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NACHHALTIGKEITSBERICHT 2017/2018

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NACHHALTIGKEITSBERICHT2017/2018

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03

INHALT

INTERVIEW VERWALTUNGSRATS-

VORSITZENDER 04

VORWORT VORSTAND 06

LFA IM ÜBERBLICK 08

NACHHALTIGKEITSGRUNDSÄTZE UND

NACHHALTIGKEITSBERICHT 11

INTERNE ORGANISATION 12

1. VerantwortungsvolleUnternehmensführung 131.1 Grundsätze guter Unternehmensführung 13

1.2 Integrität durch Compliance 14

1.3 Nachhaltige Vergütungsstruktur 16

1.4 Risikomanagement 16

1.5 Datenschutz 17

2. Personalpolitik 182.1 Arbeitsnormen und Menschenrechte 18

2.2 Soziale Verantwortung für Beschäftigte 18

2.3 Aktuelles Fachwissen durch Weiterbildung 20

2.4 Leistungsfähigkeit durch betriebliches Gesund­

heitsmanagement 21

2.5 Familienorientierung und demographischer

Wandel 24

2.6 Zusammenarbeit mit dem Personalrat 25

VERANTWORTUNG IM OPERATIVEN

GESCHÄFT 26

3. Nachhaltigkeitsmanagement 27

4 BetrieblicherUmweltschutz 28 4.1 Nachhaltiger Ressourceneinsatz 28

4.2 Energieverbrauch und grüner Strom 32

4.3 Bauliche Energieeffizienz 33

4.4 Treibhausgase 34

4.5 Umweltzertifizierungen 35

5. NachhaltigeBeschaffung 37

6. VerantwortungsvolleProdukteundDienstleistungen 38

6.1 Beratung 39

6.2 Gründungsförderung 40

6.3 Wachstumsförderung 41

6.4 Innovationsförderung 42

6.5 Energie­ und Umweltförderung 43

6.6 Stabilisierung 44

6.7 Infrastrukturförderung 45

6.8 Anlagengeschäft 45

7. VertrauensvolleKommunikation 467.1 Dialog mit Interessensgruppen 46

7.2 Kundenbeziehungen 47

GESELLSCHAFTLICHE

VERANT WORTUNG 48

8. NachwuchsförderungundgesellschaftlichesEngagement 49

8.1 Nachwuchsförderung 49

8.2 Kulturförderung 50

8.3 Förderung sozial engagierter

Mitarbeiter und Weihnachtsspende 54

BILANZ ZU DEN NACHHALTIG-

KEITS ZIELEN 2017 56

NACHHALTIGKEITSZIELE FÜR 2018 58

KENNZAHLEN 60

Ökonomische Kennzahlen 2015 bis 2017 60

Soziale Kennzahlen 2015 bis 2017 61

Umweltkennzahlen 2015 bis 2017 62

Kennzahlen zu CO2­Emissionen

2015 bis 2017 63

Entwicklung wesentlicher Umwelt­

kenn zahlen 2006 bis 2017 64

NACHHALTIGKEITSGRUNDSÄTZE 66

IMPRESSUM 70

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Und schließlich ist Wachstum für mich

kein Selbstzweck. Es geht für mich immer

um Langfristigkeit. Das unterscheidet uns

tatsächlich vom Kasinokapitalismus etwa in

den USA. Manchmal habe ich den Eindruck,

dass vielen Menschen gar nicht bewusst

ist, welche Verantwortung Unternehmer

in Bayern tragen, für ihre Mitarbeiter, für

die Sicherheit, für zukünftiges Wachstum

zum Erhalt von Arbeitsplätzen. Ich breche

deshalb gern eine Lanze für unsere Unter­

nehmer, gerade für die vielen Mittelständler

und Familienbetriebe. «

Welchen Beitrag erwarten Sie dazu von der LfA Förderbank Bayern?

» Die bayerischen Unternehmen haben

mit der LfA auch beim Thema Nachhaltig­

keit ein verlässliches und effektives Förder­,

Finanzierungs­ und Unterstützungsinstru­

ment an ihrer Seite. Bestes Beispiel hierfür

ist die neue Energieeffizienzförderung der

LfA für kleine und mittlere Unternehmen

sowie für Freiberufler mit attraktiven Zins­

sätzen und zusätzlich Tilgungszuschüssen.

Dies ist ein wichtiger Baustein, um unsere

Klimaziele zu erreichen, aber auch um die

Kosten für Betriebe zu senken und bei der

Energiewende insgesamt weiter voran zu

kommen.

Bayerns Wirtschaftsmotor sind seine

Unternehmen. Die LfA als Förderbank des

Freistaats Bayern unterstützt sowohl den

traditionellen bayerischen Mittelstand als

auch die kreative Gründerszene und leistet

einen entscheidenden Beitrag zum nachhal­

tigen Wachstum der bayerischen Wirt­

schaft. Die Teilaspekte der Nachhaltigkeit,

nämlich Ökologie und Soziales, sind fest in

der LfA verankert. Sie fördert heimische Un­

ternehmen, bietet sowohl Unternehmen als

Welche Schwerpunkte verfolgen Sie als bayerischer Wirtschafts-minister beim Thema Nachhal-tigkeit?

» Ein gutes Beispiel ist unser Umwelt­

pakt Bayern. Wie kein anderes Instrument

veranschaulicht er die Zukunftsverantwor­

tung vieler bayerischer Unternehmen. Die­

ser enge Schulterschluss zwischen Staat und

Wirtschaft ist die erfolgreichste Initiative für

mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft. Die

freiwilligen Leistungen der Partner gehen

weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus

und zeigen, dass Ökonomie und Ökologie

keine Gegensätze sind. Wir bringen Wett­

bewerbsfähigkeit und Umweltschutz nicht

mit ordnungsrechtlicher Reglementierung,

sondern in Kooperation und im Dialog

voran.

Und auch bei unseren aktuellen Maßnah­

men zur Unterstützung des Tourismus in

Bayern steht für mich die Nachhaltigkeit im

Vordergrund. So wollen wir keinen Event­

tourismus, kein „höher, schneller, weiter“.

Wir wollen eine höhere Wertschöpfung

dank höherer Qualität und das im Einklang

mit unserer Natur. Denn wir wissen, dass

diese unwiederbringlich ist. Deshalb sind

unsere Unterstützungsmaßnahmen auf

den Erhalt von Landschaft, Natur und auch

Tradition ausgerichtet. Fortschritt lässt sich

durchaus mit dieser Prämisse vereinbaren.

Ich bin zum Beispiel auch Schirmherr des

PlanB­Gründerwettbewerbs, mit dem wir

Geschäftsideen für nachhaltige Prozesse,

Produkte oder Dienstleistungen kommer­

zialisieren und Geschäfts­ wie Endkunden

einen „grünen“ Mehrwert bieten wollen.

Durch die Nutzung biobasierter Roh­ und

Reststoffe, Ressourcenschonung und die

Wiederverwendung oder Kreislaufwirt­

schaft sowie CO2 ­bzw. Erdöl­Einsparung

kann aus „grünen“ Geschäftsideen Zukunft

entstehen.

mitStaatsministerFranzJosefPschierer,VorsitzenderdesVerwaltungsrats

INTERVIEW

Die Nachhaltigkeit ist in weni-gen Jahren zum festen Bestand-teil in unserer Gesellschaft geworden. Glauben Sie, dass sie schon bald auch das Finanzwe-sen prägen wird?

» Auch in unserer Wirtschaft, bei unse­

ren bayerischen Unternehmen wird das

Engagement für Nachhaltigkeit in all seinen

Facetten ein immer wichtigerer, fester

Bestandteil. Dass wir heute nicht auf Kosten

zukünftiger Generationen, auf deren

Lebensgrundlage wirtschaften dürfen, wird

mehr und mehr zum Allgemeingut. Und das

ist gut so.

Und so verwundert es nicht, dass auch am

Finanzmarkt Investments in ökologisch oder

sozial nachhaltige Themen immer mehr an

Bedeutung gewinnen. Zwischenzeitlich hat

sich auch die EU­Kommission des Themas

mit einem eigenen Aktionsplan angenom­

men, der auf Ratschlägen einer Experten­

gruppe basiert. Auch sie versteht unter

einem nachhaltigen Finanzsystem eines, das

nachhaltige Investments unterstützt. Der

Aktionsplan enthält meines Erachtens viel

Gutes. Teilweise ist er aber auch lückenhaft

und entsprechend umstritten.

Insofern steigt auch im Finanzwesen die

Bedeutung des Themas. Wichtig ist und

bleibt aber, ohne Wachstum, ohne wirt­

schaftlichen Erfolg und ohne Finanzmarkt­

stabilität können auch nachhaltig agierende

Unternehmen nicht überleben. Deshalb

sehe ich Vorschläge von europäischer Ebene

kritisch, die zu einer Verwässerung der

risikoadäquaten Eigenkapitalunterlegungs­

vorschriften für Kreditinstitute im Namen

der Nachhaltigkeit führen. Oberstes Ziel

der Finanzmarktregulierung muss es sein,

die Finanzmarktstabilität zu erhalten, um

nachhaltiges Handeln weiterhin zukunfts­

fähig zu machen und Bayerns Wirtschaft zu

stärken. «

Die Digitalisierung ist das Thema unserer Zeit. Welchen Einfluss hat die Digitalisierung aus Ihrer Sicht auf die Nachhal-tigkeit?

» Die Digitalisierung ist in der Lage, viel

Gutes zu vollbringen. Im Mai war ich in

Garmisch­Partenkirchen auf einem gemein­

samen Termin des Deutschen Zentrums für

Luft­ und Raumfahrt und der Caritas. Es

ging um Assistenz­Robotik in der Alten­

pflege. Der Mensch ist und bleibt die beste

Pflegekraft. Aber Assistenzroboter kön­

nen in diesem körperlich anstrengenden

Beruf durchaus eine echte Entlastung sein.

Darüber hinaus können Roboter auch für

die Patienten Unmögliches wieder möglich

machen, Selbständigkeit oder Mobilität för­

dern und so neue Lebensfreude schenken.

Die Digitalisierung kann in vielen Bereichen

außerdem einen großen Beitrag zur Res­

sourcenschonung leisten. Nehmen Sie das

Beispiel der „smart grids“, der intelligenten

Stromnetze. Durch eine zentrale Steuerung

werden die Erzeugung, die Speicherung

und der Verbrauch des Stroms intelligent

und optimal aufeinander abgestimmt – es

wird also viel weniger Strom verschenkt.

Es gibt eine Reihe solcher Beispiele, die das

immense Potential der Digitalisierung auch

für die Nachhaltigkeit belegen.

Aber mit der Digitalisierung sind auch

Risiken verbunden, etwa was die Datensi­

cherheit betrifft. Ich bin der Überzeugung,

dass wir eine genaue Vorstellung davon

entwickeln müssen, in welchen Bereichen

und auf welche Art und Weise die Digitali­

sierung unser (Wirtschafts­)Leben bestim­

men soll. Wir müssen Möglichkeiten – auch

Wachstumschancen – immer daran messen,

ob sie einen Vorteil für die Gemeinschaft

bringen. «

Franz Josef Pschierer

Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Energie

und Technologie

04 05

auch Kommunen die Möglichkeit, mit ihren

Produkten die Energieeffizienz zu steigern,

und agiert mit großem gesellschaftlichen

Engagement selbst als verantwortungsbe­

wusster Arbeitgeber. «

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VORWORT

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Nachhaltigkeit ist unsere Verpflichtung. Die gleichran­

gigen Ziele von Ökonomie, Ökologie und Sozialem sind

integraler Bestandteil des Geschäftsmodells der LfA

Förderbank Bayern.

Unsere Fördertätigkeit ist vor allem darauf gerichtet,

strukturelle Wettbewerbsnachteile kleiner und mittlerer

Unternehmen auszugleichen und für Chancengleich­

heit und Erfolg zu sorgen. Viele Anstrengungen zur

Nachhaltigkeit sind nur leistungsfähigen Unternehmen

möglich. Neben betriebsgrößenspezifischen Hilfen

bieten wir günstige Finanzierungsmittel für Maßnah­

men zum Umweltschutz und zur Energieeinsparung,

wir fördern neue, ressourcenschonende und effiziente

Technologien und machen damit bayerische Unterneh­

men zukunftsfest. Die Einführung von Tilgungszuschüs­

sen beim Energiekredit Gebäude, dem Energiekredit

und Energiekredit Plus zeigt die große Bedeutung der

Förderung energiesparender Investitionen. Auch bei

den Förderangeboten für Kommunen zur Finanzierung

von Investitionen in eine leistungsfähige Infrastruktur

achten wir auf Nachhaltigkeit.

Die LfA sagte 2017 über 4.500 Gründern, mittelständi­

schen Unternehmen und Kommunen Förderkredite in

Höhe von 1,72 Mrd. EUR zu. Damit konnten Investitio­

nen in Betriebe in Höhe von 2,46 Mrd. EUR unterstützt

und rund 138.000 Arbeitsplätze gesichert und mehr als

5.500 neue Stellen geschaffen werden. Dazu kommen

Investitionen in kommunale Infrastruktur von rund

195 Mio. EUR.

Die Nachhaltigkeit ist im Leitbild der LfA und in unseren

strategischen Zielen verankert. Unsere Nachhaltigkeits­

grundsätze machen Umwelt, Soziales und Governance

zur Richtschnur unseres Handelns im operativen

Geschäft, bei der internen Organisation und unserem

gesellschaftlichen Engagement. Was innerhalb der LfA

gelebte Praxis ist, belegen Zertifizierungen aus dem

Sozial­ und Umweltbereich.

Wir achten darauf, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber

sind. Um den vielfältigen Herausforderungen des demo­

graphischen Wandels, der Vereinbarkeit von Beruf und

Familie und der Gleichstellung der Geschlechter gerecht

zu werden, wurde ein Diversity­ Konzept entwickelt.

Durch die Einführung sogenannter Flextage haben wir

die Home­Office Möglichkeiten auf alle Mitarbeiter

erweitert.

Bei der aktuellen Sanierung unseres Kredithauses spielt

die Nachhaltigkeit eine gewichtige Rolle. Aufgrund der

hohen Bedeutung der Daten für den Betrieb der LfA

haben wir die Stelle eines Informationssicherheitsbe­

auftragten eingerichtet. Im Rahmen unseres gesell­

schaftlichen Engagements widmen wir uns weiterhin

der Nachwuchsförderung.

Verantwortungsbewusstsein für unser Unternehmen,

die Umwelt und die Gesellschaft sind unser Maßstab.

Es ist unser Anspruch, durch nachhaltige Ausgestaltung

und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Förder­

maßnahmen den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen

Wirtschaft zu unterstützen und damit zur nachhaltigen

Entwicklung des Freistaates Bayern beizutragen.

Dieser Nachhaltigkeitsbericht gibt Ihnen einen Über­

blick über unsere Tätigkeit als Förderbank, die Nach­

haltigkeitsleistung in den letzten Jahren sowie unsere

künftigen Ziele.

V. l.: Dr. Josef Bayer, Dr. Hans Schleicher, Dr. Otto Beierl und Hans Peter Göttler

Dr. Otto Beierl Vorstandsvorsitzender

Dr. Hans Schleicherstellv. Vorstandsvorsitzener

Hans Peter GöttlerMitglied des Vorstands

Dr. Josef BayerMitglied des Vorstands

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LFA IM ÜBERBLICK

Die LfA Förderbank Bayern ist die Wirt-schaftsförderbank des Freistaats Bayern

in der Rechtsform einer Anstalt des öffent­

lichen Rechts mit Sitz in München. Der

Freistaat haftet als Gewährträger kraft Ge­

setzes uneingeschränkt für ihre Verbindlich­

keiten. Als Spezialkreditinstitut untersteht

die LfA regulatorisch der Bundesanstalt für

Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie

den Vorschriften des Kreditwesengesetzes

(KWG) und der CRR (Capital Requirements

Regulation). Ihre Organe sind der Vorstand

und der Verwaltungsrat. Das Geschäftsge­

biet der LfA ist auf Bayern ausgerichtet.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1951 als Bayeri­

sche Landesanstalt für Aufbaufinanzierung,

um Flüchtlingen und Vertriebenen den wirt­

schaftlichen Neustart in der Nachkriegszeit

zu ermöglichen, prägt die LfA schon bald

als Finanzierungspartner für den gesam­

ten Mittelstand und heute als moderne

Förderbank die wirtschaftliche Entwicklung

Bayerns entscheidend mit.

Als Spezialkreditinstitut konzentriert sich

die LfA auf die nachhaltige Wirtschaftsför­

derung in Bayern. Sie hat den staatlichen Auftrag, Vorhaben gewerblicher Unterneh­

men sowie sonstige Maßnahmen zur Ver­

besserung und Stärkung der Wirtschafts­,

Verkehrs­ und Umweltstruktur Bayerns mit

den Instrumenten einer Bank finanziell zu

fördern und damit Arbeitsplätze zu sichern

oder zu schaffen. Dies geschieht im Ein­

klang mit den politischen Zielsetzungen der

Bayerischen Staatsregierung, in Überein­

stimmung mit den Beihilfevorschriften der

Europäischen Union und unter Beachtung

des Diskriminierungsverbots.

Um diesen Auftrag zielgerichtet zu erfüllen,

stellt die LfA besondere Finanzierungsin-strumente bereit. Sie greifen immer dann,

wenn die vom Markt angebotenen Produk­

te für die Verwirklichung unternehmerischer

Vorhaben nicht ausreichen. Das Angebot

konzentriert sich auf die Geschäftsfelder

Gründung, Wachstum, Innovation, Energie

und Umwelt, Stabilisierung und Infrastruk­

tur. Die bewährten Förderinstrumente sind

Darlehen, Risikoentlastungen, Beteiligungs­

kapital sowie Beratung.

Die Finanzierungsangebote der LfA

richten sich an Existenzgründer, kleine und

mittlere Unternehmen und Freie Berufe ge­

rade auch in strukturschwachen Regionen.

Bei Infrastrukturvorhaben unterstützt die

LfA bayerische Kommunen als Finanzie­

rungspartner und stärkt damit Bayern als In­

vestitionsstandort. Auch größere Vorhaben

begleitet die LfA, soweit davon bedeutende

positive Effekte auf Regionalstruktur und

Arbeitsmarkt in Bayern ausgehen.

Die LfA refinanziert sich überwiegend am

Geld­ und Kapitalmarkt durch Anleihe­ und

Schuldscheinemissionen. Durch das Top­

Rating (Triple A) ist ihr die Mittelaufnahme

zu besonders günstigen Konditionen mög­

lich. Daneben werden zur Refinanzierung

Bundesmittel über die KfW Bankengruppe,

EU­Mittel sowie Zinsverbilligungszuschüsse

aus dem bayerischen Staatshaushalt, die

teilweise aus dem erwirtschafteten Gewinn

der LfA stammen, einbezogen.

Die LfA reicht Finanzierungen grundsätzlich

nach dem Hausbankprinzip in enger Ko­

operation mit den Sparkassen, Genossen­

schaftsbanken und Privatbanken aus. Ihre

Finanzprodukte stehen nicht in Konkurrenz

zu den Dienstleistungen der Geschäftsban­

ken.

Anspruch der LfA ist es, durch eine

nachhaltige Ausgestaltung und bedarfs­

gerechte Weiterentwicklung der Förder-maßnahmen als wettbewerbsneutrale und

leistungsstarke Spezialbank gemeinsam mit

Staat, Hausbanken sowie Kammern und

Verbänden dem Wirtschaftsstandort Bayern

positive Impulse zu geben.

Die Bilanzsumme der LfA erreichte im

Jahr 2017 über 21 Mrd. EUR. Die Kernka­

pitalquote (Tier 1) stieg auf 19,9 %. Die

Gesamtförderleistung im Jahr 2017 belief

sich auf 2,54 Mrd. EUR.

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1110

NACHHALTIGKEITS-GRUNDSÄTZE UND NACHHALTIGKEITS-BERICHTDie Nachhaltigkeitsgrundsätze der LfA bilden

den Handlungsrahmen für die ESG­Aktivitäten

(Environment Social Governance). Sie traten am

3. September 2013 in Kraft, wurden im Juli 2016

aktualisiert und unterliegen einer regelmäßigen

Überprüfung.

Durch strenge Prinzipien in folgenden drei Berei­

chen bestimmen die Nachhaltigkeitsgrundsätze

maßgeblich die Arbeit der LfA:

• Interne Organisation, d. h. die Personalpolitik

der LfA sowie die Grundsätze guter Unterneh­

mensführung und Compliance.

• Verantwortung im operativen Geschäft, d. h.

das Umweltschutz­ und Nachhaltigkeitsmanage­

ment, der betriebliche Umweltschutz, die nachhal­

tige Beschaffung, verantwortungsvolle Produkte

und Dienstleistungen der LfA.

• Gesellschaftliche Verantwortung, d. h. nach­

haltige Aktivitäten im wirtschaftlichen, sozialen

und kulturellen Bereich.

Die Nachhaltigkeitsgrundsätze finden Sie am Ende

des Berichts.

Der vorliegende dritte veröffentlichte Nachhaltig-keitsbericht zeigt, wie diese Grundsätze und Prin­

zipien im Einzelnen gelebt werden und die Arbeit

der LfA bestimmen.

Die im Nachhaltigkeitsbericht dargestellten Kenn­

zahlen beziehen sich auf die Geschäftsjahre 2015,

2016 und 2017, also auf den Zeitraum vom 01.01.

bis zum 31.12. des jeweiligen Kalenderjahres.

Redaktionsschluss war der 1. Juni 2018.

Zur besseren Lesbarkeit wurde auf eine geschlechts­

neutrale Formulierung verzichtet. Selbstverständlich

sind aber jeweils sowohl weibliche als auch männli­

che Personen gemeint.

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12 13

INTERNE ORGANISATION

1. VerantwortungsvolleUnternehmensführung

1.1 GrundsätzeguterUnterneh­mensführung

Die LfA hat als einen Baustein ihres Nachhaltigkeitskon­

zepts zum Geschäftsjahr 2011 ihre Grundsätze guter Unternehmensführung dokumentiert und veröffent­

licht.

Als Förderbank des Freistaats Bayern steht die LfA in be­

sonderem Maße in der Verantwortung, Transparenz zu

schaffen. Daher hat sich der Vorstand ausdrücklich zu

den bereits in der Bank praktizierten Grundsätzen guter

Unternehmensführung bekannt und deren Dokumen­

tation nach außen beschlossen. Der Verwaltungsrat der

LfA, der sich ebenfalls zu diesen Grundsätzen bekannt

hat, hat die Dokumentation zustimmend zur Kenntnis

genommen. Mit den Grundsätzen guter Unterneh­

mensführung dokumentiert die LfA seitdem die Bedeu­

tung und den Maßstab ihrer Unternehmensführung als

Teil ihres Nachhaltigkeitskonzepts nach außen.

Darüber hinaus hat sich der Vorstand zum Zwecke der

Transparenz verpflichtet, jährlich über die Einhaltung

der Grundsätze guter Unternehmensführung öffentlich

im Geschäftsbericht zu berichten.

Inhaltlich orientieren sich die Grundsätze guter Unter­

nehmensführung der LfA an dem Standard, der durch

die allgemein anerkannten Grundsätze guter Unter­

nehmensführung geprägt wird. Regelungen, die ihrem

Regelungsgehalt nach auf die LfA zutreffen, werden

unter Anpassung an die Gegebenheiten der Bank

entsprechend übernommen. Da über die allgemein

anerkannten Grundsätze guter Unternehmensführung

hinaus für die Unternehmensführung in der LfA we­

sentliche Regelungen bereits gesetzlich und satzungs­

rechtlich niedergelegt sind, wurden die einschlägigen

Normen des Gesetzes über die Bayerische Landesanstalt

für Aufbaufinanzierung (LfA­Gesetz) und der Satzung

der LfA (LfA­Satzung) übernommen.

Die Grundsätze guter Unternehmensführung enthalten neben der Gewährträgerschaft des Freistaats Bayern und der Haftung für Verbindlich-keiten insbesondere Regelungen für Vorstand und Verwaltungsrat. Dies betrifft zum einen jeweils deren

Aufgaben und Zuständigkeiten, deren Zusammen­

setzung sowie die Vergütung ihrer Mitglieder und die

Veröffentlichung der Bezüge. Zum anderen auch das

Zusammenwirken von Vorstand und Verwaltungsrat. Im

Abschnitt Rechnungslegung und Abschluss werden

insbesondere die Feststellung des Jahresabschlusses,

die Entlastung des Vorstands und die Auswahl des

Abschlussprüfers geregelt.

Die Höhe der Vergütung des Vorstands ist im Anhang

des Jahresabschlusses gegliedert nach den Bezügen des

Vorstandsvorsitzenden, des stellvertretenden Vorstands­

vorsitzenden und der weiteren Vorstandsmitglieder

veröffentlicht. Für die Mitglieder des Vorstands hat die

LfA eine D&O­Versicherung abgeschlossen, die einen

Selbstbehalt von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe

des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung

des Vorstandsmitglieds vorsieht.

Die Höhe der Bezüge aller Verwaltungsratsmitglie-der zusammen ist im Anhang des Jahresabschlusses

veröffentlicht. Für die Mitglieder des Verwaltungsrats

hat die LfA eine D&O­Versicherung ohne Selbstbehalt

abgeschlossen. Von einem Selbstbehalt wurde im

Hinblick auf die Geringfügigkeit der Aufwandsentschä­

digung, die die Mitglieder für ihre Tätigkeit im Verwal­

tungsrat der LfA erhalten, abgesehen.

Der Verwaltungsrat ist seiner jährlichen Verpflichtung

zur Bewertung der Struktur, Größe, Zusammensetzung

und Leistung der Geschäftsleitung und des Verwal­

tungsrats nachgekommen.

Steigende Anforderungen im Bankenumfeld sowie ste­

tige regulatorische Neuerungen lassen eine regelmäßige

Weiterbildung der Mitglieder des Verwaltungsra-tes immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die LfA stellt

angemessene personelle und finanzielle Ressourcen

zur Verfügung, um den Verwaltungsräten die Einfüh­

rung in ihr Amt zu erleichtern und die Fortbildung zu

ermöglichen, die zur Aufrechterhaltung ihrer fachlichen

Eignung erforderlich ist. Darüber hinaus findet seit 2014

einmal im Jahr eine gemeinsame Fortbildungsveran­

staltung für den gesamten Verwaltungsrat statt. Diese

widmet sich sowohl regulatorischen Themen als auch

aktuellen geschäftspolitischen Fragestellungen.

InterneOrganisat ion–Verantwortungsvol leUnternehmensführung

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14 15

InterneOrganisat ion–Verantwortungsvol leUnternehmensführung

Verstöße gegen wesentliche Normen wie

z.B. das Kreditwesengesetz (KWG), das

Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) oder

geldwäscherechtliche Vorschriften kann sich

jeder Mitarbeiter auch anonym mittels eines

Kontaktformulars über das Intranet an die

Stabsstelle Compliance wenden. Mitarbei­

ter, die einen Hinweis in redlicher Absicht

geben, haben keine negative Folgen seitens

der LfA zu befürchten, auch wenn sich der

gemeldete Sachverhalt nicht bestätigen

sollte.

BeschwerdemanagementZur Verbesserung der Qualität sowie zur

Steigerung der Kundenzufriedenheit hat die

LfA seit 2018 ein zentrales Beschwerde-management eingerichtet. Die LfA geht

dabei von einem sehr weiten Beschwerde­

begriff aus und nimmt sich jeder Äußerung

der Unzufriedenheit, die eine natürliche

oder juristische Person im Zusammenhang

mit der Geschäftstätigkeit an die LfA rich­

tet, umfassend an. Beschwerde einlegen

können alle Kunden und potentiellen

Kunden, für welche die LfA Bankdienst­

und ­nebendienstleistungen erbringt bzw.

anbahnt. Das Beschwerdemanagement ist

allen Kunden über die Internetseite zugäng­

lich, gleich in welcher Form die Beschwerde

vorgebracht wird oder an wen sie gerichtet

ist. Durch die zentrale Koordination der

Beschwerdeeingänge können zeitnah

Stellungnahmen und Abhilfe sichergestellt

werden.

1.2 IntegritätdurchCompli­ance

Integres Verhalten ist maßgebliche Voraus­

setzung für nachhaltigen Erfolg. Dies gilt für

die LfA als Förderbank des Freistaats Bayern

in besonderem Maße. Grundlage hierfür ist

eine vom Vorstand und allen Mitarbeitern

gelebte Compliance-Kultur, die darauf

abzielt, dass alle einschlägigen gesetzlichen

und aufsichtsrechtlichen Vorgaben sowie

internen Regelungen eingehalten werden.

Um der stetig wachsenden Bedeutung der

Thematik Rechnung zu tragen, hat die LfA

die Compliance relevanten Funktionen in

einer Stabsstelle Compliance gebündelt.

Ähnlich der Internen Revision ist diese

Stabsstelle unabhängig von den übrigen

Geschäftsbereichen der Bank und unmittel­

bar dem Vorstand unterstellt. Ihre Aufga-ben umfassen insbesondere die Implemen­

tierung und Weiterentwicklung wirksamer

Verfahren zur:

• Prävention von Geldwäsche, Terrorismus­

finanzierung und sonstigen strafbaren

Handlungen zu Lasten der Bank, insbeson­

dere Betrug und Korruption,• Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen

und aufsichtsrechtlichen Vorgaben sowie

Verhaltensmaßregeln im Zusammenhang

mit Wertpapiergeschäften (Wertpapier­

Compliance),• Einhaltung der übrigen für die Bank

wesentlichen rechtlichen Regelungen und

Vorgaben (MaRisk­Compliance).

Über ihre Tätigkeiten in diesen Bereichen

erstattet die Stabsstelle Compliance jährlich

einen entsprechenden Bericht an Vorstand

und Verwaltungsrat.

PräventionvonGeldwäsche,Terrorismusfinanzierungundsonsti­genstrafbarenHandlungenIn der LfA sind die einschlägigen Vorgaben

des Geldwäsche­ sowie des Kreditwesenge­

setzes in der Dienstanweisung zur Verhinde­

rung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzie­

rung oder sonstiger strafbarer Handlungen,

die zu einer Gefährdung des Vermögens

der LfA führen können (Dienstanweisung Geldwäsche), zusammengefasst. Darin

enthalten sind auch Regelungen zur Ver­

hinderung von Korruption (beispielsweise

Vorgaben für die Annahme von Geschen­

ken, Einladungen und sonstigen Vergüns­

tigungen). Zuständig für den Erlass dieser

Dienstanweisung sowie die Umsetzung

der sonstigen einschlägigen gesetzlichen

Vorgaben einschließlich der Erstattung von

Verdachtsmeldungen oder Strafanzeigen an

die zuständigen Strafverfolgungsbehörden

sind der Geldwäschebeauftragte, dessen

Funktion der Leiter der Stabsstelle Compli­

ance ausübt, sowie die weiteren Mitarbeiter

dieser Stabsstelle.

Die konkreten Präventionsmaßnahmen

richten sich im Rahmen der gesetzlichen

Vorgaben risikoorientiert nach der jähr­

lich zu aktualisierenden Risikoanalyse

für die LfA. So ist bei der Anbahnung von

Geschäftsbeziehungen neben der Be­

rücksichtigung allgemeiner, vereinfachter

und verstärkter Sorgfaltspflichten eine

Dokumentation der erhobenen Anga­

ben und eingeholter Informationen über

Vertragspartner, wirtschaftlich Berechtigte,

Geschäftsbeziehungen und Transaktionen

durchzuführen. Bei besonderen Vorkomm­

nissen, wie einer unklaren Mittelherkunft

oder vorzeitigen außerplanmäßigen

Tilgungen sind darüber hinaus spezielle

Maßnahmen vorgesehen. Die Einhaltung

der Präventionsmaßnahmen wird vom

Geldwäschebeauftragten anhand eines

mehrjährigen risikobasierten Kontrollplans

überprüft.

Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, den Ver-dacht einer der Geldwäsche oder Terroris­

musfinanzierung dienenden Transaktion

oder Geschäftsbeziehung oder einer sonsti­

gen strafbaren Handlung schriftlich

anzuzeigen. Allen Verdachtsmeldungen

geht die Stabsstelle Compliance konse­

quent nach.

Ein Verhaltenskodex für die Mitarbeiter in Form einer Broschüre zur Verhinderung

von Geldwäsche und sonstigen strafbaren

Handlungen ist an die Mitarbeiter verteilt

und in das hausinterne Intranet sowie das

Internet eingestellt. Die dienstvertraglichen

Rechte und Pflichten der Mitglieder des Vor­

stands werden in einem Verhaltenskodex für den Vorstand konkretisiert, der eben­

falls in Intranet und Internet veröffentlicht

ist. Im Rahmen der EU­Wirtschafts­ und

Finanzsanktionen zur Terrorismusbekämp­

fung werden die jeweils aktuellen Sankti-onslisten hinsichtlich bestimmter Personen

und Organisationen beachtet und entspre­

chende Meldungen an die zuständigen

Behörden erstattet.

Neue Mitarbeiter werden in Schulungen

über die Methoden der Geldwäsche, Terro­

rismusfinanzierung und sonstigen strafba­

ren Handlungen, insbesondere Korruption

und Betrug sowie über die diesbezüglichen

gesetzlichen Pflichten informiert. Diese

Schulungen sind im zweijährigen Rhyth­

mus zu wiederholen. Zudem werden neue

Mitarbeiter im Rahmen eines Einführungs­

seminars für die wesentlichen Aspekte der

Compliance­Kultur der LfA sensibilisiert.

Schließlich findet für neu einzustellende

Mitarbeiter eine Zuverlässigkeitsprüfung statt, die jährlich wiederholt wird.

Wertpapier­ComplianceEntsprechend den gesetzlichen Regelungen

des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG)

bzw. entsprechender EU­rechtlicher

Vorschriften sowie den hierzu ergangenen

aufsichtsrechtlichen Vorgaben hat die LfA

einen Wertpapier-Compliance-Beauf-tragten bestellt. Diese Funktion wird eben­

falls vom Leiter der Stabsstelle Compliance

ausgeübt. Der Wertpapier­Compliance­

Beauftragte hat auf die Einhaltung der

einschlägigen gesetzlichen und aufsichts­

rechtlichen Vorgaben sowie Verhaltensmaß­

regeln im Zusammenhang mit Geschäften

in Finanzinstrumenten im Sinne des WpHG

hinzuwirken und entsprechende Verfahren

zur Einhaltung dieser Regelungen und zur

Vermeidung von Interessenskonflikten

zu implementieren. Aufgrund der einge­

schränkten Geschäftstätigkeit der LfA als

Förderbank sind insoweit im Wesentlichen

die Überwachung der Insiderverbote, die

Überwachung von Mitarbeitergeschäften

sowie die Einhaltung von WpHG­Melde­

pflichten relevant und in der Dienstanwei-sung Wertpapier-Compliance geregelt.

So wird z.B. eine Verbotsliste mit Unter­

nehmen bzw. Finanzinstrumenten geführt,

hinsichtlich derer regelmäßig Insiderin­

formationen in der LfA vorliegen. Aktien

dieser Unternehmen bzw. dort aufgeführte

Finanzinstrumente unterliegen einem strik­

ten Kauf­ bzw. Verkaufsverbot. Darüber

hinaus haben Mitarbeiter mit besonderen

Funktionen sämtliche von ihnen getätig­

te Mitarbeitergeschäfte gegenüber dem

Wertpapier­Compliance­Beauftragten offen

zu legen. Bei Wertpapiergeschäften der LfA

sind spezielle Grundsätze für den Umgang

mit Interessenskonflikten zu beachten.

Neue Mitarbeiter haben auch zwei Schu-lungen zur Wertpapier­Compliance zu

absolvieren.

Daneben ist der Wertpapier­Compliance­

Beauftragte beratende Ansprechstelle

sowohl für die Mitarbeiter wie auch für die

Geschäftsleitung in Belangen der Wertpa­

pier­Compliance.

MaRisk­ComplianceNach den Mindestanforderungen an das

Risikomanagement (MaRisk) der Bundes­

anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

(BaFin) hat jedes Kreditinstitut über eine

Compliance­Funktion zu verfügen, um den

Risiken, die sich aus der Nichteinhaltung

rechtlicher Regelungen und Vorgaben

ergeben können, entgegenzuwirken. Diese

Compliance­Funktion ist Teil des Risikoma­

nagements bzw. des Internen Kontrollsys­

tems, welches in einem Institut im Rahmen

der ordnungsgemäßen Geschäftsorganisa­

tion vorhanden sein muss. Die Compliance­

Funktion hat auf die Implementierung

wirksamer Verfahren zur Einhaltung der

für das Institut wesentlichen rechtlichen

Regelungen und Vorgaben und entspre­

chender Kontrollen hinzuwirken. In der LfA

Förderbank Bayern wird diese Compliance­

Funktion (MaRisk) neben der Wertpapier­

Compliance und der Geldwäscheprävention

durch die Stabsstelle Compliance wahrge­

nommen. Der Leiter dieser Stabsstelle übt

dabei auch die Funktion des Compliance-Beauftragten (MaRisk) aus. Die entspre­

chenden Verfahren und Regelungen sind

in der Dienstanweisung Compliance-Funktion (MaRisk) festgelegt.

Ziel dieser Regelungen ist es, Regelungsde­

fizite zu vermeiden und dem Risiko mögli­

cher Rechtsverstöße wirksam vorzubeugen.

Die Verantwortung für die Einhaltung der

rechtlichen Vorgaben obliegt dabei dem

Vorstand und den Geschäftsbereichen.

Die für die LfA wesentlichen gesetzlichen

und sonstigen rechtlichen Vorgaben sowie

die zu deren Umsetzung vorgesehenen

Maßnahmen sind in einem Normenin-ventar erfasst, das jährlich überprüft und

fortgeschrieben wird. Um sicherzustellen,

dass alle neuen für die LfA wesentlichen

rechtlichen Vorgaben rechtzeitig und

umfassend umgesetzt werden, erfolgt eine

laufende Beobachtung der europäischen

und nationalen Gesetzgebung sowie der

aufsichtlichen Verwaltungspraxis auf Basis

eines entsprechenden IT­Programms. Die

für die LfA relevanten Regelungen werden

von der Stabsstelle Compliance in einer

Normenscreeningliste erfasst und quar­

talsweise von den Fachbereichen hinsicht­

lich Umsetzungsbedarf und Wesentlichkeit

bewertet. Die abschließende Behandlung

erfolgt im MaRisk­Ausschuss, der auch

Umsetzungsfristen und Zuständigkeiten

festlegt. Die als wesentlich bewerteten

Normen werden sodann von der Stabsstel­

le Compliance in eine Monitoringliste

aufgenommen und deren Umsetzungs­

stand regelmäßig nachverfolgt. Über einen

entsprechenden Link im Normeninventar

kann jederzeit der Umsetzungsstand der in

der Monitoringliste enthaltenen neuen bzw.

geänderten Normen eingesehen werden.

Daneben unterstützt die Stabsstelle Com­

pliance Vorstand und Fachbereiche bei der

Einhaltung der einschlägigen rechtlichen

Vorgaben und ist dabei auch vor der Ein­

führung neuer Produkte oder der Änderung

betrieblicher Prozesse und Strukturen zu

beteiligen.

HinweisgebersystemUm etwaigen Compliance­Verstößen mög­

lichst frühzeitig und umfassend nachgehen

und entsprechende Gegenmaßnahmen ein­

leiten zu können, hat die LfA ein Hinweis-gebersystem eingerichtet. Bei konkreten

Hinweisen auf strafbare Handlungen oder

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InterneOrganisat ion–Verantwortungsvol leUnternehmensführung

1.3 NachhaltigeVergü­tungsstruktur

Die Vergütung der LfA orientiert sich an

den unternehmensbezogenen Aufgaben

und Zielen des Instituts, an der Bezah­

lung am Markt sowie an der beruflichen

Entwicklung und Leistungsfähigkeit der

Mitarbeiter. Das Vergütungssystem bietet

Entwicklungsmöglichkeiten in verschiede­

nen Formen an und sorgt für nachhaltige

Gehaltszuwächse.

Die Verordnung über die aufsichtsrechtli­

chen Anforderungen an Vergütungssyste­

me von Instituten in ihrer überarbeiteten

Version (Instituts­Vergütungsverordnung –

InstitutsVergV) vom 25.07.2017 erfüllt die

LfA, soweit die Regelungen einschlägig

sind, umfassend.

Die Vergütungsstruktur der LfA ist

geprägt von einer auf Nachhaltigkeit

gerichteten Entlohnung, die angemessen

ausgestaltet ist und keine Anreizwirkung

zur Eingehung von Risikopositionen ent­

faltet. Sie ist in einer Dienstvereinbarung

mit dem Personalrat der LfA niedergelegt

(LfA­Entgeltsystem), die mit dem Baye­

rischen Staatsministerium der Finanzen,

für Landesentwicklung und Heimat und

dem Verwaltungsrat abgestimmt ist. Die

Höhe der Vergütung richtet sich nach der

Eingruppierung in Gehaltsgruppen, wobei

sich die jeweilige Eingruppierung nach der

Zuordnung zu einem Berufsbild bestimmt.

Das monatlich ausbezahlte Fixgehalt eines

Mitarbeiters besteht aus der tariflichen

Vergütung nach dem Tarifvertrag für den

öffentlichen Dienst der Länder (TV­L) sowie

zusatzversorgungsfähigen und nicht zusatz­

versorgungsfähigen Gehaltsbestandteilen.

Unabhängig von Tariferhöhungen sind

individuelle und dauerhafte Gehaltserhö­

hungen nach in der Dienstvereinbarung

verbindlich festgelegten Kriterien möglich.

Diese orientieren sich an der Arbeitsqualität

über einen längeren Zeitraum hinweg und

sind nicht abhängig von einzelnen Zielerrei­

chungen.

Eine weitere monetäre Leistung der LfA ist

die jährliche Sonderleistungsprämie, die

weniger als 1,7 % der Gesamtgehaltssum­

me aller Mitarbeiter beträgt und anhand

jährlich überprüfter Kriterien für besondere

Leistungen, einen herausragenden Einsatz

in Projekten oder für die ständige Bereit­

schaft zur Übernahme neuer Aufgaben

vergeben wird.

Die Dienstverträge der Generalbevollmäch­

tigten werden durch den Vorstand der

LfA individuell geschlossen und bedürfen

der vorherigen Zustimmung des Bayeri­

schen Staatsministeriums der Finanzen, für

Landesentwicklung und Heimat und des

Verwaltungsrats.

Die Vorstandsgehälter werden nicht

über das LfA­Entgeltsystem dargestellt. Die

individuellen Dienstverträge der Vorstands­

mitglieder schließt im Namen der Bank das

Bayerische Staatsministerium der Finanzen,

für Landesentwicklung und Heimat.

Die Verträge der Vorstände und General­

bevollmächtigten entsprechen der Insti­

tutsVergV und enthalten keine variablen

Vergütungsbestandteile.

Die Entlohnung der Mitglieder des Verwaltungsrates besteht aus Vergütung

sowie Sitzungsgeld. Dabei werden keine

erfolgsabhängigen Bestandteile geleistet.

tenzial zu jeder Zeit gedeckt sein.

Ausgehend von dem jährlich standardisiert

durchgeführten Prozess der Risikoidenti­

fizierung (Risikoinventur), bei dem über­

prüft wird, ob und in wie weit Risiken im

Risikosteuerungs­ und ­controllingprozess

berücksichtigt werden müssen, ergibt sich

das Gesamtprofil der für die LfA wesentli­

chen Risikoarten.

Generell werden Risiken (ausgenommen

Liquiditäts­ und operationelle Risiken)

mittels Portfoliobetrachtungen auf Gesamt­

bankebene quantifiziert. Für Adressenaus­

fall­, Zinsänderungs­ und Spreadrisiken

werden grundsätzlich Value­at­Risk­Ansätze

angewendet, mit denen der unter gewissen

Annahmen maximal zu erwartende Verlust

aus dem betreffenden Risiko errechnet

wird. Korrelationseffekte bzw. Diversifika­

tionsvorteile werden bei diesen Risikobe­

trachtungen nicht berücksichtigt.

Unter der Voraussetzung einer entsprechen­

den Deckung durch Risikodeckungspoten­

zial definiert und beschließt der Vorstand

unter Berücksichtigung der Geschäfts­ und

Risikostrategie für das jeweilige Geschäfts­

jahr eine Limitierung für jede als wesentlich

definierte Risikoart und in Summe eine

Gesamtrisikoobergrenze.

Der Prozess des Risikomanagements der

LfA auf Gesamtbankebene liegt im Wesent­

lichen in der Zuständigkeit des Aktiv­/Passiv­

Steuerungsausschusses (AP­Ausschuss) zur

Steuerung der Risiken und der Stabsstelle

Risikocontrolling zur Überwachung der

Risiken. Beide sind organisatorisch und

funktionsmäßig voneinander getrennt.

Daneben koordiniert der MaRisk­Ausschuss

die MaRisk­konforme Organisation der

Abläufe und Prozesse, die in der Verantwor­

tung der jeweiligen Organisationseinheit

liegen. Der AP­Ausschuss befasst sich unter

anderem mit den Fragen, ob bestimmte

Risiken bewusst eingegangen, vermieden

oder begrenzt werden sollen. Er unterbrei­

tet dem Vorstand Entscheidungsvorschläge

oder trifft im Rahmen der ihm eingeräum­

ten Kompetenzen eigene Entscheidungen.

Das Risikocontrolling übernimmt die

laufende Überwachung der Risiken, das

Backtesting der Risikomessverfahren und

insbesondere die Überwachung der Einhal­

tung der Limite in Form der zugeordneten

Deckungspotenziale für jede einzelne Risi­

kokategorie. Außerdem werden in diesem

Bereich im Rahmen von Stresstestbetrach­

tungen Adressenausfallrisiken, Liquiditäts­

risiken, Zinsänderungs­ und Spreadrisiken

der LfA umfassend analysiert. Dabei werden

sowohl geeignete historische als auch

hypothetische Szenarien berücksichtigt. Das

Risikoreporting an Vorstand, Gemeinsa-men Risiko- und Prüfungsausschuss und

Verwaltungsrat fällt in den Aufgabenbe­

reich des Risikocontrollings.

Für die Überwachung und die Berichterstat­

tung über die operationellen Risiken ist

ein vom Vorstand ernannter Beauftragter aus dem Bereich der Abteilung Organisa­

tion und Verwaltung verantwortlich. Das

Management der operationellen Risiken

erfolgt mit einer vom Verbund öffentlicher

Banken entwickelten Software zur Steue­

rung der operationellen Risiken. Mit dieser

Software, die laufend weiterentwickelt

wird, werden Risikoereignisse im Rahmen

einer Schadensfalldatenbank identifiziert,

überwacht, reportet und gesteuert, um den

steigenden Anforderungen des Risikoma­

nagements gerecht zu werden.

Besonderes Augenmerk wird auf die IT-Risiken, insbesondere durch das Internet,

gelegt. Auf Grund der hohen Bedeutung

der Daten für den Betrieb der LfA wurde die

Stelle des Informationssicherheitsbeauf-tragten mit umfassenden Befugnissen zur

Sicherstellung der Informationssicherheit in

der LfA eingerichtet.

Die LfA entwickelt ihre Prozesse und Instru­

mente im Risikomanagement kontinuierlich

weiter, wobei vor allem die Anforderungen

aus den Regulierungsvorhaben der EU im

Vordergrund stehen.

1.4 Risikomanagement

Die LfA unterliegt als Förderinstitut allen

bankaufsichtsrechtlichen Normen. Dazu

zählen vor allem die von der Bundesanstalt

für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

definierten Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk). Zur

Koordination der Umsetzung und Einhal­

tung der MaRisk ist ein abteilungsübergrei­

fender Ausschuss eingerichtet.

Das Risikomanagementsystem umfasst alle

Tätigkeiten, die dazu dienen, Geschäftsri­

siken zu identifizieren, zu analysieren, zu

bewerten und Maßnahmen zu ergreifen,

die das Erreichen der Unternehmensziele

sicherstellen.

Die Risikopolitik der Bank wird durch den

von Gesetz und Satzung vorgegebenen

Rahmen bestimmt; die Verantwortung trägt

der Vorstand. Dieser legt die Geschäfts­ und

eine dazu konsistente Risikostrategie fest,

die die Grundlage für das Risikomanage­

ment der Bank bilden. Die Geschäfts- und

Risikostrategie wird fortlaufend aktuali­

siert. Im Rahmen des Aktualisierungspro­

zesses erfolgt die jährliche Risikoinventur,

bei der überprüft wird, ob und wie weit

neue Risiken im Risikosteuerungs­ und

­controllingprozess berücksichtigt werden

müssen. Die Geschäfts­ und Risikostrategie

wird durch eine aus den Unternehmenszie­

len abgeleitete IT-Strategie ergänzt und

abgerundet. Sie regelt Vorgaben zur Ge­

staltung, Ausrichtung und Optimierung von

IT­Prozessen, zum Einsatz der bestehenden

Informationstechnologie sowie zur Einfüh­

rung neuer Anwendungen.

Aufgrund der gesetzlichen Aufgabenstel­

lung als staatliche Förderbank betreibt die

LfA das Bankgeschäft nicht in allen gängi­

gen Formen, so dass manche banktypischen

Risiken nicht relevant sind. Die steuerungs-relevanten Risiken werden im Rahmen

des Risikomanagements identifiziert und

quantifiziert. Mit der Entscheidung, ein

bestimmtes Risiko einzugehen, wird dieses

limitiert und fortlaufend überwacht. Dabei

gilt als wesentliches Prinzip die Einhal­

tung der Risikotragfähigkeit. Nach diesem

Grundsatz muss das Gesamtrisiko der Bank

durch das vorhandene Risikodeckungspo­

1.5 Datenschutz

Für den Geschäftsbetrieb von Banken hat

der Datenschutz eine besondere Relevanz.

Der Umgang mit personenbezogenen Daten gehört zu den wesentlichen Merk­

malen des Bankgeschäfts. Die Erhebung,

Verarbeitung und Nutzung personenbe­

zogener Daten ist nur zulässig, soweit

eine Rechtsvorschrift dies erlaubt oder der

Betroffene eingewilligt hat. Zudem sorgen

technische und organisatorische Sicher­

heitsvorkehrungen in der LfA dafür, dass

ein Zugriff durch unberechtigte Personen

verhindert wird.

Alle internen und externen Mitarbeiter

werden schriftlich zur Verschwiegenheit

verpflichtet. Im Zuge der am 25. Mai 2018

neu in Kraft getretenen EU­Datenschutz­

Grundverordnung und der Änderung des

Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) hat die

LfA ein Informationsschreiben für sämtliche

Mitarbeiter, Bewerber und andere vergleich­

bar Betroffene über die Verarbeitung ihrer

personenbezogenen Daten durch die LfA

und über ihre Rechte aus dem Datenschutz­

recht entwickelt. Bewerberdaten werden

standardmäßig nach Abschluss der Einstel­

lungsaktion gelöscht. Auftragnehmer wer­

den sorgfältig ausgewählt und müssen die

Vorgaben des Datenschutzrechts erfüllen.

Die Verarbeitung und Speicherung von Daten erfolgt in Deutschland. Das Rechen­

zentrum befindet sich in München. Gegen­

über dem Internet ist es durch aufwändige

Schutzmaßnahmen gesichert.

Datenschutzverstöße bzw. Verluste von

Kundendaten oder Eindringen von Schad­

code in die IT­Systeme der Bank kamen im

Berichtszeitraum nicht vor.

Bemessungszeitraum 2015 2016 2017

Vergütungsgesamtbetrag (in EUR)

27.310.038 27.398.722 22.658.316*

Sonderleistungsprämienbetrag (in EUR)

369.000 341.000 389.500

Anzahl der Mitarbeiter mit Sonderleistungsprämie

166 137 147

* ohne Arbeitgeberaufwand

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InterneOrganisat ion–Personalpol i t ik

2.1 ArbeitsnormenundMenschenrechte

In ihrer Funktion als Förderbank und orga­

nisiert als Anstalt des öffentlichen Rechts

gehören in der LfA die Einhaltung der in

Deutschland gültigen Arbeitsnormen zu

den Mindestvoraussetzungen im täglichen

Geschäftsbetrieb.

Die Umsetzung und Anwendung der Nor­

men wird durch praxisnahe Aufbereitung

in Dienstanweisungen und Dienstvereinba­

rungen sichergestellt. Die Beachtung der

Menschenrechte und die Ablehnung von

Kinder­ und Zwangsarbeit auch im Hinblick

auf geförderte Projekte und bezüglich Kapi­

talanlagen ist selbstverständlich.

Darüber hinaus wendet die LfA unter

einzelvertraglicher Bezugnahme in den Ar­

beitsverträgen seit jeher den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV­L) an. Die darin enthaltenen Regelun­

gen gehen im Hinblick auf die Arbeitneh­

merinteressen über die bundesgesetzlichen

Regelungen zum Arbeitsrecht hinaus.

2.2 SozialeVerantwortungfürBeschäftigte

Als Arbeitgeber stellt die LfA ein attrakti-ves Arbeitsumfeld zur Verfügung. Hohe

Arbeitsplatzsicherheit, Standortsicherheit,

Familienfreundlichkeit, umfassende Wei­

terbildungsmöglichkeiten und nachhaltige

Vergütungsstrukturen schaffen eine lang­

fristig attraktive Arbeitsumgebung.

Die LfA pflegt auch im Bereich ihrer

sozialen Verantwortung den für das LfA­

Geschäft grundlegenden Fördergedanken

aktiv. Im Rahmen der Personalpolitik achtet

sie darauf, Arbeitsplätze zu schaffen und

zu sichern. Damit finden weder betriebs­

bedingte Kündigungen noch Outsourcing­

Maßnahmen von bestehenden Einheiten in

der LfA statt.

Gängiges Beschäftigungsmodell in

der LfA ist das unbefristete Arbeitsver­

hältnis. Um Familienrückkehrern die

Rückkehr auf den vorherigen Arbeitsplatz

zu ermöglichen, werden gelegentlich zu

Vertretungszwecken Arbeitnehmer mit

befristeten Arbeitsverträgen eingesetzt.

Im Jahr 2017 betrug der Anteil befristeter

Arbeitsverhältnisse 0,9 %. Wenn sich eine

Möglichkeit zur Übernahme in ein unbe­

fristetes Beschäftigungsverhältnis ergibt,

haben vorrangig Mitarbeiter mit befristetem

Arbeitsvertrag dazu die Möglichkeit. Bei

der Neubesetzung von Stellen wird in der

Regel jede Position intern ausgeschrieben,

um so den Mitarbeitern die Möglichkeit zur

Weiterentwicklung zu geben.

Während der Einarbeitungsphase wird

jedem neuen Mitarbeiter ein Mentor aus

dem jeweiligen Fachbereich an die Seite

gestellt. Dieser hilft in der ersten Zeit der

Eingewöhnung. Ferner wurde mit Unter­

stützung der Personalabteilung und des

Vorstands Anfang 2012 der Nachwuchs-kreis für Mitarbeiter mit Betriebszugehö­

rigkeit von bis zu fünf Jahren ins Leben

gerufen. So finden neue Mitarbeiter sofort

Anschluss, knüpfen Kontakte und können

schnell ihr Netzwerk innerhalb der LfA

aufbauen.

Zur Finanzierung von Eigenheimen stehen

den Mitarbeitern der LfA während der Dau­

er ihrer Betriebszugehörigkeit zinsgünstige

Arbeitgeberdarlehen mit Laufzeiten von

bis zu 29 Jahren zur Verfügung. Somit kön­

nen insbesondere junge Paare und Familien

frühzeitig und ohne wirtschaftliches Risiko

Wohneigentum finanzieren.

Ergänzend zur gesetzlichen Rentenversi­

cherung bietet die LfA ihren Mitarbeitern

neben der tariflichen Zusatzversicherung

der Versorgungsanstalt des Bundes und der

Länder (VBL) eine betriebliche Altersver-sorgung an. Die Versorgung erfolgt durch

den Abschluss einer Direktversicherung. Die

Beitragsleistungen erfolgen im Wege der

Entgeltumwandlung.

Die LfA ist für ihre Mitarbeiter ein attrakti­

ver Arbeitgeber. Dies zeigt sich auch in der

geringen Fluktuation von weniger als

4 %, trotz guter Marktchancen.

Bei der Neubesetzung von Positionen intern

wie extern setzt die LfA erfolgreich Verfah­

ren um, die eine diskriminierungsfreie Auswahl sichern. Im Auswahlverfahren

berücksichtigt die LfA neben Bewerbern

aller Altersgruppen selbstverständlich auch

schwerbehinderte Personen.

Die geschlechterausgewogene Beleg­

schaftszusammensetzung ist seit Jahren sta­

bil. Der Frauenanteil beträgt rund 53 %.

Mitarbeiterbefragungen sind ein

sinnvolles Instrument zur Organisations­

entwicklung und Initiierung von Verän­

derungsprozessen. Die LfA hat die mit

einer Mitarbeiterbefragung verbundenen

Chancen frühzeitig erkannt und führt seit

vielen Jahren regelmäßig Befragungen

durch. Basierend auf den Ergebnissen der

Befragungen wurden verschiedene Maß­

nahmen ergriffen. Um die Wirksamkeit der

umgesetzten Maßnahmen zu überprüfen,

ein aktuelles Stimmungsild zu erhalten und

weiteres Optimierungspotenzial zu identi­

fizieren, sind auch zukünftig turnusmäßig

Mitarbeiterbefragungen geplant.

2. Personalpolitik

Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren):

15,0

15,8

16,2

2015

2016

2017

2015

2016

2017 53,5 46,5

53,8 46,2

54,4 45,6

Mitarbeiterstruktur nach Geschlecht (in %):

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20 21

InterneOrganisat ion–Personalpol i t ik

WeiterbildungscontrollingDas Weiterbildungscontrolling wird anhand von

Auswertungen der Feedbackbögen, entspre­

chenden Rückfragen bei den Teilnehmern, ggf.

Einzelgesprächen und Weiterbildungsstatistiken

durchgeführt. Die Personalabteilung ist für die

Qualitätssicherung der Entwicklungsmaßnahmen

und das Controlling zuständig.

WechselkulturVernetztes und abteilungsübergreifendes Den­

ken und Handeln gewinnt aufgrund der immer

komplexer werdenden Herausforderungen laufend

an Bedeutung. Ein grundlegender Einblick in die Tä­

tigkeiten der verschiedenen Bereiche und gegensei­

tiges Verständnis helfen dabei, die vielschichtigen

Aufgaben gemeinsam zu lösen. Die Mitarbeiter ha­

ben daher die Möglichkeit, in anderen Abteilungen

Informationstage oder Hospitationen zu absolvie­

ren. Sie bauen dabei ihr persönliches Netzwerk aus

und erleben verschiedene Abteilungskulturen und

Führungsstile.

BerufsbegleitendeWeiterbildungNeben der betrieblichen Weiterbildung stellt die

berufsbegleitende Weiterbildung eine zusätzliche

Entwicklungsmöglichkeit dar. Diese Fortbildungs­

maßnahmen (z. B. Weiterbildung zum Bankfach­

wirt, Bankbetriebswirt oder Betriebswirt) können im

Einzelfall durch die LfA finanziell gefördert werden.

Die Mitarbeiter haben zudem die Möglichkeit, bis

zu 20 Arbeitstage unbezahlten Urlaub zur Prü­

fungsvorbereitung zu nehmen.

Jahr 2015 2016 2017

Ausgaben (in EUR)

531.000 413.000 365.000

Mitarbeiter 290 272 259

pro Kopf Investitionen (in EUR)

1.831 1.300 1.100

2.4 LeistungsfähigkeitdurchbetrieblichesGesundheits­management

Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitar­

beiter der LfA sind eine zentrale Voraussetzung, um

den zahlreichen Herausforderungen des Berufs­

alltags erfolgreich zu begegnen. Deshalb führt die

LfA jährlich eine Krankenstatistik und vergleicht

diese mit anderen Arbeitgebern. Das darauf auf­

bauende Konzept zum betrieblichen Gesundheits­

management ist fester Bestandteil der Personalar­

beit und wird laufend weiterentwickelt.

Für das LfA-Gesundheitsmanagement steht

der ganzheitliche Ansatz im Zentrum. Es setzt sich

daher aus den drei Komponenten • gesetzlicher Arbeits­ und Gesundheitsschutz,• betriebliches Eingliederungsmanagement und• betriebliche Gesundheitsförderung

zusammen.

Da sich in der Arbeitswelt insbesondere die vier

Felder Arbeitsplatz, Organisation, Person und

soziales Umfeld auf die Gesundheit auswirken,

werden diese vier Komponenten bei der Planung

und Auswahl der verschiedenen Maßnahmen konti­

nuierlich beachtet. Zudem dienen sie bei der Suche

und Analyse von Problemen als Ansatzpunkte für

Veränderungen und Verbesserungsmaßnahmen.

Unter dem Motto Gesund.Leistungsstark.Er-folgreich. engagiert sich die LfA im Rahmen ihres

betrieblichen Gesundheitsmanagements für ein ge­

sundheitserhaltendes und ­förderndes Arbeitsklima.

2.3 AktuellesFachwissendurchWeiterbildung

Der weitere Erfolg der Bank sowie die Sicherung

der Zukunftsfähigkeit der LfA kann nur mit quali­

fizierten Mitarbeitern gelingen. Mit ihrem Engage­

ment und ihrer Leistung gestalten sie die Zukunft

der Bank entscheidend mit.

Entsprechend dem Motto „Fordern und Fördern“ ist es für die LfA selbstverständlich, ihre Mitarbei­

ter mit einem breiten Spektrum an zielgerichteten

Maßnahmen bei den vielfältigen Herausforderun­

gen und Aufgaben zu unterstützen.

WeiterbildungsprogrammEin vielseitiges und breit gefächertes Weiterbil­

dungsprogramm, das basierend auf einer struktu­

rierten Bedarfsabfrage konzipiert und jeweils am

Jahresende für das folgende Jahr veröffentlicht

wird, bündelt ein breites Angebot an Qualifizie­

rungsmaßnahmen. Das Programm bietet den Mitar­

beitern die Möglichkeit, sich in den verschiedenen

Kompetenzfeldern fit zu halten und neue prakti­

sche Techniken und Fertigkeiten zu erlernen.

Bei kurzfristigem oder sehr speziellem Bedarf wird

dieses Angebot durch Einzelmaßnahmen außerhalb

des jährlichen Weiterbildungsprogramms ergänzt.

MitarbeitergesprächeDas Mitarbeitergespräch (MAG) ist seit rund 20

Jahren ein fest verankertes Führungsinstrument in

der LfA. Es trägt zur Stärkung einer vertrauensvol­

len und erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen

Führungskraft und Mitarbeiter bei. Neben der

Rückschau auf das vergangene Jahr, der Bespre­

chung der individuellen Leistungsbewertung und

der Zielplanung für das neue Jahr tauschen sich

die Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern auch

über persönliche Entwicklungsziele aus und legen

gemeinsam individuelle Maßnahmen und Schritte

zu deren Erreichung fest. Die Personalabteilung ist

von der Durchführung des Mitarbeitergesprächs

und den vereinbarten Weiterbildungsmaßnahmen

schriftlich zu unterrichten.

FührungskräfteentwicklungFührung hat viele Facetten, die fachlich wie persön­

lich sehr herausfordernd sein können. Gerade in

Phasen hoher Veränderungsdynamik und Komplexi­

tät sind Führungskräfte besonders gefordert, unter

wechselnden Rahmenbedingungen das Tagesge­

schäft zu bewältigen und gleichzeitig motiviert

die Zukunft des Unternehmens mit zu gestalten.

Zudem findet Führung verstärkt im Spannungsfeld

des demographischen Wandels statt. Dadurch

steigen die Anforderungen an moderne Führungs­

kräfte. Neben der fachlichen Kompetenz sind es vor

allem die sozialen und kommunikativen Fähigkei­

ten, die im Umgang mit Mitarbeitern, Kollegen und

Geschäftspartnern immer wichtiger werden. Damit

die Führungskräfte den vielfältigen Herausforde­

rungen gerecht werden können, finden verschie­

dene Seminare, Workshops und Coachings zu

Führungsthemen statt.

NachwuchsführungskräfteentwicklungUm den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit der LfA

sicherzustellen, ist die strukturierte Nachwuchsfüh­

rungskräfteentwicklung (N­FKE) fester Bestandteil

der Personalpolitik. Die N­FKE umfasst ein struktu-riertes Programm, das sich aus der systematischen

Auswahl der Potenzialträger und einem dreistufi­

gen Programm zur Erlangung von Führungsquali­

fikationen zusammensetzt. Ergänzend zu diesem

Programm arbeiten die Nachwuchsführungskräfte

anhand von individuellen Maßnahmen an der Wei­

terentwicklung ihrer Führungskompetenzen.

Weiterbildungsbeteiligungund­investitionDie jährliche Weiterbildungsstatistik gibt einen

Überblick über den Umfang der Weiterbildungs­

maßnahmen. So wurden 2017 rund 365.000 EUR

in die Weiterbildung investiert. Knapp 80 % der

aktiven Mitarbeiter nahm an mindestens einer

Weiterbildungsmaßnahme teil.

In 2015 bestand aufgrund der Einführung eines

neuen EDV­Systems noch ein erhöhter Weiterbil­

dungsbedarf, der sich in den Folgejahren abbaute.

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22 23

BetrieblichesEingliederungsmanage­mentUm länger oder häufig erkrankte Mitar­

beiter zu unterstützen, bietet die LfA ein

systematisches betriebliches Einglie-derungsmanagement an. Dabei hat

jeder Mitarbeiter, der über einen längeren

Zeitraum erkrankt ist, die Möglichkeit zu

einem freiwilligen Gespräch mit einem

Vertreter der Personalabteilung und einem

Mitglied der Personalvertretung. Ziel ist

neben dem Ausschluss möglicher betriebli­

cher Erkrankungsgründe, dem betroffenen

Mitarbeiter sinnvolle Unterstützungsmög­

lichkeiten anzubieten, die die Überwindung

der Erkrankung fördern und einer Neuer­

krankung vorbeugen. Wichtige Partner im

Betrieblichen Eingliederungsmanagement

sind neben den Führungskräften, die Perso­

nalvertretung und der Betriebsarzt.

Darüber hinaus enthält das jährliche Weiter­

bildungsprogramm der LfA auch Seminare zum Thema Gesundheit. Die Seminare

„Innere Widerstandskraft als Kompetenz

der Zukunft“, „Motivation mit Work­Life­

Balance“ und „Fit am Arbeitsplatz“ richten

sich an alle Mitarbeiter, die im beruflichen

Alltag stark belastet sind und ihre Leistungs­

fähigkeit und Gesundheit schützen und

stärken wollen.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist

ein langjähriger Bestandteil der Personalpo­

litik der LfA. Das Seminar „Working Mom –

wie die Balance gelingt“ richtet sich an

Mitarbeiterinnen, die den Spagat zwischen

beruflichen und privaten Anforderungen

besser meistern wollen. Mit dem Seminar

„Männersache – Beruf und Privatleben im

Einklang“ werden auch die männlichen

Beschäftigten in Vereinbarkeitsaspekten

unterstützt.

Auf die besonderen Bedürfnisse der Mitar­

beiter, die sich in der zweiten Berufshälfte

befinden, ist das Seminar „50 plus – Die

Erfolgsstrategie für Zeiten voller Verände­

rung“ zugeschnitten.

MassageserviceundsportlicheAkti­vitätenDurch die überwiegend sitzende Tätigkeit

am Schreibtisch besteht ein erhöhtes Risiko,

durch Schulter­/Nackenverspannungen

und Rückenschmerzen beeinträchtigt zu

werden. Um hier gegenzusteuern und den

Mitarbeitern eine unkomplizierte, regel­

mäßige Möglichkeit zur Schmerzlinderung

und Entspannung zu geben, bietet die LfA

einmal pro Monat einen mobilen Massa-geservice in den Räumen der LfA seit 2011

mit anhaltend guter Resonanz an.

Der einmal pro Woche stattfindende

Lauftreff wird sehr gut angenommen. Er

wird von einer Trainerin begleitet, deren

Trainerhonorar die LfA übernimmt.

Die Mitarbeiter können zudem das Fit-nessstudio einer benachbarten Tochter­

gesellschaft kostenlos nutzen. Zusätzlich

findet 2 x pro Monat ein betreutes Training

statt, in dem eine Fitnesstrainerin Tipps und

Anleitung für ein gesundheitsförderliches

Training gibt. Die Trainerkosten werden von

der LfA getragen.

ZusammenarbeitmitdemBetriebs­arztundderFachkraftfürArbeitssi­cherheitEine Maßnahme im Rahmen des betrieb­

lichen Gesundheitsmanagements ist die

Zusammenarbeit mit einem Betriebsarzt. Neben vierteljährlichen und anlassbezoge­

nen Sprechstunden zählen zu seinen Auf­

gaben das Vorschlagen und Begleiten von

Maßnahmen zur Gesundheitsförderung,

das Anbieten von Vorsorgeuntersuchungen

und Grippeschutzimpfungen, die Durchfüh­

rung von Arbeitsplatzbegehungen sowie

die Beratung der für die Arbeitssicherheit

und die Gesundheitsförderung verantwort­

lichen Personen. So sorgen beispielsweise in

Abstimmung mit dem Betriebsarzt höhen­

verstellbare Tische, individuell angepasste

Büromöbel, Stehpulte und Fußstützen für

eine optimale ergonomische und gesund­

heitsorientierte Arbeitsplatzausstattung.

Bei der Einhaltung der Vorschriften zum

gesetzlichen Arbeitsschutz wird die LfA

von einer externen Fachkraft für Ar-beitssicherheit unterstützt, die in enger

Zusammenarbeit mit den internen Sicher­

heitsverantwortlichen regelmäßige Betriebs­

begehungen, Besprechungen und sicher­

heitsrelevante Unterweisungen durchführt.

Im Jahr 2017 lagen der LfA fünf Unfallan­

zeigen vor.

VersorgunginNotfällenErste­Hilfe­Kästen, Erste­Hilfe­Räume,

Defibrilatoren und entsprechend geschulte

Ersthelfer stehen für die Versorgung in

Notfällen zur Verfügung.

WeiterbildungrundumdasThemaGesundheitDie LfA bietet ihren Mitarbeitern mit regel-mäßigen Gesundheitstagen ein attrakti­

ves Angebot, ihre Gesundheitskompetenz

individuell zu erweitern und sich aktiv für

ihre Gesundheit einzusetzen. Das Motto variiert jährlich. Es wird ausgewählt nach

möglicher Betroffenheit der LfA­Mitarbeiter,

Vorschlägen des beauftragten Veranstalters

und allgemeinen Trends. Mit dem Ge­

sundheitstag 2017, der unter dem Motto

„Vorbeugen ist besser als heilen“ stand,

unterstützte die LfA ihre Mitarbeiter bereits

im 9. Jahr in Folge beim Ausbau ihrer Kom­

petenzen in puncto Gesundheit.

Die Mitarbeiter erhielten jeweils praxisori­

entierte Informationen zur Verbesserung

ihres persönlichen Gesundheitsmanage­

ments und hatten die Möglichkeit, Tests zu

verschiedenen Themen wie Gefäßrisikoana­

lyse, Stresspilot und Hautkrebsscreening mit

anschließender Beratung zu absolvieren.

Im Vorjahr unterstützte die LfA mit dem

8. Gesundheitstag unter dem Motto „Be­

weglich und locker bleiben“ ihre Mitarbei­

ter, sich aktiv für ihre Gesundheit einzu­

setzen. Mit Aktionsbausteinen zum Testen

und Ausprobieren, wie Fußdruckmessung,

Muskeltonusmessung und Mobee­Fit,

wurden Impulse für mehr Gesundheit am

Arbeitsplatz gesetzt.

Die Teilnahme am Gesundheitstag erfolgt

während der Arbeitszeit.

Darüber hinaus werden Yoga- und Faszi-en-Kurse angeboten, die der Steigerung

der Fitness und des körperlichen Wohlbefin­

dens dienen. Für den sportlichen Ausgleich

sorgen in der LfA zudem verschiedene Sportgruppen (Fußball und Tennis) und die

Teilnahme am Münchner Firmenlauf.

LebenslagencoachingDurch die vielfältigen Herausforderungen

und Veränderungen im beruflichen und pri­

vaten Umfeld sind die Beschäftigten der LfA

zunehmend gefordert. Stress und besonde­

re Beanspruchungssituationen können sich

auf die persönliche Leistungsfähigkeit nie­

derschlagen und das Arbeitsteam belasten.

Daher bietet die LfA in Kooperation mit der

awo lifebalance GmbH ihren Führungskräf­

ten und Mitarbeitern mit dem Lebensla-gencoaching qualifizierte Unterstützung

in schwierigen Lebenssituationen an. Das

breit gefächerte Spektrum umfasst Themen,

wie Beratung bei Burnout­Gefährdung und

Erschöpfung, Begleitung in der Trauerpha­

se, Beratung in schwierigen Familiensitu­

ationen, Budget­ und Schuldenberatung

sowie Beratung im Zusammenhang mit

Suchterkrankungen. Die Beratungskosten

übernimmt die LfA.

InterneOrganisat ion–Personalpol i t ik

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24 25

Basierend auf dem Bayerischen Gleichstel­

lungsgesetz erstellt die LfA turnusmäßig ein

Gleichstellungskonzept und legt darin

Maßnahmen für eine kontinuierliche und

systematische Weiterentwicklung der Chan­

cengleichheit von Frauen und Männern

fest.

Der Frauenanteil in Führungspositionen

konnte in den letzten Jahren von 15 % auf

23,5 % gesteigert werden.

DemographischerWandelDie LfA begegnet der demographischen

Entwicklung aktiv, indem sie qualifizierten

Fach­ und Führungsnachwuchs einstellt und

ausbildet, den Wissensaustausch zwischen

den Generationen durch altersgemischte

Teams sicherstellt sowie ihre Mitarbeiter so

lange wie möglich gesund und produktiv in

der LfA hält.

Zur Sicherung von qualifiziertem Nach-wuchs und um ihrer gesellschaftlichen

Verantwortung gerecht zu werden, bietet

die LfA für Abiturienten jährlich zwei Plätze

im Rahmen eines dualen Studiums im Studi­

engang „BWL­Bank“ an. Hierbei kooperiert

die LfA mit der Dualen Hochschule Baden­

Württemberg (DHBW) in Ravensburg.

Zudem können Studierende und Schüler

studien­ bzw. schulbegleitend ein Praktikum

absolvieren, um die LfA kennenzulernen.

Die Dauer des Praktikums ist flexibel und

liegt zwischen einer Woche und sechs

Monaten.

Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist für die LfA ein wichtiges Thema.

Durch den Abschluss einer Kooperationsver­

einbarung zwischen der LfA und der awo

lifebalance GmbH können die Mitarbeiter

Beratungs­ und Vermittlungsleistungen zu

Pflegethemen erhalten.

Chancengleichheit&DiversityDie LfA legt als öffentlich­rechtlicher

Arbeitgeber besonderen Wert auf eine

verantwortungsvolle und diskriminie-rungsfreie Personalpolitik. Ein fairer,

partnerschaftlicher und offener Umgang

mit den Mitarbeitern prägt das Arbeitskli­

ma. Fachliche und soziale Kompetenzen

stehen bei der Besetzung von höher ver­

güteten Fach­ und Führungspositionen im

Vordergrund und sorgen so erfolgreich für

gleichberechtigte berufliche Chancen für

alle Beschäftigten.

Im Jahr 2015 unterzeichnete die LfA die

„Charta der Vielfalt“ und ging damit

einen weiteren Schritt zur Förderung der

Vielfalt und gelebten Chancengleichheit

auf allen Ebenen. Ein wertschätzendes

Miteinander sowie die Nutzung der Vielfalt

an Fachwissen, Talenten, Sichtweisen und

Erfahrungen ist für die LfA selbstverständ­

lich.

Um Diversity in der LfA weiter mit Leben

zu erfüllen, die Rolle der Führungskräfte

zu unterstützen und die Umsetzung durch

Kennzahlen messbar zu machen, wurde ein

Diversity Konzept konzipiert. Dabei wur­

den die bereits bestehenden Maßnahmen

der Konzepte „Vereinbarkeit von Beruf und

Familie“, „Demografie“ und „Gleichstel­

lung“ analysiert und zielgerichtete Maßnah­

men entwickelt.

Sollten Mitarbeiter Gesprächsbedarf zur

Gleichbehandlung haben, steht ihnen

die im Jahr 2007 eingerichtete AGG-Be-schwerdestelle offen. Bisher wurden keine

Verstöße oder Verdachtsfälle gemeldet.

InterneOrganisat ion–Personalpol i t ik

2.5 FamilienorientierungunddemographischerWandel

FamilienorientierungUm die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

weiter im Mitarbeiter­ wie im Bankenin­

teresse zu verbessern, entwickelt die LfA

ihre familienorientierte Personalpolitik kontinuierlich fort. Denn je besser die

Mitarbeiter auch ihre Verantwortung für die

Familie wahrnehmen können, umso mehr

Motivation und Freiraum haben sie für die

Erfüllung ihrer betrieblichen Aufgaben.

Die LfA unterzieht sich regelmäßig dem

„audit berufundfamilie“, einem Instru­

ment, das auf Initiative der Gemeinnüt­

zigen Hertie­Stiftung geschaffen wurde.

Dabei werden in einem systematischen

Prozess der Ist­Stand der Vereinbarkeit von

Beruf und Familie im Unternehmen erfasst

und nach Handlungsfeldern strukturiert

Maßnahmen zur weiteren Verbesserung

abgeleitet. Nach der Erstzertifizierung 2008

wurde in der LfA bei den Re­Auditierungen

2011 und 2015 die Vereinbarkeit von

Beruf und Pflege als weiterer Schwerpunkt

definiert. Im Jahr 2018 hat die LfA die Re­

Zertifizierung erfolgreich durchlaufen und

ist jetzt dauerhaft Zertifikatsträger.

Seit 2015 ist die LfA Mitglied im Familien-pakt Bayern. Diese gemeinsame Initiative

der Bayerischen Staatsregierung und der

Bayerischen Wirtschaft fördert die famili­

enfreundliche Gestaltung der Arbeitswelt

in Bayern und verbessert die Vereinbarkeit

von beruflichem Erfolg und Familie. Damit

ergänzt die LfA ihre Zielsetzungen aus der

Zertifizierung „berufundfamilie“.

Eine auf einem Präsenzzeitmodell basieren­

de Arbeitszeitflexibilisierung ermöglicht

die Vereinbarkeit privater Familientermine

und, durch die Absprache zwischen den

Kollegen, die Erreichbarkeit für den Kun­

den.

Bei der Aufstellung der Pläne für den Jah-resurlaub werden die Belange von Eltern

schulpflichtiger Kinder besonders berück­

sichtigt.

Über 30 % der Mitarbeiter der LfA arbeiten

in Teilzeit, die sich beispielsweise an den

Schulzeiten orientiert, in denen die Kinder

betreut sind.

Regelungen zur Gewährung von unbezahl­

tem Sonderurlaub dienen hauptsächlich

der Betreuung von Kindern oder pflegebe­

dürftiger Angehöriger. Auch für Weiterbil­

dung oder Auslandsaufenthalte gewährt

die LfA für mehrere Monate unbezahlten

Sonderurlaub.

Eine große Rolle spielt für die Mitarbeiter

die vereinbarkeitsunterstützende Home-Office-Regelung, die derzeit von 53

Mitarbeitern in Anspruch genommen wird.

Um aber auch allen anderen Mitarbeitern

mehr Flexibilität zu geben, hat die LfA ein

Konzept entwickelt, das allen Mitarbeitern,

die nicht vereinbarkeitsunterstützende

Home­Office Arbeit in Anspruch nehmen,

die Möglichkeit gibt, an bis zu zwei Tagen

pro Monat sogenannte Flextage im Home­

Office zu arbeiten. Daneben bietet die LfA

in geeigneten Fällen zur Unterstützung

gesundheitlicher Rehabilitation auch eine

befristete Home­Office Regelung an.

Bereits vor Beginn des Mutterschutzes oder

der Elternzeit wird die weitere Planung

besprochen. Ziel ist, eine eventuelle Teil­

zeitbeschäftigung während und/oder nach

der Elternzeit frühzeitig vorzubereiten, um

eine frühe Rückkehr aus der Familienpause

zu ermöglichen. Für die Information der Be­

schäftigten während der Abwesenheit wur­

de im Internetauftritt der LfA ein separater,

zugangsgeschützter Bereich geschaffen.

Mitarbeiter haben dort u. a. auf wesentliche

Teile des LfA­internen Weiterbildungspro­

gramms Zugriff, an dem sie auch während

der Beurlaubung teilnehmen können.

Zunehmend werden die Angebote auch von

Vätern genutzt. Teilweise wurden im An­

schluss an die Elternzeit Teilzeit­ und/oder

Home­Office­Möglichkeiten in Anspruch

genommen.

Für die Kleinkinderbetreuung bietet die

LfA ihren Beschäftigten Krippenplätze in

einer in der Nähe liegenden Kindertages­

stätte an. Die LfA zahlt einen steuerfreien

Kinderbetreuungskostenzuschuss zu

den Kosten der Betreuung nicht schulpflich­

tiger Kinder in Kindergärten oder vergleich­

baren Einrichtungen.

Um den Betreuungsengpass in den Ferien

zu verringern, bietet die LfA in den ersten

Wochen der Sommerferien eine Ferien-betreuung für Mitarbeiterkinder im Alter

zwischen 5 und 12 Jahren an. Bei einem

kurzfristigen Betreuungsbedarf steht

der pme Familienservice aufgrund einer Ko­

operation den Mitarbeitern zur Verfügung.

2.6 ZusammenarbeitmitdemPersonalrat

Ein besonderes Anliegen der Personalarbeit

in der LfA ist es, personalpolitisch relevante

Regelungen stets auch im Hinblick auf die

Arbeitnehmerinteressen zu prüfen. Dafür

arbeitet der Vorstand der LfA eng mit dem

Personalrat zusammen. Für die Vertretung

der Arbeitnehmerinteressen gilt das Bayeri­

sche Personalvertretungsgesetz.

Der Personalrat wurde im Jahr 2016 neu

gewählt und besteht aus neun Mitgliedern

sowie erstmals aus einem Jugendvertreter.

Dazu gehören auch eine Schwerbehinder­

tenvertretung, ein Mobbingbeauftragter

und ein Suchtbeauftragter.

Jedes einzelne Personalratsmitglied steht

für die betrieblichen Anliegen als Ansprech­

partner allen Mitarbeitern vertrauensvoll

zur Verfügung. Der Personalrat der LfA tagt

alle zwei Wochen. Einmal jährlich findet ein

Gespräch zwischen dem Gesamtpersonalrat

und dem Gesamtvorstand statt. Der Leiter

der Personalabteilung tauscht sich regel­

mäßig mit dem Personalrat aus und nimmt

einmal im Monat an dessen Sitzung teil.

Die LfA achtet stets darauf, den Personalrat

möglichst frühzeitig in die die Belegschaft

betreffenden Verfahren einzubinden, um

so eine vertrauensvolle Basis für Umset­

zungsprozesse herzustellen. So konnten

viele Projekte und Dienstvereinbarungen,

insbesondere zum Thema Home­Office,

Ideenmanagement oder Vergütung, in

beiderseitigem Einvernehmen abgeschlos­

sen werden.

Entwicklung des Durchschnittsalters (in Jahren)

46,947,7

48,3

2015 2016 2017Anteil der Teilzeitbeschäftigten (in %)

2015 2016 2017

30,332,2

34,5

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Ein Umweltschutzbeauftragter ist für die Umsetzung

der gesetzlichen Umweltschutzbestimmungen und die

Initiierung und Kontrolle der internen Umweltschutzak­

tivitäten zuständig.

2018 wurde zum Austausch über laufende Aktivitäten

und zur Diskussion der Umsetzungsmöglichkeiten

weiterer Maßnahmen ein abteilungsübergreifendes Nachhaltigkeitsteam eingerichtet.

Sämtliche Nachhaltigkeitsaktivitäten werden von einem

Generalbevollmächtigten koordiniert.

VERANTWORTUNG IM OPERATIVEN GESCHÄFT

Das Nachhaltigkeitsmanagement der LfA basiert auf

der strategischen Zielsetzung der Unternehmensfüh­

rung, den Nachhaltigkeitsgedanken mit seinen ökologi­

schen, ökonomischen und sozialen Aspekten auf allen

Ebenen zu verankern.

Auf Vorstandsebene wird das Nachhaltigkeitsma­

nagement unmittelbar vom Vorstandsvorsitzenden

verantwortet. Nachdem Nachhaltigkeit eine Quer­

schnittsaufgabe ist, die alle Abteilungen betrifft, sind

sämtliche Abteilungs- und Stabsstellenleiter als

Impulsgeber für ihre Bereiche gefordert.

3. Nachhaltigkeitsmanagement

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Nachhal t igkei tsmanagement

Umweltschutz­beauftragter

Koordinierung derNachhaltigkeitsaktivitäten

Diskussion von möglichenNachhaltigkeitsmaßnahmen

Umweltschutzinitiativenund ­kontrolle

Vorstandsvorsitzender

Generalbevoll­mächtigter

Nachhaltigkeits­grundsätze

Nachhaltigkeits­zielsetzung

Abteilungs­/Stabsstellenleiter

Abteilungs­/Stabsstellenleiter

Abteilungs­/Stabsstellenleiter

Impuls­geber

Impuls­geber

Nachhaltigkeitsteam(abteilungsübergreifend)

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28 29

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Betr iebl icherUmweltschutz

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Abfallaufkom­

mens ist Altpapier. Zur Wahrung der Datensicherheit

wird das Altpapier geschreddert und der Wiederverwer­

tung zugeführt. Die Altpapierzunahme in 2017 ist auf

den Auszug aus einem Bürogebäude zurückzuführen,

das in den nächsten Jahren modernisiert wird.

Der Verbrauch an Kopier- und Druckerpapier ist 2017 mit 1.876 Tsd. Blatt im Vergleich zu den Vorjahren

(2016 rund 1.958 Tsd. Blatt; 2015: 2.246 Tsd. Blatt) um

weitere 10 % zurückgegangen.

Für Glasabfälle, Batterien und Kunststoffabfälle stehen

zentrale Sammelbehälter zur Verfügung.

Das gebrauchte Speisefett der Kantine wird einem Alt­

fettrecycling zugeführt (Fa. Lesch, ZKRW 00040/98E).

4. BetrieblicherUmweltschutz

4.1 NachhaltigerRessourceneinsatz

AbfallwirtschaftundEntsorgungDem abfallwirtschaftlichen Grundsatz „Vermei-dung vor Verwertung vor Entsorgung“ trägt die

LfA durch praktische Maßnahmen Rechnung. So wer­

den beispielsweise Verpackungen möglichst vermieden,

soweit sie nicht für den Schutz der Produkte oder

logistische Zwecke erforderlich sind. Im Archiv werden

gebrauchte Ordner aufbereitet, mit neuen Rücken­

schildern versehen und wieder in Umlauf gebracht. Die

gebrauchten Lasertoner werden zentral gesammelt und

an den Lieferanten zurückgegeben.

Die größten in der LfA entstehenden Abfallgruppen

sind Altpapier, Bio- und Restmüll:

Bei der Biomüllmenge ist das Abfuhrvolumen unver­

ändert geblieben. Der Anstieg der Restmüllmenge

ist Folge der aktuell laufenden Generalsanierung eines

Bürogebäudes, das hierfür geräumt werden musste.

Der Restmüll, der den größten Anteil darstellt, wird

vom Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWB) abgeholt

und in einer Müllverbrennungsanlage umweltschonend

entsorgt und dabei energetisch genutzt.

Abfallmenge

Jahr 2015 2016 2017

Altpapier (in kg)

20.830 21.070 24.190

Restmüll (in l)

171.600 172.448 174.720

Biomüll (in l)

6.240 6.240 6.240

2.246

2015 2016 2017

1.9581.876

Verbrauch an Kopier- und Druckerpapier

Die deutliche Reduzierung des Wasserverbrauchs im

Vergleich zu 2015 lässt sich im Wesentlichen auf den

Ersatz eines veralteten Rückkühlwerkes auf dem Dach

eines Bürogebäudes in 2016 zurückführen, wodurch

der Strom­ und Wasserverbrauch für die Kälteanlage

optimiert wurde, sowie auf den Einbau von Wasserspar­

einrichtungen und ein bewussteres Verbrauchsverhal­

ten.

WasserDie LfA hat das Ziel, die Ressource Wasser durch

bauseitige Maßnahmen, Optimierungen im Bereich der

Unterhaltsreinigung und einen sparsamen Umgang der

Mitarbeiter zu schonen.

Im Jahr 2017 verbrauchte die LfA 4.677 m3 Wasser.

Wasserverbrauch (in m3)

Jahr 2015 2016 2017

Gesamtverbrauch 6.815 4.809 4.677

pro Mitarbeiter* 20,5 14,6 14,4

* Grundlage 2017: 325 Mitarbeiter

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30 31

Die Fahrleistung hat sich in den letzten Jahren leicht

verringert. Der Durchschnittsverbrauch hat sich von

2015 bis 2017 von 6,73 L/100 km auf 6,6 L/100 km

ebenfalls reduziert.

Der Flottenmittelwert 2017 bzgl. CO2­Emissionen be­

trägt gem. Herstellerangaben 111,2 g/km (kombiniert),

nach 114,7 g/km in 2016 und 128,7 g/km in 2015.

Für die Fahrt zum Arbeitsplatz bietet die LfA ihren

Mitarbeitern die Möglichkeit zur Nutzung günstiger

Jobtickets an.

Für die Wege zwischen verschiedenen Dienstgebäuden

sowie die Wahrnehmung von Terminen im Stadtzent­

rum stellt die LfA Dienstfahrräder zur Verfügung.

PostversandIm Bereich des Paketversands wird mit „GoGreen“

der klimaneutrale Versand der Post/DHL genutzt. Beim

Briefversand wird der Versand mit „GoGreen“ geprüft.

Biologische Vielfalt

Der Flächenverbrauch beträgt insgesamt 4.201 m2

bebauter/versiegelter Fläche. Davon entfallen 3.905 m2

auf den Standort München, 61 m2 auf den Standort

Nürnberg und 235 m2 auf den Standort Hof (bei den

Standorten Nürnberg und Hof handelt es sich jeweils

um angemietete Räume). Die Grünfläche beträgt insge­

samt 2.742 m2.

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Betr iebl icherUmweltschutz

UmweltgerechteBüromöblierungAktuell sind unterschiedliche Büromöbel­Produktlinien

im Einsatz. In den Liegenschaften der LfA stark ver­

treten ist die Fa. König+Neurath mit ihren Produkten.

Deren Büromöbel sind mit dem „Indoor Advantage

Gold“­Gütesiegel ausgezeichnet. Dieses Gütesiegelpro­

gramm von SCS Global Services ist eines der weltweit

bekanntesten und meistgenutzten Emissionsgütesiegel.

Mit dem Label ausgezeichnete Produkte tragen zur

Verbesserung der Raumluft bei und schützen kurz­ und

langfristig die Gesundheit der Menschen. Für das LfA­

Beratungshaus wurden Produktlinien der Fa. USM HAL­

LER ausgewählt. Deren Produkte haben das „Greengu­

ard Indoor Air Quality“­Zertifikat erlangt. Für die seit

November 2017 bezogenen Übergangsflächen im sog.

„Colt­Gebäude“ wird ein Möbelprogramm des Her­

stellers Nowystyl großflächig eingesetzt. Die Nowystyl­

Gruppe wurde 1992 in Polen gegründet und ist mitt­

lerweile innerhalb Europas unter anderem der größte

Produzent von Bürostühlen. Das Unternehmen verfolgt

eine sehr strikte Umweltpolitik. Diese zeichnet sich

dadurch aus, dass bewusst nicht auf die Erlangung von

Zertifikaten Wert gelegt, sondern aktiv am Produktions­

standort zur Entlastung der Umwelt beigetragen wird.

So wird z.B. im firmeneigenen Biomasse­Kraftwerk aus

den Holzabfällen Energie erzeugt, die wiederum für die

Produktionsstätten verwendet wird. Das Brauchwasser

wird zu 100 % in der eigenen Kläranlage gereinigt und

erst dann wieder dem Wasserkreislauf zugeführt.

Auch die Hersteller der Büromöblierung im 2015 neu

errichteten Förderstützpunkt Hof sind nach DIN EN

ISO 14001 zertifiziert und tragen beide das Gütesiegel

„Blauer Engel“.

Fahrleistung und Kraftstoffverbrauch

Jahr 2015 2016 2017

Fahrleistung (in km)

521.135 496.920 469.192

Verbrauch Diesel (in l)

31.343 29.137 25.570

Verbrauch Benzin (in l)

3.729 2.297 5.447

Dienstreisen mit Bahn und Flugzeug

Jahr 2015 2016 2017

Bahnreisen 221 253 202

Flugreisen 133 105 92

Gesamt 354 358 294

UmweltfreundlichesBüromaterialAls Verbrauchsmaterialien für die Büroarbeit werden

in der Regel Markenartikel beschafft, deren Hersteller

sich in einer Erklärung zur Nachhaltigkeit insbesonde­

re im Bereich Umweltschutz verpflichtet haben. Viele

Artikel sind beispielsweise mit dem „Blauen Engel“

ausgezeichnet. Ferner sind die meisten der von der LfA

einbezogenen Markenartikelhersteller nach DIN EN ISO

14000ff zertifiziert und/oder Mitglied des UN GLO­

BAL COMPACT, eines weltweiten Pakts der Vereinten

Nationen, der zwischen Unternehmen und der UNO

geschlossen wird, um u. a. die Folgen der Globalisie­

rung ökologischer zu gestalten.

Um Lieferwege zu reduzieren, beschafft die LfA die Ma­

terialien nicht bundesweit bei den Herstellern, sondern

bei der Fa. KABUCO als ortsansässigem Lieferanten, der

Mitglied im Umweltpakt Bayern, nach DIN EN ISO 9001

zertifiziert und nach EMAS validiert ist.

Für die Verwendung als Kopier- und Druckerpapier wird BalancePure des Herstellers Papyrus als 100 %

DIN A 4 Recyclingpapier beschafft, das mehrfach als

umweltgerechtes Papier ausgezeichnet ist (Blauer Engel

etc.). Das Papier ist ferner durch das Forest Stewardship

Council (FSC) Recycling­Zeichen deklariert, da es ohne

Verwendung von Frischfasern hergestellt wird.

Geschäftsberichte und Broschüren werden ebenfalls auf

Papieren mit FSC­Siegel und klimaneutral (beispielswei­

se Geschäftsbericht 2016 ClimatePartner ID 53116­

1704­1003) gedruckt.

Auch bei den Werbemitteln wird ein besonderes Au­

genmerk auf die Nachhaltigkeit der Produkte gelegt.

UmweltbewussteMobilitätDer persönliche Kontakt zu Kunden und Geschäftspart­

nern ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Bank, so dass

nachhaltige Mobilität einen hohen Stellenwert hat.

Die Grundsätze für Dienstreisen in der LfA sehen

vor, grundsätzlich die Öffentlichen Verkehrsmittel zu

benutzen. Die Flugzeugbenutzung ist nur bei wesentli­

cher Kosten­ und/oder Zeitersparnis gestattet. Taxi­

fahrten sind nur in zwingenden und zu begründenden

Ausnahmefällen zulässig, wenn eine andere Möglich­

keit, z. B. die Benutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel,

unzumutbar ist, oder öffentliche Verkehrsmittel zum/am

Zielort nicht verkehren. Dienstreisen mit dem eigenen

Fahrzeug sind nur in besonders zu begründenden Aus­

nahmefällen möglich.

Die Zahl der Dienstreisen mit Bahn und Flugzeug hat sich in 2017 verringert. Insbesondere die Zahl der

Flugreisen hat deutlich abgenommen.

Der Fuhrpark der LfA besteht überwiegend aus Neu­

fahrzeugen. Dadurch ist sichergestellt, dass die nach

dem Stand der Technik jeweils neueste Motorentech­

nologie zum Einsatz gelangt. Je Fahrzeug verringern

sich dadurch in der Regel im Vergleich zum Vorgän­

germodell Schadstoffausstoß und Kraftstoffverbrauch.

Für innerstädtische logistische Transporte wird ein

Elektrofahrzeug eingesetzt. Ferner sind mittlerweile vier

Hybridfahrzeuge im Einsatz. Die Zahl der Stromtanksta­

tionen wurde ebenfalls auf vier erhöht.

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3332

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Betr iebl icherUmweltschutz

4.2 EnergieverbrauchundgrünerStrom

Die Stromversorgung erfolgt durch die Stadtwerke

München (SWM), die im Rahmen ihres Umweltenga­

gements nationale Klimaschutzziele verfolgen. Seit

Anfang 2013 bezieht die LfA von den SWM zu 100 % Öko-Strom aus Erneuerbaren Energien mit Schwer­

punkt Wasserkraft. Die Ökostromerzeugung wird durch

den TÜV SÜD jährlich zertifiziert.

Für die Beheizung ihrer Liegenschaften bezieht die LfA

von den Stadtwerken München Fernwärme. Dabei

wird die Abwärme als Heizenergie genutzt, die bei

der Stromproduktion in den Kraft­Wärme­Kopplungs­

Anlagen entsteht. Dadurch erfolgt ein wichtiger Beitrag

zur Einsparung von Primärenergie und zum Schutz von

Ressourcen.

Der Heizenergieverbrauch ist in 2017 witterungsbe­

dingt im Vergleich zum Vorjahr 2016 deutlich zurückge­

gangen. Der Verbrauch je Mitarbeiter hat sich ebenfalls

reduziert.

Der Verbrauch von Elektroenergie ist ebenfalls zurück­

gegangen, was auf Energieeinsparungsmaßnahmen

zurückzuführen ist.

Durch die zunehmende Digitalisierung von Prozessen ist

zwar grundsätzlich der Bedarf an elektrischer Energie

in der LfA in den vergangenen Jahren gestiegen. Um

dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden aber

bereits zahlreiche erfolgreiche Maßnahmen ergriffen:

• Laufend wird die Zahl der Server durch Virtualisierung

(Zusammenfassung auf effiziente, große Einheiten)

reduziert, um Energieeinsparungen beim Betrieb der

Geräte und vor allem bei der Kühlung des Rechen­

zentrums zu erreichen. Mittlerweile sind von 224

Servern 174 virtualisiert; nur noch 40 Hardware­Server

sind vorhanden. Seit 2013 werden statt großer PC´s

stromsparende Thin Clients im Terminal­basierten

Betrieb mit zentralem Ablauf der Applikationen und

Zugriff vom Arbeitsplatz über Browser eingesetzt. Von

insgesamt rund 480 Arbeitsplätzen sind zwischenzeit­

lich 350 mit Thin Clients ausgestattet. Im 2015 neu er­

öffneten Förderstützpunkt Hof wurden von Beginn an

Thin Clients eingesetzt. Die Zahl der Arbeitsplatzsyste­

me insgesamt wurde von 2800 auf 2400 reduziert.

• Seit 2013 werden stromsparende Monitore eingesetzt.

• In einer Untersuchung in 2015 wurde geklärt, dass auf

Grund der zentralen Lage des Rechenzentrums inner­

halb des Gebäudes keine Energie durch Reduzierung

der Rechenzentrumsfläche gespart werden kann.

• Die Mitarbeiter sind angehalten, PCs und weitere

Stromverbraucher (Drucker etc.) am Abend abzuschal­

ten. Zur Vermeidung von längeren Wartezeiten bei

Arbeitsbeginn startet eine automatische Funktion den

PC in dem Moment, wenn sich der Mitarbeiter am

Zeiterfassungsterminal einbucht.

• Herkömmliche Standard­Leuchtmittel werden konse­

quent durch LED­Technologie ausgetauscht.

Die Optimierung der Heizungsanlagen und -steue-rungen unterliegt einem ständigen Prozess. Sämtliche

Anlagen in den Gebäuden der LfA werden fachmän­

nisch gewartet und ältere Anlagen oder Anlagenteile

nach dem jeweiligen Stand der Technik erneuert und

ausgewechselt. Grundsätzlich sind bereits alle Liegen­

schaften am Standort an das Fernwärmenetz der Stadt

München angeschlossen.

Die LfA-Repräsentanz Nürnberg hat 2017 neue Flä­

chen bezogen. Die neuen Büroräume befinden sich nun

am Tullnaupark in einem 5­geschossigen Büro­Neubau,

der u.a. mit Fernwärme­Anschluss, einer mechanischen

Lüftungsanlage sowie Kühlsegeln zur natürlichen Regu­

lierung des Raumklimas ausgestattet ist. Der technische

Ausbau der Liegenschaft ist auf dem neuesten Stand.

Die angemieteten Büroräume des 2015 neu errichteten

Förderstützpunktes Hof sind in einem denkmalge­

schützten Gebäude untergebracht, dessen Fenster vom

Eigentümer mit Wärmeschutzverglasung ausgestattet

wurden. Im Rahmen der von der LfA durchgeführten

Sanierungs­ und Umbaumaßnahmen wurde die Elektro­

verkabelung komplett ersetzt und auf den neuesten

Stand der Technik gebracht, bei Decken­ und Arbeits­

leuchten durchgängig LED­Technik eingesetzt und

durch die Erneuerung der Sanitärbauten der Wasserver­

brauch deutlich reduziert.

4.3 BaulicheEnergieeffizienz

Zum eigenbetrieblich genutzten Gebäudebestand der

LfA gehören sechs Gebäude in der Königin­, Kaulbach­

und Von­der­Tann­Straße. Die Gebäude und die techni­

schen Einrichtungen befinden sich aufgrund der ständig

durchgeführten Wartungs­, Sanierungs­ und Renovie­

rungsarbeiten in einem energetisch guten Zustand.

Das Gebäude Königinstraße 17 steht unter Denk­

malschutz. Es wurde 1993 grundlegend saniert; u. a.

wurden dabei die komplette Gebäudetechnik und die

Fenster erneuert.

Das Rückgebäude Königinstraße 17 (Finanzhaus) wur­

de zusammen mit dem Gebäude Königinstraße 17 im

Jahr 1993 erweitert und saniert. Die Außenwände sind

mit einem Wärmedämmverbundsystem ausgestattet.

Das Gebäude Königinstraße 15 wurde 2005 neu er­

richtet und entspricht dem aktuellen Stand der Technik.

Eine ressourcenschonende und effiziente Kühldecke,

die im Sommer kühlt und im Winter heizt, wurde hier

anstelle eines konventionellen Klima­ bzw. Heizsystems

eingebaut. Im Sommer 2017 wurde die Kältetechnik

erneuert, wodurch u.a. der Stromverbrauch der Anlage

deutlich reduziert werden konnte.

Das Gebäude Kaulbachstraße 8 stammt aus dem Jahr

1953. Zuletzt wurde 1978 ein Anbau errichtet und die

technischen Einrichtungen erneuert. Im Zuge des 2017

genehmigten Sanierungsprojektes wird die gesamte

Gebäudehülle energetisch saniert. Die Installation einer

Photovoltaik­Anlage sowie der Anschluss des Gebäudes

an das Fernkältenetz der Stadt München wird geprüft.

Ferner wird die gesamte Elektroinstallation gemäß den

geltenden Richtlinien erneuert. Die Kantine wird im

Erdgeschoss platziert, die gesamte Küchen­ und Abluft­

technik erneuert.

Die beiden Gebäude in der Von-der-Tann-Straße

wurden zuletzt 2002 einschließlich der technischen

Einrichtungen grundlegend saniert. Die Fassade wurde

mit einem Wärmedämmverbundsystem ausgestattet

und die Fenster wurden komplett erneuert. In 2017

wurden die großen Fensterflächen im Erdgeschoss mit

Sonnenschutzfolien belegt, was sich sehr positiv auf

den Kühlbedarf der Räume ausgewirkt hat.

Energieverbrauch (in kWh)

Jahr 2015 2016 2017

Elektroenergie 1.751.989 1.700.000 1.610.000

pro Mitarbeiter* 5.261 5.000 5.000

Heizenergie 1.432.200 1.425.000 1.148.000

pro Mitarbeiter* 4.301 4.000 3.500

*Grundlage 2017: 325 Mitarbeiter

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CO2-Emissionen (kg CO2)*

Jahr 2015 2016 2017

Elektroenergie ** ** **

Heizenergie 157.542 156.750 126.280

Kopierpapier 13.825 12.052 11.547

Superbenzin 8.950 5.513 13.073

Diesel 84.626 78.670 69.039

Bahnreisen 2.188 2.505 2.000

Flugreisen 12.050 9.513 8.335

Gesamt 279.181 265.003 230.274

CO2

/ Mitarbeiter*** 838 805 709

* Zur Berechnung siehe „Kennzahlen zu CO2­ Emissionen 2015 bis 2017“.

** Klimaneutral erzeugt; 100 % Ökostrom der SWM.*** Grundlage 2017: 325 Mitarbeiter

4.4 Treibhausgase

Die CO2­Emissionen vermitteln einen Eindruck über

die Klimarelevanz der Geschäftstätigkeit der LfA. Zur

Berechnung der CO2­Emissionen als wichtige Kenngrö­

ße werden alle umweltrelevanten Verbrauchswerte mit

Hilfe von standardisierten Umrechnungsfaktoren (z. B.

nach VfU­Standard) in CO2­Äquivalente umgerechnet.

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Betr iebl icherUmweltschutz

4.5 Umweltzertifizierungen

Die LfA ist Gründungsmitglied des im Jahr 1995 ins Leben geru­

fenen Umweltpakt Bayern, einer Vereinbarung zwischen der

Bayerischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft, die

auf Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Kooperation beruht.

Der Umweltpakt Bayern versteht sich als Impulsgeber für neue

Wege, Methoden und Themenfelder, mit dem

Ziel einer nachhaltigen Entwicklung Bayerns.

Schwerpunkte der aktuellen Vereinbarung

„Gemeinsam Umwelt und Wirtschaft stärken“

sind die Bereiche Klimawandel, Biodiversität,

Energiewende, Energieeffizienz und Rohstoffe.

Die LfA ist seit 2010 als Münchner ÖKOPROFIT-Betrieb ausge­

zeichnet. Bei ÖKOPROFIT® München (ÖKOlogisches PROjekt Für

Integrierte UmweltTechnik) handelt es sich um ein Kooperations­

projekt zwischen der Landeshauptstadt, Münchner Betrieben, der

Industrie­ und Handelskammer und den Stadtwerken München.

Mit Hilfe von externer Beratung entwickeln die teilnehmenden

Unternehmen gezielte betriebliche Maß­

nahmen, um die Umwelt zu entlasten. Das

Projekt beruht auf Freiwilligkeit und Ei­

geninitiative der Teilnehmer und stärkt die

drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie,

Ökonomie und Soziales.

Für ihre Betriebsverpflegung hat die LfA seit 2010 das BIO­Zerti­

fikat nach der Verordnung (EG) 834/2007 (EG­ÖkO­VO). Die Norm

beinhaltet EU­weit geltende Vorschriften zu Erzeugung, Verarbei­

tung, Handel und Einfuhr von Öko­Produkten, definiert Mindest­

standards der ökologischen Lebensmittelverarbeitung und regelt die

Kontrolle und Kennzeichnung von Öko­Produkten.

Einmal jährlich überprüft die staatlich anerkannte Kontrollstelle

ABCERT die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften der EG­

Öko­Verordnung bei der Verarbeitung von

ökologischen Produkten in der Kantine der

LfA, wie beispielsweise die Lebensmittellage­

rung und ­verarbeitung, Betriebsabläufe und

Warenflüsse sowie die Wareneingangs­ und

­ausgangsdokumentation. Zusätzlich werden

unangekündigte Stichproben durchgeführt.

Die LfA nahm im Herbst 2014 an der Re­Zertifizierung „Green-IT“

teil und hat das Zertifikat „Green IT RZ­Benchmarking“ erneut

erhalten. Hierbei wurden folgende Ergebnisse erreicht:• Steigerung des Virtualisierungsgrades von 8,7 % auf 20,9 %,• Einsatz von 235 Thin­Clients markiert den Bestwert in der Peer

Group „Kleines Rechenzentrum“,• Trotz erhöhter Rechenleistung im

Rechenzentrum ist der PUE­Wert mit

1,62 gleichgeblieben.

Die LfA verfügt seit Februar 2016 über ein nach EMAS validiertes

Umweltmanagement (DE­155­00312). Danach wird bescheinigt,

dass die LfA zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleis­

tung ein Umweltmanagementsystem nach der EG­Verordnung

1221/2009 und EN ISO 14001:2004

Abschnitt 4 anwendet, regelmäßig eine

Umwelterklärung veröffentlicht, das Umwelt­

managementsystem und die Umwelterklä­

rung von einem zugelassenen, unabhängigen

Umweltgutachter begutachten lässt und im

EMAS­Register eingetragen ist.

Im Jahr 2017 wurden insgesamt rund 230 t CO2 emit­

tiert, was einem Emissionsvolumen von 709 kg CO2 pro

Mitarbeiter entspricht. Im Vergleich zu 2015 wurde der

Gesamtwert somit um ca. 17 % reduziert.

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3736

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Nachhal t igeBeschaffung

Der Beschaffungsprozess ist in der LfA nachhaltig

ausgerichtet. Als Anstalt des Öffentlichen Rechts

berücksichtigt sie beispielsweise die „Umweltrichtlinien

Öffentliches Auftragswesen“ sowie die Beschlüsse und

Bekanntmachungen der Bayerischen Staatsregierung

und des Bayerischen Landtags wie den „Equal­Pay­Be­

schluss“ oder die Bekanntmachung zur Vermeidung des

Erwerbs von Produkten aus ausbeuterischer Kinderar­

beit.

In einer Dienstanweisung „Beschaffungswesen“ ist

der Prozess einheitlich geregelt. Danach sind Beschaf­

fungen unter Einhaltung der rechtlichen Vorgaben

(Vergabeverordnung (VgV), Verdingungsordnung für

Leistungen (VOL), Vergabe­ und Vertragsordnung für

Bauleistungen (VOB) etc.) durchzuführen, um beispiels­

weise dadurch auch die Einhaltung von Umweltstan­

dards bei Lieferanten, die Vermeidung untertariflicher

Entlohnung und eine größtmögliche Umweltver­

träglichkeit bei den zu beschaffenden Materialien zu

erzielen.

Darüber hinaus enthalten die Beschaffungsgrundsät­

ze der LfA bei den Zuschlags­ bzw. Eignungskriterien

neben den Kriterien Preis, Qualität, Wartungskosten,

Zweckmäßigkeit, Risiken etc. auch ausdrücklich das

Kriterium der Umweltverträglichkeit.

Wo immer es möglich ist, arbeitet die LfA mit regiona-len und auch mit kleineren Lieferanten zusammen.

Auch bei diesen wird versucht, neben den aufge­

zeigten, im öffentlichen Bereich geltenden Umwelt­

schutz­ und Nachhaltigkeitskriterien auf Nachhaltig­

keitsverpflichtungen, ­richtlinien und ­erklärungen

hinzuwirken, sofern die jeweilige Betriebsgröße die

Möglichkeiten dazu bietet.

Lieferantenaudit: Anhand von Unternehmenszer-tifizierungen und Produktauszeichnungen (z.B.

DIN EN ISO 14000ff, Umweltpakt Bayern, Blauer Engel,

EU­Ecolabel, FSC­Siegel, natureOffice etc.) wird auf

die Verpflichtung der Lieferanten zu nachhaltigem

Wirtschaften geachtet. Ab einem Auftragswert von

30.000 EUR wird über mögliche Lieferanten, die zur

Auswahl stehen, eine Auskunft aus dem Gewerbe-zentralregister eingeholt. Liegen keine Eintragungen

vor, wird damit bestätigt, dass keine Gewerbeuntersa­

gungen, Rücknahmen von Erlaubnissen/Konzessionen

etc. beispielsweise aufgrund von Umweltvergehen oder

Verstößen gegen das Mindestlohngesetz vorliegen.

Bei der Beschaffung von IT-Systemen wird die Einhal­

tung von Umweltnormen, etwa bei Monitoren (TCO

Certified Displays 6, Energy Star), bei Client­Hardware

(Energy Star, EPEAT) und bei Netzteilen (Plus80 Norm)

beachtet.

Damit stellt die LfA sicher, dass Umwelt- und Sozialas-pekte bei allen wesentlichen Beschaffungsvorgän-gen zum Tragen kommen und über die Bank hinaus

Wirkung zeigen.

Seit 2005 ist die Lebensmittelbeschaffung für die

Verpflegungszubereitung in der Kantine sukzessive auf

Bio-Produkte umgestellt worden.

So bezieht die LfA z. B. ihr Rindfleisch von einem Bio­

land­Betrieb im Freisinger Moos. Die Backwaren werden

bei einer Öko­Bäckerei aus München eingekauft, die u.

a. auf den Einsatz von Agro­Chemikalien, Backhilfsmit­

teln, chemischen Färbungsmitteln sowie gentechnisch

veränderten Rohstoffen verzichtet.

Die Kaffeeprodukte bezieht die LfA von der Gesellschaft

zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt

mbH (GEPA). Das Handelshaus ist der größte europäi­

sche Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Hand­

werksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt.

Neben ökologischen Zielen verfolgt die Gesellschaft

insbesondere auch eine Verbesserung der Lebensbedin­

gungen der Menschen, die aufgrund regionaler und na­

tionaler Wirtschafts­ und Sozialstrukturen ihres Landes

sowie der Weltwirtschaft benachteiligt sind.

In der LfA sind seit Anfang 2013 Trinkwasserspender aufgestellt. Die Geräte sind an die Wasserleitung ange­

schlossen, sodass das qualitativ hochwertige Münchner

Trinkwasser kostenlos zur Verfügung steht.

5. NachhaltigeBeschaffung

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Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Verantwortungsvol leProdukteundDienst le istungen

6. Verantwortungsvolle ProdukteundDienstleistungen

Die LfA setzt mit ihren Förderschwerpunkten

• Gründung• Wachstum• Innovation• Energie und Umwelt• Stabilisierung und• Infrastruktur

Zeichen für eine nachhaltige Wirtschaftsförderung in Bayern. Zusammen mit ihrem Träger, dem Freistaat

Bayern, wird der nachhaltige Einsatz öffentlicher Mittel

koordiniert, um durch eine bewusste Förderpolitik

Mehrwert zu generieren. Die Förderung struktur-schwacher Regionen ist dabei ebenso Auftrag der

LfA wie der Ausgleich betriebsgrößenspezifischer Nachteile. Dies spiegelt sich im Kundenspektrum wi­

der. Die Produkte richten sich an Existenzgründer, kleine

und mittlere Unternehmen und Freie Berufe sowie an

Kommunen. Die bewährten Förderinstrumente sind

Darlehen, Risikoentlastungen, Beteiligungskapital sowie

Beratung.

In enger Abstimmung mit den Akteuren der bayerischen

Wirtschaftspolitik legt die LfA bei der Konzeption der Förderprogramme großes Augenmerk darauf, dass

soziale Aspekte aber auch der nachhaltige Schutz der

Umwelt sowie Beiträge zur Einsparung natürlicher Res­

sourcen Beachtung finden. Dieser produktübergreifen­

de Fokus führt dazu, dass in sämtlichen Förderschwer­

punkten eine verantwortungsvolle und nachhaltige

Förderung angeboten wird und die Produkte ergänzend

Anwendung finden können. Zudem überprüft die LfA

ihr Produktangebot in engem Dialog mit den Partner­

banken kontinuierlich, um es bedarfsgerecht und unter

Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsgedankens zu

optimieren.

Vorhaben, die unter ethischen, sozialen oder Umwelt­

aspekten problematisch erscheinen, schließt die LfA von

der Finanzierung aus.

Den zeitgerechten und programmgemäßen Einsatz der Fördermittel überwachen die Hausbanken als

Vertriebspartner der LfA. Die LfA wiederum prüft tur­

nusmäßig die Verwaltung der ausgereichten Kredite bei

den Hausbanken.

Im erweiterten Fördergeschäft begleitet die LfA

größere Vorhaben, soweit davon bedeutende positive

Effekte auf die Regionalstruktur bzw. den Arbeitsmarkt

in Bayern ausgehen. Durch die Finanzierung von größe­

ren Infrastrukturvorhaben, wie beispielsweise Projekten

im Verkehrs­ oder Energiesektor, trägt die LfA dazu bei,

Bayern als Investitionsstandort nachhaltig zu stärken.

Allein 2017 hat die LfA rund 4.400 kleine und mittlere

Unternehmen mit zinsgünstigen und langfristigen För­

derkrediten in Höhe von rund 1,62 Mrd. EUR versorgt

und damit die Finanzierung von Unternehmensvorha­

ben in Höhe von rund 2,5 Mrd. EUR ermöglicht. Hiervon

nutzten rund 900 Unternehmen zudem die Risikoent­

lastung der LfA durch Haftungsfreistellungen, die in

diesen Fällen bankmäßig nicht ausreichende Absiche­

rungen verstärkten.

Obwohl sich die Zinsen in den letzten 3 Jahren konti­

nuierlich auf einem sehr niedrigen Niveau befanden,

wurde das Förderangebot der LfA verstärkt nach-gefragt.

Besonders in den Bereichen Gründung, Innovation

sowie Energie und Umwelt hat die LfA ihr Angebot in

den vergangenen Jahren wesentlich ausgebaut. Neue

Förderprodukte wurden geschaffen, um der Nachfrage

gerecht zu werden sowie Fördermodalitäten angepasst.

Die Einführung von Tilgungszuschüssen mit dem

Energiekredit Gebäude im Jahr 2017 bedeutet

Neuland für die LfA und gibt der Förderung ener-giespezifischer Investitionen eine herausragende

Bedeutung. Für 2017 ergibt sich ein Zusagevolu-men für energiespezifische Maßnahmen in Höhe von

rund 135 Mio. EUR, die damit verbundenen Vorha­

ben belaufen sich auf ein Gesamtvolumen von über

239 Mio. EUR.

Im Frühjahr 2018 wurde die Energieeffizienzförde-rung weiter ausgebaut und optimiert. Nunmehr sind

beim Energiekredit und Energiekredit Plus Tilgungszu-schüsse bis zu 2 % möglich.

Die Nachfrage nach dem Förderangebot im Bereich Energie stieg deutlich an. Dies ist auf das optimierte

Förderangebot der LfA zurückzuführen.

Für die LfA ist es darüber hinaus von großer Bedeu­

tung, auch kurzfristig handlungsfähig zu sein und

beispielsweise bei auftretendem Finanzierungsbedarf

durch Naturkatastrophen zeitnah Förderangebote

zur Verfügung stellen zu können. Dabei bietet die LfA

immer wieder flankierend zu den von der Bayerischen

Staatsregierung beschlossenen Hilfsprogrammen für

Geschädigte von Unwettern und sonstigen Umwelt­

katastrophen unbürokratisch Unterstützung an. Diese

kann aus Sonderregelungen in den Programmen Start­

und Investivkredit erfolgen, indem die Antragsvoraus­

setzungen den besonderen Bedürfnissen angepasst

werden.

Entwicklung der Mittelstandsförderung

Jahr 2015 2016 2017

geförderte Unternehmen

4.333 4.025 4.386

Darlehensvolumen (in Mrd. EUR)

1,47 1,48 1,62

ausgelöstes Investitionsvolumen (in Mrd. EUR)

2,05 2,11 2,46

neu geschaffene Arbeitsplätze

3.600 4.428 5.561

Wirkung des Förderangebots im Bereich Energie

Jahr 2015 2016 2017

Zusagevolumen (in Mio. EUR)

84 98 135

ausgelöstes Investitionsvolumen (in Mio. EUR)

278 112 239

6.1 Beratung

Je mehr Unternehmen die Investitionshilfen der LfA

nutzen, desto wirkungsvoller lässt sich die Wirtschafts­

förderung für den Standort Bayern insgesamt gestalten.

Kommunikation und Information haben bei der LfA

deshalb einen hohen Stellenwert.

Die Förderberatung der LfA ist das Herzstück der

Informations­ und Beratungsarbeit. Speziell geschulte

Mitarbeiter beantworten Fragen rund um das Thema

Wirtschaftsförderung und halten Unterlagen zu allen

Förderthemen bereit. Die LfA ist überall in Bayern

präsent: Auf zahlreichen Messen, durch regelmäßige

Beratertage in allen bayerischen Regierungsbezirken,

mit den „Informationstagen Wirtschaftsförderung“ an

wechselnden Veranstaltungsorten und in der Nürnber­

ger LfA­Repräsentanz sowie dem Förderstützpunkt in

Hof.

Unternehmen in Schwierigkeiten finden Hilfe bei der

Task Force der LfA, die schnell, unbürokratisch und

kostenlos unterstützt, um Wege aus der Krise zu finden

und den Betrieb wieder auf Kurs zu bringen.

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40 41

Der Regionalkredit setzt einen speziellen

Anreiz für Unternehmen, in strukturschwä­

chere Regionen Bayerns zu investieren. Ziel

der Förderung ist es, dort über die nach­

haltige Stärkung der regionalen Investiti­

onstätigkeit dauerhaft wettbewerbsfähige

Arbeitsplätze zu schaffen und so in ganz

Bayern gleichwertige Lebens­ und Be­

schäftigungsbedingungen herzustellen.

Besonders Handwerksunternehmen finden

im Regionalkredit ein passendes Finanzinst­

rument. Ein anderer Fokus der Regionalför­

derung ist nachhaltiger Tourismus. Im Jahr

2017 wurden 74 regionalwirtschaftlich be­

deutsame Vorhaben mit rund 115 Mio. EUR

gefördert.

Für Unternehmen oder Vorhaben, die

die Voraussetzungen der zinsverbilligten

Förderprogramme nicht erfüllen, bietet

die LfA den zinsgünstigen Universal-kredit. Mit dem Universalkredit können

mittelständische Betriebe nahezu alle im

Wachstumsprozess anfallenden Aufwen­

dungen decken. Ebenfalls einbezogen sind

Vorhaben bayerischer Unternehmen im

Ausland, soweit sie einen positiven Bayern­

effekt auslösen, also den Stammsitz des

Unternehmens in Bayern stärken und die

heimischen Arbeitsplätze sicherer machen.

Mit seinen breiten Einsatzmöglichkeiten

ist der Universalkredit eine Stütze der

nachhaltigen Wachstumsförderung der LfA.

Die Zusagen daraus belaufen sich in 2017

auf 459 Mio. EUR, davon 170 Mio. EUR für

Betriebsmittel.

Die LfA unterstützt darüber hinaus die

Wachstumsförderung in Bayern mit Konsor­

tial­ und Globaldarlehen.

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Verantwortungsvol leProdukteundDienst le istungen

6.2 Gründungsförderung

Die Gründungsfinanzierung ist ein

Aufgabenschwerpunkt der LfA. Gründer

übernehmen unternehmerische Verantwor­

tung und schaffen neue Arbeitsplätze. Sie

beleben den Wettbewerb und tragen zu

strukturellem Wandel und konjunktureller

Stabilisierung bei.

Die LfA bietet Jungunternehmern auf dem

Weg in die wirtschaftliche Selbständigkeit

eine umfassende Beratung sowie attrak­

tive Finanzierungsprodukte . Da vielen

Gründern fehlende Kreditsicherheiten den

Weg in die Selbstständigkeit erschweren,

können Risikoübernahmen der LfA genutzt

oder Beteiligungskapital hinzugewonnen

werden. Somit haben Gründer die Chance,

auch ambitionierte Vorhaben in die Tat

umzusetzen und ihren Betrieb von Beginn

an auf eine solide finanzielle Grundlage zu

stellen Das gilt sowohl bei Neugründungen

als auch bei der Übernahme bestehender

Betriebe oder beim Eingehen einer tätigen

Beteiligung. Die von der LfA geförderten

Existenzgründer starten auf Basis eines

nachhaltigen Unternehmenskonzepts und

streben eine Vollexistenz an.

Für den Start in die berufliche Selbständig­

keit bietet die LfA mit dem Startkredit, der

im Rahmen des Bayerischen Mittelstands­

kreditprogramms (MKP) ausgereicht wird,

Jungunternehmern beste Bedingungen.

Dieses Förderprogramm ist ausgestattet mit

attraktiven Zinssätzen und tilgungsfreien

Anfangsjahren, einem Darlehenshöchstbe­

trag von 10 Mio. EUR und auf Wunsch mit

Risikoübernahme.

Im Jahr 2017 hat die LfA über 1.100

Gründungen mit Darlehen von rund

297 Mio. EUR finanziert. Die Förderung

konzentriert sich dabei auf Gründer, die

mindestens 10.000 EUR investieren. Der

Finanzierungsbedarf bei Gründungen

belief sich im Einzelfall auf durchschnitt­

lich 346.000 EUR. Der Beitrag der LfA

lag im Durchschnitt bei 73 Prozent; auch

eine 100­prozentige LfA­Finanzierung ist

möglich.

Anfang 2017 erfolgte eine grundlegende

Neuausrichtung des Bayerischen Mittel­

standskreditprogramms, um das Förderan­

gebot noch leichter für Gründer zugänglich

zu machen. Die Verbesserungsmaßnahmen

erzielten eine gute Wirkung, die sich in der

gestiegenen Nachfrage spiegelt.

6.3 Wachstumsförderung

Das Geschäftsfeld Wachstum ist jenes mit

der größten Zielgruppe, dem größten Fördervolumen und größtem Förderan-gebot. Nachhaltiges Wachstum ist unab­

dingbar für die Sicherung von Wohlstand,

Arbeitsplätzen und sozialer Sicherheit. Der

bayerische Mittelstand findet ein breitge­

fächertes Angebot, damit Marktchancen

genutzt werden können. Es deckt nahezu

das ganze Spektrum langfristiger Investiti­

onen kleiner, mittlerer und auch größerer

mittelständischer Unternehmen einschließ­

lich Freiberufler ab.

Im Rahmen des Bayerischen Mittelstands­

kreditprogramms bietet die LfA in diesem

Förderbereich den Investivkredit an. Er

zielt darauf ab, Investitionen im Zusammen­

hang mit Erweiterung, Rationalisierung und

Modernisierung von bestehenden Betrieben

zu unterstützen. Die Finanzierung kann

auch der Errichtung eines Zweigbetriebs

dienen oder dem Erwerb von Lizenzen

oder Patenten. Im Jahr 2017 gingen an

1.400 kleine und mittlere Betriebe Zusagen

von 422 Mio. EUR für Investitionen von

612 Mio. EUR. Im Durchschnitt wurden die

Investitionen damit zu fast 69 Prozent von

der LfA finanziert; eine Vollfinanzierung oder

auch eine Risikoübernahme bis zu 60 %

durch die LfA ist möglich.

Neben Fremdkapital bietet die LfA auch Be-teiligungen zur Stärkung der Eigenka-pitalbasis mittelständischer Unternehmen

an. Hier kommen z. B. Co­Investments zu

Beteiligungen der BayBG Bayerischen Betei­

ligungsgesellschaft mbH zum Einsatz, die

als Universalanbieter nahezu alle Unterneh­

mensphasen abdeckt.

Mit dem von LfA und Bayern Kapital im

Jahr 2015 aufgelegten Wachstumsfonds Bayern mit einem Volumen von 100 Mio.

EUR steht aussichtsreichen jungen Techno­

logieunternehmen in Bayern deutlich mehr

Wagniskapital zur Verfügung, um ihre Ideen

zu verwirklichen, mit innovativen Produkten

am Markt zu starten und zu expandieren.

Nach dem Motto „Frisches Geld für frische

Ideen“ stattet der Fonds Start­ups mit dem

für sie so wichtigen Wagniskapital aus.

Start­ups mit herausragend innovativen

Produkten sollen bevorzugt Unterstützung

finden, da Innovationen für das Fortbe­

stehen im globalen Produkt­ und Ideen­

wettbewerb notwendig sind und somit

nachhaltig Arbeitsplätze sichern. Durch den

Wachstumsfonds Bayern, der vom Freistaat

Bayern mit 30 Mio. EUR unterstützt wird,

können voraussichtlich 250 Mio. EUR an

Wachstumsinvestitionen mobilisiert wer­

den. In den ersten beiden Jahren konnten

bereits 12 Unternehmen von dem Angebot

profitieren.

Entwicklung der Gründungsförderung

Jahr 2015 2016 2017

geförderte Existenz­gründungen

1.131 1.003 1.174

Neuzusage­ volumen (in Mio. EUR)

260 266 297

Entwicklung der Wachstumsförderung

Jahr 2015 2016 2017

Zusagevolumen (in Mio. EUR)

1,411 1,767 1,602

ausgelöstes Inves­titionsvolumen (in Mio. EUR)

5,172 3,539 5,454

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42 43

6.5 Energie­undUmwelt­förderung

Über die allgemeine Mittelstandsförde­

rung hinaus hilft die LfA Unternehmen

und Kommunen (siehe dazu unter Infra­

strukturförderung), Umweltschutzziele zu

verwirklichen. Durch die Finanzierung von Maßnahmen in den Umweltschutz und in erneuerbare Energien setzt die LfA An­

reize, Verfahrensweisen auf den neuesten

umwelttechnischen Stand zu bringen und

energieeffizient zu arbeiten.

Eine intakte Umwelt wird immer stärker

zum Standortfaktor. Für Unternehmen

gibt es dabei vielfältige Möglichkeiten, ihr

ökologisches Profil zu optimieren, die sich

mittel­ und langfristig auch ökonomisch

auszahlen. So bereiten beispielsweise

eingesparte Energiekosten den Unterneh­

men dauerhaft Wettbewerbsvorteile. Das

LfA­Angebot zur Förderung von Energie­

spar­ und Umweltmaßnahmen wird laufend

optimiert und wurde in den vergangenen

zwei Jahren um das Teilprodukt „Klima­

schutz“ im Ökokredit sowie den Energiekre­

dit Gebäude ergänzt.

Eine wesentliche weitere Verbesserung der

Energieeffizienzförderung wurde im April

2018 erzielt. Bei den Programmen Energie-kredit und Energiekredit Plus bietet die

LfA neben attraktiven Zinssätzen zusätzlich

Tilgungszuschüsse. Eine Energieein­

sparung von mindestens 10 % wird im

Energiekredit mit einem Tilgungszuschuss

von 1 % des Darlehensbetrages gefördert,

eine Einsparung von mindestens 30 % im

Energiekredit Plus sogar mit 2 %. Zudem

wurde der maximale Darlehensbetrag im

Zuge der Produktverbesserung von 2 Mio.

auf 10 Mio. EUR angehoben.

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Verantwortungsvol leProdukteundDienst le istungen

6.4 Innovationsförderung

Für die Zukunftsfähigkeit der bayerischen

Wirtschaft und des Wirtschaftsstandortes

Bayern kommt dem Thema Innovation

eine hohe Bedeutung zu. Innovatio­

nen stehen im Zentrum von Wachstum,

Beschäftigung und Wohlstand. Innova­

tive Unternehmen, die Forschung und

Entwicklung betreiben und Produkte mit

Alleinstellungsmerkmalen vermarkten, sind

deutlich erfolgreicher. Damit auch kleine

und mittelständische Betriebe ihr technolo­

gisches Potential zur Geltung bringen, beim

Thema Digitalisierung mithalten können

und Innovationen verfolgen, werden sie von

der LfA mit dem Technokredit, dem Digital­

kredit oder dem Universalkredit Innovativ

unterstützt. Risikoübernahmen runden das

Innovationsangebot der LfA ab.

Der zinsgünstige Technokredit steht

mittelständischen Unternehmen für den

Einsatz neuer Technologien zur Verfügung,

die sich in der jeweiligen Branche noch

nicht durchgesetzt haben. Der Technokredit

zeichnet sich durch ein breites Laufzeitspek­

trum sowie dem maximalen Finanzierungs­

anteil von 100 % aus.

Mit dem Universalkredit Innovativ steht ein weiteres Förderprogramm für

mittelständische Unternehmen, die in den

Bereichen Forschung und Entwicklung bzw.

Innovation besonders engagiert sind, zur

Verfügung. Dieses besondere Engagement

wird anhand eines Kriterienkatalogs für

das Unternehmen als Ganzes definiert und

muss nicht für das einzelne zu finanzieren­

de Vorhaben erfüllt werden. Die Darlehen

sind obligatorisch mit einer 70 %igen Haf­

tungsfreistellung ausgestattet und werden

von einer Garantie im Rahmen des Horizon

2020­Programms der Europäischen Union

(Rahmen für Forschung und Innovation)

und dem unter der Investitionsoffensive für

Europa errichteten Europäischen Fonds für

strategische Investitionen („EFSI“) ermög­

licht. In 2017 wurden 11 Mio. EUR über den

Universalkredit Innovativ ausgereicht.

Die LfA wird das Angebot zur Innovations­

förderung optimieren, so dass die Finanzie­

rungsanreize auch in der Niedrigzinsphase

erhalten bleiben.

Mit dem Digitalkredit wird seit 2016

der bayerische Mittelstand bei Digitalisie­

rungsvorhaben unterstützt. Durch diesen

flankiert die LfA die Zukunftsstrategie

BAYERN DIGITAL der Bayerischen Staatsre­

gierung und ergänzt die Zuschussförderung

über den Digitalbonus. Dieses Programm

unterstützt kleine und mittlere gewerbliche

Entwicklung der Innovationsförderung

Jahr 2015 2016 2017

Zusagevolumen (in Mio. EUR)

20 15 11

ausgelöstes Inves­titionsvolumen (in Mio. EUR)

28 39 15

Entwicklung im Bereich Energie und Umwelt

Jahr 2015 2016 2017

Zusagevolumen (in Mio. EUR)

62 49 179

ausgelöstes Inves­titionsvolumen (in Mio. EUR)

105 93 368

Bisher schon konnten mit dem Energiekre-dit und dem Energiekredit Plus kleine

und mittlere Unternehmen der gewerbli­

chen Wirtschaft und freiberuflich Tätige

bei Investitionen, die eine energierelevante

Verbesserung bewirken, unterstützt wer­

den. Gefördert werden durch den Energie-kredit eigenverantwortliche Investitionen

in den Bereichen allgemeine Energieeinspa­

rung und Nutzung erneuerbarer Energien.

Die Investition muss eine wesentliche

Energieeinsparung bzw. eine Steigerung

der Energieeffizienz oder die Nutzung von

erneuerbaren Energien bewirken. Auch

Vorhaben zur Nutzung von Kraft­Wärme­

Kopplung und gewerbliche Kostenanteile

bei energetischen Sanierungsmaßnahmen

an Gebäuden sind förderfähig.

Der Energiekredit Plus widmet sich der

Finanzierung von Maßnahmen zur Steige­

rung der Energieeffizienz. Damit können

Maschinen bzw. Anlagen, die mindestens

20 % weniger Energie als die zu ersetzen­

den Maschinen verbrauchen, möglichst in

Verbindung mit Prozessoptimierungen und

Wärmerückgewinnung, gefördert werden.

Auch alleinige Investitionen in Wärme­ oder

Kälterückgewinnung und Strom­ und Spit­

zenlastmanagementsysteme werden unter

der Voraussetzung, dass mindestens 20 %

des Wärmepotentials zurückgewonnen

bzw. der Stromverbrauch um mindestens

20 % reduziert wird, unterstützt. Im Jahr

2017 wurden insgesamt Darlehen in Höhe

von rund 26 Mio. EUR zugesagt.

Im Mai 2016 wurde der Ökokredit um ein

neues Teilprogramm „Klimaschutz“ erwei­

tert. Damit werden in diesem Programm

neben Umweltschutzinvestitionen auf den

Gebieten Abwasserreinigung, Luftreinhal­

tung, Lärm­ und Erschütterungsschutz,

Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz,

Boden­ und Grundwasserschutz auch kli­

maschutzrelevante Investitionen gefördert.

Diese Investitionen können Maßnahmen,

die zur Verringerung von Treibhausgasemis­

sionen um mindestens 10 % führen, sowie

Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung

gegen potentielle Schäden als Folge von

Extremwetterereignissen darstellen. Als Prä­

ventionsmaßnahmen werden z.B. Betriebs­

verlagerungen aus hochwassergefährdeten

Gebieten sowie die bauliche Verstärkung

von Gebäuden als Vorbeugung gegen

erhöhte Wind­ und Schneelast angesehen.

Die geförderten Investitionen zum Umwelt­

schutz müssen über das hinausgehen, wozu

der Antragsteller durch behördliche oder

rechtliche Vorgaben zum Zeitpunkt der An­

tragstellung verpflichtet ist. Diese Vorgabe

erhöht die Motivation, überobligatorisch in

den Umweltschutz zu investieren.

Die Nachfrage nach dem Ökokredit, stieg in

den letzten Jahren kontinuierlich an. Im Jahr

2017 wurden Darlehen in Höhe von über

45 Mio. EUR zugesagt und somit Inves­

titionen in Höhe von rund 131 Mio. EUR

ausgelöst.

Seit Juli 2017 bietet die LfA den Energie-kredit Gebäude an – das erste Produkt in

dem Zinszuschüsse gewährt werden. Das

Angebot richtet sich an kleine und mittlere

Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft

und freiberuflich Tätige. Gefördert werden

Maßnahmen an gewerblich genutzten

Nichtwohngebäuden bzw. Gebäudeteilen,

die nach Umsetzung aller Maßnahmen

unter den Anwendungsbereich der aktuell

gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV)

fallen. Diese Maßnahmen können die

energetische Sanierung, Einzelmaßnahmen

an der Gebäudehülle und/oder –technik

sowie die Errichtung von energieeffizienten

Gebäuden betreffen. Der Energiekredit

Gebäude hat die Energie­ und Umweltför­

derung der LfA deutlich bereichert, alleine

im Energiekredit Gebäude wurden Zusagen

von 107 Mio. EUR gemacht, das dadurch

ausgelöste Investitionsvolumen lag bei rund

179 Mio. EUR.

Unternehmen, die ihre Produkte, Dienstleis­

tungen und Prozesse digital transformie­

ren oder ihre IT­Sicherheit verbessern. Es

können Vorhaben mit förderfähigen Kosten

von mindestens 25.000 EUR berücksichtigt

werden, wobei der Darlehenshöchstbetrag

2 Mio. EUR beträgt. Um den Kredit so vielen

Unternehmen wie möglich zugänglich zu

machen, besteht die Möglichkeit einer

60 %igen Haftungsfreistellung.

Weitere Engagements der LfA tragen dazu

bei, die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft

zu stärken. In erster Linie betrifft dies

• die Geschäftstätigkeit der 100­prozen­

tigen LfA­Tochter Bayern Innovativ GmbH Nürnberg, die für den Transfer

von Technologie von der Forschung in die

Wirtschaft sorgt,• die Geschäftstätigkeit der 100­prozentigen

LfA­Tochter Bayern Kapital, Landshut,

die junge, innovative Technologieunter­

nehmen in Bayern mit Beteiligungskapital

versorgt,• das Sponsoring von Businessplan-Wett-bewerben.

Außerdem engagiert sich die LfA zu­

sammen mit dem Europäischen Investi­

tionsfonds (EIF) sowie dem Bayerischen

Staatsministerium für Wirtschaft, Energie

und Technologie um die Finanzierung von

Venture-Capital-Fonds, um den Venture­

Capital­Markt, den Technologietransfer und

die Entwicklung von Technologieunterneh­

men in Bayern zu unterstützen.

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44 45

Über die hier aufgeführten zinsgünstigen

Darlehen hinaus wirkt die LfA an der Finan­

zierung größerer Infrastrukturmaßnahmen

mit Konsortialdarlehen mit.

6.8 Anlagengeschäft

Die LfA tritt als Anleger am Kapitalmarkt

auf. Ziel ist, die Eigenmittel sicher und

mit günstigen Margen anzulegen sowie

nachhaltig stabile Zusatzerträge zu erzielen,

die wieder für die Wirtschaftsförderung

eingesetzt werden. Die Anlagen erfolgen

in der Regel in festverzinslichen Inhaber­

oder Namensschuldverschreibungen und

Schuldscheinen. Um das Risiko möglichst

gering zu halten, werden Geschäfte nur

mit Emittenten und Geschäftspartnern

abgeschlossen, die hohen Bonitätsanfor­

derungen genügen. Die LfA verfolgt dabei

eine sicherheits­ und langfristig orien­

tierte buy­and­hold Strategie. Anlagen

mit einer Nachhaltigkeitseinstufung von

Sustainalytics, oekom research, imug oder

Vigeo Eiris sowie deutsche Pfandbriefe mit

einem überwiegend wohnwirtschaftlichen

Deckungsstock definiert die LfA als nach­

haltige Investments. Das Volumen dieser

nachhaltigen Anlagen beträgt über 55 %

des Gesamtanlagenbestands der LfA.

6.7 Infrastrukturförderung

Eine leistungsfähige Infrastruktur ist die

Basis für eine nachhaltig wachsende

Wirtschaft in Bayern. Sie vermindert regi­

onale Gefälle und kann strukturschwache

Regionen attraktiver gestalten. Für Unter­

nehmensgründer und ansiedlungswillige

Betriebe ist eine attraktive Infrastruktur ein

entscheidendes Kriterium bei der Standort­

wahl. Sie fördert nicht nur die Entstehung

neuer Arbeitsplätze sondern auch regionale

Wirtschaftskreisläufe, die Verkehrs­ und

Umweltbelastungen erheblich reduzieren.

Das Darlehensangebot der LfA im Ge-schäftsfeld Infrastruktur setzt sich aus

folgenden vier Programmen zusammen:

• Infrakredit Kommunal

• Infrakredit Energie

• Infrakredit Breitband

• Infrakredit Tiefengeothermie.

Im Jahr 2017 profitierten 144 kommunale

Gebietskörperschaften einschließlich ihrer

rechtlich unselbständigen Eigenbetriebe und

kommunalen Zweckverbänden in Bayern von

diesem Förderangebot.

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Verantwortungsvol leProdukteundDienst le istungen

6.6 Stabilisierung

Auch bei wettbewerbsfähigen Unterneh­

men können unverhofft schwierige Situati­

onen auftreten. So können beispielsweise

der Wegfall eines großen Abnehmers oder

konjunkturelle Schwankungen ein gesundes

Unternehmen in existenzgefährdende Liqui­

ditäts­ und Rentabilitätsprobleme bringen.

Mit einer wirksamen Unterstützung für

Unternehmen mit wirtschaftlichen Proble­

men können nachhaltig Arbeitsplätze und

die Erhaltung der Produktionskapazitäten

gesichert werden. Auch Folgeschäden bei

anderen Unternehmen durch Zahlungsaus­

fälle gilt es zu verhindern.

Voraussetzung der LfA­Förderung ist die

Vorlage eines tragfähigen Gesamtkonso­

lidierungskonzepts für eine nachhaltige

Verbesserung der betrieblichen Situation.

Der Akutkredit steht ausschließlich KMUs

offen. Durch dieses Programm ist es mög­

lich, kurzfristige Verbindlichkeiten, etwa

gegenüber Lieferanten oder einer Bank, in

langfristige Darlehen umzuschulden und

Betriebsmittel zur Aufrechterhaltung der

Zahlungsfähigkeit sowie Investitionen zur

Anpassung an geänderte Umfeldbedingun­

gen zu finanzieren. Die besonders günsti­

gen Konditionen für den Akutkredit werden

durch Gewinnmittel der LfA ermöglicht. Im

Jahr 2017 wurden dank der sehr soliden

konjunkturellen Lage lediglich 38 Darlehen

mit einem Fördervolumen von 4,5 Mio. EUR

in Anspruch genommen.

Der Universalkredit ist ein breit aufge­

stelltes Produkt und trägt im Allgemeinen

zur Stabilisierung der Wirtschaft bei.

Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft

mit einem Jahresumsatz bis einschließlich

500 Mio. EUR und Angehörige freier Berufe

sind antragsberechtigt. Das Finanzierungs­

spektrum des Universalkredits ist umfassend

und beinhaltet Investitionen, wesentliche

Aufstockungen des Warenlagers sowie

den allgemeinen Betriebsmittelbedarf

einschließlich der Umschuldung kurzfristi­

ger Verbindlichkeiten. In Kooperation mit

dem EIF bietet die LfA hier eine 60 %ige

Haftungsfreistellung an.

Im Jahr 2017 wurden im Sinne der Stabi­

lisierung nur rund 35 Mio. EUR über den

Universalkredit ausgereicht.

Entwicklung im Bereich Stabilisierung

Jahr 2015 2016 2017

Zusagevolumen (in Mio. EUR)

80 36 40

geförderte Unternehmen

145 90 92

Entwicklung der Infrastrukturförderung

Jahr 2015 2016 2017

geförderte Kommunen

181 184 144

Neuzusagevolu­men (in Mio. EUR)

145 141 94

realisierte Infra­strukturprojekte (in Mio. EUR)

304 298 195

• Mit dem Infrakredit Kommunal steht die

LfA Kommunen bei der Finanzierung von

Vorhaben zur Seite, die das Ziel haben,

ihren Standort attraktiver zu machen.

Finanziert werden Maßnahmen in den

Bereichen Verkehr, Energie, Ver­ und

Entsorgung (auch Wasser und Abwasser),

Erschließung von Gewerbeflächen, Touris­

mus, Wissenschaft, Technik und Kultur­

pflege. Das Neuzusagevolumen erreichte

in 2017 rund 88 Mio. EUR.

• Der Infrakredit Energie ermöglicht

Kommunen Vorhaben zur Energie­

einsparung oder die Umstellung auf neue

Energieträger durchzuführen. Mit diesem

Förderprogramm werden Investitionen in

die kommunale Infrastruktur zur allgemei­

nen Energieeinsparung (mindestens 20 %;

ohne Gebäude) und die Umstellung auf

erneuerbare Energieträger (ausgenommen

sind Vorhaben mit einer Vergütung nach

dem Erneuerbare­Energien­Gesetz) geför­

dert. Um die nachhaltige und zielgerich­

tete Förderwirkung sicherzustellen, ist ein

Nachweis bezüglich der Energieeinsparung

durch einen fachkundigen Dritten erfor­

derlich. In 2017 erreichte das Darlehensvo­

lumen rund 1,1 Mio. EUR.

• Der Infrakredit Breitband ergänzt die

Zuschussförderung des Ausbaus von

Hochgeschwindigkeitsnetzen durch das

Bayerische Staatministerium der Finan­

zen, für Landesentwicklung und Heimat.

Dabei finanziert die LfA Aufwendungen

von Gemeinden zur Schließung der

Wirtschaftlichkeitslücke von privaten oder

kommunalen Netzbetreibern in bayerische

Breitbandinfrastrukturen sowie Ausgaben

zur Realisierung von Betreibermodellen.

In 2017 erreichte die Breitbandförderung

der LfA ein Darlehensvolumen von rund

5 Mio. EUR.

• Mit dem Infrakredit Tiefengeothermie, der von kommunalen und gewerblichen

Unternehmen beantragt werden kann, för­

dert die LfA die günstige Finanzierung von

Investitionen zur Errichtung und Erweite­

rung von geothermischen Wärmenetzen.

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46 47

7.1 DialogmitInteressens­gruppen

Für die LfA ist der regelmäßige und offene

Dialog mit wichtigen Partnern und Inter­

essensgruppen von zentraler Bedeutung

für die kontinuierliche Verbesserung der

Förderleistung sowie zur Kommunikation

von Nachhaltigkeitsthemen.

Die wichtigsten Partner der LfA sind die

Hausbanken im Verbund mit ihren Zentral­

instituten sowie Kammern und Verbände.

In regelmäßigen Veranstaltungen und Gesprächsrunden mit diesen Partnern

werden Erfahrungen und Sichtweisen

ausgetauscht und so die Zusammenarbeit

intensiviert und ausgebaut.

Die LfA pflegt mit dem Freistaat Bayern,

dem Eigentümer und Gewährträger der

Bank, und den dazugehörenden Gremien

einen vertrauensvollen und konst-ruktiven Dialog. Die Entwicklung neuer

Produkte, z. B. im Energiebereich, bzw. die

Anpassung bestehender Förderprodukte

erfolgt in enger Abstimmung zwischen LfA

und Gewährträger.

Über ihre regelmäßig erscheinende Kun-denzeitschrift kommuniziert die Bank ihre

Angebote für Mittelstand und Kommunen.

Ständig auf dem neuesten Stand gehal­

tene Informationen zu den Angeboten

sind jederzeit im Internet abrufbar. Fragen

beantworten die Förderberatung in

München, die Repräsentanz Nürnberg

und der Förderstützpunkt Hof telefonisch

(kostenfrei) oder im persönlichen Gespräch.

Ortsnah ansprechbar ist die Bank für ihre

Kunden bei den Beratungssprechtagen, bei denen die Bank regelmäßig in ganz Bay­

ern in Zusammenarbeit mit den örtlichen

Kammern individuelle Beratung anbietet.

Das aus Gesprächen mit Multiplikatoren

resultierende Feedback fließt in die Weiter­

entwicklung bzw. Anpassung der Förder­

produkte der LfA ein. Zusätzlich werden die

Ergebnisse der regelmäßig durchgeführten

Kundenzufriedenheitsumfrage heran­

gezogen.

Der alle zwei Jahre im Internet veröffentlich­

te Nachhaltigkeitsbericht und die jährlich

veröffentlichten Nachhaltigkeitsziele sind

ein zentrales Instrument zur Kommunika­

tion der zahlreichen Aktivitäten der LfA in

diesem Bereich. Im Nachhaltigkeitsbericht

werden in einem Dreijahresvergleich auch

die ökologischen und sozialen Kennzahlen

dargestellt, um die stetige Fortentwicklung

der nachhaltigen Arbeit der LfA zu doku­

mentieren und zu erläutern.

Für die Mitarbeiter steht ein umfangrei­

ches Informationsangebot zum Thema

Nachhaltigkeit im Intranet zur Verfügung.

Hier werden die Mitarbeiter über aktuelle

Maßnahmen informiert und aktiv in deren

Umsetzung eingebunden. Im Rahmen des

hausinternen Ideenmanagements ist für

Ideen, die zu einer Steigerung der Nach­

haltigkeit in der LfA führen, ein erhöhter

Gewichtungsfaktor bei der Berechnung der

prämienrelevanten Punktzahl vorgesehen.

7.2 Kundenbeziehungen

In der gewerblichen Förderung erfolgt der

Vertrieb der Förderkredite weitgehend im

Hausbankprinzip. Die Kredite werden

über Sparkassen, Genossenschaftsbanken

und Privatbanken an Existenzgründer,

Unternehmen und Freiberufler durchgelei­

tet. Ihnen steht somit das gesamte Netz an

Hausbankfilialen in Bayern als Anlaufstelle

zur Verfügung. Die Unternehmer können

damit bei der Beantragung von Förderkre­

diten kurze Wege zu vertrauten Ansprech­

partnern nutzen. In Schulungen und

kontinuierlicher Informationsarbeit werden

die Bankpartner auf dem neuesten Stand

über das Förderangebot der LfA gehalten.

Im Rahmen der kommunalen Infrastruktur­

förderung werden die Darlehen direkt an

Kommunen ausgereicht.

Als Förderbank des Freistaats Bayern ver­

folgt die LfA im Rahmen ihrer Marketing-Strategie den Grundsatz, die Geschäfts­

partner in den Hausbanken und die

Unternehmen als Endkunden über staatli­

che Fördermöglichkeiten klar und objektiv

zu informieren. Das LfA­Marketing beinhal­

tet daher keinerlei aggressive, irreführende

oder uneindeutige Werbemaßnahmen. Für

Produkte der LfA werden keine Provisionen

oder Gebühren erhoben.

Um ihren Kunden zu jeder Zeit aktuelle

und optimal aufbereitete Informationen

rund um das Förder­ und Leistungsangebot

zur Verfügung zu stellen, arbeitet die LfA

laufend an der Optimierung und Weiter­

entwicklung ihres Internetauftritts. Ein

zentrales Element der Startseite ist der

Förderwegweiser, der für alle Kunden­

gruppen der LfA eine zielgruppengerechte

Einstiegsmöglichkeit zu den passenden

Förderangeboten gewährleistet. Die Nutzer­

freundlichkeit des Internetauftritts spiegeln

Verantwortung imoperat ivenGeschäft –Vert rauensvol leKommunikat ion

auch die Ergebnisse einer Online­Umfrage

wider: Ein Großteil der bis Ende 2015 online

befragten Nutzer bewertete diesen mit

Bestnoten. Um den Internetauftritt auch

künftig konsequent an den Wünschen

der Nutzer ausrichten zu können, wird die

Befragung regelmäßig wiederholt.

2018 wird es, als Ergänzung zum Webauf­

tritt, zudem erstmals ein digitales Angebot

rund um den Geschäftsbericht geben. Auf

den Druck des Berichts wird daher künftig

verzichtet.

Das Online­Angebot wird abgerundet durch

gedruckte Informationsmaterialen zu al­

len Förderprodukten und Geschäftsfeldern.

Sämtliche Printmaterialien sowie das LfA­

Magazin, das Kundenmagazin der LfA

Förderbank Bayern, werden auf Papieren

mit FSC­Siegel und klimaneutral in speziell

zertifizierten Betrieben gedruckt.

Zur Steigerung der Kundenzufriedenheit

hat die LfA 2018 ein zentrales Beschwer-demanagement eingerichtet. Es ist allen

Kunden über die Internetseite zugäng­

lich. Durch die zentrale Koordination der

Beschwerdeeingänge können zeitnah

Stellungnahmen und Abhilfe sichergestellt

werden (Einzelheiten vergleiche unter 1.2

Compliance).

Im Rahmen der Digitalisierung der LfA

wird vermehrt Internet-Technologie zur Kommunikation mit den Partnerbanken eingesetzt. Die Bereitstellung eines Kon­

ditionenrechners, eines Tilgungsrechners,

eines Vorfälligkeitsentschädigungsrechners

und einer Konteneinsicht im Internet­Portal

der LfA verbessert die ressourcenschonende

Kommunikation ohne Papier und Telefon zu

den Partnerbanken.

7. VertrauensvolleKommunikation

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zum fachorientierten Studium für künftige Führungs­

persönlichkeiten. Zwei Vorstände der LfA stehen den

Studierenden als Mentoren zur Verfügung.

BayerischerGründerpreisDie LfA sponsert den Bayerischen Gründerpreis, den der

Sparkassenverband Bayern ausrichtet. Damit unterstützt

die Bank eine Initiative, die darauf abzielt, den Mittel­

stand zu stärken und den Unternehmergeist zu fördern.

Die Preisvergabe zielt auf Unternehmer und Gründer in

Bayern, die Tatkraft, Mut, Leistungswillen und Innovati­

onsbereitschaft gezeigt haben und sich erfolgreich am

Markt behaupten.

BusinessplanWettbewerbeDie Businessplan Wettbewerbe Nordbayern und

Südbayern haben vor allem innovative Technologie­

gründungen im Visier. Sie begleiten fachlich hochqua­

lifizierte und gründungswillige junge Menschen dabei,

einen tragfähigen Businessplan auszuarbeiten und einer

Gründung den Weg zu bereiten. Der Wettbewerb läuft

in drei Stufen: Geschäftskonzept, grober Businessplan

und kompletter Businessplan. Nach jeder Stufe erhalten

alle Teilnehmer ein Feedback, die besten Ausarbeitun­

gen werden jeweils prämiert. Über den Wettbewerb

hinaus werden den Teilnehmern Workshops geboten,

ein individuelles Coaching sowie der Zugang zu einem

Finanzierungsnetzwerk. Neben Sponsoring­Beiträgen

für beide Wettbewerbe unterstützt die LfA die jungen

Gründer und Unternehmer als Trainer bei Finanzie­

rungsseminaren und ist als Juror im Wettbewerb und als

Ausrichter von Prämierungsveranstaltungen tätig.

8. Nachwuchsförderungund gesellschaftlichesEngagementGESELLSCHAFTLICHE

VERANTWORTUNG 8.1 Nachwuchsförderung

ProjektJuniorDas Projekt Junior vermittelt in der Praxis unternehmeri­

sche und wirtschaftliche Kenntnisse mit dem Ziel, junge

Menschen für das Unternehmertum zu begeistern und

sie auf dem Weg dorthin zu unterstützen. Begleitet

von einem Lehrer als Schulpaten und einem Selbstän­

digen als Wirtschaftspaten, gründen Schüler ein echtes

Unternehmen. Die LfA sieht in dem Projekt eine ideale

unterrichtsergänzende Maßnahme. Schüler erfahren,

worauf es in der Wirtschaft ankommt und was man

tun muss, um Erfolg zu haben. Diese Erfahrung gibt

ihnen eine Orientierung für die Berufsausbildung und

macht Mut, sich die Selbständigkeit zuzutrauen. Die LfA

begleitet das Projekt seit seiner Einführung in Bayern im

Jahr 1997 als Exklusivsponsor.

Zudem unterstützt die Bank das Projekt als Gastgeber

für Veranstaltungen sowie durch Mitarbeit in der Wett­

bewerbsjury und in Workshops für die Schülerteams.

BayerischeEliteAkademieHerausragenden und leistungsbereiten Studierenden

an bayerischen Hochschulen bietet die Bayerische

EliteAkademie ein zusätzliches Lehrangebot, das darauf

abzielt, die Entwicklung verantwortungsbewusster

Führungspersönlichkeiten zu fördern. Die Akademie ist

eine Stiftung der bayerischen Wirtschaft und vermittelt

Werte, die für die erfolgreiche Führung von Unterneh­

men immer wichtiger werden. Der Lehrplan umfasst

Persönlichkeitsbildung und Menschenführung, inter­

disziplinäres und interkulturelles Denken und Handeln,

Ethik und Verantwortung, Medienkompetenz und

unternehmerisches Denken – eine optimale Ergänzung

Siegerehrung des Landeswettbewerbs 2018: „Bestes Baye­risches JUNIORUnternehmen“

Die Sieger im Finale des „Businessplan Wettbewerbs Nord­bayern 2017“

Gesel lschaft l icheVerantwortung–Nachwuchsförderungundgesel lschaft l ichesEngagement

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Gesel lschaft l icheVerantwortung–Nachwuchsförderungundgesel lschaft l ichesEngagement

8.2 Kulturförderung

Die Kulturförderung der LfA Förderbank Bayern

flankiert ihren gesetzlichen Auftrag zur Förderung des

Wirtschaftsstandorts Bayern. Ein attraktiver und er­

folgreicher Wirtschaftsstandort braucht eine lebendige

und vielfältige Kulturlandschaft oder: die nachhaltige

Förderung des Kulturstandorts steigert die Attraktivität

des Wirtschaftsstandorts Bayern. Darüber hinaus ist die

Kultur­ und Kreativwirtschaft als wichtiger Wirtschafts­

zweig von hohem Wert.

Kunst und Kultur sind zudem identitätsstiftend und

fördern maßgeblich den gesellschaftlichen und sozialen

Zusammenhalt.

Angelehnt an das Geschäftsfeld Unternehmensgrün­

dung stehen Künstler, die sich am Ende ihrer künstleri­

schen Ausbildung und am Anfang ihrer professionellen

Berufslaufbahn befinden, im Fokus. Ihnen fehlt oft ein

Netzwerk, das ihren Arbeiten eine Öffentlichkeit gibt.

Hier setzt die Start­up­Förderung an: Die LfA fördert

Projekte schwerpunktmäßig im Bereich Bildende Kunst

und Musik, die sich das Ziel gesetzt haben, junge, ta­

lentierte Künstler unter 40 Jahren bei ihrem Start in das

professionelle Künstler(Berufs­)leben zu unterstützen.

BildendeKunstEin wichtiger Bestandteil der Kulturförderung ist der

Kunstkalender „junge kunst in bayern“. Bei dem

Kalender 2018 handelt es sich um die 22. Ausgabe

Dahinter steht eine verlässliche, auf Nachhaltigkeit

ausgelegte Partnerschaft. Die LfA und die Akademien

der Bildenden Künste in München und Nürnberg arbei­

ten bei diesem Projekt zusammen, um Studenten die

Möglichkeit zu eröffnen, ihre Kunstwerke einer breiten

Öffentlichkeit zu präsentieren: Eine Partnerschaft stets

auf Augenhöhe und am Puls der Zeit. In der neu gestal­

teten Mediathek der LfA findet man alles rund um den

aktuellen Kunstkalender in digitaler Form. Ein wahrer

und zeitgemäßer Mehrwert für die jungen Künstlerin­

nen und Künstler, aber auch für Kunstinteressierte (lfa.

de/kultur).

Zum 11. Mal in Folge hat die LfA einen Wettbewerb für

die Gestaltung des Weinetiketts der LfA­Bocksbeutel­

Edition „junge kunst in bayern“ durchgeführt. Alternie­

rend werden hierzu die Studenten der Akademien der

Bildenden Künste in München und Nürnberg eingela­

den, am Wettbewerb teilzunehmen.

Junge Künstler unterstützt die LfA auch bei der

Finanzierung von Katalogen. Insbesondere werden

Fördermittel für einen ersten Katalog zur Verfügung

gestellt. Damit wird auch die Debütantenförderung des

Freistaats Bayern ergänzt.

Die LfA kooperiert mit dem Berufsverband Bildender

Künstler und unterstützt die Ausstellungen „Debü­

tanten“ und „Die ersten Jahre der Professionalität“

der jungen Kunstschaffenden des Mitgliedsverbands

München und Oberbayern.

Seit 2006 stiftet die LfA die Preisgelder des Wettbe­

werbs für das junge Kunsthandwerk, der jährlich vom

Bayerischen Kunstgewerbeverein ausgerichtet wird. Mit

dem ersten Preis verbunden ist auch die Finanzierung

eines Katalogs.

Kunstkalender 2018 – Kalenderblatt JuliEmanuel Guarascio und Lukas Hoffmann, ohne Titel

Die Gewinner des „BKV­Preis für Junges Kunsthandwerk 2018“

Aktuelles Weinetikett der Künstlerin Jieun Kim

1. Preis Bayerischer Kunstgewerbeverein, Karin Roy Andersson

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Gesel lschaft l icheVerantwortung–Nachwuchsförderungundgesel lschaft l ichesEngagement

MusikIm Bereich Musik unterstützt die LfA verschiedenste

Projekte bayernweit, bei denen gezielt Nachwuchs­

kräfte die Chance erhalten, ihr künstlerisches Können

einem breitem Publikum zu präsentieren.

Zum Beispiel die Odeon Konzerte in München oder die

Reihe Feindsender „Jazz in der NS­Zeit“ der Europäi­

schen Kulturstiftung Europamusicale: Studierende der

Hochschule für Musik und Theater München musizieren

hierbei gemeinsam mit ihren Professoren und promi­

nenten Gästen und werden als gleichwertige Partner

auf dem Konzertpodium gefördert.

Das Festival der Nationen in Bad Wörishofen, die

Gasteigkonzerte „Winners und Masters“ oder der

Kulturwald, die Festspiele im Bayerischen Wald: für

zahlreiche Nachwuchskräfte sind diese Veranstaltungen

das Sprungbrett für ihre musikalische Karriere.

Das Akademie­ und Symphonieorchester der Bayeri­

schen Philharmonie und die Bamberger Symphoniker

Orchesterakademie bieten eine gute Gelegenheit, jun­

gen Künstlern die Grundlagen symphonischen als auch

professionellen Musizierens zu vermitteln.

Das Opernfestival Gut Immling im Chiemgau und das

Opernstudio der Bayerischen Staatsoper fördert die LfA,

weil durch diese Projekte talentierte Nachwuchssänger

bei ihren ersten Karriereschritten auf der Opernbühne

begleitet werden.

Die LfA stiftet im jährlichen Turnus den 1. Preis für den

August­Everding Musikwettbewerb für Instrumentalis­

ten oder den Gesangswettbewerb Vokal genial. Beide

Wettbewerbe der Konzertgesellschaft München dienen

ausschließlich den jungen Nachwuchskräften, die bereit

sind, sich auf der Bühne der Konkurrenz zu stellen. In

einem angemessenen Rahmen nutzt die LfA zudem

ihre Räumlichkeiten in der Königinstraße für interne,

musikalische Abendveranstaltungen mit jungen Nach­

wuchskünstlern.

DarstellendeKunstAuch im Bereich Darstellende Kunst steht allein der

Nachwuchs im Vordergrund: Die LfA stiftet den Bayeri­

schen Fernsehpreis im Bereich Nachwuchs und fördert

die Reihe „next generation – junge Theatermacher

in Bayern“ der Bayerischen Theatertage, des größten

Theaterfestivals Bayerns.

MUNICH CLASSICAL PLAYERS

Die Päpstin, Mainfranken Theater Würzburg

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Gesel lschaft l icheVerantwortung–Nachwuchsförderungundgesel lschaft l ichesEngagement

8.3 FörderungsozialengagierterMitarbeiterundWeihnachts­spende

Die LfA ist sich neben ihrer Kernaufgabe auch ihrer

gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und setzt

sich über ihre Geschäftstätigkeit hinaus aktiv für soziale

Belange ein.

WeihnachtsspendeIn 2012 hat der Vorstand der LfA entschieden, künf­

tig auf Weihnachtsgeschenke an Geschäftspartner

zu verzichten und stattdessen jeweils eine Spende an

eine soziale Einrichtung zu übergeben, die jährlich neu

ausgewählt wird.

Die jährliche Spende von 10.000 EUR ging 2017 an die

Kinder­, Jugend­ und Berufshilfe des SOS­Kinderdorf

e.V. in Nürnberg. Die Spende dient der Bereitstellung

des EDV­Schulungsnetzes im Berufsausbildungszentrum

sowie von geeigneter Arbeits­ und Arbeitsschutzklei­

dung für sozial benachteiligte junge Menschen, die in

den Werkstätten qualifiziert und ausgebildet werden.

Im Jahr 2016 spendete die LfA 10.000 EUR für das

Projekt „Klimawerkstatt“ des Zentrums für Umwelt und

Kultur Benediktbeuern e. V.. Hier erlernen Schüler wei­

terführender Schulen der 5. bis 10. Klasse im Rahmen

von Projekttagen, sich aktiv für nachhaltige Energienut­

zung und Ressourcen schonende Lebensstile einzuset­

zen und gängige Verhaltensweisen zu reflektieren.

FörderungsozialengagierterMitarbeiterIm September 2017 fand der fünfte Freiwilligentag

der LfA beim Herbstfest der Stiftung Attl statt. Die Stif­

tung Attl ist eine Einrichtung für Menschen mit Behin­

derung in Oberbayern, die durch ein Angebot beglei­

tender Dienstleistungen in allen Lebensbereichen und

Lebensphasen diese dabei unterstützt, ihr Leben nach

den eigenen Wünschen gestalten zu können. Zahlreiche

Mitarbeiter engagierten sich – wie in den Vorjahren –

am Wochenende als freiwillige Helfer beim Spiele­ und

Begegnungsnachmittag. Sie brachten ihre Freizeit nach

dem Motto „Zeit statt Geld spenden“ ein. Um das

ganztägige Engagement der Mitarbeiter zu unterstüt­

zen, erhielten sie auch 2017 wieder eine Zeitgutschrift

auf ihren Arbeitszeitkonten. Reise­ und Verpflegungs­

kosten für die Mitarbeiter wurden ebenfalls von der LfA

übernommen. Mit ihrem Einsatz haben die Mitarbeiter

den fünften Freiwilligentag der LfA erneut zu einem

gelungenen Gemeinschaftsprojekt gemacht.

LfA Vorstandsvorsitzender Dr. Otto Beierl bei der Übergabe des Spendenschecks an das SOS­Kinderdorf e.V. Nürnberg – Kinder­, Jugend­ und Berufshilfe –

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BILANZ ZU DEN NACHHALTIGKEITS­ZIELEN 2017

Die jährliche Spende von 10.000 EUR anstelle von Weihnachtsgeschenken ging 2017 an die Kinder-, Jugend- und Berufshilfe des SOS-

Kinderdorf e.V. in Nürnberg. Die Spende dient der Bereitstellung des EDV-Schulungsnetzes im Berufsausbildungszentrum sowie Arbeits-

und Arbeitsschutzkleidung für sozial benachteiligte junge Menschen, die in den Werkstätten qualifiziert und ausgebildet werden.

NACHHALTIGKEITSZIELE MASSNAHMEN ZEITRAUM ZIELERREICHUNG

JA NEIN

Chancenvielfalt am Arbeitsplatz

• Veröffentlichung des Diversity Konzepts und Identifizie-rung von Umsetzungsmaßnahmen

Mitte 2017

• Charta der Vielfalt – Folgetätigkeiten (gezielte Aktionen und interne sowie externe Kommunikation)

laufend

Ressourcenschonung durch

• Einsatz von Verbrauchsmaterialien, die nachhaltig hergestellt werden (Produktion aus Recyclingmaterial, emissionsreduzierte Produktionsverfahren, entsprechen-de Kennzeichnung – z. B. „Blauer Engel“, etc.)

laufend

• Prüfung des Einsatzes von Fahrzeugen mit Hybridtechno-logie oder weiterer Fahrzeuge mit elektrischer Antriebs-technologie im Fuhrpark

laufend

• Einsatz noch größerer Bildschirme als Anreiz auf Papier-ausdrucke zu verzichten

laufend

• Einsatz weiterer virtueller Server im Bereich des Rechen-zentrums (DMZ) zur weiteren Reduzierung des Stromver-brauches

2017

• Flächendeckendes Beratungsangebot in Bayern zusam-men mit Kammern und Wirtschaftsförderern

laufend

Bauliche Energieeff iz ienz • Austausch aller Standard-Leuchtmittel durch LED-Tech-nologie

laufend

• Einplanung einer Photovoltaik-Anlage in das Sanierungs-konzept der Kaulbachstraße 8

Ende 2017

• Erstellung der Renovierungs- und energetischen Sanie-rungsplanungen für die Kaulbachstraße 8

Ende 2017

• Umsetzung der Optimierungsempfehlungen aus der energetischen Prüfung der Kälte-/Lüftungsanlagen gem. EnEV §12

Ende 2017

• Einbau von Unterzählern bzgl. Wärme/Strom in den ein-zelnen Liegenschaften zur Verbesserung der Transparenz der Verbräuche bzw. zur Identifikation von Einsparpo-tentialen

Ende 2017

• Monitoring und Ranking der Lieferanten für Büroeinrichtung/-ausstattung hinsichtlich Nachhaltigkeit bei Produktion und Lieferung auf Basis entsprechender Zertifikate

Mitte 2017

• Erstellen der Sanierungsplanung für den Autowaschan-lagenbereich inkl. Austausch der Bestandsanlage. Ziel ist die Reduktion der Verbräuche von Wasser und Strom

Ende 2017

NACHHALTIGKEITSZIELE MASSNAHMEN ZEITRAUM ZIELERREICHUNG

JA NEIN

Umwelt-/Nachhalt igkeits-zert if iz ierungen

• Rezertifizierung des Umweltmanagement-Systems nach EMAS/ Erstellung der Umwelterklärung 2017

Herbst 2017

Nachhalt ige Förderprodukte • Einführung eines Förderproduktes mit dem Ziel der Ver-besserung der Energieeffizienz in gewerblich genutzten Gebäuden (Energiekredit Gebäude), dessen nachhaltige Förderwirkung durch die Gewährung von Tilgungszu-schüssen erhöht wird

2017

• Etablierung der MKP-Vollfinanzierung mit dem Ziel der besseren Marktdurchdringung aufgrund schlankerer und damit kosteneffizienterer Programmabwicklung bei Endkunden und Hausbanken

2017

• Optimierung des Energiekredits/Energiekredits Plus zur Schaffung besserer Anreize für Unternehmen für Ener-gieeffizienzinvestitionen und somit der Reduktion des Energieverbrauchs

2017

• Investition in einen Fonds für soziales Unternehmertum (Social Entrepreneurship), mit dem nachhaltige Unter-nehmen mit sozialem oder ökologischem Geschäfts-zweck mit Kapital, Beratung und Netzwerken unterstützt werden

2017

Gelebte Unternehmens-verantwortung

• Hinweis auf die Nachhaltigkeitsgrundsätze der LfA mit Fundortangabe an neue Mitarbeiter im Rahmen des Ein-führungsgesprächs am 1. Arbeitstag

laufend

• Nachhaltigkeitsschulung neuer Mitarbeiter im Rahmen der verpflichtenden Fortbildung „Die Abteilungen stellen sich vor“

laufend

• Weiterbildungsmaßnahmen/-angebote, z. B. für Verein-barkeit von Beruf und Familie, Gesundheit, Führung

laufend

• Durchführung eines 9. Gesundheitstages Mitte 2017

• Durchführung eines 5. Freiwilligentages Ende 2017

• Förderung junger Nachwuchskünstlerinnen und -künstler

laufend

• Unterstützung des Schülerwettbewerbs „Projekt Junior“ (Veranstalter bbw) als Exklusivsponsor, als Gastgeber und durch aktive Mitarbeit, um junge Menschen für das Unternehmertum zu begeistern

2017

• Spende von 10.000 EUR anstelle von Weihnachtsge-schenken an eine soziale Einrichtung, die jährlich neu ausgewählt wird

2017

• Veröffentlichung LfA Magazin mit Schwerpunkt thema „Nachhaltig Wirtschaften“

April 2017

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58 59

NACHHALTIGKEITS-ZIELE FÜR 2018

NACHHALTIGKEITSZIELE MASSNAHMEN ZEITRAUM

Bauliche Energieeff iz ienz • Austausch der Aufzugsanlage in der St.­Anna­Straße (Energiever­brauch, Wärmedämmung) 2018

Umwelt-/Nachhalt igkeits-zert if iz ierungen

• Revalidierung des Umweltmanagement­Systems nach EMAS/ Erstel­lung der Umwelterklärung 2018

2018

Nachhalt ige Förderprodukte • Einführung von Tilgungszuschüssen beim Energiekredit/Energiekre­dit Plus um dessen nachhaltige Förderwirkung zu optimieren

2018

• Konzipierung eines neuen Produkts im Rahmen der Technologie­ und Innovationsförderung zur Attraktivitätssteigerung für nachhaltige zukunftsweisende Investitionen in Kooperation mit KfW und EIF. Entwicklung des Fachkonzepts in 2018, Markteinführung in 2019

2018/2019

• Optimierung des Investivkredits zur besseren Marktdurchdringung aufgrund schlankerer Nutzungsmöglichkeiten bei Endkunden und Hausbanken

2018

• Investition in einen Fonds für soziales Unternehmertum (Social Entrepreneurship), mit dem nachhaltige Unternehmen mit sozialem oder ökologischem Geschäftszweck mit Kapital, Beratung und Netz­werken unterstützt werden

2018

Gelebte Unternehmens-verantwortung

• Einrichtung eines Beschwerdemanagements Mitte 2018

• Aufbau eines Nachhaltigkeitsteams Mitte 2018

• Regelmäßiger Austausch über Nachhaltigkeitsthemen mit anderen Kapitalmarktteilnehmern sowie Teilnahme an entsprechenden Kon­ferenzen

laufend

• Spende von 10.000 EUR anstelle von Weihnachtsgeschenken an eine soziale Einrichtung, die jährlich neu ausgewählt wird

2018

• Durchführung eines 10. Gesundheitstages Mitte 2018

• Durchführung eines 6. Freiwilligentages 3. Quartal 2018

• Hinweis auf die Nachhaltigkeitsgrundsätze der LfA mit Fundortan­gabe an neue Mitarbeiter im Rahmen des Einführungsgesprächs am 1. Arbeitstag

laufend

• Nachhalt igkeitsschulung neuer Mitarbeiter im Rahmen der ver­pf l ichtenden Fortbi ldung „Die Abtei lungen stel len s ich vor“

laufend

• Ausbau des Intranet­Informationsportals „Umweltschutz & Nachhal­tigkeit“

laufend

• Weiterbildungsmaßnahmen/­angebote, z. B. für Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gesundheit, Führung

laufend

• Förderung junger Nachwuchskünstlerinnen und ­künstler laufend

NACHHALTIGKEITSZIELE MASSNAHMEN ZEITRAUM

Chancenvielfalt am Arbeitsplatz

• Einführung von Flextagen Mitte 2018

• Erweiterung der Home Office Möglichkeiten für alle Hierarchiestufen

Mitte 2018

• Umsetzung des Diversity Konzepts laufend

• Charta der Vielfalt – Folgetätigkeiten (gezielte Aktionen und interne sowie externe Kommunikation)

laufend

Ressourcenschonung durch • Verzicht auf Druck des Geschäftsberichts, Bereitstellung künftig nur noch digital

2018

• Zur Verfügung stellen der einheitlichen Weihnachtskarte in digitaler Form

laufend

• Einführung des Work Flow zur Reduzierung papierbezogener Be­schaffungsprozesse

2018

• Erweiterung Work Flow bei der Zeiterfassung (papierloser Prozess) Mitte 2018

• Abschaffung von papierbasierten Prozessen durch Umstellung der Prozesse zu den Partnerbanken auf Web­Technologie

2018/2019

• Bei Auslagerung von Anwendungen soweit möglich Berücksichti­gung der Energie­Bilanz der Auslagerungsnehmer

laufend

• Stockwerksdrucker ausschließlich mit Print­To­Me Funktion für anwenderbezogene Einzelausdrucke sowie weiter erhöhte Umwelt­anforderungen bei deren Neuausschreibung

2018

• Einsatz von Verbrauchsmaterialien, die nachhaltig hergestellt wer­den (Produktion aus Recyclingmaterial, emissionsreduzierte Produk­tionsverfahren, entsprechende Kennzeichnung – z. B. „Blauer Engel“, etc.)

laufend

• Prüfung des Einsatzes von Fahrzeugen mit Hybridtechnologie oder weiterer Fahrzeuge mit elektrischer Antriebstechnologie im Fuhrpark

laufend

• Einsatz noch größerer Bildschirme als Anreiz auf Papierausdrucke zu verzichten

laufend

• Flächendeckendes Beratungsangebot in Bayern zusammen mit Kam­mern und Wirtschaftsförderern

laufend

Bauliche Energieeff iz ienz • Austausch aller Standard­Leuchtmittel durch LED­Technologie laufend

• Einbau von Unterzählern bzgl. Wärme/Strom in den einzelnen Lie­genschaften

2018

• Monitoring und Ranking der Lieferanten für Büroeinrichtung/­aus­stattung hinsichtlich Nachhaltigkeit

2018

• Prüfung von Machbarkeit und Kostenrahmen des Anschlusses der LfA an das Fernkältenetz der SWM

2018

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60 61

2015 2016 2017

Bilanzzahlen

BilanzsummeForderungen an Kredit inst itute

Forderungen an KundenFestverzinsl iche Wertpapiere

Verbindl ichkeiten (einschl . Emiss ionen)Kernkapital (einschl . Fonds für al lgemeine

Bankris iken nach § 340g HGB)Kernkapitalquote (Tier 1, in %)

Geschäftsvolumen

22.01614.230

2.2544.819

19.7351.459

22,323.151

22.09714.143

2.3904.845

19.8261.545

17,323.204

21.45713.535

2.3014.856

19.1251.629

19,922.504

Ertragszahlen

Zins- und Provis ionsüberschussBetr iebsergebnis vor Ris ikovorsorge

Ris ikovorsorge (+ Auflösung / - Zuführung)Zuführung Fonds für al lgem. Bankris iken (§ 340g HGB)

Jahresüberschuss

142 88+32 70 50

13376

+397045

121 61+53 70 45

Neuzusagen Darlehen 2.108 2.491 2.328

Zinsverbi l l igte und zinsgünstige DarlehenZinsverbi l l igte Darlehen

(davon Start- und Invest ivkredit)Zinsgünstige Darlehen

(davon Start- und Invest ivkredit 100)

Konsortial - und GlobaldarlehenKonsortialdarlehen

Globaldarlehen

1.619442250

1.177508

489439

50

1.621439231

1.182492

870825

45

1.718694389

1.024431

610500110

Risikoübernahmen (Einbuchungen) 245 248 208

BürgschaftenHaftungsfreistel lungen

AuftragsgarantienRis ikoübernahmen im Konsortialgeschäft

Rückgarantien und -bürgschaften

30116

383823

28119

374519

27110

312020

Gesamtfördervolumen 2.353 2.739 2.536

SozialeKennzahlen2015bis2017

ÖkonomischeKennzahlen2015bis2017

KENNZAHLEN

2015 2016 2017

Beschäftigte gesamt ( Jahresdurchschnit t )

Mitarbeiter (ohne Vorstand)davon

FrauenMänner

davon Tei lzeitVol lzeit

365

204161

113252

358

198160

119239

350

195155

123227

Aktive Mitarbeiter ( Jahresdurchschnit t )

Aktive Mitarbeiter (ohne Vorstand)davon

FrauenMänner

davonTei lzeitVol lzeit

Mitarbeiter in TelearbeitVol lzeitkapazitäten

333

181152

101232

46299

329

177152

106223

55295

325

174151

102223

52289

Demographische Zahlen (Stand 31.12. )

durchschnitt l iche Betr iebszugehörigkeit ( in Jahren)

durchschnitt l iches Alter( in Jahren)

15,0

46,9

15,8

47,7

16,2

48,3

Aus- und Weiterbi ldung (Stand 31.12. )

Mitarbeiter mit mindestens einer Weiterbi ldungsmaßnahme

AuszubildendeBankkauffrau/Bankkaufmann und

Duale Studenten

290

9

272

6

259

4

(Beträge in Mio. EUR)

Kennzahlen

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62 63

Umweltkennzahlen2015bis2017

Berechnungsgrundlagen:• Heizenergie: 1 kw/h ≈ 110 g CO

2­Emissionen (Quelle: SWM Stadtwerke München; Stand: März 2014, http://www.swm.de/dms/swm/

dokumente/m­fernwaerme/flyer­m­fernwaerme.pdf)• Kopierpapier: 1 kg ≈ 1.196 g CO

2­Emissionen (Quelle: VfU Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e.V., Kennzah­

len 2012: Blatt B ­ Berechnung der Umweltauswirkungen, keine aktuelleren Umrechnungsfaktoren für 2014 zum Zeitpunkt der Berichterstellung

vorhanden)• Benzin: 1 l ≈ 2.400 g CO

2­Emissionen (Quelle: VfU Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e.V., Kennzahlen 2012:

Blatt B ­ Berechnung der Umweltauswirkungen, keine aktuelleren Umrechnungsfaktoren für 2014 zum Zeitpunkt der Berichterstellung vorhanden)• Diesel: 1 l ≈ 2.700 g CO

2­Emissionen (Quelle: VfU Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e.V., Kennzahlen 2012:

Blatt B ­ Berechnung der Umweltauswirkungen, keine aktuelleren Umrechnungsfaktoren für 2014 zum Zeitpunkt der Berichterstellung vorhanden)• Bahnreisen: Hochrechnung auf der Grundlage einer Bahnreise München/Würzburg (9,9 kg/Reise, Quelle: UmweltMobilCheck, http://reiseauskunft.

bahn.de/bin/query2.exe/dn?ld=9645&country=DEU&seqnr=1&ident=6j.01834745.1316510142&rt=1&OK#focus)• Flugreisen: Hochrechnung auf der Grundlage einer Flugreise München/Berlin (90,6 kg/Reise, Quelle: UmweltMobilCheck, http://reiseauskunft.

bahn.de/bin/query2.exe/dn?ld=9645&country=DEU&seqnr=1&ident=6j.01834745.1316510142&rt=1&OK#focus)

2015 2016 2017

Papier (Stck.)

Kopier- / DruckerpapierGeschäftsbericht

Broschüren, F lyer etc.

2.246.2503.100

46.000

1.958.000 2.600

24.600

1.876.000 2.200

23.750

Wasser (m3) 6.815 4.809 4.677

Abfal l

Altpapier (kg)Restmüll ( l )Biomüll ( l )

20.830171.600

6.240

21.070172.448

6.240

24.019174.720

6.240

Energie

Elektroenergie (kw/h)Heizenergie (kw/h)

1.751.9891.432.200

1.700.000 1.425.000

1.610.000 1.148.000

Dienstreisen

BahnreisenFlugreisen

221133

253105

20292

Fuhrpark

Fahrleistung (km)Verbrauch Diesel ( l )

Verbrauch Benzin ( l )

521.13531.343

3.729

496.92029.137

2.297

469.19225.570

5.447

2015 2016 2017

Berech-nungsbasis

CO2-Emissions-

Äquivalentein kg

Berech-nungsbasis

CO2-Emissions-

Äquivalentein kg

Berech-nungsbasis

CO2-Emissions-

Äquivalentein kg

Elektroenergie (kw/h) klimaneutral erzeugt 100 % Ökostrom der SWM

klimaneutral erzeugt 100 % Ökostrom der SWM

klimaneutral erzeugt 100 % Ökostrom der SWM

Heizenergie (kw/h) 1.432.200 157.542 1.425.000 156.750 1.148.000 126.280

Kopierpapier (kg) 11.559 13.825 10.077 12.052 9.655 11.547

Geschäftsbericht (kg) klimaneutral gedruckt (ClimatePartner ID: 53116­1504­

1006)

klimaneutral gedruckt (ClimatePartner ID: 53116­1704­

1003, FSC C018312)

klimaneutral gedruckt (ClimatePartner ID 53116­1704­

1003, FSC C018312)

Broschüren, F lyer etc. (kg)

klimaneutral gedruckt (z.B. natureOffice DE­620­

620213)

klimaneutral gedruckt (z. B. ClimatePartner ID: 53116­

1310­1005)

klimaneutral gedruckt (z. B. ClimatePartner ID: 53116­

1708­1003)

Superbenzin ( l ) 3.729 8.950 2.297 5.513 5.447 13.073

Diesel ( l ) 31.343 84.626 29.137 78.670 25.570 69.039

Bahnreisen (Anzahl) 221 2.188 253 2.505 202 2.000

Flugreisen (Anzahl) 133 12.050 105 9.513 92 8.335

Gesamt 279.181 265.003 230.274

KennzahlenzuCO2­Emissionen2015bis2017

Kennzahlen

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64 65

Kennzahlen

EntwicklungwesentlicherUmweltkennzahlen2006bis2017

JahrKopier- und

Druckerpapier in Blatt

Altpapier in kgWasserverbrauch

in m3

Elektroenergiein kw/h

Heizenergiein kw/h

2017 1.876.000 24.190 4.677 1.610.000 1.148.000

2016 1.958.000 21.070 4.809 1.700.000 1.425.000

2015 2.246.250 20.830 6.815 1.751.989 1.432.200

2014 2.463.000 22.430 6.005 1.859.239 1.401.527

2013 2.538.500 20.500 6.128 1.836.129 1.510.488

2012 2.203.250 24.480 5.388 1.910.691 1.501.500

2011 2.643.750 27.870 5.001 2.117.363 1.940.400

2010 3.318.750 38.500 5.468 2.073.950 1.869.000

2009 2.731.500 31.080 5.326 1.876.200 1.542.800

2008 3.542.500 32.050 6.094 1.885.005 1.450.400

2007 3.350.125 35.800 6.838 1.758.900 1.535.345

2006 3.175.750 43.750 5.931 1.685.585 1.391.579

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66 67

Die Compliance­Regelungen der LfA umfassen die

bankaufsichtlich und gesetzlich vorgeschriebenen

sowie freiwillige Maßnahmen, um das Vertrauen in

die Ordnungsmäßigkeit der Abläufe in der LfA zu

stärken und dem Verdacht regelwidrigen Verhaltens

vorzubeugen.

Zur Verhinderung von Geldwäsche, Terrorismusfi­

nanzierung und sonstigen strafbaren Handlungen,

wie z. B. Korruption und Betrug existieren detaillier­

te Regelungen, zu denen wir spezielle Schulungen

für unsere Mitarbeiter durchführen. Diese werden

laufend überprüft und bei Bedarf aktualisiert.

Darüber hinaus haben wir verpflichtende Regelun­

gen zum vertraulichen Umgang mit Informationen,

wie Betriebs­ und Geschäftsgeheimnissen, durch

unsere Mitarbeiter.

VerantwortungimoperativenGeschäft

NachhaltigkeitsmanagementUnser Nachhaltigkeitsmanagement basiert auf der

strategischen Zielsetzung der Unternehmensfüh­

rung, den Nachhaltigkeitsgedanken mit seinen öko­

logischen, ökonomischen und sozialen Aspekten

auf allen Ebenen zu verankern.

Auf Vorstandsebene wird das Nachhaltigkeitsma­

nagement unmittelbar vom Vorstandsvorsitzenden

verantwortet. Nachdem Nachhaltigkeit eine Quer­

schnittsaufgabe ist, die alle Abteilungen betrifft,

sind sämtliche Abteilungs­ und Stabsstellenleiter als

Impulsgeber für ihre Bereiche gefordert.

In einem abteilungsübergreifenden Nachhaltig­

keitsteam werden laufende Aktivitäten ausge­

tauscht und die Umsetzungsmöglichkeiten weiterer

Maßnahmen diskutiert.

Ein Umweltschutzbeauftragter ist für die Umset­

zung der gesetzlichen Umweltschutzbestimmun­

gen und die Initiierung und Kontrolle der internen

Umweltschutzaktivitäten zuständig. Koordiniert

werden die Nachhaltigkeitsaktivitäten von einem

Generalbevollmächtigten.

Betrieblicher UmweltschutzIm Rahmen unseres internen Bankbetriebs stellen

wir hohe Ansprüche in Bezug auf den Umwelt­

schutz. Aufgrund laufend durchgeführter War­

tungs­, Sanierungs­ und Renovierungsarbeiten

befinden sich unsere Gebäude in einem energetisch

guten Zustand. Bei anstehenden Renovierungsar­

beiten achten wir auf besonders umweltverträgli­

che Lösungen.

zielorientiert und entsprechend seiner Interessen

und Potenziale beruflich weiterzuentwickeln. Wir

engagieren uns in der beruflichen Erstausbildung.

Zugleich ist die strukturierte Entwicklung von

Nachwuchsführungskräften fester Bestandteil der

Personalentwicklung. Auf diese Weise nehmen wir

unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr und

positionieren uns im zunehmenden Wettbewerb

um qualifizierte Nachwuchskräfte.

Unser Anspruch ist eine Kultur der gelebten

Chancengerechtigkeit. Diese wird in einem eigenen

Diversity Konzept beschrieben und von einem

Diversity Beauftragten mit Maßnahmen zur Förde­

rung unterschiedlicher Talente umgesetzt. Mit Blick

auf den demographischen Wandel versuchen wir

dabei, den jeweiligen Anforderungen unterschiedli­

cher Altersklassen in besonderem Maße gerecht zu

werden.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besitzt bei

uns einen hohen Stellenwert. Der Familienbegriff

umfasst dabei neben der Verantwortung für Kinder

auch die Pflege von Angehörigen. Die bereits beste­

henden breit gefächerten Unterstützungsmaßnah­

men für die Vereinbarkeit von Beruf und Kind sowie

von Beruf und Pflege führen wir stetig fort. Eine

regelmäßige Auditierung untermauert unser dauer­

haftes Engagement in diesem Bereich und hilft uns,

Entwicklungsbedarf zu erkennen.

Wir betrachten die fachlichen und sozialen Kompe­

tenzen von Frauen als unverzichtbar. Daher sind wir

bestrebt, Frauen auf allen Ebenen gleichberechtigte

berufliche Chancen zu eröffnen.

Den Personalrat sehen wir als wichtigen Partner bei

der Wahrung der Interessen unserer Mitarbeiter.

Über die gesetzlichen Vorgaben des Bayerischen

Personalvertretungsgesetzes hinaus binden wir ihn

im Rahmen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit

in alle wesentlichen Entscheidungen ein, die für

unsere Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit von

Bedeutung sind.

Grundsätze guter Unternehmensführung und ComplianceWir verpflichten uns zu einer verantwortungsbe­

wussten Unternehmensführung sowie unbedingter

Gesetzestreue. Die Grundlagen unserer „Grund­

sätze guter Unternehmensführung“ basieren im

Wesentlichen auf dem LfA­Gesetz sowie der LfA­

Satzung. Über die Einhaltung dieser Grundsätze

berichten wir jährlich im Geschäftsbericht.

Die Vergütungsstruktur der LfA ist geprägt von ei­

ner auf Nachhaltigkeit gerichteten Entlohnung, die

keine Anreizwirkung zur Eingehung von Risikoposi­

tionen enthält.

Als Förderbank des Freistaats Bayern ist für uns

die Beachtung der Menschenrechte und der in

Deutschland gültigen Arbeitsnormen, die auch die

Richtlinien und Anforderungen von EU, OECD und

Internationaler Arbeitsorganisation ILO umsetzen,

selbstverständlich.

Mit einer nachhaltig ausgerichteten Geschäftspoli­

tik und einem sozial verantwortlichen und umwelt­

schonenden Umgang mit den uns zur Verfügung

stehenden Ressourcen wollen wir einen Beitrag

für eine zukunftsfähige Gesellschaftsentwicklung

leisten.

InterneOrganisation

PersonalpolitikUnsere wichtigste Ressource sind motivierte und

leistungsstarke Mitarbeiter. Leistungsbereitschaft

und Leistungsfähigkeit hängen in besonderem

Maße vom Arbeitsumfeld, der Gesundheit sowie

den bedarfsgerechten Qualifikationen ab.

Wir setzen aktiv eine Unternehmenskultur um, die

soziale Belange berücksichtigt und geprägt ist von

Fairness, Vertrauen, Wertschätzung und Transpa­

renz. Dadurch wirken wir über die gesetzlichen

Vorgaben hinaus Diskriminierung, Benachteiligung

und Mobbing entgegen. Ein überaus hohes Maß

an Arbeitsplatzsicherheit und Festanstellungen

in nahezu allen Arbeitsbereichen prägen unser

Arbeitsumfeld.

Wir halten für unsere Mitarbeiter ein umfassen­

des Konzept zum Gesundheitsmanagement und

Sozialberatungsangebote zur Unterstützung

in schwierigen Lebenssituationen bereit. Unser

Gesundheitsmanagement wird laufend an die sich

wandelnden Herausforderungen angepasst und

weiter ausgebaut.

Großen Wert legen wir auf die Fort­ und Weiter­

bildung. Jeder soll die Möglichkeit haben, sich

NACHHALTIGKEITS-GRUNDSÄTZE

Präambel

Als Spezialkreditinstitut des Freistaats Bayern kon­

zentrieren wir uns auf die nachhaltige Wirtschafts­

förderung in Bayern. Wir haben den staatlichen

Auftrag, Vorhaben gewerblicher Unternehmen

sowie sonstige Maßnahmen zur Verbesserung

und Stärkung der Wirtschafts­, Verkehrs­ und

Umweltstruktur in Bayern mit den Instrumenten

einer Bank finanziell zu fördern. Unsere Finanzie­

rungsangebote richten sich an Existenzgründer,

kleine und mittlere Unternehmen und Freie Berufe

gerade auch in strukturschwachen Regionen. Bei

Infrastrukturvorhaben unterstützen wir Kommunen

als Finanzierungspartner. Wir sind wettbewerbs­

neutral und reichen unsere Kredite nach dem

Hausbankprinzip aus. Unser Anspruch ist es, durch

eine nachhaltige Sicherung und Weiterentwicklung

unserer Fördermaßnahmen den Wirtschaftsstandort

Bayern mit bankmäßigen Mitteln auch in Zukunft

weiter zu stärken.

Das Thema Nachhaltigkeit besitzt bei uns einen

hohen Stellenwert. Es findet seine Verankerung in

unserem Geschäftsmodell. Indem wir Investitionen

langfristig finanzieren, erzielen wir eine nachhaltige

Förderwirkung. Darüber hinaus ist unsere Fördertä­

tigkeit im Wesentlichen darauf gerichtet, strukturel­

le Wettbewerbsnachteile mittelständischer Betriebe

auszugleichen und dadurch für Chancengleichheit

zu sorgen. Damit leisten wir auch einen wesentli­

chen Beitrag zum Ausbau und zur Sicherung von

Arbeitsplätzen. Der Nachhaltigkeitsgedanke mit sei­

nen Teilaspekten Ökologie, Ökonomie und Soziales

ist integraler Bestandteil unserer strategischen Ziele.

Er findet seinen Niederschlag in unserem unterneh­

merischen Handeln, angefangen von geschäfts­

politischen Entscheidungen über die Gestaltung

unseres Produkt­ und Dienstleistungsangebots bis

hin zur Durchführung einzelner Finanzierungen

oder umfassender Beratungsleistungen. Aber auch

als verantwortungsbewusster Arbeitgeber, bei der

Ausgestaltung des internen Bankbetriebs sowie

bei unserem gesellschaftlichen Engagement ist

Nachhaltigkeit für uns ein wichtiger Grundpfeiler.

Nachhal t igke i tsgrundsätze

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68 69

GesellschaftlicheVerantwortung

Unser gesellschaftliches Engagement flankiert

unseren gesetzlichen Auftrag zur Förderung des

Wirtschaftsstandorts Bayern. Im Rahmen unserer

gesellschaftspolitischen Grundsätze konzentrieren

wir uns insbesondere auf die Nachwuchsförderung

im wirtschaftlichen sowie im kulturellen Bereich,

um den Standort langfristig zu stärken und das

kulturelle Leben anzureichern.

Über wirtschaftsnahe Projekte geben wir Anreize,

dass sich unternehmerische Talente entwickeln und

ausreifen. In Parallelität zu unserem Geschäftsfeld

Gründungsförderung konzentrieren wir uns in der

Kulturförderung auf den künstlerischen Nachwuchs

mit Schwerpunkten in der Musik und in der Bilden­

den Kunst.

Nachhaltig unternehmerisch handeln heißt auch,

soziale Verantwortung zu übernehmen. Daher

unterstützen wir das freiwillige soziale Engagement

unserer Mitarbeiter durch organisierte Freiwilli­

gentage. Anstelle von Weihnachtsgeschenken für

unsere Geschäftspartner leisten wir jährlich eine

Spende an eine soziale Einrichtung.

Spenden, Sponsoring und vergleichbare Leistungen

an politische Parteien werden nicht getätigt.

InkrafttretenundinterneÜberprüfung

Die Nachhaltigkeitsgrundsätze der LfA unterliegen

einer regelmäßigen Überprüfung bzw. Aktualisie­

rung. Sie traten am 3. September 2013 in Kraft

und wurden am 11. September 2018 vom Vorstand

letztmals aktualisiert.

Nachhal t igke i tsgrundsätze

Wir bemühen uns, den Energie­, Wasser­ und Ma­

terialverbrauch sowie Klimagasemissionen und das

Abfallaufkommen soweit als möglich zu verringern

und damit die innerbetriebliche Ressourceneffizienz

zu steigern. Unser Ziel ist es, durch eine Vielzahl

von Einzelmaßnahmen den Einsatz von Ressourcen

so gering wie möglich zu halten und Umweltbelas­

tungen auf das erforderliche Minimum zu reduzie­

ren.

Wir beziehen ausschließlich zertifizierten Ökostrom

und damit Strom, der zu 100 % aus erneuerbaren

Energien erzeugt wird.

Nachhaltige BeschaffungWir verfügen über eine nachhaltige Beschaffungs­

strategie. Besonderen Wert bei der Auftragsverga­

be legen wir auf die Einhaltung sozialer Grundsätze

und Standards auf dem Gebiet der Menschenrech­

te, der Arbeitsnormen, des Umweltschutzes und

der Korruptionsbekämpfung.

Als Förderbank des Freistaats Bayern führen wir

Beschaffungen grundsätzlich unter Einhaltung der

engen rechtlichen Vorgaben des Vergaberechts

durch. Darüber hinaus beachten wir Beschlüsse

und Bekanntmachungen der Bayerischen Staats­

regierung und des Bayerischen Landtags wie

beispielsweise den „Equal­Pay­Beschluss“ oder die

Bekanntmachung zur Vermeidung des Erwerbs von

Produkten aus ausbeuterischer Kinderarbeit.

Ein wichtiges Instrument zur Bewertung der

Nachhaltigkeit im Einkauf sind für uns anerkannte

Zertifizierungssysteme im Bereich Umwelt und Sozi­

ales wie beispielsweise der Blaue Engel oder GEPA.

Auf diese Weise werden Nachhaltigkeitsaspekte bei

der Auswahl von Produkten und Dienstleistungen

systematisch einbezogen. Wo immer es möglich ist,

arbeiten wir mit regionalen Lieferanten zusammen.

Schließlich fordern wir die Erfüllung unseres Nach­

haltigkeitsanspruchs in einem vertretbaren Umfang

auch bei unseren Vertragspartnern ein. Damit

stellen wir sicher, dass Umwelt­ und Sozialaspekte

bei allen relevanten Beschaffungsvorgängen beach­

tet werden und über unser Haus hinaus Wirkung

zeigen.

Verantwortungsvolle Produkte und Dienstleis-tungenMit unseren Förderprogrammen unterstützen wir

die nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen,

sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen

in Bayern. In enger Abstimmung mit den Trägern

der bayerischen Wirtschaftspolitik legen wir bei

der Konzeption unserer Förderprogramme großes

Augenmerk darauf, dass Umweltwirkungen, die

Belange des Klimaschutzes und soziale Aspekte

beachtet werden. Mit unseren Förderkrediten

zur Verbesserung der Energieeffizienz leisten wir

einen Beitrag zur Erreichung des Klimaschutzziels

CO2­Einsparung der Bundesregierung. Die Nachhal­

tigkeitserwägungen finden Eingang in die entspre­

chenden Genehmigungsvorlagen für den Vorstand.

Zur kontinuierlichen weiteren Optimierung unserer

Förderleistung auch unter Nachhaltigkeitsgesichts­

punkten suchen wir den regelmäßigen und offenen

Dialog mit wichtigen Partnern und Interessengrup­

pen.

Vorhaben, die unter ethischen, sozialen oder Um­

weltaspekten problematisch erscheinen, schließen

wir von der Finanzierung aus. Dies betrifft beispiels­

weise Paintball­Anlagen oder Spielsalons; auch

Waffenhandel ist grundsätzlich nicht förderfähig.

Den zeitgerechten und programmgemäßen Einsatz

der Fördermittel überwachen die Hausbanken als

unsere Vertriebspartner. Wir wiederum prüfen tur­

nusmäßig die Verwaltung der ausgereichten Kredite

bei den Hausbanken.

Als Förderbank des Freistaats Bayern verfolgen

wir im Rahmen unserer Marketing­Strategie den

Grundsatz, unsere Geschäftspartner in den Haus­

banken und die Unternehmen als Endkunden über

staatliche Fördermöglichkeiten klar zu informieren.

Das LfA­Marketing beinhaltet daher keinerlei ag­

gressive, irreführende oder uneindeutige Werbe­

maßnahmen.

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I M P R E S S U M

L f A F ö rd e r b a n k B a y e r n

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Königinstraße 17

80539 München

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