programmheft satie

12
Musikalische Pantomime mit Schattenspiel, Film und Schwarzem Theater Ein Tag im Leben des Herrn Satie Ein Tag im Leben des Herrn Satie Bonjour, Monsieur Satie

Upload: konzerthaus-berlin

Post on 29-Mar-2016

214 views

Category:

Documents


1 download

DESCRIPTION

Programmheft zu Bonjour, Monsieur Satie

TRANSCRIPT

Page 1: Programmheft Satie

Musikalische Pantomime mit Schattenspiel, Film und Schwarzem Theater

Ein Tag im Leben des Herrn SatieEin Tag im Leben des Herrn Satie

Bonjour, Monsieur Satie

Page 2: Programmheft Satie
Page 3: Programmheft Satie

Musikalische Pantomime mit Schattenspiel,

Film und Schwarzem Theater

Konzept und Idee: Gabriele Nellessen

Drehbuch: Wolfram von Bodecker,

Alexander Neander, Lionel Ménard

Musik: Erik Satie, Hubert Yves Adrian Giraud

Musikalische Arrangements: Jens Naumilkat

Mitwirkende:

Wolfram von Bodecker Pantomime

Alexander Neander Pantomime

Oliver Pohl Klavier

Jens Naumilkat Violoncello

Mario Würzebesser Schlagzeug

Myriam Meske, Neil Belakhdar Off-Stimmen

Lionel Ménard Regie

Vanessa Vérillon Bühnenbild- und Kostümkonzept

Bérengère Bodin Konzeption und Realisierung des

Kurzfilms

Katja Kriegenburg Ausstattung und Puppe

Sinje Steinmann Spielleitung

Holger Fege, Mario Fistler, Detlef Flex Licht

Petra E. Becker Kostüme

ipoint Bühnenbau

Gabriele Nellessen Dramaturgie und Produktionsleitung

Bonjour, Monsieur SatieEin Tag im Leben des Herrn Satie

Page 4: Programmheft Satie

Erik Satie (1866 – 1925)

Le Picadilly, 1901

Jack in the box, 1899

Valse-Ballet (Walzer-Ballett), 1885

Sonatine Bureaucratique (Bürokratische Sonatine),

1917

Je te veux (Ich will dich), 1900

La Diva de l’Empire (Die Diva des „Empire“), 1900

Gymnopédie No 1, 1888

aus: Trois Morceaux en forme de Poire

(Drei Stücke in Form einer Birne), 1903

Première Pensée Rose + Croix

(Erster Rosenkreuz-Gedanke), 1891

Avant-dernières pensées (Vorletzte Gedanken), 1915

aus: Carnet de croquis et d’esquisses

(Entwurfs- und Skizzenbüchlein), 1900-1913

aus: Sports et divertissements

(Sport und Vergnügungen), 1914

Gnossienne No , 1890

Gymnopédie No 2, 1888

sowie

Hubert Yves Adrian Giraud (*1920)

Sous le ciel de Paris

Originalverlag: Choudens, Paris

erik satie

2

Page 5: Programmheft Satie

Das Werk

von Erik Satie

ist winzig klein

wie ein

Schlüsselloch,

aber sobald

man ihm

mit dem Auge

oder dem Ohr

näherkommt

ändert sich alles ...

Jean Cocteau

erik satie

Page 6: Programmheft Satie

Vor der Person und der

Kunst des französischen

Musikers und Schrift-

stellers Erik Satie schei-

den sich die Geister:

Die ei-nen verehren ihn

schwärmerisch, etwa so,

wie man einen großen

Karikaturisten hoch-

schätzt, die anderen

stehen seinen Arbeiten verständnislos gegenüber,

fragen, ob das überhaupt Musik sei, was er hinter-

lassen hat ... Selbst wenn man ihn kennt, oder zu

kennen glaubt, bereitet seine Einordnung Schwierig-

keiten. Erik Satie steht zwi-schen den künstlerisch-

musikalischen Positionen, die sich in Mitteleuropa

entwickelt haben. Er hat keine klassische ernste Musik

geschrieben, keine Sinfonien, keine Sonaten oder

Streichquartette; allerdings hinterließ er vier Ballet-

te und ein Drame sinfonique über den Philosophen

Sokrates. Dagegen gibt es vieles von ihm aus dem

Cabaret-Bereich: Chansons, Cabaret-Walzer, ab und zu

einen Cabaret-Marsch. Am verwirrendsten ist jedoch,

daß Satie die Bereiche mischt, daß viele seiner

Arbeiten auf einer Grundlage stehen, die aus dem

sakralen Bereich übernommen wurde, und doch mit

Cabaret-Elementen gespickt sind. Bei Satie herrscht

die Gleichzeitigkeit von „Ernster“ und „Unterhal-

tungs“- Musik ...

Erik Saties Arbeiten sind oft Miniatur-Gesamtkunst-

werke, sie sind reizvoll, weil sie die abendländischen

erik satie zur person

Page 7: Programmheft Satie

Möglichkeiten mischen, weil sie soviel Charme,

Verletzlichkeit, Klarblick und Jugendlichkeit haben:

„Ich bin sehr jung in einer sehr alten Zeit auf die Welt

gekommen“, schrieb er unter eine Büste, die er von

sich selbst zeichnete.

Er sah sich sehr klar: „ ... bei mir liegt die Jugend im

Charakter ... “ Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Grete Wehmeyer

erik satie zur person

Page 8: Programmheft Satie

1866 Geburt von Eric-Alfred-Leslie Satie am 17. Mai in

Honfleur an der Kanalküste als Sohn eines

französischen Schiffsmaklers; Mutter ist Schottin;

1867 Schwester Olga, 1869 Bruder Conrad

1871 Umzug der Familie nach Paris

1872 Tod der Mutter; Erik und Conrad kommen zu den

Großeltern nach Honfleur; werden dort katholisch

getauft

1876 Musikstunden bei Monsieur Vinot, dem Organisten

1878 Tod der Großmutter; Rückkehr zum Vater nach

Paris

1879 Vater heiratet in zweiter Ehe eine Klavierlehrerin;

er betreibt eine Buchhandlung und einen Musik-

verlag; Satie tritt in die Klaviervorbereitungsklas-

se des Pariser Konservatoriums ein

1882 nach den Richtlinien des Musikinstituts vorzeitige

Entlassung, weil seine Leistungen als für sein

Alter zu gering eingeschätzt werden

1883 im Fach Harmonielehre Gasthörer am Konservato-

rium

1885 Aufnahme in die Klavierklasse von Georges

Mathias; erste Kompositionen, die im Verlag des

Vaters erscheinen

1886 Wechsel vom Konservatorium zum Wehrdienst;

mutwillig herbeigeführte Erkrankung führt jedoch

zur baldigen Entlassung

1887 erste eigene Wohnung in Montmartre

erik satie lebensdaten

Page 9: Programmheft Satie

1888 Stelle als Klavierspieler im Nachtcabaret „Chat

Noir“, dann in der „Auberge du Clou“;

Hauskomponist des Ordens der Rosenkreuzer

1891 Beginn der Freundschaft mit Claude Debussy

1893 kurze Liebesbeziehung zu der Malerin Suzanne

Valadon

1898 Umzug nach Arcueil; dort bis

Lebensende

1900 Arbeit in Montmartre als Kla-

vierbegleiter von Chansonniers

1905 Eintritt in die Schola Cantorum als Schüler von

Vincent d’Indy und Albert Roussel

1908 Abschlußdiplom der Ausbildung mit dem

Prädikat „Très bien“

1912 regelmäßige journalistische Arbeit bei Zeit-

schriften

1915 Bekanntschaft mit Jean Cocteau, Beginn gemein-

samer Arbeiten

1917 Skandal und Gerichtsverhandlung im

Zusammenhang mit der Premiere des

Balletts „Parade“ (Tänzer: Ballets russes,

Szenario: Cocteau, Ausstattung: Picasso)

1918 Gründung der „Groupe des Six“ als Folge

dieser Ereignisse, auf Initiative von Cocteau;

Darius Milhaud wird einer der engsten Freunde

Saties

1925 Tod am 1. Juli in Paris

erik satie lebensdaten

Page 10: Programmheft Satie

Impressum

Herausgeber: Konzerthaus Berlin

Intendant: Prof. Dr. Frank Schneider

Text und Redaktion: Gabriele Nellessen

Quellen: Erik Satie, Schriften, herausgegeben von Ornella Volta, Hofheim 1988;

Erik Satie, Grete Wehmeyer, Hamburg 1998

Die Briefe sind nicht authentisch; einige Sätze sind Saties Vortrag „Die musika-

lischen Kinder“ entnommen (grafische Realisierung: Caroline Gugisch, Petra Son-

nenberg).

Abbildungen: Alexander Neander, Archiv

Zeichnungen: Petra Sonnenberg (die Darstellung des Komponisten in seinem

Zimmer entstand unter Verwendung einer Skizze von E. Satie)

Gestaltung: Graphic Center, Berlin

Herstellung: DruckVogt GmbH

1,50 ]

Die Intendanz möchte Sie darauf hinweisen, daß das Fotografieren sowie die

Nutzung ton- und videotechnischer Geräte nicht gestattet sind.

Page 11: Programmheft Satie

Anleitung zur sinnvollen Verarbeitung

musikalischer Gedanken, auszuführen

mit dem beigelegten Notenblatt:

Page 12: Programmheft Satie