Ögz 20-21/2015

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ÖSTERREICHISCHE GASTRONOMIE- UND HOTELZEITUNG Nr. 20–21 | 22. Mai 2015 www.gast.at P.b.b. Zul.-Nr. GZ 02Z030722 W, Österr. Wirtschaftsverlag, Grünbergstr.15, 1120 Wien, Retouren an PF 555, 1008 Wien, Postnummer 9 Gegründet 1946 20 Genussforschung im Burgenland Lokalaugenschein: Genussakademie in Donnerskirchen Wer gibt uns die Kohle? ÖHT-Geschäſtsführer Wolfgang Kleemann im Interview 14 Where to pee in Vienna Toileenszeneguide als Buch und Webpage 3 EDITORIAL Warnhinweis für Flaschen Im EU-Parlament wird die Einfüh- rung verpflichtender Warnhinweise auf den Flaschen von alkoholischen Getränken diskutiert. Das riecht nach einer Verhängung von Werbeverboten, wenn auch – vorerst – in diplomatisch unverbindlichem EU-Chinesisch for- muliert. Wie wäre es, wenn man vor der Einführung von Warnhinweisen auf Flaschen bzw. vor der Diskussion darüber zunächst einmal prüſt, ob die Warnungen auf Zigareenschachteln die erwünschte Wirkung gebracht haben? Haben sie nicht, es sind eher Rauchverbote und der daraus entste- hende soziale Druck, die vielen Rau- chern die Lust am Qualmen genom- men haben. In Australien wurde Ende 2012 das Plain Tobacco Packaging, also die Vereinheitlichung von Zigareenver- packungen, eingeführt – garniert mit großen Schockbildern. Das Resultat? Es werden nicht weniger Zigareen verkauſt, dafür greifen Konsumenten eher zu Billigmarken. Sind die gesün- der, schaden die der Gesundheit we- niger? Sicher nicht. Sigi Menz, Obmann des Brauerei- verbandes, findet für diese „geniale“ Idee des EU-Parlaments passende Worte: „Wir laufen Gefahr, Schri für Schri in eine freudebefreite Ver- botsgesellschaſt ohne jede Selbstbe- stimmung zu geraten.“ Dem ist nichts hinzuzufügen ... a.gruebling@wirtschaſtsverlag.at P rivathoteliers aus Salzburg und Nürnberg (bald auch aus Wien) stellten vor vier Jahren fest, dass sie vor ähnlichen Herausforderun- gen stehen: Privat geführte Stadthotels müssen sich gegen die Konkurrenz der Keen durchsetzen. Die Idee: Sich zu- sammentun und so die Vorteile einer „Kee“ nutzen, ohne seine Individuali- tät aufzugeben. Zur Gruppe der Private City Hotels gehören milerweile knapp 60 Hotels in neun Städten in Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. Die ÖGZ traf sich mit drei Wiener Mitglie- dern im Hotel Stefanie, um die Heraus- forderungen und Lösungen der privat geführten Stadthotellerie zu diskutie- ren. Mit am Tisch saßen: Peter Buocz (Direktor Schick Hotels Wien, Gastge- ber im Hotel Stefanie), Georg Pastus- zyn (Das Capri) und Roman Mayrho- fer (Der Wilhelmshof). Warum haben Sie sich zu Private City Hotels zusammengetan? Roman Mayrhofer: Aus Einzelkämp- fern sollten Netzwerker werden, mit einer gemeinsamen Verkaufspla- form. Vor allem wollten wir in ständi- gem Kontakt unsere Erfahrungen aus- tauschen. Peter Buosz: Unsere Aufgabe ist es, uns gegenüber dem restlichen Mitbe- werb abzusetzen. Also wenn wir von den jährlich 13 Millionen Nächtigun- gen in Wien einige auf eines unserer Häuser lenken, haben wir schon viel gewonnen. Auf booking.com droht je- der Einzelne unterzugehen, das ist un- ser Problem und das vieler anderer Ho- teliers, nicht nur in Wien. WEITER AUF SEITE 12 Japan tri Österreich mien in Wien. Das Shiki ist wohl die spektakulärste Wiener Neueröffnung in diesem Frühjahr. Wir waren vor Ort, um mit dem Besitzer Joji Haori über sein Konzept zu reden und von ihm persönlich ausgewählte Spezialitäten zu kosten. Darunter ein Carpacchio vom Wa- gyu-Rind, klassische und innovative Shushi, den besten Black Cod aller Zeiten, aber auch Dinge mit klar europä- isch-österreichischem Einschlag: Matjes, Saibling, Stein- beißer, Spargel, Kalbfleisch, „Schnitzeloder Kuchen mit flüssiger Schokoladenfüllung. WEITER AUF SEITE 10 Ein Tisch an der Küche Das ist der Chef’s Table im kürzlich eröffneten führenden japanischen Restaurant Wiens: dem Shiki in der Krugerstraße. Positionieren oder untergehen Wer aus dem Preiskampf austauschbarer Hotelbeen herauskommen will, muss sein Haus klar am Markt positionieren und als Privathotelier mit der Konkurrenz zusammenarbeiten. Private City Hotels machen es vor Text: Alexander Grübling & Thomas Askan Vierich Shiki / BEHF „Was muss ein Hotelzimmer heute leisten? Es muss verführen! Man muss es betreten und sofort an Sex denken. Hast du nicht gestern gedacht: Schade, dass ich ganz allein hier bin?“ NICK JONES Gründer des „Soho House“- Memberclubs in einem Interview mit „Welt am Sonntag“ ZITAT DER WOCHE IHR GASTRO-PROFI mit Zustellservice www.wedl.com | onlineshop.wedl.com 111 jahre Q u alität seit 1 9 0 4 gültig von 25. 5. bis 6. 6. 2015, exkl. 10% MWSt. Frisches Beiried vom Jungstier 11 99 per kg Impulse. Erfolg. Emotionen. NEU! Jetzt auch als Chik’n ® ! :,5 75$*(1 9(5$17:25781* ± V W H U U H L F K L V F K H U : LU W V F K D I W V Y H U O D J 0 H G L ] LQ 0 H G L H Q $ X V W U L D Wir zeichnen jeden Artikel, der sich mit CSR in Zusammenhang bringen lässt, mit diesem grünen Buon aus. Weil wir CSR wichtig finden.

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Thomas Askan Vierich, Alexander Grübling, Bernadette Altenburger

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Ö S T E R R E I C H I S C H E GA S T RO N OM I E - U N D H O T E L Z E I T U N G Nr. 20–21 | 22. Mai 2015

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20 Genussforschung im BurgenlandLokalaugenschein: Genussakademie in Donnerskirchen

Wer gibt uns die Kohle?ÖHT-Geschäftsführer Wolfgang Kleemann im Interview14

Where to pee in ViennaToilettenszeneguide als Buch und Webpage3

E D I T OR I A L

Warnhinweis für Flaschen

Im EU-Parlament wird die Einfüh-rung verpflichtender Warnhinweise auf den Flaschen von alkoholischen Getränken diskutiert. Das riecht nach einer Verhängung von Werbeverboten, wenn auch – vorerst – in diplomatisch unverbindlichem EU-Chinesisch for-muliert. Wie wäre es, wenn man vor der Einführung von Warnhinweisen auf Flaschen bzw. vor der Diskussion darüber zunächst einmal prüft, ob die Warnungen auf Zigarettenschachteln die erwünschte Wirkung gebracht haben? Haben sie nicht, es sind eher Rauchverbote und der daraus entste-hende soziale Druck, die vielen Rau-chern die Lust am Qualmen genom-men haben. In Australien wurde Ende 2012 das Plain Tobacco Packaging, also die Vereinheitlichung von Zigarettenver-packungen, eingeführt – garniert mit großen Schockbildern. Das Resultat? Es werden nicht weniger Zigaretten verkauft, dafür greifen Konsumenten eher zu Billigmarken. Sind die gesün-der, schaden die der Gesundheit we-niger? Sicher nicht. Sigi Menz, Obmann des Brauerei-verbandes, findet für diese „geniale“ Idee des EU-Parlaments passende Worte: „Wir laufen Gefahr, Schritt für Schritt in eine freudebefreite Ver-botsgesellschaft ohne jede Selbstbe-stimmung zu geraten.“ Dem ist nichts hinzuzufügen ...

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P rivathoteliers aus Salzburg und Nürnberg (bald auch aus Wien) stellten vor vier Jahren fest,

dass sie vor ähnlichen Herausforderun-gen stehen: Privat geführte Stadthotels müssen sich gegen die Konkurrenz der Ketten durchsetzen. Die Idee: Sich zu-sammentun und so die Vorteile einer „Kette“ nutzen, ohne seine Individuali-tät aufzugeben. Zur Gruppe der Private City Hotels gehören mittlerweile knapp 60 Hotels in neun Städten in Deutsch-land, Österreich und der Schweiz. Die ÖGZ traf sich mit drei Wiener Mitglie-

dern im Hotel Stefanie, um die Heraus-forderungen und Lösungen der privat geführten Stadthotellerie zu diskutie-ren. Mit am Tisch saßen: Peter Buocz (Direktor Schick Hotels Wien, Gastge-ber im Hotel Stefanie), Georg Pastus-zyn (Das Capri) und Roman Mayrho-fer (Der Wilhelmshof).

Warum haben Sie sich zu Private City Hotels zusammengetan?Roman Mayrhofer: Aus Einzelkämp-fern sollten Netzwerker werden, mit einer gemeinsamen Verkaufsplatt-

form. Vor allem wollten wir in ständi-gem Kontakt unsere Erfahrungen aus-tauschen. Peter Buosz: Unsere Aufgabe ist es, uns gegenüber dem restlichen Mitbe-werb abzusetzen. Also wenn wir von den jährlich 13 Millionen Nächtigun-gen in Wien einige auf eines unserer Häuser lenken, haben wir schon viel gewonnen. Auf booking.com droht je-der Einzelne unterzugehen, das ist un-ser Problem und das vieler anderer Ho-teliers, nicht nur in Wien. WEITER AUF SEITE 12

Japan trifft Österreich mitten in Wien. Das Shiki ist wohl die spektakulärste Wiener Neueröffnung in diesem Frühjahr. Wir waren vor Ort, um mit dem Besitzer Joji Hattori über sein Konzept zu reden und von ihm persönlich ausgewählte Spezialitäten zu kosten. Darunter ein Carpacchio vom Wa-

gyu-Rind, klassische und innovative Shushi, den besten Black Cod aller Zeiten, aber auch Dinge mit klar europä-isch-österreichischem Einschlag: Matjes, Saibling, Stein-beißer, Spargel, Kalbfleisch, „Schnitzel“ oder Kuchen mit flüssiger Schokoladenfüllung. WEITER AUF SEITE 10

Ein Tisch an der Küche

Das ist der Chef’s Table im kürzlich eröffneten führenden japanischen Restaurant Wiens: dem Shiki in der Krugerstraße.

Positionieren oder untergehenWer aus dem Preiskampf austauschbarer Hotelbetten herauskommen will, muss sein Haus klar am Markt positionieren und als Privathotelier mit der Konkurrenz zusammenarbeiten. Private City Hotels machen es vorText: Alexander Grübling & Thomas Askan Vierich

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„Was muss ein Hotelzimmer heute leisten? Es muss verführen! Man muss es betreten und sofort an Sex denken. Hast du nicht gestern gedacht: Schade, dass ich ganz allein hier bin?“NICK JONES Gründer des „Soho House“- Memberclubs in einem Interview mit „Welt am Sonntag“

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N e w s

Wien muss endlich Weltstadt werden

Tausende Delegierte, Journalisten und Fans aus aller Welt werden zum ESC in der Bundeshauptstadt erwar-tet. Alle freuen sich auf erhöhte Um-sätze, Norbert Kettner vom WienTou-rismus spricht von vielen Millionen. Hoffentlich keine trügerische Freude. Es könnten auf alle Fälle noch mehr Millionen sein. Wenn sich die Sozial- partner endlich auf eine vernünf-tige Sonntagsöffnung einigen könn-ten. Die würde allen guttun: den Han-deltreibenden, weil sie mehr Umsatz machen. Den Gastronomen und Ho-teliers, weil sie von einer auch am Sonntag belebten Innenstadt profitie-ren würden. Den Beschäftigten, weil es mehr Jobs gäbe. Und vor allem den Besuchern, weil die sich am Sonn-tag nicht mehr die Nase plattdrü-cken müssten. Das sind sie aus an-deren Weltstädten längst nicht mehr gewöhnt.

Ach so, ja: Wien ist keine Weltstadt und soll es, wenn es nach den Ver-antwortlichen und einigen Bewoh-nern geht, auch nicht werden. Denn Weltstadt macht Arbeit und Lärm. Der Wiener und die Wienerin ge-hen bekanntlich am Sonntag lieber in die Kirche. Vor allem wollen sie ihre Ruhe haben. Aber dennoch am liebs-ten am Graben wohnen. Mit Park-platz vor der Tür und möglichst un-belästigt von Touristen, Bettlern und den anderen Wienern aus „Transda-nubien“. Solche Leute wehren sich auch gegen Fußgängerzonen, Rad-wege und alle Investitionen, die nicht in den Straßenbau fließen. Die haben vermutlich auch Zeit, die Wiener La-denöffnungszeiten einzuhalten, die samstags immer noch häufig um 12 Uhr enden. Für Madrider, Pariser, Londoner, New Yorker usw. unvorstellbar. Die lachen darüber. In Wien weinen sie vermutlich. Oder bleiben weg. Wäh-rend die Sozialpartner es nicht ein-mal schaffen, darüber zu reden. Denn im Herbst ist Wahl. Und deshalb geht gar nichts. Eh klar. Wien duckt sich in demokratischer Schockstarre. Diese Wahl ist den Touristen blunzn. Nur leider wird das nichts ändern. Außer dass sie ihr Geld sonntags in Bratislava oder Budapest ausgeben.

[email protected]

KOM M E N TA R

Um die Diskussion zu den Aus-wirkungen der Steuerreform

auf die Hotelbranche mit Fakten zu unterfüttern, hat die Österreichi-schen Hoteliervereinigung (ÖHV) ein Gutachten bei der renommier-ten Ökonomin Agnes Streissler-Füh-rer in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Die Steuererhöhungen bringen hö-here Preise, niedrigere Erträge, we-niger Nächtigungen, weniger Inves-titionen, weniger Arbeitsplätze und weniger Betriebsübergaben.

Kontraproduktive SteuerMehrwertsteuer von 10 % auf 13 %, die Grunderwerbsteuer auf Basis des Verkehrswerts und die längere Ab-schreibungsdauer: Mit dem Griff in die Kassen der Hotellerie holt sich die Regierung 200 Mio. Euro. Dafür geht Wertschöpfung in der gleichen Höhe verloren. „Die Einnahmen werden sin-ken, die Kosten steigen. Investitions-rückgänge werden die Wettbewerbs-position verschlechtern. Diese Art von Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik schadet dem Standort“, erklären die Präsidenten der ÖHV, Michaela Reit-terer und Mag. Gregor Hoch. Die Ergebnisse der Studie im Überblick:• Das zusätzliche MwSt.-Aufkom-

men würde die Hotels rund 177 Mio. Euro kosten.

• Die Nettoerlöse würden um 2,5 % sinken bei durchschnittlichen EGTs von 2 %.

• Eine Grunderwerbsteuer von 0,5 % bis 3,5 % vom Verkehrswert würde Übergaben mit 140.000 statt 24.000 Euro belasten.

• In Summe lägen die Mehrbelas-tungen für die Hotellerie bei mehr als 190 Mio. Euro, der Wertschöp-

fungsverlust in der Volkswirt-schaft bei 216 Mio. Euro.

• Die Verlängerung der Abschrei-bungsdauer würde die Hotels wei-tere 12 Mio. Euro kosten und zu einem Rückgang der Investitionen um 12 Mio. Euro führen.

• Der zu erwartende Nächtigungs-rückgang von 0,5 bis 1 % würde das Ziel der Bundesregierung – 140 Mio. Nächtigungen 2018 – empfindlich beeinträchtigen.

• Mitten in der Krise werden über 3.080 weitere Arbeitsplätze verlo-ren gehen. Die Regierung würde auf einen Streich mehr Arbeits-plätze vernichten, als alle Hotels in der bisherigen Saison geschaf-fen haben. „Der Ausfall bei der Lohnsteuer und die zusätzlichen Ausgaben für Arbeitslose würden weitere 32,3 Mio. Euro kosten“, hält Reitterer fest.

BetriebsübergabeDie Erhöhung der Grunderwerbsteuer gefährdet die Leitbetriebe, deren In-vestitionen und Gäste den Arbeits-markt in den Tourismusregionen tragen. Die Kosten für eine Betriebs-übergabe würden von 24.000 auf 140.000 Euro schnellen: „Das ist das Vielfache eines Jahresergebnisses. Das werden viele Betriebe nicht erwirt-schaften können“, warnt Hoch. Die Folgen für die Wirtschaft im Alpen-raum wären unabsehbar: „Gäste blei- ben aus, Investitionen gehen zurück, Betriebe können nicht mehr über-geben werden und schließen. All das für 6 Mio. Euro an Einnahmen? Das sind 0,12 % des Steuerreformvo-lumens von fünf Milliarden.“ Statt Steuerbelastung bräuchte die Branche ein Impulsprogramm. ÖHV/tav

Steuerreform schadet StandortSTUDIE: 200 Mio. Euro Wertschöpfung und 3.100 Arbeitsplätze weniger – für 200 Mio. Steuern mehr Manchmal geht’s ja doch: Die

Sozialpartner haben sich auf einen Kollektivvertrag für die Ange-stellten in der Hotellerie und Gast-ronomie geeinigt. Die in die Jahre gekommene Aufsplitterung in zehn verschiedene Gehaltsschemata wurde auf sechs Beschäftigungsgruppen re-duziert. Die Dienstzeitzulagen wur-den vereinheitlicht. Das neue Min-destgehalt beträgt 1.400 Euro (= 7,21 Euro bei einer 48,5-Stunden-Woche, in Deutschland verdient man min-destens 8,50 Euro). Die Bundesob-männer der Fachverbände Hotellerie und Gastronomie in der WKO, Klaus Ennemoser und Helmut Hinterleit-ner, beurteilen die Einigung als gro-ßen Erfolg: „Mit dieser Einigung ist es den Sozialpartnern gelungen, ge-rade in für die Branche schwierigen Zeiten, zukunftsweisende Reform-schritte zu setzen. Sowohl Arbeit-nehmer- als auch Arbeitgebervertre-ter haben erkannt, dass die Wirtschaft die passenden Rahmenbedingungen braucht, um erfolgreich Beschäfti-gung zu sichern.“ Das neue Schema honoriert die facheinschlägige Aus-bildung. Die Änderungen gelten rückwirkend mit 1. Mai 2015.

Mit der Möglichkeit zur Durch-rechnung für Vollzeitbeschäftigte in Ganzjahresbetrieben auf 26 Wochen können Beschäftigungsschwankun-gen besser ausgeglichen und Ange-stellte flexibler eingesetzt werden. Alle Angestellten, deren Arbeitsver-hältnis vor dem 1. Mai 2015 begon-nen hat, sind nach ihrer Qualifika-tion und ihrer Tätigkeit in die neuen Beschäftigungsgruppen einzustufen und mittels Dienstzettel darüber zu informieren. Kommt es zu keiner Einigung über die Einstufung, kann eine neu eingerichtete Schiedsstelle angerufen werden. Besser bezahlte Regelungen bleiben vom KV natür-lich unberührt. wko/tav

Endlich wurde der KV geregelt

M ehr als 200 Mitglieder und Partner konnte hogast beim

16. Powertag in Zell am See begrü-ßen. Es referierte Dr. Alex Witasek über zwei Seiten der Medaille „Ge-sundheit“. Der bekannte Sachbuch-autor gestaltete als Leiter medizini-scher Abteilungen der Top-Hotellerie die Medical-Wellness-Philosophie entscheidend mit. Auf der Liste der häufigsten Todesursachen stünden viele Leiden, die durch falsche Er-nährung hervorgerufen werden: „Wir verwechseln Durst mit Hunger, essen im Stress, zur falschen Zeit und zu süß.“ Drei von vier deutschen Män-nern seien übergewichtig, Typ-2-Dia- betes nähme schon bei Kindern dra-matische Formen an.

Witaseks aktuelles Arbeitsumfeld in Gars ist rein auf Frauen ausgerich-tet: „Wir kümmern uns um Gender-medizin: Frauen sterben an Herzin-farkt, weil man’s ihnen nicht glaubt. Oft werden sie als hysterisch abge-tan.“ Ein Vorteil rein weiblicher Ho-tels: „Frauen müssen dort nicht re-präsentieren. Mal ‚schiach‘ sein zu dürfen ist auch billiger.“

Im Hotel könne man die Präven-tion ins Zentrum rücken. Die höchs-ten Kosten liegen in der Diagnostik. So sollten Hotelbetreiber genau prü-fen, was dafür alles erworben werden muss – ein eigener Arzt muss es nur selten sein, der ist meist auch viel zu teuer. „Wichtiger als manche Geräte ist die Behandlung. Im Sinne von Be-rühren.“ Ästhetik, Urlaubsstimmung – kurz das Einbeziehen aller Sinne – seien wichtig, um Wohlfühlatmo-sphäre entstehen zu lassen: „Der Pa-tient ist Gast, Medizin die Dienst-leistung.“ Möglichkeiten für Medical Wellness gäbe es viele: etwa Detox-massagen, Entsäuerungsanwendun-gen, Physiotherapie, Behandlungs-choreografien, Shiatsu, Meditation oder Schlafschule. hogast/tav

Medizin & Wellness im Hotel

Into the CityIm Rahmen der Wiener Festwochen haben Schüler der Gastgewerbefachschule Judenplatz gemeinsam mit dem Künstler Martin Krenn ein Erinnerungsprojekt rund um das ehemalige Hotel Métropole am Morzinplatz entwi-ckelt. Die jüdischen Besitzer des Hotels wurden unmittel-

bar nach dem „Anschluss“ 1938 enteignet und das Gebäude zur größten Gestapo-Leitstelle des NS-Regimes mit bis zu 900 Mit-arbeitern umfunktioniert. Zeitzeugen, Anwohner, Historiker, Künstler und Schüler diskutierten von 18. bis 20. Mai an einem temporären Gedenkort – einer festlich gedeckten Tafel. grü

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Where to pee in ViennaUnter diesem Namen haben Maturanten der „Graphischen“ einen Wiener Toilettenszeneguide entwickelt: als Buch und als mobile Webpage

E igentlich wollten sie als Ab-schlussarbeit etwas über Dro-gensüchtige machen. Aber sie

fanden niemanden, der mit ihnen re-den wollte. Also wurden es Toiletten. „Das interessiert jede Frau, die in ei-ner Stadt unterwegs ist“, sagt Program-miererin Lea Ketele (19). „Vor allem, wo

es okay ist, hygienisch und auch op-tisch.“ Solche Toiletten recherchierten sie gemeinsam, Kasimir Gruber (19)fotografierte, Cornelia „Coco“ Hinter-berger (19) sorgte sich um das Design. Alles sehr gelungen, absolut profes- sionell und würdig, hier präsentiert zu werden. „Manche Gastronomen haben

schon irritiert reagiert, als wir uns für ihren Sanitärbereich interessierten“, sagt Kasimir. „Manche Kellner hätten uns am liebsten rausgeworfen.“ Zu Un-recht, wie diese Fotos beweisen. Man kann mit Toiletten fantasie- und ge-schmackvoll umgehen. Der Gast wird es danken. Und wiederkommen. tav

Motto„Das Motto überrascht auf den Toiletten, die rosa und blau beleuchtet werden, durch allseitige Spiegelwände. Auch die abstrakten Adoniskörper im Eingangsbereich sind ein echter Hingucker.“

Café Korb„Manfred Wolff-Plottegg hat mit einem strahlend roten Bo-den und geschwungenen wei-ßen Wänden eine ganz spezi-elle Atmosphäre geschaffen.“

Das Campus

Gekonnte Mischung des Alten mit dem Neuen: „Futuristisch, mit rost-farbenen Metallplatten“, gleichzeitig „modern und hell“.

Steirereck„Wie vor den Kopf gestoßen“: als würde man eine „optische Täuschung“ betreten: „Die Böden und Wände in Schwarz-Weiß-Grau heben das giftgrüne Waschbecken noch mehr hervor.“

Rauch Juicebar„Nette, verständliche Obst-Bildchen weisen den Weg auf die rich-tige Toilette, die mit star-ken Gelb- und Rottönen überzeugt.“

Bitzinger

„Vogelhäuser an der Wand und der rot-weiß gekachelte Waschtisch geben den Toiletten einen ländlichen Touch.“

Liebhart

„Architektonische Überra-schung: Im schönen Kellerge-wölbe findet man die Toilette sowie auch die freistehenden Waschbecken aus schlichten

Betonklötzen.“

Flex

„Wer kennt sie nicht, die Zuckerltoilette? Direkt am Donaukanal findet man den Club mit der ‚süßen‘

Toilette, der man jedoch den Gebrauch ansieht.“

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W ie fühlt sich jemand, der gerade zum Obmann der Sparte Tou-

rismus und Freizeitwirtschaft gewählt worden ist? Der Nachfolger von Sepp Bitzinger wird, welcher nach 20 jah-ren und damit der maximal möglichen Dauer gehen muss? Markus Grießler wirkt konzentriert, fokussiert, auf-merksam, als ihn die ÖGZ zum In-terview trifft. Seine Antworten kom-men wie aus der Pistole geschossen. Er ist übrigens der erste Spartenob-mann, der nicht aus der Gastronomie kommt. Brechen in der Wirtschafts-kammer neue Zeiten an?

Herr Grießler, wohin geht die Reise mit Ihnen?Markus Grießler: Mir ist es wichtig, die ganze Breite der Sparte zu reprä-sentieren. Ich will zeigen, dass es ne-ben den wichtigen Gruppen wie Hotel-lerie, Gastronomie und Kaffeehäusern auch einen sehr großen Freizeitbereich gibt, der mir persönlich sehr am Her-zen liegt. (Anm.: Grießler hat, als er vor fünf Jahren Spartenobmann-Stellvertreter wurde, die Goldene Jetti ins Leben gerufen. Info siehe Bildtext rechts).

Sie sprechen den Freizeitbereich an. Hat Wien bei Events Nachholbe-darf? Gerade jetzt jagt ja ein Groß-event den nächsten ...Auf jeden Fall, da gibt es noch viel Potenzial. Der Zugang zu bestimmten Locations bleibt vielen Veranstaltern leider verwehrt. Die Stadt hat anschei-nend sehr exklusive Nutzungsgewohn-heiten für bestimmte Locations. Ich bin der Meinung, dass keine politi-

sche Zugehörigkeit rechtfertigt, Raum zu nutzen. Und schön, dass es einen Song Contest gibt. Aber warum müs-sen andere Veranstaltungen, die zur gleichen Zeit stattfinden könnten, in andere Städte ausweichen, nur weil wir in Wien keine passende Alternativ- location zur Stadthalle haben?

Was fehlt Wien zur Weltstadt?Wien ist touristisch schon sehr weit, hat aber noch einen weiten Weg zu ge-hen – vor allem im direkten Wettbe-werb, zu Berlin etwa. Infrastrukturell gibt es noch einiges zu tun, Stichwort Buskonzept. Auch die dritte Lande-bahn in Schwechat, die muss kom-

men. Und dass Touristen am Sonntag in Wien einkaufen können. Das würde Jobs generieren. Es wird den Unterneh-mern zu sehr ins Handwerk gepfuscht. Das zeigt sich auch bei den Schanigär-ten. Es muss doch im Sinne einer jeden Stadt liegen, florierende Unternehmen zu haben. Der Gastronom wird schon wissen, wann er seinen Schanigarten aufsperrt und wann nicht. Das gilt auch in der Raucherdebatte. Unter-nehmer brauchen einfach eine Wahl-freiheit. Ich will mich außerdem für einen fairen Wettbewerb starkmachen. Im Freizeitbereich sind mir etwa Tanz-lehrer ein Dorn im Auge, die sich pri-vat in Turnhallen einmieten und unter dem Deckmantel eines Vereins Tanz-unterricht geben. Das gilt auch im Fit-nessbereich. Es gibt viel zu tun.

Hochgenuss ohne EndeDas Kulinarik & Kunst Festival in St. Anton wird zu einem länderübergreifenden Gourmet-Event

W as vergleichsweise klein begon-nen hat, wächst sich langsam

zu einem touristischen Großspekta-kel aus. Die Rede ist vom Kunst & Ku-linarik Festival in St. Anton, das – im Vorjahr als viertägiger Versuchsballon gestartet – heuer sieben Wochen lang dauern soll (3. Juli bis 23. August). Ja, so ein Sommer kann für eine Winter-sportgemeinde lang werden, da kom-men Events wie dieser gerade recht. Denn nach dem Erfolg der Veranstal-tung 2014 war die Nachfrage einfach zu groß, man musste erweitern, so die Veranstalter. Und so kam es, dass sich die fünf an der Gründung betei-ligten Gourmethotels Tannenhof, Arl-berg Hospiz, Schwarzer Adler, Waldhof und Sonnbichl dazu entschlossen hat-ten, das Festival massiv aufzustocken. Waren im Vorjahr „nur“ sechs Sterne- und Haubenköche im Rahmen des Fes-tivals am Werk, so sind es heuer be-

reits über 20 – diesmal aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. In der Kernwoche von 18. bis 26. Juli werden allabendlich Gourmet-Events in den Restaurants und Stuben der Gründer-hotels ausgerichtet.

Jede einzelne Veranstaltung wird dabei unter einem eigens vom Koch ausgewählten Thema stattfinden, wie etwa Roswitha Kometers „Sonntags-braten“ am 12. Juli. Heribert Dietrich vom Walserhof in Klosters/CH will am

4. Juli unter dem Motto Federvieh & Co mit Wachtel, Huhn und Ente für geschmackliche Highlights sorgen. Es wird aber nicht nur gegessen, es finden zudem zahlreiche Kunstveranstaltun-gen wie Jazz-Brunches, Almfrühstü-cke, Musikkonzerte oder Kunstaustel-lungen und Kulturwanderungen statt. Tipp: Im Rahmen des Festivals findet heuer der dritte Arlberger Wettbewerb für Jungköche am 25. Juli statt. Infos: www.kulinarikkunst.org grü

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Kunstwanderung im Rahmen des

Kulinarik & Kunst Festivals 2014: Auch

so kann man neue touristische Wege

gehen.

MELDUNGEN

Pulker gewählt Mario Pulker, Aggsbacher Gastronom und Hotelier, folgt als neuer Obmann der Touris-mus- und Freizeitwirtschaft in der WKNÖ auf Fritz Kaufmann. Neu gewählt wurden auch seine Stellvertreter: der Mödlinger Eventunternehmer Gert Zaun-bauer und Erich Moser, Hotelier aus der Hinterbrühl. Alle drei wurden einstimmig gewählt.

Online-Sprachkurse Hogast hat eine Online-Sprach-schule ins Leben gerufen, die Deutschkenntnisse ausländi-scher Fachkräfte bereits vor dem Karrierestart in Österreich ver-bessern will. Benötigt wird le-diglich ein Computer mit On-linezugang, Kursteilnehmer sind zeitlich flexibel und kön-nen ihre Lektionen jederzeit ab-solvieren. Tipp: Die Kurskosten (ab 160 Euro pro Halbjahr) wer-den refundiert, wenn der Bewer-ber bei einem jener Unterneh-men einen Job erhält, der auf www.hogastjob.com präsentiert wird. Infos: languageschool.hogastjob.com

Ramsau tritt bei Die Ramsau ist ab sofort Teil der Urlaubsregion Schladming-Dachstein. Der Beschluss fiel mit 90-prozentiger Zustimmung im Rahmen der Vollversamm-lung des Tourismusverbandes Ramsau am Dachstein. Durch den Zusammenschluss entsteht eine der größten Tourismusre-gionen Österreichs mit über drei Millionen Nächtigungen. schladming-dachstein.at

Das ist der NeueMarkus Grießler ist neuer Wiener Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. Er tritt in die Fußstapfen von Sepp Bitzinger und ist wie sein Vorgänger Vollblutunternehmer – aber kein GastronomText: Alexander Grübling

Die Goldene Jetti (Bild unten) ist eine Erfindung von Markus Grießler (Bild links) und wird in den Kategorien „Körper & Geist“ bzw. „Kultur & Erlebnis“ verlie-hen. Bewerbungen sind ab sofort möglich. Infos unter wko.at/wien/goldenejetti

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G e g r ü n d e t 1 9 4 620Genussforschung im Burgenland

Lokalaugenschein: Genussakademie in DonnerskirchenWer gibt uns die Kohle?

ÖHT-Geschä� sführer Wolfgang Kleemann im Interview

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Where to pee in Vienna

Toile� enszeneguide als Buch und Webpage

3

E DI T OR I A L

Warnhinweis

für Flaschen

Im EU-Parlament wird die Einfüh-

rung verpfl ichtender Warnhinweise

auf den Flaschen von alkoholischen

Getränken diskutiert. Das riecht nach

einer Verhängung von Werbeverboten,

wenn auch – vorerst – in diplomatisch

unverbindlichem EU-Chinesisch for-

muliert. Wie wäre es, wenn man vor

der Einführung von Warnhinweisen

auf Flaschen bzw. vor der Diskussion

darüber zunächst einmal prü� , ob die

Warnungen auf Zigare� enschachteln

die erwünschte Wirkung gebracht

haben? Haben sie nicht, es sind eher

Rauchverbote und der daraus entste-

hende soziale Druck, die vielen Rau-

chern die Lust am Qualmen genom-

men haben.

In Australien wurde Ende 2012 das

Plain Tobacco Packaging, also die

Vereinheitlichung von Zigare� enver-

packungen, eingeführt – garniert mit

großen Schockbildern. Das Resultat?

Es werden nicht weniger Zigare� en

verkau� , dafür greifen Konsumenten

eher zu Billigmarken. Sind die gesün-

der, schaden die der Gesundheit we-

niger? Sicher nicht.

Sigi Menz, Obmann des Brauerei-

verbandes, fi ndet für diese „geniale“

Idee des EU-Parlaments passende

Worte: „Wir laufen Gefahr, Schri�

für Schri� in eine freudebefreite Ver-

botsgesellscha� ohne jede Selbstbe-

stimmung zu geraten.“ Dem ist nichts

hinzuzufügen ...

a.gruebling@wirtscha� sverlag.at

Privathoteliers aus Salzburg und

Nürnberg (bald auch aus Wien)

stellten vor vier Jahren fest,

dass sie vor ähnlichen Herausforderun-

gen stehen: Privat geführte Stadthotels

müssen sich gegen die Konkurrenz der

Ke� en durchsetzen. Die Idee: Sich zu-

sammentun und so die Vorteile einer

„Ke� e“ nutzen, ohne seine Individuali-

tät aufzugeben. Zur Gruppe der Private

City Hotels gehören mi� lerweile knapp

60 Hotels in neun Städten in Deutsch-

land, Österreich und der Schweiz. Die

ÖGZ traf sich mit drei Wiener Mitglie-

dern im Hotel Stefanie, um die Heraus-

forderungen und Lösungen der privat

geführten Stadthotellerie zu diskutie-

ren. Mit am Tisch saßen: Peter Buocz

(Direktor Schick Hotels Wien, Gastge-

ber im Hotel Stefanie), Georg Pastus-

zyn (Das Capri) und Roman Mayrho-

fer (Der Wilhelmshof).

Warum haben Sie sich zu Private

City Hotels zusammengetan?

Roman Mayrhofer: Aus Einzelkämp-

fern sollten Netzwerker werden, mit

einer gemeinsamen Verkaufspla� -

form. Vor allem wollten wir in ständi-

gem Kontakt unsere Erfahrungen aus-

tauschen.

Peter Buosz: Unsere Aufgabe ist es,

uns gegenüber dem restlichen Mitbe-

werb abzusetzen. Also wenn wir von

den jährlich 13 Millionen Nächtigun-

gen in Wien einige auf eines unserer

Häuser lenken, haben wir schon viel

gewonnen. Auf booking.com droht je-

der Einzelne unterzugehen, das ist un-

ser Problem und das vieler anderer Ho-

teliers, nicht nur in Wien.

WEITER AUF SEITE 12

Japan tri� Österreich mi� en in Wien. Das Shiki ist wohl die

spektakulärste Wiener Neueröff nung in diesem Frühjahr.

Wir waren vor Ort, um mit dem Besitzer Joji Ha� ori über

sein Konzept zu reden und von ihm persönlich ausgewählte

Spezialitäten zu kosten. Darunter ein Carpacchio vom Wa-

gyu-Rind, klassische und innovative Shushi, den besten

Black Cod aller Zeiten, aber auch Dinge mit klar europä-

isch-österreichischem Einschlag: Matjes, Saibling, Stein-

beißer, Spargel, Kalbfl eisch, „Schnitzel“ oder Kuchen mit

fl üssiger Schokoladenfüllung. WEITER AUF SEITE 10Ein Tisch an der KücheDas ist der Chef’s Table im kürzlich eröff neten führenden japanischen Restaurant Wiens: dem Shiki in der Krugerstraße.

Positionieren oder

untergehen

Wer aus dem Preiskampf austauschbarer Hotelbe� en herauskommen will, muss

sein Haus klar am Markt positionieren und als Privathotelier mit der Konkurrenz

zusammenarbeiten. Private City Hotels machen es vor

Text: Alexander Grübling & Thomas Askan Vierich

Shik

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„Was muss ein Hotelzimmer

heute leisten? Es muss

verführen! Man muss es

betreten und sofort an Sex

denken. Hast du nicht gestern

gedacht: Schade, dass ich

ganz allein hier bin?“

NICK JONES

Gründer des „Soho House“-

Memberclubs in einem Interview

mit „Welt am Sonntag“

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In Australien wurde Ende 2012 das

Plain Tobacco Packaging, also die

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Page 5: ÖGZ 20-21/2015

5T O U R I S M U Sw w w. g a s t . a t · N r. 2 0 – 2 1 | 2 2 . M a i 2 0 1 5

D i g i t a l

Linz spielend erkunden Google lud zum ersten österreichischen Ingress Mission Day in Oberösterreich und vereinte die virtuelle mit der realen WeltText: Sabine Lichtenegger

A ugmented Reality Games (kurz ARG oder AR) sind Spiele, die

über ein technisches Endgerät wie das Handy oder ein Tablet gespielt werden. Der Unterschied zu einem „normalen“ Computerspiel besteht jedoch darin, dass bei den „ARGs“ die reale Umwelt miteinbezogen und zur Kulisse für das Spiel wird.

250 Spieler in LinzDiese virtuellen Herausforderungen in der realen Welt brachte Google mit seinem Augmented Reality Game „In-gress“ nun auch nach Österreich. Welt-weit gibt es bereits über zehn Millionen Menschen, die das Spiel heruntergela-den haben und damit Abenteuer erle-ben. Dabei können sie sich entschei-den, ob sie sich den „Enlighted“ (den Erleuchteten) oder der „Resistance“ (dem Widerstand) anschließen und auf welcher Seite sie „kämpfen“ wol-len. Aufgabe ist es, sogenannte Por-tale (die bestimmten realen Stand-orten entsprechen) zu erobern und für seine Fraktion zu gewin- nen.

In Linz wurden beim Ingress Mis-sion Day rund 250 Spieler aus verschie-denen Nationen begrüßt, die anhand des Games die Stadt auf spielerische Weise erkundeten. Dabei wurden Se-henswürdigkeiten wie das Ars Electro-nica Center, das Lentos Kunstmuseum oder auch das Musiktheater und der Höhenrausch in das Spiel miteinge-bunden. „An diesen Punkten konnten die Spieler verschiedene Aufgaben er-ledigen und Fragen beantworten“, be-richtet Elisabeth Kierner vom Ober-österreich Tourismus. Das Ziel des Spieles ist es, so viele Aufgaben wie möglich zu lösen und somit eine Me-daille zu gewinnen.

Wertschöpfung generierenKarl Pramendorfer, Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus, zeigt sich begeistert: „Wir freuen uns, dass wir die Veranstalter für Oberösterreich begeistern konnten. Gemeinsam mit dem Google-Tochterunternehmen Ni-antic Labs haben wir die Aufgaben für diesen Tag entwickelt.“ Bei den Teil-nehmern soll vor allem die Neugierde

geweckt werden, die Stadt zu erkun-den. Neben der Aufmerksamkeit, die die Stadt Linz durch diese Veranstal-tung gewinnt, wird auch eine Wert-schöpfung für die Gastronomie und Hotellerie angenommen. „Viele Gäste reisen einen Tag früher an oder kehren zum Mittagessen in die Linzer Gastro-nomiebetriebe ein“, so Kierner. Touris-musdirektor Georg Steiner vom Tou-rismusverband Linz freut sich zudem, dass Linz sich mit dem Ingress Mis-sion Day in der modernen Gaming-Welt positionieren kann: „Wir erwei-tern das Spektrum der Unesco City of Media Arts.“

Details zum Ingress Mission Day in Linz finden sich unter www. oberoesterreich-tourismus.at/detail/article/ingress-mission-day-in-oberoesterreich.htmlN

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Page 6: ÖGZ 20-21/2015

6 M E I N U N G w w w. g a s t . a t · N r. 2 0 – 2 1 | 2 2 . M a i 2 0 1 5

I N ODE R O U T ? | We r w a r he u e r s c h o n b e i m H e u r i g e n?

Versicherungsschutz für ProfisEXPERTISE: Gastronomen und Hoteliers sollten vor allem die existenzbedrohenden Risiken ihres Betriebes absichern

An folgende Risiken muss man hier denken:

Schadenersatzforderungen an den Betrieb aufgrund von Personen- oder Sachschäden: Eine Haftpflichtversi-cherung übernimmt die Übernahme von gerechtfertigten Forderungen, übernimmt aber auch die Kosten (Rechtsanwaltskosten, Gerichtskos-ten etc.) für die Abwehr von unbe-rechtigten Schadenersatzforderun-gen. Gerade diese Abwehr kann sehr kostenintensiv werden. Wir empfehlen zumindest eine Versicherungssumme von 3 Mio. Euro.

Denken Sie auch daran, dass der Leistungsumfang von Haftpflichtver-sicherungen höchst unterschiedlich ist. Beispielsweise sind durch Sie ver-ursachte Umweltschäden oder auch Schadenersatzansprüche durch Ab-handenkommen von Sachen Ihrer Gäste, wofür Sie aufgrund der Gastwir-tehaftung haften, nicht automatisch vom Versicherungsschutz umfasst.

Viele Hotels bieten für ihre Gäste zahlreiche Events und Freizeitaktivitä-ten an. Achten Sie darauf, dass auch all diese Aktivitäten vom Versicherungs-schutz umfasst sind. Lassen Sie im Zweifelsfall alle Aktivitäten auf der Versicherungspolizze vermerken, da-

mit es dann im Schadensfall keine Dis-kussionen gibt.• Sachversicherung: Durch einen

Brand oder austretendes Leitungs-wasser können enorme Sachschä-den entstehen. Die Versicherung übernimmt die Kosten für die Be-hebung dieser Sachschäden.

Achten Sie insbesondere darauf, dass Sie nicht unterversichert sind. Stimmt beispielsweise der Wert des Gebäudes nicht mit dem in der Polizze ange-führten Wert überein, wird in jedem Schadensfall (auch bei Teilschäden) die Versicherungsleistung im Verhält-nis zur zu geringen Versicherungs-summe gekürzt. Sobald Sie Zubauten oder sonstige Erweiterungen planen, geben Sie dies Ihrem Versicherungs-makler oder Ihrem Versicherungsver-treter bekannt.

In praktisch allen Versicherungs-polizzen ist die Leistung für soge-nannte „Katastrophenschäden“ nur begrenzt mitversichert. Achten Sie in Ihrer Polizze auf die Höhe der Ent-schädigungsleistung insbesondere bei Überschwemmungs- und Hochwasser-schäden, Schäden durch Lawinen und Erdbeben.• Betriebsunterbrechungsversi-

cherung: Dieses Risiko wird oft

unterschätzt. Nach einem Sach-schaden (Brand etc.) kann der Be-trieb ganz oder teilweise stillstehen. Diesen finanziellen Ausfall (Fix-kosten sowie den entgangenen Ge-winn) ersetzt Ihnen Ihre Betriebs-unterbrechungsversicherung. Auch hier müssen Sie unbedingt auf die Höhe der Versicherungssumme achten. Es gibt hier Summenermitt-lungsbögen, die Ihr Steuerberater für Sie ausfüllen sollte. Damit kann der Versicherer die korrekte Summe ermitteln.

• Rechtsstreitigkeiten: Wenn Sie an jemand Schadenersatzforderun-gen stellen möchten oder es bei-spielsweise Rechtsstreitigkeiten mit Mitarbeitern gibt, nützt Ihnen die Rechtsschutzversicherung, indem diese die Kosten für die Rechts-durchsetzung übernimmt.

Die Rechtsschutzversicherung ist nach einem Bausteinsystem aufge-baut. Es ist für Sie daher wichtig zu wissen, dass nur die Streitigkeiten ver-sichert sind, die auch auf der Polizze angeführt sind. So sind beispielsweise Streitigkeiten vor Arbeitsgerichten nur versichert, wenn dies auch ge-sondert mit dem Versicherer verein-bart wurde.

Zu einem guten Essen gehört ein gu-ter Wein. Man hört sogar von Wein-liebhabern, die nicht wegen der Hau-benküche, sondern aufgrund des interessanten Weinangebots ein Lo-kal besuchen. In den Top-Restaurants in Österreich sind die Keller gut be-stückt, und der vinophile Gast kann aus spannenden Weinkarten wählen. Im Palais Coburg oder im Steirereck in Wien, bei Josef Floh in Langenle-barn, im Restaurant Fux in Lech oder im Hangar-7 in Salzburg fällt die Ent-scheidung für den „Speisenbegleiter“ ob der großen Auswahl oft schwer. Leichter, aber nicht unbedingt ge-nussvoller ist das Weinbestellen in den vielen Wirtshäusern unseres Lan-des, die ihren Schwerpunkt – drücken wir es freundlich aus – nicht unbe-dingt auf Wein legen. Man ordert das bessere Übel oder trinkt eben auch einmal ein Bier. Umso mehr über-

raschen einen Restaurants, in de-nen man nicht mit einer gut sortier-ten Weinkarte rechnet. Wie etwa im Bombay Palace in Linz, einem In-der, der gerade beim Weißweinsor-timent punkten kann. So viele Tra-miner, die perfekt zu den indischen Gerichten passen, haben wir selten auf einer Karte gesehen. Da könnten sich die auf heimische Schmankerlkü-che setzenden Wirte etwas abschauen. Wie oft findet man dort einen Neu-burger, Zierfandler oder Roten Veltli-ner? Oder jetzt im Frühling/Sommer einen Rosé? Es zahlt sich aus, beim Weineinkauf auf Rebsortenvielfalt, die Abdeckung der Weinbaugebiete und den einen oder anderen gereif-ten Jahrgang zu schauen. Heimische Sekte statt Prosecco und neue, junge Winzer auf der Karte erfreuen Wein-fans. Essen gut, Wein gut, alles [email protected]

LOB UND TADELWie barrierefrei ist Ihr Betrieb?

Peter Prisching,Avita Resort,Bad Tatzmannsdorf

„Es war uns ein gro-ßes Anliegen, im Rahmen der Erwei-terung das Avita Re-

sort zur Gänze barrierefrei zu ma-chen. Unseren Gästen steht nun ein barrierefreies Zimmer zur Ver-fügung. Alle Bereiche im Resort sind mittels Liftanlagen oder spe-ziellen Rampen für Rollstuhlfah-rer zugänglich. Die Drehkreuze sind aufgrund spezieller Türen un-eingeschränkt mit dem Rollstuhl passierbar. Liftanlagen an den Be-cken ermöglichen unseren Gästen mit Handicap die Nutzung unserer vielfältigen Poollandschaft. Im öf-fentlichen Bereich gibt es sowohl spezielle, großräumige Umkleide-kabinen als auch barrierefreie Du-schen und WC-Anlagen. Bereits bei der Planung mit dem Architekten war die Barrierefreiheit ein wich-tiges Kriterium für uns. Im Vorfeld holten wir uns hierzu viele Anmer-kungen von unseren Gästen mit eingeschränkter Mobilität. Diese Tipps waren sehr wertvoll und flos-sen dann bei der Planung mit ein.“

Agnes Lemmerer, Gast-hof-Pension Sölkstub’n, Sankt Nikolai im Sölktal

„Bei uns ist das et-was schwierig, weil fast alle Zimmer der Pension nur über eine

Treppe mit Mittelpodest und je-weils fünf Stufen erreichbar sind. Baulich ist da leider nichts zu ma-chen. Lediglich ein Appartement ist von der Rückseite auch barriere-frei zugänglich. Beim Gasthaus ist die Situation etwas besser, da muss man nur ein paar Stufen rauf, und die Tür ist auch breit genug für ei-nen Rollstuhl.“

Raimund Höflinger,Hotel SchlossWilhelminenberg

„Alle Zugänge und Eingänge und auch die WC-Anlagen sind barrierefrei. Bei den

Eingängen wurden nachträglich Rampen errichtet. Die Lifte sind ebenfalls barrierefrei. Bei den Zim-mern sieht es allerdings schlech-ter aus, die Badezimmer sind lei-der nicht barrierefrei. Schuld daran sind bauliche Gegebenheiten. Das Haus ist sehr alt.“

Matthias Mirth, Uhudlerei & Kirchenwirt, Eltendorf

„Unser Gasthaus und die Hochzeitsschenke sind barrierefrei. Die Gästezimmer leider

nicht. Die liegen alle im ersten und zweiten Stock, und wir haben kei-nen Lift. Ein entsprechender Um-bau würde sich bei der Größe un-seres Betriebes nicht rentieren. Wir sind dafür zu klein.“

Kontakt

JOSEF GRAF, VORSTAND EFM Versicherungsmakler, Graz T 0316 72 00 03 E [email protected] www.efm.at

U M F R A G E DE R W O C H E

Seit Einführung der Sektsteuer be-kommen wir etwa alle zwei Wochen Besuch vom Zoll. Der Aufwand ist enorm und steht in keiner Weise in Relation zum Ergebnis: eine sinnlose, unnötige, populistische Steuer. Für 100 Flaschen Export füllen wir drei Seiten Zolldokumente aus. Eine Mus-tersendung von zehn Flaschen in die Schweiz bedeutete dreizehn Seiten Aufwand. Dazu betreiben wir inzwi-schen zwei verschiedene Zolllager. Durch die Menge unserer Produkte ist der Aufwand zur Dokumentation enorm geworden. Wir mussten dafür eine halbe Arbeitskraft einstellen. Im vorigen Jahr mussten wir fast 20 Prozent Minus verzeichnen, und diese Abwärtstendenz des Umsatzes geht auch heuer weiter. Die Gastronomie, unser Hauptabnehmer, spart sehr stark beim Sekteinkauf und greift stattdessen immer öfter auf auslän-

dische Billigprodukte zurück. La gioiosa (Perlwein ohne Steuer) ver-zeichnet dank Sektsteuer ein Plus von 34 Prozent. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass Konsumenten seit etlichen Jahren immer weniger Geld für „kulinarische Ausgaben“ zur Ver-fügung haben. Dahinter stehen Rie-senversäumnisse der regierenden Parteien, die unfähig sind, wirtschaft-liche Probleme seriös und sinnvoll zu lösen. Nur noch mehr Steuern, Abga-ben und sinnlose Bürokratie einzu-führen wird die Wirtschaft und spe-ziell die Gastronomie nicht stärken.Die Ernte 2014 war im Ertrag unter dem Durchschnitt, aber von guter Qualität, trotzdem werden wir heuer das Sortiment und die Erntemenge re-duzieren, aus oben genannten Grün-den, und wir werden nächstes Jahr die ersten Mitarbeiter abbauen.Peter Szigeti, Sektkellerei Szigeti, Gols

AM WORTAuswirkungen der Sektsteuer

Für die meisten gehört ein Heurigenbesuch zum Sommer einfach dazu, denn dort kann man draußen sitzen und bei gutem Wein die Aussicht genießen. Die einen schwören auf gewisse Heurige in den Bundesländern, die anderen testen gerne verschiedene Lokale in Wien und Umgebung. So mancher wartet dazu allerdings noch, bis es draußen richtig warm ist. Ergebnis aus interner Umfrage

67% 33%

Denken Sie als Betriebsinhaber auch an Ihre privaten Versicherun-gen. Dieser Punkt wir oft unterschätzt. Auch hier geht es hauptsächlich um existenzbedrohende Risiken, die gut abgesichert werden müssen. Hier sollte ein Versicherungsmakler eine Prüfung vornehmen. Es geht hier um folgenden Versicherungsschutz:• Privathaftpflichtversicherung• Berufsunfähigkeitsversicherung –

Absicherung Ihrer Arbeitskraft• Unfallversicherung• Ablebensvorsorge• Rechtsschutzversicherung• Sachversicherung

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„Jetzt trink’ ma noch a Flascherl Wein“ *

* Es muss ja net das letzte sein ... (Wiener Lied)

Page 7: ÖGZ 20-21/2015

7T O U R I S M U Sw w w. g a s t . a t · N r. 2 0 – 2 1 | 2 2 . M a i 2 0 1 5

Der Hype um die WurstEndlich ist es so weit: Der Song Contest findet in Wien statt. Doch was bringt er wirklich? Ein ÜberblickText: Sophie Liebhart

Z iemlich genau ein Jahr ist es her, da holte Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest

(ESC) in Kopenhagen den Sieg für Ös-terreich. Dieser wurde österreichweit als Sieg für Toleranz und Vielfalt ge-feiert und in Wien, als man den Vor-zug vor Innsbruck oder Wels als Aus-tragungsort des ESC 2015 bekam, als große Chance gesehen, sich touristisch als „junge Stadt“ zu positionieren.

Die Erwartungen sind hoch: Laut Norbert Kettner vom WienTourismus „wird für den ESC in Wien eine Brutto-wertschöpfung von 27,8 Millionen Euro veranschlagt, wovon 11,6 Millionen im Tourismus ausgelöst werden“. Den ge-samten Werbewert des ESC schätzt das Institut für Höhere Studien (IHS) auf rund 100 Millionen Euro.

Brücken bauenIm Vorfeld wurde von einer Stadt ge-sprochen, in der es keine freien Betten mehr geben werde. Auf booking.com sind für den Tag des Mega-Events eine Woche davor lediglich 72 % aller Un-terkünfte in Wien ausgebucht.

Es wird nicht den einen großen Ge-winner geben, jeder hofft sich jedoch ein Scheibchen vom Gewinn abschnei-den zu können. Mit den größten Sum-men jongliert der ORF. Die Austragung des Gesangswettbewerbs ist die größte Veranstaltung, die der ORF in seiner Geschichte je durchgeführt hat. Das Event kostet ihn 25 Millionen Euro, die Stadt Wien zahlt 11,7 Millionen, weitere 10 Millionen sollen durch den Karten-verkauf in der Stadthalle und von Spon-soren wieder hereinkommen.

Ein Jahr lang hatte der ORF Zeit, sein „Building Bridges“-Konzept zu entwi-ckeln. Jetzt werden 1.700 Medienvertre-ter aus der ganzen Welt in zwei Hallen der Wiener Stadthalle in einem tem-porären State-of-the-Art-Pressezen- trum umsorgt.

Der Conchita-EffektDer ESC vereint traditionelle, äl-tere Seherschichten und die (junge) schwul-lesbische Community. In bei-den Zielgruppen finden sich Fans des Unterhaltungsformats. Nur über den Output der Veranstaltung ist man

sich nicht einig. Laut einer Studie von marketagent.com. freuen sich 60 % der Österreicher auf das anstehende Groß-ereignis, jeder Zweite meint jedoch, dass die Kosten die Nutzen für das Land übersteigen. Mit Life Ball und Song Contest geht es im Mai richtig bunt zu in der sonst so klassischen Stadt Wien. 49 Ampeln werden zurzeit von leuchtenden homo- und heterosexuel-

len Paaren geschmückt. Eine sympathi-sche Aktion, um verschiedene sexuelle Orientierungen sichtbar zu machen. Austrian Standard wollte die Hygiene regeln, die Allianz spezielle Versiche-rungen verkaufen. Keine sympathi-schen Ideen. Die Austria Trend Hotels riefen zum Wettsummen auf, was nicht jeder witzig fand, wir aber ganz origi-nell: www.austria-trend.at/blog

OR

F

MELDUNGEN

Jahrestreffen Vertreter der Tourismusorga-nisationen Österreichs (ÖW), Deutschlands (DZT) und der Schweiz (ST) trafen einander in Wien. Ziel der halbjährlichen Treffen, die seit 2010 regelmäßig stattfinden, ist der Erfahrungs-austausch über aktuelle Ent-wicklungen im Tourismus, die Abstimmung gemeinsamer Pro-jekte und das Ausloten mögli-cher Kooperationen.

Gailtaler Speckfest 30.000 Besucher werden am 6. und 7. Juni in Hermagor, Kärn-ten, zum 23. Speckfest erwartet. Produzenten und Gastgeber ver-wandeln dabei die Gassen des Gailtaler Städtchens zu einer Ge-nussmeile. www.speckfest.at

Drauradweg-Wirte Am 6. Mai starteten die 42 Drau-radweg-Wirte in die neue Sai-son. Auch heuer sollen wieder zahlreiche Aktionen radelnden Gästen einen Besuch schmack-haft machen. www.drauradwegwirte.at

V. l. n. r.: Norbert Kettner (WienTourismus), Petra Stolba (ÖW) und Richard Grasl (ORF).

AGM auf den CHEFDAYS by rolling pin 2015Trends, Innovationen und natürlich Rindfleisch: Auf den diesjährigen CHEFDAYS by rolling pin in Graz packt AGM einmal mehr seine komplette Rindfleisch-Exper- tise aus, um es Gastronomen aus ganz Österreich gemäß dem Unternehmensmotto leicht zu machen. Am 31. Mai und 1. Juni präsentiert AGM deshalb am eigenen AGM Meeting Point wieder alles rund ums Beef und bietet Platz für regen Austausch.

A GM und das Gastrono-mie-Magazin rolling pin verbindet seit jeher eine

enge Partnerschaft – nicht ver-wunderlich also, dass AGM auf den CHEFDAYS by rolling pin, Öster-reichs größtem Foodsymposium, wieder einen großen Teil des Spit-zenprogramms mitgestaltet. Beim AGM Meeting Point dürfen sich neugierige BesucherInnen auf ein vielfältiges Spektrum an Themen freuen, das nicht nur bei Steak-Fans für Interesse sorgen wird. Konkret präsentieren 4 namhafte Topkö-che – Adi Bittermann, Peter Zinter, Lucki Maurer und Roland Huber – sowie die AGM Rindfleisch-Exper-ten spannende neue Trendthemen.

Neben den hochinteressanten Prä-sentationen erwartet die CHEF-

DAYS-Besucher natürlich auch die Möglichkeit, mit den Experten zu diskutieren und die zubereiteten Köstlichkeiten zu probieren. Damit auch wirklich jeder in den Genuss dieses Expertenwissens kommen kann, bietet AGM seinen Kunden ein begrenztes Kontingent an ex-klusiven und um 50 % ermäßigte

Tickets zum Sonderpreis an (z.B. 2- Tages-Ticket um € 74,50 statt € 149,–). Mehr Informationen dazu erhalten AGM Kunden unter der E-Mail- Adresse [email protected]. Abgesehen von neuesten Rindfleisch-Innovationen beim AGM Meeting Point haben die CHEFDAYS by rolling pin aber noch

31.05. &

01.06. 2015

MESSE GRAZ

mehr zu bieten: 20 Top-Gastrono-men aus der ganzen Welt zeigen auf der großen Showbühne, was die Spitzengastronomie jetzt und in Zukunft bewegt und sorgen für reichlich Gesprächs-stoff. Ein Event, den AGM als Vollsortimenter und Partner nur zu gerne unterstützt.

by rolling pin

BBQ FLAVOUR: Der Mega- trend in der Gastronomie – intensiver Rauchgeschmack und lange Garzeiten ver- wöhnen die Gäste auf amerikanische Art.

XO BEEF: Das brandneue Reifeverfahren, das eine

noch nie dagewesene Po-tenzierung des Geschmacks verspricht, wird exklusiv beim AGM Meeting Point vorgestellt.

MASTERCUT: Mit der Wahl des richtigen Fleischstückes wahre Kalkulationswunder

vollbringen – AGM zeigt, wie es funktioniert.

SMOKED BEEF: Die Ge-schmacks(r)evolution – wie süßes Hickory-Holz oder Kirschbaumrauch zu echten Geschmackserlebnissen führen.

AGM PRÄSENTIERT SPANNENDE NEUE TRENDTHEMEN:

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Page 8: ÖGZ 20-21/2015

8 G A S T R O N OM I E w w w. g a s t . a t · N r. 2 0 – 2 1 | 2 2 . M a i 2 0 1 5

Ku l i n a r i k

Indoor-Wäsche als QualitätsgarantEine gesicherte Textilversorgung ist in der Hotellerie unverzichtbar. Hoteliers müssen entscheiden, ob sie Mietwäsche beziehen oder doch der Eigenwäsche den Vorzug geben

D ie Organisation und das Hand-ling von Wäsche kann in einem

Hotelbetrieb viel Zeit in Anspruch nehmen. Trotzdem hat sich das Ho-tel „Schlosspark Mauerbach“ dafür entschieden, in eigene Wäsche und eine hausinterne Wäscherei zu inves-tieren. „Für uns liegt der Unterschied in der Qualität“, sagt die Hoteldirek-torin Bettina Emberger. Finanziell sei in der Kalkulation kein Unterschied zur Fremdreinigung zu bemerken, so Emberger. Jedoch könne man auf die-sem Weg die Qualität konstant über-prüfen und auf dem gewünschten Le-vel halten.

Qualität„Man ist nicht ein Mietwäsche-Kunde von vielen, und das merken auch die Gäste“, sagt die Direktorin. Diese kommen für Tagungen, zu feierli-chen Anlässen wie Hochzeiten oder zum Entspannen am Wochenende in

das Vier-Sterne-Superior-Hotel in der Nähe von Wien. Hochqualitative Mate-rialien sind in der Einrichtung des ge-samten Hotels wichtig. Das sieht man auch in allen Bereichen – von den Le-dermöbeln bis hin zu Echtholzböden wurde großer Wert auf hochwertige Stoffe gelegt. Das Hotel wurde 2008 mit 22 Zimmern eröffnet. Seitdem ist es gewachsen, heute hat das Haus 45 Zimmer. Das Wäschepensum lässt sich gut intern erledigen. Wenn das Geschäft weiterhin so gut läuft, ist eine Erweiterung der Wäscherei geplant.

WaschgangDie kleine, hauseigene Wäscherei ist mit zwei Waschmaschinen, zwei Trocknern und einer Mangelmaschine ausgestattet. Wenn man den Raum be-tritt, strömt einem warme, frisch rie-chende Luft entgegen. In den Rega-len reihen sich gefaltete Bademäntel, Handtücher und Bettwäsche aneinan-

der. Jedes Wäschestück ist mit einem Logo des Hotels versehen. Ein bis zwei Mitarbeiterinnen sind hier damit be-schäftigt, die Wäsche innerhalb von 36 Stunden wieder für den Hotelbetrieb einsatzbereit zu machen. Sogar gebü-gelt wird hier selbst. Denn gerade bei Bügelware, die nicht mit Großmaschi-nen geglättet wird, merke man einen großen Unterschied, sagt Direktorin Emberger. In Sachen Reinigung und Reparatur der Maschinen steht das Haus in konstantem Kontakt mit den beiden Ausstatter-Firmen Hagleitner und Miele.

Im Hotel „Schlosspark Mauerbach“ wurde des Öfteren überlegt, auf Miet-wäsche umzusteigen. Aber so weit seien keine Nachteile beim jetzigen Modell entdeckt worden, sagt Ember-ger: „Wir sind sehr zufrieden und ha-ben nicht vor, unser System umzustel-len.“www.miele-professional.at

Wäscherin Frau Florina in der hausinternen Wäscherei des Hotels.

Alexander Krob (links), sein Chef Otto Wimmer (kleines Bild darun-ter), der Autor beim Anrichten des Oktopussalats (unten links), das fertige Ergebnis unten auf meer-blauem Teller.

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MELDUNGEN

Energy Globe 2015 Eine begehrte Auszeichnung geht an die Brau Union: So wurde die Brauerei Wieselburg mit dem Energy Globe 2015 in der Kategorie Feuer ausgezeich-net. Damit zählen die Wiesel-burger im Bereich Energie- und Wasserbedarf international zu den effizientesten Brauereien. Der Energy Globe Award ist mit Projekteinreichungen aus 177 Ländern der weltweit bedeu-tendste Umweltpreis. www.energyglobe.at www.brauunion.at

Schleppe: 92 Punkte Schleppe No. 1 (Pale Ale) wurde in der aktuellen „Falstaff“-Aus-gabe (Mai 2015) mit 92 Punk-ten bewertet und gehört damit laut „Falstaff“ zu den vier besten Craft-Bieren Österreichs. www.schleppe.at

AGM auf Chefdays Am 31. Mai und 1. Juni präsen-tiert AGM auf den Chefdays in Graz alles rund ums Thema Beef. Die vier Top-Köche Adi Bitter-mann, Peter Zinter, Lucki Mau-rer und Roland Huber sowie die AGM-Rindfleischexperten wer-den folgende Themen präsentie-ren: BBQ Flavour, das Reifever-fahren XO Beef, Mastercut und Smoked Beef. Neben den Prä-sentationen erwartet die Besu-cher auch die Möglichkeit, mit Experten zu diskutieren. AGM bietet Kunden ein Kontingent an ermäßigten Tickets. Infos: [email protected]

Kochen mit KnorrIm Chefmanships Centre Wien lernt man, wie man auf Top-Niveau mit Convenience-Produkten der Knorr-Professionell-Serie umgehen kann

D ie Zutaten sind zentral“, betont Otto Wimmer. Er leitet die ku-

linarische Fachberatung von Unile-ver. „Man kann durchaus alles selbst machen – aber geht das immer un-ter Berücksichtigung der Kosten und des Zeiteinsatzes?“ Er gibt zu: „Conve- nience ist ein Produktangebot mit Kompromissen. Der Koch muss sich damit identifizieren können.“

Damit er das kann (oder lernt), gibt es das Chefmanship Centre Wien im Viertel Zwei: Eine tolle Location mit Rundum-Panorama-Blick auf einen Teil von Wien in der Nähe von Messe und neuem WU-Campus, der so mo-dern wirkt, dass man glaubt in der Hamburger Hafen-City zu sein, wo

Unilever seinen deutschsprachigen Hauptsitz hat.

Konzentriert anspruchsvollDass man mit Bouillon-Konzentraten, Butterersatz, Gewürzpasten, Demi-Glace aus der Literpackung und einer Schalotten-Vinaigrette aus der Flasche tatsächlich wild kochen kann, beweist uns Fachjournalisten Alexander Krob. Der junge Mann ist hier der kreative Kopf und kommt eindeutig aus der ex-perimentellen Haubenküche. Dritter im Bunde ist Robert Herold, der sich mit den Anforderungen der Großkü-che auskennt. Herold ist auch häufig draußen bei den Kollegen und weiß, worauf es im Alltag ankommt.

Alle drei betonen immer wieder, dass sich die Köche nie auf Conve- nience-Produkte verlassen sollen – auch wenn sie so qualitativ hochste-hend seien wie die von Knorr Profes-sional. „Es kommt immer darauf an, was der Profi draus macht, das sind keine Fertigprodukte“, sagt Krob, wäh-rend ich gemeinsam mit ihm butter-weich marinierten Oktopus wasche, aus dem wir später mit Pinzette und vielen witzigen Kleinigkeiten einen ganz wunderbaren kalten Salat zau-bern. Nebenbei zeigt er uns, wie man mit viel Geduld essbare Muschelscha-len aus Steinmehl und Laktosepulver herstellt: Molekularküche bei Knorr, das überrascht dann doch.

Weitere Überraschung: Alexander Krob weiß auch, wie man mit übrig-gebliebenem Kartoffelpüree knusprige Minipuffer zaubert und aus Reisresten tolle Chips. Er legt über Nacht Senfkör-ner in Apfelsaft ein, schwitzt sie mit „Phase Professional“ an („wie Butter einzusetzen“, nur deutlich günstiger), löscht sie mit Weißwein, weißem Bal-samico und Himbeeressig ab, rührt sie mit Geflügelsuppe (Knorr Professional Flüssige Bouillon Huhn) sowie Apfel-saft auf, um dann alles komplett zu re-duzieren. Das ist typisch: Ein bisschen Convenience hilft, Zeit und Kosten zu sparen, der Rest ist Fantasie und Pro-fessionalität. tav www.unileverfoodsolutions.at

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Der Greiner Investor und Busunternehmer Johann Schönhofer wollte in seiner Heimatgemeinde wieder einen richtigen Kirchenwirt. Als Pächter konnte er Familie Schörgi gewinnen. Gemeinsam mit Wö-gerer GmbH, dem Profi auf dem Gebiet der Planung und Einrichtung für Gastronomie und Hotellerie, wurde ein Gesamtkonzept entwickelt. 2014 fand ein größeres Facelifting des Wirtshauses statt, nun kam die Café-Bar-Lounge „S 3“ in den Räumlichkeiten der früheren Flei-scherei dazu. Dominiert wird das Lokal durch die große Kommunika-tionsbar mit Spirituosentreppe, der anschließende Halbhochbereich lädt zum Verweilen ein. Es wird auch schon an Wohneinheiten und Zimmern zur Vermietung im Obergeschoß des Hauses gearbeitet.

Neues aus GreinKirchenwirt und Bar als „Kommunikations-zentrum“ für Einheimische

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Information

Kirchenwirt Grein, Schörgi Gastro KG, Hauptstraße 1 + 3, 4360 Grein, 07268/742 13, www.kirchenwirtgrein.at

Wögerer GmbH, Planung und Einrichtung von Gastronomie und Hotellerie, Wolfernstraße 46, 4400 Steyr, 07252/889-0, www.woegerer.at

Grand LunchToni Mörwald hat im Grand Hotel angedockt und erfrischt jetzt das ehrwürdige Le Ciel

N ach 22 durchaus ruhmvollen Jah-ren war es Zeit, das Le Ciel in der

obersten Etage des Wiener Grand Hotel eines sanften Liftings zu unterziehen. Der Himmel ist jetzt strahlend blau, die Wände ziert eine güldene Tapete und die Tische ein neues, sehr elegantes Ge-schirr, in dem sich ebenfalls die Farbe Gold dezent wiederfindet.

Und kein Logo von Toni Mörwald, obwohl der hier jetzt Regie führt. Er hat Küchenchef Roland Huber mitge-bracht, der für ihn schon im Kloster Und, im Stammhaus in Feuersbrunn und im Kochamt gekocht hat. Huber tritt in die durchaus großen Fußspuren von Jaqueline Pfeiffer, die sich hier in zwei Jahren drei Gabeln und 91 Punkte im „Falstaff“-Guide erkocht hatte.

Bekenntnis zur LuxuskücheMörwald hat sich im Vorfeld zur tra-ditionellen europäischen Luxusküche bekannt, inklusive Gänseleber und Kaviar. Davon findet man beim Eröf-nungslunch allerdings nichts auf den sparsam, aber sensationell schmack-haft gefüllten Tellern: Ein butterzar-ter Kaisergranat geht eine wunderbare Verbindung mit Spargel und Brunnen-

kresse ein, das Kalbsbries wird mit Salzzitronen gewürzt und von Erbsen mit Yuzu begleitet, der Steinbutt von ungewöhnlichen Rapssprossen, die wie grüner Spargel aussehen und auch so schmecken, nur deutlich bitterer.

Alles wird vom bewährten Team um Günter Moser und Sommelier Franz Messeritsch serviert. Eine gute Idee ist das Grand Lunch: Drei Gänge inklusive Wasser und „nicht zu wenig“ Wein, wie Hoteldirektor Horst Mayer verspricht, um faire 45 Euro. Damit kann man Mittagsgäste beeindrucken! tav www.leciel.at

Nachtisch mit Luftschokolade.

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Auf die MittAgspAuse!Für viele Menschen ist das Mittagessen eines der wichtigsten Rituale des Tages – man sitzt zusammen, isst gemütlich und genießt auch gerne ein Bier zum Mittagsmenü. Doch dem küh-len Blonden zu Mittag steht oft etwas Entscheidendes im Weg: der Alkohol. Biertrinker müssen aber kein schlechtes Gewissen haben: Mit unseren alkoholfreien Bieren gösser Naturgold, Zipfer Hell, edelweiss Alkoholfrei und schlossgold ist voller Biergeschmack zu jeder Mahlzeit möglich. Und auch Erwachse-

ne, die nicht das Herbe im Bier suchen, können sich mit dem gösser

Kracherl ihr Lieblingsgetränk ohne Promille genehmigen.

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Ku l i n a r i k

Japan tanzt mit EuropaJoji Hattori hat in Wien ein japanisches Lokal eröffnet, das in jeder Form in der höchsten Liga spielt – unter Verzicht auf die strenge Schule Text: Thomas Askan Vierich

Steaks aus aller Welt

Bitzinger und Wiesbauer Gourmet luden zur Delikatessen-Verkostung Text und Foto: Natalie Oberhollenzer

Warum macht ein ziemlich berühmter japanischer Gei-ger und Dirigent ein ziem-

lich anspruchsvolles Restaurant auf? Weil er es kann! „Weil ich nach meiner Rückkehr aus London kein japanisches Restaurant in Wien vorfand, in dem es mir noch wirklich schmeckte“, sagt er selbst. Hattori stammt aus einer durch-aus reichen japanischen Familie (sein Urgroßvater gründete die Uhrenfirma Seiko), kam als Kind mit seiner Fami-lie nach Wien, wo er schon in jungen Jahren die Haubenküche kennenlernte. „Ein bisserl verwöhnt bin ich schon“, sagt er. „Vor allem anspruchsvoll.“

Nachdem er mit der klassischen Musik schon länger seine österreichi-schen Wurzeln pflegt, tut er das Gleiche jetzt im Shiki mit seinen japanischen. Zur Seite stehen ihm sein japanischer Küchenchef Takumi Murase, den Hattori bei der New Yorker Luxusja-paner-Kette Megu abgeworben hat. Dazu kommen zwei Europäer: Sushi- meister Rico Rassbach, der ausgerech-net in der DDR die japanische Küche im Restaurant seines Vaters gelernt hat und zuletzt ebenfalls für Megu gearbeitet hatte. Und der Österreicher Alois Traint, vormals Schwarzes Ka-meel, Vestibül, Flosz. Die Gestaltung,

u. a. mit handgeschöpftem Reispapier an der Decke, haben die Architekten von BEHF übernommen, die schon das Fabios designt haben. Von dort kommt auch Restaurantleiter Martin Pichlmaier.

Witzige KombinationenAlle zusammen haben ein Lokal ge-schaffen, das anspruchsvolle japani-sche Küche mit regionaler europäi-scher vereint: Es gibt klassisches Sushi (z. B. mit Oktopus, herrlich bitter ge-würzt mit Yuzu-Schale und Pfeffer) und Contemporary Sushi. Japan trifft auf Europa, wenn statt des üblichen

Butterfisches Matjes verwendet wird. Oder für das Sashimi ein heimischer Saibling in Kombualgen gebeizt wird: So schmeckt der Süßwasserfisch plötz-lich nach Meer. Ein nicht nur witzi-ges Geschmackserlebnis. Und typisch für das Shiki. Im wunderbaren Salat sind Nüsse und Koriander, das Carpac-cio wird mit dem butterweichen Wa-gyu-Beef gemacht – und wie im Cip-riani mit Mayonnaise unterlegt. Nur dass die Mayonnaise im Shiki mit Se-sam gewürzt ist. Hier tanzt die Küche also von Japan nach Europa und wie-der nach Japan zurück. Tonkatsu, das Schnitzel aus Kalbfleisch, ist natürlich eine italienisch-österreichische Erfin-dung, die aber seit 100 Jahren auch in Japan gepflegt wird und von dort im Shiki wieder zurück nach Wien gefun-den hat. Bei diesen Tänzen kann einem schwindelig werden.

Auf den Tisch kommt Moro-Misu: Körner aus Gerste, Hafer und Reis in Misu eingelegt – unglaublich aroma-tisch. Es werden europäische Gurken mit grünen runden japanischen Pflau-men kombiniert. Klassisch japanischer Black Cod wird mit Olivenöl mariniert, gedämpft und dann in der Haut ge-braten. Die Nachtische sind dann wie-der europäisch geprägt, der Patissier stammt aus Rumänien (verlässt das Haus aber bald, ein Nachfolger wird gesucht), mit japanischen Akzenten: Matcha-Eis oder Nashi-Birne.

„Wir verzichten im Service be-wusst auf japanisches Zeremoniell“, sagt Hattori. „Zu uns kommt der japa-nische Botschafter mit seinen nicht- japanischen Gästen, und alle fühlen sich wohl. Es darf auch mit Besteck ge-gesssen werden.“ Statt Japanerinnen im Kimono bedienen uns Österreicher mit lockerem Mundwerk. Überhaupt wirkt das Shiki trotz aller Küchenan-strengungen erfreulich locker.

R indfleisch ist nicht gleich Rind-fleisch – das wissen wir. Wie groß

die Unterschiede zwischen den einzel-nen Sorten aber tatsächlich sind, das stellten Würstlstandkönig Josef Bitzin-ger und Ernst Stocker, Geschäftsfüh-rer von Wiesbauer Gourmet, in einer Verkostung von heimischen und inter-nationalen Spezialitäten unter Beweis. Zum Beispiel, als sie den Teilnehmern Luma Beef auftischten. Diese eher neue Sorte wurde von den beiden Schwei-zern Lucas Oechslin und Marco Tes-saro entwickelt. Dabei wird der Roh-stoff mit einem Schimmelpilz veredelt, wem Fleisch einer zart-nussigen, etwas nach Camembert schmeckenden Note

verleiht. Oder das aktuell oft als das beste Rindfleisch der Welt bezeichnete Txogitxu. Es wird im Baskenland vor-nehmlich in der Gegend um San Sebas-tián genossen und stammt von bis zu 18 Jahre alten Weidekühen, die schon oft in ihrem Leben gekalbt haben. Das Fett ist wegen des hohen Eiweißgehalts gelblich. „Diesen Kühen ist es zeit ihres Lebens gut gegangen. Das schmeckt man“, kommentiert Stocker.

Dass nicht mehr argentinisches, sondern uruguayisches Beef als Non-plusultra unter den südamerikani-schen Sorten gilt, erzählt der Experte, als er „grain-fed“ beef aus Uruguay auf-tischt. Den genialen Geschmack erhält

das Fleisch, weil die Tiere für mindes-tens 120 Tage bis vor der Schlachtung mit Getreide und pflanzlichen Pro-teinen gemästet wurden. Viele My-then ranken sich indes um das Wa-gyu-Rind. Die ursprünglich aus Japan stammende, perfekt marmorierte De-likatesse findet sich ebenso im Wies-bauer-Gourmet-Sortiment.

Das Unternehmen beliefert nicht nur die Bitzinger-Standorte (auch den Augustinerkeller). In der Kundenliste

finden sich weitere große Namen wie Plachutta, Flatschers, Figlmüller, Wie-nerwald, zahlreiche Fünf-Sterne-Häu-ser auf der Wiener Ringstraße und die Gerstner-Gruppe.

Ob Stocker seinen Klienten eine be-stimmte Sorte besonders ans Herz legt? „Nein“, entgegnet der Firmenchef. „Der Gastronom soll einfach kosten. Ob sich ein Fleisch auf der Karte letztendlich durchsetzt, entscheidet sowieso der Kunde.“

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Dirigent Joji Hattori hat sich mit dem Shiki (Japanisch für „Vier Jahreszeiten“ und „Dirigieren“) einen Traum erfüllt.

Wiesbauer-Gourmet-Geschäftsführer Ernst Stocker (l.) und Gastronom Josef Bitzinger.

MELDUNGEN

Frühstücks-GuideEine neue, mehrsprachige On-line-Plattform sucht Gastro-nomen, die neue Gäste für ihr Frühstücksangebot gewinnen wollen. „Good Morning Vienna“ richtet sich an Betriebe im Wie-ner Raum und ist seit kurzem online. goodmorningvienna.at

Bartender-LehreEs gibt Köche, Restaurant-, Gastronomie- oder Hotelfach-männer und -frauen. Aber staat-lich ausgebildete und zertifi-zierte Bartender gibt es leider (noch) nicht. Dafür macht sich nun die Branchengruppe Tou-rismus & Freizeitwirtschaft der Jungen Wirtschaft Wien, un-ter der Leitung von Gastro-Un-ternehmensberaterin Alexan-dra Truppe, stark. Ziel sei es, die Lehrlingsausbildung zu refor-mieren und Ausbildungsstan-dards zu überarbeiten. jungewirtschaft.at/wien

Bier-Tastings Im neuen Ableger des Ottakrin-ger Brauwerks (Yppenplatz 4, die ÖGZ berichtete) finden ab Ende Mai etwa einmal pro Mo-nat Tastings mit den beiden BeerKeepern Birgit Rieber und Sepp „Biersepp“ Wejwar statt. Themen der beiden ersten Ter-mine: „Food-Pairing – 7 Würste 7 Biere“ (28. Mai) und „Ziem-lich Blond – sommerliche Stile von Witbier bis Belgisch Blond“ (17. Juni). Preis: 29 Euro; maxi-mal 20 Teilnehmer. Anmeldun-gen ab sofort unter [email protected]

Genuss-Fest Wie die Zeit vergeht: Vor zehn Jahren wurde die „Genuss Re-gion Österreich“ aus der Taufe gehoben. Grund genug, das Ju-biläum gebührend zu feiern. Im Hofgarten Innsbruck findet des-halb am 27. und 28. Juni das Fest „Genuss.Region.Europa“ statt. Dabei stellen sich die 25 Ge-nussregionen Österreichs sowie Gastregionen aus Europa kulina-risch vor. www.genuss-region.at

Allergen-Know-how Eine neue E-Learning-Plattfor-bietet Online-Schulungen zum Thema Allergenverordnung an. Die angebotenen Kurse entspre-chen den Schulungsvorschriften und schließen mit Zertifikat und Schulungsnachweis ab. Vorteil für Unternehmer: Eine zeit- und ortsunabhängige Schulung von Mitarbeitern wird dadurch mög-lich. Die jeweiligen Kurse sind auch auf Tablets oder Smartpho-nes abrufbar. Voraussetzung ist lediglich ein Internetanschluss. Kostenpunkt: 79 Euro inkl. USt. www.knowhowplus.com

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H e r k u n f t

W E I N

D ie Weinkarte gilt als Visitenkarte des Betriebes und stellt eines der

wichtigsten Verkaufs- und Informa-tionsinstrumente dar. Die Österreich Wein Marketing (ÖWM) möchte mit dem Wettbewerb „Ausgezeichnete Weinkarte“ besonders gute und fach-lich richtige Weinkarten in Österreichs Gastronomie prämieren. Einsende- und Anmeldeschluss ist der 15. Juli 2015. Die Teilnahme ist kostenlos.

Wie können Sie mit Ihrer Weinkarte mitmachen?• Via Online-Anmeldung unter

www.oesterreichwein.at/ ueber-uns/aktionen/ausge-zeichnete-weinkarte oder per Mail/Post die Anmeldung, eine Ko-pie Ihrer aktuellen Weinkarte (inkl. glasweisem Angebot) und Ihrer ak-tuellen Speisekarte schicken an: Österreich Wein Marketing GmbH, z. Hd. Frau Katharina Papst, MA (Mail: [email protected]).

• Nach einer Vorausscheidung kom-men die besten Weinkarten in die Finalrunde. Eine Experten-Jury wird ein Ranking der besten Weinkarten in vier Betriebstypen (Bar/Bistro/Kaffeehaus, Wirtshaus, Restaurant, Spitzengastronomie) treffen.

• Die Preisverleihung findet im Herbst 2015 statt. Alle teilnehmen-den Betriebe werden über die Er-gebnisse von der ÖWM informiert.

Wie profitieren Sie von der Teilnahme?• Jede eingereichte Weinkarte erhält

von der ÖWM kostenloses Feedback zur Weinkarte und die Chance, die Weinkarte zu überarbeiten und er-neut einzureichen.

• Kostenlose mediale Berichterstat-tung über den Wettbewerb und die Gewinner-Betriebe in Magazinen und Tageszeitungen.

• Attraktive Preise für die Gewinner-Betriebe pro Betriebstyp:1.–3. Platz: Teilnahme mit zwei Per-sonen pro Betrieb am „Weingipfel für Gastronomen“: dreitägige Weinreise durch Österreichs Weinbaugebiete4.–15. Platz: ÖWI-Einkaufsgut-scheine im Wert von € 500,–

Tipps zur Weinkartengestaltung: www.oesterreichwein.at/ unser-wein/weinkarten

ÖWM- Wettbewerb: Weinkarte

Die spinnen, die SausalerDer Sauvignon Blanc ist aus der Südsteiermark nicht mehr wegzudenken. Die Winzer im Sausal aber setzen verstärkt auf eine Rebsorte, die man dort nicht vermutet: den Riesling. Wir haben verkostetText: Bernadette Altenburger

W ir befinden uns im Jahre 2015 n. Chr. Ganz Styria ist mit Sauvignon Blanc

bepflanzt … Ganz Styria? Nein! Ein von unbeugsamen Weinbauern bevöl-kertes Tal hört nicht auf, Riesling zu forcieren. Tatsächlich wurde im Sau-sal in der Südsteiermark schon zu Zei-ten der Römer Weinbau betrieben. Das Hügelland zwischen den Flüssen Sulm und Laßnitz bringt aufgrund seiner kargen Urgesteinsböden, der hohen Lagen und des etwas kühleren Klimas ganz spezielle Weine hervor. Der Ries-ling hat im Sausal seit über 200 Jahren Tradition. Wenn auch die Winzer da-mals als Spinner angesehen wurden.

Heute gilt das Sausal für viele (noch) als Geheimtipp. Hier werden Liebhaber filigraner, mineralischer Weißweine fündig. Die Sauvignons sind in der Nase weniger laut, haben mehr Steinobstaromen und sind am Gaumen filigraner als andere Vertreter dieser Rebsorte in der Südsteiermark. Die Rieslinge fallen im Unterschied zur Wachau weniger kräftig und bo-trytislastig aus.

Zwei Menüs – ein TerroirDie beiden Weingüter Wohlmuth und auch Harkamp haben sich bereits ei-nen Namen gemacht, mit der Veran-staltung „Sausal Revolution“ sollen auch weniger bekannte Betriebe vor-gestellt werden. Zum Auftakt fand in der Schmankerlstub’n Temmer in Tillmitsch ein „Perfect Match“ statt, bei dem zu jedem Gericht ein Sausa-ler gegen einen internationalen Wein

antrat. Präsentiert wurden die Weine von Leo Kiem (Agora Vino) und sei-nen Co-Sommeliers Thomas Jura-nitsch (Kussmaul, Wien) und Helena Jordan (Mercado, Wien).

Im wunderschönen Restaurant „Tom R“ am ehemaligen Pfarrhof von Sankt Andrä zeigte am nächsten Tag nicht nur Haubenkoch Tom Rie-derer sein Können, sondern auch die Winzer. Mit ihren teils gereiften Wei-nen begleiteten sie das sechsgängige Menü, das mit modern interpretier-ten regionalen Gerichten überzeugte. Hannes Harkamp, Michi Pronegg vom Weingut Lorenz, Stefan Schauer,

Hans Schneeberger, Rainer Hack vom Bioweingut Warga-Hack und Gerhard Wohlmuth überraschten mit (Lagen-) Muskateller, Sauvignon, Riesling und Burgundersorten. „Ich will keinen kit-schigen ‚Disco-Muskateller‘ produzie-ren, sondern einen mit Terroir“, so Michi Pronegg. Mein Highlight: der Chardonnay 1992 vom Weingut Wohl-muth. Auch das Weingut Warga-Hack, das seit 2009 biologisch zertifiziert ist, war eine Entdeckung.

Anschließend an das Mittages-sen luden 28 Winzer der Region ins Panoramahotel Steirerland zur Ver-kostung des aktuellen Jahrgangs, die

dann in eine Party auf der Terrasse überging. Ob ein singender Barde das Fest geknebelt und gefesselt verbrin-gen musste, wissen wir nicht.

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Aufbruchstimmung im Sausal (v. l.): die Winzer Johann Schneeberger, Michael Pronegg / Weingut Lorenz,Gerhard Josef Wohlmuth, Hannes Harkamp, Rainer Hack / Bioweingut Warga-Hack, Stefan Schauer und Koch Tom Riederer.

Info

DAS SAUSAL 380 Hektar Weingärten, bis zu 650 Höhenmeter. Böden: 85 % Schiefer, 15 % Muschelkalk. Steillagen von bis zu 90 % Gefälle, oft aufwändige Handarbeit.

www.sausal.at

MELDUNG

130 AusstellerTrinkwerk, der Wein- und Getränke-fachgroßhändler von C+C Pfeiffer, lädt am 9. 6. 2015 von 13 bis 19 Uhr zur „Trinkwerk Pur“-Getränkefach-messe ins Design-Center Linz ein. Von 19 bis 22 Uhr findet eine Big Bot-tle Party statt. Für interessierte Gastronomen ist der Besuch nach Anmeldung kostenlos: www. reglist24.com/trinkwerkpur2015 www.trinkwerk.cc

36 Cg 222/14wVersäumungsurte i l

Im Namen der Republik

Das Landesgericht Wels erkennt durch den Richter Dr. Stefan Pfarrhofer in der Rechtssache der klagenden Partei S k y Ö s t e r r e i c h F e r n -s e h e n G m b H , Schönbrunner Straße 297/2, 1120 Wien, vertreten durch Mag. Heinz Heher, Rechtsanwalt, Oppolzergasse 6, 1010 Wien, wider die beklagte Partei S p o r t v e r e i n P ö t t i n g e r G r i e s k i r c h e n , ZVR-Zahl: 272922644, Sportplatzstraße 17, 4710 Grieskirchen, wegen Streitwert € 19.768,00 zu Recht:

1. Die beklagte Partei ist bei sonstiger Exekution schuldig, es ab sofort im geschäftlichen Verkehr, insbesondere als Betreiberin des Lokals am Standort Sportplatzstraße 17, 4710 Grieskirchen, mit der Etablissementbezeichnung „SV Pöttinger“ zu unterlassen, ohne einer zur öffentlichen Aufführung berechtigende Vereinbarung mit der Klägerin, für die Klägerin geschützte Filmwerke, insbesondere Sportveranstaltungen, zu de-ren öffentlichen Aufführung die Klägerin exklusiv berechtigt ist, insbesondere Fußballspiele der österreichischen Bundesliga oder der deutschen Bundesliga, öffentlich aufzuführen.

2. Die beklagte Partei ist schuldig, der Klägerin den Betrag von € 2.268,00 zu bezahlen, binnen 14 Tagen bei sonstiger Exekution.

3. Die klagende Partei wird ermächtigt, den stattgebenden Teil des gesamten Urteilsspruches und den Urteilskopf, samt vorangehender Über-schrift „Im Namen der Republik“ auf Kosten der beklagten Partei in der „ÖGZ – Österreichische Gastronomie- & Hotel-Zeitung“ im Textteil, mit Normallettern, wie für redaktionelle Artikel verwendet, mit Fettdruckumrandung, Fettdrucküberschrift und fett und gesperrt gedruckten Prozessparteien veröffentlichen zu lassen;

4. Die beklagte Partei ist weiters schuldig, der Klägerin die Prozesskosten gemäß § 19a RAO zu Handen des Klagevertreters binnen 14 Tagen bei sonstiger Exekution zu bezahlen.

Landesgericht WelsG.Abt. 36, am 13.02.2015

REPUBLIK ÖSTERREICHLandesgericht Wels

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T i t e l g e s c h i c h t e : P r i va t e C i t y H o t e l s

MELDUNGEN

Macher ist zurück Seine Karriere startete Andreas Macher als F&B- und Assis-tant General Manager im Arco-tel Nike Linz, danach führte er als Direktor in Stuttgart das Ar-cotel Camino, bis er schließlich zum Area Manager Germany be-fördert wurde. Seit Anfang Mai leitet der 46-Jährige wieder die Geschicke im Linzer Vier-Sterne-Hotel Arcotel Nike an der Unte-ren Donaulände.

ÖHV-profit.day Die ÖHV veranstaltet am 27. Mai in Linz wieder einen profit.day. Zum Thema „Effektives Kosten- und Reputationsmanagement” werden namhafte Referenten er-wartet. Die Teilnahme ist gratis. Anmeldungen: www.oehv.at

Positionieren oder untergehenFORTSETZUNG VON SEITE 1

RM: Die Zeiten, in denen wir uns wie in der Schule gegenseitig am Abschrei-ben hindern, sind vorbei. Als Einzel-kämpfer kommt man nicht mehr an alle Informationen, die man unbedingt braucht.Georg Pastuszyn: Trial and Error kann man sich einfach nicht mehr leisten.RM: Die Kettenhotellerie hat einen jahrzehntelangen Vorsprung aufgrund ihres hohen Vernetzungsgrades. Die probieren Sachen in einem ihrer Ho-tels aus. Wenn es funktioniert, wird es in der ganzen Kette ausgerollt. Wenn nicht, ist nicht viel passiert.

So funktioniert das jetzt bei Ihnen auch? Der eine probiert etwas aus, die anderen machen es bei Erfolg nach?RM: Wir haben ja alle schon viel pro-biert. Wir brauchen uns nur gegensei-tig zu fragen.PB: Es wird auch viel gefragt.GP: Aber so wie bei einer Hotelkette funktioniert es natürlich nicht. Bei uns geht ja alles auf eigene Rechnung.RM: Ein ganz schlichtes Beispiel: Heute habe ich in unserem Intranet gefragt, welchen Server meine Kolle-gen für mein neues Property-Manage-mentsystem empfehlen. Wenn ich da eine falsche Entscheidung treffe, ver-senke ich tausende Euro.

Wer kann Mitglied werden?GP: Der privat geführte Betrieb muss in einer touristisch relevanten Stadt lie-gen. Das Private muss spürbar sein. Der Gastgeber muss für den Gast erreich-bar sein. Die Qualität muss passen. Privat geführt ist noch kein Qualitäts-merkmal. Wir nehmen die Online-Be-wertungen als Basis. Denn der Gast macht heute die Kriterien, entschei-det, was ihm wichtig ist. Wenn ihm eine individuelle Unterkunft wichtig ist, wo er sich wie zu Hause fühlt, dann ist er bei uns richtig.

Wie schafft man es, individuell zu sein. Wie transportiert man das?PB: Ein Hotel Stefanie, mit seiner gan-zen Geschichte, findet man nur ein-mal. So etwas haben die Menschen im Kopf, wenn sie an Privathotels denken: Einzigartigkeit. Das suchen sie. Und das kann eine Kette einfach nicht bie-ten. Das ist aber KEIN Qualitätsmerk-mal. Viele fühlen sich in der Anonymi-tät einer Kette sehr wohl, man schätzt die Standardisierung und vielleicht die Clubkarte. Aber ich bin überzeugt, dass es eine relevante Gruppe von Men-schen gibt, die bewusst in einem in-dividuellen Hotel wohnen möchte.RM: Und diese Zielgruppe wurde bis-lang von keiner Kooperation abgeholt.

Es gibt Family-Hotels, Romantik-Hotels, Bibliotels, Genießerhotels, Schlösser- und Herrenhäuser …RM: Das ist mehrheitlich die Ferien-hotellerie. Da geht der Gastgeber bei der Halbpension jeden Abend von Tisch zu Tisch. Das funktioniert in der Stadthotellerie ganz anders. GP: Der Entscheidungsprozess ist ja auch ein anderer: In der Ferienhotel-

lerie entscheidet man sich meistens zuerst für das Hotel. In der Stadtho-tellerie steht oft die Destination im Vordergrund. Auf booking.com und anderen Buchungsplattformen gibt es endlos lange Listen, wo alle Hotels gleich ausschauen. Und der Gast stellt sich die Frage: Welches Hotel passt zu mir? Da liegt unsere Chance.

Und die Gefahr, dass der Gast sich allein am Preis orientiert.PB: Genau. 80 Prozent aller booking.com-User sortieren nach dem Preis. RM: Also nicht nach der Bewertung?PB: Lage, Preis, dann erst Bewertung.GP: Je individueller ein Haus ist, desto leichter kann man beim Gast einen Preis durchsetzen.

Aber was heißt Individualität? Ge-hören dazu auch Ecken, Macken, gar Fehler? RM: Fehler verzeiht der Gast nie.PB: Wir werden seit dreißig Jahren von unseren deutschen Gästen gefragt, in welchem Kaffeehaus man diesen ty-pischen grantelnden Kellner findet … Aber wehe sie geraten wirklich an so einen. Das ist nicht lustig. Den braucht kein Mensch.GP: Wenn du persönlich auf den Gast zugehst und ihn wirklich betreust, werden Fehler eher verziehen.PB: Aber das hast du in der Kette auch.GP: Da ist es aber ein institutionali-siertes Verfahren.RM: Bei uns spricht jemand mit dem Gast, der Entscheidungsbefugnis hat, kein Manager on duty.

PB: Das ist unser großer Vorteil!RM: Der Direktor, der Unternehmer stellt sich vor den Gast und übernimmt Verantwortung. Und sagt: Es tut mir leid. Was kann ich jetzt für Sie tun?GP: Das ist viel glaubwürdiger.RM: Und bei uns steckt in fast jedem Haus eine individuelle Geschichte, und die transportieren wir auch. Wir sind ein Kunsthotel und erzählen Geschich-ten über die Kunst.PB: Das Stefanie ist das älteste Hotel Wiens. Das kann man auch erzählen.

Wie erzählt man Geschichten?PB: Das ist eine große Herausforde-rung!

Eher nicht, indem man alte Fotos im Durchgang zur Tiefgarage auf-hängt, oder?RM: Bei den Private City Hotels erzählt in erster Linie der Gastgeber diese Ge-schichten.PB: Auf der Website. Dadurch ist vie-les einfacher geworden.RM: Oder auf dem Zimmer. Unsere Herausforderung war und ist: Das In-ternet regiert das Buchungsverhal-ten, aber auf den üblichen Plattfor-men können wir unsere Geschichten nicht erzählen. Dort sind die Auftritte komplett standardisiert. Bei booking.com kann ich mir nicht mal den Text selbst aussuchen. Dem muss man et-was Nichtanonymisiertes entgegen-setzen, wo der Gast etwas spürt.PB: Hier helfen uns auch unsere Mit-arbeiter. Wenn wir Mitarbeiter aus der Kettenhotellerie bekommen, tun sich

die bei uns am Anfang schwer. Das meine ich keineswegs wertend. Wer aus der Kettenhotellerie kommt, ist klare Vorgaben gewohnt. Aber die be-kommt er bei uns nicht. Mir ist es lie-ber, ein Mitarbeiter trifft eine falsche Entscheidung als gar keine. RM: Der Gast muss das Gefühl haben, es mit Menschen zu tun haben, nicht mit Prozessen. Der Standardisierungs-grad ist in der Kettenhotellerie absolut notwendig. Wir brauchen ihn nicht.PB: Die Kette gibt wesentlich mehr fürs Marketing aus als wir. Dafür in-vestieren wir mehr in unser Personal. Das Personal ist eben auch Teil un-seres Marketings. Ich kann für mein 120-Zimmer-Haus nicht in den USA werben. Ich kann es nur hier vor Ort machen.GP: Der Mitarbeiter muss die Phi-losophie des Hauses leben, denn er hat den häufigsten Kontakt mit dem Gast. Wenn der Gast das Gefühl hat, wir kümmern uns um ihn, dann ha-ben wir gewonnen.

Findet man solche Mitarbeiter überhaupt noch?PB: Auch das ist eine Herausforde-rung, keine Frage. RM: Das geht bei uns so weit, dass wir gar nicht mehr nach Qualifikatio-nen suchen. Sondern nur noch nach Menschen, die gerne Dienstleister sind. Qualifikationen kann jeder ler-nen, aber eine grundsätzliche Einstel-lung nicht.

Sie setzen auf Positionierung: Der Wilhelmshof auf kunstaffine Leute, Das Capri auf Gäste, die sich für die Geschichte Wiens interessieren. Wer kommt ins Hotel Stefanie?PB: Menschen, die ein Gespür für Pa-tina haben. Bei uns tragen die Stuben-mädchen wieder das schwarze Kleid mit der weißen Schürze und dem wei-ßen Schleiferl. Da gab es am Anfang große Aufregung, mittlerweile tra-gen sie das mit Stolz. Aber ich musste das machen, um unsere Geschichte zu transportieren.

Schließt eine klare Positionierung nicht zu viele potenzielle Gäste aus?RM: Nein, ich muss ausschließen, um die, die kommen, glücklich machen zu können.PB: Ein Gast, der die Kettenhotellerie schätzt, kann im Stefanie nicht glück-lich werden. Der ist woanders besser aufgehoben.RM: Wir haben in Wien ein Überange-bot an Betten, viele sind standardisiert und verkaufen sich nur über den Preis. Unser Argument kann nur in einem besonderen Konzept liegen, einem klar definierten Produkt, einer besonderen Atmosphäre.GP: Entscheidend ist, dass das Kon-zept rund ist und durchgängig. Es darf keine Hülle sein. Es muss gelebt wer-den, gerade auch von Mitarbeitern. Es muss authentisch sein.

www.private-city-hotels.comwww.schick-hotels.comwww.dascapri.atwww.derwilhelmshof.com

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Privathoteliers im Hotel Stefanie: Roman Mayrhofer, Georg Pastuszyn, Peter Buocz.

Sehr geehrte Frau Direktor, sehr geehrter Hotelier!Sie wissen es, oder Sie werden es spätestens jetzt wissen: Die wich-tigste Orientierungshilfe bei der Ho-telwahl (74 Prozent) ist die persön-liche Empfehlung. Die Bewertungen im Internet haben einen Sprung von 28 auf 52 Prozent gemacht und lie-gen somit an zweiter Stelle, weit vor den „offiziellen Sterne-Katego-rien“. Das hat eine Studie der deut-schen Dehoga ergeben. Und ich kann das völlig nachvollziehen, denn was sich da alles in der „Vier-Sterne-Ka-tegorie“ breitmacht, ist mehr als nur ärgerlich – es ist kontraproduktiv. Ich spreche von Österreich, selbst da weiß ich nicht, wie diese Kom-missionen eigentlich arbeiten. Ich weiß allerdings, dass diese ominö-sen „vier Sterne“ ein weites Feld der Ungewissheit sind. Das kann we-der im Sinn des Gastes noch im Sinn des Hotelbetreibers sein. Da bin ich ausnahmsweise ganz auf Ihrer Seite. Übrigens international ist es noch viel schlimmer, was auch kein Trost sein kann, meint IhreFrau Naseweis

Frau Naseweis ist seit 40 Jahren beruflich in Hotels unterwegs, in kleinen und großen, nah und fern, national und international. Alles, was sie beschreibt, hat sie schon erlebt – und das nicht nur einmal.

A U F G E S P I E S S T

Andreas MacherArc

otel

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13H O T E L L E R I Ew w w. g a s t . a t · N r. 2 0 – 2 1 | 2 2 . M a i 2 0 1 5

Keine schlaflosen NächteDas Buchungsverhalten der Gäste hat sich radikal geändert. Gäste buchen immer kurzfristiger. Früher hat das Hoteliers den Schlaf geraubt. Mittlerweile lernen sie damit zu leben Gastbeitrag: Stefan Bezold

E s gibt kaum eine Branche, die sich selbst und die darin ein-gesetzte Technologie so verän-

dert hat wie die Hotellerie. Die fort-schreitende Internationalisierung zeigt sich schon allein daran, dass kaum jemand mehr von Gastgewerbe, eher von der „Hospitality Industry“ spricht.

Technologisch hat das Internet neue Meilensteine gesetzt: Mit der schnellen Informationsbereitstellung für jedermann zu jeder Zeit und an je-dem Ort sind neue Geschäftsmodelle rund um die Hotellerie entstanden. Die Distribution hat sich grundsätz-lich verändert, die Marktbeobachtung ist transparenter geworden, Revenue-Management ist viel austarierter ent-wickelt und der Markt einfach global geworden.

Nehmen wir einmal die zahlreichen Bewertungs- und Buchungsportale: Kaum ein Gast bucht seine nächste Ge-schäfts- oder Urlaubsreise in ein für ihn unbekanntes Hotel oder eine Destina-tion, ohne online zu prüfen, welche Er-fahrungen andere Reisende schon ge-macht haben. Die Hotellerie brauchte einige Zeit, um mit diesem neuen Phä-nomen umzugehen und ihm positive Seiten abzugewinnen. Denn hier wird transparent, weltweit und rund um die

Uhr abrufbar, was sich im jeweiligen Hotel abspielt: Wie freundlich ist das Team? Wie modern ist die Einrichtung? Und nicht zuletzt: Wie schmeckt die Küche des Hauses? Wer als Hotelier den Perspektivwechsel schafft, der sieht da-rin die kostenfreie Marktbeobachtung des eigenen Betriebes. Zu dieser Er-kenntnis kommen immer mehr Ho-teliers und Hotelgesellschaften: Gute Bewertungen bedeuten neue, zusätz-liche Buchungen – im Idealfall zu hö-heren Raten.

Eine weitere wichtige Entwick-lung für die gesamte Hotellerie welt-weit ist die Kurzfristigkeit der Buchun-gen. Wurden vor zehn oder zwanzig Jahren große Unternehmensevents mit 500 bis 1.000 Teilnehmer teilweise ein Jahr im Voraus gebucht, so schmilzt diese Vorausbuchungsdauer auf we-nige Wochen zusammen. Dieser Trend verstärkt sich im Bereich der Indivi-dualreisen durch das mobile Internet: Übernachtungen werden immer häu-figer erst am Tag der Anreise gebucht – Tablets und Smartphones machen’s möglich. Gestandene Hoteldirektoren hatten früher schlaflose Nächte, wenn die Prognosen für ihr Haus am Mo-natsanfang eine Auslastung unter 50 Prozent auswiesen. Heute liegt sie in der Regel deutlich darunter und be-

reitet dennoch keine Schlafstörungen mehr: Die Branche weiß, wie kurzfris-tig das Geschäft geworden ist.

Eine Entwicklung innerhalb der Branche ist die Auffächerung in im-mer mehr Nischenprodukte. Es gibt mittlerweile Hotels für Singles, Sing-les mit Kind, Babyhotels, Designhotels, Spa-Hotels, Bio-Hotels, Familienhotels von null bis drei Jahren und und und.

Ein spezielles Segment ist hier in den letzten Jahren besonders stark ge-wachsen, das Low-Budget-Segment. Gab es früher in Europa fast nur Ac-cor mit seinen Brands Ibis und Etap (mittlerweile Ibis Budget) ist mit dem Markteintritt von Motel One aus Mün-chen ein sehr starker, designorientier-ter Player in diesem Wachstumsmarkt auf europäischer Ebene im Spiel, der gleichermaßen Investoren, Gäste und Mitarbeiter begeistert.

Und ein Ende des Wachstums ist noch lange nicht in Sicht, denn zum einen wächst der Bedarf an budget-freundlichen Übernachtungen in den Städten Europas nach wie vor, zum an-deren ruft diese Erfolgsgeschichte viele Nachahmer auf den Plan, die mit allen möglichen Schlagworten und Konzep-ten wie „Lean Luxury“ oder Ähnlichem werben und einen Teil des Kuchens für sich beanspruchen.

MELDUNGEN

Im Hotel klickt es Gäste des Vier-Sterne-Hotels Steiner in Obertauern können sich im Sommer Tipps von ei-nem Profifotografen holen. In einem Drei-Tage-Workshop tau-chen Hotelgäste in die Welt der Fotografie ein. Neben gemeinsa-men Fototouren gibt es im An-schluss tägliche Analysen und Besprechung der Arbeiten. www.hotel-steiner.at

Mercure eröffnet Ende April wurde das Mercure Vienna First in der Wiener In-nenstadt eröffnet. Das Hotel zeigt erstmals in Österreich die neue Markenpositionierung von Mercure. So wird der Gast in ei-ner Lobby mit Wohnzimmer-charakter begrüßt, die offene Architektur soll die Wohlfühlat-mosphäre unterstreichen. www.accorhotels.com

Neue Direktoren Das Falkensteiner Therme & Golf Hotel Bad Waltersdorf und das Falkensteiner Balance Resort Stegersbach haben neue Direk-toren: Günther Zimmel wech-selt von Bad Waltersdorf nach Stegersbach und folgt dort Peter Kogelbauer, Thomas Prenneis übernimmt das General Ma-nagement in Bad Waltersdorf. www.falkensteiner.com

Best Western „neu“ Best Western legt ab Jänner 2016 drei Länderorganisationen in Europa zusammen. Die rund 260 individuellen Best-Wes-tern-Hotels in zehn Ländern (u. a. Deutschland, Österreich, Schweiz) sollen unter dem ge-meinsamen Unternehmensdach der Best Western Hotels Cen-tral Europe GmbH mit Sitz in Eschborn/Deutschland und Re-gionalbüros in Wien und Bern betreut werden. Ziel: Neue Ziel-märkte sollen besser erschlossen und gemeinsam größere Syner-gien geschaffen werden. www.bestwestern.at

Preistreiber LifeballDie Reisesuchmaschine check-felix.com hat im Vorfeld des Lifeballs die Kosten für Hotel-übernachtungen während des Event-Wochenendes in Drei- und Fünf-Sterne-Hotels in Wien analysiert. Das Ergebnis: Vor al-lem im Luxussegment wurde kräftig an der Preisschraube ge-dreht. Wien-Touristen mussten während des Life Balls für eine Fünf-Sterne-Übernachtung über ein Drittel mehr als an „norma-len Wochenenden“ bezahlen. Fast unverändert hingegen blie-ben am Life-Ball-Wochenende die Kosten von Drei-Sterne-Ho-tels. Hier stiegen die Preise um vier Prozent. www.checkfelix.com

Info

STEFAN BEZOLD Der Verfasser ist im elterlichen Hotel geboren, hat bei der Stei-genberger-Gruppe gelernt und danach Betriebswirtschaftslehre und Informatik an der Georg- Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg studiert. Er leitet seit über zehn Jahren die Vertriebs-aktivitäten der Hospitality-Sparte von Infor (ehemals Amadeus Hos-pitality, früher hogatex) in Ös-terreich, Deutschland und der Schweiz, einem der größten An-bieter für Unternehmenssoftware weltweit. infor.de/solutions/hospitality

Rauchen und FairtradeNoch mehr zum Rauchverbot-Kommentar („Entmündigung“, ÖGZ 16-17, S. 2) und zu einer Einschaltung der Firma Cult Caffè zum Thema Direct vs. Fair Trade (ÖGZ 10, S.16)

RauchverbotIch finde den Artikel von Herrn Vie-rich sehr gut, weil er genau aussagt, wie es ist. Ich bin Gastwirt und Nicht-raucher. Ich mag es auch nicht, wenn jemand neben mir raucht oder ich nach Rauch stinke – aber hier geht es nicht um Gleichberechtigung, sondern um wirtschaftliche Existenz und Frei-heit (...) Wer sagt denn, dass ein Gast-wirt eines kleinen Beisls nicht auch ein Nichtraucherlokal machen kann? Das ist ja seine freie Entscheidung. Ich zwinge keinen Gast, bei mir hereinzu-kommen, (...) und auch keinen Mitar-beiter, bei mir zu arbeiten. Die wissen alle sehr wohl, was auf sie zukommt.

Sucht euch Nichtraucherlokale oder redet mit dem Wirt, ob er nicht ein Nichtraucherlokal machen möchte, oder macht selbst ein Nichtraucher-lokal auf! Entmündigung erfolgt im-mer per Gesetz und nicht am Markt.

Aber wenn eine Gruppe sich am Markt nicht durchsetzt, dann muss ein Ge-setz her – wie armselig ist das denn?Freeman Herbert (Hochl Herbert)

(...) Mit dem Rauchverbot musste ich mich sehr lange herumschlagen und ich habe darüber sehr viel nachgedacht und mit dem Personal diskutiert. Wir sind jetzt ein Nichtraucherlokal. Es war ein Grund ausschlaggebend: dass Raucher einen zwingen „mit-zurauchen“. Es riecht die Kleidung, die Haut und die Haare der Mitarbei-ter nach Rauch. Wenn jemand Alko-hol trinkt, so muss niemand mittrin-ken, wenn jemand den Zebrastreifen gefährlich überquert, dann muss nie-mand mitgehen usw. Aber wenn je-mand in einem Lokal raucht, so sind alle und vor allem das Personal ge-zwungen mitzurauchen.Herzliche Grüße einer LeserinThea Klug

Herzlichen Dank für diesen Kommen-tar, der mir aus der Seele spricht. Man könnte höchstens noch ein Argument aufs Tapet bringen: Vielleicht könnte man mit dem nächsten Schwachsinn, dem Binnen-I, das Problem lösen. Wir machen „RaucherInnen-Lokale“ – die müssten dann doch politisch korrekt sein?!Helmut E. Münch

Fairtrade ist out?Ich engagiere mich schon seit vielen Jahren in der Entwicklungszusammen-arbeit und bin dankbar, dass es Fair- trade gibt. Deshalb tut es mir beson-ders leid, dass zwei engagierte junge Unternehmer wie Silvia Lasselsberger und Walter Schweifer dieser Initiative der Zivilgesellschaft so kritisch gegen-überstehen. Was an der Idee, durch ein Siegel für Konsumentinnen sichtbar zu machen, dass dieser Kaffee nicht

unter ausbeuterischen Bedingungen gehandelt wurde, verstaubt sein soll, erschließt sich mir nicht. Ob die faire Bezahlung durch direkte Lieferbezie-hungen besser gewährleistet ist als durch das Fairtrade-System, kann zu-mindest nicht gewährleistet werden. (...) Seit es das Fairtrade-Siegel gibt, hat sich im Bewusstsein aller Beteilig-ten sehr vieles positiv verändert. (…)Mit freundlichen GrüßenTraude Novy

(...) Bei „Direct Trade“ existieren keine Richtlinien, sondern Einzelvereinba-rungen zwischen Bauernfamilien (die nicht organisiert sein müssen) und den einzelnen Abnehmern. Diese Vereinbarungen können „alles oder nichts“ betreffen und werden auch nicht automatisch unabhängig audi-tiert, wie das bei Fairtrade der Fall ist. Bernhard MoserPressereferent, Fairtrade Österreich

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14 w w w. g a s t . a t · N r. 2 0 – 2 1 | 2 2 . M a i 2 0 1 5S O N D E R T H E M AF i n a n z i e r e n & V e r s i c h e r n

Herr Kleemann, wie schafft es die ÖHT, zinsfreie Kredite zu vergeben und die Hürde „Basel III“ zu nehmen? Wolfgang Kleemann: Wir versuchen, langfristig zinsfreie Kredite anzubie-ten und pflegen in allen unseren För-dermodellen engsten Schulterschluss mit den Förderstellen der Länder. In diesem Schulterschluss haben unsere Förderelemente praktisch in einem Ge-samtbündel zusammengefunden. Und dieses Bündel heißt zinsfreie oder ex-trem zinsgünstige Finanzierung. Das bedeutet aber auch, dass wir mit dem Bundesförderinstrument der Haftung eine risikotragende Finanzierung an-bieten können. Mit diesem Instrument ziehen wir den Fürchterlichkeiten von Basel III die Zähne.

Wer übernimmt dann die Risiken?Die Risiken übernimmt die Tourismus-

bank. Und hinter den Risiken der Tou-rismusbank steht über eine Schad- und Klagloshaltungserklärung der Bund. Und das macht es so spannend für die Banken, weil sie aufgrund der Stellung als Bundeshaftung auf der Bankseite nicht eigenkapitalserlegungspflich-tig sind. Banken haben eine Eigenka-pitalproblematik, genauso wie jeder andere Wirtschaftskörper. Je weniger Eigenkapital Banken bei einer Finan-zierung unterlegen müssen, desto lie-ber machen sie eine Finanzierung. Bei uns müssen sie gar kein Eigenkapital unterlegen.

Was muss der Hotelier mitbringen, damit er so einen Kredit bekommt? Was muss der bieten?Das klingt jetzt fast ein bisschen kit-schig, aber im Wesentlichen ein gutes Projekt. Wir finanzieren jedes Projekt,

wenn es gut ist und wenn es aus einer visionären Sicht rechenfähig ist. Wir setzen also keine formalen Ansprü-che an eine Eigenkapitalausstattung des Projektes, an einen Eigenaufbrin-gungsanteil oder sonst irgendwas. Wir schauen uns jedes Projekt vor Ort mit dem Unternehmer, seiner Beratung, seinem Architekten und der Bank an – und das ist vielleicht auch die we-sentliche Leistung unseres Hauses. Wir haben im Tourismus eine gewisse Erfahrung aufgebaut und tun ja seit Jahrzehnten nichts anderes. Wir haben Branchenkenntnis und Erfahrung da-mit, wann ein Projekt und wie ein Pro-jekt und wo ein Projekt funktionieren kann. Und wenn dieses Gefühl da ist, finanzieren wir das unabhängig von ei-ner Eigenmittelausstattung, unabhän-gig von sonstigen Sicherheitsstruktu-ren etc. Was wir wollen ist, dass der

Hotelier oder der Unternehmer bezie-hungsweise die Unternehmerin ge-nauso an das Projekt glaubt wie wir. Was wir nicht mögen, sind Projekte, wo der Unternehmer versucht, sich aus seiner Haftung herauszuschälen. Wir versuchen abzuschätzen, was ein Projekt in der Lage ist zu verdienen, und diese Finanzierungsstruktur, die daraus bedienbar ist, die stellen wir auch zur Verfügung. Grundbücherlich ganz im Nachrang besichert, zum Teil auch gar nicht besichert. Einfach aus der Überzeugung heraus, dass Projekte im Tourismus sich über ihren Ertrags-wert, über ihre künftige Performance besichern lassen.

Und wie sieht momentan die An-fragesituation aus? Werden Sie be-stürmt von innovativen Hoteliers, die tolle Ideen haben, oder sind die Leute momentan eher verunsichert und trauen sich nicht, neue Sachen anzufassen, weil die Zukunft und die Gegenwart etwas unsicher sind? Wie schätzen Sie die Entwicklung der letzten zehn Jahre ein?Wir haben mit dem letzten Quar-tal 2013 beginnend einen deutlichen Investitionsrückgang erlebt. Dieser Rückgang hat sich Mitte 2014 wiede-rum ein bisschen geglättet, die Nach-fragen nach Krediten und Investitions-projekten haben wieder angezogen. Und wir haben jetzt, das muss man leider sagen, aus der Konsequenz der Steuerreform heraus, das Gefühl, dass die Investitionsbereitschaft in der Ho-tellerie und in der Tourismusbranche ganz generell doch wieder deutlich rückläufig ist. Also der Tourismus ist aus der Steuerreform ja nicht gerade als Siegerbranche herausgekommen. Und wir haben den Eindruck, dass sich das schon in der Investitionsneigung widerspiegelt. Die Stimmung ist ver-halten.

Ist die Stimmung schlechter als die Sachlage?Ja, ganz sicher. Wir sehen zwar in der Sachlage, wenn wir die Bilanzbil-der der Hotellerie beobachten, dass das operative Ergebnis unter Druck kommt. Wenn ich so die letzten zehn Jahre hernehme, dann ist der GOP von rund 25 % der betrieblichen Erlöse der-zeit auf knapp 20 bis 21 Prozent der be-trieblichen Erlöse gesunken. Ich sehe auf der anderen Seite eine steigende Stabilität in den Betrieben, weil bes-sere Eigenkapitalausstattungen und kürzere Entschuldungsdauern vorhan-den sind. Und wir sehen in der touristi-schen Nachfrage nicht die große Kata-strophe. Wir haben den Eindruck, dass die wirtschaftliche Situation der Be-triebe durchaus stabil ist. Und vor al-

lem solange die Zinssätze niedrig blei-ben, werden sie auch stabil bleiben.

Aber warum ist die Stimmung so schlecht? Lesen die Leute zu viel Zeitung?Ich glaube, da gibt es tatsächlich diese „Wir werden nicht anerkannt“-Situa-tion und dieses „Man geht auf unsere Branche los“, „man schätzt uns zu we-nig“. Eine der häufigsten Wortmeldun-gen von Hoteliers bei Veranstaltungen und Tagungen, die ich in den letzten Wochen regelmäßig mache, lautet: „Die in der Regierung wissen über-haupt nicht, was wir für einen tollen Job machen.“

Ist es die mangelnde Anerkennung durch die Politik oder auch von der Öffentlichkeit? Glaubt der Durch-schnittsbürger, „die gestopften Ho-teliers, die sollen sich nicht so an-stellen?“ Besteht so eine Haltung unter den Wählern? Und deswegen sucht man sich die Hoteliers viel-leicht als Opfer aus – irgendeiner muss die Reform ja finanzieren?Es geht schon um die Anerkennung der Politik, dass gut argumentierte Forderungen der Tourismusbranche überhaupt keine Berücksichtigung finden. Die Abschreibungsdauer auf 40 Jahre anzuheben ist angesichts der Tatsache, dass die Produktlebensdauer in der Hotellerie deutlich zurückgeht, wirklich daneben. Das ist eine ver-fehlte, qualitätsfremde Entscheidung. Der Hotelier als das Feindbild der klas-senkämpferischen Gesellschaft – ich glaube nicht, dass es das ist. Der Ho-telier versucht mit seinem Lebensstil nichts anderes, als dem Gast auf Au-genhöhe zu begegnen.

Angenommen, man bekommt bei Ihnen kein Geld. Gibt es andere al-ternative Finanzierungsmodelle in Österreich, die Sie für zukunfts-trächtig halten? Crowdfunding zum Beispiel?Wir setzen uns sehr intensiv mit dem Thema alternative Finanzierungsfor-men auseinander. Wir hatten vor Jah-ren auch schon ein Projekt, das haben wir Mezzaninfinanzierung genannt, Mezzaninkapital. Die Überlegung da-hinter war, dass eine schlecht laufende Saison dazu führt, dass ein Hotelier in seinem Zinsendienst Erleichterungen erfährt. Wir passen uns also mit dem Zinsendienst einem saisonalen Ver-lauf an. Im Extremfall – falls der Hote-lier nichts verdient – kriegen wir auch keine Zinsen. Es gibt Modelle einer an-leihenahen Finanzierungsform, es gibt Modelle des Crowdfunding, des Crowd- investing. Es gibt unterschiedlichste alternative Finanzierungsformen, die

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Wolfgang Kleemann: „Auch wir setzen uns sehr intensiv mit dem Thema alternative Finanzierungsformen auseinander.“

Wer hat die Kohle?Wolfgang Kleemann, Geschäftsführer der ÖHT, im Interview über zinsfreie Kredite, Stimmungen in der Branche und kreative FinanzierungsmöglichkeitenInterview: Thomas Askan Vierich. Mitarbeit: Sophie Liebhart

„Wir finanzieren jedes Projekt, wenn es gut ist und wenn es aus einer visionären Sicht

rechenfähig ist. Wir setzen keine formalen Ansprüche an eine Eigenkapitalausstattung des

Projektes, an einen Eigenaufbringungsanteil oder sonst irgendwas.“

WOLFGANG KLEEMANN

Page 15: ÖGZ 20-21/2015

15w w w. g a s t . a t · N r. 2 0 – 2 1 | 2 2 . M a i 2 0 1 5

alle grundsätzlich gescheit sind. Es ist klug, darüber nachzudenken, wie man die Hotellerie angesichts ihres riesi-gen Anlagevermögens aus der fast hundertprozentigen Fremdfinanzie-rung herausführt. Es gibt dabei aber zwei Probleme. Erstens: Der Hotelier, der eine alter-native Finanzierung anspricht, wird sehr rasch feststellen, dass es keine bil-ligere Finanzierungsform gibt als ei-nen geförderten Kredit, und er wird daher zunächst versuchen, den geför-derten Kredit zu bekommen. In aller Regel bekommt er ihn auch, womit er sich für andere alternative Finan-zierungsformen weniger bis gar nicht mehr interessiert. Der, der sich für al-ternative Finanzierungen interessiert, ist meistens der, der am konservati-ven Sektor keine Finanzierung mehr bekommt – aus besicherungstechni-schen Gründen, aus Rentabilitätsgrün-den, aus welchen Gründen auch im-mer. Der, der bereit ist, eine teurere Finanzierung entgegenzunehmen, aus heutiger Sicht, ist in aller Regel der Bo-nitätsschwächere. Den will aber auch der alternative Financier nicht, weil dort die Ausfallsrisiken zu hoch sind. Das heißt, das ganze Thema alterna-tive Finanzierungen ändert nichts an der Problematik, dass der, der eine Fi-nanzierung bekommt, der wirtschaft-lich Gesunde sein muss, weil er sonst

nicht finanzierbar ist. Und der, der sie nicht bekommt, der wirtschaftlich Kränkere ist und sie deshalb nicht be-kommt. Der wirtschaftlich Gesunde braucht dann wieder genau die alter-native Finanzierung nicht, sondern ist mit der konventionellen Finanzierun-gen mit höchstmöglicher Förderung besser finanziert.

Wie kommt man aus diesem Teu-felskreislauf heraus?Was wir schaffen müssen, sind Fi-nanzierungsmehrwerte. Wir müs-sen Finanzierungsmöglichkeiten hinbekommen, die sich auch auf die wirtschaftliche Situation des Touris-musbetriebes auswirken. Ein typi-sches Beispiel, das ich immer wieder bringe, wo es auch durchaus Versuche gibt, so etwas zu realisieren: Es gibt wahnsinnig viele reiche Leute auf der Welt. Diese reichen Leute wissen der-zeit nicht, wohin mit ihrem Geld, weil die Bank zahlt keine Zinsen, Immo-bilien werden langsam ein bisschen gefährlich, weil sie überbewertet sein könnten, die drohende Immobilien-blase als Stichwort. Aktien zu kaufen ist immer noch ziemlich spekulativ, Gold ist teuer geworden und bringt keine Rendite mehr, und staatliche Anleihen bringen immer noch rela-tiv geringe Renditen. Das heißt, solche Leute könnte man dazu motivieren,

ihr privates Kapital in einem Touris-musbetrieb, vielleicht sogar in einem Tourismusgebiet anzulegen. Dazu be-kommen sie vielleicht die Sicherheit unseres Hauses, um, wenn was schief-geht, nicht umzufallen ums Geld. Aus den Betrieben heraus bekommen sie eine gewisse Rendite, die ganz unter-schiedliche Formen annehmen kann: Die kann eine kleine, aber über der Sparbuch-Rendite liegende Mindest-verzinsung abwerfen. Sie kann aber vor allem beinhalten, was wir in der Tourismusindustrie so gut verkaufen können: nämlich Ge-fühle, Wohlfühlfaktoren. Zum Bei-spiel ein Fringe-Benefit, ein Upgrade in jedem Hotel in der mitfinanzierten Region auf die nächsthöhere Zimmer-kategorie. Oder du kriegst einen Gra-tis-Aperitif in jedem Restaurant in der Region. Nehmen Sie die Kärnten Card – du kriegst die Kärnten Card zu dei-nem Aufenthalt dazu. Also du kannst ein Bündel von Leistungen an die vom Gast gegebene Finanzierung dranhän-gen und kannst damit den Gast an die Region binden, unter anderem über seine Eitelkeit, von der wir ja alle nicht ganz frei sind.

Gibt es so etwas schon?So etwas gibt es, ja. Es gibt Hotelgrup-pen, die sich über Gästebeteiligungen finanziert haben. Wir haben selber Fi-

nanzierungen gemacht, wo wir in den Finanzierungsvertrag solche Zusatz-leistungen aufgenommen haben. Und wir sind jetzt gerade in Kärnten dabei, so etwas auch institutionell durchzu-denken. Stichwort „Crowdfunding“. Dort passiert ja auch Ähnliches. Da entsteht eine Produktbindung daraus, dass man den Betrag deiner Finanzie-rungslinie, die du da hineinstellst, in Form von Produkten zurückbekommt. Das heißt, auf der einen Seite entsteht daraus eine gewisse Produktnach-frage, auf der anderen Seite erst die Produktfinanzierung. Erst das Kreie-ren der Nachfrage schafft es, das Pro-dukt auch tatsächlich zu finanzieren. Und das ist sehr gescheit.

Wie könnte das im Tourismus aus-sehen?Wir denken mit bestehenden Crowd-funding-Plattformen über Möglichkei-ten nach, dass dort Produkte finanziert werden, die von uns inhaltlich und fi-nanztechnisch geprüft sind, für die wir also so eine Art „Approved-Stem-pel“ geben können und wo wir darü-ber nachdenken, tatsächlich auch für den, der das Produkt mitfinanziert, zugleich eine Risiko-, ist gleich Haf-tungsübernahme anzubieten.

Was ist denn für den Hotelier das attraktivste Modell?

F i n a n z i e r e n & V e r s i c h e r n

S O N D E R T H E M A

Projektfinanzierung im Tourismus gesamt

Geförderte Kredite

Sonstige Förderungen

Bankenfinanzierung

Eigenmittel

18 %

46 %

2 %

34 %

INFO

ÖHTDie Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) ist eine Spezialbank zur Finanzierung und Förderung von Investitio-nen im Tourismus. Neben der Finanzierung mit zinsgünsti-gen Kreditmitteln steht die ÖHT Kunden zu Beratungsgesprächen vor allem im Bereich Investitio-nen und Finanzierung zur Verfü-gung. Die ÖHT befindet sich im Besitz von UniCredit Bank Aus-tria, Raiffeisen und Erste Bank.

www.oeht.at

Dort, wo eine klassische geförderte Fi-nanzierung aus wirtschaftlicher Sicht machbar ist, ist Förderung der geschei-teste Zugang. Dort, wo sie nicht machbar ist, kann man versuchen, Förderkomponenten mit einer Mietkaufkomponente zu ver-binden.

Man kann das auch kombinieren?Man kann das kombinieren, wenn man es rechtlich gescheit aufsetzt. Also Mietkauf ist für Inventar sicher eine vernünftige Lösung, Crowd- financing würde ich derzeit noch als Nischenprodukt für kleinere Investi-tionen sehen. Vor allem dort, wo ein hoher Innovationscharakter drinnen ist, wo man den Leuten ein visionä-res Produkt vor die Nase setzen kann mit überschaubarem Finanzierungs-aufwand. Für eine Hotelfinanzierung ungeeig-net, aber sehr wohl für ein kreatives Restaurantkonzept. Für große Neu-bauprojekte sind wahrscheinlich der-zeit, wenn die geförderten Finanzie-rungen scheitern, Buy-To-Let-Modelle eine sehr brauchbare Alternative.

Grafik: Investitionsprojekte im Tourismus werden mittlerweile fast zur Hälfte aus geförderten Kreditfinanzierungen der

Tourismusbank bestritten. Der Rest aus klassischen Bankkrediten sowie Eigenmitteln.

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B ei Schäden am Mobiliar oder an der hausinternen Technik stellt sich in der Gastronomie

schnell die Frage nach der richtigen Ver-sicherung: damit man sich als Gastro- nom vorrangig auf das Wohlergehen der Gäste und einen reibungslosen Ab-lauf im Betrieb konzentrieren kann. Zudem behindern Schadenersatzfor-derungen und Rechtsstreitigkeiten im-mer den Betriebsablauf enorm. Auch Unfälle, die nicht zu vermeiden sind, können hohe Schadenssummen mit sich bringen, wenn sie nicht von der Versicherung abgedeckt sind.

Wenn beispielsweise das Auto ei-nes Gastes beim Beladen beschädigt wird oder der Bruch einer Nullleiter-Klemme zu einer massiven Netzüber-spannung und infolgedessen zu gra-vierenden Schäden in der Elektronik führt.

Helvetia bietet Versicherungslö-sungen speziell für die Gastronomie. Im Rahmen zweier umfangreicher Deckungspakete sind beispielsweise Transportschäden bei Catering und

Partyservice, Gastgarteneinrichtun-gen, Schirmbars inklusive der Ein-richtung, Verderbschäden an Kühlwa-ren und auch Ruß- und Rauchschäden versichert. Auch das Bargeld in Spiel-automaten und Sparvereinskästen und eventuelle Schlossänderungskosten werden bedacht.

Darüber hinaus deckt eine europa-weite Haftpflichtversicherung Events, bewachte Garderoben, Schäden am Reisegepäck von Gästen sowie Well-ness- und Sporteinrichtungen ab.

Bei Streitigkeiten aus Miet- oder Pachtverträgen, bei Lebensmittel-gegenproben oder Verkehrsrisiken greift der Rechtsschutz für Gastrono-men. Dieser inkludiert auch einen Ver-sicherungsschutz für die ganze Fami-lie im Privatbereich.

Erhältlich sind all diese Leistungen wahlweise in zwei unterschiedlichen Paketen: Dem „Komplettsystem top ex-klusiv Gastro“ und dem „Komplettsys-tem top Komfort Gastro“ mit variab-len Modulen. www.helvetia.at

S O N D E R T H E M AF i n a n z i e r e n & V e r s i c h e r n

Gastro- Innovationen gesucht

D er Gastro-Gründerpreis prämiert jährlich die fünf

besten Gründungskonzepte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Einen Gastronomiebe-trieb zu eröffnen ist immer eine Herausforderung. Orderbird un-terstützt im Rahmen des Gastro- Gründerpreises fünf Ideen bei ih-rer Umsetzung. Bewerben kann sich jeder, der nach dem 1. August 2014 einen gastronomischen Be-trieb in Deutschland, Österreich oder der Schweiz gegründet hat oder plant, bis spätestens zum 31. Dezember 2015 einen solchen zu eröffnen. Einsendeschluss für die Gründungskonzepte ist der 31. Juli 2015.

Juroren, wie der Gastronomie-experte Christian Rach, Modera-torin und Backexpertin Enie van de Meiklokjes und die vegane Kö-chin und Bloggerin Sophie Hoff-mann stimmen dann bis zum 4. September 2015 darüber ab, wel-che fünf Geschäftskonzepte ihrer Ansicht nach am überzeugends-ten sind. Die fünf Gewinner er-warten jeweils 5.000 Euro Startka-pital, Betreuung durch einen der Juroren als Mentor, ein professi-onelles Fotoshooting und vieles mehr. sol Bewerbung unter: www.gastro-gruender-preis.de

Besser versichertSteigende Qualitätsauflagen, Schäden an der Einrichtung – in der Gastronomie steht man oft vor Versicherungsfragen. Lösungen speziell für die Branche können dabei hilfreich seinText: Sophie Liebhart

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Wenn es beim Kochen einmal zu heiß hergeht, ist man besser gut versichert.

Tablet einmal andersUm möglichst flexibel bargeldloses Bezahlen anbieten zu können, gibt es eine neue Möglichkeit: das iPad als Kartenterminal

D ie Kartenzahlung erfreut sich größter Beliebtheit. Wer als Gastronom hier nicht mit-

hält, kann Gäste und vor allem Um-satz verlieren, denn das Nichtanbieten von Kartenzahlung wird häufig als Ser-vicemanko wahrgenommen.

Bereits 42,1 % des Umsatzes wer-den im Handel laut einer Studie des EHI Retail Institute bargeldlos ge-macht. Orderbird hat nun in Zusam-

menarbeit mit ConCardis eine neue Bezahllösung entwickelt und macht das iPad zum Kartenterminal. Dabei ist ein kleines, mobiles Kartentermi-nal in die Kassensoftware integriert und direkt über Bluetooth mit dem System verbunden. Dies ermöglicht mobile Zahlungen ganz ohne Kabel. Beim Kassiervorgang wird in der Be-nutzeroberfläche der Orderbird-Kasse einfach die Bezahloption Kartenzah-

lung ausgewählt. Anschließend gibt der Gast am Kartenleseterminal seinen PIN-Code ein. Die Kartendaten werden verschlüsselt gelesen und übermittelt. Die neue Lösung für bargeldloses Be-zahlen bietet nicht nur die bekannte klassische Kartenzahlung mit Steck-leser und PIN-Eingabe, sondern er-laubt auch kontaktloses Bezahlen mit Karte oder Smartphone per NFC-Tech-nologie. Die Kontaktloskarte oder das

Smartphone muss für die Begleichung einer Rechnung lediglich an das Lese-gerät gehalten werden.

Alle gängigen bargeldlosen Zah-lungsarten können zu günstigen Kon-ditionen akzeptiert werden, da pro Bezahlung lediglich geringe Transak-tionskosten berechnet werden: Für EC-Karten beträgt die Transaktionsgebühr 0,95 %, für Kreditkarten 2,5 %. solwww.orderbird.com

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Ihr Hotel ist einzigartig und verdient eine Auszeichnung

Der Sterne Award ist die wichtigste Auszeichnung für sterneklassi� zierte Hotels in Österreich. Jedes Jahr zeichnet die ÖGZ gemeinsam mit dem Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich »HOTELS DER ZUKUNFT«

und den »HOTELIER DER ZUKUNFT« aus.

Thema 2015:

Schlafen ist nicht alles – was sind Ihre Geschäftsmodelle der Zukunft?

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Das Team von TeaTales gewann im letzten Jahr.

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Rund 100 Betriebe sind bereits Partner der landesweiten Gästekarte, der Burgenland Card. Unter dem Motto „Einmal zahlen und dann unbeschwert genießen“ wird für 59 Euro der Bogen über die Besonderheiten Pannoniens und viele Sparten des Freizeitangebots gespannt. Der „Türöffner“ im Scheckkartenformat bietet Gästen zahlreiche Gratisleistun-gen und Ermäßigungen. Eine gute Übersicht über die damit verbundenen Ausflugsziele ist auf unterschiedlichen Platt-formen abrufbar: als Top-Tipps auf der Startseite von Bur-genland.info, in Foldern, Prospekten und einer eigenen Vor-teils-Broschüre, mit Angeboten und Kontakten der Partner, die bei der Auswahl helfen.

Vorteile für die PartnerDie Vorteile für die Partnerbetriebe liegen auf der Hand. Die Burgenland Card erleichtert die Kundenbindung der Ziel-gruppen. Sie richtet sich an Burgenländer und Burgen-länderinnen, Tages-, Ausflugs- und Übernachtungsgäste. Gleichzeitig ist sie ein attraktives Tool im Costumer-Relation-

ship-Management, sie macht Touristenströme messbar, An-reisen nachvollziehbar und gibt Auskunft über Häufigkeit der Wiederkehr und Intensität der Nutzung eines Angebots. Die Teilnahme trägt beim Partnerbetrieb zur Steigerung der Wertschöpfung und zur Zielgerichtetheit der Bewerbung bei. Die Bewerbung der Destinations-Card mit allen Marketing-instrumenten und auf den wichtigsten Herkunftsmärkten wird von Burgenland Tourismus übernommen. Sie plant öffentli-che Auftritte auf Messen und Events, Platzierungen im Rah-men von Image-Anzeigen und Inseraten. Regelmäßige Pres-seaussendungen gehören ebenso dazu wie die Herausgabe und Verteilung des Folders mit der Auflistung der Angebote und Kontaktdaten der Anbieter.

Unkomplizierte TeilnahmeDie Teilnahme der Partner erfolgt in unterschiedlichen Kate-gorien. Sie reichen vom frei wählbaren Prozentsatz der Ermä-ßigungen bis zu Gratisleistungen. Von der gebuchten Kate-gorie hängen Frequenz und Umfang der Werbemaßnahmen

ab. Darüber hinaus erfolgt eine prozentuelle Teilrefundie-rung für die Ermäßigungsleistungen aus dem Einnahmen-topf. Die Partnerbetriebe sind mit eigenen Kartenlesegerä-ten ausgestattet. Hier werden die Informationen gescannt, und schon können Gäste wie Anbieter alle Burgenland-Card-Vorteile genießen. Die aktuelle Burgenland Card ist bis 31. März 2016 gültig.

Das ganze Burgenland auf einer KarteSeit 1. April 2015 wird das Burgenland à la Card serviert. Die Angebote der Card-Partner sollen Gäste längerfristig an das Burgenland als Freizeitdestination binden.

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Information

BURGENLAND CARD Erhältlich im WebShop, in Verkaufsstellen im ganzen Burgenland. Informationen unter: www.burgenland.info/card Erwachsene: € 59,– Kinder von 5 bis 14 Jahren: € 29,– Kontakt: [email protected]

Sonne & GenussKommunikationskanäle ändern sich, werden kleinteiliger und aufwändiger zu bespielen. Umso wichtiger ist es, Kräfte zu bündeln und gemeinsam aufzutreten. Ein Gespräch mit Tourismusdirektor Mario BaierFragen: Marie-Theres Stremnitzer

Welche Aufgaben stehen touris-tisch aktuell für das Burgenland an? Mario Baier: Eine große Herausforde-rung für 2015 ist die Erarbeitung der Tourismusstrategie 2020+. Unter Ein-beziehung der gesamten Tourismus-wirtschaft und der wichtigsten Ins-titutionen im Burgenland sollen die Weichen für die zukünftige Entwick-lung gestellt werden. Es geht darum angesichts der allgemein stagnieren-den Aufenthaltsdauer der Gäste, der nach wie vor aktuellen wirtschaftli-chen Anspannung und der Reduktion in allen Bereichen eine zukunftsträch-tige Strategie zu definieren. Sie soll vor dem Hintergrund einer rasant wach-senden Digitalisierung in der gesam-ten Branche und gleichzeitig schrump-fender Budgets durch Innovation, Kooperation und Mittelbündelung der touristischen Akteure Weiterent-wicklung im Tourismus ermöglichen.

Auf welche Themen wollen Sie sich konzentrieren?Mittlerweile stammen über 50 % der Übernachtungen im Burgenland aus dem Segment des Gesundheitstouris-

mus. Wir haben die Angebotsgruppe Thermenwelt aufgelöst, weil es mit dem aktuellen Konzept nicht gelun-gen ist, alle wesentlichen Player ins Boot zu holen. Mittlerweile haben wir das Konzept verbessert, indem wir das Thema in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsdepartement der FH Pin-kafeld auch auf eine wissenschaftliche Ebene gehoben haben. Dafür soll es ab 2016 ein neues, landesweites Anbie-ternetzwerk unter dem Titel „Gesund-heits- und Wohlfühlland Burgenland“ geben: ein weiteres wichtiges Projekt für 2015, das alle Anbieter zum Thema Therme, Wellness, Gesundheit, Kur, Prävention, Medical Treatment und Rehabilitation bündelt und für ein gemeinsames Marketing unter der Führung von Burgenland Tourismus vereint. Wir wollen durch ein neues Finanzierungskonzept die Mittel für Marketing und Werbung in diesem Be-reich massiv erhöhen.

Welche Erfolge verbuchen Sie?Letztes Jahr konnte unter der Füh-rung von Burgenland Tourismus das neue Tourismusgesetz verabschie-

det werden. Es handelt sich um ein sehr modernes, innovatives und zu-kunftsfähiges Gesetz, welches die un-terschiedlichen Ebenen im Tourismus zusammenführt, die Aufgaben von Burgenland Tourismus und den Ver-bänden klar regelt und den Mittelfluss zugunsten der Tourismusverbände an-passt. Die operative Umsetzung muss nun 2015 und 2016 erfolgen. Hierzu bedarf es einer Verstärkung der Kom-munikation mit der Basis; die Unter-nehmer sollen in Zukunft in den Ver-bänden das Sagen haben, und die Mittel aus dem Tourismus sollen in den Tourismus zurückfließen.

Das Burgenland entwickelt sich immer stärker zum Genussland – Stichwort Genussakademie, bei der Tourismus Burgenland neben Wein Burgenland, Landwirtschaftskam-mer und Wirtschaftskammer Grün-dungsmitglied ist. Eine weitere Zielvorgabe? Beim ESC 2015 ist das Burgenland ex-klusiver Weinpartner und präsentiert und serviert an den Semifinal- und Fi-naltagen Wein für über 4.000 VIPs und

Delegierte aus aller Welt. Ziel ist es, mit dem international schon gut ver-tretenen burgenländischen Wein das Burgenland als Urlaubsland für An-hänger von Spitzengastronomie und Spitzenweinen zu positionieren. Auch das „Gans Burgenland Festival“ in Rust wird nach dem Erfolg im vergangenen Jahr heuer noch mehr Aussteller und Partner zählen. Langfristiges Ziel ist, das ganze Burgenland im Herbst zu ei-ner Genussbühne werden zu lassen.

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Tourismusdirektor Mario Baier freut sich über das neue Tourismusgesetz im Burgenland.

Info

MARIO BAIER Der Touristiker ist seit 2010 Burgenland-Tourismus-Direktor. Heuer wurde sein Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert.

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Urlaub mit dem DrahteselDas Burgenland gilt als ideale Reisedestination, wenn es ums Radfahren geht. Auch heuer gibt es wieder einiges auf zwei Rädern zu erkunden

D er burgenländische Tourismus setzt 2015 einen Radschwer-

punkt. Es gilt mit seiner Topografie als ideale Radfahrdestination. Durch das Süd- und Mittelburgenland streckt sich ein Radwegnetz von insgesamt 2.500 Kilometern.

In- und ausländische Besucher wis-sen das zu schätzen. Mit einem An-teil von rund 15 % an den Gesamt-

übernachtungen kommen die meisten ausländischen Besucher aus Deutsch-land. Pünktlich zum Beginn der Out-door-Saison wurde die Region Neu-siedler See nun vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub als RadReise-Region ausgezeichnet. Sie ist damit die erste Region Österreichs und die ein-zige außerhalb Deutschlands.

Als Höhepunkt im heurigen Rad-

sportkalender gilt der Startschuss für die berühmte Österreich-Rundfahrt. Dieser findet zum ersten Mal in der 67-jährigen Geschichte der Tour im burgenländischen Mörbisch statt.

Der Startschuss fällt am 5. Juli vor der Kulisse der Mörbischer Seebühne, danach verläuft die Strecke über eine Woche quer durch Österreich bis nach Bregenz.

Kaum ein Bundesland lässt sich so gutmit dem Fahrrad erkunden wie dasBurgenland.

MELDUNGEN

Gästerekord 2014 war ein erfolgreiches Jahr für den burgenländischen Tou-rismus. Mit 960.686 Gästen stieg die Zahl der Gästeankünfte um 4,6 % und erreichte einen neuen Rekordwert. Insgesamt reisten 42.588 Gäste mehr als im Vorjahr ins Burgenland. „Ein Zehnjah-resvergleich zeigt eine Zunahme der Ankünfte um 41 % von 2004 bis 2014“, gab Landeshauptmann Hans Niessl bekannt. Auch die Nächtigungen stiegen um 2,1 % auf rund 2,9 Millionen Über-nachtungen.

KulTour Ticket

Mit der vor zwei Jahren ins Le-ben gerufenen Aktion können Besucher burgenländischer Fes-tivals in ausgewählten Hotels al-ler Kategorien beim nächsten Besuch im Burgenland ihre Ein-trittskarte in eine Gratis-Ver-längerungsnacht umwandeln. Mehr Partnerbetriebe sind will-kommen. Und so geht’s: Gäste buchen und bezahlen zu einem Termin Ihrer Wahl zwei, drei oder vier Übernachtungen bei einem KulTour-Hotel-Partner im Burgenland. Gegen Vorlage des Event-Tickets erhalten Sie eine weitere Übernachtung ge-schenkt dazu. Pro Person kann nur ein Ticket für eine Gratis-Übernachtung eingelöst werden.

NaturerlebnisDer Naturguide Burgenland in-formiert Besucher des Bundes-landes ausführlich über die Re-gion. Das Fachbuch ist gut strukturiert und leserfreund-lich gestaltet. Es begleitet Tou-risten durch den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und durch sechs weitere Naturparks des Burgenlandes. Park für Park wird im Naturguide porträtiert, mit Übersichtskarten versehen und verschiedene Touren prä-sentiert – von Naturwanderun-gen über Radtouren bis hin zu Tipps für Kinder. Außerdem in-kludiert das Buch einen Ka-lender, in dem die wichtigs-ten Tier-, Vogel-, Insekten- und Pflanzenarten und die besten Zeiten für deren Beobachtungen in den jeweiligen Naturschutz-gebieten eingetragen sind. Er-hältlich ist das Handbuch un-entgeltlich bei Burgenland Tourismus, in den Büros der Na-turparks oder online zum Down-load unter: www.burgenland.info/naturguide

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Eine Initiative der gewerblichen

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Kirschen statt WeinDass die Kirsche und nicht der Wein für das Burgenland stand, ist in Vergessenheit geraten

V on den einst 40.000 Kirschbäu-men, die in den Sechzigerjah-

ren die Landschaft zierten, sind heute noch etwa 8.000 erhalten. Immerhin! Der Verein Genussregion Leithaberger Edelkirsche wurde 2009 mit dem An-sinnen gegründet, das kleinstruktu-rierte Landschaftsbild des Burgenlan-des zu erhalten und gemeinsam mit Genusswirten der Kirsche mehr Stel-lenwert zu verleihen, sie (wieder) zu einer Marke des Burgenlands zu ma-chen. Es wurden etwa 1.000 Bäume

ausgepflanzt, der Kirschblütenradweg ins Leben gerufen, und auch in den Be-trieben ist die Kirsche wieder ein grö-ßeres Thema geworden.

Ein schönes Produkt, das beson-ders bei melancholischen Städtern das Bild von unbeschwerten Kinder-tagen und intakter Natur hervorruft. Eine begehrte Frucht, die sich viele mit Hochgenuss einverleiben, gerade weil sie doch nur für so kurze Zeit im Jahr das Leben versüßt.

Alexandra Braunstein vom Wein-gasthof Braunstein: „Durch die Kirsche entsteht Kundenbindung. Wir kom-men täglich wegen der Kirsche mit un-seren Gästen ins Gespräch.“ Seit fünf Jahren betreibt Braunstein ganzjährig einen Kirsch-Shop in ihrem Restau-rant. Pauli Haider, Genusswirt Illmit-zer, kredenzt etwa Kirschenrisotto mit Schokolade und Minze oder auch Sau-cen für Wildgerichte. Er ist überzeugt davon, dass Veranstaltungen wie der „Kirschenzauber“ und der Einsatz von Vereinsobfrau Rosemarie Strohmayer die junge Genussregion noch weiter ins Bewusstsein der Burgenlandgäste bringen werden. mtswww.edelkirsche.at

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Der Kirschblütenradweg am Leithagebirge.

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In ihrer Kellerei in Gols produzieren Norbert und Peter Szigeti rund 30 verschiedene Sektspezialitäten aus besten heimischen Trauben und ausschließlich nach der klassischen „Méthode traditionnelle“. Heuer stehen bei Szigeti drei „ÖSTERREICHISCHE KLASSIKER“ im Mittelpunkt. Begonnen hat alles vor fast 25 Jahren mit dem Grü-ner Veltliner Brut: Weil Norbert Szigeti von den Einheits-Cuvées ge-nug hatte und Sekt produzieren wollte, bei dem man die sortentypi-schen Charaktereigenschaften der Traube schmeckt, haben er und sein Bruder begonnen, den ersten sortenreinen Veltliner-Sekt zu pro-duzieren – damals eine echte Innovation. Auch heute noch betört uns der Grüne Veltliner Brut mit seiner lebendigen Säure, delikaten Apfel- aromen und seiner charakteristischen Pfeffernote. Der Welschriesling gehört ebenfalls zu den ganz besonders typischen österreichischen Weinsorten. Von Szigeti zum Welschriesling Brut ver-edelt, verwöhnt dieser spritzige Sekt mit floralen Aromen und Zitrus- tönen und seiner wunderbaren Balance von Säure und Restzucker. Blauer Zweigelt und Blaufränkischer sind die Grundweine für den dritten im Bunde: dem Rosé Brut. Aromen von Erdbeeren, Himbee-ren und Pflaumen, die frische Säure und der lebendige Abgang ma-chen diese Cuvée zu einem echten Allrounder.

Erfahren Sie mehr über die Sektspezialitäten derSektkellerei Szigeti auf www.szigeti.at

Prickelnde KlassikerDie Sektkellerei Szigeti setzt heuer auf sortentypische Schaumweine

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Genuss- forschung

Am 14. Mai eröffnete die Genussakademie in Donnerskirchen. Hier sollen nicht nur Feste gefeiert, sondern die Bewahrung und Entwicklung des guten

Geschmacks vermittelt werdenText: Marie-Theres Stremnitzer

Generalsaniert erstrahlt der ehe-malige Gutshof der Esterházys in neuem Glanze. Er dient laut

dem Betreiber, der Burgenländischen Genuss- und Agrarmarketing, ab sofort als „zentrale Anlaufstelle für Genuss-angelegenheiten“. Was eher nach tro-ckener Bürokratie mit Ostblockcharme klingt, hat – ganz im Gegenteil – einen sehr sinnlichen und sinnvollen Hin-tergrund.

Wissenschaft und Praxis sollen hier für die Bewahrung, Wiederaufnahme und Entwicklung des Genusses zusam-menarbeiten. Hauptprämisse ist dabei die interdisziplinäre Auseinanderset-zung von Produzenten, Köchen, Prak-tikern, Politikern, Querdenkern und der Industrie mit Themen des leibli-chen Genusses, um die Wertschöpfung für regionale Produkte zu steigern. Kooperationen mit dem Tourismus,

der Landwirtschaft und dem burgen-ländischen Lebensmittelgewerbe sol-len forciert und eine ideologiefreie, objektive Bewertung unterschiedli-cher Themenbereiche entwickelt wer-den. Anders ausgedrückt, der Genuss soll im Burgenland neu erforscht wer-den. Weil die Nachfrage nach regio-nalen Produkten stetig steigt, greifen Gastronomen verstärkt auf Kulina-risches aus der Region zurück. Neue Wege müssen daher nicht nur in der Anwendung, sondern auch in der Pro-duktion gefunden werden. Beides soll an der Genuss-Akademie zusammen-geführt werden. Nicht nur ganz ne-benbei sollen auch bereits Kinder mit Sensorik-Schulungen und anschauli-chem Unterricht an Kulinarik und ge-sundes Essen herangeführt werden.

Für Profis und LaienDie Angebote unter der gastrono-mischen Patronanz von Max Stiegl vom Gasthaus Gut Purbach und von Schmankerlwirten der Region richten sich an interessierte Laien und Pro-fis gleichermaßen. In modernen Se-minarräumen, einer Weinkapelle, in Seminarküchen und einer Backstube soll die Qualitätsproduktentwicklung und Weitergabe von Wissen und Be-wusstsein für den Wert eines regio-nalen Produktes vorangetrieben wer-den. „Wir konzentrieren uns auf die fünf regionalen Produkte Obst/Ge-müse, Brot/Teigwaren, Fleisch, Fisch und Wein und die Weiterentwicklung der Spezialitäten mit dem Know-how der regionalen Produzenten“, so Maria Busch, Marketing-Assistentin von Ge-nuss Burgenland.

Mit den Angeboten will sich Ge-nuss Burgenland ganz konkret auch

an den Nachwuchs richten und der Jugend – auch in Schulen – Lust auf Landwirtschaft machen. „Wir möchten Nachwuchsproblemen entgegenwir-ken“, so Busch, „indem wir in Semina-ren auch Produktionsabläufe vorstel-len. Wir wollen noch mehr junge Leute für die Landwirtschaft gewinnen, um die Vielfalt zu erhalten.“

Vorbild ItalienDer Seminarplan soll im Laufe der Zeit umfangreicher und ausgereifter werden. Es gibt bereits Kooperationen und Projekte mit dem Pannoneum, den Wirtschafts- und Tourismusschu-len Neusiedl am See, mit der FH Bur-genland und der Landwirtschaftlichen Fachschule Eisenstadt. Gemeinsam mit ihnen soll eine Genussakademie als einjährige berufsbegleitende Aus-bildung entwickelt werden. „Unser Ziel ist es, ähnlich dem Weinakade-miker, eine Ausbildung zum Genuss-akademiker anzubieten. Sie soll sich auch an Menschen, die im Handel ar-beiten, wenden“, so Busch. Als gro-ßes Vorbild sieht Genuss Burgenland die italienische Agenzia di Pollenzo mit ihrer Università degli Studi di Scienze Gastronomiche, wo im Pie-mont in der Nähe von Cuneo aus der „Slow Food“-Bewegung Ende der Neunziger die weltweit erste Univer-sität für Gastronomiewissenschaften entstand. „Hier ist ein ganzes Team nur mit der Organisation von Reisen der Studierenden zu Produzenten be-schäftigt“, erzählt Busch. „Und das zahlt sich aus, denn je mehr die Men-schen wieder über die Lebensmittel, die sie produzieren oder verkaufen, wissen, desto besser ist das für den Er-halt unserer Lebensqualität.“

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Er soll ab sofort ein Ort für Genießer sein: der ehemalige Gutshof der Esterházys.

Seminare

„CRAFT BEER“ mit Clemens Kainradl, Biersommelier-Staats-meister. Über Bierstile, Braue-reien, Brauprozesse, Bierbeglei-tung und die neue Bierglaskultur.

„BROT LIEBT SAUERTEIG“. Geschmack und Knusprigkeit – das Thema Brot hat Zukunft. Über die Kunst des Brotbackens mit Seminarbäuerin Helene Milalkovits.

„VEGETARISCH KOCHEN MIT PANNONISCHEM GEMÜSE“ mit Max Stiegl.

Kochworkshop zum Thema „BRUNCH“ mit Max Stiegl und Chef-Diplom-Kaffeesommelière Beate Hainisch.

„JAHRESZEITEN-AUFTAKT“. Zum Wechsel der Jahreszei-ten wird kreative und innovative Küche vorgestellt. Mit Genuss-Burgenland-Geschäftsführer Christian Zechmeister, Schman-kerlwirten und Max Stiegl.

„Wir wollen noch mehr junge Leute für die Land-wirtschaft gewinnen, um die Vielfalt zu erhalten.“MARIA BUSCH, GENUSS BURGENLAND

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Verschiedene Aromen geben Öl, Essig, Was-ser oder Alkohol das gewisse Etwas. Mit dem „iSi Rapid In-fusion“ können Flüs-sigkeiten mittels In-fusionsverfahren mit aromatischen Zuta-ten wie Kräutern, Ge-würzen und Früchten aromatisiert werden. Durch die Unterdruck-setzung im Rahmen der Inbetriebnahme des iSi-Gerätes mit einer iSi-Sahnekapsel wird das Aroma der Feststoffe in die Flüssigkeit eingebunden, und diese be-kommen eine einzigartige Geschmacksnote. Auch zum Auf-schäumen von Flüssigkeiten eignen sich iSi-Geräte. Dazu wird lösliches Gas (üblicherweise ist Distickstoffoxid N2O in den iSi-Sahnekapseln) unter Druck in der aufzuschäumen-den Flüssigkeit gelöst, und ein köstlicher Espuma entsteht.www.isi.com

AromastarkISI: Flüssigkeiten mit individuellen Geschmacksrichtungen

Der Wurzelbrot-Mischkarton bietet abwechslungsreiche Brot-Beilagen beim Grillen oder zu Salaten. Er besteht aus jeweils drei Produkten der Sorten Wurzelbrot natur, Wurzelbrot pikant mit Paprika und Chili, Wurzelbrot Käse mit würzigen Käsewürfeln, sowie Wurzelbrot Kerni mit Sonnenblumenkernen. Die einzelnen Wurzelbrote wiegen 350 Gramm. Sie müssen zwei bis drei Stunden aufgetaut und anschließend bei 190 °C sechs Minuten mit Dampf gebacken werden. Fertig gebacken ist für jeden Geschmack etwas da-bei – als Beilage oder als Brotzeit.www.edna.at

Brot-MixEDNA: Wurzelbrot-Kreationen bringen Abwechslung in den Brotkorb

Würzig andersWIBERG: Jamaikanische und arabische Geschmackswelten in Gewürzform

Ob die klassi-sche Schokoladen-sauce zum Mohr im Hemd oder Him-beersauce als Top-ping zum sommer-lichen Eisbecher – passende Saucen vervollständigen je-des Dessert. Senna Dessertsaucen prä-sentieren sich ab Juni in neuen Tuben für eine leichtere Handhabung spe-ziell in der Gastro- nomie, der neue Verschluss sorgt für ein präzises Arbeiten ohne Nachtropfen. Auch die Füllgewichte wurden den An-wenderbedürfnissen angepasst. Die Sorten Schoko und Erdbeer sind in 1,4-kg-Tuben, die Caramelsauce, die Him-beersauce und die Sorten Amarena und Mango Marille in 900-g-Tuben erhältlich. www.senna.at

Süße SaucenSENNA: Dessertsaucen in neuer Verpackung

Das Ablöschen mit Bier ist ein Mythos, denn vom Bierge-schmack bleibt nicht viel übrig, und dem Grillgut tut es nicht gut (es schreckt sich). Kotányi hat nun in Koopera-tion mit Gösser zwei Sorten Biergewürze entwickelt, die

dem Fleisch beim Grillen eine bierige Würze verlei-hen. Beim „Gösser Mär-zen“ wird helles Wiener Malz, Hopfen und Röst-malz verwendet, verfei-nert durch gemahlenen Senf, Honig und Ingwer. Beim „Gösser Stiftsbräu“ wird ein besonders in-tensives Malz („Cara Red Malz“) mit Hopfen und Röstmalz kombiniert, ab-gerundet mit Paprika, Ka-

kao- und Kaffeepulver. Wir konnten beide Gewürzmischun-gen beim Grillen mit Erwin Kotányi in Wolkersdorf testen und empfehlen auch Gastronomen, das bierige Gewürz aus-zuprobieren! www.kotányi.at

BierwürzeKOTÁNYI: So bekommt das Fleisch beim Grillen Biergeschmack

Laphroaig produziert Whisky, der keinen gleichgültig lässt. Die weltweite Nummer eins der Islay Single Malt Whiskys feiert 200-jähriges Jubiläum und bringt eine Sonderedition auf den Markt: der Laphroaig 15 Jahre. Dieser Malt Whisky wird mit 43 Vol. % abgefüllt und in speziell aus-gewählten Fässern gelagert. Der Reifungsprozess macht seinen typisch intensiven, torfigen Geschmack aus. Aro-men verschiedener pikanter Früchte machen ihn außer-dem so besonders. Wenn man kräftigen Malt Whiskey mag, ist dieser hier die Vollendung. Polarisierende Statements zu ihrem Whisky sammelt die Destillerie im Wettbewerb „200 Opinions Wanted“. Die 200 einfallsreichsten Meinungen wer-den in der Destillerie verewigt, die ausgefallenste mit einer Reise nach Islay belohnt.www.beamsuntory.at

Malt WhiskyLAPHROAIG: Dieser Whisky macht keine Kompromisse

IMPRESSUM – Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter http://www.wirtschaftsverlag.at/offenlegung ständig abrufbar. Her ausgeber, Medieninhaber, Verleger und Redaktion: Österreichischer Wirt schafts verlag GmbH, A-1120 Wien, Grünbergstraße 15, Tel.: (01) 546 64-0, Fax: (01) 546 64/50360 für Redaktion und DW 50260 für Anzeigen. E-Mail: [email protected], ISDN: (01) 545 58 74 | Geschäftsführung und vertretungsbefugte Personen: Thomas Zembacher, Geschäftsführer; Pia Holzer, Prokuristin | Redaktion: Thomas Askan Vierich (Chefredakteur), DW 360, E-Mail: [email protected]; Alexander Grübling (stv. Chefredakteur), DW 361, E-Mail: [email protected]; Mag. Bernadette Altenburger (Chef vom Dienst), DW 365, E-Mail: [email protected] | Anzeigen: Barbara Völkl, DW 263, E-Mail: [email protected]; Stefan Johannes Hofer, DW 266, E-Mail: [email protected]; Evelyne Proderutti (Service), DW 461, Fax: DW 50461, E-Mail: [email protected] | Online-Marketing: Barbara Völkl, DW 263, E-Mail: [email protected] | Abonnement: Aboservice Österr. Wirtschaftsverlag, Simmeringer Hauptstraße 24, 1110 Wien, Tel.: 01/361 70 70-570, Fax: 01/361 70 70-9570, E-Mail: [email protected] | Jahresbezugspreis: € 94,–, Abonnements, die nicht einen Monat vor Ablauf des Bezugsjahres stor-niert werden, laufen weiter. | Anzeigentarif: Nr. 43, gültig ab 1. Jänner 2015, Erscheinungsweise: 14-täglich | Hersteller: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn | Agenturpartner: APA – Austria Presse Agentur | Druckauflage: 22.533 – Verbreitete Auflage: 22.177 (2. HJ 2014) | Bankverbindung: Bank Austria, BIC: BKAUATWW, IBAN: AT171100009523298900 | Die Nummer 1 in Hotellerie und Gastronomie lt. ACNielsen 2003 und lt. Spectra 2009.ÖGZ 267x50

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In seiner „Exquisite Edition“ präsentiert Wiberg außerge-wöhnliche Gewürzmischungen. Wir haben zwei davon getes-tet: „Black BBQ“ eig-net sich hervorragend zum Trockenmarinie-ren von Steaks und verleiht dem Fleisch einen rauchigen Ge-schmack. Die Barba-coa-Würzmischung ist sehr kräftig, man sollte also beim Wür-zen nicht zu großzü-gig zulangen. Bei der richtigen Dosierung ist das Aroma allerdings großartig und erinnert an die Zu-bereitung auf einem jamaikanischen Jerk-Fass-Grill. Eben-falls zum Würzen von Grillfleisch ausprobiert haben wir „Red Dhofar“. Geschmacklich passt diese arabische Gewürzzube-reitung sowohl zu Reis und Gemüse als auch zu Fleisch. Bei Letzterem sollte man es aber lieber zum Nachwürzen verwen-den, da es relativ schnell verbrennt. www.wiberg.at

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Neuer Weinkeller in der Wachau

Winzer Franz-Josef Gritsch und Ehefrau Maria Theresia baten rund 200 Gäste in den neuen „kalmuckKeller“ in Spitz an der Donau. Weinpfarrer Hans Denk nahm die Segnung des Gebäudes vor. Neben dem neuenKeller wurde auch der zehnte Geburtstag von „kalmuck Wachau“ gefeiert,eine Marke, die Gritsch ins Leben gerufen hat. Beim Durchschneidendes Eröffnungsbandes aus Kalmuck-Stoff (v. l.): Johannes Schmucken-schlager (Weinbaupräsident), Franz-Josef und Maria Theresia Gritsch,LH Erwin Pröll und Andreas Nunzer (Bürgermeister Spitz).

Ehrung für Mitarbeiter

Für rund 40 Jahre Einsatz wurden fünfMitarbeiterinnen im Hotel Eden in Seefeld(Tirol) ausgezeichnet. Zur Ehrung gratuliertenHoteldirektor Christian Bittner, GeschäftsführerGerhard Messinger und Thomas Geiger, stv. Spartengeschäftsführer Tourismus und Freizeit-wirtschaft der WK Tirol. Ausgezeichnet wurdenIngrid Sharma (zehn Jahre Rezeption),Stephanie Pittl (fünf Jahre Leitung Rezeption), und Sonja Schatz (fünf Jahre Frühstücksköchin). In die Pension verabschiedet wurden nachjeweils rund zehn Jahren Hausdame Beatrice Mark sowie Etagenfachfrau Nevenka Iljic.

Verkostung in historischem Ambiente

700 Gäste kamen der Einladung der Renommierten Weingüter Burgenlands (RWB) nach und fanden sich im Haydnsaal des Schlosses Esterházy zur Verkostung ein.

Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums wurden nicht nur die aktuellen Jahrgänge, sondern auch Weine von Winzern der VDP (Prädikatsweingüter Deutschlands) präsentiert. Als weiteres Highlight gab es „Önologische Meilensteine aus zwei Dekaden“ zu verkosten.

Die Gesamteinnahmen des Events kommen dem Burgenländischen Roten Kreuz zugute.

Zwei Auszeichnungen

Rund 500 Touristiker und ehrenamtlicheFunktionäre der Tourismusverbände in

OÖ feierten in Bad Ischl ein stimmungs-volles Oberösterreich-Tourismusfest.

KR Johann Schenner (l.) erhielt für seinebeständigen Verdienste um den

Tourismus das goldene Ehrenzeichen des Landes OÖ. Karl Pramendorfer (r.)

wurde für sein touristisches Wirken im Laufe seiner 38-jährigen Tätigkeit in der Landes-Tourismusorganisation mit dem

Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Er verabschiedet sich Mitte des Jahres

in den Ruhestand. Andreas Winkelhofer wird ab Mitte Mai 2015 seine Agenden

übernehmen. LR Michael Strugl (Bild Mitte) überreichte die Ehrenzeichen.

40-Jahr-Jubiläum Das Ring Gesundheitszentrum in Hartberg (Stmk.), das

Stammhaus der Wilfinger Hotels, feierte 40-jährigesJubiläum. Bio-Pionier und Unternehmensgründer

Roman Wilfinger sen. erzählte, wie alles begann: von der Tankstelle, vom Motel bis zum Gesundheits-

zentrum. Bei der Feier (v. r.): Roman H. Wilfinger (GF), Dr. Reinhold Glehr (erster Kurarzt des Hotels), Uta Lübke (Frau von Ernährungsphysiologen Siegfried

Lübke), Roman Wilfinger sen., Roman Wilfinger jun. (Prokurist) und KR Sigi Breiner (Planer der Projekte).

Award für Innovation vergebenBeim alle zwei Jahre stattfindenden Europa-Kongress derJeunes Restaurateurs d’Europe (JRE) in Roermond,Niederlande, gaben sich rund 350 Gastronomen aus zwölf Ländern ein Stelldichein. Mittendrin auch die junge Riegeösterreichischer Spitzenköche aus 20 führenden Betrieben des Landes. Drei-Hauben-Koch Thorsten Probost aus Lech am Arlberg (Griggeler Stuba im Burg Vital Resort) durfte sich über die Verleihung des Innovations-Awards freuen. Probost verfolgt einen strengen Codex: „Natur pur und zu 100 Prozent mit Produkten aus Österreich“. Im Bild (v. l.):Ramón Dios (JRE-Präsident), Thorsten Probost undDiane de Bourbon (Nespresso).

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Süße Special Edition

Zum 150. Geburtstag der Wiener Ringstraße gratuliert das Hotel Sacher der Stadt Wien

mit einer original Sacher-Torte. Die„Jubiläumsedition“ des 183 Jahre alten

Klassikers ziert ein Bild der alten Ring-straße als Zuckerauflage, umrahmt voneinem rot-weiß-roten Band. „Für dieses

Jubiläum haben wir zum ersten Mal eineoffizielle Special Edition der original

Sacher-Torte kreiert“, erklärten Alexandra und Matthias Winkler (Eigentümer-Familie

Gürtler/Winkler) das leicht veränderteAussehen der Torte bei der Überreichungan Bürgermeister Michael Häupl (Mitte).

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