núria rodríguez und désirée pousaz, violinen tea for two…

2
Kompositionen, darunter Orchesterstücke, zwei Opern, zwei Filmmusiken, kammermusikalische Werke und Vokalmusik. Ewelina Nowicka (*1982 in Danzig) ist eine polnische Geigerin und Komponistin. Ewelina Nowicka besuchte in Danzig die staatliche Musikschule, die sie mit dem Abitur abschloss und ging anschließend 2002 für das Studium nach Hamburg an die Hochschule für Musik und Theater. Ihr Violinstudium in der Klasse von Prof. Petru Munteanu schloss sie 2007 ab und studierte anschliessend das Konzertexamen an der Hochschule für Künste Bremen bei Katrin Scholz. Das Komponieren hat für sie einen ebenso hohen Stellenwert wie das Instrumentalspiel. Ihre Musik ist stilistisch den Experimenten und Eigenarten der Neuen Musik zuzuordnen, orientiert sich aber auch zum Teil an der Jüdischen Kultur, mit der ihre Familiengeschichte, zum Teil auf tragische Weise, verflochten ist. Musikerinnen Núria Rodríguez (*1978) wurde in Biel in eine Musikerfamilie geboren. Nach der Matura folgte ein Grundstudium an der Universität Bern in den Fächern Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Geschichte. Im Herbst 2000 nahm sie an der Hochschule der Künste Bern ihr Violinstudium in der Klasse von Christine Ragaz auf. Nach dem Lehrdiplom wechselte sie im Oktober 2005 in die Konzertklasse von Thomas Füri an der Musik-Akademie der Stadt Basel, wo sie im Juni 2008 das Konzertdiplom erlangte. Wichtige pädagogische und musikalische Impulse erhielt sie ausserdem von Max Flückiger, Gilles Colliard, Eszter Haffner, Rachel Podger, Itamar Golan und Gérard Wyss. Núria Rodríguez tritt regelmässig in verschiedenen Kammermusik- und Orchesterformationen auf, ist Konzertmeisterin des Stadtorchesters Langenthal und leitet das Kammerensemble Langenthal. Seit 2005 unterrichtet Núria Rodríguez Violine und Viola an der Oberaargauischen Musikschule Langenthal. Désirée Pousaz (*1980) begann nach der neusprachlichen Matura in Brig ihr Musik- studium beim SMPV in Basel und schloss dieses mit Lehr – und Konzertdiplom ab (Hauptfach bei Claudia Dora). Zusätzliche Anregungen bekam sie in Meisterkursen bei Gàbor Tàkacs-Nagy, Sylvie Gazeau, Christine Ragaz und Detlef Hahn. Sie spielte während ihrer Gymnasialzeit im Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester (SJSO) und war danach langjähriges Mitglied der basel sinfonietta und des 21st Century Orchestra Luzern. Als Zuzügerin wirkte sie in folgenden Orchestern mit: Basler Festivalorchester, Camerata Schweiz, Collegium Musicum Basel, Kammerorchester Basel u.a. Kammermusikalisch geht sie den Werken von Komponistinnen nach, seit 2016 zusammen mit dem Pianisten Tobias Cramm sowie seit 2017 mit der Geigerin Núria Rodríguez. Von 2014 bis Anfang 2017 war sie Konzertmeisterin des neugegründeten Orchestre de Chambre du Valais. Désirée Pousaz unterrichtet eine Violinklasse am Standort Herzogenbuchsee der Oberaargauischen Musikschule Langenthal. Sie lebt in Basel. www.desireepousaz.ch Tea for two… Maddalena Laura Sirmen, Claude Arrieu, Grażyna Bacewicz, Violet Archer Ewelina Nowicka und Ewelina Nowicka Núria Rodríguez und Désirée Pousaz, Violinen 24.Aug.2018Freie MusikschuleBASEL20.00 Uhr 25.Aug.2018Rittersaal StockalperschlossBRIG19.30 Uhr Unterstützt durch die Abteilung Kultur Basel-Stadt Eintritt 25 CHF ermässigt 15 CHF Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre gratis Abendkasse

Upload: others

Post on 06-May-2022

6 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Núria Rodríguez und Désirée Pousaz, Violinen Tea for two…

Kompositionen, darunter Orchesterstücke, zwei Opern, zwei Filmmusiken,

kammermusikalische Werke und Vokalmusik.

Ewelina Nowicka (*1982 in Danzig) ist eine polnische Geigerin und Komponistin.

Ewelina Nowicka besuchte in Danzig die staatliche Musikschule, die sie mit dem Abitur

abschloss und ging anschließend 2002 für das Studium nach Hamburg an die Hochschule

für Musik und Theater. Ihr Violinstudium in der Klasse von Prof. Petru Munteanu schloss

sie 2007 ab und studierte anschliessend das Konzertexamen an der Hochschule für

Künste Bremen bei Katrin Scholz. Das Komponieren hat für sie einen ebenso hohen

Stellenwert wie das Instrumentalspiel. Ihre Musik ist stilistisch den Experimenten und

Eigenarten der Neuen Musik zuzuordnen, orientiert sich aber auch zum Teil an der

Jüdischen Kultur, mit der ihre Familiengeschichte, zum Teil auf tragische Weise,

verflochten ist.

Musikerinnen

Núria Rodríguez (*1978) wurde in Biel in eine Musikerfamilie geboren. Nach der Matura

folgte ein Grundstudium an der Universität Bern in den Fächern Italienische Sprach- und

Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Geschichte. Im Herbst 2000 nahm sie an

der Hochschule der Künste Bern ihr Violinstudium in der Klasse von Christine Ragaz auf.

Nach dem Lehrdiplom wechselte sie im Oktober 2005 in die Konzertklasse von Thomas

Füri an der Musik-Akademie der Stadt Basel, wo sie im Juni 2008 das Konzertdiplom

erlangte. Wichtige pädagogische und musikalische Impulse erhielt sie ausserdem von

Max Flückiger, Gilles Colliard, Eszter Haffner, Rachel Podger, Itamar Golan und Gérard

Wyss. Núria Rodríguez tritt regelmässig in verschiedenen Kammermusik- und

Orchesterformationen auf, ist Konzertmeisterin des Stadtorchesters Langenthal und

leitet das Kammerensemble Langenthal. Seit 2005 unterrichtet Núria Rodríguez Violine

und Viola an der Oberaargauischen Musikschule Langenthal.

Désirée Pousaz (*1980) begann nach der neusprachlichen Matura in Brig ihr Musik-

studium beim SMPV in Basel und schloss dieses mit Lehr – und Konzertdiplom ab

(Hauptfach bei Claudia Dora). Zusätzliche Anregungen bekam sie in Meisterkursen bei

Gàbor Tàkacs-Nagy, Sylvie Gazeau, Christine Ragaz und Detlef Hahn. Sie spielte während

ihrer Gymnasialzeit im Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester (SJSO) und war danach

langjähriges Mitglied der basel sinfonietta und des 21st Century Orchestra Luzern. Als

Zuzügerin wirkte sie in folgenden Orchestern mit: Basler Festivalorchester, Camerata

Schweiz, Collegium Musicum Basel, Kammerorchester Basel u.a. Kammermusikalisch

geht sie den Werken von Komponistinnen nach, seit 2016 zusammen mit dem Pianisten

Tobias Cramm sowie seit 2017 mit der Geigerin Núria Rodríguez. Von 2014 bis Anfang

2017 war sie Konzertmeisterin des neugegründeten Orchestre de Chambre du Valais.

Désirée Pousaz unterrichtet eine Violinklasse am Standort Herzogenbuchsee der

Oberaargauischen Musikschule Langenthal. Sie lebt in Basel. www.desireepousaz.ch

Tea for two…

M Maddalena Laura Sirmen, Claude Arrieu, G Grażyna Bacewicz, Violet Archer und Ewelina Nowicka und Ewelina Nowicka

Núria Rodríguez und Désirée Pousaz, Violinen

24.Aug.2018│Freie Musikschule│BASEL│20.00 Uhr

25.Aug.2018│Rittersaal Stockalperschloss│BRIG│19.30 Uhr

Unterstützt durch die Abteilung Kultur Basel-Stadt

Eintritt 25 CHF │ ermässigt 15 CHF │ Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre gratis │ Abendkasse

Page 2: Núria Rodríguez und Désirée Pousaz, Violinen Tea for two…

Programm

Maddalena Laura Sirmen Duett Nr. 2 D-Dur für zwei Violinen (1773)

(1745 – 1818) I Larghetto

II Allegretto – Minuetto – Allegretto

Claude Arrieu Sonatine pour deux violons (1937)

(1903 – 1990) I Allegro moderato

II Largo

III Allegretto – Allegro

Grażyna Bacewicz Leichte Duette für zwei Violinen (1946)

(1909 – 1969) I Preludium

II Krakowiak I (Allegro con brio)

III Nokturn (Nocturne)

IV Kujawiak

V Krakowiak II (Allegro ma non troppo)

VI Piosenka (Lied)

VII Marsz groteskowy (Grotesker Marsch)

Maddalena Laura Sirmen Duett Nr. 5 A-Dur für zwei Violinen (1773)

(1745 – 1818) I Andantino

II Allegretto

Violet Archer Three duets für zwei Violinen (1955)

(1913 – 2000) I Largo espressivo

II Allegretto giocoso

III Larghetto poco maestoso

Ewelina Nowicka Jongleurs (2009)

(*1982)

Komponistinnen

Maddalena Sirmen, auch Maddalena Laura Lombardini Sirmen, (1745 – 1818) war eine

italienische Violinistin, Sängerin und Komponistin. Ihre musikalische Ausbildung erhielt

sie am Ospedale dei Mendicanti in ihrer Geburtsstadt Venedig. Von hier aus reiste sie

nachweislich dreimal nach Padua zum Geigenunterricht bei Giuseppe Tartini. Nach ihrer

Heirat trat sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Geiger Lodovico Sirmen, in Faenza,

Turin und Paris auf. Als Sängerin wirkte sie auch in London, Dresden und St. Petersburg.

1773 erschienen ihre sechs Duette op. 4. Maddalena Sirmen hatte während ihrer

erfolgreichen Karriere ihr Vermögen selbständig verwaltet und vermehrt. Mit dem

Zusammenbruch Venedigs durch den Einmarsch Napoleons verlor sie ihr Vermögen, sie

starb verarmt in Venedig.

Claude Arrieu, eigentlich: Louise-Marie Simon (1903 – 1990), war eine französische

Komponistin. Sie studierte am Pariser Konservatorium u.a. bei Marguerite Long, Jean-

Jules Roger-Ducasse sowie Paul Dukas und erhielt 1932 einen Premier Prix für Kompo-

sition. Roger-Ducasse war von ihrem Talent so überzeugt, dass er ihre Kompositionen

dem Verleger Durand empfahl. In dieser Zeit nahm die junge Komponistin das Pseu-

donym „Claude Arrieu“ an, um dem Vorurteil, das komponierenden Frauen gegenüber

herrschte, entgegen zu treten. Durch den Vornamen Claude, der sowohl männlich als

auch weiblich ist, wollte sie dem Problem aus dem Weg gehen. 1929 bis 1933

unterrichtete sie Harmonielehre, Kontrapunkt, Fuge und Komposition und wurde 1946

Produzentin und Leitungsassistentin der Abteilung für Klangeffekte beim französischen

Rundfunk.

Grażyna Bacewicz (1909 – 1969) war eine polnische Geigerin, Konzertmeisterin und

Komponistin. Sie studierte in Łódź Klavier und Violine, später in Warschau Komposition

und Philosophie. Den letzten Schliff erhielt sie bei der berühmten Musikpädagogin

Nadia Boulanger in Paris. 1955 zog sie sich vom Konzertieren zurück, um mehr Zeit zum

Komponieren zu haben. Bacewicz hinterliess ein riesiges Oeuvre: sieben Violinkonzerte,

sieben Streichquartette, fünf Sinfonien, eine Oper, Chor- und Kammermusik.

Stets suchte sie danach, ihre Ausdrucksmittel zu erweitern, wobei sie sich als Meisterin

der Instrumentation, aber auch der ungewöhnlichen Besetzungen erwies. Ihre

Kompromisslosigkeit, Produktivität und Vielseitigkeit machten Bacewicz zum Vorbild für

spätere Komponistinnen.

Violet Archer Balestreri (1913 – 2000) war eine kanadische Komponistin, welche

der italienischen Einwandererfamilie Balestreri entstammte, die ihren Namen in Archer

änderte. Sie hatte als Kind Klavierunterricht und studierte bis 1936 am McGill

Conservatory, danach zwei Jahre am Royal Canadian College of Organists. Sie wirkte in

dieser Zeit als Klavierbegleiterin und – lehrerin, Schlagzeugerin und Organistin. Zugleich

nahm sie Kompositionsunterricht bei Claude Champagne und Douglas Clarke und 1942

bei Béla Bartók in New York, später auch an der Yale School of Music bei Paul

Hindemith. Seit 1962 war sie Professorin für Musiktheorie und Komposition an der

University of Alberta in Edmonton. Von Archer erschienen mehr als zweihundertachtzig