neu, hip, lecker? ein geschäftsmodell · 2020-02-24 · iii unternehmen f beitrag 10 f streetfood...
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III.10
Welt der Unternehmen
Neu, hip, lecker? – Ein Geschäftsmodell
für Streetfood entwickeln
Dr. Peter Kührt
Foodtrucks erobern allmählich den deutschen Markt. Vielleicht haben Ihre Schüler/innen schon von
diesem verlockend einfach klingenden Geschäftsmodell geträumt? Bringen Sie ihnen das Business
Model Canvas näher und lassen Sie sie einen eigenen Businessplan inklusive eines Kostenüberblicks
erstellen. Die Jugendlichen lernen so unternehmerisches Denken und können überprüfen, welche
Schritte von der Geschäftsidee bis zu ihrer Realisierung zu durchlaufen sind.
KOMPETENZPROFIL
Klassenstufe/Lernjahr: 9/10
Dauer: 7 Unterrichtsstunden
Kompetenzen: das Business Model Canvas verstehen und anwenden; Über-
legungen zu einem Geschäftsmodell anstellen; Kostenüberblick
erstellen
Thematische Bereiche: Gründung, Business Model Canvas, Geschäftsmodell, Konkurrenz-
analyse
Medien: Texte, Bilder, Schaubild, Rollenkarten
Zusatzmaterialien: Leitfaden und Bewertungskriterien für eine Präsentation
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Auf einen Blick
Foodtrucks – eine Geschäftsidee genauer betrachten
Lernziel: Die Schüler erarbeiten die wichtigsten Informationen zum Geschäftsmodell
„Foodtrucks“ und lernen das Business Model Canvas kennen.
M 1 Foodtrucks – was ist das für eine Geschäftsidee? / sich Gedanken zur
Zielgruppe machen und über das Potenzial des Geschäftsmodells diskutieren
M 2 Erste Ideen sammeln – das Business Model Canvas / die neun Schlüs-
selbereiche des Business Model Canvas kennenlernen und in einem Brain-
storming erste Ideen zur Geschäftsidee „Foodtrucks“ sammeln
Ein Gründungskonzept für einen Foodtruck erstellen
Lernziel: Die Lernenden konkretisieren die wichtigsten Überlegungen zu ihrem Ge-
schäftsmodell am Canvas-Model und erstellen einen ersten Kostenüberblick.
M 3 Neu, hip, lecker – welche Kunden wollen wir ansprechen? / Zielgruppe
und Speiseangebot definieren, eine Konkurrenzanalyse durchführen
M 4 Ein Foodtruck und leckeres Essen – reicht das zum Erfolg aus? / gegen-
ständliche, immaterielle, personelle und finanzielle Ressourcen diskutieren
M 5 Einen Namen und ein Design finden – die ersten Marketingschritte /
Name, Logo und Design des Foodtrucks entwerfen
M 6 Hier sind wir! – Richtig Werbung machen / anhand einer Online-Platt-
form für Foodtrucks konkrete Werbemaßnahmen vor Ort überlegen
M 7 Von der Warenkalkulation zur Gesamtkalkulation – ein Kostenüber-
blick / Finanzierung, Kosten und Jahresgewinn berechnen
Die Geschäftsidee vorstellen und diskutieren
Lernziel: In einer Podiumsdiskussion festigen die Lernenden ihr Wissen über das
Geschäftsmodell Foodtruck und bilden sich eine Meinung auf Basis von
Argumenten.
M 8 Traumverwirklichung oder Horrorszenario? – Eine Podiumsdiskussion
/ in einer Podiumsdiskussion die Fragestellung „Unternehmensgründung
Foodtruck: Traumverwirklichung oder Horrorszenario?“ diskutieren
ZM 1 Leitfaden für eine Präsentation – Wie überzeuge ich mit meinem Kon-
zept?
ZM 2 Bewertungskriterien – Was zeichnet eine gute Präsentation aus?
Hinweise und Erwartungshorizonte
1./2. Stunde
3.–5. Stunde
6./7. Stunde
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Neu, hip, lecker – welche Kunden wollen wir ansprechen?
Für wen wollen wir kochen? Welche Gerichte eignen sich? Und wie teuer sollen sie sein? Diese Fra-
gen sind für die Bestimmung der Zielgruppe wichtig.
Aufgaben
1. Lies die Aussagen der drei Foodtruck-Gründer. Überlege, für welche Zielgruppe du welche Spei-
sen anbieten möchtest.
2. Suche zwei Standorte für deinen Foodtruck in deinem Wohnort aus, die infrage kommen. Mache
eine Konkurrenzanalyse: Wird an diesem Standort bereits Essen angeboten und falls ja, wel-
ches? Ändere, falls nötig, dein Speisenangebot.
3. Erstelle eine Speisekarte mit dem Namen und dem Verkaufspreis deiner Gerichte und sonstigen
Angeboten.
4. Ergänze die Felder Kundenarten und Nutzenversprechen in deinem Canvas-Modell, soweit dies
möglich ist.
M 3
Saskia: In meiner „Suppenküche“ biete ich viele
leckere Suppen an – meist aus regionalen Zuta-
ten. Eine vegane Variante ist auch immer dabei.
Meine Kunden sind oft Frauen, die in einem Ge-
werbegebiet arbeiten, das ich täglich anfahre.
Neben der Unternehmenskantine ist meine Sup-
penküche das einzige Mittagsangebot.
Marek: Also, bei mir gibt es Smoothies aller Art – gera-
de beliebt sind der Mandel-Mango-Smoothie und der
Kiwi-Erdnuss-Smoothie. Je nach Saison biete ich andere
Obst- und Gemüsesorten an. Die Smoothies werden mor-
gens immer frisch zubereitet und schmecken leicht ge-
kühlt am besten. Ich habe viele Geschäftsleute als Kun-
den, aber auch Studenten und einfach alle, die auf eine
leckere, vitaminreiche Nahrung achten.
Cem: Burritos sind mein Leibgericht und so habe
ich mich dafür entschieden. Vor allem mein Bur-
rito mit Rindfleisch und Erdnussbutter kommt bei
Männern unter 40 sehr gut an. Die ersten Stand-
orte waren auch genau die, an denen eben diese
Männer anzutreffen waren.
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Den Jahresgewinn berechnen
Aufgaben
4.
a) Notiere, wie hoch die Einkaufspreise bzw. Zutatenkosten deiner Gerichte sind. Überlege
auch, wie viele Speisen und Getränke du täglich, monatlich und jährlich zu welchem Preis
verkaufen kannst. Gehe davon aus, dass du an 22 Tagen im Monat verkaufst.
b) Stelle die Kosten des Wareneinkaufs und die Erlöse des Warenverkaufs in einer Excel-Tabelle
gegenüber und ermittle den Ertrag. So könnte eine Beispielrechnung aussehen:
NAME
GENAUE
BESCHREI-
BUNG
VERKAUFS-
PREISKOSTEN
STÜCKZAHL/
TAG
ERTRAG/
TAG
ERTRAG/
MONAT
ERTRAG/
MONAT
Veggie-
Burger
vegetari-
scher Burger7,00 € 4,00 € 85 255,00 € 5.610,00 € 67.320,00 €
Lakto-
Burger
laktosefreier
Burger7,00 € 4,00 € 10 30,00 € 660,00 € 7.920,00 €
c) Berechne nun, welchen Jahresgewinn du voraussichtlich mit deinem Foodtruck unter Be-
rücksichtigung aller Einnahmen und aller Kosten machst.
5. Wie hoch wäre dein Gewinn, wenn die jährlichen Einnahmen 30 % höher ausfallen als vermutet
(Best Case). Wie hoch wäre dein Gewinn oder Verlust, wenn die Einnahmen 30 % niedriger aus-
fallen (Worst Case)? Du kannst folgende Vorlage verwenden:
BEST-CASE / WORST-CASE-SZENARIEN
Plandaten Best Case (+ 30 %) Worst Case (– 30 %)
Erlös Warenverkauf
Sonstige Kosten
Gewinn
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