pavarotti - oper.depräsentiert pavarotti ein film von ron howard mit luciano pavarotti, bono, josÉ...
TRANSCRIPT
präsentiert
PAVAROTTI
Ein Film von RON HOWARD
Mit LUCIANO PAVAROTTI, BONO, JOSÉ CARRERAS, PLÁCIDO DOMINGO, PRINZESSIN DIANA
u.v.a.
Großbritannien, USA 2019 // 114 Minuten
Kinostart am 26. Dezember 2019 im Verleih von Wild Bunch Germany
PRESSEHEFT
VERLEIH
Wild Bunch Germany GmbH
Holzstraße 30
80469 München
Tel: +49 89 444 55 66 44
PRESSEBETREUUNG
Panorama Entertainment
Amélie Linder / Lea Niesler
Ickstattstr. 12
80469 München
Tel: +49 89 30 90 679 33 / 35
Das Pressematerial steht Ihnen unter
www.wildbunch-germany.de/press
zum Download zur Verfügung.
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel Pavarotti
Land Großbritannien, USA 2019
Länge ca. 114 Minuten
Bildformat 1.85:1
Tonformat Dolby Atmos
PAVAROTTI kommt in Deutschland am 26. Dezember 2019 im Verleih von WILD BUNCH
GERMANY in die Kinos.
INHALTSVERZEICHNIS
BESETZUNG .......................................................................................................................... 4
STAB ...................................................................................................................................... 4
KURZINHALT ......................................................................................................................... 5
PRESSENOTIZ ....................................................................................................................... 5
PRODUKTIONSNOTIZEN ...................................................................................................... 6
TON UND RHYTHMUS .................................................................................................... 11
DIE STIMME ..................................................................................................................... 12
DER MANN ...................................................................................................................... 13
DER WOHLTÄTER ........................................................................................................... 15
BIOGRAFIEN / STAB ............................................................................................................ 17
RON HOWARD ................................................................................................................ 17
NIGEL SINCLAIR .............................................................................................................. 18
BRIAN GRAZER ................................................................................................................ 19
MICHAEL ROSENBERG ................................................................................................... 21
JEANNE ELFANT FESTA................................ ........................... ................................... ..22
MARK MONROE .............................................................................................................. 22
PAUL CROWDER 23
MIT
LUCIANO PAVAROTTI
BONO
JOSÉ CARRERAS
PLÁCIDO DOMINGO
PRINZESSIN DIANA
SPIKE LEE
STEVIE WONDER
NELSON MANDELA
u.v.a.
STAB
Regie RON HOWARD
Drehbuch MARK MONROE
Produzenten RON HOWARD, BRIAN GRAZER,
MICHAEL ROSENBERG, NIGEL SINCLAIR,
JEANNE ELFANT FESTA
Ausführende Produzenten DAVID BLACKMAN, PAUL CROWDER, GUY EAST,
NICHOLAS FERRALL, MARK MONROE,
DICKON STAINER
Kamera AXEL BAUMANN, MICHAEL DWYER
Schnitt PAUL CROWDER
Ton CHRIS JENKINS, SAL OJEDA
KURZINHALT
Genie, Entertainer, Superstar: Nach seiner preisgekrönten Dokumentation THE BEATLES: EIGHT
DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS widmet sich Regisseur Ron Howard einer weiteren Musik-
Ikone. Luciano Pavarotti, berühmt als „The People's Tenor“, nutzte seine Gabe und seine
Leidenschaft auch dazu, die Oper aus der elitären Ecke zu holen und einem breiten Publikum nahe
zu bringen. Mit seiner Jahrhundertstimme und einzigartigen Ausstrahlung eroberte Pavarotti die
Bühnen der Welt und Millionen Herzen im Sturm.
In Interviews kommen seine Familie, namhafte Kollegen sowie Fans des Weltstars aus Modena zu
Wort: von Bono über José Carreras und Plácido Domingo bis zu Prinzessin Diana. Anhand privater,
bislang nie veröffentlichter Aufnahmen zeichnet Ron Howard das intime Porträt eines
faszinierenden Mannes und unvergesslichen Ausnahmekünstlers.
PRESSENOTIZ
In seinen Spielfilmen widmet sich Oscar-Preistrager Ron Howard (RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG, A
BEAUTIFUL MIND, FROST/NIXON) regelmäßig realen Persönlichkeiten. Mit PAVAROTTI legt der
Filmemacher nun eine sehr persönliche Dokumentation über den 2007 verstorbenen Popstar der
großen Oper vor – in mitreißendem Dolby Atmos Sound.
Neben Howard und seinem langjährigen Produktionspartner Brian Grazer (Oscar für A BEAUTIFUL
MIND, THE DA VINCI CODE – SAKRILEG) zählen Emmy-Gewinner Nigel Sinclair (THE BEATLES:
EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS), Michael Rosenberg („Mars“) und Jeanne Elfant
Festa (THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS) zum Produzententeam. Für
den aufwendigen Schnitt zeichnet Paul Crowder (Emmy-Nominierung für THE BEATLES: EIGHT
DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS) verantwortlich.
PRODUKTIONSNOTIZEN
„Manche singen große Opern. Luciano Pavarotti war selbst große Oper.“ Bono
Er hatte nicht nur eine der größten Stimmen aller Zeiten, sondern auch ein großes Herz. Ron
Howards Dokumentation zeigt den grandiosen Luciano Pavarotti aber auch von einer anderen Seite.
Sein intimes Porträt enthüllt den Menschen hinter dem gefeierten Weltstar mit der wuchtigen
Ausstrahlung, seine Sorgen und Sehnsüchte. Dieselben universellen Themen, die die Oper auch im
21. Jahrhundert zu einer zeitlosen Kunstform machen – Liebe, Leidenschaft, Glück, Familie, Verlust,
Wagnis, Schönheit –, finden sich auch in dieser Geschichte eines Mannes, der sein überragendes
Talent entdeckt, damit ringt und es schließlich zu beherrschen lernt.
Pavarottis gewaltige, geradezu magische Stimme spricht zweifellos für sich. Doch Ron Howards Ziel
war, einen faszinierenden Mann voller Widersprüche vorzustellen: Der Star, der „bigger than life“
wirkte, stammte aus einfachen Verhältnissen und vergaß nie, woher er kam. Pavarotti vereinte eine
fast kindliche Unbefangenheit mit Tiefsinnigkeit und dem berühmten gewissen Etwas.
In PAVAROTTI widmet sich der Oscar-prämierte Regisseur zum dritten Mal einer Musik-Ikone –
nach MADE IN AMERICA (2013), in der Howard Jay-Z bei dem gleichnamigen Hip-Hop-Festival
begleitete, und der preisgekrönten Dokumentation THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE
TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016). Der größte
Opernstar der Welt drängte sich als Sujet nicht gerade auf. Zwar hatte Ron Howard Pavarotti vor
langer Zeit getroffen und war durchaus gefesselt. Wer wäre nicht von dem Rockstar der Oper
fasziniert, der mit solcher Leichtigkeit die Brücke zwischen Hoch- und Popkultur schlug? Allerdings
war Howard nicht gerade ein Opern-Experte. Aber genau darin bestand die Herausforderung.
Nigel Sinclair hatte bereits Howards THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS
sowie RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013) produziert. Als Sinclair ihm erzahlte, dass Decca
Records einen geeigneten Regisseur für einen umfassenden Film über Pavarottis Leben und
Schaffen suchte, wurde Howard neugierig. Er stürzte sich in die Recherche und stellte dabei fest,
dass es umso spannender wäre, Pavarottis Welt aus der Perspektive eines Laien zu zeigen.
Schließlich wollte der Sänger auch ein Publikum erreichen, das sich eigentlich nichts aus Oper
macht.
Und Ron Howard fand schnell den Ausgangspunkt für seine Dokumentation: den Aufstieg eines
Mannes aus der Kleinstadt zum Megastar, der Träume, Ängste und Familienleben unter einen Hut
zu bringen versucht. Warum gerade Luciano Pavarotti mit dieser Stimme gesegnet war, bleibt
unerklarlich. Viel entscheidender war für Howard, wie Pavarotti sein „Instrument“ einsetzte.
„Je mehr ich über ihn erfuhr, desto mehr sah ich Pavarotti als perfektes Beispiel dafür, wie man sein
Leben mit Leidenschaft und Hingabe lebt“, so der Regisseur. „Anfangs war ich beinah abgestoßen
von der schieren Größe; von dieser Karriere, die nur Höhen kannte, von dem enormen Erfolg. Als ich
aber tiefer einstieg, wurde mir klar, dass Pavarotti es sich nicht leicht gemacht hat, indem er als
Künstler so viele Risiken einging. Das hat mich überrascht und macht diesen Giganten sehr nahbar.“
PAVAROTTI, von UMG/Polygram entwickelt und finanziert, sollte genauso mitreißend werden wie
Howards hochgelobte Doku THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK. Also engagierte der Regisseur
dasselbe bewährte Team: die Produzenten Nigel Sinclair und Brian Grazer, die diesmal von Michael
Rosenberg (Imagine) sowie Jeanne Elfant Festa (White Horse Pictures) unterstützt wurden; des
Weiteren Autor Mark Monroe, Cutter Paul Crowder und Tontechniker Chris Jenkins, die gemeinsam
mit Ron Howard eine beeindruckende Fülle von Bild- und Tonmaterial zusammenstellten.
Bei der Sichtung von Archivaufnahmen, berühmten Auftritten, alten sowie Dutzenden neu geführter
Interviews konzentrierte sich Howard auf den großen Konflikt von Pavarotti: Auf der einen Seite der
Glückspilz, der das Leben in vollen Zügen genoss, dabei jedoch stets geerdet und bescheiden blieb.
Auf der anderen Seite ein Mann, der mit dem Ruhm und den himmelhohen Erwartungen an ihn zu
kämpfen hatte, was sich auch auf seine Beziehungen auswirkte. Hinzu kam Pavarottis Anspruch,
seine Stimme und seinen Einfluss für etwas Bedeutenderes und Dauerhafteres zu nutzen als
persönlichen Erfolg.
Howard entschloss sich, den Film wie eine Oper in drei Akten zu strukturieren, getragen von großen
Arien. Nachdem dieses Konzept feststand, konnte Howard PAVAROTTI als Drama betrachten, in
dem Spektakel und Alltag aufeinanderprallen. „Ich sah das Projekt als Möglichkeit, Pavarottis Leben
anhand von bislang unveröffentlichtem Material und persönlicher Interviews mit ihm selbst, aber
auch mit engen Freunden und Verwandten aufzurollen“, erlautert der Regisseur. „Pavarottis
erklärtes Ziel war, eine breite Zielgruppe zu erreichen und für die Oper zu gewinnen. Dafür hat er
alles getan, gab Unterricht, reiste ins ländliche Amerika und nach China, um den Menschen dort die
Oper nahe zu bringen. Ich hoffe, dass wir seine Arbeit mit unserer Doku fortsetzen können. Luciano
liebte die Musik, und er liebte die Menschen. Deshalb wollte er mit seiner Musik möglichst viele
Menschen auf der ganzen Welt erreichen.“
Als musikalische Klammer, quasi als Refrain, wurde die grandiose Arie „Nessun dorma“ aus Puccinis
„Turandot“ ausgewahlt. Sie zahlt zu Pavarottis berühmtesten Leistungen und zu den größten
Crossover-Hits aller Zeiten. „,Nessun dorma‘ ist an sich schon überwaltigend“, findet Ron Howard.
„Wir setzen diese und weitere Lieblingsarien Pavarottis aber so ein, dass sie die großen Themen in
Lucianos Biografie unterstreichen. Das dürfte an manchen Stellen überraschend sein. Dadurch
möchte ich hervorheben, dass diese Arien mehr sind als schöne Lieder. Sie sind vielmehr eine
Ausdrucksform, die eine echte emotionale Verbindung herstellt.“
Der Oscar-Preisträger hat sich zwar erst vor einigen Jahren dem Dokumentarfilm zugewandt, mit
wahren Geschichten beschäftigt er sich indes schon lange. Viele seiner Kinohits rücken reale
Personen und Ereignisse in den Mittelpunkt, etwa APOLLO 13 („Apollo 13“, 1995), das Oscar-
gekrönte Drama A BEAUTIFUL MIND – GENIE UND WAHNSINN („A Beautiful Mind“, 2001) über
den Mathematiker John Nash oder RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013) über die Formel-1-
Rivalen Niki Lauda und James Hunt. Howards emotionaler Ansatz sorgt stets dafür, dass der
Zuschauer sich auch mit echten Helden und außergewöhnlichen Menschen identifizieren kann.
Ähnlich ging der Erfolgsregisseur auch bei PAVAROTTI vor. Bei seinen intensiven Recherchen wurde
er von Luciano Pavarottis Angehörigen unterstützt, die ihm vorbehaltlos Zugang gewahrten. „Ich
behaupte nie, ein Experte zu sein, sondern nehme das Publikum mit auf meine Entdeckungsreise.
Das war schon immer mein Ansatz“, erklart Ron Howard. „Ich mag echte Typen. Und
Erfolgsmenschen, die immer wieder auf die Probe gestellt werden, faszinieren mich ganz besonders.
Bei Pavarotti habe ich mich gefragt: Wie kommt der Mann zu dieser unfassbaren Kunstfertigkeit,
diesem Ausnahmetalent? Es bestand ja nicht nur in seiner einzigartigen Stimme, es kam aus
tiefstem Herzen. Nur so sind wahrhaftige Leistungen möglich, die bleiben. Ich wollte wissen, wie
Pavarotti dieses Talent kultivierte und wie er mit dem Ruhm zurechtkam, auf Kosten seines
Privatlebens.“
Während er sich Pavarottis elektrisierende Konzerte ansah, war Howard immer wieder verblüfft
über die emotionale Tiefe, die er bislang nur von großen Schauspielern kannte: „Was sich in
Pavarottis Augen abspielt, wenn er singt, hat mich umgehauen. Er ist wie ein Method Actor, der aus
persönlichen Erfahrungen schöpft und diese Gefühle abruft. Das ist so ergreifend, dass sich dem
niemand entziehen kann.“
Darüber hinaus durchkämmten Howard und sein Team die Archive und Dutzende von Talkshow-
und Magazin-Interviews mit Pavarotti nach Highlights. Anschließend führten sie selbst zwischen
April 2017 und Juni 2018 53 Interviews für den Film: in New York, Los Angeles, Montreal, London,
Modena und Verona, mit Luciano Pavarottis Ehefrauen, Familienangehörigen, Studenten, Opern-
und Rockstars, Managern, Promotern und Veranstaltern, die seine sagenhafte Karriere aus
verschiedenen Perspektiven nachzeichnen. Jedes einzelne Gespräch war eine kleine Offenbarung
und gab weitere Einblicke in Pavarottis Zerrissenheit zwischen großen Ambitionen und der
Sehnsucht nach Normalität.
„Die Interviews mit der Familie haben mich besonders berührt“, sagt Ron Howard. „Es ist ihnen nicht
leicht gefallen. Deshalb bin ich umso dankbarer, weil sie für den menschlichen Faktor sorgen. Sie
erzählen von den Höhen und Tiefen, die sie alle zusammen durchgemacht haben. Dadurch wird der
Film so viel mehr als eine Doku über einen legendaren Künstler.“
Noch dazu entdeckte das Team äußerst persönliche Aufnahmen von Pavarotti aus privaten Videos
von Familie und Freunden, die noch nie gezeigt worden waren und den Filmemachern schier den
Atem verschlugen.
PAVAROTTI beginnt mit einem der bewegendsten dieser Clips aus dem Jahr 1995. Wir sind in
Manaus, mitten im brasilianischen Dschungel. Hier steht das verwunschene kleine Opernhaus
Teatro Amazonas, in dem schon Caruso aufgetreten ist. Wir sehen Pavarotti in Jogginghosen, der
selbstvergessen probt, nur von einer Handvoll Passanten beobachtet. Die Aufnahme stammt von
Flötist Andrea Griminelli, der seinerzeit mit Pavarotti tourte. Dieser private Ausschnitt wird in
PAVAROTTI nun erstmals öffentlich gemacht.
„Das ist meine Lieblingsszene, denn nur hier erleben wir, wie Pavarotti für sich allein singt“,
schwarmt Produzentin Jeanne Elfant Festa. „Offensichtlich versucht er nachzuempfinden, was sein
Idol Caruso gefühlt haben muss, als er dort sang. Es hat lange gedauert, dieses Material
aufzutreiben, aber es war die Mühe wert. Die Szene ist wundervoll, sehr bewegend und sagt viel
über Pavarotti aus.“
Ein Großteil dieser weitgehend unbekannten Aufnahmen stammt aus der persönlichen Sammlung
von Pavarottis Witwe Nicoletta Mantovani, Mutter seiner Tochter Alice und Leiterin des Pavarotti-
Museums in Modena. Sie hat die Produktion von Anfang an unterstützt. „Es ist mir wichtig, dass die
Welt Lucianos ganze Geschichte erfährt. Denn er war nicht nur einer der größten Künstler aller
Zeiten, sondern auch einer der großherzigsten“, so Mantovani.
„Nicoletta war sozusagen Lucianos Videografin“, erklart Ron Howard. „Zufallig kamen gerade zu
dieser Zeit sehr ordentliche Videokameras auf den Markt. Nicoletta hat ihren Mann immer wieder
interviewt – zum Glück, denn er hatte so viel zu sagen. Und natürlich hat er mit seiner Frau offener
gesprochener als mit jedem Journalisten. Diese Filmaufnahmen sind ein Geschenk für unsere Doku,
denn hier sehen wir Pavarottis verspielte Seite, wie charmant und albern er sein konnte. Jeder, der
Luciano persönlich kannte, wollte mir unbedingt begreiflich machen, dass er vor allem ein
bodenständiger Kerl war, der eben zufällig auch ein großer Künstler war. Er sah sich selbst als
Bauern, der sich kraft seiner Lebenserfahrung und Leidenschaft hochgearbeitet hat. Nicolettas
Privatvideos spiegeln das sehr schön wider.“
Nicoletta Mantovani spielte für die Produktion eine echte Schlüsselrolle, denn sie vermittelte der
Produktion zudem Interviews mit vielbeschäftigten Stars wie Plácido Domingo und José Carreras.
„Nicoletta gewahrte uns Zugang zu samtlichen Archiven des Pavarotti-Museums und stellte uns
Lucianos anderer Familie vor: seiner ersten Frau Adua Veroni und ihren drei Töchtern Cristina,
Lorenza und Giuliana Pavarotti“, berichtet Produzent Nigel Sinclair. „Alle wurden für unsere Doku
zum ersten Mal interviewt. Und Lucianos Töchter waren zu Tränen gerührt, als sie über ihren Vater
sprachen. Es ist sicher für niemanden leicht, einen so berühmten Vater zu haben, sei er nun ein Pop-
oder Filmstar oder ein Opernsanger. Das spürt man in den Gesprachen ganz deutlich.“
Während der Recherchephase arbeitete Ron Howard eng mit Autor Mark Monroe zusammen, der
für die Oscar-pramierten Dokumentationen DIE BUCHT („The Cove“, 2009) sowie IKARUS („Icarus“,
2017) verantwortlich zeichnete und für THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING
YEARS eine Emmy-Nominierung erhielt. Wie der Regisseur war auch Monroe von Pavarottis
schillernder Persönlichkeit fasziniert, die zwischen leisen Tönen und wuchtigem Pathos oszillierte.
„Pavarottis Stimme vermag jede menschliche Schwache und Verletzlichkeit auszudrücken, das
macht sie so zeitlos“, meint Monroe. „Ich hoffe, dass die Zuschauer durch diesen Film den Menschen
Pavarotti kennenlernen: einen feinfühligen Mann, der sicher seine Fehler hatte, aber auch eine
grandiose Gabe besaß und sehr großzügig war.“
Aus Sicht der Produzenten nahm der Film wie von selbst Gestalt an. „Manchmal könnte man sich die
Augen ausheulen, wenn man diesen Mann auf seiner Achterbahnfahrt begleitet. Denn so lässt sich
Pavarottis Leben wohl am besten beschreiben“, führt Nigel Sinclair aus. „Der Film ist sehr emotional
geworden, weil Ron Howard so viel Wert auf den menschlichen Aspekt legt, auf Beziehungen und
wie sie durch äußere Umstände beeinflusst werden. Das ist seit jeher der Kern seiner stärksten
Filme. Ron hatte sich zum Ziel gesetzt, Pavarotti wirklich zu verstehen, was ihn antrieb. Und alles,
was er dazu herausgefunden hat, ist in den Film eingeflossen.“
Laut Jeanne Elfant Festa führt uns PAVAROTTI erneut vor Augen, dass der Star sich standhaft
weigerte, zwischen sogenannter E- und U-Musik zu unterscheiden. Damit war er seiner Zeit voraus.
„Heute würden wir Pavarotti eher als Rockstar sehen, der keine kulturellen Grenzen akzeptiert“, so
Festa. „Deshalb ließ er niemanden kalt. Auch diese Revoluzzer-Seite zeigt sich in Rons Film.“
Der Regisseur hofft, dass seinem Film der Drahtseilakt gelingt, Pavarotti-Fans und Opern-Laien
gleichermaßen zu begeistern. Denn Luciano Pavarotti vertrat die Ansicht, dass Musik niemals
exklusiv oder elitär sein sollte, wie auch Ron Howard noch einmal betont. Für den Star war die Oper
„Volksmusik“ für alle und jeden, weil sie die Schönheit und das Chaos des taglichen Lebens
widerspiegelt.
„Für den Italiener Pavarotti war die Oper von klein auf ein Stück Popularkultur, das jeder versteht“,
führt Howard aus. „Und genau dazu wollte er sie wieder machen. Pavarottis Demut ist für mich eine
seiner schönsten, aber auch paradoxesten Eigenschaften. Er war sehr stolz darauf, was er alles
erreicht hatte, und wusste um seinen großen Einfluss. Dennoch nahm er die Musik, die ihm erst die
Chance gab, so viele Menschen zu erreichen, viel wichtiger als sich selbst.“
TON UND RHYTHMUS
Als PAVAROTTI allmählich Form annahm, zog Ron Howard Cutter Paul Crowder hinzu, um dem Film
seinen Rhythmus zu geben – bis hin zum Crescendo. „Pavarottis Biografie lasst sich in drei Akte
unterteilen“, erlautert Crowder. „Der erste Akt zeigt seinen Aufstieg vom Volksschullehrer aus
Modena zum gefeierten Opernsänger. Der zweite widmet sich der Karrierephase mit den drei
Tenören (Pavarotti, Domingo & Carreras), die von überwältigendem Ruhm und Selbstzweifeln
geprägt war. Im letzten Akt schließlich stehen seine Crossover-Erfolge mit ,Pavarotti and Friends‘ im
Zentrum: die Benefiz-Konzerte für notleidende Kinder, seine Duette mit Popstars. Damit erfüllte
sich der Opernbotschafter Pavarotti einen Lebenstraum. Unsere Aufgabe war, das alles zu sortieren
und die einzelnen Abschnitte mit Pavarottis Musik in Zusammenhang zu setzen. Sie treibt die
emotionalen Momente der Handlung auf die Spitze.“
Produzent Nigel Sinclair lobt Paul Crowders Fähigkeit, angestaubtes Archivmaterial lebendig und
mitreißend zu gestalten: „Paul inszeniert sogar Fotografien so, dass sie zu bewegenden Szenarios
werden. Wie er sich beim Schnitt an Pavarottis Arien orientiert – das ist, als würde er mit Musik
malen.“
Eine Schlüsselfunktion übernahm auch Toningenieur Chris Jenkins, der drei Mal mit dem Oscar
ausgezeichnet wurde: für MAD MAX: FURY ROAD („Mad Max: Fury Road“, 2015), DER LETZTE
MOHIKANER („The Last of the Mohicans“, 1992) sowie JENSEITS VON AFRIKA („Out of Africa“,
1985). In den legendären Abbey Road Studios vereinte Jenkins Pavarottis Stimmgewalt mit der
Surround-Technik von Dolby Atmos. Dabei suchte er nach einem neuen Weg, die ganze Wucht der
menschlichen Stimme ins Kino zu transportieren – mit der Sinnlichkeit, Verve und Brillanz eines
Live-Auftritts.
„Die menschliche Stimme ist das Herz unseres Films“, erklart Jenkins. „Denn sie ist das starkste
Instrument von allen. Kein anderes beherrscht sämtliche musikalischen Stilrichtungen und die
Klaviatur menschlicher Emotionen. Und es gibt sicher kein exquisiteres Instrument als die Stimme
Pavarottis. Deshalb entzog sie sich auch jeder Kategorisierung und erreichte ein so breites
Publikum. Pavarotti vermochte jene universellen Gefühle auszudrücken, die wir in allen großen
Kunstwerken suchen.“
Für Regisseur Ron Howard war der Sound ein unverzichtbares „Instrument“, um auch Zuschauer
abzuholen, die sich nicht mit Oper auskennen. Echten Opern-Fans geht nichts über den
unverfalschten Klang „in natura“. Dieses Projekt bot die Gelegenheit zu zeigen, wie nah modernste
Technologie dem Live-Erlebnis kommt. „Der Sound wird das Publikum umhauen, denn er trifft
mitten ins Herz“, so Howard. „Chris Jenkins hat das möglich gemacht. Und ich hoffe, dass Kenner
wie auch Laien dieses einzigartige Erlebnis goutieren werden.“
Der Dolby-Atmos-Soundtrack fangt Pavarottis Stimme in verschiedensten Umgebungen ein. „Mal
soll das Publikum den Eindruck haben, mit Luciano allein im Proberaum zu sein“, führt Chris Jenkins
aus. „Dann wieder sind wir in Brasilien, sitzen in einem Konzertsaal oder mit den drei Tenören in
einer Open-air-Arena. Dank Dolby Atmos können wir den Klang jederzeit entsprechend anpassen.“
Um den Ton möglichst authentisch zu gestalten, nutzte Jenkins eine weitere Aufnahmetechnik: Er
„verstarkte“ das Orchester. „Wir nahmen die separaten Tonspuren mit Lucianos Gesang und die des
Orchesters in den Abbey Road Studios neu auf – mit zwölf Mikrofonen, die überall im Studio verteilt
waren. So wurde der Raumklang in einem Filmtheater simuliert. Jetzt kommt der Sound den
Originalaufnahmen zwar sehr nahe, hat aber eine zusätzliche Tiefe, die sich sonst nicht erzielen
lasst.“
Authentizitat blieb jedoch oberstes Gebot. „Bei bestimmten Bildern muss die Körnigkeit erhalten
bleiben, weil wir sie dadurch sofort der Vergangenheit zuordnen“, fahrt Jenkins fort. „Dasselbe gilt
für manche Tonaufnahmen. Es sollte auf keinen Fall alles makellos klingen, nur weil wir technisch
dazu in der Lage sind. Wenn aber auf eine alte Mono-Aufnahme Zubin Mehta folgt, der ein 80-
köpfiges Orchester dirigiert, darf der akustische Bruch auch nicht zu krass sein. Das war die größte
Herausforderung: den Sound von ,klein‘ und intim zu voller Wucht anschwellen zu lassen, ohne
dabei die emotionale Reise im Vordergrund aus den Augen zu verlieren.“
Auch Chris Jenkins merkt an, dass er sich dem Star des Films stark verbunden fühlt: „Würde
Pavarotti noch leben und könnte unseren Film sehen, dann würde ich mir wünschen, dass er
zufrieden wäre; dass wir ihm und seiner Stimme Respekt zollen, indem wir sie unangetastet lassen
und mit Liebe honorieren.“
DIE STIMME
Was zeichnete Luciano Pavarottis Stimme aus, die unzählige Menschen berührte?
Selbstverständlich hatte der Tenor eine erstaunliche Bandbreite. Schon zu Beginn seiner Karriere
traf er scheinbar mühelos die gefürchteten neun hohen Cs in Donizettis „Die Regimentstochter“. Die
meisten Tenöre wandeln die Note in ein B ab, das schon schwer genug zu meistern ist – nicht so
Pavarotti. Er schrieb Operngeschichte und wurde als „König des hohen C“ gefeiert. Kritiker
schwarmten von seiner „honigsüßen“ Stimme. Doch Pavarottis Kunst ging über technische
Virtuosität und kristallklaren Klang weit hinaus. In seinem Auftreten lag eine unwiderstehliche
Vitalitat und Herzenswarme, die sich direkt auf den Zuhörer übertrug. Bis heute ist diese „Seele“ in
Pavarottis Gesang schwer in Worte zu fassen.
„Kein anderer hatte eine so reine Stimme“, sagt Dickon Stainer, CEO von Universal Music (Klassik
und Jazz) und ausführender Produzent des Films. „Man erkennt Pavarotti im Bruchteil einer
Sekunde, auch an der Diktion. Er konzentrierte sich auf jedes einzelne Wort, jede Note. Diese
Kompromisslosigkeit äußerte sich in einer Kraft und Schönheit des Ausdrucks, die jeden erreichte.
Immer.“
Als Vorsitzender der Classical Music Group bei Decca Records, wo Pavarotti lange unter Vertrag war,
spielte Stainer eine wichtige Rolle bei der Realisierung von PAVAROTTI. „Ohne Decca ware
Pavarotti nicht der Pavarotti“, betont Ron Howard. „Die Unterstützung des Labels war für uns
unschatzbar.“
Pavarottis erste Aufnahmen für Decca entstanden 1964. In sechs Jahren sang er elf Opern und
Verdis „Requiem“ ein – Meilensteine seiner Karriere. Später nahm Decca auch die heißeste
Boygroup der 1990er Jahre unter Vertrag: die drei Tenöre Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und
José Carreras, die zum Pop-Phänomen wurden, als sie 1990 in Rom die Fußballweltmeisterschaft
eröffneten – vor über einer Milliarde TV-Zuschauern. Dieser sensationelle Auftritt, bei dem jeder der
drei die Kollegen zu neuen Höhenflügen anstachelte – atemberaubender Gipfel: „Nessun dorma“ –,
war buchstäblich ein weltbewegendes Ereignis. Plötzlich summten sogar Sport-Fans Opernarien, die
drei Tenöre füllten Stadien wie sonst Bruce Springsteen oder die Rolling Stones.
„Das Kapitel über die drei Tenöre und ihren enormen Erfolg bedeutet mir viel“, so Dickon Stainer.
„Vielen ist heute wahrscheinlich gar nicht mehr bewusst, wie groß das Trio war. Die drei waren die
größte ‚Band‘ der Welt! Dabei hatten sie bis dahin nie zusammen gesungen. So etwas wie diesen
Auftritt in Rom hatte die Welt noch nicht gesehen. Er hat die gesamte Musikindustrie verandert.“
Stainer ist überzeugt, dass nicht nur Pavarottis wundervolle Stimme überdauern wird, sondern auch
die Person selbst. „Er war der Sohn eines Bäckers und wurde der größte Star der Welt. Luciano
Pavarotti war aber auch ein sozial engagierter Mensch, der alles teilen wollte. Ihm ist gelungen, was
andere nicht vermochten: Er sprengte sämtliche Genre-Grenzen. Er hatte diese magische Fähigkeit,
Menschen auf der ganzen Welt zu begeistern.“
DER MANN
Luciano Pavarotti wurde am 12. Oktober 1935 in Modena geboren. Sein Vater war Bäcker und
Amateur-Tenor. Schon als Junge eiferte Luciano seinem Vater und seinem Idol Enrico Caruso nach.
Dass der Volksschullehrer aus bescheidenen Verhaltnissen zum weltberühmten „König des hohen C“
aufsteigen würde, konnte niemand ahnen – und ebenso wenig, dass Pavarotti Fans gewinnen
würde, die nie zuvor eine Oper gehört hatten.
Lucianos Mutter förderte sein Talent. Aber erst nachdem er einen regionalen Gesangswettbewerb
gewonnen hatte, befasste sich Pavarotti ernsthaft mit der Musik und nahm Unterricht. 1961 gab er
als Rodolfo in Puccinis „La Bohème“ sein Bühnendebüt und beeindruckte mit Einfühlungsvermögen
und Natürlichkeit. Im Verlauf der 1960er Jahre machte sich Pavarotti langsam aber stetig einen
Namen. Gelobt wurde nicht nur sein Stimmumfang, sondern auch die maßlose Freude und
Lebenslust, die er ausstrahlte. Berühmt wurde Pavarotti schließlich als Partner der beliebten
Sopranistin Joan Sutherland alias „la stupenda“.
In den 1970ern, auf dem Zenit seiner Stimmgewalt und Entertainer-Qualitäten, entwickelte sich
Pavarotti zum internationalen Superstar und Liebling der Medien. Während die Oper an Einfluss
einbüßte, stieg sein Stern rasant. Pavarotti trat weltweit auf, unterhielt in Talkshows mit Witz – und
seinen Kochkünsten. Dennoch litt er sein Leben lang unter Lampenfieber. 1973 brach dem Star eines
Abends dermaßen der Schweiß aus, dass er auf der Bühne ein großes weißes Taschentuch parat
hielt. Es wurde sein Markenzeichen. In den 1980ern war Pavarotti der höchstbezahlte Sänger der
Operngeschichte. In den 1990ern füllte er mit den drei Tenören Stadien und legte das erfolgreichste
Klassikalbum aller Zeiten vor.
Luciano Pavarotti hat zu Lebzeiten über 100 Millionen Tonträger verkauft. Vielleicht bestand das
Geheimnis seines überwältigenden Erfolgs darin, dass er jedem Einzelnen das Gefühl gab, er singe
nur für ihn allein. Tatsachlich sang „The People's Tenor“ am liebsten für ganz „normale“ Leute und
machte es sich zur Aufgabe, die Oper einem Massenpublikum zugänglich zu machen. Von 1992 bis
2003 organisierte er in seiner Heimatstadt Modena die jährlichen Benefiz-Konzerte „Pavarotti and
Friends“, bei denen er auch mit Rock- und Pop-Größen auftrat. Zu diesen „Freunden“ zahlten Sting,
Queen, Elton John, James Brown, Lou Reed, Bob Geldof, Bryan Adams, Andrea Bocelli, Meat Loaf,
Michael Bolton, Sheryl Crow, Liza Minnelli, Eric Clapton, Céline Dion, Stevie Wonder, die Spice Girls,
Natalie Cole, B.B. King, Enrique Iglesias, Deep Purple und Tom Jones. Sogar der Dalai Lama, Michael
Douglas und Catherine Zeta-Jones waren dabei. Der Erlös ging an humanitäre Organisationen wie
die Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen und das britische Hilfswerk für Kinder in Kriegsgebieten.
Luciano Pavarotti machte allerdings nicht nur mit seinem sozialen Engagement von sich reden,
sondern auch mit privaten Skandalen, Ehekrisen und Primadonna-Verhalten, was enttäuschte
Kritiker und Opern-Fans dem wachsenden Druck seiner Popularität zuschrieben: Der Ruhm
kompromittiere Pavarottis Kunst. Auch dass er Opernarien in akustisch minderwertigen Stadien
„verheizte“, war Klassik-Puristen ein Dorn im Auge. Pavarottis Lebensfreude und Tatendrang
konnte das alles jedoch nichts anhaben.
„Pavarotti war ein toller, liebenswürdiger Kerl“, sagt Ron Howard. „Aber er war auch ein Charmeur
und schlauer Taktiker, der seinen Einfluss geltend zu machen wusste. Ich denke, dass beide Seiten
im Film anklingen. Zu den witzigsten Szenen gehören sicher die, in denen er seine Macht austestet.
Es ist schon amüsant zu beobachten, wie er schmeichelt und schimpft, bis er endlich bekommt, was
er will. Immerhin hat Pavarotti immer wieder neue Wege beschritten.“
Und es machte ihm Spaß, seine Prominenz zu seinem Vorteil zu nutzen. Trotzdem legte Pavarotti
Wert darauf, sich wenigstens ein Stück weit gegen den Ruhm zu verwahren und der Junge aus der
italienischen Provinz zu bleiben, für den es nichts Schöneres gibt als singen. „Er hat sein Dorf quasi
überallhin mitgenommen“, erzahlt Nicholas Ferrall, ausführender Produzent (THE BEATLES: EIGHT
DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS) und Inhaber von White Horse Pictures. „Nach China brachte
er Pasta und Käse mit. Er reiste mit Töpfen und Pfannen, um sich jederzeit selbst etwas kochen zu
können. Offenbar wollte er sogar auf Tournee ein möglichst normales Leben führen, auch wenn es
drumherum recht pompös und chaotisch zuging.“
„Pavarotti ist sein Leben lang der Junge aus der Kleinstadt geblieben“, fügt Cassidy Hartmann von
White Horse Pictures an, die ebenfalls zum Produzententeam von THE BEATLES: EIGHT DAYS A
WEEK – THE TOURING YEARS zählte und bei PAVAROTTI als Beraterin am Drehbuch beteiligt war.
„Trotz seines gigantischen Erfolgs ist er bodenständig geblieben, deshalb fühlten sich die Leute
auch so stark zu ihm hingezogen. Ich hoffe, dass unser Film jeden dazu ermutigt, sich selbst treu zu
bleiben.“
DER WOHLTÄTER
Wie jeder Mensch, der globale Berühmtheit von surrealen Ausmaßen erlangt, war Pavarotti
zuweilen damit überfordert. Er sah seinen Ruhm aber auch als Mittel, Gutes zu tun. Zu den
bestechendsten Momenten des Films gehört sicher Pavarottis Treffen mit Prinzessin Diana im Jahr
1991. In ihr sah er ein Vorbild, wie man seine Berühmtheit für gute Zwecke einsetzt.
„Lucianos Freundschaft mit Prinzessin Diana war ein ganz wichtiger Aspekt, das wurde uns bei der
Sichtung des Materials schnell klar“, berichtet Ron Howard. „Er war richtig verknallt in sie, aber rein
platonisch. Die beiden haben einander bewundert. Diana hat Luciano gezeigt, dass es sehr
befriedigend sein kann, Hilfsorganisationen nicht nur finanziell zu unterstützen, sondern auch durch
persönlichen Einsatz. Das hat er den Rest seines Lebens beherzigt.“
Das Bedürfnis, mehr zu tun, führte zu den ersten „Pavarotti and Friends“-Konzerten 1992 und zu
Pavarottis Freundschaft mit einer weiteren Ikone, die für ihr soziales Engagement bekannt ist: Bono
von U2.
Auf dem Höhepunkt des Bosnienkrieges plante Pavarotti, der als Kind den Zweiten Weltkrieg
miterleben musste, ein Konzert zugunsten bosnischer Kinder. Dafür wollte er möglichst viele
namhafte Künstler zusammenbringen. Bono erinnert sich, wie Pavarotti ihn in Dublin anrief, erst
seine Haushälterin beschwatzte und dann Bono drängte, einen Song für das Konzert zu schreiben.
„Luciano gewinnt jeden Wettbewerb in emotionalem Armdrücken“, erzahlt ein amüsierter Bono in
PAVAROTTI. „Also landete ich selbstredend in Modena.“
Das folgende Treffen war der Beginn einer weiteren Freundschaft fürs Leben. Bono schrieb den
eindringlichen Song „Miss Sarajevo“, mit Pavarotti als Gaststar. „Die beiden standen sich sehr nahe.
Das wird in dem Interview, das Bono uns gegeben hat, mehr als deutlich“, sagt Ron Howard. „Das
Gesprach mit Bono ist ein Geschenk für den Film, weil er tatsachlich Lucianos ‚X-Faktor‘ beschreiben
kann – nämlich wie er seine geballte Lebensfreude und Erfahrung in seine Musik und sein
humanitäres Engagement einbrachte. Das hatten die beiden gemeinsam.“
Das Projekt „Pavarotti and Friends“ war ein solcher Erfolg, dass die Benefiz-Konzerte ein Jahrzehnt
lang fortgesetzt wurden und Millionen von Spendengeldern einbrachten – für Bosnien, Guatemala,
Kosovo, Beirut und den Irak. 1998 wurde Luciano Pavarotti zum UN-Friedensbotschafter ernannt,
2001 verlieh ihm der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte für seine
Verdienste den Nansen-Flüchtlingspreis.
„Viele Künstler unterstützen Hilfsorganisationen, aber Lucianos konzertierter Ansatz und seine
Hingabe, vor allem in spateren Jahren, war wirklich außergewöhnlich“, lobt Ron Howard. „Für die
‚Friends‘-Konzerte musste er sogar Kritik einstecken, weil er Oper mit Popmusik verwässerte. Aber
das Projekt hat enorme Summen eingebracht und wirklich viel bewirkt.“
Wie in seiner Musik spiegelte sich Pavarottis unbändige Lebensfreude auch in seiner wohltätigen
Arbeit wider. Nicoletta Mantovani hofft, dass das Publikum genau diese Erkenntnis aus PAVAROTTI
mitnimmt. Der Film begleitet einen großen Künstler mit starker Persönlichkeit auch in schwachen
Momenten, zeigt Höhen und Tiefen und schlägt auch melancholische Töne an. Aber die Freude
überwiegt.
„Luciano wollte seine positive Lebenseinstellung jedem vermitteln“, sagt Nicoletta Mantovani. „Er
glaubte, dass wir jede Minute auskosten sollten, und das hat er getan. Er war ein großer Künstler,
aber er wusste, dass Talent allein nicht ausreicht. Er glaubte an Disziplin und Hingabe. Jedes Konzert
sollte besser werden als das vorherige. Genieße, was du tust, aber gib immer auch etwas zurück. Das
war Lucianos Schlüssel zum Glück, sein Lebensmotto. Und daran hat er sich gehalten.“
BIOGRAFIEN / STAB
RON HOWARD
Regisseur / Produzent
Oscar-Preisträger RON HOWARD gehört zu den erfolgreichsten Filmemachern seiner Generation.
Seine Kinohits sämtlicher Genres reichen von Komödien wie SPLASH: JUNGFRAU AM HAKEN
(„Splash“, 1984) bis zu den Professor-Langdon-Thrillern mit Tom Hanks.
Für A BEAUTIFUL MIND – GENIE UND WAHNSINN („A Beautiful Mind“, 2001) gewann Howard den
Oscar für die beste Regie. Das Drama mit Russell Crowe wurde zudem als bester Film und in den
Kategorien Drehbuch sowie Nebendarstellerin (Jennifer Connelly) ausgezeichnet und mit vier
Golden Globes prämiert. Die Directors Guild of America (DGA) kürte Howard zum Regisseur des
Jahres. Des Weiteren konnte er gemeinsam mit seinem langjährigen Produktionspartner Brian
Grazer den erstmals vergebenen Awareness Award der National Mental Health Awareness
Campaign entgegennehmen.
Die DGA würdigte Howard erstmals für APOLLO 13 („Apollo 13“, 1995) als besten Regisseur. Das
Astronauten-Drama erhielt neun Oscar-Nominierungen und gewann für Schnitt und Sound. Das
Ensemble um Star Tom Hanks wurde zudem mit dem Screen Actors Guild Award ausgezeichnet, ein
weiterer ging an Ed Harris als besten Nebendarsteller.
Ron Howards Karriere begann schon als Kind – vor der Kamera. Die beliebten Serien „The Andy
Griffith Show“ (1960–1968) sowie „Happy Days“ (1974–1984) machten den jungen Schauspieler
berühmt, auf der Leinwand fiel er vor allem in AMERICAN GRAFFITI („American Graffiti“, 1973) von
George Lucas und in DER SCHARFSCHÜTZE („The Shootist“, 1976) neben John Wayne auf.
1977 gab Howard mit GIB GAS… UND LASST EUCH NICHT ERWISCHEN („Grand Theft Auto“) sein
Regiedebüt. Nach dem großen Erfolg von SPLASH: JUNGFRAU AM HAKEN gründete er gemeinsam
mit Produzent Brian Grazer die Produktionsfirma Imagine Entertainment. Allein 2009 erhielt das
Duo für seine Verdienste den Milestone Award der Producers Guild of America und den Big Apple
Award der renommierten Tisch School of Cinematic Art (New York University). 2010 folgte der
Humanitarian Award des Simon Wiesenthal Centers, im selben Jahr verlieh das Chicago Film Festival
Ron Howard den Gold Hugo – Career Achievement Award. Seit Dezember 2015 hat der
Starregisseur zudem nicht nur einen, sondern zwei Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame.
Ron Howards bekannteste Filme aus 35 Jahren: COCOON („Cocoon“, 1985; zwei Oscars), WILLOW
(„Willow“, 1988), EINE WAHNSINNSFAMILIE („Parenthood“, 1989) mit Steve Martin, BACKDRAFT –
MÄNNER, DIE DURCHS FEUER GEHEN („Backdraft“, 1991), IN EINEM FERNEN LAND („Far and
Away“, 1992) mit Tom Cruise, KOPFGELD („Ransom“, 1996) mit Mel Gibson, DER GRINCH („How
the Grinch Stole Christmas“, 2000), DAS COMEBACK („Cinderella Man“, 2005) mit Russell Crowe,
THE DA VINCI CODE – SAKRILEG („The Da Vinci Code“, 2006), ILLUMINATI („Angels & Demons“,
2009) sowie INFERNO („Inferno“, 2016) nach den Bestsellern von Dan Brown, FROST/NIXON
(„Frost/Nixon“, 2008; fünf Oscar-Nominierungen), RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013)
sowie IM HERZEN DER SEE („In the Heart of the Sea“, 2015) mit Chris Hemsworth und SOLO: A
STAR WARS STORY („Solo: A Star Wars Story“, 2018).
Howards hochgelobte Dokumentation THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING
YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016) erntete fünf Emmy-
Nominierungen und gewann den Grammy für den besten Musikfilm.
Bereits 2013 wurde Ron Howard in die Television Hall of Fame aufgenommen. Nach preisgekrönten
Produktionen wie „From the Earth to the Moon“ (1998) und der Kultserie „Arrested Development“
(seit 2003) zeichnet er als ausführender Produzent seit 2016 für die Sci-Fi-Serie „Mars“ und die
Anthologie „Genius“ (2017–2018) verantwortlich. Beide Staffeln konnten insgesamt 17 Emmy-
Nominierungen verbuchen.
Zuletzt hat der Regisseur das Drama HILLBILLY ELEGY mit Amy Adams und Glenn Close abgedreht.
Howards aktuelles Projekt ist die Doku REBUILDING PARADISE über den Wiederaufbau der
kalifornischen Ortschaft Paradise, die 2018 von verheerenden Waldbränden zerstört wurde.
NIGEL SINCLAIR
Produzent
Seit 2014 leitet NIGEL SINCLAIR mit seinem langjährigen Geschäftspartner Guy East White Horse
Pictures. Bereits 1996 gründete das Duo seine erste unabhängige Produktionsfirma Intermedia
Films, aus der wiederum 2003 Spitfire Picture hervorging. 2007 unterzeichnete Spitfire einen First-
Look-Deal mit den britischen Hammer-Studios.
Sinclairs Laufbahn begann als CEO und stellvertretender Vorsitzender von Exclusive Media, wo er
die unabhängige Finanzierung, Produktion sowie den weltweiten Vertrieb von Spiel- und
Dokumentarfilmen verantwortete. Zu seinen Projekten zahlte beispielsweise END OF WATCH („End
of Watch“, 2012) mit Jake Gyllenhaal. Bei Ron Howards Formel-1-Drama RUSH: ALLES FÜR DEN
SIEG („Rush“, 2013) fungierte Sinclair als ausführender Produzent.
Als leitender Produzent bei White Horse Pictures hat sich Sinclair auf Dokumentationen
spezialisiert. Zu seinen Projekten zählen die Grammy-Gewinner THE BEATLES: EIGHT DAYS A
WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016) von
Ron Howard sowie FOO FIGHTERS: BACK AND FORTH (2011), die mit einem Oscar ausgezeichnete
Sport-Doku UNGESCHLAGEN („Undefeated“, 2011), die Emmy-prämierten Titel GEORGE
HARRISON: LIVING IN THE MATERIAL WORLD (2011) sowie „No Direction Home: Bob Dylan“
(2005) von Martin Scorsese und AMAZING JOURNEY: THE STORY OF THE WHO („Amazing
Journey: The Story of The Who“, 2007).
Gemeinsam mit seinen Partnern bei White Horse, Nick Ferrall, Jeanne Elfant Festa sowie Cassidy
Hartmann, betreute Sinclair zudem THE APOLLO (2019) über das berühmte Apollo Theater in
Harlem. Inzwischen bereitet das Team Dokumentationen über die Bee Gees und den Ozeanriesen
„Queen Mary“ vor.
Der Brite Nigel Sinclair absolvierte die Cambridge University und schloss sein Jura-Studium an der
Columbia in New York ab. Im Jahr 2000 wurde er von Queen Elizabeth II. zum Commander of the
Order of the British Empire (CBE) ernannt. Seine Credits als ausführender Produzent umfassen SIE
LIEBT IHN – SIE LIEBT IHN NICHT („Sliding Doors“) mit Gwyneth Paltrow, HILARY UND JACKIE
(„Hilary and Jackie“, beide 1998), DER STILLE AMERIKANER („The Quiet American“, 2002) mit
Michael Caine, DAS LEBEN DES DAVID GALE („The Life of David Gale“) mit Kate Winslet und Kevin
Spacey sowie TERMINATOR 3 – REBELLION DER MASCHINEN („Terminator 3: Rise of the
Machines“, beide 2003).
BRIAN GRAZER
Produzent
BRIAN GRAZER ist seit 40 Jahren in der Filmbranche tätig und wurde vielfach ausgezeichnet. Seine
erste Oscar-Nominierung erhielt er für das Drehbuch zu Ron Howards Komödie SPLASH:
JUNGFRAU AM HAKEN („Splash“, 1984). Als Produzent konkurrierte Grazer bislang drei Mal um den
Oscar für den besten Film und konnte die Trophäe für A BEAUTIFUL MIND – GENIE UND
WAHNSINN („A Beautiful Mind“, 2001) entgegennehmen. Weitere Nominierungen erhielt er für
APOLLO 13 („Apollo 13“) und FROST/NIXON („Frost/Nixon“, 2008). Für APOLLO 13 kürte ihn die
Producers Guild of America (PGA) zum Filmproduzenten des Jahres.
Grazers Film- und Fernsehproduktionen sind für insgesamt 43 Oscars und 195 Emmys nominiert
worden und haben weltweit 13,5 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet, wenn man Kino- und
Video-Einspiel plus Merchandise- und Musikeinnahmen zusammenrechnet. Die PGA erkannte
seinen enormen kommerziellen wie künstlerischen Erfolg bereits 2001 an, als sie Grazer für sein
Lebenswerk ehrte. 2003 schloss sich die ShoWest an. Das Time Magazine setzte Grazer 2007 auf
seine Liste der 100 einflussreichsten Menschen.
2009 wurden Grazer und sein Kreativpartner Ron Howard mit dem Milestone Award der PGA
ausgezeichnet. Die Tisch School of Cinematic Art (New York University) würdigte das Duo mit dem
Big Apple Award. 2010 folgte der Humanitarian Award des Simon Wiesenthal Centers. 2011 erhielt
Grazer den Filmmaker Award der Motion Picture Sound Editors, 2013 verlieh ihm die PromaxBDA
(The Entertainment Marketing Association) einen weiteren Preis für sein Lebenswerk. Sein
Engagement für wohltätige Zwecke wurde 2012 mit dem Innovation and Vision Award der Alfred
Mann Foundation gewürdigt, 2013 folgte der Abe Burrows Entertainment Award der Alzheimer's
Association.
Grazers Sachbuch „A Curious Mind: The Secret to a Bigger Life“, in dem er Gesprache mit
Wissenschaftlern, Spionen, Abenteurern und Führungskräften veröffentlichte, avancierte 2005 zum
New York Times-Bestseller. Im September 2019 erschien der Nachfolger „Face to Face: Stories on
the Power of Human Connection“.
Nach HILLBILLY ELEGY sowie REBUILDING PARADISE von Ron Howard widmet sich der Produzent
demnächst der Musical-Adaption TICK, TICK… BOOM von Lin-Manuel Miranda, dem Familienfilm
CURIOUS GEORGE (bei uns als „Coco, der neugierige Affe“ bekannt), David Gordon Greens Remake
von FRIDAY NIGHT LIGHTS und „Wu-Tang: An American Saga“. Angekündigt ist außerdem THE
LOST SYMBOL, der nächste Thriller der Dan-Brown-Reihe um Professor Langdon, die Grazer
gemeinsam mit Howard produziert.
Eine kleine Auswahl aus Brian Grazers umfangreicher Filmografie: SPIONE WIE WIR („Spies Like
Us“, 1985) mit Chevy Chase, KINDERGARTEN COP („Kindergarten Cop“, 1990) mit Arnold
Schwarzenegger, MY GIRL – MEINE ERSTE LIEBE („My Girl“, 1991), DER VERRÜCKTE PROFESSOR
(„The Nutty Professor“), KOPFGELD („Ransom“, beide 1996), DER DUMMSCHWÄTZER („Liar Liar“,
1997) sowie DER GRINCH („How the Grinch Stole Christmas“, 2000) mit Jim Carrey, BLUE CRUSH
(„Blue Crush“), 8 MILE („8 Mile“, beide 2002), DAS COMEBACK („Cinderella Man“, 2005), INSIDE
MAN („The Inside Man“, 2006) von Spike Lee, AMERICAN GANGSTER („American Gangster“, 2007)
sowie ROBIN HOOD („Robin Hood“, 2010) von Ridley Scott, DER FREMDE SOHN („The
Changeling“, 2008) sowie J. EDGAR („J. Edgar“, 2011) von Clint Eastwood, RUSH: ALLES FÜR DEN
SIEG („Rush“, 2013), THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles:
Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016) und BARRY SEAL: ONLY IN AMERICA („American
Made“, 2017) mit Tom Cruise. Die Actionkomödie BAD SPIES („The Spy Who Dumped Me“, 2018)
mit Mila Kunis gewann den People's Choice Award.
Darüber hinaus zeichnete Brian Grazer als ausführender Produzent für folgende Serien
verantwortlich: „Felicity“ (1998–2002), „From the Earth to the Moon“ (1998, Emmy für die beste
Miniserie), „24: Twenty Four“ (2001–2010; zwei Golden Globes, 20 Emmys), „Arrested
Development“ (Emmy 2004 für die beste Comedyserie), „Friday Night Lights“ (2006–2011), „Lie to
Me“ (2009–2011) mit Tim Roth, „Parenthood“ (2010–2012, nach dem Kinohit EINE
WAHNSINNSFAMILIE), „Empire“ (2015–2019) mit Terrence Howard als Hip-Hop-Mogul, „Mars“
(2016–2018) sowie „Genius“ (2017-2018, 17 Emmy-Nominierungen).
Die von Brian Grazer produzierte Oscar-Gala 2012, moderiert von Billy Crystal, sahen weltweit rund
76 Millionen Zuschauer.
Der renommierte Produzent begann seine Laufbahn mit der Entwicklung von Fernsehprojekten. In
seiner Funktion als ausführender Produzent eines TV-Piloten für Paramount Pictures lernte Grazer
Anfang der 1980er Jahre seinen Freund und Geschäftspartner Ron Howard kennen. Ihre
Zusammenarbeit begann mit Howards Komödien NIGHTSHIFT: DAS LEICHENHAUS FLIPPT
VÖLLIG AUS („Night Shift“, 1982) sowie SPLASH: JUNGFRAU AM HAKEN („Splash“, 1984). 1986
gründete das Duo dann seine eigene Produktionsfirma Imagine Entertainment.
MICHAEL ROSENBERG
Produzent
MICHAEL ROSENBERG leitet gemeinsam mit den Oscar-Preisträgern Ron Howard und Brian Grazer
Imagine Entertainment. Die Produktionen der Firma haben weltweit 13,5 Milliarden Dollar Umsatz
(Kino-, DVD- plus Videospiel-Einnahmen) erwirtschaftet und wurden mit mehr als 60 Preisen
ausgezeichnet, darunter zehn Oscars und 46 Emmys.
Rosenberg stieß 1988 als Vice President Marketing und Vertrieb zu Imagine und brachte Erfolge wie
EINE WAHNSINNSFAMILIE („Parenthood“, 1989), BACKDRAFT – MÄNNER, DIE DURCHS FEUER
GEHEN („Backdraft“, 1991), APOLLO 13 („Apollo 13“, 1995), DER VERRÜCKTE PROFESSOR („The
Nutty Professor“) und KOPFGELD („Ransom“, beide 1996) in die Kinos. 1998 wurde er zum
Vorsitzenden befördert. In dieser Funktion beaufsichtigte Rosenberg weiterhin Marketing, Werbung
sowie den Vertrieb sämtlicher Imagine-Kinotitel, inklusive des Oscar-prämierten Dramas A
BEAUTIFUL MIND – GENIE UND WAHNSINN („A Beautiful Mind“, 2001), 8 MILE („8 Mile“, 2002),
THE DA VINCI CODE – SAKRILEG („The Da Vinci Code“), INSIDE MAN („The Inside Man“, beide
2006), AMERICAN GANGSTER („American Gangster“, 2007), FROST/NIXON („Frost/Nixon“, 2008),
J. EDGAR („J. Edgar“, 2011) und RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013). Gleiches gilt für TV-
Projekte wie „Felicity“ (1998–2002), „From the Earth to the Moon“ (1998, Emmy für die beste
Miniserie), „24: Twenty Four“ (2001–2010; zwei Golden Globes, 20 Emmys), „Arrested
Development“ (Emmy 2004 für die beste Comedyserie), die Doku-Reihe „Breakthrough“ (seit 2015),
„Empire“ (2015–2019), „Mars“ (2016–2018) und „Genius“ (2017–2018, 17 Emmy-Nominierungen).
Bei der 84. Verleihung der Academy Awards 2012 unterstützte Rosenberg als Co-Produzent Brian
Grazer. Bei KATY PERRY: PART OF ME („Katy Perry: Part of Me“, 2012) und THE BEATLES: EIGHT
DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“,
2016) von Ron Howard fungierte er zudem als ausführender Produzent.
Bevor er zu Imagine Entertainment stieß, war Michael Rosenberg Vorsitzender der Saul Zaentz
Production Company und Fantasy Films in Berkeley, Kalifornien. Unter seiner Ägide entstanden
Klassiker wie EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST („One Flew Over the Cuckoo's Nest“, 1975),
AMADEUS („Amadeus“, 1984) sowie DER ENGLISCHE PATIENT („The English Patient“, 1996).
JEANNE ELFANT FESTA
Produzentin
JEANNE ELFANT FESTA zählt zur Geschäftsführung von White Horse Pictures und beaufsichtigt
insbesondere den Bereich Dokumentarfilm. Zuvor leitete sie ihre eigene Produktionsfirma Piper
Club Productions und hatte einen First-Look-Deal mit Nigel Sinclairs Exclusive Media. Gemeinsam
realisierten sie die Grammy-prämierte Doku FOO FIGHTERS: BACK AND FORTH (2011).
Im Hause White Horse Pictures gehörte Elfant Festa zum Produzententeam von Ron Howards
Dokumentation THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight
Days a Week – The Touring Years“, 2016), die zwei Emmys, einen Grammy sowie eine BAFTA-
Nominierung verbuchen konnte, und von THE APOLLO (2019), der beim Tribeca Film Festival
uraufgeführt wurde.
Derzeit betreut sie neben diversen weiteren Projekten ein Biopic über Keith Moon, den
exzentrischen Drummer von The Who, und eine autorisierte Dokumentation über die Bee Gees, bei
der der Oscar-nominierte Produzent Frank Marshall Regie führen wird.
MARK MONROE
Drehbuch / Ausführender Produzent
MARK MONROE studierte Journalistik an der University of Oklahoma und stieg als
Nachrichtenredakteur bei CNN in die Fernsehbranche ein. Seitdem hat er sich als preisgekrönter
Autor von Dokumentationen sowie als Filmemacher einen Namen gemacht. Viele Projekte realisiert
er mit seiner Produktionsfirma Diamond Docs.
Monroes Kinoarbeiten umfassen UNSERE GROSSE KLEINE FARM („The Biggest Little Farm“, 2018),
die Oscar-gekrönte Doku IKARUS („Icarus“), HELL ON EARTH: THE FALL OF SYRIA AND THE RISE
OF ISIS („Hell on Earth: The Fall of Syria and the Rise of ISIS“, beide 2017), THE BEATLES: EIGHT
DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“),
BEFORE THE FLOOD („Before the Flood“, beide 2016), ANOTHER WORLD („Another World“, 2014),
MISSION BLUE („Mission Blue“; Berlinale 2014, Netflix), THE SUMMIT – GIPFEL DES TODES („The
Summit“, 2012), DIE BUCHT („The Cove“; Oscar 2010) sowie AMAZING JOURNEY: THE STORY OF
THE WHO („Amazing Journey: The Story of The Who“, 2007).
Mark Monroes erstes Kinoprojekt als Autor war FUSSBALL VOM ANDEREN STERN – DIE
GESCHICHTE VON COSMOS NEW YORK („Once in a Lifetime: The Extraordinary Story of the New
York Cosmos“, 2006). Er erntete auf Anhieb eine Nominierung der Writers Guild of America für das
beste Doku-Drehbuch.
PAUL CROWDER
Schnitt / Ausführender Produzent
PAUL CROWDER war Musiker, bevor er sich dem Film zuwandte. Fünf Jahre spielte er in der Band
The Adventures. Dann zog der Brite 1989 von London nach Los Angeles und tourte zunächst mit Eric
Burdon, bevor er 1994 Flogging Molly gründete. In seiner Freizeit versuchte sich Crowder als Cutter
und lernte Skateboarder-Legende Stacy Peralta kennen.
Nach mehreren gemeinsamen TV-Arbeiten bot Peralta ihm an, den Schnitt seiner Doku über die
Skater-Szene im L.A. der 1970er Jahre zu übernehmen. DOGTOWN AND Z-BOYS („Dogtown and Z-
Boys“, 2001) gewann in Sundance den Publikumspreis und Peralta wurde als bester Regisseur
ausgezeichnet. Seine Doku erhielt zudem den Independent Spirit Award. Daraufhin gab Crowder
auch Peraltas RIDING GIANTS („Riding Giants“, 2004) den letzten Schliff und erntete für seinen
dynamischen Schnitt den Eddie der American Cinema Editors.
Mit FUSSBALL VOM ANDEREN STERN – DIE GESCHICHTE VON COSMOS NEW YORK („Once in a
Lifetime: The Extraordinary Story of the New York Cosmos“, 2006) gab Crowder schließlich sein
Regiedebüt. Bei der für einen Grammy nominierten Dokumentation AMAZING JOURNEY: THE
STORY OF THE WHO („Amazing Journey: The Story of The Who“, 2007) – sein erstes Projekt mit
Produzent Nigel Sinclair – übernahm Regisseur Crowder erneut selbst den Schnitt. In Eigenregie
folgten THE LAST PLAY AT SHEA (2010) und die Formel-1-Doku 1 (2013).
Bei Dave Grohls Regiedebüt SOUND CITY (2013) konzentrierte sich Crowder auf den Schnitt, bei
Ron Howards THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight
Days a Week – The Touring Years“, 2016) fungierte er zudem als ausführender Produzent.
2006 gründeten Paul Crowder, Autor Mark Monroe und Produzent Morgan Sackett Diamond Docs.
Die Produktionsfirma hat rund 35 Dokumentarfilme realisiert, darunter zwei Oscar-Gewinner.
Parallel macht er nach wie vor Musik, spielt die Scores für seine Filme ein und tritt mit seiner Band
The Automatics regelmäßig in Los Angeles auf.