prof. dr. heinz schwappacher -...
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Ausgabe Nr. 62 März 2012
Der Verein schließt in dieser Ausgabe seine Serie über die Worfelder Ehrenbürger ab. Nachdem im
Heimatbrief 59 über den ersten Ehrenbürger der Gemeinde, Georg Graf II., im Heimatbrief 60 über den
Ortschronisten Emil Hieke und im Heimatbrief 61 über den Ehrengemeindekassenverwalter Georg
Engel VIII. berichtet wurde, befasst sich die vorliegende Ausgabe mit dem von der Gemeinde Worfelden
zuletzt ernannten Ehrenbürger, Prof. Dr. Heinz Schwappacher. Mit den von Schwappacher gegründeten
Orchestern in Worfelden befasst sich der Verein in einer späteren Ausgabe.
Ehrenbürger
Prof. Dr. Heinz Schwappacher
* 09. Juli 1932
� 15. September 2001
Berichtigung:
Im Heimatbrief 61 wurde leider ein fehlerhaftes
Impressum abgedruckt. Hier die korrigierte
Fassung (Änderungen fettgedruckt):
Impressum: Verantwortlich: Heimat und Geschichtsverein
Worfelden • Vorsitzender: Heinz J. Sandner, Telefon: 3215
• Texte: Dieter Engel • Bilder: Else Kremin • Schriftsatz
und Gestaltung: Christopher Klink • Druck: SEILU
Mediengestaltung, An der Ölmühle 6 • Zustellung erfolgt
durch Vereinsmitglieder • Erscheinungsweise: Viermal
jährlich.
Wir bitten um Entschuldigung.
Impressum: Verantwortlich: Heimat und Geschichtsverein Worfelden •
Vorsitzender: Heinz J. Sandner, Telefon: 3215 • Texte: Heinz J. Sandner •
Bilder: Hilde Schwappacher • Schriftsatz und Gestaltung: Marcus Amft •
Druck: SEILU Mediengestaltung, An der Ölmühle 6 • Zustellung erfolgt
durch Vereinsmitglieder • Erscheinungsweise: Dreimal jährlich.
Stationen eines Lebens
Nach Beendigung seines Studiums am
Pädagogischen Institut in Jugenheim begann
Heinz Schwappacher im Herbst 1957 seine
Lehrtätigkeit in Worfelden, wo er sich aufgrund
seines erfrischenden und humorvollen
Umgangs mit Schülern und Eltern rasch großer
Beliebtheit erfreute.
1958 hatte Schwappacher bereits mit der
musikalischen Erziehung der Schüler auch
außerhalb des regulären Unterrichts begonnen
und somit den Grundstein für seine erfolgreiche
Arbeit der folgenden Jahrzehnte gelegt. Als die
hier abgebildeten ABCSchützen ihren ersten
Schultag hatten, trat das Orchester zum ersten
Mal an die Öffentlichkeit. Bei der Einweihung
des Worfelder Kindergartens im Jahr 1959
durfte das Orchester zum zweiten Mal öffentlich
auftreten.
An Weihnachten 1959 gestaltete die
Musikgruppe die Weihnachtsfeier im
Kindergarten, bei der neben musikalischen
Darbietungen ein Krippenspiel aufgeführt
Das Foto zeigt Lehrer Heinz Schwappacher mit seiner ersten Klasse im Jahr 1958.
Das Bild wurde aufgenommen im Schulhof vor dem Eingang. Damals wurde noch in der Osterzeit eingeschult.
Obere Reihe v.l.: Armin Arheilger, Reinhold Hartmann, Frieder Engel, Rolf Möser (�), Heinz Raiß, Erich
Göbel, Dieter Hardtmann, Bernd Hasenzahl.
Mittlere Reihe v.l.: Herbert Engel (�), Siegfried Lemke, Klaus Engel, Elke Fickel geb. Kuhl, Heinz Sandner,
Kurt Pregler, Ralf Klink (�).
Untere Reihe v.l.: Inge Wiesenäcker geb. Schulz, Rita Schöner, Ellen Jung geb. Krug, Heidemarie Arras geb.
Kluge, Rita Schulmeyer geb. Knöbl, Rosel Bartusch geb. Czeromin, Helma Shayne geb. Petri.
Auf dem Bild fehlen: Wilfried Gerbig, Angelika Dilfer, Friedel Dilfer (�), Manfred Steiner.
wurde. Die Leistungen der Kinder fanden
begeisterten Anklang, sodass die Feierstunde
ein zweites Mal im Kindergarten, ein drittes Mal
am Heiligen Abend in der überfüllten
evangelischen Kirche in Worfelden und ein
viertes Mal in der katholischen Kirche in
Braunshardt wiederholt werden musste.
In den folgenden Jahren wurde das
Kinderorchester immer bekannter und spielte
bei verschiedenen Anlässen nicht nur in der
Umgebung, sondern auch bei der
Eröffnungsfeier des kreiseigenen Ferienheimes
in OberSeemen. Frankfurter Rundschau,
Darmstädter Echo, HeimatZeitung und Main
Spitze berichteten ausführlich, wie z.B.: "Die
'Stars' waren zweifellos die 50 singenden und
musizierenden 'Sinfoniker' aus Worfelden unter
der Leitung von Lehrer Heinz Schwappacher."
Landkreis und Gemeinde honorierten den
Idealismus und das Können von Schwappacher
und stellten ihm 1962 einen Betrag von 500 DM
für den Kauf von Instrumenten zur Verfügung.
Schwappachers Weg führte immer weiter nach
oben. Der ruhe und rastlose Pädagoge, der 1965
als Hauptlehrer und Schulleiter eingesetzt
wurde, absolvierte noch ein Psychologie
Studium und wurde schließlich 1970 zum
Schulpsychologen für den Landkreis Groß
Gerau ernannt.
Am 16. April 1973 wurde er vom Hessischen
Ministerpräsidenten zum Schuloberpsychologen
ernannt. Am 8. Mai 1976 erfüllte er die
Promotionsleistungen für die Verleihung des
Dr. phil. mit der Gesamtnote "cum laude" und
erhielt das DoktorDiplom. Am 18. Mai 1981
ernannte ihn der Landrat des Landkreises
DarmstadtDieburg zum Psychologiedirektor.
Seine Lehrtätigkeit als Lehrbeauftragter bzw.
Honorarprofessor und hauptamtlich Lehrender
übte er an der Fachhochschule des Bundes für
öffentliche Verwaltung im Fachbereich
Sozialwissenschaften aus. Im Jahr 1987 erhielt er
den Ehrenbrief des Landes Hessen. Am 1.
September 1991 trat Schwappacher, der als
Psychologiedirektor beamtet war, in den
Ruhestand.
Auch im Privatleben fand Schwappacher sein
Glück. Er heiratete 1962 in der Worfelder Kirche
Hilde Weiß aus GroßGerau; aus der Ehe gingen
ein Sohn und Zwillingstöchter hervor. Seine
Frau Hilde unterstützte sein musikalisches
Engagement, kümmerte sich um Büroarbeiten
und war bei nahezu allen Auftritten und
Auslandstourneen dabei und hielt das
Geschehen auf Filmen fest. Diese Filme sind
zeitgeschichtliche Dokumente.
Hilde Schwappacher hat vier Enkelkinder.
Heinz Schwappacher hatte aus erster Ehe einen
Sohn namens Heinz, der ebenfalls Musik im
Orchester machte. Sohn Heinz ist im Jahr 2005
verstorben.
Prof. Dr. Heinz Schwappacher hatte Lehr und
Forschungsaufträge an Universitäten und
Fachhochschulen in Mainz, Dieburg, Darmstadt
und Frankfurt am Main. Er wirkte als
Orchesterleiter, Arrangeur und Komponist.
Außer den Orchestern in Worfelden baute er
Musikgruppen und Orchester an der
Fachhochschule Mainz, in Mörfelden, Langen,
Laudenbach und im Landkreis Darmstadt
Dieburg auf.
Am 15. September 2001 ist Heinz Schwappacher
im Alter von 69 Jahren verstorben. Am 09. Juli
2002 wäre Heinz Schwappacher 70 Jahre alt
geworden. Seine ehemaligen Schüler hatten an
diesem Tag zu einem Gedenkgottesdienst mit
Pfarrer Richard Luh in die Worfelder Kirche
eingeladen. An diesem Tag kam nicht nur die
Großfamilie Schwappacher, seine ehemaligen
Schüler und viele Eltern, auch Landrat a.D. Willi
Blodt und Bürgermeister Horst Gölzenleuchter
waren dabei. Die Gedenkrede hielt Heinz Josef
Sandner.
Der Ehrenbürger Heinz Schwappacher, der vor
80 Jahren geboren wurde, bleibt in den Herzen
der Worfelder lebendig und sein Wirken lebt in
der Musik fort.
Ehrenbrief der Gemeinde Worfelden
1975 wurde Heinz Schwappacher "auf Grund seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter des Schüler und
Jugendorchesters Worfelden's" zum Ehrenbürger ernannt. Bei der hier abgebildeten Seite des
Ehrenbriefes handelt es sich um das Original. Unterschrieben ist die Urkunde vom 1975 amtierenden
Bürgermeister Friedel Langendorf und dem damaligen Ersten Beigeordneten Otto Hartmann.
Bitte beachten Sie das Einlegeblatt mit der Einladung zu den Babbelowenden
sowie das Inserat auf der Rückseite des Einlegeblattes.