nachträgliche bemerkungen über die zusammensetzung der epidote
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Ilcrmsnn : Znsnmmensetzung (lei Epidote. 233
fiir die plutonische Entstehung des Granits nichts Wescnt- liches mehr im Wege.
Dass die ihnlichen Gebirgsarten, wie Porphyr , Tra- chyt und solchc, in denen krystallisirte Kieselsaure ent- halten ist, ebenfalls auf nassem Wege entstanden oder vielleicht umgebildet gedacht werden mussen, ist eine na- diirliche Consequenz aus dem oben Dnrgelegten.
XXXIII. Nachtragliche Bemerkungen uber die Zu-
sammensetzung der Epidote. Von
R, Hermann.
Vor liingerer Zeit iiherschickte ich R a m m e 1 s b e r g. Proben einiger Epidote urn ihn dadurch in den Stand zu setzen, sich selhst von ihrem Gehatte an Eisenoxydul und von ihrer schwankenden lllischung zu uberzeugen. Diesa Proben hestanden aus grunem Epidot oder Pistazit und aus schwarzem Epidot oder Bucklandit, beide von Achma- towsk. Kurzlich hat Ram m e 1 s b e r g die Analysen dieser Mineralien in seinem Handbuche der Mineralchemie be- kannt gemacht, wesshalb ich mir erlaube, auf dieselben tlufmerlrsarn zu machen.
R a m m e 1 s b e r g erhielt folgende Resultate :
1. Pistwit voti Achmatowsk. Sauerstoff.
Kieselsaure 37,75 19,51 2,5F7 9 83) 3:42i 1335 1,743 Thonerde 21,05
Eisenoxvd 11.41 Eiscnoxydul 3 3 9 0,70 Knlk 22,38 6,361 7,60 1 Magnesia l , l 5 0,45 I Wasser 2,67 2.37 0.312
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IUb,UO
234 TJerniarin : Zarnmm~-nsetzung dcr Epidotc
2. Rucklaridit von Achmatowsk. Kicselsaure 38.27 29.87 2.k35 Thonerde 21i2.5 Eisenoxyd $09 Eisenoxydul 5,57 Kalk 22J.5 Magnesia 1,07 Wasscr 2.00
12,65 1,23 6,.50} 8,lti 0,43 1.78
-,--- 1,550
1
0.218 -- 100,oo
Man sieht also, dass nach R a m m e 1 s b e r g' s neue- sten Versuchen die grunen und schwarzen Epidote neben Eisenoxyd auch Eisenoxydul enthalten.
Aus R a m m e 1 s b e r g' s Analysen der Epidote von Achmatowsk geht ferner hervor, dass die Sauerstoff - Pro- portion von G:g:Si bei den Epidoten keineswegs stets den Zahlen 1 : 2 : 3 entspricht. R a m m e 1 s b e r g fand diese Proportion bei demPistazit von Achmatowsk= 1 : 1,743 ; 2,567 und bei dem Bucklandit = 1 : 1,550 : 2,435.
Ebensowenig entspricht die von R a m m e 1 s t~ e r g gc- fundene SauerstofT-Proportion der Epidote von Achmatowsk der S c h e e r e r'schen polymer-isomorphen Formel (R) (Si)2. Diese Formel erfordert eine Sauerstoff - Proportion von (R) : ('&) = 1 : 4 ; R a m m e 1 s b e r g dagegen fand diese Pro- portion bei dem Pistazite = 1 : 3,376 und bei dem Buck- landite = 1 : 3,233.
Dsgegen entsprechen die von R a m m e 1 s b e r g ge- fundenen Sauerstoff-Proportionen sehr genau der von mir rtufgestellten heteromerenFormelderEpidote: (k?i),Si -+-xi&. Diese Formel erfordert niimlich, dass die Summe der Sauer- stoff-Atome von R+g stets gleich sei der Summe der Sauerstoff-Atome von 6 f a. Es verhielten sich aber diese Summen wie folgt zu einander:
(R + l;i> &i+ k) Proportion Pistazit 20,85 21,88 1 : 1,049 Bucklandit 20,81 21,65 1 : 1,040
Die heteromeren Formeln dieser Epidote waren daher nach den R am m e 1 s b e r g' schen Analysen :
Pistazit von hchmatowsk 9(R&),Si +2ig Rucklandit von Achrnatovsk g(kk),Si+ Ra.
Kuhlmann : tiydraulischc Kalkc etc. 235
Und somit hoffe ich, dass der vieljahrige Streit uher die chemische Constitution der Epidote hiermit sein Ende erreicht haben durfte.
XXXIV. Ueber die hydradischen Kalke und die
Bildung der Gesteine auf nassem Wege.
Von
Fr. Kuhlmann.
(Compt. rend. t . XLV, p. 735 und p . 787; t. XLYI. p . 9203
In meinen fruheren Mitthcilungen (s. dies. Journ. LXII, 436; LXVII, 193; LXIX, 334) besprach ich die Bil- dung der Gcsteine auf nassem Wege und die Umwand- lungen, welche verschicdene Mineralien freiwillig erleiden. Ich werde im Folgenden meine wciteren Untersu- chungen uber diesen Gegenstand mittheilen.
Kieselinbltrationen und Kalkconcretionen.
Beim Studium der Versteinerungen von vegetabili- schcn oder animslischen Iiorpern, wohei die Kieselsaure bekanntlich mit der Zeit die organische Masse verdrangt und deren Gestalt annimmt, suchte ich namentlich die Wir- kung des Kalis und Natrons in diesen Umbildungen und Epigenien festzustellen.
Ich machte besonders auf die Rolle aufmerksam, wel- che diese Alkalien sls Mittel zur Umwandlung spielen, d ie ahnlich der des Stickoxydes bei der Bereitung der Schwe- felsaure ist; bald sber uberzeugte ich mich, dass auch andere Korpcr, obwohl sie nur in geringer Alenge vorlianden