudem durch
einen Fachbeirat begleitet.
An der Carl-von-Ossietzky Universität zu Oldenburg ist Steffen Hamborg Beteiligter an
Hoch N. Im Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik ist er mit dem
Projekt „Resilience of socio-technical systems – exemplified at the electricity transport and
actor system ” dort vertreten.
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6.9 Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde
2007 begann an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde der strukturelle
Aufbau im Bereich Umweltmanagement. Seit 2009 ist die Hochschule für Nachhaltige
Entwicklung Eberswalde nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) validiert.
EMAS ist ein von der EU entwickeltes Instrument zur Validierung der Umweltleistung einer
Organisation.
Im Rahmen des Umweltmanagements beschäftigt sich die Hochschule für Nachhaltige
Entwicklung Eberswalde aktuell mit:
➢ einem sparsamen Umgang mit Ressourcen,
➢ der Minderung negativer Umweltauswirkungen,
➢ der Transparenz in allen umweltrelevanten Bereichen,
➢ dem effizienten und ökologisch orientieren Umgang mit Energie und Materialien,
➢ der Information der Öffentlichkeit zum Umweltmanagement an der Hochschule für
nachhaltige Entwicklung Eberswalde, um ihrer Vorbildrolle gerecht zu werden
➢ und dem Einbezug aller Hochschulangehörigen durch eine praxisbezogene Lehre und
Forschung und regelmäßige Befragung zu Umweltmanagement-Themen.
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7. Darüber hinaus...
Netzwerk N (Link: http://netzwerk-n.org/)
Nachhaltige Hochschulen (Link: http://www.nachhaltige-hochschulen.de/)
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