npk2011: mobilität und lebensqualität
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Mobilität und Lebensqualität – Herausforderungen bei der Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden Steve Strupeit, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg Gonda Bauernfeind, Pflegedienst Bauernfeind, HammTRANSCRIPT
Mobilität und Lebensqualität – Herausforderung bei der Versorgung von
Menschen mit chronischen Wunden
Steve StrupeitGonda Bauernfeind
EXPERTENSTANDARD PFLEGE VON “MENSCHEN MIT CHRONISCHEN WUNDEN “
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HANDLUNGSEBENEN EXPERTENSTANDARD (DNQP) „PFLEGE VON MENSCHEN MIT CHRONISCHEN WUNDEN“
1 IDENTIFIKATION VON MENSCHEN MIT CHRONISCHEN WUNDEN
2 WISSEN ZUR BEHANDLUNG WUNDBEDINGTER EINSCHRÄNKUNGEN
3KOORDINATION DER MAßNAHMEN
4 INFORMIEREN, BERATEN, SCHULEN, ANLEITEN
5 MAßNAHMENÜBERPRÜFUNG
ZIEL: VERBESSERUNG DER LEBENSQUALITÄT
ASSESSMENT
PLANUNG
DURCHFÜHRUNG
PATIENTENEDUKATION
EVALUIERUNG
PRÄAMBEL
Dekubitus Diabetisches
Fußsyndrom gefäßbedingte
Ulcus crurisdes Expertenstandard
Erhebliche Beeinträchtigung der LebensqualitätErhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualitätdurch SchmerzenEinschränkungen der Mobilität Wundexsudat und Wundgeruch
Anleitung und Beratung der Anleitung und Beratung der Patientin/Bewohnerin und ihrer AngehörigenPatientin/Bewohnerin und ihrer Angehörigen
zu alltagsorientierten Maßnahmen im Umgang mit der Wunde
Fähigkeiten zum Selbstmanagement
Verbesserte Wundheilung, Verbesserung der Verbesserte Wundheilung, Verbesserung der LebensqualitätLebensqualität
Sachgerechte Beurteilung phasengerechte Versorgung regelmäßige Dokumentation des Heilungsverlaufs
Förderung der Lebensqualität
Reduktion von SchmerzenReduktion von WundexsudatReduktion von Wundgeruch
Mobilität (evtl. )
die Wundheilung unterstützt (kurativ)Rezidivbildung verhindert
(Sekundärprävention)Neuentstehung von Wunden vermeidet
(Tertiärpävention)
© Gonda Bauernfeind & Steve Strupeit
Multidimensionales Konzept von Mobilität
Subjektive Bedeutung von Mobilität
• Selbstkonzepte • Strategien • Ziele • Bedürfnisse
Mobilität als Handeln
• Körperliche, geistige und soziale Aktivität• Krankheitsbewältigung • Gesundheitshandeln
Mobilität als funktioneller Status
Körperliche und geistige Beweglichkeit als Disposition
Quelle: Brunnett et al. (2009): Zwischen Fallarbeit und Evidenzbasierung. Ein interdisziplinäres Schulungs- und Qualifizierungskonzept für eine ressourcenorientierte „Pflegesprechstunde“ zur Mobilitätsförderung.
Lokaltherapie im Fokus
Menschen mit chronischen Wunden haben das Ziel der Normalität im Alltag
und nicht des optimalen Krankheitsmanagements© Gonda Bauernfeind & Steve Strupeit
© Gonda Bauernfeind & Steve Strupeit
Geruchsbelastung
Sozialer Rückzug
Amputationsangst
Schmerzen
Negatives KörperbildErleben der
VersorgungMobilitäts-
einschränkung
Lebensqualität
KontrollverlustHilflosigkeit
Exsudatbelastung
Den Mensch hinter der Wunde sehen
© Gonda Bauernfeind & Steve Strupeit
Menschen mit chronischen Wunden
wahrnehmen, nicht nur die Wunde sehen
Fokus auf Verbesserung der Lebensqualität
© Gonda Bauernfeind & Steve Strupeit
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Nahziele festlegen
Bewegung und Mobilität Schmerzen Juckreiz Schlafstörungen GeruchsbelastungExsudatbelastungAppetitAlltag SelbstständigkeitEnergiemangel, SorgenSchwellungen der BeineKleider-, Schuhwahl Soziale IsolationDepressionen
Wund und Therapiebedingte Einschränkungen
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Erfassen von Lebensqualität anhand eines Fallbeispiel
SCHWIEGERTOCHTER VON FRAU SCHMIDT
Unsere Mutter braucht Hilfe, sie ist völlig überfordert
FRAU SCHMIDT
wird Klient vom Pflegedienst
Frau Schmidt
74 Jahre alt
lebt mit ihrem Mann im eigenen Haus
sie hat einen Sohn und zwei Enkelkinder hatte vor 36 Jahren eine tiefe Beinvenenthrombose war starke Raucherin hat vor 14 Jahren mit dem Rauchen aufgehört
Aufnahme von Frau Schmidt mit einem Ulcus Cruris am rechten Unterschenkel
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Informationssammlung Pflegeanamnese
Geselligkeit
Frauengymnastik im Dorf
Tägliche Spaziergänge mit Hund Lissy
Schwimmen im eigenen Schwimmbad
Lebensqualität
• ich stinke • habe Schmerzen
• Geruch• Schmerzen bei Bewegung• mehr Wundwasser
• Schmerzen bei Bewegung• mehr Wundwasser• soll nicht gut sein...besser wäre die Beine hoch legen
AG-Pflegeentwicklung DGfW Gonda Bauernfeind„…mit dem offenen Bein kann ich das alles nicht mehr“
• Na das geht ja gar nicht
Mein Hausarzt versorgt mich regelmäßig
Was ist regelmäßig? alle 14 Tage in der Praxis
ich muss dort sehr lange warten
den Hausarzt sehe ich sehr selten, meistens verbinden mich die „Mädchen“
WER VERBINDET SIE ZUR ZEIT?
Wer verbindet Sie an den anderen Tage ? - das mache ich selbst
Wer hat sie angeleitet? - keiner
Welche Produkte hatten sie bisher verwendet? - viele verschiedene, denn ich vertrage nicht alles
Wie äußert sich das? - mit Rötung und Juckreiz
WER VERBINDET SIE NOCH?
die Schmerzen am Tag und in der Nacht
das Wundwasser, es läuft mir manchmal in die Schuhe
ich vertrage keine Produkte, habe auf alles eine Allergie
der Gestank, deshalb gehe ich auch nicht mehr in meine Sportgruppe
WAS IST IHR HAUPTPROBLEM ?
Oh je…ich habe viele Probleme
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Spezifische Wundanamnese
Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt
Diagnose: Ulcus cruris venosum
Absprachen • zur Kompressionstherapie• der bisherigen Therapie• Unverträglichkeiten• Vorgehensweise bei der
Schmerzerfassung
Selbstpflege
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Am rechten Unterschenkel
Durch meine Thrombose, damals war offen, jetzt wieder aufgegangen
Beine hoch legen, wenig Bewegung, viele Verbandwechsel
Ruhe bewahren, Pflegedienst eingeschaltet
Erfassen der Wund und Therapiebedingte Einschränkungen
© Gonda Bauernfeind & Steve Strupeit
© Gonda Bauernfeind & Steve Strupeit
Erfassung Bewegungs- oder Mobilitätseinschränkung
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Gehe nicht mehr zur Frauengymnastik
Bewegung
Spaziergang mit Kompression und Lissy
Sport in der Gymnastikgruppe mit Kompression
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Chronisch Venöse InsuffizienzTherapie zur Gelenkbeweglichkeit
Falk Goedecke GuKP, WTcert DGfW
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Erfassung Juckreiz
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Juckreiz
VERBANDVERTRÄGLICHKEIT
verträgt kein Wollwachsalkohol (Kontaktallergie)und keine Wundfüller (Reaktion mit Schmerzen)
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Erfassung Schmerzen
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Schmerztagebuch
Selbsteinschätzung von Schmerzen
SchmerzintensitätSchmerzzeitSchmerzempfinden
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Erfassung Schmerzen beim Verbandwechsel
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Monitoring der Wunde bei jedem Verbandwechsel
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SCHMERZTHERAPEUT EINGESCHALTET
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Starke Schmezen nach 3 Tagen. 9:14 Einsatz 1
Schmidt Luise
Wundbericht
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Erfassung Exsudat
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Exsudatbelastung
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Erfassung Wundgeruch
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Dekontamination
3 Tage Nass-/Trockenphase Einsatz von Antiseptikum
• Polyhexanid
3 Tage nach Dekontamination
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Erfassung der Alltagsgestaltung
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Ich kann nicht mehr schwimmen gehen
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Erfassung Schwellung der Beine
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Ich wickele mir manchmal mehrmals die Beine
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Erfassung „ Verbandbequemlichkeit Tragekomfort“
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Schwellung der Beine
Bei solcher Kompression muss sie Schmerzen entwickeln
Adäquates anlegen einer Kompression
• mit Hautpflege• Später
Kompressionsstrumpfsystem
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Erfassung „sozialen Kontakte“
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Gehe nicht mehr zur Frauengymnastik
Ernährungsplan
Ernährungsprotokoll
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Dokumentation Beratung Beratungsebene
Datum: Handzeichen:
Patientenedukation bei Ulcus cruris venosum
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Verbesserung der Lebensqualität?
Ehemann erlebt die Versorgung als positiv
erlebt die aktive Einbindung in die Versorgung als positiv
Deutsche Gesellschaft fürWundheilung und Wundbehandlung e.V.
mit einer chronischen Wunde wird dokumentiert nicht nur die Wunde
© Gonda Bauernfeind & Steve Strupeit
Sind Fragen offen geblieben
Kurzversion des Vortrags finden Sie im Downloadbereich www.dgfw-akademie.de
Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V.Glaubrechtstraße 7 / 35392 Gieß[email protected]
Gonda BauernfeindPflegedienstleiterin, RbPWTcert®DGfW (Pflege)
Leitung AG-Pflegeentwicklung DGfWMitglied der DNQP Expertenarbeitsgruppe „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ [email protected]
Steve StrupeitDiplom-Pflegewirt (FH), BA, RbPWTcert®DGfW (Pflege)
Vizepräsident "Pflege" DGfW e.Vund Leitung [email protected]
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ZUSAMMENARBEITGonda Bauernfeind [email protected]
Steve Strupeit st.strupeit @dgfw.de