publizität und publizitätsanreize
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www.uni-graz.at/iufwww/EU www.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/Ewert/EU Wagenhofer/Ewert 2002. Alle Rechte vorbehalten. Publizität und Publizitätsanreize. Ziele. Gesetzliche und freiwillige Publizität Anreize zur Informationsbekanntgabe - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
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7.1
Publizität und Publizitätsanreize
www.uni-graz.at/iufwww/EUwww.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/Ewert/EU
Wagenhofer/Ewert 2002. Alle Rechte vorbehalten.
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7.2Ziele
Gesetzliche und freiwillige Publizität
Anreize zur Informationsbekanntgabe
Publizitätspolitiken und Bildung skeptischer Erwartungen in einem Gleichgewicht:Unraveling-Prinzip
Auswirkungen von Publizitätskosten
Unsicherheit über den Erhalt von Information
Konkurrenzgefahr
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7.3
Gesetzliche und freiwillige Publizität
Publizität ist wesentlicher Bestandteil zur Erfüllung der Funktionen der externen Unternehmensrechnung
FinanzberichterstattungGesetzliche Regeln zur
Offenlegung Jahresabschlüsse und
Lageberichte Zwischenberichte Börseprospekte Ad-hoc-Mitteilungen
Freiwillige Information Nicht geforderte Berichte Anreicherung mit
Zusatzinformationen Jahresabschlüsse nach
international anerkannten Rechnungslegungsvorschriften
Value Reporting Umweltberichterstattung Sozialberichterstattung
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7.4
Rechtliche Publizitätsvorschriften (1)
Differenzierungskriterien zur OffenlegungRechtsform GrößeEinzel- oder KonzernabschlussBrancheBörsennotierung
Erforderliche QualitätPrüfungspflicht
Jahresabschluss und Lagebericht Börsenprospekt
Keine Prüfungspflicht Zwischenbericht Ad-hoc-Meldungen
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7.5
Rechtliche Publizitätsvorschriften (2)
Begründung rechtlicher RegelungenAnnahme: Unternehmen müssen verpflichtet werden,
Informationen zu gebenFrühe Argumente: Zusammenhang mit beschränkter
Haftung, Schutz von Kleinaktionären, öffentliches InteresseHeute Informationsbedürfnisse von
Kapitalmarktteilnehmern im Vordergrund Internationale Standards (IFRS, US-GAAP) als Vorbild
Analyse der PublizitätspolitikVergleichsgröße zur Beurteilung der Auswirkungen
rechtlicher PublizitätsvorschriftenBeurteilung der Frage, ob nicht der (Kapital-)Markt
vergleichbare Ergebnisse erzielen kann
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7.6Unraveling-Prinzip
AnnahmenTatsächlicher Wert eines Unternehmens unsicherA priori Erwartungswert E[] Unternehmen besitzt wertrelevante Information y,
a priori gleichverteilt im Intervall Y = [0, 1] A posteriori Erwartungswert P = E[y] = y Wahrheitsgetreue oder keine Informationsweitergabe
Unternehmen maximiert P
Unter-nehmen
Adressat
Gibt Information bekannt
Trifft Entscheidung Auswirkung auf
Unternehmen
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7.7
Unraveling-PrinzipAusweisstrategie
Ausweisstrategie
falls ausgewiesen wird( )
{} falls nicht ausgewiesen wirdy
m y
Einteilung von Y Ausweisbereich D = {ym(y) = y} Nichtausweisbereich N = {ym(y) = {}} Keine Überschneidung der Teilmengen
N D = Y und N D = {}
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7.8
Unraveling-PrinzipIntuition
Iterativer ProzessAngenommen, Marktwert ist
P = E[] = EE[ ]y y
= 0,5
Ausweis von y > P = 0,5Aber: Markt erkennt dies
Marktpreisrevision bei Nichtausweis von y [0; 0,5]
Unternehmen antizipiert dies Ausweis von y > P = 0,25
Neuerlich Marktpreisrevision zu P = 0,125
P = E[ y [0; 0,5] ] = 0,25
usw ...solange bis Gleichgewichtszustand erreicht ist entspricht Gleichgewicht
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7.9
Unraveling-PrinzipGleichgewicht
Gleichgewicht besteht ausAusweisstrategie m*(y), die für jede Information y
Marktpreis P maximiertRationale Erwartungen der Marktteilnehmer, die für jedes
beobachtete m Marktpreis P festlegen, der tatsächlich zugrunde liegenden Informationen entspricht
Gleichgewicht definiert durch NichtausweisbereichN = {y y E[ y N]}
Erwartungswert von Elementen einer Menge immer kleiner als das größte Element – N nie mehr als ein Element
Im Gleichgewicht Annahme der ungünstigsten Situation bei Nichtausweis
Gleichgewicht: Vollständiger Ausweis, N = {0}
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7.10
Unraveling-PrinzipDiskussion
Nur ein Gleichgewicht, wenn das Unternehmen wertrelevante Informationen besitzt und die Marktteilnehmer das wissenAusweisstrategie: Ausweis jeder InformationSkeptische Erwartungen bei Nichtausweis
„Keine Antwort ist auch eine Antwort.“
Umfassende GültigkeitUnabhängigkeit von der Art der InformationUnabhängigkeit von zugrunde liegenden
WahrscheinlichkeitsverteilungenNur monotone Zielerreichung erforderlich
Aber: Keine Bestätigung in der Praxis
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7.11
Exkurs„Lemons“ principle (Akerlof)
Zusammenbruch des GebrauchtwagenmarktesBesitzer besser informiert, Versuch Mängel zu vertuschenKäufer setzt Durchschnittspreis„Gute“ Wagen nicht mehr angeboten, da mehr wertReduktion des DurchschnittspreisesWeitere Wagen nicht mehr angeboten, weitere ReduktionResultat: nur Gebrauchtwagen der schlechtesten Qualität
(„lemons“) zu dem ihnen angemessenen Preis angeboten
Gründe, warum dennoch ein Gebrauchtwagenmarkt existiert Weitere Präferenzen (zB neues Modell) Prüfung durch unabhängige Fachkundige, Garantien, Rückgaberechte Reputation der Autohersteller
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7.12Direkte Kosten der Publizität (1)
Direkte Kosten Erstellung der Publikation VeröffentlichungVerifikation, zB Abschlussprüfung
AnnahmenBei Ausweis konstante Kosten k > 0 Y = [0, 1] P = E[y] = y
Gleichgewichtsbedingung N = {y y – k E[ y N]} = [0, y1]
y1 – k = 1[0, ]E y y
= y1/2 und
y1 = min {2k, 1}
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7.13Direkte Kosten der Publizität (2)
Information y
Marktpreis P
Kosten der Publikation k
y1 = 2k
y1 – k
0
1
1
Nichtausweis Ausweis
Wert ohne Kosten der Publikation
Überbewertete Unternehmen Unterbewertete
Unternehmen
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7.14Verpflichtung zu Ausweisstrategie
Glaubwürdige VerpflichtungsstrategieMuss vor Kenntnis der Information y erfolgenVerpflichtung zu vollständigem Ausweis oder NichtausweisDirekte Kosten k verringern UnternehmenswertEx ante keine Änderung des Erwartungswertes
Ergebnis Kosten 1k bei Verpflichtung zu vollständigem AusweisVerpflichtung zu vollständigem Nichtausweis günstig, da
keine PublizitätskostenErwartete Publizitätskosten im Gleichgewicht kF(D) In diesem Fall negativer gesamtwirtschaftlicher Effekt bei
rechtlicher Publizitätsregelung
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7.15
Unsicherheit über den Erhalt von Information
Marktteilnehmer unsicher, ob Unternehmen Information y besitztGewinnung von Informationen mit Kosten verbundenErwartungen der Marktteilnehmer über die
Wahrscheinlichkeit , dass keine Information vorliegt
Information
keine Information
Ausweis (1–)F(D)
kein Ausweis (1–)F(N)
kein Ausweis
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7.16
Gleichgewicht bei unsicherem Erhalt von Informationen (1)
Preisbildung bei Nichtausweis durch rationale Erwartungen der Marktteilnehmer
Annahme: Information nicht produktiv (intern keine bessere Entscheidungsgrundlage)
E[ ] (1 ) ( ) E[ ](1 ) ( )
Ny Y F N y N
PF N
Ausweis nur bei Besitz der Information möglichAusweis dann, wenn y > PN Nichtausweisbereich ein Intervall von ungünstigen
Information N = [0, y1] mit indifferenten Grenzwert y1
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7.17
Gleichgewicht bei unsicherem Erhalt von Informationen (2)
Erfolgreiches Verheimlichen von ungünstigen Informationen möglichGrenzfälle:
0: Praktisch mit Sicherheit Information vorhanden,Erwartungen in Richtung y = 0 und PN = 0
1: Fast mit Sicherheit keine Information da, a priori Erwartungen PN = 0,5
Nichtausweisbereich N steigt mit
ResultatUnternehmen mit nicht ausgewiesenen Informationen
überbewertet, da PN > y N Unternehmen ohne Information unterbewertet, da PN < E[y]
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7.18
0
0,5
01 Wahrscheinlichkeit, dass keine Information vorliegtZeitablauf
Prei
s be
i Nic
htau
swei
s
Timing des Ausweises (1) Verzögerte Publikation ungünstiger Informationen
beobachtbar Annahme einer steigenden Wahrscheinlichkeit für den Besitz
von Informationen im Zeitablauf bei Periodenlänge 1
(t) = 1 – t
Solange keine Information: kein Ausweis möglich
Information y zum Zeitpunkt t – sofortiger Ausweis, wenn y > PN(t)
Sonst verzögerter Ausweis zum Zeitpunkt, zu dem gilt y = PN(t)
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7.19
Information über das Nichtvorliegen von Information
Bekanntgabe des Nichtbesitzes von InformationKeine Änderung bei nicht glaubwürdiger BekanntgabeÄnderung bei glaubwürdiger Bekanntgabe
Im Gleichgewicht skeptische Erwartungen von PN = 0 und deshalb vollständiger Ausweis
P = y bei Information und (erzwungener) Bekanntgabe P = 0,5 bei Nichtbesitz von Information und Bekanntgabe
Schutzklauseln
Trotz Ausweisgebots müssen bestimmte Informationen, die „nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung geeignet [sind], dem Unternehmen oder einem verbundenen Unternehmen einen erheblichen Nachteil zuzufügen“ (so zB § 286 dHGB, § 241 öHGB), nicht bekannt gegeben werden.
Die Anwendung der Schutzklausel muss aber angegeben werden. Dadurch verliert die Schutzklausel einen Großteil ihrer Wirkung, da intensive Nachforschungen von interessierten Adressaten die Folge sein werden. Es besteht fast ein Anreiz für das Unternehmen, die Information trotz Anwendbarkeit der Schutzklausel (freiwillig) bekannt zu geben und auf eine dahingehende Interpretation der Adressaten zu hoffen, dass das Unternehmen der Information keine negative Bedeutung beimesse.
Bei Nichtausweis von Information, weil es das öffentliche Interesse erfordert (§ 286 Abs 1 dHGB, § 241 Abs 1 öHGB), darf die Anwendung der Schutzklausel nicht angegeben werden...
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7.20
Effekte der Publizität anderer Unternehmen (1)
Herdenverhalten von Unternehmen „Vorbildunternehmen“ prägen Erwartungshaltung über
Vorhandensein von Informationen Informationskorrelation der Unternehmen – Lernen aus der
Publikation anderer Unternehmen
BeispielZwei Unternehmen A und B: entweder haben beide oder
keines Information Informationen selbst im Intervall [0, 1] gleichverteilt und
unabhängigFolge: Weist ein Unternehmen aus, ist bekannt, dass auch das
andere Unternehmen die Information besitzt und entsprechende Erwartungsrevision für nichtausweisendes Unternehmen
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7.21
Effekte der Publizität anderer Unternehmen (2)
Gleichgewicht Ausweis entweder von beiden Unternehmen oder von keinemWahrscheinlichkeit für Ausweis F(N)2 < F(N) Preiserwartung der Marktteilnehmer bei Nichtausweis
2
2
E[ ] (1 ) ( ) E[ ](1 ) ( )
Ny Y F N y N
PF N
ErgebnisP bei Nichtausweis steigt, da kleinerer, bedingter Mittelwert
E[y N] weniger stark gewichtet Insgesamt mehr Ausweis, da Wahrscheinlichkeit 1 – F(N)2
größer als vorher (mit 1 – F(N))Bei nicht vollständiger Korrelation Effekte weniger stark
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7.22
Konkurrenzsituation und Ausweisverhalten
Publikation für alle grundsätzlich InteressiertenAuch „feindliche“ Nutzung der InformationKonkurrenz als wesentlichstes Hindernis für PublikationMit Bekanntgabe einer Information verbundene
Konkurrenzgefahr sinkt im ZeitablaufWeniger Schutzklauseln bei internationalen Standards
KonkurrenzgefahrLatente Konkurrenzgefahr
Potenzieller Eindringling in den Markt Bestehende Konkurrenz
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7.23Latente Konkurrenzgefahr (1)
Annahmen Maximierung des Marktpreises PA priori gleichverteilte Information y Y = [0, 1] Bei Publikation Marktpreisänderung von P auf y Information relevant für anderes Unternehmen
Eindringen bei günstiger Information Kein Eindringen bei ungünstiger Information
Gleicher Informationsstand für Markt und potenziellen Eindringling
Potenzieller Eindringling Kosten K bei Eindringen zB Kosten zur Aufbereitung des Marktes, Anlaufkosten,
Vertragskosten und InformationskostenEindringen bei E[ y m(y)] K
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7.24Latente Konkurrenzgefahr (2)
Strategie des potenziellen Konkurrenten(m) = 0 bei Nichteindringen(m) = 1 bei Eindringen0 < K < 1 wegen y [0, 1]
0 falls E[ ( )]( )
1 falls E[ ( )]
y m y Km
y m y K
Unternehmen: Kosten k bei Eindringen Ziele des Unternehmens
Verhindern des Eindringens: Ausweis ungünstiger InformationMaximierung des Marktpreises: Ausweis günstiger Information
Gleichgewicht
N = {y y – (y)k E[ y N] – (N)k}
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7.25
Latente Konkurrenzgefahr Beispiel (1)
K = 0,7; k = 0,5
GleichgewichteKein Gleichgewicht ohne Ausweis
Bei vollständigem Nichtausweis würde Konkurrent nicht eindringen, denn
E[ y [0, 1] ] = 0,5 < 0,7 = K
Ausweis von Informationen y [0,5, 0,7] bei P = 0,5 Kein Eindringen, Marktpreis aber über 0,5
Nichtausweisbereich im Gleichgewicht
N = [0, 0,4] [0,7, 0,9]
Ausweis durchschnittlich günstiger Informationen y [0,4, 0,7] und sehr günstiger Informationen y [0,9, 1]
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7.26
Latente Konkurrenzgefahr Beispiel (2)
Information y
Marktpreis P
0,4
0,4
0
1
1 0,7 0,9
Konkurrent dringt ein
Nichtausweis Nichtausweis Ausweis Aus- weis
Überbewertete Unternehmen Unterbewertete
Unternehmen
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7.27
Latente Konkurrenzgefahr Beispiel (3)
Nash-GleichgewichtRichtige Bewertung des Unternehmens durch den Markt bei
Nichtausweis
2 2 20,4 0,7 0,9 0,4 0,9 0,70,4 0,9 0,72 2 2 2E[ ] 0,4
0,4 0,2(0,4 0) (0,9 0,7)y N
Kein Eindringen bei Nichtausweis, denn
E[ y N] = 0,4 < 0,7 = K
Kein Anreiz zum Abweichen von Ausweisstrategie Wegen E[y N] = 0,4 kein Ausweis von y kleiner gleich 0,4 Ausweis von Informationen größer als 0,4 bis zu 0,7 Wegen k = 0,5 kein Ausweis von y größer als 0,7 bis zu 0,9 Wegen 0,9 – k = 0,4 Ausweis von Information größer 0,9
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7.28
Vollausweisgleichgewicht bei latenter Konkurrenzgefahr (1)
Gleichgewicht mit vollständigem AusweisSkeptische Erwartungen und Nichtausweisbereich N = {0}
Information y
Marktpreis P
0,2
0
1
1 0,7
Konkurrent dringt ein
Ausweis
0,7
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7.29
Vollausweisgleichgewicht bei latenter Konkurrenzgefahr (2)
Skeptische Erwartungen, die vollständigen Ausweis induzieren
min {0, K – k} „Worst case“: k > K – negativer Marktpreis (nach Kosten)
Teilausweisgleichgewicht jedenfalls vorteilhafter für Unternehmen Marktpreis gleich hoch oder höher A priori Wahrscheinlichkeit des Eindringens bei
Teilausweis 10 %, bei vollständigem Ausweis 30 %
Verpflichtung zum Nichtausweis noch besser Aber nur, wenn Konkurrent dabei nicht eindringt
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7.30Ergebnis
A priori geringe Konkurrenzgefahr (hier K > 0,5)Weniger Ausweis bei TeilausweisgleichgewichtWeniger Ausweis bei Erhöhung der Konkurrenzgefahr im
Gleichgewicht mit nur einem Ausweisintervall D = [y1, K]
Hohe Konkurrenzgefahr (hier K < 0,5)Teilausweisgleichgewicht nur bei ganz bestimmten kMeist nur VollausweisgleichgewichtMehr Ausweis bei Erhöhung der Konkurrenzgefahr
Mehr Ausweis bei steigenden Kosten k bei K < 0,5Nur bei Teilausweisgleichgewicht weniger Ausweis
Weniger Ausweis bei steigendem k bei K > 0,5k irrelevant bei Gleichgewicht mit nur einem
Ausweisintervall
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7.31Bestehende Konkurrenz
Analyse in einer Duopolsituation Information dient der Verbesserung der Preis- und
Mengenpolitik
AnnahmenZwei Unternehmen A (informiert) und B Homogene ProdukteLineare Preis-Absatz-Funktion p = – (xA + xB)
mit > 0 als Prohibitivpreis und Cournot-KonkurrenzKonstante für beide Unternehmen gleich hohe
Produktionskosten k und Fixkosten gleich nullGewinn
i = (p – k)xi = ( – k – xA – xB)xi ( i = A, B)
Information y ( – k), wobei A Information y kennt und B weiß, dass y in Y = [1, 2] gleichverteilt ist und A y besitzt
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7.32
Anreize zum Ausweis bei bestehender Konkurrenz
Interesse an möglichst hohen UnternehmenswertGünstige Information y > E[y]
Günstige Marktsituation (hoch) oder geringe Stückkosten k
Produktionssteigerung wegen höherem Deckungsbeitrag Erhöhung der Produktionsmenge des Konkurrenten bei
Bekanntgabe von y Nachteilige Wirkung der Publikation von y
Ungünstige Information y < E[y] Bei Nichtbekanntgabe der Information starke Verringerung
der eigenen Produktion Drosselung der Produktionsmenge des Konkurrenten bei
Bekanntgabe der Information Ausweis günstig
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7.33
Bestehende Konkurrenz Analyse (1)
Ermittlung des MarktgleichgewichtsBei Ausweis
Optimale Produktionsmenge xA
2 0 und ( )2
A BBA A
A
y xy x x x yx
Simultanes Setzen der Mengen im Cournot-Gleichgewicht Einsetzen von xB in Bestimmungleichung für xA
2( ) und damit ( )2 2 3
AB
A A
y xyy x yx y x y
Gewinn im Gleichgewicht2
( ( ), ( ), ) 23 3 9BA Ay y yx y x y y y
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7.34
Bestehende Konkurrenz Analyse (2)
Gewinn von Unternehmen A2
( ( ), ( ), ) 23 3 9BA Ay y yx y x y y y
2 0 AB BA A A
A
y x x x y y x y xx
Gewinn von A bei optimaler Aktion bei irgendeiner gegebenen Produktionsmenge von B
2, ,B BA A A A Ax y x y y x y x x y x y
Analoge Geltung dieser Beziehung auch für den Fall des Nichtausweises von Unternehmen A
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7.35
Bestehende Konkurrenz Analyse (3)
Bei Nichtausweis Wahl der Produktionsmenge (xB(N)) auf Grund der
Erwartungen y N Für informiertes Unternehmen wie bei Ausweis
( )( , )2B
Ay x Nx y N
E[ ] ( )E[ ]E[ ] E[ ] 2( )
2 2
BA
B
y N x Ny Ny N x N
x N
E[ ]E[ ]3( , )
2 2 6A
y Ny y Nyx y N
Gewinn bei Nichtausweis
2E[ ]
( ( , ), ( ), )2 6BA A
y Nyx y N x N y
E[ ]( )
3B
y Nx N
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7.36
Gleichgewicht bei bestehender Konkurrenz
Ausweisentscheidung durch Vergleich der Gewinne bei Ausweis und bei NichtausweisAusweis aller y, für die gilt:
22 E[ ]
( ( ), ( ), ) > ( ( , ), ( ), )3 2 6B BA A A A
y Ny yx y x y y x y N x N y
E[ ] bzw E[ ]
3 2 6y Ny y y y N
Nichtausweisbereich { E[ ]}N y y y N
Vollständiger Ausweis einziges Gleichgewicht Im Gleichgewicht gilt N = {2} Bestehende Konkurrenz für sich keine Begründung für
weniger Ausweis (Unraveling-Prinzip!)
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7.37
Bestehende Konkurrenzgefahr und Kapitalbedarf (1)
Berücksichtigung des KapitalmarktesZuvor Orientierung am (intrinsischen) UnternehmenswertUnternehmen auch an aktuellem Marktpreis interessiertZielkonflikt:
Unternehmenswertmaximierung (Ausweis ungünstiger Informationen vorteilhaft) vs. Marktpreismaximierung (Ausweis ungünstiger Informationen nachteilig)
Eigenkapitalaufnahme über den Kapitalmarkt Interesse an möglichst hohem UnternehmenswertKapital in Höhe von EK > 0 benötigt als auszugebenden Anteil am Unternehmen
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7.38
Bestehende Konkurrenzgefahr und Kapitalbedarf (2)
Benötigtes Kapital
Wahrheitsgemäße Veröffentlichung m = y oder m = {} bei Nichtveröffentlichung
Im Gleichgewicht Interpretation von m = {} als y N
EK = E[A m]
Maximierung des verbleibenden Unternehmenswertes als Ziel
max(1 ( )) ( ( , ), ( ), )BA Amm x y m x m y
( )E ( ( , ), ( ),BA A
EKmx y m x m y m
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7.39
Bestehende Konkurrenzgefahr und Kapitalbedarf (3)
Produktionsstrategien der beiden Unternehmen sowie der Gewinn des Unternehmen A
E[ ] E[ ]( ) und ( , )3 2 6B Ay m y myx m x y m
2E[ ]( ( , ), ( ), )
2 6BA Ay myx y m x m y
Inhärenter Zielkonflikt deutlichHoher verbleibender Anteil (1 – ) durch hohe yVerringerung des Gewinns A durch Konkurrenzreaktion auf
günstige InformationUmgekehrt bei ungünstigen Informationen
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7.40
Bestehende Konkurrenz und Kapitalbedarf Gleichgewicht
IdR mehrere Gleichgewichte
Es kann Gleichgewichte geben, in denen nicht alle Informationen veröffentlicht werdenVoraussetzung: Ziele in etwa gleich wichtigBei geringem Kapitalbedarf überwiegt die Furcht vor
Konkurrenzreaktion Unraveling im Gleichgewicht
Bei erforderlicher Aufnahme von viel Kapital Fokussierung auf
Auch vollständiger Ausweis
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7.41
Bestehende Konkurrenzgefahr und Kapitalbedarf – Beispiel (1)
1. Vollständiger Ausweis mit N = {2}Zielerreichung bei Nichtausweis
2
22[1 ]
2 62 22 6
yEK
Zielerreichung bei Ausweis von y2 2
2[1 ]2 6 3
2 6
y y yEK EKy y
Bei y = 2 beide Werte gleich groß, bei allen y < 2 Wert bei Nichtausweis strikt kleiner
Existenz dieses Gleichgewichts bei geringem Eigenkapitalbedarf, nämlich EK < 0,089
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7.42
Bestehende Konkurrenzgefahr und Kapitalbedarf – Beispiel (2)
2. Vollständiger Ausweis mit N = {1}Gleichgewicht bei
2 2
21[1 ]
2 6 31 12 6
y yEK EK
Existenz dieses Gleichgewichts bei hohem Eigenkapitalbedarf, nämlich EK > 0,048
Existenz beider Ausweisgleichgewichte für „mittlere“ Werte von EK
3. Vollständiger Nichtausweis, N = [1, 2]Gleichgewicht bei hohem Eigenkapitalbedarf (EK > 0,069)
2 2 2
21,5 1[1 ] [1 ]
2 6 13 2 4 31,5E 482 6
y y yEK EK EKy
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7.43
-1
-0,8
-0,6
-0,4
-0,2
0
0,2
0,4
1 1,2 1,4 1,6 1,8 2
Vor
teil
bei
Aus
wei
s
Info
rmat
ionAusweis Nichtausweis
Nichtaus-weis
Bestehende Konkurrenzgefahr und Kapitalbedarf – Beispiel (3)
4. Teilweiser Ausweis mit N = [1;1,0335] [1,7024;2]Dafür beträgt E[yN] = 1,7667 Nur wenige Konstellationen, nämlich EK rund um 0,08