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Frankfurt 02.03.13
Planung, Organisation und
Verantwortlichkeiten in klinischen
Studien
am Beispiel der DSHNHL-Studien
Viola Pöschel
DSHNHL-Studienzentrale Homburg/Saar
Klinik für Innere Medizin I
66421 Homburg
Planung einer klinischen Studie
ist langwierig
manchmal frustrierend
gleicht emotional einer Achterbahnfahrt
Frankfurt 02.03.13
Fragen zu Beginn der Planung
einer Investigator Initiated Trial (IIT)
Welches Patientenkollektiv?
Fragestellung langfristig wissenschaftlich interessant?
Primäres Studienziel?
Sekundäre Studienziele?
Wie viele Patienten sind notwendig, um welchen Unterschied aufzuzeigen ?
Studiendesign?
Rekrutierungsdauer?
Finanzierung? (u.a. Krebshilfe, BMBF, Industriepartner)
Internationale Studiengruppen als Partner?
Frankfurt 02.03.13
Lange bevor das Studienprotokoll
geschrieben wird
Diskussion in der
DSHNHL Studienleitung
DSHNHL Panel
Vorstellung Studientreffen
Frankfurt 02.03.13
Protokoll
mehrfaches Review
zum Schutz der Rechte, Sicherheit und des Wohlergehens der Patienten
ethische Aspekte z. B. Nutzen-Risiko-Verhältnis
gesetzliche und sicherheitsrelevante Vorgaben z. B. SAE-Management
wissenschaftlich-medizinische Aspekte z.B. Berücksichtigung aktuellster wissenschaftlicher Aspekte,
Referenzbeurteilung zur Qualitätssicherung
wissenschaftlich-technische Aspekte z. B. Datenvalidität / -management
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Referenzbeurteilungen in der
Optimal-Studie
Pathologie
Radiologie
Nuklearmedizin
Strahlentherapie
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Konsequenz aus einer deutlich
abweichenden Referenzhistologie
Falls eine Therapieänderung notwendig
ist, wird der Patient
NICHT aus der Studie ausgeschlossen
innerhalb der Studie weiter dokumentiert
und ausgewertet (Intention To Treat)
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Referenzradiologie
Bilder vom
initialen Staging
Restagings
1. Follow-up
Progress/Rezidiv werden überprüft
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Referenznuklearmedizin
FDG-PET Staging
FDG-PET definitives Restaging
Final PET-Panel-Votum: lokaler
Nuklearmediziner sowie 2 Mitglieder der
Referenznuklearmedizin (binäre
Entscheidung)
Timelines definitives PET
Teilweise zeitkritisch, v.a. bei Favourable Patients
->enger Kontakt zwischen Zentren, NUK lokal, RefNUK
und DSHNHL-Studienzentrale
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Referenzstrahlentherapie
Erstellt bei Bestrahlungsindikation einen
Bestrahlungsempfehlung
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Budgetplanung I
Finanzierung: z. B. über Krebshilfeantrag (Bearbeitung
ca. 6 Monate)
Prüfplanerstellung inkl. CRF
Projektmanagement
Referenzbeurteilung zur Qualitätssicherung inkl.
Infrastruktur
Regulatorische Kosten
Versicherung
Monitoring
Personalkosten in der Studienzentrale
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Budgetplanung II
Prüfersuche
Prüferhonorare
Datenmanagement inkl. Queries
SAE-Management
Biometrie
Sachkosten wie Druck, Labor, IT
Archivierung
Bericht
Audit / Inspektionen
Und vieles mehr… Frankfurt 02.03.13
Teilnehmende Zentren Festlegung teilnehmende Zentren, Kooperation mit ausl.
Partnern
- Interesse des Zentrums?
- Prüfer/Stellvetreter
- Ausreichend Patienten in Indikationsgebiet ?
- Ausreichend Mitarbeiter mit ausreichend Erfahrung ?
- Mitarbeiter ausreichend geschult?
- Ausreichend Kapazität (zeitl., räumlich, technisch)?
- Einholung notwendiger Formulare (Eignung des Prüfzentrums, Interessenskonflikt, Lebensläufe, Qualifikationsnachweise)
Abschluss notwendiger Verträge (inkl. Apotheke/NUK):
liegen oft (lange) in der Verwaltung
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Wer wird Prüfer?
Prüfer
Prüfer ist ein für die Durchführung der klinischen Prüfung ... in einer Prüfstelle verantwortlicher Arzt oder in begründeten Ausnahmefällen eine andere Person, deren Beruf ... für die Durchführung von Forschungen am Menschen qualifiziert. Wird eine klinische Prüfung in einer Prüfstelle von einer Gruppe von Personen durchgeführt, so ist der Prüfer der für die Durchführung verantwortliche Leiter dieser Gruppe.
AMG § 4 (25) modifiziert
Leiter der klinischen Prüfung (LKP):
in multizentrischen Prüfungen benennt der Sponsor einen Prüfer zum Leiter der klinischen Prüfung.
AMG § 4 (25) modifiziert
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Einreichung
Ethik und BOB (eine Auswahl) I
Bestätigung EudraCT
Begleitschreiben
Prüfplan
Sponsor (Vertreter)
Prüfstellen / Prüfer mit Stellvertreter / LKP
Nicht-ärztliche Prüfer
Prüferinformation
Charakterisierung Prüfmedikament
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Einreichung
Ethik und BOB (eine Auswahl) II
Gegenstand & Ziele der Prüfung
Anzahl, Alter & Geschlecht der Patienten
Auswahl der Patienten inkl. statistische Begründung
Begründung Geschlechtsverteilung
Nachbetreuung nach Ende der klinischen Prüfung
Ablehnungen
Bestätigung Aufklärung Datenschutz Frankfurt 02.03.13
Optimal>60 Studie
35 Ethikkommissionen, 3. Welle Ethikeinreichung aktuell geplant
81 aktive Zentren -> 133 Zentren
mehr als 1 Tonne Papier, Unmengen an Toner
für jedes Zentrum 3 ISF (Hämatologie, Apotheke, Nuklearmedizin), 4 Ordner ->330 Ordner zu erstellen und verschicken, alle spiegelbildlich in unserer Studienzentrale
tage-/wochenlange Scan- und Kopierarbeiten sowie Telefonate mit den beteiligten Zentren
→ absoluter Ausnahmezustand
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Wir sollten allmählich darüber nachdenken,
Bäume nachzupflanzen, so viele „Wälder haben
wir schon abgeholzt“
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TMF (Trial Master File)
ICH-GCP Kap. 8:
Essentiellen Dokumente: die Unterlagen, die einzeln und zusammen eine Bewertung der Durchführung der klinischen Prüfung sowie der Qualität der erhobenen Daten ermöglichen. Anhand dieser Unterlagen läßt sich die Einhaltung von GCP und aller geltenden gesetzlichen Bestimmungen durch Prüfer, Sponsor und Monitor belegen. Die gesamte Ablage zu einer klinischen Prüfung ist der Trial Master File (TMF).
Auch hier gilt:
„Was nicht dokumentiert ist,
wurde nicht gemacht!“
TrialMasterFile
Beginn Planung
Durchführung
Ende Archivierung
TrialMasterFile
Beginn Planung
Durchführung
Ende Archivierung
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Essential Documents Prüfplan inkl. Amendments
Patienteninformation und -einverständnis
Versicherung
Genehmigungen Ethik, Bundesoberbehörden
Anzeigen Landesbehörden
Unterlagen Prüfer, Stellvertreter
Mitglieder der Prüfgruppe
Verträge mit Sponsor, Firmen, Prüfzentren, Apotheken, NUK
DSMC: Zusammensetzung und Treffen
Muster-CRF
ausgefüllte CRF
Monitoringberichte
Studienbericht
etc
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Investigator Site File (ISF)
Fast alle „Essential Documents“„spiegelbildlich“
im Prüfzentrum (ISF) und beim Sponsor (TMF)
(ICH-GCP Kapitel 8)!
Ausnahmen:
z.B. Patientenidentifikationsliste (ISF),
unterschriebene
Patienteneinverständniserklärung (ISF),
Monitoringberichte (TMF)
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Sponsor
Sponsor ist eine natürliche oder juristische Person, die die Verantwortung für die Veranlassung, Organisation und Finanzierung einer klinischen Prüfung übernimmt.
AMG § 4 (24) modifiziert
Bei uns: Universität des Saarlandes
Verträge: Übernahme der Sponsorschaft und Aufgabendelegation
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Gesetzliche Vorgaben zur Durchführung
einer Studie nach Arzneimittelgesetz
Zum Schutz des Menschen in der klinischen
Prüfung
§ 40 Allgemeine Voraussetzungen
Die klinische Prüfung eines
Arzneimittels darf bei Menschen
nur durchgeführt werden,
wenn und solange ...
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Durchführung einer Studie nach
Arzneimittelgesetz
AMG § 40 (1) (mod.)
Der Sponsor, der Prüfer und alle weiteren an der klinischen Prüfung beteiligten Personen … bei der Durchführung der klinischen Prüfung …
die Anforderungen der Guten Klinischen Praxis
… einhalten.
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Patientenaufklärung
und -einwilligung
Gemäß AMG § 40 kann eine klinische
Prüfung nur durchgeführt werden, wenn
und solange
die betroffene Person nach § 40 (2)
aufgeklärt worden ist und schriftlich
eingewilligt hat (soweit es sich
nicht um Minderjährige oder nicht
geschäftsfähige Personen handelt)
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Patientenaufklärung AMG § 40 (2) Satz 1:
Aufklärung durch Prüfer (der Arzt ist) oder ein Mitglied der Prüfgruppe (das Arzt ist) über Wesen, Bedeutung, Risiken und Tragweite der
klinischen Prüfung
sowie über das Recht die Teilnahme jederzeit zu beenden
Aushändigung einer allgemein verständlichen Aufklärungsunterlage
Ausreichend Bedenkzeit
Einwilligung kann jederzeit mündlich oder schriftlich gegenüber dem Prüfer oder einem Mitglied der Prüfgruppe widerrufen werden
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Patientenaufklärung
AMG § 40 Absatz 2a:
die betroffene Person ist über Zweck und Umfang der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten zu informieren, d. h.: Einsichtnahme durch Überwachungsbehörden oder Beauftragte
des Sponsors zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Durchführung der klin. Prüfung
zur wissenschaftlichen Auswertung pseudonymisiert an die Biometrie
im Falle eines Zulassungsantrags pseudonymisiert an die zuständigen Behörden
im Falle von unerwünschten Ereignissen des zu prüfenden Arzneimittels pseudonymisert an Sponsor und BOB
unwiderruflich ist [Zitat mod.].
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Vorzeitige Beendigung der
Teilnahme eines Patienten an einer
klinischen Studie
Patient selbst
Behandelnder Arzt
Leiter der klinischen Prüfung
Sponsor
Federführende Ethikkommission
Zuständige Bundesoberbehörde
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SOP - Was und warum?
„Standard Operating Procedure“:
Arbeitsanweisung, welche das Vorgehen
innerhalb eines Arbeitsprozesses
beschreibt
Gesetzliche Vorgaben (AMG und GCP-V)
Hilfe bei Einarbeitung neuer Mitarbeiter
Voraussetzung bei Zertifizierungen
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SOP-Pool
Master-SOP – die SOP zur SOP
Qualitätsmanagement
Prüfplanerstellung
Einreichung Ethik- und Bundesoberbehörden
Versicherung
(S)AE/SUSAR-Management
Datenmanagement, Archivierung
Monitoring
Mastervorlagen für Verträge
uvm.
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SOP
umschreiben ihr jeweiliges Umfeld
müssen kontinuierlich überprüft
und ggf. angepasst werden
Cave: Oktober 2012 Änderung der GCP-V am 19.10.12
16. AMG-Novelle trat am 26.10.12 in Kraft
→ SOP sind niemals endgültig
UND müssen vor allem gelebt werden !!!!!
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