neuere und neueste geschichte der rechtswissenschaft
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Neuere und neueste Geschichte der Rechtswissenschaft. Von der Pandektenwissenschaft über den wissenschaftlichen und den Gesetzespositivismus zum Bürgerlichen Gesetzbuch. Inhalt 1. Windscheid – Biografie 2. Windscheid – Werke 3. Zum Text: „Die Aufgaben der Rechtswissenschaft“. - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
Neuere und neueste Geschichte der
Rechtswissenschaft
Von der Pandektenwissenschaft über den wissenschaftlichen und den
Gesetzespositivismus zum Bürgerlichen Gesetzbuch
Inhalt
1. Windscheid – Biografie
2. Windscheid – Werke
3. Zum Text: „Die Aufgaben der Rechtswissenschaft“
1. Windscheid – Biografie
Bernhard Windscheid (26. 6. 1817 – 26. 10. 1892)
1. Windscheid - Biografie
- geb. 26. 6. 1817 in Düsseldorf- seit 1834: Studium der Rechtswissenschaft in
Berlin (Vorlesungen v. a. bei Savigny) und Bonn- 1838 Promotion in Bonn- 1840 Habilitation in Bonn- 1847: Ernennung zum außerordentlichen
Professor in Bonn- 1847: Berufung nach Basel als ordentlicher
Professor des Römischen Rechts
1. Windscheid - Biografie
- 1852 Professur in Greifswald- 1857 Professur in München- 1871 Professur in Heidelberg (Nachfolger
Vangerows)- seit 1874 Professur in Leipzig- 1874 – 1883: Mitglied der Kommission für die
Ausarbeitung des Entwurfs eines Bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich
- er lehnte mehrere Berufungen nach Berlin ab- er verstarb am 26.10.1892 in Leipzig
2. Windscheid - Werke
„Zur Lehre des Code Napoleon von der Ungültigkeit der Rechtsgeschäfte“, 1847
„Die Lehre des römischen Rechts von der Voraussetzung“, 1850
„Die actio des römischen Civilrechts vom Standpunkte des heutigen Rechts“, 1856
„Lehrbuch des Pandektenrechts in drei Bänden“, 1862 - 1870
3. Zum Text
„Die Aufgaben der Rechtswissenschaft“
(Rektoratsrede 1884)
S. 105:
„Nicht was ich für Recht halte, ist Recht,
sondern Recht ist nur, was die
Gemeinschaft, zu welche ich gehöre, als
Recht erkannt, und, weil sie es erkannt hat,
als Recht ausgesprochen hat.“
3. Zum Text
S. 106:
„Denn das freilich darf nie vergessen
werden, daß die letzten Ziele der
Rechtswissenschaft praktische Ziele sind.
Die Rechtswissenschaft ist eine praktische
Wissenschaft. Das ist ihre Ehre“
= Rechtswissenschaft ist Hermeneutik, aber
das Ziel liegt in der Wirklichkeit
3. Zum Text
S. 107:
„… Dogma, daß die Erforschung eines jeden positiven Rechts … um das anzuwendende Recht mit Sicherheit zu erkennen, auf historischem Wege zu erfolgen habe. An dieser Überzeugung ist festzuhalten. Denn es ist eine der Wirklichkeit nicht entsprechende Auffassung, ein gegebenes Recht bloß anzusehen als etwas, was ist; es ist ein Gewordenes.“
= Windscheid als Schüler Savignys
3. Zum Text
aber S. 109:
„Für die spezifischen Zwecke der
Rechtswissenschaft hat die
Rechtsgeschichte Wert nur insofern, als
sie etwas beiträgt zur Erkenntnis des
anzuwendenden Rechts.“
3. Zum Text
S. 109:
- Aufgabe der Rechtswissenschaft ist es, das
vorhandene Recht zu erkennen
S. 110:
„Nach meiner Überzeugung ist jede
Gesetzgebung ohnmächtig ohne eine ihr zur
Seite stehende hilfreiche Jurisprudenz,
welche ihre Gedanken ausdenkt.“
3. Zum Text
S. 110:
„…gerade der Praktiker weiß am besten, wie
wenig oft mit dem Gesetze die
Anforderungen der Gerechtigkeit befriedigt
werden können, wenn darauf verzichtet wird,
die unfertigen Gedanken des Gesetzgebers
fertig zu denken.“
3. Zum Text
S. 112:
„Die Gesetzgebung steht auf hoher Warte; sie
beruht in zahlreichen Fällen auf ethischen,
politischen, volkswirtschaftlichen
Erwägungen oder auf einer Kombination
dieser Erwägungen, welche nicht Sache des
Juristen als solchen sind.“
3. Zum Text
Bedeutung des Zitats S. 112:
- Einschränkung bezieht sich nur auf
Gesetzgebung
- ethische, politische, volkswirtschaftliche
Erwägungen: so etwas lernt der Jurist nicht
- Jurist als solcher ist ein Hermeneutiker:
er soll nicht materiell Gesetze erlassen,
sondern Gesetze auslegen