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Aktiengesellschaft POLITIK - AGENDA Die TUI Group zur 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages (2013 2017)

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Page 1: poLitiK -aGEnda · TUI Cruises hat im Bereich Kreuzfahrten die mit modernster Umwelttechnik ausgestatteten neubauten „Mein schiff 3“ und „Mein schiff 4“ mit einem volumen

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Aktiengesellschaft

poLitiK-aGEnda die tUi Group zur 18. Legislaturperiode des deutschen Bundestages (2013–2017)

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E in KonzErn – drEi starKE spartEn

Aktiengesellschaft

Hotels & Resorts

touristik

reiseveranstalter Hotels & resorts

Ms Europa

Ms Europa 2

Ms Hanseatic

Ms Bremen

Ms Columbus 2

Kreuzfahrten

13.212,6

2.067,1

73.812

1.987,0

429,0

2.416,0

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

Umsatzerlöse

tUi travel

tUi Hotels & resorts

Kreuzfahrten

Konzern

Bereinigtes EBITA (operatives Ergebnis)

tUi travel

tUi Hotels & resorts

Kreuzfahrten

Konzern

17.681,5

384,7

231,0

18.330,3

637,4

178,6

3,0

745,7

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

Gesamtvermögen

Eigenkapital

Mitarbeiter

Personalaufwand

Löhne und Gehälter

sozialabgaben

Gesamt

aus dem Bericht für das Geschäftsjahr 2011/2012

Quelle: tUi aG Geschäftsbericht 2011/2012

* indienststellung 2014

** indienststellung 2015

über 230 Hotels

riu

robinson

iberotel

Grupotel

Grecotel

dorfhotel

6 airlines mit 140 Flugzeugen

30 Millionen Kunden

aus über 30 Märkten

180 zielgebiete

1.800 reisebüros in Europa

Mein schiff 1

Mein schiff 2

Mein schiff 3*

Mein schiff 4**

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1. DEN WACHSTUMSMOTOR TOURISMUS WEITER STÄRKEN n Stärkere Anerkennung und Förderung des Tourismus als Antriebskraft für Wachstum und Beschäftigung

2. STEUERPOLITIK n Keine Übermaßbesteuerung durch neue Hinzurechnungen bei der Gewerbesteuer für Reiseveranstalter (unverhältnismäßige Auslegung des § 8 Nr. 1e GewStG) n Abschaffung der Luftverkehrssteuer, da sie ihren ursprünglichen Zweck einer CO2-Reduzierung nicht erfüllt und stattdessen Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen EU-Ländern schafft n Beibehaltung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Übernachtungen, um auch weiterhin Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen für Hotels zu ermöglichen n Abschaffung unkoordinierter, kommunaler Bettensteuern

3. LUFTVERKEHRSPOLITIK n Aktive Unterstützung des Single European Sky (SES) zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Europäisierung von Luftfahrtregelungen n Aussetzung des EU-Emissionshandels (ETS) bis zur Etablierung eines internationalen Systems, um Wett - bewerbsnachteile zu vermeiden n Keine Verschärfung von Nachtflugregelungen sowie stärkere Anerkennung von neuen, leiseren Flugzeugen bei der Festlegung von Flugzeiten

4. INFRASTRUKTURPOLITIK n Ausbau von Hafeninfrastrukturen zur Betankung von Schiffen mit umweltfreundlicher Flüssiggas (LNG)-Tech- nologie n Mehr Investitionen in die Tourismusinfrastruktur angesichts der Streichung der EU-Förderung n Zuständigkeit des Bundes für die Flughafenplanung in Deutschland zur Vermeidung des Wildwuchses bei Klein- flughäfen

5. NACHHALTIGKEIT UND UMWELTSCHUTZ n Höhere Anerkennung des Engagements der Tourismusindustrie im Bereich Nachhaltigkeit n Gewährung eines ausreichenden Zeithorizonts für die Umsetzung neuer Umweltstandards (z.B. Reduzierung von CO2-Emmissionen) n Bessere Einbindung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ in den internationalen Kontext

6. VERBRAUCHERPOLITIK n Vereinfachung von Visaregelungen, besonders für Reisende aus China und Russland n Überarbeitung der EU-Pauschalreise-Richtlinie, besonders im Bereich der Entschädigungspflicht bei höherer Gewalt

7. KATALOGPREISBINDUNG n Abschaffung der Katalogpreisbindung, um Wettbewerbsverzerrungen gegenüber Online-Anbietern zu vermeiden

8. ARBEITSMARKTPOLITIK n Berücksichtigung der besonderen Arbeitszeiten und der Saisonalität des Tourismus in der Arbeitszeitgesetz - gebung 9. BILDUNG UND AUSBILDUNG n Verstärkte Ausbildung der im Tourismus benötigten Fachkräfte n Stärkung der Tourismusforschung an Uni versi täten und Fachhochschulen

10. VERLÄNGERTER SOMMERFERIENZYKLUS n Teilnahme aller Bundesländer am rollierenden System der Sommerferien zur besseren Abfederung der starken Saisonalität des Tourismussektors

POLIT ISCHE FORDERUNGEN DER TUI IN 10 KURZEN PUNKTEN

Aktiengesellschaft

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04 i . toUrisMUs: Ein starKEr WirtsCHaFtsFaKtor

04 i i . toUrisMUs, naCHHaLtiGKEit Und intErnationaLE zUsaMMEnarBEit

05 i i i . diE tUi GroUp – arBEitGEBEr, invEstor 06 iv. tUi aLs GEsELLsCHaFtLiCHEr aKtEUr: UnsErE vision Für EinEn naCHHaLtiGEn toUrisMUs

06 1. Wertschöpfung und ausbildung in der zielregion07 2. internationale zusammenarbeit 07 3. Klimaschutz 08 4. nachhaltigkeit und Umweltschutz 09 5. Erhalt der biologischen vielfalt

10 v. raHMEnBEdinGUnGEn Für diE toUrisMUsindUstriE 2013–2017

10 1. den Wachstumsmotor tourismus weiter stärken 10 2. steuerpolitik 12 3. Luftverkehrspolitik 12 4. infrastrukturpolitik 13 5. nachhaltigkeit und Umweltschutz 13 6. verbraucherpolitik 14 7. Katalogpreisbindung 14 8. arbeitsmarktpolitik 14 9. Bildung und ausbildung 14 10. verlängerter sommerferienzyklus

15 ansprECHpartnEr BEi dEr tUi aG

inHaLt

poLit iK-aGEnda dEr tU i GroUp zUr 18 . LEG isLatUrpEr iodE dEs dEUtsCHEn BUndEstaGEs (2013–2017 )

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der nettoumsatz der 230.000 Hotel- und Gastronomiebetriebe in deutschland beträgt 67 Milliarden Euro. 2,8 Millionen Menschen, das sind 7 prozent aller Beschäftigten, sind im tourismus tätig. zum ver-gleich: im Maschinen bau arbeiteten 2012 980.000 arb eitnehmer, in der automobi l indus trie 743.000, und in der chemisch-pharmazeutischen industrie sind es 410.000 arbeit-nehmer (2012; Quelle: BMWi).

über 400 Millionen Gäste-übernachtungen wurden 2012 in deutschland gezählt.

in auslandsreisen investieren deutsche pro Jahr 70 Milliarden Euro.

der tourismus ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren. Mit 97 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung im Jahr erbringen deutsche tourismusunternehmen 4,4 prozent der Gesamtwertschöpfung in deutschland.

internationales reisen bringt Wohl-stand und Beschäftigung in desti-nationen rund um den Globus. in vielen Ländern der Erde entstehen durch investitionen der tourismus-industrie neue und nachhaltige ar-beitsplätze. tourismus hilft, regionen zu entwickeln und Wachstum zu för - dern.

aber nicht nur wirtschaftlich ge-hen vom tourismus positive Effekte aus. vielmehr trägt das reisen der Menschen auch zum gegenseitigen verständnis und respekt zwischen völkern und Gesellschaften bei. tou-rismusunternehmen engagieren sich

i . toUrisMUs: E in starKEr WirtsCHaFts FaKtor

i i . toUrisMUs, naCHHaLtiGKEit Und intEr nationaLE zUsaMMEnarBEit

für nachhaltige Entwicklung und einen schonenden Umgang mit kost- baren ressourcen (etwa Wasser) weltweit. Bei der Re duzierung von CO2-Emissionen nimmt der touris-mus eine vorreiterrolle ein.

tourismus kann helfen, soziale Ungleichgewichte und Missstände in zielländern zu überwinden. zu diesen Missständen zählen man-gelnde sozialstandards, aber auch Kinderarbeit und Kinderhandel. tou-rismusunternehmen engagieren sich gegen die sexuelle ausbeutung von Kindern, beispielsweise in südost-asien oder in der Karibik. reiseleiter,

Gäste und Hoteliers werden gezielt geschult, um Kindesmissbrauch vor-zubeugen.

tourismus kann ebenso zur in-ternationalen Zusammenarbeit bei-tragen und positive gesellschaftliche veränderungen bewirken. so hat der tou rismus in den 1970er/80er Jahren bei der transfor ma tion spaniens von der diktatur zur demokratie eine wichtige rolle gespielt.

2.800.000

980.000

743.000

410.000

Quelle: BMWi

Beschäftigtenzahlen in 2012

Tourismus

Maschinenbau

automobilindustrie

Chemische/pharmazeutische industrie

Tourismus

Maschinenbauindustrie

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse

Energiewirtschaft

Landwirtschaft

97

85

84

57

46

19

Quelle: statistisches Bundesamt

Milliarden EuroBruttowertschöpfung ausgewählter Branchen (2011)

1 Mio. 2 Mio.

100 Mrd.50 Mrd.

3 Mio.

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TUI Traveldie tUi travel pLC ist 2007 aus der Fusion der vertriebs-, veranstalter-, Flug- und zielgebietsaktivitäten des tUi-Konzerns mit denen des ehemaligen bri - tischen reisekonzerns First Choice Holidays pLC entstanden. sie ist an der London stock Exchange im FtsE 100 gelistet. die tUi aG ist mit knapp 55 % Mehrheitsaktionär der Gesellschaft. das angebot der tUi travel umfasst eine breite palette – von pauschalreisen bis hin zu Yachtcharter, Expeditionen und studentenreisen. zur Erbringung dieser dienstleistungen unterhält tUi eine eigene Flugzeugflotte (tUifly, thomson airways, tUifly nordic, Jetairfly, Corsair international, arkefly) mit 140 Maschinen.

TUI Hotels & Resorts tUi Hotels & resorts ist größter Ferienhotelier Europas. zum Konzern gehö-ren 248 Hotels mit rund 157.000 Betten in 24 Ländern. die anlagen der Hotelmarken – u. a. robinson, riu, Grecotel, Grupotel oder iberotel – befinden sich an bevorzugten standorten der Urlaubsregionen. Mit hohen Leistungs-, Qualitäts- und Umweltstandards bieten sie eine vielzahl an Hotelkonzepten.

TUI KreuzfahrtenHapag-Lloyd Kreuzfahrten ist bei Expeditions- und Luxuskreuzfahrten der führende veranstalter im deutschsprachigen raum. zur Flotte gehö-ren die Kreuzfahrtschiffe Ms Europa 2, Ms Europa, Ms Hanseatic, Ms Bremen sowie Ms Columbus 2.Mit der Gründung von tUi Cruises wurde im Geschäftsjahr 2008 der Grundstein für den Einstieg in den volumenmarkt für premium-Kreuz-fahrten gelegt. das Joint venture von tUi aG und royal Caribbean Cruises Ltd. ist im Frühjahr 2009 mit der „Mein schiff“ an den start gegangen. tUi Cruises hat im Mai 2011 seine Flotte vergrößert und die „Mein schiff 2“ in dienst gestellt. Weiteres Wachstum markiert nun die konsequente Erweiterung der Flotte um zwei neubauten. „Mein schiff 3“ wird im Mai 2014 ausgeliefert, ein Jahr später folgt das schwesterschiff „Mein schiff 4“. Hersteller ist die stX-Werft in turku/Finnland.

Containerreederei Hapag-Lloyd an der Containerreederei Hapag-Lloyd hält die tUi aG eine Finanzbeteili-gung (22 %). Hier ist ein ausstieg der tUi aG perspektivisch geplant.

tUi ist Europas führen- der touristikkonzern. Mit über 73.000 Mitarbei -tern weltweit ist die tUi Group in rund 180 Län-dern aktiv und betreut jährlich 30 Millio nen Kunden aus über 30 Märk ten. die Mutter-gesellschaft und strate-gische Konzernholding ist die tUi aG in Han-nover. im Geschäftsjahr 2011/12 erzielte tUi einen Umsatz von 18,3 Milliarden Euro.

i i i . d iE tUi GroUp – arBEitGEBEr, invEstor

Namen derSchiffe

Mein schiff 1

Mein schiff 2

Mein schiff 3

Mein schiff 4

Summe

Investitionen der TUI Cruises 2009–2015

Indienst-stellung

5/09

5/11

5/14

5/15

Anschaffungs- kosten

282,2 Mio. €

234,3 Mio. €

462,0 Mio. €

462,0 Mio. €

1,44 Mrd. €

die aktivitäten der tUi Group erstrecken sich auf drei Geschäftsbereiche:

n

n

n

n

n

InvestitionentUi investiert nachhaltig in moderne Hotels, Umwelt- und Energieeffizienz sowie in die Erweiterung seiner angebote.

TUI Travel bestellte anfang 2013 beim Flugzeughersteller Boeing 60 neue Mittelstreckenflugzeuge für insge -samt 6 Milliarden Dollar und sicherte sich eine Option auf 90 weitere Maschinen. die neu georderten Flug-zeuge sind mit sparsameren Triebwerken ausgerüstet und helfen dabei, den Kerosinverbrauch weiter zu reduzieren. die auslieferung der ersten 60 Flug zeuge erfolgt zwischen 2018 und 2023.im Bereich Hotels & Resorts wurden im Geschäftsjahr 2011/2012 53,1 Millionen Euro investiert, um nach-haltige und at trak tive angebote zu schaffen. TUI Cruises hat im Bereich Kreuzfahrten die mit modernster Umwelttechnik ausgestatteten neubauten „Mein schiff 3“ und „Mein schiff 4“ mit einem volumen von 924 Millionen Euro in auftrag gegeben. die investitionen für die gesamte „Mein schiff“-Flotte liegen bei 1,44 Milliarden Euro.

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poL it iK-aGEnda dEr tU i GroUp zUr 18 . LEG isLatUrpEr iodE dEs dEUtsCHEn BUndEstaGEs (2013–2017 )

tourismus schafft neue Wertschöpfung in den zielländern. so haben Hotels eine positive Wirkung auf die lokale Wirtschaft. zulieferer wie Wäschereibe-triebe, Gebäudereiniger oder Gartenpfleger erhalten neue zusätzliche Be-schäftigung. obst- und Gemüsebauern aus der region beliefern die Hotels mit ihren Erzeugnissen. so entstehen Einkommen und bessere Konsummög-lichkeiten für die lokale Bevölkerung.

Beim 4-sterne-all-inclusive-Hotel Holiday village turkey in sarigerme verbleiben 55 % der dort generierten Einnahmen in der türkei (studie des overseas development institutes und der tUi travel). der robinson Club nobilis in Belek (türkei) tätigt laut einer Untersuchung der Giz 77 % seiner ausgaben für Lebensmittel im Land. drei viertel der produkte und dienst-leistungen im non-Food-Bereich (service-verträge, Wäscherei, Hygienepro-dukte) bezieht der Club aus seinem lokalen Umfeld. insgesamt verbleiben rund 80 % der Hotelausgaben in der türkei, davon 27 % für Leistungen und produkte im direkten Umfeld des Hotels.

Ausbildung vor Ort tourismus trägt konkret zur besseren Qualifizierung einheimischer ar beits -kräfte bei. so betreibt der robinson Club agadir seit 2008 eine Hotel-schule. partner sind die Gesellschaft für Internationale Zusammenar-beit (GIZ, vormals GTZ) sowie das marokkanische Bildungsministerium. ob Koch, restaurantfachmann oder Hotelkauffrau – die robinson Hotel school bietet jungen Marokkanern zwischen 18 und 30 Jahren die Mög lichkeit, eine staatlich anerkann-te ausbildung zu absolvieren. die idee dahinter: Bessere ausbildung und Qualifizierung führen zu mehr Wohlstand, Beschäftigung und zu-kunftsperspektiven in den jeweiligen Ländern.

iv. tUi aLs GEsELLsCHaFtLiCHEr aKtEUr: UnsErE v is ion Für E inEn naCHHaLtiGEn toUrisMUs

1. WErtsCHöpFUnG Und aUsBiLdUnG in dEr ziELrEGion

HotEL

Handwerkerreinigung Wäscherei

BauernGärtnereienBaugewerbe

Beitr

ag der

tUi zur lokalen Wertschöpfung im zielgebiet

invEstitionEn stEUErn

KonsUM

BEsCHäFtiGUnG

loka

le d

ienstle

ister

lokale produzent

en

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2. intErnationaLE zUsaMMEnarBEit

der tUi-Konzern engagiert sich seit Jahren erfolgreich in PPP (Public Private Partnership)-projekten mit der Gesellschaft für Internatio nale Zusam-menarbeit (GIZ). dabei realisieren die beiden partner in den zielländern gemeinsame projekte zum nutzen der dort lebenden Menschen und ihrer Umwelt.

Ein Beispiel ist die Green Star Hotel Initiative: tUi ist zusammen mit dem ägyptischen touristikkonzern travco Group einer der wichtigsten partner der Green star Hotel-initiative. tUi unterstützt damit den ressourcenschutz am roten Meer. projektpartner sind die Giz, das ägyptische tourismusminis-terium sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche zusammenarbeit und Entwicklung. die initiative konnte im oktober 2013 erfolgreich in ägypti-sche verantwortung übergeben werden.

3. KLiMasCHUtz

alle Geschäftsbereiche der tUi Group engagieren sich für den Klimaschutz:

LuftverkehrtUifly konnte den treibstoffverbrauch 2013 auf 2,6 l/100 km je pas-sagier senken. im vergleich dazu verbrauchten die Lufthansa passage 4,16 l/100 pkm und airberlin 3,4 l/100 pkm Kerosin (aktuelle zahlen von airberlin und Lufthansa passage aus 2012). der Branchendurchschnitt liegt bei 4 l/100 km. damit ist tUifly mit abstand die kerosineffizienteste airline in deutschland und hat im touristischen streckennetz einen der geringsten spezifischen Kerosinverbräuche weltweit. im airline-index der unabhängigen Klimaschutzorganisation atmosfair verbessert tUifly ihre position kontinuierlich. 2013 zeichnete atmosfair TUIfly als klimaeffizienteste Airline weltweit aus (airlines mit über einer Million passagieren pro Jahr). pro verkauftem sitzplatz und Kilometer kamen die Fluggesellschaften im tUi-Konzern im Geschäftsjahr 2011/2012 auf 73 Gramm Co2-Emis-sionen. auf Basis der Werte von 2008 sollen bis 2015 nochmals neun prozent Co2 eingespart werden. die Fluggesellschaften des tUi-Konzerns setzen auf permanente tech-nische Innovation: so bewirkt der Einsatz von modernsten Winglets eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs um bis zu 7 %. Winglets sind anbauten an den Enden der Flugzeugtragflächen, die den dort entste-henden Luftwiderstand vermindern. so können auf der strecke von Hannover nach Boa vista (Kapverden) rund 450 Liter Kerosin einge-spart werden. durch die verbesserten strömungseigenschaften werden auf der gleichen Strecke 1.134 Kilogramm weniger CO2 ausgestoßen.

Quelle: Geschäftsberichte

l/100kmje PassagierTreibstoffverbrauch

Lufthansa passage

airberlin

TUIfly

n

n

n

n

l/100 kmje Passagier

4,16

3,40

2,60

Kerosin

= 7 % = 7 %

Kerosin- und CO2-Einsparung durch den Einsatz von Winglets auf dem Flug von Hannover nach Boa Vista (Kapverden)

in l/Flug in tsd. kg

6.000

3.000

6.428 16.200

5.978 15.066

Co2

15

10

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Hotels & Resorts die Co2-Emissionen im Bereich Hotels & resorts sind im Geschäftsjahr 2011/12 um 12,9 % auf 9,6 Kilogramm Co2 pro übernachtung gesunken. Bis 2014 will tUi die Co2-Emissionen pro übernachtung um nochmals 3 % senken. alle Hotelmarken der tUi aG tragen dazu bei. 23 % der tUi Hotels & resorts sind zertifiziert nach Umweltnorm iso 14001.die Häuser der deutschen iberotels werden seit 2012 klimaneutral betrieben.der robinson Club agadir betreibt mit 900 m² die größte Hotelsolar-anlage des Landes.

Kreuzfahrten Hapag-Lloyd Kreuzfahrten nutzt den weltweit ersten Emissionsrechner im Kreuzfahrtmarkt. das Unternehmen kooperiert intensiv mit dem Kompensationsanbieter atmosfair.2012 konnten die Co2-Emissionen gegenüber vorjahr um 3,7 % pro seemeile gesenkt werden. der neubau „Mein schiff 3“ von tUi Cruises ist in sachen Energie- effizienz, Emissionsreduzierung und ressourcenschutz auf dem neuesten stand der technik.> 30 % weniger Energieverbrauch als vergleichbare schiffe seiner Klasse > Kombiniertes abgasnachbehandlungssystem zur reduzierung von Emissionen> Entschwefelungsanlage zur senkung schädlicher schwefelemissio- nen um bis zu 99 %> reduzierung des partikelausstoßes um 60 %

4. naCHHaLtiGKEit Und UMWELtsCHUtz

TUI engagiert sich an seinen Destinationen weltweit für eine nachhaltige Entwicklung und wirksamen Ressourcenschutz. Umweltfreundliche Bau-stoffe, erneuerbare Energien sowie voll biologische Kläranlagen tragen dazu bei. Unser Engagement im Einzelnen:

Meerwasserreinigung die 2013 eröffnete soda-anlage im robinson Club Maldives entsalzt und rei-nigt Meerwasser. das dadurch gewonnene trinkwasser wird in sodawasser um -gewandelt und in Glasflaschen abgefüllt. zur Wiederverwendung werdendie Flaschen vor ort mithilfe modernster technik gereinigt. so werden der transport und die Entsorgung von 400.000 plastikflaschen pro Jahr vermieden.

Ressourceneffizienz im Hotelzimmer Umweltschutz fängt im Hotelzimmer an: Wie im robinson Club daidalos/Kos, so werden zug um zug in den Häusern der Hotelmarken von tUi Hotels & resorts Umweltzimmer eingerichtet. Messgeräte zeigen den Gästen, wie viel Strom, Kalt- und Warmwasser sie täglich verbrauchen. Durchflussbe-grenzende Duschbrausen und Wasserhähne sowie die effiziente Aufbe-reitung von Brauchwasser helfen bei der Erreichung der Umweltziele.

n

n

n

n

n

n

n

n

TUI-Umweltzimmer

Messgerät für strom,Warm- und Kaltwasser

durchflussbegrenzende duschbrause

Brauchwasser-aufbereitung

durchflussbegrenzende WasserhähneEffiziente

Klimasysteme

strom aus solaranlage

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Ressourcenschonende Wärmeerzeugung seit november 2012 ist die gesamte Wärmeproduktion im Robinson Club Cala Serena auf Mallorca CO2-neutral. drei neu installierte 200-kW- Biomasse-Heizkessel gewährleisten Warmwasserversorgung, Heizung und pooler wärmung in umweltfreundlicher Weise. durch die installa tion der Holz -pellet-anlage werden jährlich rund 220.000 Liter konventionelles Heizöl eingespart.

SolarenergieMit der Eröffnung des robinson Club agadir in Marokko im april 2008 ging die zu diesem zeit punkt größte Solaranlage Marokkos ans netz. die anlage erwärmt das Wasser für über 700 Gäste und 350 Mit arbeiter auf allen zimmern und in mehreren pools weitgehend autonom, umweltfreundlich und Co2-neutral.

Abfallentsorgung alle Häuser von tUi Hotels & resorts achten auf einen durchdachten Wertstoffkreislauf und eine umweltverträgliche abfallbeseitigung. durch vermeidung von Einzelverpackungen sowie die nutzung wiederverwertba-rer Materialien (Flaschen, akkus) geht das abfallaufkommen kontinuierlich zurück.

im gesamten tUi-Konzern kooperieren Umweltexperten im rahmen eines internationalen Netzwerkes. arbeitsgruppen entwickeln und implementieren neue strategien und Konzepte zum Klimaschutz, zur Kundensensibilisierung sowie einer noch besseren zusammenarbeit der standorte.

5. ErHaLt dEr BioLoGisCHEn viELFaLt

Artenschutz Korallenzucht: tUi betreibt weltweit über 50 projekte zur sicherung der biologischen vielfalt. Hervorzuheben ist die Kooperation von tUi Cruises mit sECorE (www.secore.org). ziel ist es, dem massiven rückgang der Korallenriffe entgegenzuwirken. dazu haben tUi und sECorE 2013 auf Curaçao ein pilotprojekt gestartet. Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz: tUifly zeigt im rahmen einer Kooperation mit dem Bundesamt für naturschutz (Bfn) im Bordprogramm der TUIfly-Flotte acht Artenschutzspots des Bfn.damit erhalten die passagiere noch bessere informationen über Ein- und ausfuhrbestimmungen gemäß Washingtoner artenschutzabkom-men.

n

n

solardach auf dem robinson Club agadir/Marokko

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Jegliche Regulierung, die die deutschen Unternehmen im europäischen Wettbewerb schwächt, muss zurückgefahren werden. andernfalls profi-tieren grenzüberschreitende Online-Anbieter, die ihr Geschäft vom aus-land aus betreiben und in deutschland weder investieren noch Arbeits-plätze schaffen.

2. stEUErpoLitiK

die Unternehmen der tourismusindustrie benötigen eine einfache, verläss-liche steuergesetzgebung, die Wettbewerbsverzerrungen vermeidet und die Unternehmen entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit besteuert.

Gewerbesteuerdie Finanzverwaltung erwägt, aufwendungen für den Hoteleinkauf für reiseveranstalter durch Hinzurechnung zum Gewinn der Gewerbesteuer zu unterwerfen. dies führt zu einer Übermaßbesteuerung, die auf eine echte Substanzbesteuerung hinauslaufen kann. reisevermittler und ausländische anbieter, die dieser steuer nicht unterliegen, hätten massi-ve vorteile davon. das vorhaben ist deshalb abzulehnen.

n

1. dEn WaCHstUMsMotor toUrisMUs WEitEr stärKEn

der tourismus benötigt wachstumsfördernde Umfeldbedingungen, um seine potenziale auch künftig voll entfalten zu können.

v. raHMEnBEdinGUnGEn Für diE toUrisMUsindUstriE 2013–2017

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poL it iK-aGEnda dEr tU i GroUp zUr 18 . LEG isLatUrpEr iodE dEs dEUtsCHEn BUndEstaGEs (2013–2017 )

Margenumsatzsteuerreiseveranstalter versteuern ihre Umsätze nach der Margenumsatz-steuer. dabei ist der reiseveranstalter nicht berechtigt, vorsteuern aus eingekauften reiseleistungen abzuziehen; die Umsatzsteuer wird kompensierend lediglich auf die Marge (Erlöse abzgl. aufwendungen) erhoben. die o. g. Marge kann nach der aktuellen Gesetzgebung zusammenge-fasst für sämtliche reisen eines inländischen reiseveranstalters ermittelt werden. Eine Einzelmargenermittlung, bei der für jede einzelne durch-geführte reise die Marge berechnet werden muss, würde zu einem übermäßigen verwaltungsaufwand bei den reiseveranstaltern führen. sie sollte deshalb vermieden werden.

Luftverkehrsteuer (LuftVSt)die Luftverkehrsteuer sollte zeitnah abgeschafft werden. andere staa-ten erheben diese steuer nicht. dies führt zu massiven Wettbewerbs-verzerrungen. Gäste weichen auf Flughäfen in nachbarländern aus. seit Einführung der Luftvst haben deutsche Flughäfen nahe der Grenze ein passagierminus von 0,3 % zu beklagen. Währenddessen verzeichnen Flughäfen im grenznahen ausland passagierzuwächse von 22,7 %.*Es wird nur einseitig die personenbeförderung belastet – Frachtflüge sind von der Luftvst nicht betroffen. dies steht im Widerspruch zu dem ziel, ein umweltgerechteres verhalten im gesamten Luftverkehr herbei-zuführen.die Luftvst bedeutet zudem für alle airlines, so auch für tUifly, erheb-lichen administrativen Mehraufwand, der sich zusätzlich wettbewerbs-nachteilig auswirkt.Eine nachhaltige ökologische Wirkung durch die Luftvst ist nicht er-kennbar.

Beibehaltung der reduzierten Mehrwertsteuer auf Übernachtungen die reduzierte steuer auf übernachtungen macht Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen in Hotelbetrieben möglich. davon profitiert die regionale Bauwirtschaft. Kooperationspartner der tUi aG erhalten durch die reduzierte steuer mehr spielräume für investitionen in nach-haltigkeitsprojekte.

Bettensteuerimmer mehr Kommunen erheben eine Bettensteuer auf Hotelübernach-tungen. abgaben dieser art schaden dem reiseziel deutschland und senken das reiseaufkommen. Laut Bundesverwaltungsgericht (BverwG) ist eine abgabe auf geschäftliche übernachtungen nicht zulässig. Eine abfrage, ob die Gäste geschäftlich oder privat unterwegs sind, bedeutet jedoch mehr Bürokratieaufwand für Hoteliers und Geschäftsreisende. auch stellen sich datenschutzfragen. der Bund sollte das Gespräch mit den Kommunen suchen, um eine weitere verbreitung solcher abgaben einzudämmen.

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* Quelle: adv, anna.aero

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3. LUFtvErKEHrspoLitiK

Single European Sky (SES): der europäische Luftraum ist durch natio-nale Landesgrenzen und interessen zersplittert. dies stellt für die tUi Group mit ihren insgesamt 140 Flugzeugen einen erheblichen Kosten- und Umweltfaktor dar. so dauert ein Flug von Berlin nach Madrid auf-grund nationaler regelungen eine stunde länger als nötig. Ein einheit-licher europäischer Luftraum ist unerlässlich. nur so kann eine signifi-kante re duzierung des treibstoffverbrauchs in der Luft erreicht werden. Standards: die Angleichung nationaler Flugbestimmungen auf fest-gelegte europäische Standards muss vorangetrieben werden. die rein deutschen Flugverbote nach dem ausbruch des isländischen vulkans Eyjafjallajökull 2010 haben zu massiven Wettbewerbsverzerrungen geführt. das muss in zukunft vermieden werden.Emissionshandel: das von der Europäischen Kommission im Januar 2012 eingeführte Emissionshandelssystem (ETS) ist unausgereift. die Beschränkung des systems auf Europa benachteiligt europäische Fluglinien gegenüber internationalen Wettbewerbern. Weltweit ein-heitliche, verbindliche Bestimmungen sind aus tUi-sicht unabdingbar. Flugzeiten: tou ris musunternehmen brauchen Flexibilität bei der Gestal-tung von reise plänen und Flugzeiten. Überzogene Nachtflugbeschrän-kungen stehen dieser Flexibilität im Weg und sollten deshalb vermieden werden. Neue, leisere Flugzeuge, wie tUifly sie einsetzt, benötigen Ausnahmeregelungen.

4. inFrastrUKtUrpoLitiK

Schifffahrt Hafeninfrastrukturen für den umweltschonenden schiffsbetrieb wäh-rend der Liegezeiten (Landstrom-/LnG-versorgung) sollten weiter ausgebaut werden. LnG (Liquefied natural Gas) ist ein Brennstoff, der besonders wenig Feinstaub emittiert und so zum Betrieb von schiffen in Hafenanlagen besonders geeignet ist. dafür sind ausreichend Bunker-stationen in den Häfen erforderlich.

Touristische InfrastrukturEin ausbau der touristischen infrastruktur ist vor allem im Bereich schiene und straße dringend erforderlich. die verkehrsträger Bahn, automobil und Flugzeug müssen besser und intelligent miteinander vernetzt werden. die Finanzierung touristischer infrastrukturprojekte im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFrE) ist für die Förderperiode 2014–2020 gestrichen worden. die neue Bundesregierung sollte dazu bei tragen, die Förderung touristischer infrastrukturprojekte wieder in den EFrE aufzunehmen.

Flughafenplanung die Flughafenplanung in deutschland sollte in die Zuständigkeit des Bundes gelegt werden. anders ist der Wildwuchs bei Kleinflughäfen kaum zu stoppen. die Folgen sind absurd und gegenüber dem steuer-

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zahler nicht verantwortbar. so starten und landen etwa am Kleinflugha-fen Kassel-Calden pro tag nicht mehr als zwei kom merzielle passagier- maschinen. die immensen Baukosten in Höhe von 271 Millionen Euro hätten in sinnvollere Infrastrukturprojekte investiert werden können.

5. naCHHaLtiGKEit Und UMWELtsCHUtz

das Engagement der tourismusindustrie für nachhaltigkeit verdient eine stärkere anerkennung. so existieren derzeit keine nennenswerten anreizkonzepte bspw. für iso 14001-zertifizierungen. die schifffahrt einschl. der Kreuzschifffahrt investiert massiv in die Reduzierung von CO2-Emissionen. vom Gesetzgeber vorgeschriebene Umweltstandards sollten ambitioniert, aber auch realistisch ausfallen. die Unternehmen benötigen einen ausreichenden zeithorizont zur Umsetzung notwendiger technischer Maßnahmen.die „nationale strategie zur biologischen vielfalt“ der Bundesregierung muss stärker in den internationalen Kontext eingebunden werden. nur so können Wettbewerbsnachteile für Unternehmen in deutschland vermieden werden. EU-einheitliche standards sind erforderlich.

6. vErBraUCHErpoLitiK

EU-Pauschalreise-RichtlinieBesonders problematisch ist hier die Entschädigungspflicht der Rei-severanstalter bei höherer Gewalt. dadurch werden dem reiseveran-stalter allgemeine risiken in rechnung gestellt, auf die er keinen Einfluss hat (Unwetter, Krieg, seuchen). tUi ruft die neue Bundesregierung dazu auf, sich im weiteren verhandlungsprozess auf EU-Ebene für eine Entschärfung und neufassung dieser regelung einzusetzen.

Vereinfachung von Visa-Regelungendie gültigen Visa-Prozesse sind teilweise zu komplex und zeitintensiv. sie sollten weiter vereinfacht werden. Lange Warte- und Bearbeitungs-zeiten schaden der tourismuswirtschaft und verzögern geschäftliche Kontakte. viele Kunden buchen ih ren Urlaub eher kurzfristig. in russland bestellen 59 % der reisenden erst vier Wochen im voraus oder noch kurz- fristiger ihre tickets [Brand performance & segmen tation survey (Bpss), von 2012]. in China buchen sogar ein viertel der Befragten nicht länger als zwei Wochen im voraus (Bpss 2011). die visa-politik eines Landes zeugt von seiner offenheit und Empfangsbereitschaft für ausl ändische touristen und Geschäftsreisende. Weniger Dokumente sowie eine IT-gestützte Antragstellung reduzieren den Aufwand. Die EU-Kommis-sion sieht bei einer Erleichterung der Visa-Regelungen 60 Milliarden Euro Mehreinnahmen und 500.000 zusätzliche Arbeitsplätze bis 2015 in der EU.

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die Katalogpreisbindung ist nicht mehr zeitgemäß und sollte schnellst-möglich abgeschafft werden. reiseveranstalter sind gesetzlich ver pflichtet, starre preise für eine gesamte saison zu halten. dabei ändern sich Einzel -leistungen wie Flug- und Hotelpreise täglich und werden dem Endkunden online angeboten. Die Katalogpreisbindung bedeutet für Reisever-anstalter in Deutschland und deren Hotelgesellschaften einen starken Wettbewerbsnachteil, insbesondere gegenüber reinen Online-Mitbe-werbern.

8. arBEitsMarKtpoLitiK

das tourismusgeschäft ist stark saisonal geprägt. die tourismusunterneh-men benötigen daher weitreichende Flexibilität bei der ausgestaltung von anstellungsverträgen. Jahreszeitarbeitszeitkonten helfen, schwankun-gen der nachfrage abzufedern. Hier sollte das Arbeitsrecht den Unter-nehmen auch künftig genügend Spielräume lassen.

9. BiLdUnG Und aUsBiLdUnG

Ein starker tourismus braucht starkes Fachpersonal. die aus- und Weiterbildung von Fachkräften, darunter Hotel- und restaurantpersonal, physiotherapeuten für spa- und Wellness-angebote sowie Fachkräfte für den technisch-nautischen Betrieb muss weiter ausgebaut werden. Unverzichtbar ist eine bedarfsgerechte tourismusausbildung und -forschung an Universitäten und Fachhochschulen.

10. vErLänGErtEr soMMErFEriEnzYKLUs

Ein kurzer Sommerferienzyklus wirkt sich nachteilig auf die Hotellerie aus – sowohl in deutschland als auch in anderen Ferienregionen. sinnvoller ist eine möglichst umfassende Nutzung des Gesamtferien-zeitraums unter teilnahme aller Bundesländer am rollierenden system.

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7. KataLoGprEisBindUnG

die tUi aG wird sich mit ihren positionen in der neuen Legislaturperiode in

die politische debatte und den Meinungsaustausch einbringen. Wir freuen uns

auf den dialog mit allen Entscheidungsträgern in parlament, Ministerien und

verwaltung.

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ansprECHpartnEr

Wenn sie Fragen zur tUi aG und ihren Gesellschaften haben, stehen ihnen gerne zur verfügung: TUI AG Group Corporate & External Affairs

Thomas Ellerbeck [email protected] +49 (0)511 566-6000

Günther Ihlau, internationale Beziehungen [email protected] +49 (0)511 566-1966

Michael Scheuermann, Konzernkommunikation [email protected] +49 (0)511 566-1481

Mila Dahle, Konzern-Umweltmanagement/nachhaltige [email protected] +49 (0)511 566-2200

Mike Brauner, Konzern-Umweltmanagement/nachhaltige Entwicklung [email protected] +49 (0)511 566-2205

die tUi aG wird im Frühjahr 2014 ein Büro in Berlin eröffnen, das die Gesellschaften der tUi Group gegenüber parla- ment und regierung vertritt.

TUI AG Management Board

Friedrich Joussen, vorstandsvorsitzender der tUi aG, Chairman der tUi travel pLCHorst Baier, vorstand Finanzen und arbeitsdirektorPeter Long, vorstand touristik tUi aG, CEo tUi travel pLCSebastian Ebel, Chief operating officerThomas Ellerbeck, Group director Corporate & External affairsSusanne Kohrs, Group director Hr/Group Executives

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tUi aGKarl-Wiechert-allee 430625 Hannoverwww.tui-group.com

Impressum

Projektleitung/Redaktion tUi aG, Group Corporate & External affairs, Michael scheuermann

Agenturpartner Konzept, text: Hans Bellstedt public affairs GmbH, Martin Klemmer

Satz/Layout Braun Grafikdesign, Claudia Braun

Bildnachweis titelgestaltung unter verwendung von Fotos von roman Möbius und andré pfützner – Fotolia.com und istockphoto.com/JuhaHuiskonen s. 7: tUifly GmbH, s. 9: robinson Club GmbH, s.15: tUi aG, s. 10/11: berlinphotos030 – Fotolia.com

Druck Motivoffset Berlin

stand: 20.11.2013

Druck | ID 10421-1311-1002