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Richtlinie DKD-R 5-4
Kalibrierung von Temperatur-Blockkalibratoren
Ausgabe 09/2018 https://doi.org/10.7795/550.20180828AE
Physikalisch- Technische
Bundesanstalt
Kalibrierung von Temperatur-
Blockkalibratoren
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DKD-R 5-4
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Deutscher Kalibrierdienst (DKD)
Im DKD sind Kalibrierlaboratorien von Industrieunternehmen, Forschungsinstituten, technischen Behörden, Überwachungs- und Prüfinstitutionen seit der Gründung 1977 zusammengeschlossen. Am 03. Mai 2011 erfolgte die Neugründung des DKD als technisches Gremium der PTB und der akkreditierten Laboratorien.
Dieses Gremium trägt die Bezeichnung Deutscher Kalibrierdienst (DKD) und steht unter der Leitung der PTB. Die vom DKD erarbeiteten Richtlinien und Leitfäden stellen den Stand der Technik auf dem jeweiligen technischen Fachgebiet dar und stehen der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) für die Akkreditierung von Kalibrierlaboratorien zur Verfügung.
Die akkreditierten Kalibrierlaboratorien werden von der DAkkS als Rechtsnachfolgerin des DKD akkreditiert und überwacht. Sie führen Kalibrierungen von Messgeräten und Maß-verkörperungen für die bei der Akkreditierung festgelegten Messgrößen und Messbereiche durch. Die von ihnen ausgestellten Kalibrierscheine sind ein Nachweis für die Rückführung auf nationale Normale, wie sie von der Normenfamilie DIN EN ISO 9000 und der DIN EN ISO/IEC 17025 gefordert wird.
Kontakt: Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) DKD-Geschäftsstelle Bundesallee 100 38116 Braunschweig Postfach 33 45 38023 Braunschweig Telefon Sekretariat: (05 31) 5 92-8021 Internet: www.dkd.eu
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Zitiervorschlag für die Quellenangabe:
Richtlinie DKD-R 5-4, Kalibrierung von Temperatur-Blockkalibratoren, Ausgabe 09/2018, Revi-sion 0, Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig und Berlin. DOI: https://doi.org/10.7795/550.20180828AE
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt und unterliegt der Creative Commons Nutzerlizenz CC by-nc-nd 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/). In diesem Zusammenhang bedeutet „nicht-kommerziell“ (NC), dass das Werk nicht zum Zwecke der Einnahmenerzielung verbreitet oder öffentlich zugänglich gemacht werden darf. Eine Nutzung seiner Inhalte für die gewerbliche Verwendung in Laboratorien ist ausdrücklich erlaubt.
Autoren: Mitglieder des Fachausschusses Temperatur und Feuchte des DKD in der Zeit von 2001 bis 2009.
Herausgegeben von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) für den Deutschen Kalibrierdienst (DKD) als Ergebnis der Zusammenarbeit der PTB mit dem Fachausschuss Temperatur und Feuchte des DKD.
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Inhalt
Vorwort 5
1 Geltungsbereich 6
2 Kalibrierbarkeit 6
3 Kalibrierung 6
3.1 Axiale Temperaturhomogenität entlang der Bohrung in der Messzone 7
3.2 Temperaturunterschiede zwischen den Bohrungen 7
3.3 Beeinflussung der Temperatur in der Messzone durch unterschiedliche Beladung
7
3.4 Zeitliche Stabilität 8
3.5 Temperaturabweichungen durch Wärmeableitung 8
3.6 Bestimmung der Abweichung zwischen Anzeige des Kalibratorthermometers und der Temperatur in der Messzone
8
4 Messunsicherheit 9
4.1 Abweichung zwischen der Anzeige des Normalthermometers und der Temperatur in der Messzone
9
4.2 Temperaturverteilung im Block 9
4.3 Temperaturabweichungen durch Wärmeableitung 10
5 Kalibrierschein 10
6 Beispiel einer Messunsicherheitsanalyse 10
7 Zitierte Normen und weitere Unterlagen 13
Anhang A Verfahren zur Bestimmung des Einflusses der axialen Temperaturverteilung
14
Anhang B Hinweise des DKD-Fachausschusses „Temperatur und Feuchte“ zum Einsatz von Temperatur-Blockkalibratoren
15
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Vorwort
DKD-Richtlinien sind Anwendungsdokumente zu den Anforderungen der DIN EN ISO/IEC 17025. In den Richtlinien werden technische, verfahrensbedingte und organisatorische Abläufe beschrieben, die den akkreditierten Kalibrierlaboratorien als Vorbild zur Festlegung interner Verfahren und Regelungen dienen. DKD-Richtlinien können zum Bestandteil von Qualitätsmanagementhandbüchern der Kalibrierlaboratorien werden. Durch die Umsetzung der Richtlinien wird die Gleichbehandlung der zu kalibrierenden Geräte in den verschiedenen Kalibrierlaboratorien gefördert und die Kontinuität und Überprüfbarkeit der Arbeit der Kalibrierlaboratorien verbessert.
Die DKD-Richtlinien sollen nicht die Weiterentwicklung von Kalibrierverfahren und -abläufen behindern. Abweichungen von Richtlinien und neue Verfahren sind im Einvernehmen mit der Akkreditierungsstelle zulässig, wenn fachliche Gründe dafürsprechen.
Die vorliegende Richtlinie wurde vom Fachausschuss Temperatur und Feuchte in Zusammen-arbeit mit der PTB und akkreditierten Kalibrierlaboratorien bereits 2001 erstellt. Die vorliegende geänderte Neuauflage enthält lediglich ein aktualisiertes Impressum. Sie ist inhaltsgleich mit der DAkkS-DKD-R 5-4 (Ausgabe 2010). Die DAkkS wird die DAkkS-DKD-R 5-4 spätestens zum 01.01.2021 zurückziehen.
Ausgabe: 02/2001, veröffentlicht vom DKD
1. Neuauflage: 2010, durch die DAkkS
2. Neuauflage: 2018, durch den DKD, inhaltsgleich mit der 1. Neuauflage
1 Geltungsbereich
Diese Richtlinie gilt für Temperatur-Blockkalibratoren, bei denen in einem Festkörperblock eine
regelbare Temperatur dargestellt wird mit dem Ziel, in Bohrungen dieses Blocks Thermometer
zu kalibrieren. Ein Temperatur-Blockkalibrator besteht mindestens aus dem Festkörperblock,
einer Temperiereinrichtung für den Block und einem Kalibratorthermometer mit Anzeige zur
Bestimmung der Blocktemperatur. Die genannten Komponenten sind entweder als Kompakt-
gerät zusammengefasst oder müssen einander eindeutig zuzuordnen sein.
Die Richtlinie gilt im Temperaturbereich von –80 °C bis +1300 °C, wobei die vom Hersteller
angegebenen Temperaturbereiche nicht überschritten werden dürfen.
Ergänzende Regeln:
Gesetzliche Temperaturskala in der jeweils gültigen Fassung
Richtlinien DKD-R 5-1 und DKD-R 5-3 und zukünftige DKD-Richtlinien im Bereich Temperatur.
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2 Kalibrierbarkeit
Kalibrierbar im Sinne dieser Richtlinie sind nur solche Temperatur-Blockkalibratoren, die die
folgenden Bedingungen erfüllen:
2.1 Zur Messung der Blocktemperatur muss ein kalibrierfähiges Kalibratorthermometer ver-
wendet werden. Eine gesonderte Kalibrierung dieses Thermometers ist nicht Bestandteil
der Kalibrierung des Temperatur-Blockkalibrators.
2.2 Die für Kalibrierungen verwendeten Bohrungen müssen eine bezüglich ihrer Lage genau
spezifizierte Zone hinreichender Temperaturhomogenität von mindestens 40 mm Länge
besitzen (im Folgenden als Messzone bezeichnet). In der Regel wird sich die homogene
Zone am unteren Ende der Bohrung befinden. Sollte sich die homogene Zone an einer
anderen Stelle befinden, so ist eindeutig darauf hinzuweisen.
2.3 Es muss gewährleistet sein, dass eine Kalibrierung unter folgenden Bedingungen
möglich ist:
2.3.1 Der Innendurchmesser der verwendeten Bohrung oder der verwendeten Hülse
darf im Temperaturbereich –80 °C bis 660 °C maximal 0,5 mm und im Tem-
peraturbereich 660 °C bis 1300 °C maximal 1,0 mm größer sein als der
Außendurchmesser des eingesetzten Thermometers. Alternativ kann durch
geeignete Wärmeträgermittel ein gleich guter oder besserer Wärmekontakt
hergestellt werden.
2.3.2 Die Eintauchtiefe des Thermometers muss mindestens das 15-fache des Ther-
mometerdurchmessers betragen.
3 Kalibrierung
Falls eine Justierung des Kalibrators notwendig ist, so ist diese vor Beginn der Kalibrierung
durchzuführen.
Bei der Kalibrierung eines Temperatur-Blockkalibrators sind außer der Abweichung zwischen
der Temperatur in der homogenen Zone und der Anzeige des Kalibratorthermometers die
besonderen Merkmale der Temperaturverteilung im Block des Kalibrators zu untersuchen und
zu dokumentieren, die unter Abschnitt 3.1 bis 3.5 aufgeführt sind. Falls frühere Untersuchun-
gen mit Kalibratoren desselben Typs zur Bestimmung der Merkmale oder Messunsicherheiten
mit herangezogen werden, so ist im Kalibrierschein auf die vorliegenden Untersuchungs-
berichte hinzuweisen.
Alle Untersuchungen müssen unter den in Abschnitt 2.3 aufgeführten Messbedingungen
erfolgen.
Sind zur Erfüllung der Forderung in Abschnitt 2.3.1 Übergangshülsen erforderlich, so müssen
diese aus dem vom Hersteller vorgeschlagenen Material gefertigt sein.
Hat der Temperatur-Blockkalibrator eine oder mehrere Bohrungen, in denen ein Einsatz ver-
wendet wird, so ist mit dem Auftraggeber abzustimmen, welcher Einsatz (bzw. Einsätze) zu
verwenden ist. Hat der Einsatz mehrere Bohrungen, so sind die Bohrungen im Einsatz so zu
untersuchen wie mehrere Bohrungen im Temperatur-Blockkalibrator. Die Einsätze sind
eindeutig zu kennzeichnen.
Das bei den Untersuchungen zu Abschnitt 3.1 bis 3.4 verwendete Thermometer (Prüf-
thermometer) braucht nicht kalibriert zu sein, da es sich bei diesen Prüfungen um die
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Messungen von Temperaturdifferenzen handelt (Ausnahme: Messungen unter Punkt 4 im
Anhang A). Allerdings muss die Empfindlichkeit bei der Messtemperatur mit hinreichend gerin-
ger Messunsicherheit bekannt sein. Im Regelfall kann die Empfindlichkeit der jeweils zu-
treffenden Norm entnommen werden, was durch eine Kontrollmessung (evtl. bei einer anderen
Temperatur) zu überprüfen ist. Die verwendeten Thermometer sind auf ihre Stabilität zu unter-
suchen.
Falls mit dem Auftraggeber nicht anders vereinbart, sind folgende Messbedingungen einzu-
halten:
• Sämtliche Messungen sind mit Thermometern mit Außendurchmesser d < 6 mm durchzu-
führen.
• Alle Messungen mit Ausnahme der in Abschnitt 3.1 aufgeführten werden so durchgeführt,
dass das Thermometer am unteren Ende der Bohrung aufstößt.
Im Einzelnen sind folgende Untersuchungen durchzuführen:
3.1 Axiale Temperaturhomogenität entlang der Bohrung in der Messzone
Der Einfluss der Temperaturverteilung in der Messzone entlang der Bohrung (axiale
Temperaturverteilung) auf die Kalibrierung der Thermometer ist so zu bestimmen, dass er in
der Messunsicherheit der Kalibrierung des Temperatur-Blockkalibrators berücksichtigt werden
kann. Mögliche Methoden hierfür sind im Anhang A dargestellt. Frühere Untersuchungen mit
Kalibratoren desselben Typs können zur Bestimmung des Beitrages zur Messunsicherheit mit
herangezogen werden. In Absprache mit dem Auftraggeber ist eine Beschränkung auf die
Untersuchung des Einflusses der axialen Temperaturverteilung auf bestimmte Typen von
Thermometern möglich.
Die Messung ist in der zentralen oder einer besonders gekennzeichneten Bohrung durchzu-
führen.
Die notwendigen Untersuchungen sind bei der Betriebstemperatur durchzuführen, die die
größte Temperaturdifferenz zur Umgebungstemperatur aufweist. Bei Temperatur-Blockkali-
bratoren, deren Messzone sowohl geheizt als auch gekühlt werden kann, sind die Unter-
suchungen bei der höchsten und der tiefsten Betriebstemperatur durchzuführen. Der Einfluss
der Temperaturverteilung bei anderen Betriebstemperaturen kann durch lineare Interpolation
abgeschätzt werden (siehe hierzu das Beispiel in Abschnitt 4.2).
3.2 Temperaturunterschiede zwischen den Bohrungen
Es ist die größte auftretende Temperaturdifferenz zwischen den Bohrungen zu bestimmen.
Zur Ausschaltung des Einflusses von zeitlichen Temperaturschwankungen werden dabei die
Temperaturdifferenzen zu einem zusätzlichen Bezugsthermometer im Temperatur-Blockkali-
brator bestimmt. Besonders wichtig ist die Messung der Temperaturdifferenz zwischen mög-
lichst weit auseinander liegenden (gegenüberliegenden) Bohrungen.
3.3 Beeinflussung der Temperatur in der Messzone durch unterschiedliche Beladung
Bei besonders kleinen Messunsicherheiten sind weiterführende Untersuchungen zur Beein-
flussung der Temperatur in der Messzone durch unterschiedliche Beladung notwendig. Hierzu
können Beladungen mit Thermometern durch Beladungen mit Metall- oder Keramikstäben
simuliert werden.
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3.4 Zeitliche Stabilität
Es ist die größte Temperaturdifferenz zu bestimmen, die sich bei fester Einstellung der Prüf-
temperatur am Temperatur-Blockkalibrator während einer Betriebsdauer von 30 Minuten in
der Messzone ergibt.
Es sind Kalibrierungen bei drei verschiedenen Temperaturen durchzuführen, und zwar bei der
höchsten und niedrigsten gewünschten Einsatztemperatur und bei Raumtemperatur. Liegt die
höchste oder tiefste Einsatztemperatur bei Raumtemperatur, so ist die dritte Temperatur für
die Kalibrierung in der Mitte des Temperatur-Einsatzbereiches zu wählen.
3.5 Temperaturabweichungen durch Wärmeableitung
In Absprache mit dem Auftraggeber ist die Temperaturabweichung durch Wärmeableitung für
solche Thermometer zu bestimmen, die beim Auftraggeber kalibriert werden sollen. Diese
Abweichung wird bei der im Kalibrierschein des Temperatur-Blockkalibrators angegebenen
Messunsicherheit nicht betrachtet, sondern ist jeweils beim Einsatz des Temperatur-
Blockkalibrators gesondert zu berücksichtigen. Temperaturabweichungen durch Wärmeab-
leitung für Thermometer mit Außendurchmesser d < 6 mm können vernachlässigt werden.
3.6 Bestimmung der Abweichung zwischen Anzeige des Kalibratorthermometers und der Temperatur in der Messzone
Die Bestimmung der Temperatur in der Messzone des Temperatur-Blockkalibrators erfolgt mit
einem Normalthermometer, dessen Anschluss an die nationalen Normale nachzuweisen ist.
3.6.1 Durchzuführende Messungen
Die Bestimmung der Abweichung zwischen der Anzeige des Kalibratorthermometers und der
Temperatur in der Messzone erfolgt in der zentralen oder einer besonders gekennzeichneten
Bohrung. Dazu sind Messungen bei mindestens drei verschiedenen Temperaturen (Kalibrier-
punkten) durchzuführen, die möglichst gleichmäßig über den gewünschten Einsatzbereich
verteilt sind. An jedem Kalibrierpunkt werden zwei Messreihen durchgeführt, in denen jeweils
über einen Zeitraum von mindestens 10 Minuten der zeitliche Mittelwert der Abweichung
zwischen der Anzeige des Kalibratorthermometers und der Temperatur in der Messzone
bestimmt wird. Die Einstellung der Temperatur an den Kalibrierpunkten erfolgt für eine
Messreihe bei steigender, für die andere bei fallender Temperatur. Ergebnisse, die bei der
Messung der zeitlichen Stabilität erzielt wurden, dürfen ohne Wiederholungsmessung
verwendet werden, falls ein kalibriertes Thermometer verwendet wurde. Bei Kalibrierungen bei
der höchsten bzw. der tiefsten Temperatur entfällt die Forderung nach Einstellung der Tem-
peratur bei steigender und fallender Temperatur, falls die Temperatur mit der vom Hersteller
angegebenen höchsten oder tiefsten Betriebstemperatur zusammenfällt. Es sind jedoch
mindestens zwei Messreihen aufzunehmen, zwischen denen die Betriebstemperatur des Kali-
brators verändert wurde.
3.6.2 Auswertung
Für jeden Kalibrierpunkt werden die Messwerte aus Aufwärts- und Abwärtsmessung gemittelt.
Das Kalibrierergebnis (Abweichung zwischen der mit dem Normalthermometer gemessenen
Temperatur und der Anzeige des Kalibrators) wird in mathematischer, graphischer oder
tabellarischer Form dokumentiert.
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4 Messunsicherheit
Als Messunsicherheit der Kalibrierung des Temperatur-Blockkalibrators ist diejenige Mess-
unsicherheit anzugeben, die der Temperatur in einer Bohrung des Kalibrators zuzuordnen ist.
Falls die Temperaturabweichung durch Wärmeableitung vernachlässigt werden kann, ist die
Messunsicherheit gleich der Messunsicherheit, die ein Anwender bei der Kalibrierung eines
Thermometers mit dem Temperatur-Blockkalibrator bei sorgfältiger Einhaltung der Bedie-
nungsanleitung und dieser Kalibrierrichtlinie erwarten kann.
Ein Beispiel für die Berechnung der Messunsicherheit ist in Abschnitt 6 zu finden.
Als Beiträge zur Messunsicherheit sind zu berücksichtigen:
4.1 Abweichung zwischen der Anzeige des Normalthermometers und der Temperatur in der Messzone
Die Beiträge sind im Wesentlichen verursacht durch die Kalibrierung des Normalthermome-
ters, die Messung mit dem Normalthermometer, der Drift des Normalthermometers, die
Auflösung der Anzeige und Unterschiede der Messungen bei Aufwärts- und Abwärtsmessung
(Hysterese). Die Bestimmung der Messunsicherheiten erfolgt in Analogie zum Verfahren bei
der Kalibrierung eines Thermometers.
4.2 Temperaturverteilung im Block
Zusätzliche Abweichungen zwischen der Anzeige des Kalibratorthermometers und der Tem-
peratur der vom Nutzer tatsächlich verwendeten Messzone (die nicht identisch sein muss mit
der Zone, die für die in 3.6 beschriebenen Messungen verwendet wurde) treten durch die nicht
genau bekannte Temperaturverteilung im Festkörperblock, die Beladung des Blockes sowie
die zeitliche Stabilität auf. Diese zusätzlichen Abweichungen können als voneinander
unabhängig betrachtet werden. Die hierdurch bedingten Beiträge zur Messunsicherheit
können aus den Messungen entsprechend 3.1 bis 3.4 abgeschätzt werden. Der Beitrag ui zur
Messunsicherheit wird aus der größten gemessenen Temperaturdifferenz (tmax - tmin) abgeleitet:
ui2(t) = (tmax – tmin)2/12, falls mindestens drei Einzelmessungen durchgeführt wurden. Falls der
Beitrag ui zur Messunsicherheit aus nur zwei Einzelmessungen bestimmt wird, so ist folgender
Ansatz zu wählen: ui2(t) = (t1 – t2)2/3.
Die nach den Abschnitten 3.1 bis 3.4 bestimmten Unsicherheitsbeiträge sind zwischen den
Kalibrierpunkten linear zu interpolieren. Abweichend hiervon kann nahe der Raumtemperatur
in einem Temperaturbereich, der sich symmetrisch um die Umgebungstemperatur erstreckt,
der Beitrag zur Messunsicherheit als konstant angesetzt werden.
Beispiel: Bei einer Erstkalibrierung für einen Temperatur-Blockkalibrator im
Temperaturbereich von –30 °C < t < +200 °C, die bei einer Umgebungstemperatur
von 20 °C durchgeführt wird, werden als größte Temperaturdifferenzen in der homo-
genen Zone gefunden: 0,3 K bei t = –30 °C und 0,6 K bei t = 200 °C. In dem
Temperaturbereich 20 °C + 50 K, also von -30 °C bis 70 °C, kann die größte
auftretende Temperaturdifferenz zu 0,3 K angesetzt werden, im Temperaturbereich
70 °C bis 200 °C ist zwischen 0,3 K und 0,6 K linear zu interpolieren.
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4.3 Temperaturabweichungen durch Wärmeableitung
Unsicherheitsbeiträge auf Grund von Temperaturabweichungen durch Wärmeableitung der
Thermometer mit Außendurchmesser d < 6 mm können vernachlässigt werden. Für Thermo-
meter mit d > 6 mm ist eine gesonderte Betrachtung dieses Beitrages zur Unsicherheit durch-
zuführen.
5 Kalibrierschein
Der Kalibrierschein ist gemäß DAkkS-DKD-5 „Anleitung zum Erstellen eines Kalibrierscheines“
zu erstellen. Es wird empfohlen, jedem Kalibrierschein die „Hinweise des DKD-Fachaus-
schusses „Temperatur und Feuchte“ zum Einsatz von Temperatur-Blockkalibratoren“ in der
jeweils gültigen Fassung beizufügen (s. Anhang B).
Im Kalibrierschein oder als Anlage zum Kalibrierschein sind auch die Ergebnisse der Unter-
suchungen zu 3.1 bis 3.5 zu dokumentieren.
6 Beispiel einer Messunsicherheitsanalyse
Kalibrierung eines Temperatur-Blockkalibrators bei der Temperatur 180 °C
Es wird die Temperatur, die dem Temperaturfühlbereich eines Thermometers bei seiner
Kalibrierung in einer Kalibrierbohrung eines Temperatur-Blockkalibrators mit fest eingebautem
Kalibratorthermometer zuzuschreiben ist, durch Vergleich mit einem kalibrierten Widerstands-
thermometer (Normalthermometer) am Kalibrierpunkt 180 °C bestimmt. Die Temperatur des
Widerstandsthermometers wird durch Messung seines elektrischen Widerstandes mit einem
Multimeter ermittelt. Die Temperatur, die dem vom Kalibratorthermometer angezeigten Wert
als Temperatur der Bohrung zuzuordnen ist, ergibt sich aus
VLRBHiXDNNX tttttttttt
mit
tN - Temperatur des Widerstandsthermometers
δtN - Temperaturkorrektion auf Grund der Widerstandsmessung
δtD - Temperaturkorrektion auf Grund Drift durch Alterung des Widerstandsthermo-
meters seit der letzten Kalibrierung
δtiX - Temperaturkorrektion auf Grund der Auflösung der Anzeige des Kalibrator-
thermometers
δtH - Temperaturkorrektion auf Grund der Hysterese
δtB - Temperaturkorrektion auf Grund unzureichender axialer Homogenität der
Temperaturverteilung entlang der Bohrung in der Messzone (DKD-R 5-4: 3.1)
δtR - Temperaturkorrektion auf Grund der Temperaturunterschiede zwischen den
einzelnen Messbohrungen (DKD-R 5-4: 3.2)
δtL - Temperaturkorrektion auf Grund der Beladung des Kalibrierblockes mit
mehreren Thermometern (DKD-R 5-4: 3.3)
δtV - Temperaturkorrektion auf Grund von Variationen der Temperatur innerhalb
der Messzeit (DKD-R 5-4: 3.4).
Eine Temperaturabweichung durch Wärmeleitung wird nicht berücksichtigt, da das Wider-
standsthermometer einen Außendurchmesser d < 6 mm besitzt (DKD-R 5-4: 3.5).
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Widerstandsthermometer (Normalthermometer) (tN): Der Kalibrierschein für das als Nor-
malthermometer verwendete Widerstandsthermometer gibt die Beziehung zwischen Wider-
stand und Temperatur an. Der gemessene Widerstandswert entspricht einer Temperatur von
180,10 °C mit einer beigeordneten erweiterten Messunsicherheit von 30 mK (Erweiterungs-
faktor k = 2).
Bestimmung der Temperatur durch Widerstandsmessung (δtN): Die Temperatur des als
Gebrauchsnormal verwendeten Widerstandsthermometers wird mit 180,10 °C bestimmt. Die
auf Temperatur umgerechnete Standardmessunsicherheit der Widerstandsmessung ent-
spricht u(δtN) = 10 mK.
Drift des Widerstandswertes des Widerstandsthermometers (δtD): Aus dem allgemeinen
Verhalten von Widerstandsthermometern der verwendeten Art wird die Abweichung des
Widerstandswertes des eingesetzten Widerstandsthermometers auf Grund seiner Alterung
seit der letzten Kalibrierung abgeschätzt mit den Grenzen ±40 mK.
Auflösung der Anzeige des Kalibratorthermometers (δtiX): Die Anzeige des Kalibrator-
thermometers vermag Temperaturwerte in Schritten von 0,1 K anzuzeigen. Die Temperatur-
abweichung auf Grund der endlichen Auflösung der Anzeige liegt deshalb in den Grenzen
±50 mK.
Hysterese bei auf- und absteigendem Messzyklus (δtH): Die gemessenen Werte zeigen,
dass die Temperaturabweichung auf Grund der bei auf- und absteigendem Messzyklus
auftretenden Hysterese im Bereich ±50 mK liegt.
Axiale Homogenität (δtB): Aus den gemessenen maximalen und minimalen Temperatur-
werten in der Messzone der Bohrung wird die Temperaturabweichung auf Grund der axialen
Inhomogenität durch die Grenzen ±250 mK abgeschätzt.
Temperaturunterschiede zwischen den Bohrungen (δtR): Der zu kalibrierende Kalibrator
besitzt 6 Bohrungen. Die größte gemessene Temperaturdifferenz betrug 140 mK, woraus für
die Temperaturverteilung zwischen den Bohrungen Grenzen von ±70 mK abgeschätzt werden.
Temperaturabweichung auf Grund der Beladung (δtL): Aus den gemessenen Temperatur-
unterschieden wird eine mögliche Abweichung auf Grund der Beladung der einzelnen Boh-
rungen abgeschätzt zu ±50 mK.
Zeitliche Stabilität (δtV): Temperaturabweichungen auf Grund zeitlicher Variationen während
der Messzeit von 30 min werden durch die Grenzen ±30 mK abgeschätzt.
Korrelationen: Korrelationen zwischen den Werten der Eingangsgrößen werden als unwe-
sentlich angesehen.
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Messunsicherheitsbudget:
Größe
Xi
Schätzwert
xi
Standard-
Messunsicherheit
u(xi)
Verteilung
Sensitivitäts-
koeffizient
ci
Unsicherheits-
beitrag
ui(y)
tN 180,10 °C 15 mK normal 1,0 15 mK
δtN 0,00 K 10 mK normal 1,0 10 mK
δtD 0,00 K 23 mK Rechteck 1,0 23 mK
δtiX 0,00 K 29 mK Rechteck -1,0 -29 mK
δtH 0,00 K 29 mK Rechteck 1,0 29 mK
δtB 0,00 K 144 mK Rechteck 1,0 144 mK
δtR 0,00 K 40 mK Rechteck 1,0 40 mK
δtL 0,00 K 29 mK Rechteck 1,0 29 mK
δtV 0,00 K 17 mK Rechteck 1,0 17 mK
tX 180,10 °C 161 mK
Erweiterte Messunsicherheit:
Die dem Ergebnis beigeordnete Standardmessunsicherheit wird durch den Effekt der
unbekannten Temperaturkorrektion in Bezug auf die axiale Temperaturinhomogenität in der
Messbohrung und die radiale Temperaturdifferenz zwischen den Messbohrungen dominiert.
Die resultierende Verteilung ist keine Normalverteilung, sondern im Wesentlichen trapez-
förmig. Einzelheiten hierzu sind in DAkkS-DKD-3-E2, Abschnitt S10.13 erläutert. Für das obige
Beispiel ergibt sich ein Kantenparameter = 0,563, was für eine Überdeckungswahrschein-
lichkeit von 95 % zu einem Erweiterungsfaktor k = 1,74 führt.
K3,0K161,074,1)( X tukU
Vollständiges Messergebnis:
Die Temperatur, die der Anzeige von 180,0 °C des eingebauten Kalibratorthermometers zuge-
ordnet ist, beträgt
180,1 °C ± 0,3 K
Die angegebene erweiterte Messunsicherheit ist das Produkt aus der Standardmessunsi-
cherheit und dem Erweiterungsfaktor k = 1,74. Sie entspricht bei der angenommenen tra-
pezförmigen Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Überdeckungswahrscheinlichkeit von 95 %.
Die Standardmessunsicherheit wurde gemäß DAkkS-DKD-3 (autorisierte Übersetzung von
EA-4/02) ermittelt.
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7 Zitierte Normen und weitere Unterlagen
DIN EN ISO/IEC 17 025 Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und
Kalibrierlaboratorien
DIN 43 762 Messen, Steuern, Regeln; Elektrische Temperaturaufnehmer;
Messeinsätze für Widerstandsthermometer
DIN 43 735 Messen, Steuern, Regeln; Elektrische Temperaturaufnehmer;
Messeinsätze für Thermoelemente
DKD-R 5-1 Kalibrierung von Widerstandsthermometern
DKD-R 5-3 Kalibrierung von Thermoelementen
DAkkS-DKD-5 Anleitung zum Erstellen eines DAkkS-Kalibrierscheines
DAkkS-DKD-3 Angabe der Messunsicherheit bei Kalibrierungen
(Deutsche Übersetzung von EA-4/02 „Expression of the
Uncertainty of Measurement in Calibration“)
DAkkS-DKD-3-E2 Angabe der Messunsicherheit bei Kalibrierungen: Zusätzliche
Beispiele
(Deutsche Übersetzung von EA-4/02 „Expression of the
Uncertainty of Measurement in Calibration“, Supplement 2)
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Anhang A
Verfahren zur Bestimmung des Einflusses der axialen Temperaturverteilung
In der Regel werden Temperatur-Blockkalibratoren zur Kalibrierung von Thermometern mit
unterschiedlichem Aufbau eingesetzt. Sensoren verschiedener Länge befinden sich dabei in
unterschiedlichen Bereichen der Messzone. Deshalb liefert die axiale Temperaturverteilung
entlang der Bohrung in der Messzone einen (häufig alle anderen Beiträge dominierenden)
Beitrag zur Unsicherheit der Kalibrierung. Die Bestimmung der axialen Temperaturverteilung
ist schwierig, da ein Prüfthermometer selber diese Temperaturverteilung beeinflusst. Diese
Beeinflussung kann komplex sein, da z. B. ein unterschiedlich tief eingetauchtes Thermometer
eine jeweils andere Wärmeableitung bewirkt, was dann jedoch Rückwirkungen auf das
Regelverhalten des Blockkalibrators haben kann.
Es ist daher ein Verfahren zur Bestimmung des Einflusses der axialen Temperaturverteilung
zu wählen, das den Kundenanforderungen möglichst entspricht. Solche Verfahren können
z. B. sein:
1 Bestimmung der Temperatur an 3 Punkten mit einem Sensor kurzer Baulänge
Dazu wird mit einem Thermometer mit einer Sensorlänge von maximal 5 mm die Temperatur
am unteren Ende, in der Mitte und am oberen Ende der Messzone bestimmt. Das Thermo-
meter darf mit einem Schutzrohr mit Außendurchmesser d < 6 mm versehen sein. Im Tempe-
raturbereich –80 °C bis 250 °C sind vorzugsweise Pt-Widerstandsthermometer, im Bereich
250 °C bis 1300 °C Thermoelemente (auch Pt-Pd-Thermoelemente) einzusetzen.
Beispiel: Bei einem Temperatur-Blockkalibrator mit einer Messzone von 40 mm Länge am
unteren Ende der Bohrung sind Messungen unter folgenden Bedingungen erforderlich:
1) Thermometer auf Boden aufstoßend,
2) 20 mm herausgezogen,
3) 40 mm herausgezogen,
4) Thermometer auf Boden aufstoßend.
2 Direkte Bestimmung von Temperaturdifferenzen mittels Differenzthermoelement
Hier wird die Temperaturdifferenz an einem oder mehreren Punkten in der Bohrung zum
tiefsten Punkt der Bohrung (auf Boden aufstoßend) mit einem Differenzthermoelement direkt
gemessen.
Hierzu kann z. B. ein fertig konfektioniertes Thermoelement verwendet werden, bei dem die
beiden Messstellen einen Abstand von etwa 25 mm besitzen. Es sollte beispielsweise in einem
Bad oder einem Wärmerohr regelmäßig überprüft werden, ob die Temperaturdifferenz von 0 K
korrekt gemessen wird.
Eine andere Möglichkeit ist es, zwei Mantelthermoelemente mit kleinem Außendurchmesser
gemeinsam in die Bohrung einzuführen. Während das erste Thermoelement am Boden ver-
bleibt, werden die Temperaturdifferenzen zu dem zweiten Thermoelement bestimmt, das sich
in bekanntem Abstand zum ersten Thermoelement befindet (z. B. 20 mm und 40 mm). Sind
beide Thermoelemente gleich tief eingetaucht, ist ein Abgleich für die Temperaturdifferenz 0 K
möglich.
Kalibrierung von Temperatur-
Blockkalibratoren
https://doi.org/10.7795/550.20180828AE
DKD-R 5-4
Ausgabe: 09/2018
Revision: 0
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3 Bestimmung der Temperatur an zwei Punkten
Wird die Temperaturverteilung mit Hilfe eines Thermometers mit relativ langem Sensor
ermittelt, so ist eine Verschiebung des Thermometers um 40 mm (der üblichen Länge der
homogenen Zone des Blockkalibrators) nicht sinnvoll. Bei einigen Kalibratoren hat sich heraus-
gestellt, dass eine Messung bei zwei verschiedenen Eintauchtiefen (z. B. auf dem Boden auf-
stoßend und 20 mm herausgezogen) hinreichende Information zum Einfluss der Tempera-
turverteilung auf den Beitrag zur Messunsicherheit liefern kann.
Man beachte, dass nach Abschnitt 4.2 in diesem Fall der Beitrag zur Messunsicherheit gemäß
ui2(t) = (t1 – t2)2/3 bestimmt wird.
4 Bestimmung der Temperatur mit kalibrierten Thermometern mit unterschiedlicher Sensorlänge
Liegen Informationen darüber vor, welche Thermometer in dem Blockkalibrator kalibriert
werden, so können die Einflüsse der axialen Temperaturverteilung auf den Thermometertyp
direkt bestimmt werden. Hierzu sind Messungen mit den jeweiligen Thermometertypen not-
wendig. Wenn keine Informationen über die zu kalibrierenden Thermometer vorliegen, so
sollte die Messung mit zwei Thermometern möglichst unterschiedlicher Bauart durchgeführt
werden.
Es ist zu beachten, dass für diese unter Punkt 4 aufgeführten Messungen alle verwendeten
Thermometer kalibriert sein müssen.
Anhang B
Hinweise des DKD-Fachausschusses „Temperatur und Feuchte“ zum Einsatz von
Temperatur-Blockkalibratoren
Durch den Kalibrierschein eines DAkkS-Kalibrierlaboratoriums wird bestätigt, dass der
Temperatur-Blockkalibrator die hohen Anforderungen an die Kalibrierbarkeit eines solchen
Gerätes erfüllt, wie sie in der Richtlinie DKD-R 5-4 festgelegt sind. Dennoch sind beim Einsatz
des Kalibrators die folgenden Punkte zu beachten:
Die Kalibrierung von Temperatur-Blockkalibratoren bezieht sich vorwiegend auf die Tempe-
ratur des Festkörperblocks. Die Temperatur des im Block zu kalibrierenden Thermometers
kann von dieser Temperatur abweichen. Wenn ein Thermometer des gleichen Typs unter
gleichen Messbedingungen wie bei der Kalibrierung verwendet wird, kann davon ausge-
gangen werden, dass die Messabweichungen bei der Kalibrierung von idealen Thermometern
nicht größer sind als die im Kalibrierschein angegebenen Messunsicherheiten. Falls im
Kalibrierschein nichts anderes angegeben ist, muss sichergestellt sein, dass
• das Messelement sich in der homogenen Temperaturzone befindet.
• der Innendurchmesser der im Kalibrator benutzten Bohrung (evtl. der Hülse) im Tempera-
turbereich -80 °C bis 660 °C maximal 0,5 mm und im Temperaturbereich 660 °C bis 1300 °C
maximal 1,0 mm größer ist als der Außendurchmesser des zu kalibrierenden Thermometers
• die Eintauchtiefe des zu kalibrierenden Thermometers mindestens das 15-fache des
Außendurchmessers des zu kalibrierenden Thermometers beträgt
• das zu kalibrierende Thermometer einen Außendurchmesser d < 6 mm hat.
Kalibrierung von Temperatur-
Blockkalibratoren
https://doi.org/10.7795/550.20180828AE
DKD-R 5-4
Ausgabe: 09/2018
Revision: 0
Seite: 16/16
Bitte achten Sie besonders darauf, ob bei der Kalibrierung Ihres Temperatur-Blockkalibrators
ein Wärmeträgermittel eingesetzt wurde. Wenn dies der Fall ist, so gilt die Kalibrierung nur bei
Einsatz des Kalibrators mit einem entsprechenden Wärmeträgermittel.
Bei der Kalibrierung von Thermometern mit Außendurchmesser d > 6 mm ist eine zusätzliche
Messabweichung durch Wärmeableitung zu berücksichtigen. Falls solche Messungen durch-
geführt werden sollen, so kann die zusätzliche Wärmeableitung für den bei Ihnen untersuchten
Thermometertyp von Ihrem akkreditierten Kalibrierlaboratorium bestimmt werden. Ein guter
Test auf mögliche Temperaturabweichungen durch Wärmeableitung besteht darin, zu kontrol-
lieren, ob sich die Anzeige des zu kalibrierenden Thermometers ändert, wenn es um 20 mm
angehoben wird. Beiträge zur Messunsicherheit, die durch das von Ihnen zu kalibrierende
Thermometer bedingt sind (z. B. Inhomogenitäten von Thermoelementen), sind ebenfalls nicht
in der Messunsicherheit des Kalibrators enthalten.
Falls der Kalibrator in Beladungszuständen eingesetzt wird, die nicht dem Beladungszustand
bei der Kalibrierung entsprechen, so kann der Einfluss der Beladung durch Herausnahme oder
Hinzufügen von Thermometern vor Ort bestimmt werden.
Maßgeblich für die Kalibrierung sind die Angaben im Kalibrierschein, nicht die Hersteller-
angaben. Sprechen Sie bitte unbedingt vor der Kalibrierung die Einsatz- und Kalibrierbedin-
gungen mit Ihrem DAkkS-Kalibrierlaboratorium ab.
Wenn im Kalibrierschein nichts anderes angegeben ist, muss (unabhängig von Hersteller-
angaben) sichergestellt sein, dass
• der Kalibrator in vertikaler Stellung betrieben wird
• keine zusätzlichen thermischen Isolierungen benutzt werden
• die Umgebungstemperatur (23 + 5) °C beträgt.
Zur Kontrolle der Kalibrierung von Temperatur-Blockkalibratoren wird empfohlen, regelmäßige
Messungen mit einem kalibrierten Thermometer vorzunehmen. Ohne Kontrollmessungen mit
einem kalibrierten Thermometer wird eine jährliche Rekalibrierung des Temperatur-Block-
kalibrators dringend empfohlen.