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Prüfung von Kranen
Dietmar Kraus
AB Holz und Metall 2
Erfahrungsaustausch 07.12.2016
Flurgesteuerter Zweiträger-Brückenkran
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Flurgesteuerter Zweiträger-Brückenkran
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Kabinengesteuerter Zweiträger-Brückenkran
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Betreiben von Kranen
Arbeitsmittel fallen unter die neue Betriebssicherheitsverordnung
(BetrSichV); diese ist am 1. Juni 2015 in Kraft getreten.
Arbeitsmittel (hier: Krane) sind nach § 2 Abs.1 BetrSichV Werkzeuge,
Geräte, Maschinen oder Anlagen, die für die Arbeit verwendet werden,
sowie überwachungsbedürftige Anlagen.
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Unfallverhütungsvorschriften
Darüber hinaus sind auch die Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
Rechtsgrundlage dafür ist das autonome Satzungsrecht (Siebtes Buch
Sozialgesetzbuch - Gesetzliche Unfallversicherung - [Artikel 1 des Gesetzes
vom 7. August 1996, BGBl. I S. 1254]) § 15 „Unfallverhütungsvorschriften“.
Die Unfallverhütungsvorschrift „Krane“ (DGUV Vorschrift 52) ist nicht
zurückgezogen und daher zu beachten.
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Betriebsbereit gelieferte Krane
Der Hersteller einer Maschine (hier: Kran) hat nach Anhang I der Maschinenrichtlinie
2006/42/EG dafür zu sorgen, dass eine Risikobeurteilung vorgenommen wird, um die
für die Maschine geltenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen zu
ermitteln. Die Maschine muss dann, unter Berücksichtigung der Ergebnisse, der
Risikobeurteilung konstruiert und gebaut werden.
Betriebsbereit gelieferte Maschinen (hier: z. B. Fahrzeugkrane, Turmdrehkrane)
müssen mit einer EG-Konformitätserklärung gemäß Anhang IIA der Richtlinie
2006/42/EG bescheinigt, entsprechend dokumentiert und nach Anhang I Ziffer 1.7.3
„Kennzeichnung der Maschine“ gekennzeichnet werden.
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Nicht betriebsbereit gelieferte Krane
Nicht betriebsbereit gelieferte Maschinen (z. B. Brückenkrane oder
Ladekrane) werden mit einer Erklärung für den Einbau einer unvollständigen
Maschine, gemäß Anhang IIB der Richtlinie 2006/42/EG, bescheinigt.
Betriebsbereit ist ein Brückenkran erst, wenn er auf der Kranbahn montiert ist
und vom Sachverständigen abgenommen ist.
Betriebsbereit ist ein LKW-Ladekran erst, wenn er auf dem Trägerfahrzeug
(LKW) aufgebaut ist.
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Was decken die Erklärungen gemäß Anhang IIA und IIB der
Richtlinie 2006/42/EG ab?
Die Herstellererklärung bzw. Erklärung für den Einbau einer
unvollständigen Maschine entsprechend Anhang II B der Richtlinie 98/37/EG
bzw. 2006/42/EG beinhaltet bei Kranen, die bauartbedingt nicht betriebsbereit
ausgeliefert werden können und unter den Anwendungsbereich dieser Richtlinie
fallen, die Vor- und Bauprüfung.
Die EG-Konformitätserklärung beinhaltet die Vorprüfung, Bauprüfung und
Abnahmeprüfung bei betriebsbereit gelieferten Kranen (z. B. Fahrzeug- und
Turmdrehkrane).
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Prüfung vor erster Inbetriebnahme bei nicht betriebsbereit
gelieferten Kranen
Die Prüfung vor der ersten Inbetriebnahme gemäß (§ 25 Abs. 1 der
Unfallverhütungsvorschrift „Krane“ - DGUV Vorschrift 52)
• betrifft nicht betriebsbereit gelieferte Krane (z. B. Schienenlaufkatzen,
Schwenkarmkrane, Wandlaufkrane, Brücken- und Portalkrane)
• umfasst die ordnungsgemäße Aufstellung, Ausrüstung und Betriebs-
bereitschaft
• von Sachverständigen gem. § 28 DGUV Vorschrift 52 durchzuführen
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Prüfung vor erster Inbetriebnahme bei nicht betriebsbereit
gelieferten Kranen
Die Prüfung vor der ersten Inbetriebnahme gemäß § 25 DGUV Vorschrift 52, auf
der Grundlage des Grundsatzes „Prüfung von Kranen" DGUV Grundsatz 309-
001 bei nicht betriebsbereit gelieferten Kranen, liegt in der Verantwortung des
Betreibers.
Auch bei handbetriebenen oder teilkraftbetriebenen Kranen, mit einer
Tragfähigkeit bis 1000 kg, müssen Prüfungen vor der ersten Inbetriebnahme
oder nach wesentlichen Änderungen durchgeführt werden. Diese Krane müssen
mindestens durch Sachkundige geprüft werden.
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Prüfung nach wesentlicher Änderung an Kranen
Prüfung nach wesentlichen Änderungen (§ 25 Abs. 1 DGUV Vorschrift 52)
• richtet sich nach Art und Umfang der wesentlichen Änderung und
• ist in Anlehnung an die Prüfung vor der ersten Inbetriebnahme vorzunehmen,
im Bedarfsfall kann also auch eine Vor- und Bauprüfung erforderlich sein
• in der Regel von einem Sachverständigen gem. § 28 DGUV Vorschrift 52
durchzuführen.
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Was sind wesentliche Änderungen?
Wesentliche Änderungen sind z. B.:
• Erhöhung der Tragfähigkeit
• Auswechseln von Laufkatzen oder
Auslegern
• Veränderung der Antriebe
• Verlegung von Steuerständen
• Änderung der Stromart
• konstruktive Änderung tragender Teile
• Schweißungen an tragenden Teilen
• Umsetzung von Kranen auf andere
Kranbahnen bei ortsfesten Krananlagen
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• Umbau auf eine andere Steuerungsart
• Änderung der Betriebsverhältnisse hinsichtlich
der Laufzeitklasse und des Lastkollektivs des
Kranes
Keine wesentliche Änderung ist z. B.:
• Ersatz von Teilen gleicher Art
• Umrüsten von Kranen, z. B.:
Auslegerverlängerungen durch Einsetzen von
Zwischenstücken, soweit der Rüstzustand
Gegenstand der Prüfung von der ersten
Inbetriebnahme war.
Wesentliche Änderungen…… im Zusammenhang mit dem Austausch einer Laufkatze bzw. eines Hubwerkes
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1. Einbau einer Laufkatze oder eines Hubwerkes des gleichen Typs (Bauart)
• Prüfung kann durch Sachkundige erfolgen
• Belastungsprüfungen mit Nennlast durchführen
(dabei wird davon ausgegangen, dass die Bremse bereits beim
Hersteller mit Überlastung geprüft wurde.)
2. Einbau einer Laufkatze oder eines Hubwerkes des Nachfolgertyps (Bauart)
2.1 Einbau ohne Änderung (Anpassungs-
arbeiten) möglich, technische Parameter
werden nicht verändert.
2.2 Anpassungsarbeiten bei Einbau
notwendig
Prüfung durch Sachkundige möglich Prüfung durch Sachverständige
Anpassungsarbeiten sind z. B.:
• Veränderung der Aufhängung mit Bohrungen in tragenden Teilen
• Schweißverbindungen
• Eingriff in die Steuerung des Kranes
Wesentliche Änderungen…
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… im Zusammenhang mit dem Austausch einer Laufkatze bzw. eines Hubwerkes
Anmerkung
Altes Hubwerk ohne Überlastsicherung
Neues Hubwerk mit Überlastsicherung;
das bedeutet:
Eingriff in die Steuerung des Kranes
Wesentliche Änderung!
Prüfung durch Sachverständigen
Sachverständige für die Prüfung von Kranen
• Sachverständige der Technischen Überwachung:
Dazu zählen die Sachverständigen der Technischen Überwachungsvereine
e.V., des Amtes für Arbeitsschutz in Hamburg und der technischen
Überwachungsämter in Hessen.
• Von der Berufsgenossenschaft ermächtigte Sachverständige:
Diese können z. B. bei Herstellern oder Betreibern beschäftigt sein.
Die Ermächtigung wird nach dem DGUV-Grundsatz „Ermächtigung von
Sachverständigen für die Prüfung von Kranen durch die Berufs-
genossenschaft“ DGUV Grundsatz 309-005 ausgesprochen.
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Sachverständige für die Prüfung von Kranen
• muss aufgrund seiner fachlichen Ausbildung und Erfahrung ausreichende Kenntnisse
auf dem Gebiet der Krane haben,
• muss mit den
einschlägigen staatlichen Arbeitsschutzvorschriften,
Unfallverhütungsvorschriften,
Richtlinien und allgemein anerkannten Regeln der Technik (z. B. DIN-Normen,
VDE-Bestimmungen, technischen Regeln anderer Mitgliedstaaten der Europäischen
Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen
Wirtschaftsraum)
so weit vertraut sein, dass er den arbeitssicheren Zustand von Kranen beurteilen kann.
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Prüfsachverständiger
Der Unternehmer hat sich davon zu überzeugen, dass der von ihm beauftragte
Sachverständige die o.g. Anforderungen erfüllt.
Vorsicht!
Die Begriffe „Prüfsachverständiger“ (gemäß Anhang 3 der Betriebssicherheits-
verordnung [BetrSichV], in Kraft getreten am 01.06.2015) und „von der
Berufsgenossenschaft ermächtigter Sachverständiger“ (gemäß § 28
Unfallverhütungsvorschrift „Krane“ DGUV Vorschrift 52) haben verschiedene
Rechtsgrundlagen.
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Bitte beachten Sie die Stellungnahme DGUV FB HM, SG HWGH vom 14.12.2015 zur
Übergangsphase für DGUV Vorschrift 52 „Krane“ aufgrund der BetrSichV 2015!
Wiederkehrende Prüfung an Kranen
Wiederkehrende Prüfungen
(§ 26 Abs. 1 der Unfallverhütungsvorschrift „Krane“ DGUV Vorschrift 52)
sind in der Regel von einem Sachkundigen durchzuführen
(Ausnahme: ortsveränderliche Krane nach § 26 Abs. 3 DGUV Vorschrift 52,
diese werden durch Sachverständige geprüft)
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Sachkundiger (Befähigte Person)
Als Sachkundige für die Prüfung können neben den Sachverständigen auch
Betriebsingenieure, Maschinenmeister, Kranmeister oder hierfür besonders
ausgebildetes Fachpersonal herangezogen werden, sofern sie Erfahrung und
ausreichende Kenntnisse haben, um den sicheren Zustand des zu prüfenden
Kranes zu beurteilen.
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Wiederkehrende Prüfung an Kranen
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Wiederkehrende Prüfung an Kranen
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Wiederkehrende Prüfung an Kranen
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Was sind Herstellerpflichten?
Wer ein Arbeitsmittel wesentlich verändert, wird zum Hersteller und muss damit
die Herstellerpflichten gemäß ProdSG und 9. ProdSV erfüllen.
Dazu gehören z. B.:
• Durchführung einer Risikoanalyse
• Dokumentation der Analyse und Aufnahme in die technischen Unterlagen
(sofern nicht in der harmonisierten Norm bereits enthalten)
• Anwendung der zutreffenden Gemeinschaftsrichtlinien (z. B. Anhang I der MRL)
Wer ein Arbeitsmittel nicht wesentlich verändert, wird auch nicht zum
Hersteller. Dann muss der Arbeitgeber alleine die Schutzziele der BetrSichV
erfüllen und dies im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung prüfen.
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Anwendungsbereich der betreffenden Rechtsvorschriften
Anhaltspunkte für die Beurteilung aufgrund der geltenden europäischen
Interpretation in Nr. 2.1 des „Blue Guide“ 1.1-15/07/2015 der Europäischen
Kommission:
(Wie im alten GPSG ist auch im neuen ProdSG ein gebrauchtes Produkt, das
gegenüber seinem ursprünglichen Zustand wesentlich verändert wird, als
neues Produkt anzusehen.) Auch wenn es diesen Begriff jetzt nicht mehr gibt.
Grundsätzlich muss das Produkt den rechtlichen Anforderungen entsprechen,
die zum Zeitpunkt seines Inverkehrbringens galten.
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Europäisches Recht / EG-Richtlinien
Richtlinien nach Artikel 114 AEUV (früher Artikel 95) für Bau und
Ausrüstung (Herstellerverantwortung)
Inkrafttreten
RL 2006/42/EG Maschinenrichtlinie 29.12.2009
RL 2014/35/EU Niederspannungsrichtlinie 20.04.2016 (Anmerkung: Wird bei Kranen durch die MRL 2006/42/EG abgedeckt)
RL 2014/30/EU EMV-Richtlinie 20.04.2016
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Risikobeurteilung nach RL 2006/42/EG
Zielsetzung:
• Gefährdungen so weit wie durchführbar beseitigen und Risiken hinreichend
vermindern, indem Schutzmaßnahmen umgesetzt werden.
• Schutzmaßnahmen sind die Kombination der vom Konstrukteur und vom
Benutzer getroffenen Maßnahmen (die bereits in der Konstruktionsphase
berücksichtigt werden können).
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Risikobeurteilung nach RL 2006/42/EG
Vier Faktoren zur Risikominimierung:
1. Sicherheit der Maschine in sämtlichen Phasen ihrer Lebensdauer;
2. Fähigkeit der Maschine, ihre Funktion auszuführen;
3. Benutzerfreundlichkeit der Maschine;
4. Herstellungs-, Betriebs- und Demontagekosten der Maschine.
Erforderlich hierfür sind auch Kenntnisse über den Einsatz der Maschine, des
Unfallgeschehens, sowie der verfügbaren Verfahren zur Risikominimierung.
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Europäisches Recht / EN-Normen
Konkretisierung der EG-RL durch harmonisierte Normen
[siehe Verzeichnis der harmonisierten Normen mit Vermutungswirkung für
Maschinen (Amtsblatt der Europäischen Union vom 13.02.2015 - C054/1)]
Vorteil für den Hersteller:
Auslösung der Konformitätsvermutung (wenn im Amtsblatt veröffentlicht)
Die Anwendung der Normen ist freiwillig!
Typ-A-Normen = Grundnormen
Typ-B-Normen = Gruppennormen
Typ-C-Normen = Produktnormen
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EN-Normen für ortsfeste Krane z. B.:
DIN EN 12077-2:2008-12
Sicherheit von Kranen - Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen;
Teil 2: Begrenzungs- und Anzeigeeinrichtungen
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DIN EN 12644:2009-06
Krane - Information für die Nutzung und Prüfung;
Teil 1: Betriebsanleitung
Teil 2: Kennzeichnung
EN-Normen für ortsfeste Krane z. B.:
DIN EN 60204-32:2008
Sicherheit von Maschinen - Elektrische Ausrüstung von Maschinen;
Teil 32: Anforderungen für Hebezeuge
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DIN EN ISO 13849-1:2008
Sicherheit von Maschinen - Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen;
Teil 1: Allgemeine Gestaltungsleitsätze
EN-Normen für ortsfeste Krane z. B.:
DIN EN 13157:2010-07
Krane – Sicherheit –
Handbetriebene Krane
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DIN EN 15011:2014-09
Krane –
Brücken- und Portalkrane
EN-Normen für ortsfeste Krane z. B.:
DIN EN 14492:2010-05
Krane – Kraftgetriebene Winden und Hubwerke;
Teil 1: Kraftgetriebene Winden
Teil 2: Kraftgetriebene Hubwerke
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DIN EN 13135:2013-05
Krane - Sicherheit – Konstruktion –
Anforderungen an die Ausrüstungen
EN-Normen für ortsfeste Krane z. B.:
DIN EN 13155:2009-08
Krane – Lose Lastaufnahmemittel
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DIN EN 13586:2009-05
Krane – Zugang
DIN EN 13557:2009-07
Krane – Stellteile und Steuerstände
EN-Normen für ortsfeste Krane z. B.:
DIN EN 13001
Krane – Konstruktion – allgemein;
Teil 1: Allgemeine Prinzipien und Anforderungen
Teil 2: Lasteinwirkungen
Teil 3-1: Grenzzustände und Sicherheitsnachweise von Stahltragwerken
Teil 3-2: Grenzzustände und Sicherheitsnachweise von Drahtseilen in Seiltrieben
Teil 3-3: Grenzzustände und Sicherheitsnachweise – Laufrad / Schiene-Kontakte
Teil 3-5: Grenzzustände und Sicherheitsnachweise – Geschmiedete Kranhaken
(prEN)
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Europäisches Recht / EG-Richtlinien
Richtlinien nach Artikel 153 AEUV (früher Artikel 137)
für die Benutzung von Arbeitsmitteln (Betreiberverantwortung)
Inkrafttreten
RL 89/391/EWG Arbeitsschutz-RL 21.08.1996
RL 89/655/EWG Arbeitsmittelbenutzungs-RL 01.01.1997
(Nachrüstverpflichtungen für Krane)
RL 2009/104/EG Arbeitsmittelbenutzungs-RL 01.06.2015
(National umgesetzt durch die Betriebssicherheitsverordnung)
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Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb
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Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb
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Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb
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Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb
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Kranbahnstatik
Kranbahnen unterliegen nationalem Recht (hier: Geltungsbereich der
Unfallverhütungsvorschrift „Krane“ [DGUV Vorschrift 52]).
Wenn die Kranbahn der Landesbauordnung (LBO) unterliegt, muss eine durch
ein Prüfamt oder einen Prüfingenieur für Bauaufsicht geprüfte Statik vorliegen
(grüner Prüfstempel).
Aus dieser müssen die der Statik zugrunde gelegten Lastannahmen
hervorgehen.
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Einstufung von Kranen und Kranbahnen
Einstufung des Kranes, der Kranbahn und des Seiltriebes:
Kran-Stahltragwerk nach DIN 120:1940-11
Gruppe I - IV nach Betriebsdauer, Belastung und Stößen
Kranbahn nach DIN 120:1940-11
Gruppe I - IV nach Betriebsdauer, Belastung und Stößen
Seiltrieb nach DIN 120:1940-11
Gruppe I - V nach Häufigkeit der Bewegung und
Belastungsweise
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Einstufung von Kranen und Kranbahnen
Einstufung des Kranes, der Kranbahn und des Seiltriebes.
Kran-Stahltragwerk nach DIN 15018-1-3:1984-11
Hubklassen (H1 - H4) und Beanspruchungsgruppen (B1 - B6)
Kranbahn nach DIN 4132:1982-02
Schwingbeiwerte / Hubklassen (H1-H4) und
Beanspruchungsgruppen (B1 - B6)
Seiltrieb nach DIN 15020-1:1974-02
Triebwerksgruppen: FEM 9.511 (1Dm - 5m)
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Einstufung von Kranen und Kranbahnen
Einstufung des Kranes, der Kranbahn und des Seiltriebes.
Kran-Stahltragwerk nach
Normenreihe DIN EN 13001
Hubklassen (HC1 - HC4) und S-Klassen (S02 - S9)
Kranbahn nach EN 1993-6:2010-12
Hubklassen und S-Klassen
Seiltrieb nach Produktnorm z. B. DIN EN 14492-2:2010-05
Triebwerksgruppen: ISO 4308-1:2003 (M1 - M8)
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Gegenüberstellung der Krangruppen
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Nr. Krantyp
Betriebsweise
Hubklassen EN 13001
S-Klassen EN 13001
Hubklassen DIN 15018
Beanspruchungsgruppen DIN 15018
1 Handkrane HC1 S0- S2 H1 B1, B2 2 Montagekrane HC1, HC2 S0- S2 H1, H2 B1, B2 3 Krane für Maschinenhaus HC1 S1- S3 H1 B2, B3 4 Lagerkran diskontinuierlicher Betrieb HC2 S4- S5 H2 B4 5 Lagerkran, Krane mit Hebetraverse, Schrottkrane Dauerbetrieb HC3, HC4 S6- S8 H3, H4 B5, B6 6 Werkhallenkran HC2, HC3 S3- S5 H2, H3 B3, B4 7 Brückenkrane, Krackkrane Greifer- oder Magnetbetrieb HC3, HC4 S6- S8 H3, H4 B5, B6 8 Gießkatze HC2, HC3 S6- S8 H2, H3 B5, B6 9 Grubenkran HC3, HC4 S7- S9 H3, H4 B6 10 Stripperkran, Beschickungskran HC4 S8- S9 H4 B6 11 Schmiedekran HC4 S6- S8 H4 B5, B6 12 Entladekrane, Halden- und Trockenlegungsbrücken,
Halbportalkrane, Portalkrane mit Laufkatze oder Schwenkkran
Lasthaken HC2 S4- S6 H2 B4, B5
13 Entladekrane, Halden- und Trockenlegungsbrücken, Halbportalkrane, Portalkrane mit Laufkatze oder Schwenkkran
Greifer- oder Magnetbetrieb HC3, HC4 S6- S8 H3, H4 B5, B6
14 Laufportalkrane mit Fest- oder Gleitförderer(n) HC1 S3- S5 H1 B3, B4
Quelle: BGHM
Gegenüberstellung der Krangruppen
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Nr. Krantyp
Betriebsweise
Hubklassen EN 13001
S-Klassen EN 13001
Hubklassen DIN 15018
Beanspruchungsgruppen DIN 15018
14 Laufportalkrane mit Fest- oder Gleitförderer(n) HC1 S3- S5 H1 B3, B4 15 Werftkrane, Hellingkrane, Ausrüstungskrane Lasthaken HC2 S3- S5 H2 B3, B4 16 Werftkrane, Schwenkkrane, Schwimmkrane Lasthaken HC2 S4- S6 H2 B4, B5 17 Werftkrane, Schwenkkrane, Schwimmkrane Greifer- oder Magnetbetrieb HC3, HC4 S6- S8 H3, H4 B5, B6 18 Großraumschwimmkrane, Großraumportalkrane HC1 S1- S3 H1 B2, B3 19 Bordkrane Lasthaken HC2 S3- S5 H2 B3, B4 20 Bordkrane Greifer- oder Magnetbetrieb HC3, HC4 S4- S6 H3, H4 B4, B5 21 Drehturmkrane für das Bauwesen HC1 S1- S4 H1 B3 22 Montagekrane, Derrikkrane Lasthaken HC1, HC2 S1- S3 H1, H2 B2, B3 23 Schienendrehkrane Lasthaken HC2 S3- S5 H2 B3, B4 24 Schienendrehkrane Greifer- oder Magnetbetrieb HC3, HC4 S4- S6 H3, H4 B4, B5 25 Eisenbahnkrane, zugelassen für die Beförderung im Zug HC2 S4- S5 H2 B4 26 Ladekrane, Mobilkrane Lasthaken HC2 S2- S5 H2 B3, B4 27 Ladekrane, Mobilkrane Greifer- oder Magnetbetrieb HC3, HC4 S4- S6 H3, H4 B4, B5 28 Großraumlade- und -mobilkrane HC1 S1- S3 H1 B1, B2
Quelle: BGHM
Prüfung elektrischer Anlagen u. Betriebsmittel
Prüfung der elektrischen Ausrüstung an ortsfesten Kranen:
DGUV Vorschrift 3 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“
(DIN VDE 0105-100 „Betrieb von elektrischen Anlagen)
Prüffrist:
mindestens alle 4 Jahre für ortsfeste Anlagen
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Prüfung elektrischer Anlagen u. Betriebsmittel
Schaltertypen nach EN 60204-23:2008:
Kranschalter (Not-Halt)
Kran-Trennschalter
Netzanschlussschalter
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Kranschalter (Not-Halt)
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Kran-Trennschalter
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Netzanschlussschalter
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Dokumentation
1. Prüfbuch (Vorhandensein / Vollständigkeit)
Inhaltsverzeichnis / Stammblatt
Zusatzstammblatt / z. B. Brückenkran
Beiblatt Tragmittel (Seile / Ketten / Haken)
Zusatzstammblatt Kranbahn
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Dokumentation
Prüfbuch (Vorhandensein / Vollständigkeit)
Prüfung vor der 1. Inbetriebnahme
(Vor-, Bau- und Abnahmeprüfung)
Prüfungsbefund über die letzte wiederkehrende Prüfung
Nachweis über den Austausch bzw. die Instandsetzung von
Bauteilen / Baugruppen
Angaben zur theoretischen Nutzungsdauer (SWP)
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Dokumentation
Prüfbuch (Vorhandensein / Vollständigkeit)
Konformitätserklärung
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Kranbahnstatik (LBO; Lastannahmen),
(ggf. Montageprotokoll für Dübelbefestigungen für z. B. Säulenschwenkkrane)
Dokumentation
2. Betriebsanleitung (Vorhandensein / Vollständigkeit)
Kennzeichnung mit Original- bzw. Übersetzung der
Originalbetriebsanleitung (ab 29.12.2009)
Pläne: Elektrik, Hydraulik, Pneumatik
Tragfähigkeitsangaben
Hinweise zur Prüfung (z. B. Überlastprüfung)
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Kranprüfbuch-Muster
DGUV Grundsatz 309-006
(ehemals BGG 943)
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Der Unternehmer hat gemäß § 27 Absatz 1
DGUV Vorschrift 52 dafür zu sorgen, dass die
Ergebnisse der Prüfungen nach §§ 25 und 26
in ein Prüfbuch eingetragen werden.
Dokumentation
2. Betriebsanleitung (Vorhandensein / Vollständigkeit)
Montage- / Demontageanleitung
Angaben zu Einsatzbedingungen / Einstufung
Restgefahren
Die EG-Konformitätserklärung oder ein Dokument, das die
EG-Konformitätserklärung inhaltlich wiedergibt (ab 29.12.2009) -
Seriennummer und Unterschrift kann entfallen.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) e.V.
Leiter des Themenfeldes Krane, Winden, Elektrozüge
Sachgebiet Hütten-, Walzwerksanlagen, Gießereien und
Hebetechnik des Fachbereiches Holz und Metall
c/o Berufsgenossenschaft Holz und Metall
Kreuzstraße 45
40210 Düsseldorf
Telefon: +49 211 8224-16826
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bghm.de
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