pt c - der bierausschank

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Ernähru ngsphysiolog ische Aspekte Bier ist ein ausgezeichneter Durstlöscher. Es enthält im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken nur wenig Alkohol. Bier verfügt noch über eine Reihe von Extraktstoffen, wie Koh len hydrate, Eiweissstoffe, Mineralstoffe u nd Vitamine. Diese bewirken einen langsameren Anstieg und ein geringe- res Maximum des Alkoholgehaltes im Blut. Von besonderem Wert ist beispielsweise der verhältnismässig hohe Anteil an Kalium, der zur Entwässerung des Gewebes ganz wesentlich beiträgt. Der Konsum von Bier, sei es als Teil der Nahrung oder zum Genuss, erbringt bei weitem mehr Vorteile als Nachteile. So erklärt sich denn auch die grosse Bedeutung des Bieres als jahrtausendealtes Volksgetränk. Bier enthält lm Vergleich dazu Apfelsaft Wein ca. 43 kcal/100 g 1 80 kJ/1 00 g ca. 42 kcal/100 g 1 76 kJl1 00 g ca. 80 kcal/100 g 335 kJ/1 00 g Bierbrauen ist ein althergebrachtes Gewerbe mit viel Tradition. Davon zeugt der abgebildete Hopfensack mit dem Brauer- wappen. 21

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Ernähru ngsphysiolog ische AspekteBier ist ein ausgezeichneter Durstlöscher. Es enthält im

Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken nur wenigAlkohol. Bier verfügt noch über eine Reihe von Extraktstoffen,wie Koh len hydrate, Eiweissstoffe, Mineralstoffe u nd Vitamine.Diese bewirken einen langsameren Anstieg und ein geringe-res Maximum des Alkoholgehaltes im Blut. Von besonderemWert ist beispielsweise der verhältnismässig hohe Anteil anKalium, der zur Entwässerung des Gewebes ganz wesentlichbeiträgt. Der Konsum von Bier, sei es als Teil der Nahrungoder zum Genuss, erbringt bei weitem mehr Vorteile alsNachteile. So erklärt sich denn auch die grosse Bedeutungdes Bieres als jahrtausendealtes Volksgetränk.

Bier enthält

lm Vergleich dazu

Apfelsaft

Wein

ca. 43 kcal/100 g1 80 kJ/1 00 g

ca. 42 kcal/100 g1 76 kJl1 00 g

ca. 80 kcal/100 g335 kJ/1 00 g

Bierbrauen ist ein althergebrachtes Gewerbe mit viel Tradition.Davon zeugt der abgebildete Hopfensack mit dem Brauer-wappen.

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Kellerzuwalm

6-10'Cgute Lager-Temperatur

BierpflegeBier muss mit Verständnis behandelt werden, wenn es im

Augenblick des Trinkens noch all lene Eigenschaften besitzensoll, die ihm der Brauer auf dem langen, sorgsam geleitetenWerdegang vermittelt hat. Fass- und Flaschenbier sind quali-tativ gleichwertig, doch wirken sich die einzelnen Einflussfak-toren in unterschiedlichem Mass aus.

LagertemperaturDer Stapelraum für Bier soll stets die gleiche Temperatur

aufweisen. Diese sollte nie Liber 10oC und nie unter 5oCiegen. Bei zu tiefen Lagertemperaturen kann das Bier infolgeder Ausscheidung von Extraktstoffen (Eiweiss, Kohlen-hydrate), kaltetrüb werden. lm Anfangsstadium lässt sichdiese Trubung durch Erwärmen auf Zimmertemperatur wiederauf lösen.

Nur blankes Bier darf zum Ausschank gelangen.

Eine warme Lagerung wirkt sich ungünstig auf das Aromaund den Geschmack des Bieres aus.

AusschanktemperaturDie dem Konsumenten zusagenden Trinktemperaturen

sind 1e nach Landesgegend verschieden. ldeal fur den Ge-schmack und Schaum eines Bieres aber ist eine Ausschank-:emperatur von 8-1 2oC. Bei zukaltausgeschenktem BierKommt das Aroma kaum zur Geltung und es bildet sich nur',venig Schaum. Zu warmes Bier uberschäumt, die Kohlensäu-re geht verloren und die Bittere tritt zu stark hervor. Falls derGast ein temperiertes Bier wünscht, kann man entweder dasG las vorwärmen oder wie folgt vorgehen: G las zu % mit Bierfül en, im Wasserbad (max.40oC) temperieren und anschlies-send mit kaltem Bier eine Schaumhaube aufsetzen. BeimF aschenbier wird die geschlossene Flasche im Wasserbadtemperiert.

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Kellerzukalt

Bier wirdkältetrüb

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ErschütterungenFass- und Flaschenbier sind nach dem Abladen sofort kalt

zu stellen, damit sich die beim Transport entbundene Kohlen-säure im Bier wieder bindet. Das Fassbier sollte nach derAnlieferung möglichst ein bis zwei Tage im gekühlten Kellerru hen.

LichtBier ist lichtempfindlich (Sonnen- und kunstliches Licht).

Bei der Bestrahlung entsteht der sogenannte Lichtge-schmack, d. h. das Aroma des Bieres wird ungunstig verän-dert. Selbst braune oder grune Flaschen vermögen dies nurteilweise zu verhindern.

lnfolge seiner wertvollen Extraktstoffe und des verhältnis-mässig geringen Alkoholgehaltes hat das Bier eine be-schränkte Haltbarkeit. Kuhl und dunkel aufbewahrt lässt sich'edoch ein Bier ohne grösseren Qualitätsverlust bis zu vierWochen lang lagern. Für pasteurisierte Brere (2. B. Dosen) giltn der Regel eine Haltbarkeit von drei Monaten. Trotzdem sollnan sich merken: Das von der Brauerei angelieferte Bier hatJen Höhepunkt der Qualität erreicht, es ist also möglichst baldzu konsumieren, Die Bestellmenge von Fass- und Flaschen-cier haben sich nach dem voraussichtlichen Verbrauch zur-ichten. Die Grösse des Fasses ist so zu wählen. dass es nichtänger als ein bis zwei Tage im Anstich bleibt.

KohlensäureverlusteDas Bier verliert an Kohlensäure und ist damit weniger

(ezenI, falls man es zu warm ausschenkt, ins Glas plätschernässt, unmittelbar nach der Anlieferung ausschenkt oder beimE nschenken die Flasche sturzt, Das Bier schmeckt schal.

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Ein schönes Bier, im gutgereinigten Glas richtig ge-zaptl.

lm schlecht gereinigtenGlas verbleiben Fettrück-stände. Der Schaum zerlälllin groben Blasen.

lm mangelhaft gespültenGlas können Waschmittel-rückstände verbleiben. DerSchaum rutscht ab.

Fremde Geruchs- und Geschmacksstoffeln der Nähe von Bier durfen keine stark riechenden

i'Varen, wie Käse, Fisch, Sauerkraut usw, gelagert werden.B er ist sehr geruchs- und geschmacksempfindlich. Aus die-sem Grunde stellen auch parfumierte Gläserreinigungsmittele ne Gefahrenquelle dar.

Fett und ReinigungsmittelFett ist ein grosser Feind des Bierschaumes. Der Gläser-

"e nigung ist deshalb grösste Aufmerksamkeit zu schenken,I e Gläser sind mit ein- bis zweiprozentiger Sodalosung odereinem anderen geeigneten Waschmittel zu reinigen. Dies;eschieht am besten mit Hilfe einer Bürstvorrichtung von-land oder automatisch.

Nach gründlicher Reinigung ist mit sauberem Wasser gutnachzuspülen.

Bei ungenügendem Nachspulen verbleiben geringe Men-ren von Waschmittel im Glas. Diese enthalten oberflächenak-. 're Stoffe (Detergentien), die den Bierschaum zerstören. DerSchaum bleibt zwar fein und sahnig, sackt aber rasch ab, ohne'n Glas zu haften. Enthält dieses noch Spuren von Fett, so:st sich der Schaum in grobe Blasen auf . Biergläser sollen nie-it Essgeschirr zusammen abgewaschen werden (das gilt'rch für die Abwaschmaschine!), Der Gast bringt mit dem-ssen Fett (evtl. auch Lippenstift) in das Glas. Beim Abservie-':n soll man nie mit den Fingern in die Gläser greifen. Ge-.:h eht das Abwaschen von Hand, so müssen gemäss Le-:,ensmittelverordnung ein Wasch- und Spültrog vorhanden.eln, Beim Spulen soll das Wasser ständig fliessen, um eine- rreicherung von Schmutzstoffen im Spülwasser zu vermei-:er. Zum Trocknen sind die Gläser auf eine luftdurchlässige-rterlage (2. B. Gläserkorb) zu stellen. Wenn mit einer Gläser-.rülmaschine gereinigt wird, ist unbedingt daraul zu achten,:ass möglichst kein Glanztrockner verwendet wird (Schaum- aftet schlecht am Glas). Vorteilhafter ist die Kaltspülung mit=rthärtetem Wasser. Die Gläser sollen nur abgetrocknet wer-t:r, wenn unbedingt nötig, und zwar mit einem sauberen-ei nentuch.

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