neue kapillar- und kapillaranalytische untersuchungen

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220 beim Wasser gleich. D. Verf. sieht voraus, dat~ mit einer dickeren Membran die Druck- verminderung gr6fler werden und proportional der Dicke der Membran wachsen wird, hat aber his jetzt nur die erw/ihnten Membranen von Darmhaut und Schreibpapier angewandt. E.M. Neue Kapillar- und kapillaranalytische Untersuchungen, mitgeteilt der naturforschen- den Gesellschaft zu Basel am 13. April 1907 yon Friedrich Goppelsroeder, Basel, Buch- druckerei Emil Birkh~user. In dem Buche sind besprochen: Einftufl verschiedener Filtrierpapiersorten auf die Gr6fie der Steigh6he; Einflut~ der Lage des Filtrier- papierstreifens auf die Steigh6he; Kapiltarversuche mit zwischen senkrecht stehenden Glaslinealen befiadlichen Filtrierpapierstreifen; Einflui] der L~inge der Eintauchszone auf die Steigh6he; Einflufi des trockenen und feuchten Zustandes des Kapillarmediums auf die Steigh6he~ Einflut] der Gr6fie des Luftdruckes und des Mordan- zierens der Gewebefaser auf die Steigh6he; wiederholte Kapillarprfifung der Auszfige der bei einer ersten Kapillaroperation erhaltenen einzelnen Zonen; .Empfindlichkeit der Kapillar- analyse; kapiUaranatytische Prfifung von w/is- serigen Atkaloidsalzl6sungen; Kapillarversuche mit Gliedern verschiedener homologer l~eihen organischer K6rper, mit w~sserigen L6sungen organischer Salze, mit der Sole yon Rhein- felden, mit Vol|mitch und abgerahmter Voll- milch sowie mit deren Verdtinnungen mit Wasser. Abbildungen in Lichtdruck und Be- schreibung des zur Anstellung yon Kapillar- versuchen mit Filtrierpapierstreifen verwendeten Apparates. Das Werk ist mit grofiem Fleit~e zusammen- gestellt und ungemein reich an Textbelegen. Dr. Ditmar. Firbeiten fiber Emulsionskolloide. L i llie, Ralph S., Der osmotische Druck kolloider L6sungen und der Einflu6 von Eiektrolyten und Nichtelektrolyten auf den- selben. (Proceedings of the Society for Experi- mental Biology and Medicine 4, 111 - 113, 1907.) Die Arbeit enth~ilt Bestimmungen des osmotischen Druckes von Gelatine und Eier- albumin in reiner L6sung und in Gegenwart yon Elektrolyten. Wenn Elektrolyte zu der KoUoidl6sung hinzugegeben wurden, so wurde der benutzte Elektrolyt in gleicher Konzen- tration auch in die Augenfltissigkeit des Osmo- meters gebracht, um das ganze System auf beiden Seiten der Membran in bezug auf den Elektrolyt isosmotisch zu machen. Die auf diese Weise beobachteten osmotischen Wir- kungen miissen dann, da die benutzte Membran leicht ffir Kristalloide durchlfissig war, dem Kolloid selbst zuzuschreiben sein. Es wurde gefunden, dal.~ der osmotische Druck der Gela- tine aut~erordentlich durch S,~iure oder Alkali vermehrt wird ; derjenige des Eieralbumins wurde durch S/iure oder Alkali herabgesetzt. Alle Neutralsalze verringerten den osmotischen Druck. Die Wirkung variiert mit der Natur des Anions; die Reihenfolge abnehmender Wirksamkeit der Anionen ist CNS :~ J > Br :> NO3: > C1 :> SO4. Diese Reihenfoige stimmt iiberein mit der von Hofmeister und Pauti ffir die Anionen- wirkungen auf die Aenderung der Zustands- eigenschaften von gel6sten gefundenen Proteinen. Die beobachteten Wirkungen sind gro~. So verringerte M/96 Ca Cl,z den osmotischen Druck einer 1,5 prozentigen Albuminl6sung yon 18,8 mm Hg auf 5,4 ram. Nichtelektrolyte haben wenig oder keinen Einflufl auf den osmotischen Druck dieser Kolloide. t) T. B. Robertson. ~) Diese Untersuchungen geben ~tuBerstinteressante Belege fflr die nahen Beziehungen der physikalischen Eigenschaften, die man als osmotischen und als Quel- tungsdruck bezeichnet. Wo. O. F~rbeiten physiologischen Inhalts. 3ernbach, A., und Wolff, 3., Ueber die Bildung yon Zucker aus 16slicher St~trke durch Oerste-Extrakt. (Compt. rend., 145. Bd. yon 1907, S. 80 --82.) Einer frfiheren Arbeit gem~iB k6nnen die bestiindigsten Dextrine, die bei der Zucker- bildung aus St:irke durch Malzextrakt entstehen, nicht dutch den Extrakt frischer Qerste bei 45 o in Maltose iibergef/.ihrt werden. Bei 300 dagegen verlaufen die Dinge wesentlich anders, und verfolgt man den Versuch nur genfigend lange, so beobachtet man die fortschreitende Umwandlung der St/irke in Dextrin und Maltose. Zum Versuche wurden 4 g St~irkemehl in 370 ccm Wasser auf 150 ~ erhitzt und dadurch in L6sung gebracht. Dazu wurden 30 ccm

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Page 1: Neue Kapillar- und kapillaranalytische Untersuchungen

220

beim Wasser gleich. D. Verf. sieht voraus, dat~ mit einer dickeren Membran die Druck- verminderung gr6fler werden und proportional der Dicke der Membran wachsen wird, hat aber his jetzt nur die erw/ihnten Membranen von Darmhaut und Schreibpapier angewandt.

E.M.

Neue Kapillar- und kapillaranalytische Untersuchungen, mitgeteilt der naturforschen- den Gesellschaft zu Basel am 13. April 1907 yon F r i e d r i c h G o p p e l s r o e d e r , Basel, Buch- druckerei Emil Birkh~user.

In dem Buche sind besprochen: Einftufl verschiedener Filtrierpapiersorten auf die Gr6fie der Steigh6he; Einflut~ der Lage des Filtrier- papierstreifens auf die Steigh6he; Kapiltarversuche mit zwischen senkrecht stehenden Glaslinealen befiadlichen Filtrierpapierstreifen; Einflui] der L~inge der Eintauchszone auf die Steigh6he; Einflufi des trockenen und feuchten Zustandes

des Kapillarmediums auf die Steigh6he~ Einflut] der Gr6fie des Luftdruckes und des Mordan- zierens der Gewebefaser auf die Steigh6he; wiederholte Kapillarprfifung der Auszfige der bei einer ersten Kapillaroperation erhaltenen einzelnen Zonen; .Empfindlichkeit der Kapillar- analyse; kapiUaranatytische Prfifung von w/is- serigen Atkaloidsalzl6sungen; Kapillarversuche mit Gliedern verschiedener homologer l~eihen organischer K6rper, mit w~sserigen L6sungen organischer Salze, mit der Sole yon Rhein- felden, mit Vol|mitch und abgerahmter Voll- milch sowie mit deren Verdtinnungen mit Wasser. Abbildungen in Lichtdruck und Be- schreibung des zur Anstellung yon Kapillar- versuchen mit Filtrierpapierstreifen verwendeten Apparates.

Das Werk ist mit grofiem Fleit~e zusammen- gestellt und ungemein reich an Textbelegen.

Dr. Ditmar.

Firbeiten fiber Emulsionskolloide. L i l l i e , Ralph S., Der osmotische Druck

kolloider L6sungen und der Einflu6 von Eiektrolyten und Nichtelektrolyten auf den- selben. (Proceedings of the Society for Experi- mental Biology and Medicine 4, 111 - 113, 1907.)

Die Arbeit enth~ilt Bestimmungen des osmotischen Druckes von Gelatine und Eier- albumin in reiner L6sung und in Gegenwart yon Elektrolyten. Wenn Elektrolyte zu der KoUoidl6sung hinzugegeben wurden, so wurde der benutzte Elektrolyt in gleicher Konzen- tration auch in die Augenfltissigkeit des Osmo- meters gebracht, um das ganze System auf beiden Seiten der Membran in bezug auf den Elektrolyt isosmotisch zu machen. Die auf diese Weise beobachteten osmotischen Wir- kungen miissen dann, da die benutzte Membran leicht ffir Kristalloide durchlfissig war, dem Kolloid selbst zuzuschreiben sein. Es wurde gefunden, dal.~ der osmotische Druck der Gela- tine aut~erordentlich durch S,~iure oder Alkali

vermehrt wird ; derjenige des Eieralbumins wurde durch S/iure oder Alkali herabgesetzt. Alle Neutralsalze verringerten den osmotischen Druck. Die Wirkung variiert mit der Natur des Anions; die Reihenfolge abnehmender Wirksamkeit der Anionen ist CNS :~ J > Br :> NO3: > C1 :> SO4.

Diese Reihenfoige stimmt iiberein mit der von H o f m e i s t e r und P a u t i ffir die Anionen- wirkungen auf die Aenderung der Zustands- eigenschaften von gel6sten gefundenen Proteinen. Die beobachteten Wirkungen sind gro~. So verringerte M/96 Ca Cl,z den osmotischen Druck einer 1,5 prozentigen Albuminl6sung yon 18,8 mm Hg auf 5,4 ram. Nichtelektrolyte haben wenig oder keinen Einflufl auf den osmotischen Druck dieser Kolloide. t)

T. B. Robertson.

~) Diese Untersuchungen geben ~tuBerst interessante Belege fflr die nahen Beziehungen der physikalischen Eigenschaften, die man als osmotischen und als Quel- tungsdruck bezeichnet. Wo. O.

F~rbeiten physiologischen Inhalts. 3 e r n b a c h , A., u n d W o l f f , 3., Ueber

die Bildung yon Zucker aus 16slicher St~trke durch Oerste-Extrakt. (Compt. rend., 145. Bd. yon 1907, S. 80 --82.)

Einer frfiheren Arbeit gem~iB k6nnen die bestiindigsten Dextrine, die bei der Zucker- bildung aus St:irke durch Malzextrakt entstehen, nicht dutch den Extrakt frischer Qerste bei

45 o in Maltose iibergef/.ihrt werden. Bei 300 dagegen verlaufen die Dinge wesentlich anders, und verfolgt man den Versuch nur genfigend lange, so beobachtet man die fortschreitende Umwandlung der St/irke in Dextrin und Maltose. Zum Versuche wurden 4 g St~irkemehl in 370 ccm Wasser auf 150 ~ erhitzt und dadurch in L6sung gebracht. Dazu wurden 30 ccm