niveaubeschreibungen deutsch als zweitsprache in der ... · einfache anweisungen und organisa -...

28
Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der Sekundarstufe I Zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs im Deutschen als Zweitsprache

Upload: others

Post on 02-Sep-2019

6 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

Niveaubeschreibungen Deutsch alsZweitsprache in der Sekundarstufe I

Zur Beobachtung von Kompetenz undKompetenzzuwachs im Deutschen als Zweitsprache

Page 2: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

Herausgeber: Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-HolsteinSchreberweg 5, 24119 KronshagenTelefon: 0431-54030Telefax: 0431-5403-101

Autorinnen und Autoren: Marion Döll und Prof. Dr. Hans Reichunter Mitarbeit von Dr. Christine Mäkert, Sabine Rutten, Wiebke Saalmann, Dr. Ellen Schulte-Bunert und Gabriele Weber

Die Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache wurden im Rahmen desModellprogramms Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund - FörMig entwickelt.

Die Entwicklungsarbeit erfolgte in Kooperation von FörMig Sachsen und FörMig Schleswig-Holstein unter Leitung des Programmträgers, Universität Hamburg, Institut für International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft.

Die empirische Überprüfung des Instruments für die Sekundarfstufe I erfolgte ebenfalls in beiden Ländern; sie wurde im Rahmen der Forschungsinitiative Sprachdiagnostik und Sprachförderung (FiSS) durch das BMBF gefördert.

Im Rahmen des bundesweiten Modellprogramms wurden weitere Instrumente zur Sprachdiagnostik entwickelt.

Informationen über: Sabine Rutten, Landeskoordinatorin für DaZ in Schleswig-Holstein, Tel.: 040 – 511 54 25, E-Mail: [email protected]

Auflage: 1200

Layout, Illustrationen: Stamp Media GmbH im Medienhaus Kiel

Druck: Hugo Hamann

Vertrieb: Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-HolsteinSchreberweg 5, KielTelefon: 0431-54030Telefax: 0431-5403-101http://faecher.lernnetz.de

© IQSH November 2014

2 3

Page 3: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 2014

Allgemeine Hinweise zu den Niveaubeschreibungen DaZ ........................................... 4

A. Weite der sprachlichen Handlungs- und Verstehensfähigkeit ............................... 6 Private Gespräche ....................................................................................................... 6 Unterrichtsgespräche .................................................................................................. 7 Formelle Gespräche .................................................................................................... 7 Strategien zur Überwindung von Ausdrucksnot und Verstehensproblemen .............. 8

B. Wortschatz .................................................................................................................. 9 Verstehenswortschatz ................................................................................................. 9 Mitteilungswortschatz ............................................................................................... 10 Fachwortschatz ......................................................................................................... 10

C. Aussprache ...............................................................................................................11 Deutlichkeit ............................................................................................................... 11 Sprechflüssigkeit ....................................................................................................... 11

D. Lesen ........................................................................................................................ 12 Verstehen .................................................................................................................. 12 Techniken und Strategien der Texterschließung ....................................................... 12 Vorlesen .................................................................................................................... 13 Strategien zur Überwindung von Verstehensproblemen .......................................... 13

E. Schreiben ..................................................................................................................14 Textproduktion .......................................................................................................... 14 Strategien bei der Suche nach passenden Wörtern .................................................. 14 Orthographie ............................................................................................................. 15 Interpunktion ............................................................................................................. 15

F. Grammatik – mündlich & schriftlich ....................................................................... 16 Verbstellung .............................................................................................................. 16 Satzverbindungen...................................................................................................... 17 Präpositionen ............................................................................................................ 17 Formen des Verbs (Tempus, Konjunktiv, Passiv) ....................................................... 18 Formen des Nomens (Genus, Numerus, Kasus) ....................................................... 19

G. Persönlichkeitsmerkmale des Schülers ................................................................. 20 Freude und Interesse am Lesen – deutsche und herkunftssprachliche Texte .......... 20 Freude und Interesse am Sprechen – Deutsch und Herkunftssprache .................... 21

Glossar ............................................................................................................................. 22

Beobachtungsbogen ....................................................................................................... 25

2 3

Page 4: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 2014

Allgemeine Hinweise zu den Niveaubeschreibungen DaZ

Die Ihnen vorliegenden Niveaubeschreibungen DaZ sind ein Instrument, das die Kom-munikation über die Deutschkompetenz eines Schülers1 , der Deutsch als Zweitsprache lernt, zu erleichtern und zu versachlichen versucht. Mit Hilfe der Niveaubeschreibungen DaZ soll es möglich sein, Kollegen und Eltern über die bereits erworbenen Fähigkeiten ei-nes Schülers in verschiedenen Teilbereichen des Deutschen Auskunft zu geben und eine optimale individuelle Schullaufbahnberatung zu ermöglichen. Sie geben in allgemeiner Form Aufschluss darüber, wie weit ein Schüler in den einzelnen sprachlichen Bereichen auf dem Weg zum Erreichen der Zielvorgaben der Bildungsstandards im Fach Deutsch bereits gekommen ist.

Die Niveaubeschreibungen DaZ sind ein Beobachtungsverfahren und nicht als Test zu verstehen. Das bedeutet, dass Informationen zum Sprachstand eines Schülers ohne Impuls- oder Testmaterial allein durch Unterrichtsbeobachtung durch die Lehrkraft zusam-mengetragen werden. Die in den Niveaubeschreibungen DaZ skizzierten Erwerbsstände sind theoretische Konstrukte – daher ist es möglich, dass die Fähigkeit eines einzelnen Schülers nicht immer völlig eindeutig einer Niveaustufe zugeordnet werden kann. Eine individuelle Feinanalyse können und sollen die Niveaubeschreibungen DaZ jedoch nicht leisten.

Die Kompetenzen der Schüler in den verschiedenen sprachlichen Teilbereichen entwi-ckeln sich aufgrund unterschiedlicher Vorkenntnisse, Begabungen und verschiedener Schwerpunktsetzungen im DaZ- Unterricht nicht parallel. Ein Schüler, der im Bereich der privaten Gespräche bereits den höchsten beschriebenen Erwerbsstand erreicht hat, muss in anderen Bereichen, wie beispielsweise bei der Bildung der Formen des Nomens, nicht zwangsläufig auf demselben Niveau anzutreffen sein. Dem tragen die Niveaubeschreibun-gen DaZ mit ihrem Profilcharakter Rechnung.

Die Niveaubeschreibungen DaZ sind vierstufig angelegt. Stufe IV korrespondiert mit den Zielvorgaben der KMK- Bildungsstandards im Fach Deutsch, die vorhergehenden Stufen stellen wichtige Etappen auf dem Weg zum Ziel dar. Stufe I entspricht - ganz allgemein formuliert - einer Minimalqualifikation, die dem Schüler ermöglicht, einfache Aussagen mit einfacher grammatischer Struktur zu treffen und einfache Aufforderungen zu verste-hen. Ein Schüler, der in allen Bereichen das Fähigkeitsniveau II erreicht hat, vermag es, kleine thematisch zusammenhängende Äußerungen zu formulieren. Er kann erzählen, begründen und beschreiben. Er ist in der Lage, über etwas Vergangenes und nicht unmit-telbar Wahrnehmbares zu sprechen. Stufe III entspricht im Allgemeinen der Fähigkeit zu differenziertem Sprechen, das argumentative Sprechhandlungen (widersprechen, be-weisen), das Formulieren persönlicher Stellungnahmen und die Realisierung komplexer Strukturen umfasst.

4 5

Page 5: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 2014

Zwischen den Stufen besteht ein Inklusionsverhältnis: Zeigt ein Schüler beispielsweise in einem der Bereiche Fähigkeiten, die ihn auf Stufe III verorten lassen, ist davon auszu-gehen, dass er die für die Stufen I und II beschriebenen Fähigkeiten des Bereichs bereits erworben hat.

Die Beschreibungen der Erwerbsstände sind knapp gehalten, um das Instrument für den Schulalltag handhabbar zu machen. Auf einem zu den Niveaubeschreibungen DaZ gehö-renden Dokumentationsformular kann die Einschätzung der sprachlichen Fähigkeiten des Schülers durch Lehrkräfte per Ankreuzen festgehalten werden. Auf diesem Formular finden Sie neben den Stufen I bis IV auch Stufe < I und die Zwi-schenstufen I – II, II – III und III – IV. Setzen Sie Ihre Markierung bei <I, wenn der Schüler die für Stufe I formulierten Fähigkeiten noch nicht erworben hat. Die Zwischenstufen sind anzukreuzen, wenn ein Schüler über die in der niedrigeren Stufe beschriebenen Fähigkei-ten hinausgewachsen ist, die für die höhere Stufe genannten Kriterien jedoch noch nicht vollständig erfüllt.

Neben den Ankreuzrastern bietet das Dokumentationsformular Felder, in denen ergänzen-de Hinweise, wie z.B. ob und bei welchen sprachlichen Aufgaben der Schüler Unterstüt-zung benötigt, festgehalten werden können.

Sicherlich werden Sie in den Niveaubeschreibungen DaZ zu beobachtende Punkte finden, die Sie auch bisher schon „im Blick“ hatten, aber auch einige neue Gesichtspunkte wer-den hinzukommen. Wie Sie Ihre Beobachtungen in den Unterricht einbetten, bleibt Ihnen freigestellt. Es ist vorstellbar, dass Sie sich pro Tag eine geringe Zahl Schüler auswählen, denen Sie hinsichtlich einiger Beobachtungspunkte während des Unterrichts besondere Aufmerksamkeit schenken und die Sie hierfür beispielsweise etwas intensiver als sonst üblich in Unterrichtsgespräche usw. einbinden. Bitte achten Sie jedoch darauf, dass die Schüler nicht in eine Testsituation versetzt werden.

Selbstverständlich unterläuft auch fortgeschrittenen DaZ-Lernenden (ebenso wie Mut-tersprachlern) hin und wieder ein Fehler. Bitte orientieren Sie sich bei Ihrer Einschätzung nicht an kleinen Fehltritten, sondern beurteilen Sie wohlwollend.

4 5

Page 6: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 2014

* D

ie B

ezei

chnu

ng "S

chül

er",

"Fre

und"

und

"Mits

chül

er" s

chlie

ßt

in d

en f

olge

nden

Bes

chre

ibun

gen

imm

er d

ie w

eibl

iche

For

m e

in.

6 7

A.

We

ite

de

r s

pr

Ac

hli

ch

en

hA

nd

lun

gs

- u

nd

Ve

rs

te

he

ns

fäh

igk

eit

Die

Wei

te d

er s

prac

hlic

hen

Han

dlun

gsfä

higk

eit

in v

ersc

hied

enen

Ges

präc

hssi

tuat

ione

n di

ent

als

glob

ales

Maß

für

die

ber

eits

err

eich

te K

om-

mun

ikat

ions

fähi

gkei

t im

Deu

tsch

en.

Sie

ent

wic

kelt

sich

nic

ht is

olie

rt,

sond

ern

im Z

usam

men

hang

mit

und

aufb

auen

d au

f an

dere

spr

achl

iche

B

erei

che

(z. B

. Wor

tsch

atz)

. Es

wird

dav

on a

usge

gang

en, d

ass

sich

der

Sch

üler

in v

ersc

hied

enen

Kon

text

en z

uneh

men

d Th

emen

gebi

ete

erob

ert,

zu

den

en e

r m

it G

espr

ächs

part

nern

in A

usta

usch

tre

ten

kann

.

Pri

vate

Ges

prä

che

Priv

ate

Ges

präc

he s

ind

Konv

ersa

tione

n, d

ie d

er S

chül

er* i

m B

erei

ch s

eine

r Fr

eize

it fü

hrt.

Daz

u zä

hlen

auc

h Pa

usen

gesp

räch

e m

it M

itsch

üler

n un

d Le

hrer

n.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

kan

n ei

nfa

che

Mit

-te

ilun

gen

un

d A

uff

ord

eru

ng

en

vers

teh

en u

nd a

ktiv

ele

men

tare

s

pre

chh

and

lun

gen

vo

llzie

-h

en. D

azu

zähl

t be

ispi

elsw

eise

da

s E

rtei

len

von

Info

rmat

ione

n zu

r ei

gene

n P

erso

n. D

ie Ä

uße-

rung

en s

ind

häufi

g au

swen

dig

gele

rnte

Wen

dung

en(„

Ich

heiß

e M

elan

ie. I

ch k

omm

e au

s R

iga.“

).

Der

Sch

üler

kan

n in

form

atio

nen

zu

th

emen

, die

sei

n u

nm

itte

l-b

ares

leb

ensu

mfe

ld b

erü

hre

n

(bei

spie

lsw

eise

Hob

bys

und

Sch

ule)

, au

fneh

men

und

sel

bst

dar

üb

er s

pre

chen

.

Der

Sch

üler

kan

n in

form

atio

nen

zu

th

emen

, die

üb

er s

ein

un

-m

itte

lbar

es l

eben

sum

feld

hin

-au

sgeh

en, a

ufn

ehm

en u

nd z

um

Ges

präc

h ei

gen

e M

itte

ilun

gen

, B

egrü

nd

un

gen

, erl

äute

run

gen

u

nd

näh

ere

Bes

chre

ibu

ng

en

beitr

agen

.

Der

Sch

üler

kan

n In

form

atio

nen

und

dar

stel

lun

gen

zu

bis

lan

g

un

vert

rau

ten

th

emen

ver

ste-

hen

. Er

kann

in (S

trei

t-) G

espr

ä-ch

en s

ein

e M

ein

un

g v

ertr

eten

un

d ar

gu

men

tier

en. W

eite

rhin

ka

nn e

r V

erm

utu

ng

en u

nd

r

ück

frag

en f

orm

ulie

ren

.

Page 7: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 20146 7

Un

terr

ich

tsge

sprä

che

Unt

erric

htsg

espr

äche

sin

d in

stitu

tione

ll ge

präg

te K

onve

rsat

ione

n, d

ie d

er S

chül

er in

Unt

erric

htss

ituat

ione

n m

it Le

hrer

n un

d M

itsch

üler

n fü

hrt.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

kan

n ei

nfa

che

An

wei

sun

gen

un

d o

rgan

isa-

tori

sche

Mit

teilu

ngen

ver

steh

en

und

auf

einf

ache

Fra

gen

ant-

wor

ten.

Er

kann

ku

rze

Bit

ten

u

nd

en

tsch

uld

igu

ng

en s

owie

ei

nfa

che

un

terr

ich

tsb

ezo

gen

e M

itte

ilun

gen

äu

ßer

n.

Der

Sch

üler

kan

n in

form

atio

nen

zu

un

terr

ich

tsth

emen

, die

an

se

in V

orw

isse

n a

nkn

üp

fen

, au

fneh

men

und

ver

arbe

iten

sow

ie s

ich

zu b

erei

ts e

rar-

bei

tete

n u

nte

rric

hts

inh

alte

n

äuß

ern

.

Der

Sch

üler

kan

n si

ch s

prac

hlic

h

akti

v an

der

era

rbei

tun

g d

er

un

terr

ich

tsth

emen

bet

eilig

en.

Er

kann

auc

h in

form

atio

nen

zu

u

nb

ekan

nte

n t

hem

en a

uf-

neh

men

, ver

arb

eite

n u

nd s

ie

mit

früh

eren

unt

erric

htlic

hen

Info

rmat

ione

n ve

rkn

üp

fen

.

Der

Sch

üler

ver

steh

t fa

chvo

r-tr

äge,

kan

n n

ach

frag

en d

azu

st

elle

n u

nd s

ich

zusa

mm

en-

hän

gen

d z

u f

ach

inh

alte

n

äuß

ern

. Er

kann

Mei

nu

ng

en

beg

rün

den

und

sta

nd

pu

nkt

e ve

rtre

ten

.

Form

elle

Ges

prä

che

Form

elle

Ges

präc

he s

ind

Konv

ersa

tione

n, d

ie d

er S

chül

er b

eisp

iels

wei

se m

it Ve

rtre

tern

öffe

ntlic

her

Ein

richt

unge

n od

er im

Rah

men

von

Vor

stel

-lu

ngsg

espr

äche

n fü

hrt.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

kan

n im

Kon

text

al

ltägl

iche

r fo

rmel

ler

Situ

atio

nen

(z.B

. Bez

ahle

n an

der

Sup

er-

mar

ktka

sse)

ein

fach

e ä

e-ru

ng

en u

nd

Au

ffo

rder

un

gen

ve

rste

hen

und

ist

in d

er L

age,

in

die

sen

Situ

atio

nen

el

emen

tare

sp

rech

han

dlu

ng

en

zu v

ollz

iehe

n. S

eine

Äuß

erun

gen

sind

häu

fig a

usw

endi

g ge

lern

te

Wen

dung

en(„

Wie

vie

l kos

tet d

as?“

).

Der

Sch

üler

kan

n A

uff

ord

e-ru

n g

en, A

usk

ün

fte

un

d

Mit

tei lu

ng

en im

Rah

men

w

ie de

r keh

rend

er f

or m

elle

r G

e spr

ächs

situ

a tio

nen

und

Ge-

sprä

chs s

ituat

ione

n m

it ab

seh-

bare

r Ve

r lauf

ss tr

uktu

r (z

. B. K

auf

eine

r E

intr

itts k

arte

) ver

steh

en

und

den

ges

prä

chsv

erla

uf

ak

tiv

mit

ges

talt

en.

Der

Sch

üler

kan

n in

for

mel

len

Ges

präc

hssi

tuat

ione

n m

it ha

lb-

offe

nen

Verla

ufss

truk

ture

n (z

.B.

Ges

präc

hen

zu s

eine

m L

eist

ungs

- st

and

und

sein

er S

chul

lauf

bahn

, E

inka

ufsg

espr

äche

mit

Ber

atun

gs -

notw

endi

gkei

t) er

teilt

e A

uskü

nfte

, e

rklä

run

gen

un

d f

rag

en v

er-

steh

en. E

r ka

nn n

ach

frag

en

stel

len

, eig

ene

nsc

he

und

Vo

rste

llun

gen

fo

rmu

liere

n.

Der

Sch

üler

kan

n in

Ges

präc

hen

mit

eing

esch

ränk

t ab

sehb

arer

Ve

rlauf

sstr

uktu

r (z.

B. V

orst

ellu

ngs-

ge

sprä

che,

Ger

icht

sver

hand

lun-

gen)

Mitt

eilu

ngen

, Auf

ford

erun

-ge

n un

d fr

agen

zu

ko

mp

lexe

n

Vo

rgän

gen

, Zu

sam

men

hän

gen

un

d k

ausa

lität

en v

erst

ehen

und

si

ch a

usf

üh

rlic

h d

azu

äu

ßer

n.

Er

kann

Her

gäng

e sc

hild

ern,

zu

etw

as S

tellu

ng n

ehm

en, B

egrü

n-du

ngen

for

mul

iere

n un

d ei

gene

In

tere

ssen

dar

lege

n.

Page 8: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 20148 9

Str

ateg

ien

zu

r Ü

ber

win

du

ng

vo

n A

usd

ruck

sno

t u

nd

Ver

steh

ensp

rob

lem

enD

aZ- L

erne

nde

kom

men

imm

er w

iede

r in

Situ

atio

nen,

in d

enen

sie

etw

as n

icht

ver

steh

en o

der P

robl

eme

habe

n, e

twas

aus

zudr

ücke

n. S

trat

egie

n,

dies

e Pr

oble

me

selb

stst

ändi

g zu

löse

n bz

w. e

ntsp

rech

ende

Pro

blem

situ

atio

nen

erfo

lgre

ich

zu ü

berw

inde

n, s

ind

dem

DaZ

- Erw

erb

zutr

äglic

h un

d so

llen

dahe

r an

die

ser

Ste

lle m

it er

fass

t w

erde

n –

auch

wen

n di

e E

rgeb

niss

e de

r B

emüh

unge

n de

r S

chül

er u

nter

Um

stän

den

nich

t au

f A

nhie

b ge

fälli

g un

d ge

schi

ckt e

rsch

eine

n. Im

Vor

derg

rund

sol

l hie

r nic

ht d

ie Ü

bere

inst

imm

ung

von

Äuß

erun

gen

mit

der s

prac

hlic

hen

Nor

m, s

onde

rn d

ie

stra

tegi

sche

Akt

ivitä

t de

r S

chül

er s

tehe

n. S

chül

er, d

ie a

uf S

ituat

ione

n, in

den

en s

ie e

twas

nic

ht v

erst

ehen

ode

r ke

ine

Form

ulie

rung

en f

ür e

twas

fin

den,

das

sie

aus

drüc

ken

möc

hten

, m

it R

esig

natio

n re

agie

ren,

sol

lten

unbe

ding

t er

mut

igt

wer

den,

in

ents

prec

hend

en S

ituat

ione

n ak

tiv z

u w

erde

n.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

sig

nalis

iert

dur

ch

Mim

ik u

nd

ges

tik,

das

s er

et

was

nic

ht v

erst

eht

oder

ihm

ei

n im

Ges

präc

h be

nötig

ter

Aus

-dr

uck

nich

t ve

rfüg

bar

ist.

Der

Sch

üler

bitt

et d

en g

espr

ächs

- p

artn

er u

m s

pra

chlic

he

hilf

e.

Er

erfr

agt

(unt

er V

erw

endu

ng

des

Deu

tsch

en o

der

der

Ers

t-sp

rach

e) d

ie B

edeu

tung

von

un

vers

tand

enen

Äuß

erun

gen

und

bitt

et b

ei d

er S

uche

nac

h pa

ssen

den

Aus

drüc

ken

für

eige

ne Ä

ußer

unge

n um

Unt

er-

stüt

zung

.

Der

Sch

üler

ver

wen

det

n

ä her

un

gsb

egri

ffe

oder

Aus

-dr

ücke

aus

der

Ers

tspr

ache

, um

A

usdr

ucks

not

zu ü

berw

inde

n.

Der

Sch

üler

übe

rwin

det

Aus

-dr

ucks

not,

inde

m e

r ei

nen

im

ges

prä

ch b

enö

tig

ten

Beg

riff

u

msc

hre

ibt

(z. B

. „el

ektr

isch

e M

asch

ine

mit

Bat

terie

, mit

der

man

boh

ren

kann

“ fü

r A

kkub

oh-

rer,

„das

Mee

r im

Nor

dwes

ten

Deu

tsch

land

s“ f

ür N

ords

ee).

Page 9: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 20148 9

B.

Wo

rt

sc

hA

tZ

Ver

steh

ensw

ort

sch

atz

Der

Ver

steh

ensw

orts

chat

z (d

er r

ezep

tive

Wor

tsch

atz)

ist

der W

orts

chat

z, d

en d

er S

chül

er z

u ve

rste

hen

verm

ag.

Der

Ver

steh

ensw

orts

chat

z is

t qu

antit

ativ

ste

ts g

röß

er a

ls d

er M

ittei

lung

swor

tsch

atz

(pro

dukt

ive

Wor

tsch

atz)

. Im

Fol

gend

en w

ird a

uf d

en In

halts

wor

tsch

atz

Bez

ug g

enom

men

, de

r Fu

nktio

nsw

orts

chat

z (A

rtik

el, P

räpo

sitio

nen,

Kon

junk

tione

n) is

t in

den

Gra

mm

atik

nive

aust

ufen

erf

asst

.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

ver

steh

t di

e B

egri

ffe

des

gru

nd

wo

rtsc

hat

zes

mit

ei

nfa

cher

Bed

eutu

ng

. Die

ser

Wor

tsch

atz

umfa

sst

häufi

g ge

-br

auch

te N

omen

und

Ver

ben,

die

de

n A

lltag

zu

Hau

se u

nd in

der

S

chul

e be

rühr

en. D

azu

gehö

ren

auch

die

Bez

eich

nung

von

Sch

ul-

fäch

ern

und

ande

re s

chul

isch

e G

rund

begr

iffe

(„Le

hrer

“, „

Klas

-se

nzim

mer

“, „

Hau

sauf

gabe

“),

Adv

erbi

en z

ur A

ngab

e vo

n O

rt

und

Zeit

(„da

nn“,

„da

“) s

owie

ei

nige

häu

fige

Adj

ektiv

e (z

. B.

Farb

en, „

klei

n“ u

nd „

groß

“).

Der

Sch

üler

ver

steh

t al

le B

egri

ffe

des

alt

ersg

emäß

en g

run

d-

wo

rtsc

hat

zes.

Daz

u ge

höre

n au

ch B

egrif

fe m

it di

ffer

enzi

erte

r B

edeu

tung

(z.B

. „Fo

hlen

“) u

nd

unte

r an

dere

m a

uch

zusa

mm

en-

gese

tzte

Sub

stan

tive,

Wor

te

mit

Vors

ilben

und

Adj

ektiv

e, d

ie

Cha

rakt

erei

gens

chaf

ten,

Gef

ühle

un

d M

uste

r be

zeic

hnen

(„bö

se“,

„au

fger

egt“

, „w

üten

d“).

Der

Sch

üler

ver

steh

t di

e B

egri

ffe

des

alt

ersg

emäß

en A

ufb

au-

wo

rtsc

hat

zes.

Die

ser

Wor

t-sc

hatz

um

fass

t B

egrif

fe d

es

Gru

ndw

orts

chat

zes

plus

ein

e R

eihe

wen

iger

häu

fig v

orko

m-

men

der

und/

ode

r sp

ezie

ller

Be-

griff

e au

s be

stim

mte

n Th

emen

-be

reic

hen

(z. B

. Int

eres

sen

des

Sch

üler

s). W

eite

rhin

wird

der

in

alte

rsge

mäß

en S

acht

exte

n un

d S

chul

büch

ern

verw

ende

te W

ort-

scha

tz v

erst

ande

n(„

Sum

me“

, „D

iffer

enz“

).

Der

Sch

üler

ver

steh

t di

e B

egri

ffe

des

alt

ersg

emäß

en g

eho

be-

nen

Au

fbau

wo

rtsc

hat

zes.

D

iese

r W

orts

chat

z um

fass

t üb

er

den

Gru

ndw

orts

chat

z hi

naus

B

egrif

fe d

es B

ildun

gsw

orts

chat

-ze

s („

Schä

dlin

g“, „

emsi

g“,

„ers

chlie

ßen“

) und

ein

e R

eihe

sp

ezie

ller

Fach

begr

iffe

aus

schu

lisch

ode

r au

ßer

schu

lisch

re

leva

nten

The

men

bere

iche

n (z

. B. „

Hal

blei

ter“

, „Is

olat

oren

“,

„Fot

osyn

thes

e“).

Page 10: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201410 11

Mit

teilu

ng

swo

rtsc

hat

zD

er M

ittei

lung

swor

tsch

atz

(pro

dukt

ive

Wor

tsch

atz)

ist

der W

orts

chat

z, d

en d

er S

chül

er n

icht

nur

zu

vers

tehe

n, s

onde

rn a

uch

zu p

rodu

zier

en v

er-

mag

. Sol

lte s

ich

der

von

eine

m b

eoba

chte

ten

Sch

üler

pro

dukt

iv v

erw

ende

te W

orts

chat

z im

mün

dlic

hen

und

schr

iftlic

hen

Geb

rauc

h un

ters

chei

-de

n, k

önne

n S

ie d

ies

im D

okum

enta

tions

form

ular

im F

eld

„erg

änze

nde

Hin

wei

se“

verm

erke

n.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

ver

wen

det

beim

S

prec

hen

und

Sch

reib

en d

ie

Beg

riffe

des

gru

ndw

orts

chat

zes

mit

ein

fach

er B

edeu

tun

g

(Bei

spie

le s

iehe

„Ve

rste

hens

-w

orts

chat

z“).

Der

Sch

üler

ver

wen

det

beim

S

prec

hen

und

Sch

reib

en

Beg

riff

e d

es a

lter

sgem

äßen

g

run

dw

ort

sch

atze

s. D

azu

ge-

höre

n au

ch B

egrif

fe m

it di

ffer

en-

zier

ter

Bed

eutu

ng (z

.B. „

Ferk

el“)

un

d un

ter

ande

rem

auc

h zu

sam

-m

enge

setz

te S

ubst

antiv

e, W

orte

m

it Vo

rsilb

en u

nd A

djek

tive,

die

z.

B. C

hara

kter

eige

nsch

afte

n,

Gef

ühle

und

Mus

ter

beze

ichn

en

(Bei

spie

le s

iehe

„Ve

rste

hens

-w

orts

chat

z“).

Der

Sch

üler

ver

wen

det

beim

S

prec

hen

und

Sch

reib

en B

egri

ffe

des

alt

ersg

emäß

en A

ufb

au-

wor

tsch

atze

s. D

iese

r Wor

tsch

atz

umfa

sst

Beg

riffe

des

Gru

nd-

wor

tsch

atze

s pl

us e

ine

Rei

he

wen

iger

häu

fig v

orko

mm

ende

r un

d/od

er s

pezi

elle

r B

egrif

fe a

us

best

imm

ten

Them

enbe

reic

hen.

W

eite

rhin

wer

den

etlic

he (F

ach-

) B

egrif

fe, d

ie im

sch

ulis

chen

K

onte

xt h

äufig

vor

kom

men

, ve

rwen

det

(Bei

spie

le s

iehe

„V

erst

ehen

swor

tsch

atz“

).

Der

Sch

üler

ver

wen

det

beim

S

prec

hen

und

Sch

reib

en B

egri

ffe

des

alt

ersg

emäß

en g

eho

be-

nen

Au

fbau

wo

rtsc

hat

zes.

D

iese

r W

orts

chat

z um

fass

t üb

er

den

Gru

ndw

orts

chat

z hi

naus

B

egrif

fe d

es B

ildun

gsw

orts

chat

zes

und

eine

Rei

he s

pezi

elle

r Fa

ch-

begr

iffe

aus

schu

lisch

ode

r au

ßer

schu

lisch

rel

evan

ten

Them

enb e

reic

hen

(Bei

spie

le

sieh

e „V

erst

ehen

swor

tsch

atz“

).

Fach

wo

rtsc

hat

z

iii

iiiiV

[Der

Sch

üler

ver

steh

t un

d v

er-

wen

det

noch

kei

ne F

achb

egrif

fe.]

Der

Sch

üler

ken

nt

un

d v

erst

eht

erst

e ei

nfa

che

fach

beg

riff

e u

nd

Wen

du

ng

en a

us im

U

nter

richt

beh

ande

lten

Them

en-

gebi

eten

.

Der

Sch

üler

ken

nt

un

d

vers

teh

t d

ie f

ach

beg

riff

e u

nd

fa

chlic

hen

Wen

du

ng

en a

us im

U

nter

richt

beh

ande

lten

Them

en-

gebi

eten

.

Der

Sch

üler

ist

in d

er L

age,

ih

m b

isla

ng u

nbek

annt

e

fach

beg

riff

e u

nd

fac

hlic

he

Wen

du

ng

en z

u er

schl

ieß

en.

Page 11: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201410 11

c.

Au

ss

pr

Ac

he

Deu

tlic

hke

itIn

die

sem

Abs

chni

tt, D

eutli

chke

it de

r Aus

spra

che,

beu

rtei

len

Sie

bitt

e di

e K

larh

eit

der A

rtik

ulat

ion

von

Laut

en u

nd W

orte

n. B

itte

berü

cksi

chtig

en

Sie

bei

der

Bew

ertu

ng, d

ass

die

Vers

tehb

arke

it de

r Äuß

erun

gen

des

Sch

üler

s im

Vor

derg

rund

ste

ht -

bitt

e be

wer

ten

Sie

nic

ht d

ie A

kzen

tfre

ihei

t de

r Aus

spra

che,

son

dern

ob

und

inw

iefe

rn d

ie A

rtik

ulat

ion

vers

tehb

ar is

t.

iii

iiiiV

Die

Aus

spra

che

des

Sch

üler

s is

t se

hr

un

deu

tlic

h.

Die

Aus

spra

che

des

Sch

üler

s is

t u

nd

eutl

ich

.D

ie A

ussp

rach

e de

s S

chül

ers

ist

insg

esam

t hi

nrei

chen

d de

utlic

h.

Es

kom

mt

gele

gent

lich

zu V

er-

steh

ensp

robl

emen

.

Die

Aus

spra

che

des

Sch

üler

s is

t d

eutl

ich

. Es

kom

mt

nur

selte

n zu

Ver

steh

ensp

robl

emen

.

Sp

rech

flü

ssig

keit

Die

Flü

ssig

keit

des

Spr

eche

ns is

t un

abhä

ngig

von

in a

nder

en s

prac

hlic

hen

Ber

eich

en e

rrei

chte

n E

rwer

bsst

ände

n al

s In

dika

tor

für

die

(Sel

bst-

) S

iche

rhei

t, d

ie d

er D

aZ-

Lern

ende

bei

m S

prec

hen

erre

icht

hat

, zu

seh

en.

Beu

rtei

lt w

erde

n so

ll hi

er,

inw

iew

eit

Sät

ze u

nd S

atzt

eile

zus

amm

en-

häng

end

into

nier

t w

erde

n.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

spr

icht

sto

cken

d. E

r ve

rwen

det

über

wie

gend

ein

zeln

e W

örte

r und

mac

ht lä

nger

e P

ause

n.

Beg

onne

ne Ä

ußer

unge

n w

erde

n hä

ufig

nich

t be

ende

t.

Der

Sch

üler

spr

icht

übe

rwie

gend

st

ocke

nd. E

r ve

rwen

det

einz

elne

S

atzt

eile

und

kur

ze S

ätze

im

Zusa

mm

enha

ng u

nd le

gt h

äufig

P

ause

n ei

n.

Der

Sch

üler

spr

icht

übe

rwie

gend

fl

üss

ig. E

r ka

nn S

ätze

und

Sat

z-

folg

en z

usam

men

häng

end

ar

tikul

iere

n. G

eleg

entli

ch k

omm

t es

zu

Abb

rüch

en u

nd P

ause

n.

Der

Sch

üler

spr

icht

flü

ssig

. S

atzf

olge

n un

d Te

xte

wer

den

zusa

mm

enhä

ngen

d ar

tikul

iert

, A

bbrü

che

und

Pau

sen

kom

men

nu

r se

lten

vor.

Page 12: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201412 13

d.

les

en

Ver

steh

enM

it Zu

nahm

e de

r Kom

pete

nzen

in a

nder

en B

erei

chen

(Wor

tsch

atz,

Gra

mm

atik

, Les

estr

ateg

ien

usw

.) w

ächs

t das

Les

ever

steh

en. I

n di

esem

Ab-

schn

itt g

eht e

s da

rum

fest

zuha

lten,

in w

elch

em U

mfa

ng e

in S

chül

er e

inem

alte

rsge

rech

ten

Text

Info

rmat

ione

n en

tneh

men

und

die

se v

erar

beite

n ka

nn. I

n de

r R

egel

wird

die

s du

rch

Bea

ntw

ortu

ng v

on F

rage

n zu

Tex

ten

fest

gest

ellt;

in Z

wei

fels

fälle

n so

llten

jedo

ch a

uch

nonv

erba

le L

ösun

gs-

mög

lichk

eite

n an

gebo

ten

wer

den.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

kan

n ei

nem

alte

rs-

gem

äßen

Tex

t ge

ziel

t ei

nfa

che

info

rmat

ion

en, w

ie z

um B

ei-

spie

l Ang

aben

zu

Per

sone

n,

Ort

en u

nd D

aten

, en

tneh

men

.

Der

Sch

üler

kan

n ei

nem

alte

rs-

gem

äßen

Tex

t d

ie w

ich

tig

sten

in

form

atio

nen

en

tneh

men

. Der

S

chül

er v

erst

eht

kurz

e ei

nfa

che

text

e.

Der

Sch

üler

kan

n e

inen

alt

ers-

gem

äßen

tex

t er

fass

en. E

r ka

nn g

eles

ene

info

rmat

ion

en

kom

bin

iere

n u

nd e

rken

nt

die

in

ten

tio

nen

des

Aut

ors

sow

ie

Wer

tun

gen

im T

ext.

Der

Sch

üler

kan

n de

n in

hal

t an

spru

chsv

olle

rer t

exte

erf

asse

n.

Er

kann

sch

luss

folg

eru

ng

en

zieh

en u

nd is

t in

der

Lag

e, t

exte

zu

bew

erte

n. W

eite

rhin

kan

n er

im

Tex

t ve

rwen

dete

Wo

rtsp

iele

(z

. B. M

etap

hern

, Iro

nie,

Spr

ich-

wör

ter)

erk

enne

n un

d ve

rste

hen.

Tech

nik

en u

nd

Str

ateg

ien

der

Text

ersc

hlie

ßu

ng

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

lies

t W

ort

r W

ort

un

d s

atz

für

sat

z. E

r zi

eht

kein

e w

eite

ren

Sig

nale

zum

Ers

chlie

en e

ines

Tex

tes

hera

n.

Der

Sch

üler

zie

ht z

ur E

rsch

ließ

ung

eine

s Te

xtes

vis

uel

le s

ign

ale

(Abb

ildun

gen,

Tab

elle

n, Ü

ber-

schr

iften

, Abs

ätze

) her

an.

Der

Sch

üler

ben

utzt

zum

E

rsch

ließ

en e

ines

Tex

tes

die

sch

lüss

elw

ort

met

ho

de.

Er

such

t na

ch S

chlü

ssel

begr

iffen

un

d m

arki

ert

wic

htig

e Te

xtst

elle

n.

Der

Sch

üler

ken

nt v

ersc

hied

e-ne

les

estr

ateg

ien

und

wen

det

dies

e au

f de

n zu

ers

chlie

ßen

den

Text

ang

emes

sen

an.

Page 13: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201412 13

Vo

rles

en

Die

Flü

ssig

keit

des

Vorle

sens

ist e

in In

dika

tor z

ur A

bsch

ätzu

ng d

er D

ekod

ierf

ähig

keit

eine

s S

chül

ers.

Mit

zune

hmen

der A

utom

atis

ieru

ng d

es L

e-se

ns, d

. h. m

it zu

nehm

ende

r Dek

odie

rfäh

igke

it, is

t die

Flü

ssig

keit

des

Vorle

sens

höh

er u

nd d

as E

rsch

ließ

en u

nd V

erst

ehen

des

Inha

ltes

wen

iger

m

ühev

oll.

Den

noch

dar

f di

e Vo

rlese

fähi

gkei

t ni

cht

mit

Lese

vers

tänd

nis

glei

chge

setz

t w

erde

n.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

lies

t Te

xte

star

k st

ock

end

vor

.D

er S

chül

er li

est

Text

e le

ich

t st

ock

end

un

d m

on

oto

n v

or.

Der

Sch

üler

lies

t Tex

te z

usam

men

- hä

ngen

d un

d m

it a

ngem

esse

ner

sat

zin

ton

atio

n v

or.

Der

Sch

üler

lies

t Te

xte

sin

n-

ges

talt

end

un

d a

usd

ruck

ssta

rk

vor.

Str

ateg

ien

zu

r Ü

ber

win

du

ng

vo

n V

erst

ehen

spro

ble

men

iii

iiiiV

Der

sch

üler

erf

ragt

die

Bed

eutu

ng

un

bek

ann

ter

Au

sdrü

cke

nic

ht,

so

nder

n gi

bt s

ich

mit

unge

fähr

em

Vers

tehe

n ei

nes

Text

es z

ufrie

den.

Der

Sch

üler

bit

tet

jem

and

en

um

sp

rach

lich

e h

ilfe,

d. h

. er

erfr

agt

(unt

er V

erw

endu

ng d

es

Deu

tsch

en o

der

der

Ers

tspr

ache

) be

i ein

er P

erso

n di

e B

edeu

tung

un

beka

nnte

r A

usdr

ücke

.

Der

Sch

üler

ken

nt v

ersc

hie

den

e

nac

hsch

lage

wer

ke u

nd M

edie

n,

die

geei

gnet

sin

d, P

robl

eme

beim

Ver

steh

en z

u lö

sen

(Wör

ter-

büch

er, I

nter

net

usw

.). E

r ve

r-su

cht,

mith

ilfe

dies

er N

achs

chla

-ge

wer

ke U

nver

stan

dene

s zu

ve

rste

hen,

ko

mm

t d

abei

oh

ne

un

ters

tütz

un

g h

äufi

g je

do

ch

no

ch n

ich

t zu

m Z

iel.

Der

Sch

üler

ver

wen

det

ber

eits

er

wäh

nte

nac

hsc

hla

gew

erke

u

nd

Med

ien

ko

mp

eten

t, u

m

Vers

tehe

nslü

cken

zu

schl

ieß

en.

Er

kom

mt

dabe

i in

der

Reg

el

ohne

Unt

erst

ützu

ng z

um Z

iel.

Page 14: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201414 15

e.

sc

hr

eiB

en

Mit

Vora

nsch

reite

n de

s D

euts

chan

eign

ungs

proz

esse

s si

nd d

ie S

chül

er in

der

Lag

e, z

uneh

men

d ko

mpl

exer

e Te

xte

zu v

erfa

ssen

. Als

Gru

ndla

ge

für

Ihre

Beo

bach

tung

en z

iehe

n S

ie b

itte,

wen

n ni

cht

ande

rs a

ngeg

eben

, fre

i ges

chrie

bene

, nic

ht e

rzäh

lend

e Te

xte

hera

n.

Text

pro

du

ktio

n i

iiiii

iV

Der

Sch

üler

kan

n ei

nfa

che

te

xte

ger

ing

en u

mfa

ng

s

verf

asse

n bz

w. r

epro

duzi

eren

(z

. B. N

ache

rzäh

lung

en).

Der

Sch

üler

kan

n ei

nfa

che

ve

rstä

nd

lich

e, t

exte

ver

fass

en.

Der

Sch

üler

kan

n ve

rstä

nd

lich

e,

stru

ktu

rier

te t

exte

ver

fass

en,

die

die

Dar

legu

ng v

on Z

usam

men

- hä

ngen

ode

r ze

itlic

hen

Abl

äufe

n ve

rlang

en.

Der

Sch

üler

kan

n ve

rstä

nd

lich

e

sch

wie

rig

e te

xte

verf

asse

n,

die

die

Dar

legu

ng k

ompl

exer

Zu

sam

men

häng

e ve

rlang

en. E

r ka

nn z

.B. I

nstr

uktio

nen

schr

eibe

n,

in S

chrif

tfor

m S

tellu

ng n

ehm

en

oder

Sch

lüss

e zi

ehen

.

Str

ateg

ien

bei

der

Su

che

nac

h p

asse

nd

en W

ört

ern

iii

iiiiV

[Der

Sch

üler

bem

üht s

ich

nich

t um

das

Fin

den

pass

ende

r Wör

ter.]

Der

Sch

üler

bit

tet

eine

Per

son

um s

pra

chlic

he

hilf

e. E

r er

frag

t pa

ssen

de W

örte

r.

Der

Sch

üler

ken

nt v

ersc

hied

ene

nac

hsch

lage

wer

ke u

nd M

edie

n

(Wör

terb

üche

r, In

tern

et u

sw.).

M

ithilf

e di

eser

Nac

hsch

lage

wer

ke

vers

ucht

er,

pass

ende

Wör

ter

hera

uszu

finde

n, k

om

mt

dab

ei

oh

ne

un

ters

tütz

un

g je

do

ch

häu

fig

no

ch n

ich

t zu

m Z

iel.

Der

Sch

üler

ken

nt v

ersc

hie

den

e n

achs

chla

gew

erke

und

Med

ien

(W

örte

rbüc

her,

Inte

rnet

usw

.).

Mith

ilfe

dies

er N

achs

chla

ge-

wer

ke fi

ndet

er

pass

ende

Wör

ter

in d

er r

egel

erf

olg

reic

h u

nd

ist

darü

ber

hina

us in

der

Lag

e,

eine

n b

enö

tig

ten

Beg

riff

ver

-st

änd

lich

zu

um

sch

reib

en.

Page 15: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201414 15

Ort

ho

gra

ph

ie

Es

gibt

ver

schi

eden

e W

ege

zur k

orre

kten

Sch

reib

ung.

Das

Ken

nen

eine

s M

orph

ems

und

das

Erf

asse

n de

r Silb

enst

rukt

ur e

ines

zu

schr

eibe

nden

W

orte

s kö

nnen

ebe

nso

hilfr

eich

sei

n w

ie d

ie H

erle

itung

der

Sch

reib

ung

aus

orth

ogra

phis

chen

Reg

eln.

In v

iele

n Fä

llen

müs

sen

meh

rere

Str

ate-

gien

akt

ivie

rt w

erde

n, u

m z

ur r

icht

igen

Sch

reib

ung

zu g

elan

gen.

Bitt

e sc

hätz

en S

ie d

en E

rfol

g de

s S

chül

ers

ein.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

sch

reib

t

ort

ho

gra

ph

isch

sta

rk f

ehle

r-h

afte

tex

te, d

ie s

chw

er e

nt-

ziff

erba

r si

nd.

Der

Sch

üler

sch

reib

t ver

stän

dlic

he

text

e m

it g

robe

n r

echt

schr

eib-

fe

hle

rn.

Der

Sch

üler

sch

reib

t ver

stän

dlic

he

text

e m

it V

erst

öß

en g

egen

b

eso

nd

ers

sch

wie

rig

e r

ech

t-sc

hre

ibre

gel

n.

Der

Sch

üler

sch

reib

t te

xte

w

eitg

ehen

d f

ehle

rfre

i.

Inte

rpu

nkt

ion

An

dies

er S

telle

ist

zu b

eoba

chte

n, o

b de

r S

chül

er d

ie v

ersc

hied

enen

Sat

zzei

chen

in f

rei g

esch

riebe

nen

Text

en v

erw

ende

t.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

set

zt p

un

kte,

fr

agez

eich

en u

nd

Au

sru

fe-

zeic

hen

.

Der

Sch

üler

set

zt k

om

mat

a in

A

ufz

ählu

ng

en.

Der

Sch

üler

set

zt ö

ffn

end

e k

om

mat

a so

wie

An

füh

run

gs-

zeic

hen

zur

Mar

kier

ung

dire

kter

r

ede.

Der

Sch

üler

set

zt g

edan

ken

-st

rich

e, s

emik

ola

und

sch

lie-

ßen

de

ko

mm

ata

(z.B

. am

End

e vo

n ei

ngeb

ette

ten

Neb

ensä

tzen

).

Page 16: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201416 17

f. g

rA

MM

At

ik –

nd

lic

h &

sc

hr

ift

lic

h

Hin

und

wie

der k

omm

t es

vor,

dass

sic

h di

e gr

amm

atis

che

Perf

orm

anz

eine

s S

chül

ers

im M

ündl

iche

n un

d S

chrif

tlich

en u

nter

sche

idet

; sol

lten

Sie

di

eses

Phä

nom

en b

ei e

inem

Sch

üler

beo

bach

ten,

ver

mer

ken

Sie

die

s bi

tte

im D

okum

enta

tions

boge

n im

Fel

d „E

rgän

zend

e H

inw

eise

“.

Ver

bst

ellu

ng

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

pro

duzi

ert Ä

ußer

unge

n,

in d

enen

das

Ver

b an

zw

eite

r s

tel-

le h

inte

r de

m S

ubje

kt s

teht

(„D

er V

ater

koc

ht E

ssen

.“).

Der

Sch

üler

pro

duzi

ert Ä

ußer

unge

n,

mit

zwei

teili

gem

prä

dik

at.

· Mod

alve

rb m

it In

finiti

v:

„Der

Vat

er m

öcht

e Es

sen

koch

en.“

· Per

fekt

: „D

er V

ater

hat

Ess

en g

ekoc

ht.“

· abt

renn

bare

s P

räfix

: „D

er V

ater

koc

ht d

as E

ssen

vor

.“

Der

Sch

üler

pro

duzi

ert i

nver

tier

te

hau

pts

ätze

, in

dene

n da

s Ve

rb

vor

dem

Sub

jekt

ste

ht(„

Dan

n ko

cht d

er V

ater

Ess

en.“)

.

Der

Sch

üler

pro

duzi

ert

n

eben

sätz

e, in

den

en d

as V

erb

am

en

de

steh

t(„

Ich

sehe

, das

s de

r Vat

er E

ssen

ko

cht.“

).

Page 17: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201416 17

Sat

zver

bin

du

nge

nS

atzv

erbi

ndun

gen

sind

ein

Wer

kzeu

g, u

m Z

usam

men

häng

e un

d A

bfol

gen

zum

Aus

druc

k zu

brin

gen.

Die

Fäh

igke

it, e

twas

zu

erzä

hlen

ode

r zu

er

klär

en is

t da

her

star

k an

die

Kom

pete

nzen

im B

erei

ch d

er S

atzv

erbi

ndun

gen

gekn

üpft

.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

ste

llt A

uss

agen

n

eben

ein

and

er(„

Der

Vat

er is

t da.

Er k

ocht

.“).

Der

Sch

üler

ver

wen

det

ein

fach

e re

ihen

de

ko

nju

nkt

ion

en. E

r ve

rknü

pft

Hau

ptsä

tze

mit

„und

“,

„dan

n“ u

nd „

und

+ A

dver

b“

(„un

d da

nach

“). E

r ve

rwen

det

die

Kon

junk

tion

„wei

l“ k

oo

rdi-

nie

ren

d, u

m z

wei

Sät

ze m

it-ei

nand

er z

u ve

rknü

pfen

(„D

er V

ater

koc

ht, w

eil d

er h

at

Hun

ger.“

).

Der

Sch

üler

ver

wen

det

selt

ener

vo

rko

mm

end

e k

on

jun

ktio

nen

, um

zw

ei H

aupt

sätz

e m

itein

ande

r zu

ver

bind

en. E

r ve

rknü

pft

Sät

ze

mit

„abe

r“, „

oder

“ un

d „d

enn“

(„

Der

Vat

er k

ocht

, den

n er

hat

H

unge

r.“).

Der

Sch

üler

ver

wen

det

selt

ener

vo

rko

mm

end

e u

nte

rord

nen

de

ko

nju

nkt

ion

en w

ie „

wen

n“,

„ob“

, „da

mit“

usw

., um

Hau

pt-

und

Neb

ensä

tze

zu v

erbi

nden

. Er

bild

et z

udem

Rel

ativ

sätz

e(„

Der

Vat

er, d

er g

erne

koc

ht,

steh

t in

der K

üche

.“).

Prä

po

siti

on

en

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

ken

nt u

nd v

erw

ende

t ei

nig

e w

enig

e ei

nfa

che

prä

-p

osi

tio

nen

wie

„in

“ un

d „a

uf“.

P

räpo

sitio

nalk

onst

rukt

ione

n bi

ldet

er

ohne

Art

ikel

(„Va

ter g

eht i

n Kü

che.“

).

Der

Sch

üler

ken

nt u

nd v

erw

ende

t m

ehre

re p

räp

osi

tio

nen

. prä

po

-si

tio

nal

kon

stru

ktio

nen

bild

et e

r m

it fe

hle

rhaf

tem

Art

ikel

(„D

er V

ater

ste

ht in

die

Küc

he.“)

.

Der

Sch

üler

bild

et p

räpo

siti

onal

- g

rup

pen

mit

ko

rrek

tem

Art

ikel

(„

Der

Vat

er s

teht

in d

er K

üche

.“).

Wei

terh

in w

erde

n W

ech

selp

rä-

po

siti

on

en m

it k

orr

ekte

m A

rti-

kel (

Dat

iv: „

Der

Vat

er is

t in

dem

H

aus.“

Akk

usat

iv: „

Der

Vat

er

geht

in d

as H

aus.“

) geb

ildet

und

er

ste

prä

po

siti

on

alo

bje

kte

(„Er

den

kt a

n de

n Va

ter.“

) ver

-w

ende

t.

Der

Sch

üler

beh

errs

cht

die

korr

ekte

Bild

un

g v

on

prä

-p

osi

tio

nal

ob

jekt

en(„

Frau

Mei

er b

ezie

ht s

ich

auf A

n-ga

ben

der S

chul

behö

rde.“

; „D

as

häng

t von

den

Um

stän

den

ab.“)

.

Page 18: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201418 19

Form

en d

es V

erb

s (T

emp

us,

Ko

nju

nkt

iv, P

assi

v)M

ithilf

e di

eses

Abs

chni

tts

wird

der

Geb

rauc

h ve

rsch

iede

ner V

erbf

orm

en d

urch

den

Sch

üler

beo

bach

tet.

Wäh

rend

des

Erw

erbs

der

Ver

balfl

exio

n fin

den

hin

und

wie

der U

mba

upro

zess

e un

d Ü

berg

ener

alis

ieru

ngen

sta

tt –

aus

schl

agge

bend

ist d

aher

bei

der

Ein

schä

tzun

g de

r Kom

pete

nz n

icht

im

mer

, ob

ein

Sch

üler

ein

e be

stim

mte

Fle

xion

zie

lspr

achl

ich

korr

ekt z

u be

wer

kste

llige

n ve

rmag

, son

dern

wel

che

Ber

eich

e de

r Sch

üler

str

uktu

rell

bere

its e

rwor

ben

hat.

Wic

htig

dab

ei is

t, e

igen

stän

dig

prod

uzie

rte

Leis

tung

en v

on g

eler

nten

fest

en W

endu

ngen

(z. B

. „Ic

h w

eiß

nic

ht.“

ode

r „Ic

h he

iße

Jens

.“) z

u un

ters

chei

den.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

pro

duzi

ert Ä

ußer

unge

n im

prä

sen

s un

d ve

rwen

det

die

erst

e un

d dr

itte

per

son

sin

gula

r(„

Ich

kauf

e B

rot.“

„Er

kau

ft B

rot.“

).

Der

Sch

üler

pro

duzi

ert Ä

ußer

unge

n m

it er

sten

per

fekt

-fo

rmen

(„

Ich

habe

Ess

en g

ekoc

ht.“)

. Die

B

ildun

g de

s P

artiz

ips

II un

d di

e W

ahl d

es p

asse

nden

Hilf

sver

bs

für

Per

fekt

-For

men

sin

d hä

ufig

noch

nic

ht k

orre

kt, d

.h. d

er

Sch

üler

pro

duzi

ert

so g

enan

nte

üb

erg

ang

sfo

rmen

(„Ic

h ha

be

heut

e ge

kom

mt.“

). W

eite

rhin

ve

rwen

det

er d

ie z

wei

te p

erso

n

sin

gu

lar

un

d p

lura

l („D

u ko

chst

Es

sen.“

„Ih

r koc

ht E

ssen

“).

Der

Sch

üler

pro

duzi

ert

korr

ekte

ä

eru

ng

en im

per

fekt

und

ve

rwen

det

das

prä

teri

tum

vo

n

„sei

n“

un

d „

hab

en“

(„Ic

h w

ar

in D

resd

en.“)

. Er

bild

et e

rste

k

on

jun

ktiv

e, v

. a. m

it „w

ürde

“ („

Der

Vat

er w

ürde

ger

n da

s Es

-se

n ko

chen

.“).

Der

Sch

üler

pro

duzi

ert Ä

ußer

unge

n m

it Vo

llver

ben

im p

räte

ritu

m

(„D

er V

ater

koc

hte

Esse

n.“) u

nd

unte

rric

htlic

h an

gem

esse

ne P

assi

v-

Form

en. D

arüb

er h

inau

s w

erde

n Fo

rmen

wie

plu

squ

amp

erfe

kt

(„D

er V

ater

hat

te E

ssen

gek

ocht

.“),

futu

r i (

„Der

Vat

er w

ird E

ssen

ko

chen

.“) u

nd k

on

jun

ktiv

(„Er

sa

gte,

er k

äme

um 1

2 U

hr a

m

Kiel

er B

ahnh

of a

n.“) v

erw

ende

t.

Page 19: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201418 19

Form

en d

es N

om

ens

(Gen

us,

Nu

mer

us,

Kas

us)

Die

kor

rekt

e M

arki

erun

g de

s K

asus

ein

es S

atzg

liede

s im

Deu

tsch

en is

t zw

eife

lsoh

ne e

ine

der s

chw

ierig

sten

Hür

den,

die

ein

DaZ

- Ler

nend

er z

u ne

hmen

hat

. Für

die

Mar

kier

ung

der

vier

Kas

us s

tehe

n se

chs

Flex

ive

zur V

erfü

gung

, die

dur

ch d

ie F

usio

n vo

n K

asus

- Gen

us- u

nd N

umer

usm

ar-

kern

zum

Tei

l dop

pelt

„bel

egt“

sin

d („

Ich

sehe

den

Kun

den.“

– „E

s ge

fällt

den

Kun

den.“

). A

ufgr

und

der

„Meh

rfac

hbel

egun

g“ d

er F

lexi

ve is

t es

w

icht

ig, d

ass

Sie

bei

der

Beu

rtei

lung

der

Fäh

igke

iten

gena

u hi

nsch

auen

bzw

. -hö

ren.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

ben

utzt

übe

r- w

iege

nd n

om

inat

iv-s

ing

ula

r-

form

en. D

ie V

erw

endu

ng d

er

Form

en is

t wei

test

gehe

nd b

elie

big,

d.

h. a

uch

Obj

ekte

ste

hen

im

Nom

i nat

iv („

Ich

sehe

der

Vat

er.“)

. G

eleg

entli

ch w

erde

n er

ste

N

omin

ativ

-Plu

ral-F

orm

en v

er-

wen

det

(„D

ie K

inde

r guc

ken.“

).

Der

Sch

üler

ver

wen

det

form

en

des

no

min

ativ

s im

sin

gu

lar

diff

eren

zier

t un

d w

eite

stge

hend

ko

rrek

t. E

r ve

rwen

det

zude

m

form

en d

es d

ativ

un

d d

es

Akk

usa

tiv.

Dab

ei k

omm

t es

no

ch h

äufig

zu

Abw

eich

unge

n vo

m s

prac

hlic

hen

Sta

ndar

d, z

. B.

durc

h Ve

rwen

dung

von

Akk

usat

iv-

Form

en a

n S

telle

ein

es D

ativ

- O

bjek

ts(„

Koch

en g

efäl

lt de

n Va

ter.“

).

Der

Sch

üler

ver

wen

det

dat

iv

un

d A

kku

sati

v d

iffe

ren

zier

t u

nd

wei

test

geh

end

ko

rrek

t („

Koch

en g

efäl

lt de

m V

ater

.“). E

r is

t w

eite

rhin

in d

er L

age,

kas

us

nac

h W

ech

selp

räp

osi

tio

nen

(in

, an,

auf

, übe

r, un

ter

usw

.) ko

r-re

kt z

u bi

lden

(Dat

iv: „

Der

Vat

er

ist i

n de

r Küc

he.“

Akk

usat

iv: „

Der

Va

ter g

eht i

n di

e Kü

che.“

). A

uch

die

Plu

ralb

ildun

g w

ird w

eitg

ehen

d be

herr

scht

.

Der

Sch

üler

ver

wen

det

den

g

enit

iv („

Die

Blä

tter d

es B

aum

es

sind

dun

kelg

rün.“

) und

be-

herr

scht

die

Ad

jekt

ivfl

exio

n.

Page 20: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201420 21

g.

pe

rs

ön

lic

hk

eit

sM

er

kM

Ale

de

s s

ch

üle

rs

Freu

de

un

d In

tere

sse

am L

esen

– d

euts

che

un

d h

erku

nft

ssp

rach

lich

e Te

xte

a)

Bei

Inte

ress

e un

d Fr

eude

am

Les

en h

ande

lt es

sic

h ni

cht u

m K

ompe

tenz

en; s

ie s

telle

n je

doch

zw

ei B

edin

gung

sfak

tore

n da

r, di

e di

e E

ntw

ickl

ung

der

Lese

kom

pete

nz b

eein

fluss

en, u

nd s

olle

n au

s di

esem

Gru

nd fe

stge

halte

n w

erde

n.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

zei

gt s

ehr

wen

ig

inte

ress

e u

nd

fre

ud

e am

Les

en

deut

schs

prac

hige

r Te

xte.

Er

liest

nu

r da

s, w

as im

sch

ulis

chen

R

ahm

en n

otw

endi

g is

t.

Der

Sch

üler

zei

gt

ein

gew

isse

s in

tere

sse

am l

esen

deu

tsch

-sp

rach

iger

Tex

te, e

s be

reite

t ih

m e

ine

gew

isse

fre

ud

e. E

r lie

st v

erei

nzel

t in

der

Fre

izei

t de

utsc

he L

itera

tur

bzw

. deu

tsch

-sp

rach

ige

Text

e au

s B

erei

chen

vo

n sp

ezie

llem

Inte

ress

e (z

.B.

Pfe

rdeb

üche

r od

er C

ompu

ter-

zeits

chrif

ten)

.

Der

Sch

üler

zei

gt e

in d

urc

h-

geh

end

es in

tere

sse

am l

esen

de

utsc

hspr

achi

ger

Text

e. E

r ha

t fr

eud

e am

les

en u

nd li

est

in

der

Frei

zeit

Lite

ratu

r bz

w. T

exte

zu

ver

schi

eden

en T

hem

enbe

rei-

chen

.

Der

Sch

üler

zei

gt g

roß

es

inte

ress

e u

nd

gro

ße

freu

de

am L

esen

deu

tsch

spra

chig

er

Text

e. In

sei

ner

Frei

zeit

liest

er

sehr

häu

fig u

nter

schi

edlic

hste

Li

tera

tur

bzw

. Tex

te.

b)

Neb

en d

em I

nter

esse

und

der

Fre

ude

an d

euts

chsp

rach

igen

Tex

ten

sind

auc

h Fr

eude

und

Int

eres

se a

m L

esen

her

kunf

tssp

rach

liche

r Tex

te

aufs

chlu

ssre

ich

(Ist

der

Sch

üler

gen

erel

l ein

„Le

sem

uffe

l“ o

der

kann

in d

er F

örde

rarb

eit

an m

it he

rkun

ftss

prac

hlic

hen

Text

en g

esam

mel

te

Lese

erfa

hrun

gen

ange

knüp

ft w

erde

n?).

Zur E

insc

hätz

ung

dies

es A

spek

ts k

önne

n au

ch L

ehrk

räft

e de

s he

rkun

ftss

prac

hlic

hen

Unt

erric

hts

und

die

Elte

rn d

es S

chül

ers

befr

agt

wer

den.

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

zei

gt s

ehr

wen

ig

inte

ress

e u

nd

fre

ud

e am

Les

en

von

Text

en in

der

Her

kunf

ts-

spra

che.

Der

Sch

üler

zei

gt

ein

gew

isse

s in

tere

sse

am l

esen

von

Tex

ten

in d

er H

erku

nfts

spra

che.

Es

be-

reite

t ih

m e

ine

gew

isse

fre

ud

e.

Er

liest

ver

einz

elt

Lite

ratu

r bz

w.

Text

e au

s B

erei

chen

von

spe

ziel

-le

m In

tere

sse

(z.B

. Pfe

rdeb

üche

r od

er C

ompu

terz

eits

chrif

ten)

.

Der

Sch

üler

zei

gt e

in d

urc

h-

geh

end

es in

tere

sse

am l

esen

vo

n Te

xten

in d

er H

erku

nfts

spra

-ch

e. E

r ha

t fr

eud

e am

les

en

und

liest

in d

er F

reiz

eit

Lite

ratu

r bz

w. T

exte

zu

vers

chie

dene

n Th

emen

bere

iche

n.

Der

Sch

üler

zei

gt g

roß

es

inte

ress

e u

nd

gro

ße

freu

de

am L

esen

von

Tex

ten

in d

er

Her

kunf

tssp

rach

e. In

sei

ner

Fr

eize

it lie

st e

r se

hr h

äufig

un

ters

chie

dlic

hste

Lite

ratu

r

bzw

. Tex

te.

Page 21: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201420 21

Freu

de

un

d In

tere

sse

am S

pre

chen

– D

euts

ch u

nd

Her

kun

ftss

pra

che

Wie

auc

h In

tere

sse

und

Freu

de a

m L

esen

ste

llen

Freu

de u

nd In

tere

sse

am S

prec

hen

kein

e Ko

mpe

tenz

en d

ar. D

ie B

eurt

eilu

ng d

es U

mfa

ngs

der

mün

dlic

hen

Bet

eilig

ung

eine

s S

chül

ers

in v

ersc

hied

enen

Unt

erric

htsf

äche

rn u

nd S

ituat

ione

n lä

sst

jedo

ch R

ücks

chlü

sse

darü

ber

zu, o

b z.

B. e

in im

Unt

erric

ht s

tille

r S

chül

er g

ener

ell e

in „

ruhi

ger T

yp“

ist

oder

ob

die

gerin

ge m

ündl

iche

Bet

eilig

ung

nur

best

imm

te U

nter

richt

sfäc

her

betr

ifft.

a)

im U

nter

richt

(Deu

tsch

)

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

zei

gt s

ehr

wen

ig

sp

rech

freu

de,

im U

nter

richt

m

elde

t er

sic

h nu

r be

i dire

kter

A

uffo

rder

ung

zu W

ort.

Der

Sch

üler

zei

gt w

enig

s

pre

ch fr

eud

e, im

Unt

erric

ht is

t er

übe

r wie

gend

sti

ll. E

r bet

eilig

t si

ch a

uch

un au

f ge f

or de

rt a

n U

nter

richt

s ge s

prä c

hen.

Der

Sch

üler

zei

gt s

olid

e s

pre

chfr

eud

e. A

n U

nter

richt

s-ge

sprä

chen

bet

eilig

t er

sic

h re

gelm

äßig

fre

iwill

ig.

Der

Sch

üler

zei

gt g

roß

e s

pre

chfr

eud

e. S

eine

fre

iwill

i-ge

Bet

eilig

ung

an U

nter

richt

s-ge

sprä

chen

ist

kont

inui

erlic

h

und

rege

.

b)

in p

rivat

en S

ituat

ione

n, w

ie z

.B. P

ause

n (D

euts

ch)

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

zei

gt s

ehr

wen

ig

sp

rech

freu

de;

una

ufge

ford

ert

spric

ht e

r ni

cht

mit

Freu

nden

un

d M

itsch

üler

n.

Der

Sch

üler

zei

gt w

enig

s

pre

chfr

eud

e un

d is

t in

priv

aten

S

ettin

gs h

äufig

stil

l, sp

richt

abe

r hi

n un

d w

iede

r un

aufg

efor

dert

m

it Fr

eund

en u

nd M

itsch

üler

n.

Der

Sch

üler

zei

gt s

olid

e

sp

rech

freu

de.

Er

spric

ht

rege

lmäß

ig u

nauf

gefo

rder

t m

it Fr

eund

en u

nd M

itsch

üler

n.

Der

Sch

üler

zei

gt g

roß

e

sp

rech

freu

de.

Er

spric

ht

häufi

g un

d vi

el m

it Fr

eund

en

und

Mits

chül

ern.

c)

in p

rivat

en S

ituat

ione

n, w

ie z

.B. P

ause

n (H

erku

nfts

spra

che)

iii

iiiiV

Der

Sch

üler

zei

gt s

ehr

wen

ig

sp

rech

freu

de;

una

ufge

ford

ert

spric

ht e

r ni

cht

mit

Freu

nden

un

d M

itsch

üler

n.

Der

Sch

üler

zei

gt w

enig

s

pre

chfr

eud

e un

d is

t in

priv

aten

S

ettin

gs h

äufig

stil

l, sp

richt

abe

r hi

n un

d w

iede

r un

aufg

efor

dert

m

it Fr

eund

en u

nd M

itsch

üler

n.

Der

Sch

üler

zei

gt s

olid

e

sp

rech

freu

de.

Er

spric

ht

rege

lmäß

ig u

nauf

gefo

rder

t m

it Fr

eund

en u

nd M

itsch

üler

n.

Der

Sch

üler

zei

gt g

roß

e

sp

rech

freu

de.

Er

spric

ht

häufi

g un

d vi

el m

it Fr

eund

en

und

Mits

chül

ern.

Page 22: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201422 23

glossar

Adjektiv Wortart, die Beschaffenheit beschreibt, Eigenschaftswort (z. B. schnell, laut, freundlich, herzlich)

Adverb Adverbien sind Umstandswörter, die einen Satz, ein Verb, ein Partizip, ein Adjektiv oder ein anderes Adverb näher bestimmen (z. B. hier, vielleicht, sonst). Adverbien sind nicht konjungier- oder deklinierbar. Einige Adverbien können jedoch gesteigert werden (z. B. oft – öfter).

Akkusativ Der Akkusativ ist ein grammatischer Fall (Kasus), der in der deut-schen Grammatik auch Wen-Fall oder 4. Fall genannt wird. Er mar-kiert das Objekt des Satzes, dem das wiederfährt, was durch das Verb im Satz ausgedrückt wird (z.B. Ich sehe den Baum.).

altersgemäß dem Alter der Kinder bzw. dem Schuljahrgang angemessen

Artikel auch Begleiter; stehen immer mit einem Nomen und bestimmen dieses näher (z.B. der, die, das, eine, ein)

Dativ Der Dativ ist ein grammatischer Fall, der in der deutschen Gramma-tik auch Wem-Fall oder 3. Fall genannt wird. Er markiert das indirek-te Objekt im Satz, das ein vorhandenes Objekt im Akkusativ näher erklärt (z.B. Er schreibt dem Vater einen Brief.). Dativobjekte können jedoch auch ohne Akkusativobjekt stehen (z.B. Er glaubt dem Kind.).

Dekodierfähigkeit Fähigkeit, Schriftzeichen zu entschlüsseln

Finites Verb Verb mit Flexionsendungen, gebeugtes Verb

Flexiv, Flexionsmorpheme

Flexive sind bedeutungstragende Einheiten, die abwandeln (z.B. Verbendungen zur Markierung von Zeitform, Zahl und Person à spielen – er spielt, 3. Person Singular Präsens).

Flexion Abwandlung von Worten, Formenbildung (Konjugation von Verben, Deklination von Nomen)

Futur Zeitform zur Beschreibung von Zukünftigem

Genitiv Der Genitiv ist ein grammatischer Fall und wird in der deutschen Grammatik auch Wes-Fall, Wessen-Fall oder 2. Fall genannt. Er markiert u.a. Besitz- und Zugehörigkeitsverhältnisse (z.B. Der Vater des Kindes liest.)

Genus Grammatisches Geschlecht; Klassifikationsmerkmal von Nomen, das (wie Numerus und Kasus) Einfluss auf die Deklination nimmt

Genusmarker Endung, die am Nomen das grammatische Geschlecht markiert

Hauptsatz ist ein Satz, der allein stehen kann (z.B. Ich lese gern Bücher.).

Hilfsverb Verben (sein, haben, werden), die gemeinsam mit Vollverben zwei-teilige Prädikate bilden, z.B. beim Perfekt (Ich habe ein Buch gelesen.)

Infinitiv ungebeugte Grundform des Verbs

Invertiert, Inversion Umstellung von Subjekt und Prädikat im Hauptsatz; im invertierten Hauptsatz steht das flektierte Verb vor dem Subjekt (z.B. Hauptsatz: Ich lese dann ein Buch. – invertierter Hauptsatz: Dann lese ich ein Buch.)

Joker Ausdrücke mit vielfältiger Bedeutung, die anstelle eines präzisen Ausdrucks benutzt werden (z.B. ein Loch machen für ein Loch bohren)

Page 23: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201422 23

Kasus grammatischer Fall

Kasusmarker Endung, die am Nomen den grammatischen Fall markiert

Komma Haupt- und Nebensätze werden durch Kommata getrennt. Ist ein Nebensatz in einen Hauptsatz eingebettet, wird er am Anfang durch ein öffnendes und am Ende durch ein schließendes Komma vom Hauptsatz getrennt („Die Gäste, die das Brautpaar erblickten, waren erstaunt.“).

Konjunktion nicht flektierbare Wortart, die syntaktische Verbindungen herstellt, z.B. zwischen Haupt- und Nebensatz bzw. zwischen zwei Hauptsätzen

Konjunktiv einer der drei im Deutschen vorkommenden Modi des Verbs; dient dem Ausdruck von Möglichem und Möglichkeiten (Er führe gern zur Erholung an die Nordsee.)

koordinierend „beiordnend“, „reihend“

Modalverben Verben zum Ausdruck von Wünschen (möchten, wollen) oder Zwän-gen (müssen, sollen); zusammen mit infiniten Vollverben bilden Modalverben zweiteilige Prädikate (Er möchte ein Buch lesen.)

Modus Der Modus ist eine grammatische Kategorie des Verbs, durch die die subjektive Position des Sprechers zur Aussage beschrieben wird. Das Deutsche kennt drei Modi: Indikativ (Wirklichkeitsform; z.B. Sie kocht Suppe.), Imperativ (Befehlsform: Koche eine Suppe!) und Konjunktiv (Möglichkeitsform: Er koche eine Suppe.)

Näherungsbegriff Näherungsbegriffe sind Wörter, die sich einem Ausdruck annähern, ihn andeuten, aber nicht präzise erfassen (z.B. Festklemmer für Schraubzwinge).

Nebensatz .. ist ein Satz, der einem Haupt- oder anderen Nebensatz unterge-ordnet ist und durch eine unterordnende Konjunktion (weil, dass,…) oder ein Relativpronomen eingeleitet wird. Das finite Verb steht im Nebensatz in der Regel in Endstellung (…, weil mir das Buch gefällt.).

Nomen Wortart, auch bekannt unter Substantiv, Hauptwort, Namenwort, Dingwort

Nominativ Der Nominativ ist ein grammatischer Fall, der in der deutschen Grammatik auch Wer-Fall oder 1. Fall genannt wird. Der Nominativ markiert das Objekt eines Satzes.

Numerus Einzahl (Singular – das Kind, ich gehe) und Mehrzahl (Plural – die Kinder, wir gehen)

Numerusmarker Endung, die am Verb oder Nomen Einzahl- oder Mehrzahl markiert

Objekt Satzergänzung, auf die sich das Prädikat bezieht (z.B. Das Kind liest das Buch. = Akkusativobjekt; Das Buch gefällt dem Kind. = Dativobjekt)

Partizip II nicht- finite Form des Verbs, das zur Bildung von Perfekt- und Pas-siv- Formen verwendet wird (Er hat gelacht. = Perfekt; Das Buch wird gelesen. = Passiv)

Passiv Form der Verwendung des Verbs, die die Handlungsrichtung umkehrt. Nicht der Handelnde ist Subjekt des Satzes, sondern die Person oder der Gegenstand, der/dem etwas wiederfährt (z.B. Das Kind liest das Buch. = Aktiv – Das Buch wird vom Kind gelesen. = Passiv)

Page 24: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201424 25

Perfekt Zeitform zur Beschreibung der Vergangenheit; gebildet aus einer Präsens-Form von haben oder sein und Partizip II (z.B. Ich habe in Berlin gewohnt.)

Plural Mehrzahl (vgl. Numerus)

Plusquamperfekt Zeitform zur Beschreibung der Vergangenheit, die vor einem Refe-renzpunkt innerhalb einer Erzählung stattgefunden hat (z.B. Ich sah eine Blindschleiche. Vorher hatte ich noch nie eine Schlange gesehen.)

Prädikat Das Prädikat ist das strukturelle Zentrum des Satzes. Prädikate können einteilig oder mehrteilig sein. Ein einteiliges Prädikat be-steht aus einer finiten Verbform (gebeugtes Verb), ein mehrteiliges Prädikat besteht aus einer finiten Verbform und einer infiniten Verb-form oder einem Präfix (z.B. Er möchte viele Bücher lesen.).

Präfix Vorsilbe, die zur Wortbildung an den Wortstamm angefügt wird (z.B. gehen – weggehen – angehen – ausgehen – durchgehen - …)

Präposition Verhältniswort, das die Beziehung zwischen Gegenständen, Perso-nen und Sachverhalten beschreibt (z.B. bei, an, für, zu, auf,..).Die Präposition legt den Kasus des angeschlossenen Nomens fest (z.B. für – Akkusativ, bis – Dativ, während – Genitiv)

Präpositionalobjekt Objekt, das eine Präposition enthält. Präpositionalobjekte werden häufig mit adverbialen Bestimmungen verwechselt. Ein Präpositio-nalobjekt liegt nur dann vor, wenn die Präposition so stark vom Verb abhängt, dass sie unter Erhaltung der Satzbedeutung nicht gegen eine andere Präposition getauscht werden kann. (z.B. Er wartet auf seine Mutter.)

Präsens Zeitform zur Beschreibung der Gegenwart, Gegenwartsform (z.B. Ich lese.)

Präteritum Zeitform zur Beschreibung abgeschlossener Ereignisse (z.B. Ich las.)

Relativsatz Form des Nebensatzes, die sich auf ein Satzglied (mit Ausnahme des Prädikats) bezieht und dieses näher erläutert (z.B. Das Buch, das ich gestern gekauft habe, bereitet mir Freude.)

Singular Einzahl (vgl. Numerus)

Subjekt Das Subjekt ist ein Satzglied, das den Ausgangspunkt des verbalen Vorgangs bildet. Es ist das Satzglied, das die (semantische) Rolle des aktiv Handelnden innehat und steht in der Regel im Nominativ. Es kann mit Wer? oder Was? erfragt werden (z.B. Der Vater liest. – Wer liest? – der Vater). Gemeinsam mit dem Prädikat bildet das Subjekt die Kernaussage eines Satzes.

Tempus Zeitform, z.B. Präsens, Futur

Verb auch Tätigkeitswort, Tuwort; Wortart, die Tätigkeiten und Gesche-hen ausdrückt (z.B. gehen, laufen, werfen,..)

Verbalflexion Konjugation (Beugung) von Verben

Vollverb Verb, das allein ein Prädikat bilden kann, d.h. nicht auf Hilfs- oder Modalverben angewiesen ist (z. B. essen, trinken, freuen)

Wechselpräposition Präpositionen, die Dativ oder Akkusativ verlangen können (z.B. Ich gehe hinter den Baum. – Ich stehe hinter dem Baum.)

Page 25: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201424 25

Kopiervorlage Seite 1 von 4

Beobachtungsbogen (Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Sekundarstufe I)

beobachteter Schüler: ____________________

beobachtender Lehrer: ____________________

Beobachtungszeitraum: ____________________

A. Weite der sprAchlichen hAndlungs- und Verstehensfähigkeit < I I I à II II II à III III III à IV IV

Private Gespräche □ □ □ □ □ □ □ □Unterrichtsgespräche □ □ □ □ □ □ □ □Formelle Gespräche □ □ □ □ □ □ □ □Strategien zur Überwin-dung von Ausdrucksnot und Verstehensproble-men

□ □ □ □ □ □ □ □

B. WortschAtZ< I I I à II II II à III III III à IV IV

Verstehenswortschatz □ □ □ □ □ □ □ □Mitteilungswortschatz □ □ □ □ □ □ □ □Fachwortschatz □ □ □ □ □ □ □ □

Ergänzende Hinweise (z.B. Differenzen zwischen mündlichem und schriftlichem Deutschgebrauch):

c. AussprAche< I I I à II II II à III III III à IV IV

Deutlichkeit □ □ □ □ □ □ □ □Sprechflüssigkeit □ □ □ □ □ □ □ □

Page 26: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201426 27

Kopiervorlage Seite 2 von 4

d. lesen< I I I à II II II à III III III à IV IV

Verstehen □ □ □ □ □ □ □ □Techniken und Strategien der Texterschließung

□ □ □ □ □ □ □ □Vorlesen □ □ □ □ □ □ □ □Strategien zur Überwin-dung von Verstehens-problemen

□ □ □ □ □ □ □ □

Ergänzende Hinweise:

e. schreiBen< I I I à II II II à III III III à IV IV

Textproduktion □ □ □ □ □ □ □ □Strategien bei der Suche nach passenden Wörtern

□ □ □ □ □ □ □ □

Orthographie □ □ □ □ □ □ □ □Interpunktion □ □ □ □ □ □ □ □

Ergänzende Hinweise:

Page 27: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201426 27

Kopiervorlage Seite 3 von 4

f. grAMMAtik – Mündlich & schriftlich< I I I à II II II à III III III à IV IV

Verbstellung □ □ □ □ □ □ □ □Satzverbindungen □ □ □ □ □ □ □ □Präpositionen □ □ □ □ □ □ □ □Formen des Verbs □ □ □ □ □ □ □ □Formen des Nomens □ □ □ □ □ □ □ □

Ergänzende Hinweise:

f. persönlichkeitsMerkMAle des schülers< I I I à II II II à III III III à IV IV

Interesse und Freude am Lesen (Deutsch)

□ □ □ □ □ □ □ □Interesse und Freude am Lesen (Herkunfts-sprache)

□ □ □ □ □ □ □ □

Sprechfreudigkeit (Deutsch im Unterricht)

□ □ □ □ □ □ □ □Sprechfreudigkeit (Deutsch in privaten Situationen)

□ □ □ □ □ □ □ □

Sprechfreudigkeit (Herkunftssprache in privaten Situationen)

□ □ □ □ □ □ □ □

Page 28: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache in der ... · einfache Anweisungen und organisa - torische Mitteilungen verstehen und auf einfache Fragen ant-worten. Er kann kurze Bitten

© IQSH 201428 28

Kopiervorlage Seite 4 von 4

Vorschläge für sprachdidaktische Maßnahmen/Entscheidungen: