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AUF DEN PUNKT . Das Servicemagazin für unsere Mitglieder Nr. 4 / Aug. 2015 Honorar: Verhandlungen 2015 Seite 13 Versorgungsstärkungsgesetz: Da ist was faul! Seite 16 info.service Ofzielle Bekanntmachungen Seite 27 Hygiene in der Praxis: Desinfektionsmittel Seite 35

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Page 1: PUNKT AUF DEN - Kassenärztliche Vereinigung Hessen · PDF fileAUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 2015 3 STANDPUNKT Frische Ideen Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,

AUF DEN

PUNKT.Das Servicemagazin für unsere Mitglieder Nr. 4 / Aug. 2015

Honorar :Verhandlungen 2015Seite 13

Versorgungsstärkungsgesetz: Da ist was faul!Seite 16

info.serviceOffi zielle BekanntmachungenSeite 27

Hygiene in der Praxis: DesinfektionsmittelSeite 35

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INHALT

STANDPUNKT

Frische Ideen 3

AKTUELLESGründer- und Abgeberforum: Alles bleibt anders! 4Voll vernetzt: Die KV Hessen im Social Web 6Hessischer Pakt 2.0 7Aufbruch in die Zukunft: Vom Verwalter zum Gestalter 8Heiße Diskussion um den ÄBD 10Einigung erneut ohne Schiedsamt 13KVH aktuell in frischem Outfi t 14Neue Geschäftsführung in der Landesärztekammer 15

TITELTHEMAGesund ist anders! 16Zwischen Dirigismus und Korporatismus 19 „Nicht die wirklich kranken Patienten setzen sich durch,

sondern die am lautesten schreien!“ 22„Und dann wird durchregiert“ 26Aus „kann“ wird „soll“ 28ASV: Neue Spielregeln 32

QUALITÄTDesinfektionsmittel: Arten, Listen, Auswahl und Anwendung 35

KOMMUNIKATION Gute Nachrichten: Ihre Arbeit wird geschätzt! 38

PRAXISTIPPS Hausärzte erhalten Förderung 40

VERSORGUNG„Der niedergelassene Chirurg ist dann weg“ 42

FORT- UND WEITERBILDUNGZehn Jahre up to date 44

VERANSTALTUNGENTreffpunkt – Fortbildungsveranstaltungen und Termine 47

SERVICEIhr Kontakt zu uns / Impressum 51

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STANDPUNKT

Frische Ideen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,sehr geehrte Damen und Herren,

zugegeben, die Idee, die KV könne ein Krankenhaus betreiben, mutet erst einmal ungewöhnlich an. Und auch nach dem zweiten Lesen oder Hören muss man sich an den Gedanken erst noch gewöhnen. Doch was a priori nicht so eingängig ist, stellt doch aus unserer Sicht einen wichtigen Schritt für die strategi-sche Ausrichtung der KV und damit der ambulanten Versorgung in Hessen dar. Während um uns herum ein Gesetzeswerk nach dem anderen die politischen Gremien passiert und die Stärkung der Versorgung verspricht, – ohne dies nachhaltig zu tun – ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, die der ambulan-ten Versorgung wirklich nützen. Deshalb hat die Ver-treterversammlung der KVH in einer intensiven Dis-kussion bei ihrer Klausurtagung Anfang Juli bewusst Denkverbote und Scheren im Kopf beiseite gelegt und sich gefragt, wie man beispielsweise auf das im-mer stärkere Eindringen von Kliniken und Klinikbe-treibern in den ambulanten Bereich reagieren sollte. Herausgekommen dabei ist unter anderem die Visi-on, den Spieß herumzudrehen und zumindest Tei-le des stationären Bereichs so zu organisieren, dass sich die Bedürfnisse der Niedergelassenen mit dem

Ziel einer angemessenen Versorgung besser verein-baren lassen.Unsere Zukunftspläne haben wir unter den griffi gen Slogan „Vom Verwalter zum Gestalter“ gestellt und dabei drei Kernthemen identifi ziert:

1. Förderung und Gestaltung kommunaler Ver-sorgungskonzepte

2. Versorgungsforschung und -förderung rund um die ambulante Versorgung

3. Kontinuierliche Umsetzung der digitalen Ver-netzung

Wir sind froh über den nun begonnenen Diskurs, das freie Denken und Suchen nach neuen Wegen. Wie wir aktuell sehen, fordert uns bereits das Thema digitale Vernetzung ziemlich heraus. Trotzdem: Gehen wir es an, gestalten wir, anstatt andere gestalten zu lassen!

Mit kollegialen Grüßen

Ihre

Frank Dastych Dr. Günter Haas

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BIET

E PR

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ISSA, 12. SEPTEMBER 2015FRANKFURT

9.30 – 14 UHR

ZUKUNFT

UNABHÄNGIG-KEIT

SICHERHEIT

EIGENER CHEF

PERSPEKTIVE

SELBST-STÄNDIGKEIT

FLEXIBILITÄT

FÜHRUNGS-PERSÖNLICH-KEIT

EXPERTE

UNABHÄNGIG-KEIT

SICHERHEIT

EIGENER CHEF

Mit freundlicher Unterstützung von:

9. GRÜNDER- & ABGEBERFORUM

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AKTUELLES

Gründer- und Abgeberforum: Alles bleibt anders!… heißt konkret: Sie erwartet eine hochwertige Netzwerkveranstaltung, die Abgeber und Neugründer zusammenbringt!

Das Gründer- & Abgeberforum wird digital. Wenn Sie eine neue Praxis suchen, machen Sie das komfortabel via Tablet während des Events. Sie können durch eine Vielzahl von ansprechend gestalteten Anzeigen blät-tern, bis Sie das Passende gefunden haben. Beide Sei-ten, Gründer wie Abgeber, werden rund um den Ver-anstaltungstag kompetent durch die Berater der KV Hessen betreut.

KOMFORTABLER FÜR SIE: REGISTRIERUNG ONLINE

Sie kommen an diesem Tag mit einem Ziel zur KV Hes-sen: entweder eine Praxis zu finden oder eine abzuge-ben. Damit Sie sich am eigentlichen Veranstaltungstag stressfrei Ihrem Anliegen widmen können, bieten wir bis zum 7. September die Möglichkeit, sich online zu registrieren. Dann erhalten Sie am 12. September ne-ben schnellerem Zugang zum Event, außerdem einen USB-Charger Powerbank ALU als kleines Präsent. Ge-hen Sie dazu auf www.kvhessen.de/GAF.

EIN BILD SAGT MEHR ALS 1.000 WORTE

Und weil das so ist, bieten wir für die beim Gründer- & Abgeberforum gezeigten Exposées ganz neu die Mög-lichkeit an, Bilder zu integrieren. Ganz wichtig dabei: das Hochladen von Bildern ist nur vorab, nicht aber am Veranstaltungstag selbst möglich. Deshalb schal-ten Sie Ihre Anzeige mit Bildern am besten gleich un-ter www.kvhessen.de/praxisboerse

AUSSERDEM …

… Sie sind noch auf der Suche nach einer Praxis?Dann kommen Sie zum Gründer- & Abgeberforum. Unter allen Niederlassungswilligen in Hessen, die an der Veranstaltung teilnehmen, verlosen wir ein APPLE iPad Mini Retina 16 GB WIFI.

Christian Keul

PROGRAMM

ab 9.30 Uhr Quick Check InGet-Together und Begrüßungs-Smoothie

10 Uhr Begrüßung durch Dr. Günter Haas,stellv. Vorstandsvorsitzender der KVH

10.15 Uhr bis 14 UhrDigitale Inseln – suchen und fi nden Sie ganz entspannt!Direktberatung durch die Experten der KVH

11 Uhr bis 13.30 UhrKurz-Workshops zu vielen interessanten Themen wie z. B. „Starthilfe für Ärzte – Finanzielle Förderungen“ oder „Familie und Praxis – geht das? Ja!“Das gesamte Programm fi nden Sie direkt auf unserer Veranstaltungshomepage www.kvhessen.de/GAF

13.30 UhrVerlosung des iPads

Für Snacks und Getränke ist gesorgt.

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AKTUELLES

Voll vernetzt: Die KV Hessen im Social Web

Der ein oder andere von Ihnen hat es vielleicht schon bemerkt: Neuigkeiten von der KV Hessen gibt es nicht nur in Printpublikationen und auf unserer Home-page, wir sind jetzt auch im Social Web für Sie da.

Auf dem Profil der KV Hessen im sozialen Netzwerk Facebook posten wir regelmäßig Links, Fotos und Vi-deos zu Neuigkeiten aus unserem Haus und anderen interessanten Themen aus dem Spektrum Gesund-heit. Zusätzlich können Sie sich über die Facebook-Seite der Nachwuchskampagne „Arzt in Hessen“ auf dem Laufen den halten, mit welchen Aktionen wir an den hessischen Unis für den Medizinnachwuchs un-terwegs sind. Wer’s schnell und übersichtlich mag, ist bei Twitter richtig: Hier gibt es Updates aus der KV und rund um das Thema Gesundheit kurz und knapp in 160 Zeichen. Abgerundet wird unsere Social-Me-dia-Präsenz durch das Business-Netzwerk Xing. Hier weisen wir auf aktuelle Presseinformationen und Stel-lenausschreibungen hin.

SOCIAL MEDIA – MUSS DAS SEIN?

Sicher ist nicht jeder unter Ihnen ein Freund von sozia-len Netzwerken und das ist auch völlig normal. Trotz-dem ist es für uns als Körperschaft wichtig, dort prä-sent zu sein, wo andere Akteure aus Politik, Medien oder auch Patientinnen und Patienten schon sind. Denn gesprochen wird über uns und über interessan-te Themen im Social Web ohnehin – die Frage ist nur, ob wir aktiv mitreden wollen. Und das wollen wir! So schaffen wir eine zusätzliche Schnittstelle für Sie und geben gleichzeitig anderen Interessierten einen Ein-blick in die Aufgaben und Tätigkeiten der KV Hessen.

Schauen Sie doch einmal auf einem unserer Auf tritte im Social Web vorbei – wir freuen uns über Ihren Be-such. Um die neuesten Meldungen auf Facebook und Twitter mitlesen zu können, brauchen Sie übrigens keinen eigenen Account. Geben Sie einfach die fol-genden Links in Ihren Browser ein.

Facebook-Profi l der KV Hessen:www.facebook.com/kvhessen

Facebook-Profil der Nachwuchskampagne „Arzt in Hessen“: www.facebook.com/arztinhessen

Twitter-Profi l der KV Hessen: www.twitter.com/KV_Hessen

Ulrike Fröbel

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AKTUELLES

Hessischer Pakt 2.0

Die Starthilfe für Ärzte geht weiter: Im März 2015 hat die KV Hessen den Hessi-schen Gesundheitspakt 2.0 für die Jahre 2015-2018 gezeichnet, um angesichts des demographischen Wandels ein gemeinsames Zeichen zu setzen. Unter dem Dach des Paktes sind ganz unterschiedliche Initiativen geplant, eine davon gilt der Sicherung der ärztlichen Versorgung.

Seit 1. Juli 2015 fördern die KV Hessen und die hessi-schen Krankenkassen wieder Niederlassungen in Re-gionen mit einem besonderen Versorgungsbedarf. Neu ist ein schlankes Förderverfahren, das die zukünf-tige, kleintei ligere Bedarfsplanung bereits vorweg-nimmt. Eine zielgenaue Förderung ist damit noch bes-ser möglich.

FÖRDERVERFAHREN DEUTLICH VEREINFACHT

Angesichts der verschärften Aufkaufregelungen des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes haben KV und Kran ken kassen intensiv diskutiert, wo und wie zu-künftig gefördert werden soll. Nachdem der Förderfo-kus im ersten Pakt auf den dünn besiedelten Landkrei-sen lag, soll nun gezielt die Verteilung des ärztlichen Leistungsangebots innerhalb der Planungsregionen beeinfl usst werden: Finanzielle Anreize sollen Nach-wuchsärzte dorthin leiten, wo die Versorgungsdichte schwach ist und Mediziner zur Versorgung der Bevöl-kerung benötigt werden. Eine Anlage listet förderfähi-ge Fachgruppen und Regionen auf, in denen es der KV schon jetzt schwer fällt, Interessenten für eine Nieder-lassung oder Nachfolger für frei werdende Sitze zu fi n-den. Sie wird regelmäßig aktualisiert. Förderfähig sind Neuniederlassungen und Praxisüber-nahmen, aber auch Anstellungen und Zweigpraxen. Um die Anfangsjahre zu erleichtern, erhalten Förder-kandidaten maximal 55.000 Euro, in fünf Jahrestran-chen à 11.000 Euro auszahlbar. Alternativ können Ärzte die Fördersumme als Einmalbetrag in Höhe von max. 50.000 Euro zur Finanzierung hoher Anfangsin-vestitionen erhalten. Die Krankenkassen und die KV Hessen stellen jähr-lich dafür max. 800.000 Euro aus dem Strukturfonds zur

Verfügung. Damit können bis zu 36 Hausarztsitze und 27 Facharztsitze (allein 20 für Kinder- und Jugendpsy -ch i ater) gefördert werden.Für niederlassungsinteressierte Ärzte gibt es ein deutlich vereinfachtes Verfahren: Förderanträge können beglei-tend zum Zulassungsverfahren gestellt werden. So ist der Einstieg nicht durch zusätzliche Bürokratie belastet.

HESSEN BIETET ATTRAKTIVES GESAMT-PAKET

Als besonderer Pluspunkt dieser konzertierten Akti-on ist hervorzuheben, dass die Akteure proaktiv han-deln und nicht warten, bis sich der Nachwuchsmangel auch in den Planungszahlen der Bedarfsplanung ma-nifestiert hat. Zusammen mit der Nachwuchskampagne „Arzt in Hessen“, der geplanten Famulaturförderung durch das Hessische Sozialministerium, der Förderung des Prak-tischen Jahres und der Weiterbildung Allgemeinmedi-zin sowie nun der neuen Richtlinie Ansiedlungsförde-rung verfügt Hessen über ein attraktives Gesamtpaket im Wettbewerb um den ärztlichen Nachwuchs.

Interessiert an weiteren Informationen?

Unter www.kvhessen.de/ansiedlungsfoerderung können die Förder richt linie und eine Liste der Fördergebiete so-wie diverse Karten heruntergeladen werden. Oder Sie vereinbaren einen Termin mit einem Mitarbeiter eines unserer BeratungsCenter unter Telefon 069 79502-602.

Info

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Jutta Linnenbürger/Maja Zink

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AKTUELLES

Aufbruch in die Zukunft: Vom Verwalter zum Gestalter

KV Hessen will Potenziale heben. Vertreterversammlung der KV Hessen beauf-tragt Vorstand und Selbstverwaltung, kommunale Versorgungskonzepte zu för-dern und zu gestalten.

Bei der Klausurtagung der Vertreterversammlung der KV Hessen am 4. Juli 2015 standen diesmal Arbeit in Kleingruppen und angeregte Diskussionen auf Infor-mationsmärkten auf dem Programm. Die beiden Vor-sitzenden der Vertreterversammlung, Dr. Klaus-Wolf-gang Richter und Dr. Eckhard Starke, hatten die 50 Mit glieder der Vertreterversammlung, die KV-Vor-stände Frank Dastych und Dr. Günter Haas sowie den Geschäftsführer Jörg Hoffmann mit seinen Bereichs-leitern zu einem Workshop zur Schärfung des strate-gischpolitischen Profils der KV Hessen eingeladen. Aufgrund der Veränderungen und Innovationen im Ge-sundheitswesen diskutierten Richter und Starke im Ple-num, was die Selbstverwaltung tun muss, um in den nächsten fünf bis sieben Jahren im hessischen Gesund-heitswesen Einfluss und Gestaltungsspielräume auszu-bauen.

Als Körperschaft des öffentlichen Rechts unterliegt sie engen Grenzen. Gleichzeitig bewegt sich die KV Hes-sen in einem Markt, in dem neben weiteren Körper-schaften auch Global Player agieren und der zudem von Fondsgesellschaften als Wachstumsmarkt angese-hen wird. Hier galt es abzuklären, wie die KV Hessen sich hierzu aufstellen soll. Das war der aktuelle Kernge-danke der Tagung, die die Teilnehmer begeisterte und sehr erfolgreich verlief.

Die KV Hessen bietet sich aufgrund der guten Doku-mentation und dem Zugriff auf eine umfangreiche Da-tensammlung als kompetenter Partner bei der Diskus-sion um die praxisnahe Gestaltung eines zukünftigen Gesundheitswesens an. Darüber hinaus wurden auch die ärztliche Versorgung auf dem Land, die Nach-wuchsförderung oder die bessere Einbindung und Ko-operation mit ambulanten Pflegediensten sowie der Heimversorgung diskutiert.

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Es gelang der Vertreterversammlung, sich auf ein ge-meinsames Commitment zu verständigen. Davon ab-geleitet wurden konkrete Ziele der KV Hessen for-muliert. Nach dem Motto „Vom Verwalter zum Gestalter“ waren sich alle Teilnehmer einig, dass die KV Hessen durchaus in der Lage wäre zukünftig so-wohl eigene ambulante Versorgungseinrichtungen mit und für ihre Mitglieder zu betreiben als auch Tei-le einer stationären Versorgung anzubieten. Alle er-forderlichen tatsächlichen Voraussetzungen erfüllt sie bereits, der rechtliche Rahmen müsste noch erweitert

werden. Denkt man diesen Gedanken konsequent weiter, wäre die KV Hessen durchaus in der Lage, ein eigenes Krankenhaus zu betreiben. Die KV soll sich daher - so ihr Auftrag - intensiv mit passgenauen in-novativen regionalen Versorgungskonzepten ausei-nandersetzen und hier zum Treiber einer fortschritt-lichen Versorgung entwickeln.

Als erforderlich sieht es die Vertreterversammlung darüber hinaus an, dass eine digitale Vernetzung in-nerhalb der ambulanten Versorgung beschleunigt umgesetzt wird. Dies hilft nicht nur Prozesse zu be-schleunigen und zu automatisieren, sondern führt auch zu verbesserter Kommunikation und größerer Unabhängigkeit. Diese wäre in den letzten Wochen wünschenswert gewesen, als es beispielsweise auf-grund des Poststreiks zu deutlichen Mehraufwänden in den Praxen wie auch bei der KV kam.

Damit sich die KV Hessen als strategischer Marktfüh-rer im Gesundheitssystem in Hessen platzieren kann, will sie folgende drei Ziele verfolgen:

1. Förderung und Gestaltung kommunaler Versor-gungskonzepte

2. Versorgungsforschung und -förderung rund um die ambulanten Versorgung

3. Kontinuierliche Umsetzung der digitalen Vernet-zung

Die beiden Vorstände der KV Hessen, Frank Dastych und Dr. Günter Haas, wollen sich dieser Herausfor-derung gern stellen und loben die Innovationsfreude und Risikobereitschaft der Vertreterversammlung.

Petra Bendrich

AKTUELLES

Dr. Klaus-Wolfgang Richter und Dr. Eckard Starke werden darauf achten, dass bei den Weiterentwicklungen z. B. nicht der Main-Kinzig Kreis mit dem Vogelsbergkreis um Nachwuchs buhlt. Beide Kreise sollten mit der KVH als Gestalter intelligente Lösungen für ein Miteinander fi nden.

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AKTUELLES

Heiße Diskussion um den ÄBD

Auf der Pressekonferenz der KV Hessen am 22. Juni 2015 nutzten die Vorstände der KV Hessen und der Vertreterversammlung die Gelegenheit, ein insgesamt positives Fazit zum bisherigen Verlauf der Reform des Ärztlichen Bereitschafts-dienstes zu ziehen. Mit den anwesenden Journalisten entbrannte eine lebhafte Diskussion.

Dr. Starke stand am Rand der Pressekon-ferenz vor laufender Kamera zum Thema

ÄBD Rede und Antwort

„Die Reform des ÄBD in Hessen hat funktioniert“, stellte Dr. Günter Haas, stellvertretender Vorstands-vorsitzender der KV Hessen, gleich zu Beginn der gut besuchten Pressekonferenz klar und gab damit die Richtung für das Fazit zur Reform vor. Um die An-fang des Jahres durch die Grippewelle zum Teil pro-blematische Erreichbarkeit der zentralen Rufnummer 116 117 zu verbessern, wurden in den vergangenen Monaten verschiedene Maßnahmen ergriffen: „Wir haben Personal aufgestockt, die Ausstattung in den Zentralen ausgebaut und die internen Abläufe pro-duktiver gestaltet.“ Eine wesentliche Verbesserung

im lernenden System ÄBD ist auch die Einführung der nicht-medizinischen Linie, über die allgemeine Auskünfte, wie zum Beispiel die Öffnungszeiten von Apotheken, erteilt werden. Dass das ein sinnvoller Schritt ist, zeigen die Zahlen für das laufende Jahr: Für 64 Prozent der Hilfesuchen wird kein medizini-sches Fachpersonal benötigt. „Die Erreichbarkeit der Dispositionszentralen in Frankfurt und Kassel liegt mittlerweile im Schnitt bei über 90% – somit haben wir eines unserer Etappenziele erreicht“, bekräftigte Dr. Haas seine positive Bilanz.

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AKTUELLES

KEINE ANGST VOR DEM ÄBD!

Dr. Starke, stellvertretender Vorsitzender der Vertreter-versammlung, konnte die Angst seitens Patienten und Ärzten entkräften, dass spezialisierte Fachärzte den Anforderungen im Bereitschaftsdienst nicht gerecht werden können: „Ein Blick auf unsere Statistiken zeigt, dass wir es im ÄBD zum größten Teil mit Bagateller-krankungen zu tun haben – also Krankheiten, deren Behandlung keine spezielle Qualifikation und Therapie erfordern.“ Dazu gehören zum Beispiel Atemwegsin-fektionen, Rückenschmerzen oder oberflächliche Ver-letzungen. Gleichzeitig machte Starke deutlich: „Wir nehmen die Ängste und Sorgen der Patienten sehr wohl ernst und bieten dementsprechend einen Ärzt-lichen Bereitschaftsdienst an, der eine lückenlose Ver-sorgung sicherstellt.“ Die Widerstände, die seitens der Ärzteschaft bei der ÄBD-Reform zum Beispiel beim Thema Honorar entstanden sind, fanden in den Me-dien breites Echo und sorgten für reichlich Nachfragen der anwesenden Journalisten. Dazu fand Dr. Starke deutliche Worte: „Um hessenweit für einheitliche Ver-hältnisse zu sorgen, mussten wir teileweise Honorare anpassen. Sonderbehandlungen in einzelnen Regio-nen und daraus folgende Versorgungsgefälle wollten wir vermeiden.“ Durch Gespräche mit Ärzten, Obleu-ten und Politkern seien die meisten Reibungspunkte in-zwischen aufgelöst.

NÄCHSTER SCHRITT: HESSENWEITER KINDER-BEREITSCHAFTSDIENST

Um die Versorgungsqualität für die Patienten in Hes-sen noch zu erweitern, stellte Dr. Richter, Vorsitzen-der der Vertreterversammlung, die Überlegungen der KV Hessen zu einem gebietsärztlichen Bereitschafts-dienst vor. Der Fokus liegt dabei aktuell auf den Fach-gebieten Kinder- und Augenheilkunde, da diese bis-her im Bereitschaftsdienst am meisten in Anspruch genommen wurden. „Auch wenn aktuell keine Un-terversorgung für Kinder herrscht, steigt der Wunsch der Eltern nach einem ärztlichen Notdienst speziell für Kinder“, erläuterte Dr. Richter. „Ziel ist es deshalb hier eine flächendeckende Versorgung aufzubauen.“ Um das zu verwirklichen, finden aktuell Gespräche mit verschiedenen Kliniken statt.

TERMINSERVICESTELLE UND PRAXIS-AUFKAUF: REINE AUGENWISCHEREI

Mit dem Inkrafttreten zum 1. August 2015 ist auch das Versorgungsstärkungsgesetz ein The-ma, das die Gemüter weiter beschäftigt. „Wir se-hen erhebliche Probleme in Umfang und Um-setzung“, gab KV-Vorstand Frank Dastych zu bedenken. Offene Fragen sieht er zum Beispiel bei den im Gesetz geforderten Praxisaufkäufen: „Um den

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AKTUELLES

Sie haben Post – Jetzt zur E-Mail wechseln!

Gehen Sie mit uns einen Schritt in Richtung Digitalisierung: Wählen Sie die E-Mail als Ihren Hauptkontaktpunkt für Rundschreiben von der KV Hessen. Ob Effi zienz, Schnelligkeit oder Umweltschutz, gute Gründe dafür gibt es viele. Haben Sie mit einem Klick alles im Blick und melden Sie Ihre E-Mailadresse an [email protected].

Akute Infektion der oberen Atem-

wege*

Rücken-schmerzen

TonsillitisMandel-

entzündung

Oberfl ächliche Verletzung/

Schürfungen

Bauch-schmerzen

Gastroenteri-tis und KolitisMagen-Darm/Brechdurchfall

Bluthoch-druck

Harnwegs-infektionen

Akute Bronchitis

Otitis Media Ohren-

schmerzen

5,8%

5,2%

3,6%3,1% 3,0% 3,0% 2,8%

2,5% 2,4% 2,3%

Top 10 Diagnosen des ÄDB – Basisquartal 1/2014

* 11,7% HNO Themen

Verkehrswert einer Praxis zu definieren, gibt es vie-le verschiedene Methoden, die auch zu unterschied-lichen Ergebnissen führen. Wie soll der Verkehrswert also zuverlässig berechnet werden und wer finanziert die entsprechenden Entschädigungen?“ Wie den Pra-xisaufkauf sieht Dastych auch die Einführung der ge-planten Terminservicestellen als Augenwischerei. Bei der zu erwartenden hohen Inanspruchnahme durch die Patienten sei es unwahrscheinlich, dass eine Ter-

minservicestelle einen Facharzttermin innerhalb von vier Wochen garantieren kann. Der Kern des Pro-blems liegt laut Dastych an andere Stelle: „Seitens der Politik müsste man mehr in die Ausbildung von Nach-wuchsmedizinern investieren. Nur wenn es mehr Me-dizinabsolventen gibt, können wir mehr junge Ärzte in die Versorgung aufnehmen und dem Ärztemangel entgegenwirken.“

Ulrike Fröbel

MACHEN SIE MIT!

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AKTUELLES

Einigung erneut ohne Schiedsamt Die Honorarverhandlungen für dieses Jahr sind abgeschlossen. Nach monate-langem Tauziehen wurde jetzt eine Einigung über den Honorarvertrag 2015 erzielt.

Am 8. Juli 2015 konnten die Honorarverhandlun-gen 2015 zwischen den hessischen Krankenkassen-verbänden und der Kas-senärztlichen Vereinigung Hessen ohne Zuhilfenahme des Schiedsamtes einver-nehmlich abgeschlossen werden. Noch stehen al-lerdings die erforderlichen Gremienentscheidungen auf der Kassenseite aus.

Im Ergebnis hat die Einigung eine Steigerung der Ge-samtvergütung im Vergleich zum Vorjahr um insge-samt knapp 2,5 Prozent zur Folge.

Darin berücksichtigt sind die gesetzlichen Vorgaben und die darauf zurückgehenden, für die einzelnen Regional-KV‘en maßgeblichen Beschlüsse des Bewer-tungsausschusses, die z. B. eine Anhebung des Orien-tierungswertes um + 1,4 Prozent sowie Fördermaß-nahmen für den hausärztlichen Bereich (Finanzierung der Leistungen von qualifizierten nichtärztlichen Pra-xisassistenten) und zu Gunsten der Fachärzte (Einfüh-rung eines extrabudgetären PFG-Zuschlags) beinhal-ten. Darüber hinaus wurden aber auch noch weitere regionale Sonderregelungen vereinbart.

So ist es gelungen, für das Jahr 2015 erneut einen Katalog förderungswürdiger Leistungen festzulegen. Dieser unterscheidet sich in einigen Details von der bislang geltenden Regelung, deren Gültigkeit zuletzt übergangsweise für das erste Quartal 2015 verlän-gert worden war. Zur Finanzierung steht für das ge-samte Jahr 2015 ein Betrag in Höhe von 11 Mio. Euro zur Verfügung, bei dessen Überschreitung eine Quo-tierung der vereinbarten Zuschläge erfolgen muss.

Die ab 01. April 2015 maßgebliche, geänderte Liste wird in diesem Heft bekannt gegeben. (S. 8)

Darüber hinaus stellen die Krankenkassen für das Jahr 2015 weitere 5 Millionen Euro zur Förde-rung der fachärztlichen Versorgungsebene zur Verfügung. Deren Ver-wendung wird im Rah-men des Honorarvertei-

lungsmaßstabes noch gesondert geregelt.Schließlich wird auch der durch das Hessische Lan-desschiedsamt im Zuge der Entscheidung über den Inhalt des Honorarvertrages 2013 festgesetzte Zu-schlag zum Orientierungspunktwert in Höhe von + 1,1 Prozent beibehalten.

Ansonsten wird der Honorarvertrag 2015 auf den be-währten Strukturen aus dem Vorjahreszeitraum auf-setzen und diese weitestgehend übernehmen.

Ein noch deutlicherer Anstieg der Gesamtvergütung wird im Wesentlichen durch die in Hessen im Ver-gleich zu anderen KV-Bereichen leider immer noch unzureichend dokumentierte Morbidität verhindert. Die insgesamt immer noch verbesserungswürdige Kodierung beeinflusst maßgeblich die auf Bundese-bene errechneten Steigerungsraten – zum Nachteil der hessischen Vertragsärztinnen und Vertragsärzte. Insofern ist dieses Verhandlungsergebnis trotz dieses Mankos in der Summe als Erfolg anzusehen, zumal dadurch als wichtiges politisches Signal die Funkti-onsfähigkeit der gemeinsamen Selbstverwaltung auf der regionalen Ebene unter Beweis gestellt wird.

Armin Metzner

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AKTUELLES

KVH aktuell in frischem Outfi t

Der Relaunch von KVH aktuell war ein zeit- und arbeitsintensives Projekt. Galt es doch das Heft, das neutrale und unabhängige Informationen über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln transportiert, an moderne veränderte Lesege-wohnheiten anzupassen und dafür den richtigen Partner zu fi nden. Die Mühe hat sich gelohnt.

Wer die neue Ausgabe von KVH aktuell in die Hand genommen hat, dürfte nicht schlecht gestaunt ha-ben. Die Ausgabe 2/2015 präsentiert sich in einem frischen, lesefreundlichen Layout. Das Titelbild wurde

komplett umgestaltet, darauf finden sich Hinweise zum aktuellen Schwerpunkthema „Masernausbruch“ sowie zu dem „Gyn-Spezial“ zu Arzneimitteln in der Schwangerschaft und während der Stillzeit.

LESEFREUNDLICHKEIT GROSSGESCHRIE-BEN

Das Layout ist großzügiger gestaltet, um die Fachin-formationen noch strukturierter und damit für den Leser besser und schneller erfassbar darzustellen. Die „leeren Weißflächen“ lassen die Augen des Lesers nicht so schnell ermüden. Gleichzeitig bieten sie den Autoren und Gestaltern mehr Flexibilität. Neu sind ebenfalls Kurzlinks und QR-Codes, die auf weiterfüh-rende Informationen im Internet hinweisen. Auch Bil-der und Grafiken wird man zukünftig im Heft finden. Sie sollen sparsam und gezielt eingesetzt werden. Bei wichtigen und umfassenden Artikeln dienen große Bilder dem Auge des Lesers als „Stopper“ und sollen neugierig machen, mehr zu erfahren. Knackige Kern-botschaften werden zudem durch Kästen oder Sym-bole in den Marginalspalten noch einmal extra aus-gewiesen. All diese Maßnahmen zahlen ein auf eine höhere Lesefreundlichkeit, die gewünscht war, denn unsere Lesegewohnheiten haben sich im Lauf der Jahre geändert - maßgeblich durch das Internet.

KOSTENNEUTRALER RELAUNCH

Nach der erfolgreichen Einführung von „Auf den Punkt“, der Logo-Umstellung und dem Relaunch der Homepage war die Weiterentwicklung von KVH ak-tuell eine noch offene „Baustelle“ bei den Print- und Onlineangeboten der KV Hessen. Aus diesem Grund wurde von der Abteilung Kommunikation eine

GY

N-SPECIALHilfe für

den Praxisalltag

Pharmakotherapie

in Schwangerschaft

und Stillzeit

STANDPUNKTEzetimib: Blockbuster immer noch

NACHRICHTENMetformin: auch bei

FORSCHUNG UND PRAXISSchlaganfall: Risikoreduktiond h l ?

Gefährliche Impflücken – nichtnur bei Kindern

Masernausbruch in Berlin

PharmakotherapieRationale und rationelle Pharmakotherapie in der Praxis Jahrg. 20, Nr. 2 | Juli 2015

Informationsdienst derKassenärztlichen VereinigungHessenaktuell

Die Aufl age von KVH aktuell liegt bei 25.000. Die

Zeitschrift wird von fünf anderen KVen

übernommen.

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AKTUELLES

europaweite Ausschreibung initiiert, um einen neuen Verlag für das Heft zu finden. Grundvoraussetzung dabei war, den Relaunch kostenneutral auszuführen. Die Kosten in 2015 dürfen also nicht höher sein als die Kosten in 2014. Eng eingebunden in das kom-plexe Ausschreibungs- und Auswahlverfahren wa-ren die Redaktionsmitglieder Dr. Joachim Fessler, Dr. Joachim Seffrin und Dr. Wolfgang LangHeinrich. Ins-gesamt dauerte dieses Verfahren über fünf Monate. Nach eingehender Prüfung und Bewertung verschie-dener Anbieter fiel die Wahl auf die wdv Gesellschaft für Medien & Kommunikation aus Bad Homburg.

Das wdv-Team setzte sich mit seinem Konzept deut-lich von den Mitbewerbern ab und überzeugte die Beteiligten einstimmig. Ausschlaggebend war unter anderem, dass das wdv-Team über eine hohe Fach-kenntnis in medizinischen und pharmazeutischen Fra-gestellungen verfügt. Die Produktion des ersten Hef-tes verlief dementsprechend reibungslos und gut. In Hessen erhalten es alle verordnenden Mitglieder der KV Hessen. Eine PDF-Version ist auch abrufbar unter www.kvhessen.de im Mitgliederbereich unter Publi-kationen.

Petra Bendrich

Neue Geschäftsführung in der Landesärztekammer

Das Präsidium der hessischen Landesärztekammer (LAEKH) hat Dr. Marcović in das Amt des ärztlichen Geschäftsführers der Landesärztekammer Hessen beru-fen. Dr. med. Roland Kaiser scheidet nach langjähriger und erfolgreicher Tätig-keit als ärztlicher Geschäftsführer altersbedingt aus.

Seit 1. Juli 2015 ist Dr. Alexander Marcović als ärzt-licher Geschäftsführer der Landesärztekammer Hes-sen tätig. Marković studierte Medizin an der Universi-tät Tübingen. Dort legte er nach Tätigkeiten in Innerer Medizin und Anästhesiologie sowie an der Abtei-lung für klinische Transfusionsmedizin des Universi-tätsklinikums auch die Prüfung als Facharzt für Trans-fusionsmedizin ab. 1995 bis 2003 arbeitete er beim DRK-Blutspendedienst West in verschiedenen Berei-chen als Abteilungsleiter bzw. Herstellungsleiter. 2003 bis 2012 war er beim DRK-Blutspendedienst Rhein-land-Pfalz und Saarland als ärztlicher Direktor bzw. Leiter Immunhämatologie tätig.

2011 bis 2013 belegte Dr. Marković berufsbegleitend an der Universität Mainz (D) einen General Manage-ment-Präsenzstudiengang und schloss als Master of Business Administration (MBA) ab.

Seit Oktober 2012 leitete er beim Zürcher Blutspende-dienst den Medizinischen Dienst.

LAEKH

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TITELTHEMA

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TITELTHEMA

Am 11. Juni 2015 vom Bundestag verabschiedet, hat das Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Versorgungsstär-kungsgesetz – GKV-VSG) ein ambitioniertes Ziel. Das Gesetz soll die medizini-sche Versorgung auf hohem Niveau auch für die Zukunft sichern. Wir schauen genau hin.

Gesund ist anders!

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe kom-mentiert das GKV-VSG so: „Wir haben eine gute me-dizinische Versorgung in Deutschland, aber wir müs-sen jetzt handeln, damit das auch in Zukunft so bleibt. Das erfordert eine gute Verteilung der Ärzte – in städ-tischen Ballungsräumen genauso wie im ländlichen Raum. Ärzte sollen dort tätig sein, wo sie für eine gute Versorgung der Patienten gebraucht werden. Des-halb ermöglichen wir es den Kassenärztlichen Verei-nigungen, zum Beispiel durch Zuschüsse für eine Pra-xis-Neueröffnung, überall in Deutschland Anreize für die Niederlassung von Ärzten zu schaffen – und zwar bevor eine Unterversorgung entsteht. Das nutzt Ärz-ten und Patienten. Außerdem stärken wir die Patien-tenrechte. Denn Terminservicestellen helfen gesetzlich Versicherten, wenn es beim Facharzttermin einmal hakt. Ziel ist, dass jeder, der eine medizinische Versor-gung braucht, diese innerhalb der nächsten vier Wo-chen erhält.“ (Pressemitteilung des Bundesgesund-heitsministeriums vom 11. Juni 2015).

Herr Gröhe spricht damit die zwei Punkte an, die die Diskussion im Gesetzgebungsverfahren dominiert ha-ben und von denen die Vertragsärzte und die Kasse-närztlichen Vereinigungen direkt betroffen sind. We-sentliches Ziel des GKV-VSG soll es sein, die Ärzte dort zur Niederlassung zu bewegen, wo sie fehlen und da-mit die Patientenversorgung sicherzustellen. Aber hält das GKV-VSG dieses Versprechen des Gesundheitsmi-nisters? Wir meinen nein, denn die Regelungen, die Herr Gröhe öffentlichkeitswirksam verkauft, schei-nen auf den ersten Blick und vor allem aus Patienten- und damit Wählersicht eine deutliche Verbesserung der Patientenversorgung mit sich zu bringen; letztlich fehlt den gut gemeinten Ansätzen aber ein nachhalti-ges Konzept, um die gewünschten Ziele auch langfris-tig zu erreichen.

PRAXISAUFKAUF OHNE BERÜCKSICHTI-GUNG DER VERSORGUNGSREALITÄT

Erläutern lässt sich dies beispielsweise an der Rege-lung zum Praxisaufkauf. Zu Beginn des Gesetzge-bungsverfahrens stand noch im Raum, dass der Zu-lassungsausschuss einen Antrag auf Nachbesetzung in Planungsbereichen, für die Zulassungsbeschränkun-gen angeordnet sind und in denen damit ein Versor-gungsgrad von 110% besteht, ablehnen soll. Durch zahlreiche Diskussionen und Gespräche im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens konnte immerhin erreicht werden, dass die Grenze, ab der eine Nachbesetzung grundsätzlich nicht erfolgen soll, auf 140% angeho-ben wurde. Entscheidet sich der Zulassungsausschuss in einem solchen Fall gegen eine Nachbesetzung, ist die Kassenärztliche Vereinigung verpflichtet, die je-weilige Zulassung aufzukaufen.

Es kann durchaus als Erfolg verbucht werden, dass nicht bereits ab einem Versorgungsgrad von 110% nachzubesetzende Praxen von der KV aufgekauft werden müssen und damit aus der Versorgungsland-schaft verschwinden. Die Intention des Gesetzgebers, die statistische Überversorgung abzubauen, führt aber eben gerade nicht dazu, dass die Versorgung in schlecht, wenn auch nicht unterversorgten Gebie-ten, verbessert wird. Die aufgekauften Praxissitze wer-den schließlich nicht in den ländlichen Raum verlagert, sondern fallen ersatzlos weg. In vielen Fällen haben solche Praxen auch eine durchschnittliche Patienten-zahl, so dass sie gerade trotz nomineller Überversor-gung einen wichtigen Beitrag zur Versorgung vor Ort leisten, der damit wegfallen würde. Selbst wenn aber eine Verlagerung stattfände, könnte auch die KV kei-nen niederlassungswilligen Arzt dazu zwingen, sich in einem schlecht versorgten Gebiet niederzulassen. Die

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TITELTHEMA

Regelung führt somit lediglich zu einem Abbau von Praxen, sie ist jedoch kein geeignetes Steuerungsinst-rument, um Praxen aufs Land zu verlegen.

Das GKV-VSG lässt Antworten darauf wie die Versor-gungsrealität verbessert und eine Niederlassungssteu-erung erfolgen soll, vermissen. Statt der Praxisauf-kaufregelung wäre es aus unserer Sicht sinnvoller gewesen, verstärkt Anreizmodelle zu entwickeln und festzuschreiben sowie die Bedarfsplanung noch ein-mal an die Bedürfnisse der Versorgung anzupassen. Gerade die Bedarfsplanung erfüllt trotz der Überar-beitung durch das GKV-Versorgungsstrukturgesetz im Jahr 2012 weiterhin nicht die Anforderungen, die Demographie und verändertes Siedlungsverhalten an die Bedarfsplanung stellen. Zwar besteht inzwischen die Möglichkeit, regional von den Vorgaben der Be-darfsplanung abzuweichen, die oben genannten Fak-toren finden aber weiterhin keinen direkten Eingang in die Bedarfsplanung. Zu berücksichtigen wäre z.B. die Konste llation, dass ein Arbeitnehmer, der in einem ländlichen oder kleinstädtischen Gebiet wohnt und täglich nach Frankfurt pendelt, in vielen Fällen auch in Frankfurt einen Arzt aufsucht. Die Bedarfsplanung er-folgt aber ohne ein Abstellen auf die Pendlerströme. Der Zusammenhang zur neuen Praxisaufkaufregelung ist klar: Es sollen Praxen in gut versorgten Gebieten wegfallen, die nach Bedarfsplanungszahlen nicht er-

forderlich sind. Diese Praxen werden jedoch auch be-nötigt, um Berufspendler mitzuversorgen, die gerade ihre planbaren Arztbesuche vor oder nach der Arbeit erledigen. Der Ansatz des GKV-VSG geht somit – zu-mindest in Teilen – an der Versorgungsrealität vorbei.

TERMINSERVICESTELLEN ZUR BEFRIEDIGUNG DES WÄHLERWILLENS

Ähnliches gilt auch für die Einrichtung der Termin-servicestellen. Mit dieser Regelung reagiert der Ge-setzgeber auf Beschwerden von Patienten über zu lange Wartezeiten insbesondere bei Fachärzten. Es ist aber aus unserer Sicht überhaupt nicht klar, ob tat-sächlich ein objektiver Bedarf für die Einrichtung der Terminservicestellen besteht oder ob es sich bei den Problemen, die Patienten schildern, nicht vielmehr um nicht erfüllte Erwartungen handelt. Unsere Erfah-rungen zeigen, dass es bei der gut funktionierenden Hausarzt-/Facharztstruktur in Hessen nur wenige Fälle gibt, in denen ein Patient trotz der medizinischen Not-wendigkeit einer schnellen Weiterbehandlung keinen Termin beim Facharzt erhält. In diesen Fällen – und das sind die Fälle, in denen auch die Terminservice-stellen tätig werden sollen – hilft die KV aber sowieso schon weiter und unterstützt die Patienten bei der Ter-minsuche. Die Patientenerwartungen gehen aber häu-fig darüber hinaus, auch deshalb, weil die Dringlich-

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TITELTHEMA

Zwischen Dirigismus und Korporatismus

Innerhalb von nur vier Jahren hat der Bundesgesetzgeber mit dem VSG schon zum zweiten Mal ein Versorgungsgesetz auf den Weg gebracht. Ziel des Ge-setzes ist es nach Angaben der Bundesregierung insbesondere, künftig eine fl ächendeckende und gut erreichbare medizinische Versorgung sicherzustellen und den Versicherten einen schnellen und sektorenübergreifend durchgehen-den Zugang zur medizinischen Versorgung zu verschaffen. So soll die Situation der Versicherten im konkreten Versorgungsalltag verbessert werden. Ein Kom-mentar zum Versorgungsstärkungsgesetz (VSG) von Prof. Dr. Greß.

Die Zielsetzung des Gesetzes, eine flächendeckende und gut erreichbare medizinische Versorgung sicher-zustellen und den Versicherten einen schnellen und sektorenübergreifend durchgehenden Zugang zur medizinischen Versorgung zu verschaffen, ist grund-sätzlich zu begrüßen. Die genannten Ziele können je-doch nur erreicht werden, wenn die konkreten Maß-

nahmen im Gesetz adäquate Anreize für die Akteure im Gesundheitssystem setzen. Es bestehen jedoch er-hebliche Zweifel daran, ob die vorgeschlagenen Maß-nahmen die Anreizstruktur im Hinblick auf die oben genannten Zielsetzungen hinreichend verändern kön-nen. Dies lässt sich anhand der zentralen Maßnah-men des Gesetzes zeigen.

keit der Behandlung aus Patientensicht vielfach anders beurteilt wird als aus medizinischer Sicht. Auch einen zeitnahen Termin beim Wunscharzt werden die Ter-minservicestellen nicht vermitteln. Entsprechende Pa-tientenbeschwerden wird es auch zukünftig geben. Diese Feinheiten werden in der öffentlichen Darstel-lung häufig vergessen oder nicht erwähnt, so dass die Bürger und Patienten auch diese Neuerung begrüßen - aus politischer Sicht für den Bundesgesundheitsmi-nister also ein großer Erfolg.

Verbunden hiermit ist zugleich, dass die KVen, die die Terminservicestellen einrichten müssen, in der öf-fentlichen Wahrnehmung nur scheitern können. Die

Terminservicestellen sind nicht dazu geschaffen, die hohen Patientenerwartungen zu erfüllen. Den gesetz-lichen Auftrag zu erfüllen und innerhalb von vier Wo-chen einen Termin bei einem Arzt der erforderlichen Fachrichtung zu vermitteln, wird aus Patientensicht nicht genügen. Der Gesetzgeber wird dann aber si-cherlich nicht darauf hinweisen, dass ein Termin beim Wunscharzt nie von der Regelung abgedeckt war, sondern mit dem Finger auf die Selbstverwaltung zei-gen. Eine Steilvorlage, beim nächsten Gesetzgebungs-verfahren weiter in die Selbstverwaltung einzugreifen. Wir warten schon gespannt auf das nächste Versor-gungsverbesserungsgesetz.

Jörg Hoffmann

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TITELTHEMA

TERMINSERVICESTELLEN

Mit Inkrafttreten des GKV-VSG werden die Kasse-närztlichen Vereinigungen verpflichtet, innerhalb von sechs Monaten Terminservicestellen einzurichten. Diese sollen den Versicherten innerhalb von vier Wo-chen einen Termin bei einem Facharzt in zumutba-rer Entfernung vermitteln. Gelingt dies nicht, können die Versicherten auch einen Facharzt im stationären Bereich aufsuchen. Hintergrund dieser Maßnahme ist laut Gesetzesbegründung die Beobachtung, dass ge-setzlich versicherte Patientinnen und Patienten immer wieder über teilweise sehr lange Wartezeiten auf ei-nen Termin beim Facharzt berichten würden. Die ge-nannte Beobachtung ist grundsätzlich korrekt, greift jedoch zu kurz. Es müsste vielmehr heißen, dass ge-setzlich versicherte Patientinnen und Patienten re-gelmäßig von deutlich längeren Wartezeiten als pri-vat versicherte Patientinnen und Patienten berichten. Die Empirie hierzu ist mittlerweile als gesättigt anzu-sehen.

Die Ursache für diese Ungleichbehandlung liegt da-rin, dass Fachärzte für privat versicherte Patientin-nen und Patienten ein um ein Mehrfaches höheres und dazu noch nicht budgetiertes Honorar abrech-nen können. An diesen Fehlanreizen ändern die ge-planten Terminservicestellen nichts – insofern ist die

Wirksamkeit dieser Maßnahme im Hinblick auf die beabsichtigte Zielstellung als gering einzuschätzen. Letztlich handelt es sich bei dieser Maßnahme wohl eher um Symbolpolitik als um eine wirksame Maß-nahme.

NACHBESETZUNGSVERBOT VON ARZTSITZEN IN ÜBERVERSORGTEN PLANUNGSBEZIRKEN

Die Bundesregierung verschärft in dem vorliegenden Gesetz die Regelungen zur Nachbesetzung von Arzt-sitzen in überversorgten Planungsbezirken. Schon in der Vergangenheit hatten die Zulassungsausschüs-se die Möglichkeit, in diesen Bezirken zum Abbau von Überversorgung auf ein Nachbesetzungsverfah-ren zu verzichten. Zukünftig wird aus der bisherigen Kann-Regelung eine Soll-Regelung, damit – so die Gesetzesbegründung – mehr Ärztinnen und Ärzte für die Versorgung der Patientinnen und Patienten in we-niger gut versorgten Regionen zur Verfügung stehen.

Die geplante Neuregelung ist grundsätzlich sinn-voll, da es in den letzten Jahrzehnten offensichtlich zu einer Fehlallokation von Arztsitzen gekommen ist. Die bisherige Bedarfsplanung konnte ein Ungleich-gewicht von überversorgten und unterversorgten Regionen nicht verhindern. Allerdings ist fraglich,

Prof. Dr. Stefan Greß

• Studium der Wirtschaftswissenschaft in Bremen und New York• Im Anschluss Berater für Krankenversicherungen und Promotion an

der Universität Bremen• Ab 2001 Tätigkeiten als wissenschaftlicher Assistent an den Univer-

sitäten Greifswald und Duisburg-Essen• Seit 2007 Professor für Versorgungsforschung und Gesundheitsö-

konomie an der Hochschule Fulda• Seit 2010 außerdem Dekan des Fachbereichs Pfl ege und Gesund-

heit. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Gesundheits-systemdesign, Krankenversicherungsökonomie, Internationaler Gesundheitssystemvergleich, Gesundheitspolitik, Steuerung der Primärversorgung

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TITELTHEMA

ob die Regelung überhaupt greifen wird. Notwen-dig wäre es vielmehr, die finanziellen Anreize zu einer Niederlassung in überversorgten Regionen zu verrin-gern und spiegelbildlich die finanziellen Anreize zu ei-ner Niederlassung in unterversorgten Regionen – wie etwa vom Sachverständigenrat Gesundheit vorge-schlagen – deutlich zu erhöhen.

GRÜNDUNG VON MEDIZINISCHEN VERSORGUNGSZENTREN (MVZ)

Die Förderung einer bedarfsgerechten Versorgung kann nicht ausschließlich durch die Neujustierung fi-nanzieller Anreize erfolgen. Der Gesetzgeber muss auch die Rahmenbedingungen für die Entwicklung organisatorischer Innovationen schaffen. In diesem Zusammenhang sind die vorgesehenen Neuregelun-gen zur Gründung von medizinischen Versorgung-szentren grundsätzlich zu begrüßen. Erstens wird zu-künftig auch die Gründung arztgruppengleicher MVZ ermöglicht. Die angestellte Tätigkeit in Kombination mit Vertretungsregelungen, überschaubarem öko-nomischen Risiko und kollegialem Austausch könn-te insbesondere für Hausärztinnen und Hausärzte ein attraktiveres Modell auch in ländlichen Regionen dar-stellen als das derzeitige Modell der Einzelpraxis.

Zu begrüßen ist außerdem die Möglichkeit für Kom-munen, künftig medizinische Versorgungszentren gründen zu können. Viele Kommunen wenden heu-te schon nicht unerhebliche finanzielle Mittel auf, um Hausärzte entweder zu halten oder eine Nachbeset-zung zu fördern. Die Gründung von MVZ könnte eine weitere Möglichkeit sein, diese Investitionen sinnvoll zu kanalisieren. Nichtsdestoweniger sind die Hinwei-se in der Stellungnahme des Bundesrats zum Gesetz ernst zu nehmen, wonach die Risiken aus dem Be-trieb der ambulanten Versorgungseinrichtungen auf-grund des dortigen Ärztemangels regelmäßig die Kommunen in strukturschwachen Regionen treffen – die wiederum wegen der dortigen Strukturbedingun-gen häufig eher finanzschwach sind.

INNOVATIONSFONDS

Gegenstand des Gesetzentwurfs ist ein beim Ge-meinsamen Bundesausschuss angesiedelter In-novationsfonds zur Förderung innovativer sekto-renübergreifender Versorgungsformen und für die Versorgungsforschung. Der Innovationsfonds soll in den Jahren 2016 bis 2019 aus Beitragsmitteln ge-

speist werden. Einerseits ist die finanzielle Förderung von Investitionen in innovative sektorenübergrei-fende Versorgungsformen und die Versorgungsfor-schung zu begrüßen. Auch die Pflicht zur Evaluation ist grundsätzlich sinnvoll. Unklar bleibt jedoch, war-um die Versorgungsforschung aus Beitragsmitteln und nicht aus Steuermitteln – etwa im Rahmen eines Forschungsförderprogramms beim BMBF – gefördert werden soll.

Weit schwerwiegender wiegt die Tatsache, dass in-novative Versorgungsmodelle immer auf regiona-ler Ebene entwickelt werden müssen – die Förde-rung durch den Innovationsfonds jedoch durch einen beim Gemeinsamen Bundesausschuss angesiedelten Innovationsausschuss administriert werden soll. Der Innovationsausschuss wird laut Gesetzentwurf aus-schließlich von Vertretern von zentralen, bundesweit tätigen Verbänden bzw. Bundesministerien gebildet. Die Perspektive und Expertise der regionalen Ebene fehlt hier völlig. Insofern sollten mindestens auch Re-präsentanten der regionalen Ebene an dem Entschei-dungsprozess beteiligt werden – wie es der Bundesrat in seiner Stellungnahme zumindest für die Bundeslän-der gefordert hat. Perspektivisch ist ohnehin eine re-gionale Verankerung des Innovationsfonds anzustre-ben.

FAZIT

Die zentralen Maßnahmen des VSG unterliegen ei-ner sehr unterschiedlichen Philosophie des Gesetzge-bers. Terminservicestellen und Nachbesetzungsverbot engen den gesetzlichen Spielraum der korporatisti-schen Akteure – insbesondere der Kassenärztlichen Vereinigungen – deutlich ein, ohne dass sie aus Sicht des Autors zu einer nachhaltigen Verbesserung der Versorgungspraxis führen werden. Die Flexibilisie-rung der Regelungen für die Gründung von medizini-schen Versorgungszentren kann aus Sicht des Autors die Attraktivität der (haus-)ärztlichen Tätigkeit für die nachwachsende Medizinergeneration auch in ländli-chen Regionen erhöhen. Das Instrument des Innova-tionsfonds ist dagegen ein traditionell korporatisti-sches Instrument, dem allerdings der Regionalbezug fehlt. Aus Sicht des Autors wären die Kassenärztliche Vereinigung Hessen dennoch gut beraten, den In-novationsfonds für die Weiterentwicklung der ambu-lanten ärztlichen Versorgung zu nutzen.

Prof. Dr. Stefan Greß

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TITELTHEMA

„Nicht die wirklich kranken Patienten setzen sich durch, sondern die lautesten!“

Das Versorgungsstärkungsgesetz bewegt die Gemüter. Selbstverwaltung und Politik stehen sich – zumindest teilweise – unversöhnlich gegenüber, was dieses Reformvorhaben anbelangt. Das war Grund genug, im Mai zu einer Diskussion zu diesem Thema einzuladen. Auf dem Podium saßen KVH-Vorstand Frank Das-tych, Stefan Grüttner, hessischer Minister für Soziales und Integration (CDU) und Dr. Michael Karner, Bevollmächtigter des Vorstandes der AOK Hessen. Wir haben Ihnen die wichtigsten Statements aus der Debatte zusammengefasst:

v.l.n.r. Dr. Michael Karner (AOK Hessen),

Staatsminister Stefan Grüttner und

KVH-Vorsitzender Frank Dastych

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TITELTHEMA

Frank Dastych Wir sollten die Versorgungssituation analysieren und schauen, wo wirklich Defizite vorhanden sind. Ha-ben wir in Deutschland wirklich übermäßige Wartzei-ten bei Fachärzten? Haben wir wirklich Probleme da-mit, dass Patienten eine zweite Meinung bekommen oder nicht? Oder haben wir nicht ganz andere Pro-bleme, die man hier auf Umwegen versucht mit ei-nem Gesetz zu lösen? Mit einem Gesetz, das in einer Art in die Versorgung eingreift, die aus meiner Sicht kontraproduktive Effekte erzeugt werden. Ich bin der

Meinung: Ja, es gibt Aspekte in diesem Gesetz, die sind richtig und wichtig. Die Nachwuchsgewinnung ist zum Beispiel ein essentielles Thema. Stattdessen er-leben wir eine Verschiebung der Gewichtung in der Versorgung. Die Niedergelassenen waren immer das Rückgrat dieser Versorgung, auch qualitativ. Jetzt erle-ben wir eine Überbürokratisierung – zum Beispiel mit den Terminservicestellen – und eine weitgehende Be-schränkung der Freiberuflichkeit. Ich befürchte, dass das Gesetz den gegenteiligen Effekt haben wird und junge Kollegen von der Niederlassung abhält

ÜBER DIE NOTWENDIGKEIT DES GESETZES

Stefan Grüttner Aus Sicht des Landes läuft die politische Mitverant-wortung Hessens in diesem Fall nur über den Bun-desrat. Und aus dieser Sicht gibt es an dem Gesetz einiges zu kritisieren. Nicht aber die übergeordneten Stichworte und Fragestellungen, wie: Patientensicher-heit, Fortschritt‘ und Weiterentwicklung. Und deshalb ist an dieser Stelle das Gesetz notwendig und wich-

tig. Weil es aus Sicht des Patienten eine Reihe von An-satzpunkten bringt, die für sie von ausgesprochener Wichtigkeit sind. Das wird von der Ärzteschaft halt anders gesehen. Aus Patientensicht ist es ein Fort-schritt nach der Terminservicestelle zu fragen, eben-so wie nach den ärztlichen Nachwuchs oder Zweit-meinungsverfahren.

Dr. Michael Karner Viele Punkte, die Motivation für das Versorgungsstär-kungsgesetz sein können, kann ich gut nachvollziehen. Zum Beispiel bei Wartezeiten. Ich nehme aber wahr, dass wir in dieser Struktur einen Trend haben, den man aus unserer Sicht dirigistisch nennen könnte. Vieles da-von wären ureigenste Aufgaben der Selbstverwaltung. Aber ich spüre da eine Ungeduld der politischen Mei-nungsbildung. Ich wünsche mir, dass wir stärker die

Möglichkeit im Rahmen der Selbstverwaltung erhalten, Probleme, die zum Beispiel konkret in Hessen auftau-chen, zu bearbeiten. Ein Beispiel: Terminservicestellen. Ich prophezeie, dass wir selbst in einer Situation mit extremer Überversorgung einzelne Praxen mit massi-ven Wartezeiten hätten. Wenn ich einen Facharztter-min möchte und will zu einem bestimmten Arzt, gibt es immer Wartezeiten. Die Regierung verlässt sich an dieser Stelle zu wenig auf die Selbstverwaltung.

Stefan Grüttner Vielleicht spielt die Erfahrung eine Rolle, weshalb die Politik der Selbstverwaltung nicht zutraut, ein funk-tionierendes System zu entwickeln. Zum Beispiel § 75 SGB V. Es gilt schon seit Jahren, dass in Honorarver-

handlungen abgestellt werden muss, was zumutbar ist im Regel- und im Ausnahmefall. Das Instrumentari-um ist bei den Krankenkassen und der KV Hessen seit Jahren bekannt aber nicht angewandt.

ÜBER DIE NOTWENDIGKEIT DER TERMINSERVICESTELLEN

Frank Dastych: In den Köpfen vieler Patienten steckt doch folgen-der Gedanke: ‚Ich bekomme nicht zeitnah einen Ter-min.‘ Und unter diesen Voraussetzungen muss die KV

dafür jetzt gezwungenermaßen operative Strukturen schaffen. Dabei sagt doch jetzt schon kein Facharzt ‚Nein‘, wenn der Fall akut ist. Und die Servicestel-len werden meiner Meinung nach nicht funktionie-

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TITELTHEMA

Dr. Michael Karner Es ist doch kein Skandal, dass jemand länger auf ei-nen Termin bei seinem Wunscharzt warten muss. Des-halb finde ich es akademisch auch unredlich, danach

zu fragen, welche Wartezeit denn die richtige ist. Wir alle wissen, dass sich Patienten durch verschiedene Mechanismen ihre Ärzte suchen.

Stefan Grüttner Die Terminservicestellen mit der bloßen Aussage zu verbinden, dass die freie Arztwahl beeinträchtigt sein wird, das lasse ich nicht gelten. Sie wird nicht be-schränkt. Ein Patient, der weiterhin seinen Arzt frei wählen will, der wird sich nicht an die Servicestel-le wenden. Sondern weiterhin seinen Arzt konsul-

tieren. In dem Kontext sage ich nochmals: Ja, der Gesetzgeber schaut manchmal danach, ob Selbst-verwaltungskörperschaften gewisse Reglungen und Maßnahmen, die getroffen werden könnten, nicht in Angriff nehmen.

ÜBER DIE POLITIK UND PATIENTEN

Frank Dastych Aus Sicht der Politik wird über Leistungserbringer und Kostenträger diskutiert, und es werden immer neue Steuerungsinstrumente in diesen Bereichen implemen-

tiert. Was mir aber fehlt, ist ein klares Statement der Politik an den Patienten: Dass wir ein Solidarsystem ha-ben, mit begrenzten Finanzmitteln. Welche sind denn die Instrumente für die Patienten? Wo greift die Politik

ren, wenn im Gesetz steht, dass Bagatellerkrankun-gen davon ausgeschlossen sind. Welcher Patient fühlt sich denn bitte als Bagatellerkrankter? Das heißt, es wird ein künstlicher Bedarf generiert. In diesem Sys-tem setzen sich dann nicht die durch, die schwer-

krank sind, sondern die, die am lautesten schreien. Aber die Politik müsste nur auf diejenigen hören, die die Patienten versorgen. Und die sagen Ihnen: Lasst uns es unter uns regeln.

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AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 2015 25

TITELTHEMA

Dr. Michael Karner Mir fällt es als Vertreter einer Krankenkasse rela-tiv schwer, die Haltung gegenüber meinen Versi-cherten zu entwickeln, dass sie ein überzogenes Anspruchsverhalten haben. Ich werte auch diesen Er-ziehungsgedanken nicht so stark. Ich habe vielmehr zur Kenntnis zu nehmen, dass wir in einem Dilem-

ma stecken. Das ist ein Stück weit konstituierend für unser Gesundheitswesen: Kostenträger, Leistungser-bringer und Kunde bzw. Patient stehen in einem Drei-ecksverhältnis zueinander. Daraus ergeben sich vie-le der Schwierigkeiten. Ich behaupte aber auch, das konstituiert unheimlich viel von der Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems.

Stefan Grüttner Sie alle haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger schnell dabei sind, Beschwerde-Briefe oder Emails zu schreiben. Die, die jeden Tag im HMSI eingehen, ergeben einen ziemli-chen Berg. 60 bis 70 Prozent davon, die den Gesund-heitsbereich betreffen, sind zum Großteil Klagen über nicht erfüllte Facharzttermine. Es ist ein Fakt, an dem wir als Ministerium nicht vorbeikommen. Ob das alles immer berechtigt ist, können wir so nicht nachvoll-

ziehen. Aber die KVH weiß, wie häufig wir uns und in Folge davon auch sie mit einer solchen Fragestel-lung beschäftigen. Einiges lässt sich regeln, anderes ist nicht klärbar. Ich sage nur, wenn es kein Problem gäbe, einen entsprechenden Termin zu bekommen, verstehe ich die Aufregung nicht. Dann hätte auch die Politik zum Beispiel auch nicht die Notwendigkeit, eine Terminservicestelle einzurichten.

Christian Keul & Karl Roth

ein und sagt ihnen, dass sie nicht zu fünf verschiedenen Fachärzten im Quartal laufen können. Wir haben hier-zulande eine exzellente Grundversorgung, die man als

Patient aber nicht überreizen sollte. Wir brauchen ein Bekenntnis der Politik zur Patienten steuerung.

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AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 201526

TITELTHEMA

„Und dann wird durchregiert“

Ein Kommentar vom Vorstandsvorsitzenden Frank Dastych zum Versorgungs-stärkungsgesetz.

Vom Kanzleramtsminister und CDU-Generalsekretär zum Bundesgesundheitsminister oder: Vom Partei-soldaten zum unbeirrten „Vollstrecker des Koalitions-vertrages“. Bundesminister Gröhe hat seine Ankündi-gungen zu Amtsantritt wahr gemacht und mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) die am-bulante Versorgung in eine neue Form gegossen. Ob-wohl es viel Kritik und Widerstand aus der Ärzteschaft und auch aus den Landesparlamenten gab, konnte das Gesetz alle parlamentarischen Hürden passieren und ist nun zum 1. August 2015 in nur wenig geän-derter Form in Kraft getreten. Wie auch immer wir im Vorstand der KV Hessen uns dazu positionieren, unser gesetzlicher Auftrag verpflichtet uns, die neuen Rege-lungen in nächster Zeit umzusetzen.

GROSSE KOALITION SETZT AUF POPULISMUS

Schon der Koalitionsvertrag ließ ahnen, was da auf uns Vertragsärzte zukommen könnte. Der quasi wortglei-che Transfer in ein Gesetzeswerk hat dann allerdings doch überrascht. Statt die demographischen Herausforderungen für das Gesundheitswesen und die Pflege zu analysieren und anzugehen, gab es weiße Salbe für die Wähler. Als erstes versprach Gröhe den gesetzlich Versicher-ten kürzere Wartezeiten beim Arzt. Die KVen müs-sen nun binnen der nächsten sechs Monate verpflich-tend Terminservicestellen einrichten. Dann sollte die Qualität gestärkt werden. Wie? Durch ein neues Ins-titut in Berlin, neue Vorgaben, neue Nachweise, mehr Bürokratie. Auf der Strecke geblieben sind die freibe-ruflich tätigen Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeu-tinnen und Psychotherapeuten als „unverzichtbares Element für die flächendeckende ambulante Versor-gung“. Der Versuch, durch zusätzliche Regulierungen beim Praxis(ver-)kauf eine bessere Verteilung der Ärz-te in ländlichen Regionen zu erreichen, darf schon vor dem Start als gescheitert betrachtet werden. Dass Dro-hung und Strafe zu wünschenswerten Verhaltensän-

derungen anreizt, gilt schon in der Pädagogik lange als widerlegt. Die Regelungen, die Herr Gröhe erfolgreich und öf-fentlichkeitswirksam verkauft, scheinen auf den ers-ten Blick und aus Patienten- und damit Wählersicht eine Verbesserung der Patientenversorgung mit sich zu bringen. Schlussendlich fehlt aber ein nachhaltiges Konzept, um die gewünschten Ziele auch langfristig zu erreichen.

WEICHENSTELLUNG IN DIE RICHTIGE RICHTUNG?

Was nun mit dem GKV-VSG auf uns zukommt, kann durchaus als Weichenstellung betrachtet werden, freiberufliche ambulante Versorgungsstrukturen per-spektivisch abzulösen durch die Förderung von Ange-stelltenstrukturen oder von Strukturen staatlich orga-nisierter Gesundheitsversorgung. Die Tatsache, dass gleich eine ganze Reihe von Regelungen die Öffnung von Krankenhäusern zur Übernahme ambulanter Ver-sorgungsaufgaben und deren Vergütung aus dem am-bulanten Honorartopf beziehungsweise die Bereini-gung der Honorare vorsehen, zeigt deutlich, welchen Stellenwert die aktuelle Bundesregierung insbesonde-re der ambulanten fachärztlichen Versorgung zubilligt. Noch abgewendet werden konnte die Spaltung des KV-Systems auf Landesebene, während bei der KBV auf Bundesebene zukünftig nur noch die Mitglieder der jeweiligen Gruppierungen über rein hausärztliche oder rein fachärztliche Belange entscheiden werden. Im Sinne einer starken Interessenvertretung halte ich es für unabdingbar, dass wir uns in unserer Gesamt-heit gegen eine weitere von oben aufoktroyierte Spal-tung unseres Systems zur Wehr setzen.

KVH MIT ZUKUNFTSWEISENDEN ANSÄTZEN

Wesentliches Ziel des GKV-VSG sollte es sein, die Ärz-te dort zur Niederlassung zu bewegen, wo sie fehlen

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Nr. 4 –AUGUST 2015

info.service Offi zielle Bekanntmachungen der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen

Abrechnung 2

5

EBM aktuell

EBM Änderungen

Überweisungsscheine abrechnen

Alle wichtigen Daten erfasst?!

Arznei- und Hilfsmittel

6

Vertragsarztstempel

Inhalte des Praxisstempels fl exibler gestalten

Qualität

7

Qualitätszirkel

Erweiterung der Teilnehmerzahl

Recht 7

8

Änderung der Leistungslegende

Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Poliomyelitis (TdaplPV)

Katalog förderungswürdiger Leistungen ab 2/2015

Sonstiges 11

11

Nach wie vor erhältlich

Impfausweise des Deutschen Grünen Kreuzes e.V.

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

Zulassung zum Durchgangsarztverfahren

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AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 20152

ABRECHNUNG

EBM-Änderung ab 1. Januar 2015

Besuch im ärztlichen NotfalldienstDie Leistungslegende der GOP 01418 ändert sich rückwirkend zum 1. Januar 2015. Sie ist nur noch für den „Besuch im organisierten Not(-fall)dienst“

berechnungsfähig. Nach dem Urteil des Bundesso-zialgerichts gehört die Durchführung von Hausbesu-chen nicht zu den Aufgaben von Krankenhäusern.

EBM-Änderung ab 1. April 2015

Defi nition ReproduktionsfallDie Definition des Reproduktionsfalles wurde rück-wirkend zum 1. April 2015 klargestellt. Der Repro-duktionsfall umfasst Laboruntersuchungen nicht nur

vor der ersten sondern auch bei nachfolgender Keim-zellgewinnung. Die Bestimmungen zum Abschnitt 8.5 Nr. 7 wurden angepasst.

EBM-Änderung ab 1. Juli 2015

NäPaDie Aufzeichnung des Langzeit-EKG (GOP 03322) kann ab 1. Juli 2015 neben den Besuchen der nicht-ärztlichen Praxisassistenz (GOP 03062 und 03063) berechnet werden, wenn die Aufzeichnung mit Abnahme des Gerätes im Rahmen des Besuches abgeschlossen ist.

Abrechnung von Apheresen durch Transfusionsmediziner Zur Abrechnung von Apheresen wurde der EBM an verschiedenen Stellen an die geänderte Richtlinie an-gepasst.

Fachärzte für Transfusionsmedizin dürfen, sofern sie die Genehmigungsvoraussetzungen erfüllen, die GOP 04572, 04573, 13620 bis 13622 und weitere im

Zusammenhang durchführbare Leistungen ab 1. Juli 2015 abrechnen. DiePräambel des Kapitels 12 wurde in Nr. 6 entsprechend ergänzt.

Die Leistungslegenden der Betreuungspauschalen nach den GOP 04572 und 04573 sowie 13620 bis 13622 und die Bestimmungen der Abschnitte 4.5.4 und 13.3.6 zu den Genehmigungsvoraussetzungen wurden an die geänderte Richtlinie angepasst.

Mit dieser Anpassung des EBM wurde der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Ände-rung der Richtlinie Methoden vertragsärztlicher Ver-sorgung Anlage I Nr.1 „Ambulante Durchführung der Apheresen als extrakorporales Hämotherapieverfah-ren“ umgesetzt. Die Richtlinie wurde hinsichtlich der fachlichen Befähigung geändert.

EBM-Änderungen zum 1. Oktober 2015

HumangenetikDie humangenetischen Beurteilungsleistungen in Kapi-tel 11 EBM werden neu gefasst und höher bewertet. Im Gegenzug werden die molekulargenetischen Leis-tungen geringer bewertet.

Die neuen Beurteilungsleistungen werden nach medi-zinischen Kriterien abgebildet. Dazu werden vier neue GOP aufgenommen. Diese neuen Leistungen ersetzen die GOP 11231 und 11232 sowie die GOP 11220 für die zeitaufwändige Beurteilung bzw. Beratung.

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AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 2015 3

ABRECHNUNG

Die GOP 11233 ist für die ersten 20 Minuten einer hu-mangenetischen Beurteilung berechnungsfähig. Für weitere vollendete 20 Minuten gibt es die Zuschläge (GOP 11234-11236), die den Aufwand nach medizini-schen Kriterien differenzieren. Sie sind mehrfach – bis zur genannten Höchstanzahl – im Krankheitsfall be-rechnungsfähig.

Die Beurteilungsleistung GOP 11233 und die Zuschlä-ge können nur in demselben Quartal abgerechnet werden. Dazu muss die molekulargenetische Behand-lung abgeschlossen sein.Gleichzeitig kommt es zur Bewertungsanpassung eini-ger molekulargenetischer Leistungen.

Ab der 21. Leistung sowie neben Leistungen des Ab-schnitts 11.4.2 gelten folgende Bewertungen:

• GOP 11320: 14,89 €* (145 Punkte)

• GOP 11321: 12,02 €* (117 Punkte)

• GOP 11322: 53,82 €* (524 Punkte)

Für folgende GOP aus Abschnitt 11.4.2 EBM, die mit mehr als 10.000 Punkten bewertet sind, mindert sich die Leistungsbewertung:

Humangenetik – Abschnitt 11.3

GOP Kurzlegende Bewertung

11233 Ausführliche humangenetische Beurteilung wegen evidentem genetischen und/

oder teratogenem Risiko von bis zu 20 Minuten

- persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt (APK)

- einmal im Krankheitsfall

- Angabe des OMIM-Kodes erforderlich

56,80 €*(553 Punkte)

11234 Zuschlag zur GOP 11233

- persönlicher APK

- je weitere vollendete 20 Minuten Arzt-Patienten-Kontaktzeit,

- bis zu dreimal im Krankheitsfall

56,80 €*(553 Punkte)

11235** Zuschlag zur GOP 11233 nur in Bezug auf eine manifeste seltene genetische

Erkrankung einschließlich der Tumorprädispositionssyndrome

- persönlicher APK

- je weitere vollendete 20 Minuten Arzt-Patienten-Kontaktzeit,

- bis zu siebenmal im Krankheitsfall

78,17 €*(761 Punkte)

11236** Zuschlag zur GOP 11233 nur in Bezug auf manifeste Fehlbildungssyndrome

und/oder unklare Entwicklungsstörungen bei einem Patienten bis zum vollen-

deten 18. Lebensjahr

- persönlicher APK

- je weitere vollendete 20 Minuten Arzt-Patienten-Kontaktzeit,

- bis zu neunmal im Krankheitsfall

88,65 €*(863 Punkte)

* gemäß Orientierungspunktwert auf Bundesebene

** bis 1. Januar 2017 ist diese GOP auch ohne Genehmigung berechnungsfähig

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AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 20154

ABRECHNUNG

Dies soll zur Stärkung einer wirtschaftlichen Stufendiagnostik beitragen und zudem die Mehrfachvergütung von einzelnen Leistungsinhalten reduzieren.

Die Plausibilitätszeiten werden wie dargestellt in Anhang 3 aufgenommen:

Anhang 3 EBM

GOP Kalkulationszeit in Minuten

Prüfzeit in Minuten

Eignung der Prüfzeit

11230 KA 9 Nur Quartalsprofil

11233 32 32 Nur Quartalsprofil

11234 32 32 Nur Quartalsprofil

11235 41 41 Nur Quartalsprofil

11236 46 46 Nur Quartalsprofil

ASVFür das Kapitel 50 „ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV)“ wird eine Präambel aufgenom-men. Hier sind indikations- bzw. abschnittsübergrei-fend geltende Regelungen aufgeführt. Außerdem wird der EBM um den Abschnitt 50.2 erweitert, die-ser führt Leistungen zur Behandlung gastrointestina-ler Tumoren und Tumoren der Bauchhöhle auf, die im Appendix – Abschnitt 2 der Anlage 1 a) zur ASV Richtlinie – stehen und bislang nicht Bestandteil des EBM sind. Zwei neue Leistungen werden aufgenom-

men. Die Zusatzpauschale für die Behandlung und/oder Betreuung des Patienten (GOP 50200) kann von Strahlentherapeuten und Nuklearmedizinern be-rechnet werden. Diese können als Mitglied des Kern-teams ebenfalls die Koordination der Tumorthera-pie eines Patienten übernehmen. Des Weiteren wird die GOP 50210 zur Berechnung der Vorstellung ei-nes Patienten in einer interdisziplinären Tumorkonfe-renz aufgenommen.

Die Angaben für die gestrichenen GOP 11231, 11232 und 11220 entfallen.

Humangenetik – Abschnitt 11.4.2

GOP Leistung Bewertung

11352 Cystische Fibrose - vollständige Untersuchung 1.563,98 €*(15.226 Punkte)

11371 Muskeldystrophie Typ Duchenne/Becker - vollständige Untersuchung 4.081,50 €*(39.735 Punkte)

11401 Hämophilie A - vollständige Untersuchung 1.980,20 €*(19.278 Punkte)

11431 Lynch-Syndrom - weitergehende Untersuchung 2.341,35 €*(22.794 Punkte)

11432 Lynch-Syndrom - Untersuchung, wenn kein Tumormaterial vorliegt 2.546,17 €*(24.788 Punkte)

11440 Hereditäres Mamma- und Ovarialkarzinom (HBOC) -Mutationsanaly-se im BRCA1-Gen

1.828,69 €*(17.803 Punkte)

11441 Hereditäres Mamma- und Ovarialkarzinom (HBOC) -Mutationsanaly-se im BRCA2-Gen

1.885,59 €*(18.357 Punkte)

11500 Geistige Entwicklungsstörung ungeklärter Ätiologie - Analyse auf Mikrodeletion und Mikroduplikation

1.197,90 €* (11.662 Punkte)

* gemäß Orientierungspunktwert auf Bundesebene

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AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 2015 5

ABRECHNUNG

ASV – Abschnitt 50.2

GOP Leistung Bewertung

50200 Zusatzpauschale für die Behandlung und/oder Betreuung eines Pati-enten mit einer gesicherten onkologischen Erkrankung bei laufender onkologischer Therapie

19,62 €*(191 Punkte)

50210 Vorstellung eines Patienten in einer interdisziplinären Tumorkonfe-renz durch ein Mitglied des Kernteams

20,65 €*(201 Punkte)

* gemäß Orientierungspunktwert auf Bundesebene

Praxistipp:

Zu allen EBM-Änderungen fi nden Sie aktuelle und weiterführende Informationen auf unserer Homepage. Ganz einfach im Bereich „Für unsere Mitglieder“ unter „Alles für Ihre Abrechnung“ regelmäßig die aktuellen Änderungen mitverfolgen oder im Startmenü unter „Neues“ über alle interessanten Themen der vertragsärztlichen Versorgung auf dem Laufenden bleiben. Reinschauen lohnt sich!

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BLH

Überweisungsscheine abrechnen

Alle wichtigen Daten erfasst?!

Kommt ein Patient mit einem Überweisungsschein zu Ihnen in die Praxis, müssen Sie eben diesen für Ihre erbrachten Leistungen nutzen. Dazu übernehmen Sie einfach alle Daten des Überweisungsscheins in Ihr Praxisverwaltungssystem (PVS).

Hier einige Hinweise für Sie:

• Lesen Sie die eGK des Patienten ein!

• Falls dies nicht möglich ist, übernehmen Sie unbedingt alle Daten des Personalienfeldes.

Die Versichertennummer als eindeutiges Identi-fizierungsmerkmal darf nicht fehlen!

• Geben Sie die korrekte LANR (Arzt-Nr.) und BSNR (Betriebsstätten-Nr.) des überweisenden Kollegen an!

• Denken Sie bei Aufträgen an die Angabe des Überweisungsumfanges!

• Berücksichtigen Sie die Überweisungsart!

• Die Überweisungsart des Überweisungsscheines muss mit der Angabe im PVS übereinstimmen.

Beispiel: Soll ein „Auftrag“ nach Rücksprache

mit dem zuweisenden Arzt auf eine „Mit- und Weiterbehandlung“ erweitert werden, notieren Sie dies handschriftlich auf dem Überweisungs-schein.

• Stimmt Ihre Fachgruppe mit der auf dem Über-weisungsschein genannten überein?

• Wer darf den ICD-Ersatzwert „UUU“ verwen-den?

Nur bei der ausschließlichen Erbringung von Auftragsleistungen (Scheinuntergruppe 21, 27 oder 28) können Radiologen, Zytologen, Patho logen, Nuklearmediziner und Laborärzte den Ersatzwert angeben.

Sie müssen die Überweisungsscheine vier Quartale in Ihrer Praxis aufbewahren. Ggf. könnte es zu einer Stichprobenprüfung kommen, bei der die Scheine von uns angefordert und zusammen mit der Abrech-nung geprüft werden.

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AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 20156

ARZNEI- UND HILFSMITTEL

Pfl ichtangaben

Hauptbetriebsstättennummer: 40 XXXXX 00

Titel, Vor- und Nachname Einzelpraxis: Titel, Vor- u. Nachname des Arztes/Psychotherapeuten

Angabe der Kooperationsform BAG:Bezeichnung „Berufsausübungsgemeinschaft“Titel, Vor- u. Nachname der Partner(bei Platzmangel Abkürzung* „& Kollegen“ möglich*)

ÜBAG:Bezeichnung „Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft“Titel, Vor- u. Nachname der Partner(bei Platzmangel Abkürzung* „& Kollegen“ möglich*)

MVZ:Bezeichnung „Medizinisches Versorgungszentrum“

Ermächtigte:Titel, Vor- u. Nachname des Arztes/Psychotherapeuten

Gebiets- bzw. Berufsbezeichnung Ggf. Schwerpunktbezeichnung(sofern zulassungsrechtlich geführt)

„Facharzt für …“Bei fachgleichen BAG: „Fachärzte für …“

Praxisanschrift(Straße, Hausnummer, PLZ und Ort)

Bei allen Einrichtungsformen:Anschrift der Hauptbetriebsstätte

Bei Ermächtigten:Name und Anschrift des Krankenhauses

Stempelvorgaben der KV Hessen

Vertragsarztstempel

Inhalte des Praxisstempels flexibler gestalten

Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten kön-nen ihren Praxisstempel nun flexibler als bisher gestal-ten. Neben den vorgegebenen Mindestinhalten (sie-he Pflichtangaben in unterer Tabelle) ist es jetzt auch möglich, zusätzliche Angaben wie Kontaktdaten, wei-tere Praxisstandorte, angestellte Ärzte bzw. Psycho-therapeuten oder vertragsärztlich bedeutsame Zusatz-angaben im Stempel zu führen. Das gilt sowohl für den Stempelaufdruck über die Pra-xisverwaltungssoftware als auch für den herkömmli-chen physischen Praxisstempel.

Wenn Sie sich einen neuen Praxisstempel bestellen möchten, können Sie ihn schnell und einfach online

konfigurieren. Die Stempel-Webshops und hilfreiche Informationen finden Sie auf der Internetseite der KV Hessen in der Rubrik „Bestellservice“.

Für die Gestaltung Ihres Stempels finden Sie dort für Ihre Einrichtungsform ein passendes Muster. Nach der Bestellung erfolgt die Lieferung innerhalb weniger Werktage an die angegebene Lieferanschrift.

Bei Fragen stehen Ihnen gerne unsere örtlichen Bera-tungsCenter oder unsere info.line unter der Rufnum-mer 069 79502-602 zur Verfügung.

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7AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 2015

QUALITÄT / RECHT

*Hinweis:

Bitte beachten Sie, dass bei Verwendung des physischen Stempels bei Verordnungen dieser auch zwingend den Namen, Vornamen, und die Berufsbezeichnung des verschreibenden Arztes sowie die Telefonnummer zu enthalten hat bzw. diese Angaben zusätzlich leserlich anzubringen sind.

YK

Qualitätszirkel

Erweiterung der Teilnehmerzahl

Bisher durfte die Teilnehmerzahl niedergelassener Ärzte mit hessischer Kassenzulassung oder Psycho-therapeuten die maximale Anzahl von 20 Personen nicht überschreiten. Laut Beschlussfassung der Ver-treterversammlung der KV Hessen vom 30. Mai 2015 hat sich das nun geändert: 30 Personen dürfen nun an einem Qualitätszirkel mitwirken.Qualitätszirkel (QZ) gelten in der vertragsärztlichen Versorgung seit 20 Jahren als eine anerkannte, auf ärztliche Eigeninitiative beruhende Methode der Qua-

litätssicherung. Sie werden unter der Leitung eines qualifizierten Moderators abgehalten. Kritische Hin-terfragung der eigenen Tätigkeit und Erfahrungen der Teilnehmer dienen der kontinuierlichen Qualitätsver-besserung. Team QualitätszirkelT. 06151 158-420F. 06151 158-3420E. [email protected]

kg

CR

Zusätzlich - Telefonnummer*, Faxnummer, Email- Angestellte Ärzte/Psychotherapeuten,

erlaubte Angaben sind als solche zu bezeichnen- Vertragsärztliche Zusatzbezeichnungen - Weitere Praxisstandorte wie Nebenbetriebsstätte einer ÜBAG oder Zweigpraxis, als „Standort: Straße, Hausnummer, PLZ, Ort)

Nicht erlaubte Angaben - Lebenslange Arztnummer- Nichtvertragsärztliche Zusätze - Genehmigungspflichtige Leistungen

Änderung der Leistungslegende

Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Poliomyelitis (TdaplPV)

Die Schutzimpfungs-Richtlinie wurde zum 14. Februar 2015 auch hinsichtlich der Leistungslegende der vorge-nannten Vierfach-Impfung geändert.

Diese ist rückwirkend ab 01.04.2015 nach der Dokumentationsnummer 89400 für die erste Dosis eines Impf-zyklus, bzw. unvollständige Impfserie und nach der Dokumentationsnummer 89400 R für die Auffrisch impfung abzurechnen.

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AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 20158

RECHT

Katalog förderungswürdiger Leistungen ab 2/2015

Hier der aktuelle Katalog förderungswürdiger Leistungen. Nähere Erläuterungen finden Sie in diesem Heft im Mantelteil auf Seite 13.

Katalog förderungswürdiger Leistungen ab 2/2015 gem. Honorarvertrag 2015

GOP Kurzbezeichnung Wert EBM

Wert Zuschlag

01410 Besuch* 21,71 € 2,43 €

01411 Dringender Besuch I* 48,03 € 5,38 €

01413 Besuch eines weiteren Kranken* 10,86 € 1,22 €

01415 Dringender Besuch Patient im Pfl egeheim* 55,92 € 6,26 €

01510 Praxisklinische Betreuung 2h 51,41 € 5,76 €

01511 Praxisklinische Betreuung 4h 97,81€ 10,96 €

01512 Praxisklinische Betreuung 6h 143,79 € 16,11 €

02110 Erste Transfusion 21,71 € 2,43 €

02111 Jede weitere Transfusion 8,71 € 0,98 €

02311 Behandlung Diabetischer Fuß 14,34 € 1,61 €

02312 Behandlungskomplex chron. venöse Ulcera c 5,63 € 0,63 €

02313 Kompressionstherapie chron. venöse Insuff 5,84 € 0,65 €

02322 Wechsel/Entfern. suprapub. Harnblasenkath.** 5,22 € 0,58 €

02323 Legen/Wechsel transurethraler Dauerkath.** 7,07 € 0,79 €

03360 Hausärztlich-geriatrisches Basis assessme 12,49 € 2,20 €

03362 Hausärztlich-geriatrisches Betreuungskom 16,28 € 2,50 €

04221 intensiver Chronikerzuschlag z. GOP04000 15,36 € 1,72 €

* nur für Versicherte > 60 Jahre** nur in Verbindung mit Besuch

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AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 2015 9

RECHT

Katalog förderungswürdiger Leistungen ab 2/2015 gem. Honorarvertrag 2015

GOP Kurzbezeichnung Wert EBM

Wert Zuschlag

06333 Binokulare Unters. d. Augenhintergrundes 5,22 € 0,58 €

13253 Computergest. Auswertung Langzeit-EKG 9,42€ 1,06 €

13254 Langzeit-Blutdruckmessung 7,99 € 0,89 €

13255 Spirographische Untersuchung 6,14 € 0,69 €

13300 Angiologisch-diagnostischer Komplex 62,88 € 7,04 €

13400 Ösophago-Gastroduodenaler Komplex 85,52 € 9,58 €

13552 Kontrolle Herzschrittmacher/Kardioverter 28,57 € 3,20 €

13611 Ärztliche Betreuung b. Peritonealdialyse 7,58 € 0,85 €

14220 Gespräch, Beratung, Erörterung, Abklärung 13,93 € 1,56 €

14240 Psychiatrische Betreuung 20,28 € 2,27 €

14313 Kontinuierl. Mitbetr. i. häusl./famil. Umg. 38,41 € 4,30 €

14314 Kontinuierl. Mitbetreuung in Heimen 21,40 € 2,40 €

16220 Neurologisches Gespräch (Einzelbehandl.) 9,22 € 1,03 €

16222 Zuschlag zu GOP 16220 (schwere Störung) 11,57 € 1,30 €

20314 Videostroboskopie 15,57 € 1,74 €

20338 Hörgerätevers. Säugling, Kleinkind o. Kind 132,73 € 14,87 €

20370 Störung d. zentral-auditiven Wahrnehmung 13,62 € 1,53 €

30111 Allergologiediagnostik II 46,91 € 5,25 €

30120 Rhinomanometrischer Provo kationstest 6,66 € 0,75 €

30130 Hyposensibilisierungsbe handlung 9,63 € 1,08 €

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AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 201510

RECHT

Katalog förderungswürdiger Leistungen ab 2/2015 gem. Honorarvertrag 2015

GOP Kurzbezeichnung Wert EBM Wert Zuschlag

30131 Zuschlag zu der GOP 30130 7,27 € 0,81 €

33023 Zuschlag TEE 38,61 € 4,32 €

33030 Echokardiographie mit physikalischer Stu. 75,68 € 8,48 €

33031 Echokardiographie mit pharmaka induzierte 85,52 € 9,58 €

33070 Duplex-Sonographie der extrakraniellen G 41,99 € 4,70 €

33072 Duplex-Sonographie der extremitätenvers 26,63 € 2,98 €

33073 Duplex-Sonographie abdomineller, retrope 26,63€ 2,98 €

34256 Urethrozystographie oder Refl uxzystogram 59,20 € 6,63 €

34257 Retrograde Pyelographie 90,53 € 10,14 €

34503 Bildwandlergestützte Interv. Wirbelsäule 70,46 € 7,89 €

09330 Gründliche Untersuchung der Stimme 20,79 € 2,33 €

09331 Untersuchung des Sprechens/ der Sprache 29,90 € 3,35 €

09332 Aphasie, Dysarthrie und/oder Dysphagie 33,18 € 3,72 €

14210 Grundpauschale bis 5. Lebensjahr 25,50 € 2,55 €

14211 Grundpauschale bis 6. – 21. Lebensjahr 26,12 € 2,61 €

99099 Zuschlag für Behandlung HIV-Infi zierter*** 47,11 €

*** Kriterien müssen noch abschließend festgelegt werden.

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AUF DEN PUNKT INFO.SERVICE NR.4 / AUG 2015 11

SONSTIGES

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)

Zulassung zum Durchgangsarztverfahren

Dr. med. Krackrügge, Vitos MVZ am Königsplatz in Kassel, hat seine durchgangsärztliche Tätigkeit zum 30.06.2015 aufgegeben.

Dr. med. Ramin Sadighi, Arzt für Chirurgie und Un-fallchirurgie, wird als ständiger Vertreter im Durch-gangsarztverfahren für Dr. med. Horst Heger aner-kannt.

Nach wie vor erhältlich

Impfausweise des Deutschen Grünen Kreuzes e.V.

Seit über 50 Jahren gibt das Deutsche Grüne Kreuz Impfausweise heraus. Abnehmer sind hauptsächlich Arztpraxen, aber auch Apotheken, Firmen oder ande-re Organisationen.

In der Vergangenheit haben Impfstoffunternehmen immer wieder größere Mengen abgenommen und

über den Außendienst an Arztpraxen und andere Stellen kostenlos verteilt. Die Internationalen Impfausweise sind aber auch wei-terhin beim Deutschen Grünen Kreuz erhältlich. Die Kosten betragen ab 48 Cent pro Stück zzgl. Mehr-wertsteuer, bei einer Bestellmenge von 50 Stück.

kg

DGUV

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www.kvhessen.de/aufdenpunkt_2015

Sie fi nden uns im Internet unter:

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AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 2015 27

QUALITÄT

und damit die Patientenversorgung sicherzustellen. Ich meine, dass das GKV-VSG dieses Versprechen des Ge-sundheitsministers nicht hält.

Wir müssen uns daher auf unsere eigenen Initiativen verlassen. Wir müssen hier auch den Gesundheits-markt für uns zurück erobern. Das bedeutet aber auch, dass wir innovativ sein müssen. Sowohl was Versor-gungskonzepte angeht als auch was die Vernetzung unter uns angeht. Nicht zuletzt ewig gestriges Den-ken und Handeln hat es der Politik doch überhaupt er-möglicht, sich immer mehr in unsere Belange einzu-mischen. Wir müssen daher überlegen, ob wir es uns in Zukunft erlauben können, zu warten, bis auch der Letzte die Zeichen der Zeit erkannt hat und zu Verän-derungen bereit ist. Viele Beispiele ließen sich hier auf-führen. MVZs, IT-Infrastruktur, neue Versorgungsfor-men, Labor, etc...

Wir müssen endlich auch die Chancen begreifen und nutzen, die im Gesundheitsmarkt liegen. Sonst sieht es auch mit unserem Nachwuchs düster aus. Und all un-sere Nachwuchsprojekte werden ohne Erfolg bleiben.

Inzwischen gibt es in unserem Land eine Reihe positi-ver Ansätze, mit denen wir für unseren schönen und für die Patienten so wertvollen Beruf begeistern, kon-krete Projekte finanzieren und damit gezielt fördern

können. Ohne ins Detail gehen zu wollen, möchte ich hier auf die Nachwuchskampagne und die PJ-, Wei-terbildungs- und Ansiedlungsförderung sowie die An-gebote der Weiterbildungsverbünde und der Kom-petenzzentren verweisen. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam weiter gehen, damit es auch in Zukunft heißt: Sei Arzt, in Praxis, leb‘ Hessen

Frank Dastych

1984 – 1991 Studium der Humanmedizin in Gießen1991 – 1995 Ausbildung zum Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde 1992 Approbation1995 Anerkennung der Facharztbezeichnung Arzt fürz Hals-Nasen-OhrenheilkundeSeit 1995 Niederlassung als HNO-Arzt in Bad Arolsen im Juli 1995 zunächst in HNO- Gemeinschaftspraxis Ab 01/2013 Tätigkeit als HNO-Arzt in Überörtlicher Berufsausübungsgemeinschaft an den Standorten Bad Arolsen, Wolfhagen und Hofgeismar2001 – 2004 Mitglied der Abgeordnetenversammlung der KV Hessen2005 – 2010 Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hessen und qua Amt Vorsit- zender des Hauptausschusses der KV Hessen

2006 – 2010 Landesvorsitzender der Landesgruppe Hessen im Dt. Berufsverband der HNO-Ärzte2006 – 2010 Mitglied des Bundesvorstandes des Dt. Berufsverbandes der HNO-Ärzte2011 – 02/2013 Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hessen2011 – 02/2013 Vorsitzender des Hauptausschusses der KV HessenSeit 2013 Vorstandsvorsitzender der KV Hessen

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28 AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 201522222222222222222228888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888888 AUAUAUFAU DEDEN PN PUNNNNKNKKKKKKKKKTTTTTTTTTT NNTTTT NTTTTTTTTTTT T NTTT NTT NTTTT NTT NTT NT NNNTTT RR 4R.4R.4R.4R.4R.4R.4R 4 /// //// // AAAUAUAAAUUUUUGUGUGUGUGGGGGGGAUUUAUUUUUGUUUUAUUUUUUUUAUUUUAUUUUUGUUUAUUUUUUAUUUUUAUUUUUAUUUUUUU 2020002022 11155511515515

Aus „kann“ wird „soll“

Mit dem Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) hatte der Gesetzgeber zum 1. Januar 2013 eine wesentliche Verschärfung bei der Regelung zur Praxisabgabe eingeführt. Seitdem prüft der Zulassungsausschuss vor der Abgabe einer Praxis im Rahmen der Nachfolgeregelung, ob ein Nachbesetzungsverfahren durchzu-führen ist. Nun gibt es eine erneute Änderung bei der Regelung zur Praxisabgabe.

Bisher konnte der Zulassungsausschuss eine Nachbe-setzung ablehnen, wenn eine Nachbesetzung des Sit-zes „aus Versorgungsgründen“ nicht erforderlich ist. Diese Regelung des § 103 Abs. 3 a SGB V ist durch das GKV-VStG nochmals konkretisiert und enger ge-fasst worden. Hieß es zuvor, der Zulassungsausschuss „kann den Antrag auf Nachbesetzung ableh-nen, wenn Nachbesetzungen aus Versorgungs-gründen nicht erforderlich sind“, heißt es in der gesetzlichen Neuregelung „der Zulassungsausschuss soll den Antrag aus den zuvor genannten Gründen ablehnen“. Dies gilt immer dann, wenn der Versor-gungsgrad der Fachgruppe, zu der die abzugebende Praxis gehört, größer als 140 Prozent ist.

AUS „KANN“ WIRD „SOLL“ – ENTSCHEIDUNGSSPIELRAUM DES AUSSCHUSSES WIRD EINGESCHRÄNKT

Diese auf den ersten Blick unscheinbare Änderung ist in ihren Auswirkungen alles andere als trivial. Die

bis zum Inkrafttreten des GKV-VStG geltende Kann-Regelung räumte den Zulassungsgremien einen um-fangreichen Ermessens- und Beurteilungsspielraum ein. Die Beurteilung, ob die beabsichtigte Nachbe-setzung des Vertragsarztsitzes aus Versorgungsgrün-den erforderlich ist, lag vollumfänglich bei den Zulas-sungsgremien und war insoweit beispielsweise auch gerichtlich nur sehr eingeschränkt überprüfbar.

Seit Inkrafttreten dieser Regelung zum 1. Januar 2013 gab es durch die Zulassungsgremien in Hessen keine Ablehnung eines Antrages auf Nachbesetzung.

ERSCHWERTE BEDINGUNGEN FÜR PRAXISABGABE IN ÜBERVERSORGTEN GEBIETEN

Diese Beurteilungskompetenz der Zulassungsgremien ändert sich mit der zum 1. August 2015 in Kraft getre-tenen Soll-Regelung. Zwar haben die Zulassungsaus-schüsse nach wie vor die Möglichkeit, einem Antrag

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AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 2015 29

auf Nachbesetzung eines Vertragsarztsitzes auch in überversorgten Planungsbereichen zu entsprechen, wenn sie dies aus Versorgungsgründen für erforder-lich halten. Anders als bei der Vorgängerregelung wird die Ablehnung einer Praxisabgabe durch den Zu-lassungsausschuss nun aber immer dann zum Regel-fall, wenn der Ausschuss nach einer Prüfung zu dem Ergebnis kommt, dass aus Versorgungsgründen die Nachbesetzung nicht erforderlich ist. Abweichungen von diesem Regelfall sind dann durch den Zulassung-sausschuss im Rahmen eines Ausnahmetatbestandes zu begründen.

Mit dieser Regelungsverschärfung beabsichtigt der Gesetzgeber die Ansiedlung von Vertragsarztsitzen in versorgungsschwachen Regionen zu fördern und die Zahl der Sitze in überversorgten Gebieten mittelfristig zu reduzieren.

AUSNAHMEREGELUNGEN

Die Regelung gilt dann nicht, wenn es sich bei dem beabsichtigten Praxiserwerber um einen Ehegatten, Lebenspartner oder ein Kind des bisherigen abga-bewilligen Vertragsarztes handelt, wenn der Bewer-ber ein angestellter Arzt des bisherigen Vertragsarz-tes oder ein Vertragsarzt ist, mit dem die Praxis bisher gemeinschaftlich betrieben wurde, jedoch nur dann, wenn das Anstellungsverhältnis bzw. der gemein-schaftliche Praxisbetrieb mindestens drei Jahre gedau-ert hat. Ferner gilt die Regelung nicht für potenzielle Nachfolger, die mindestens fünf Jahre zuvor in einem Gebiet tätig waren, in dem der Landesausschuss nach § 100 Abs. 1 SGB V das Bestehen von Unterversor-gung festgestellt hat, wenn die vertragsärztliche Tä-

tigkeit dort nach dem Inkrafttreten der Regelung auf-genommen und dann fünf Jahre fortgeführt wurde. Auch mit dieser Regelung möchte der Gesetzgeber of-fensichtlich Anreize schaffen, zumindest zeitweilig die vertragsärztliche Versorgung in unterversorgten und damit häufig wenig attraktiven Versorgungsbereichen zu übernehmen.

Ferner gilt die Regelung dann nicht, wenn der Nach-folger sich verpflichtet, die Praxis in ein anderes Gebiet des Planungsbereiches, in dem sich die abzugebende Praxis befindet, zu verlegen, in dem eine geringe Ärz-tedichte und damit ein lokaler Versorgungsbedarf be-steht. Auch hier sollen Anreize geschaffen werden, in Gebieten eines eigentlich überversorgten Planungsbe-reiches mit bestehenden Versorgungsproblemen eine neue Niederlassung zu übernehmen.

KV ENTSCHÄDIGT ABLEHNUNG

Es bleibt bei der bisherigen Regelung, wonach der Zu-lassungsausschuss über die Nachfolge mit einfacher Stimmenmehrheit beschließt. Bei Stimmengleichheit gilt, wie zuvor auch, dem Antrag auf Nachversetzung eines abzugebenden Vertragsarztes als entsprochen. Wird die beabsichtigte Nachbesetzung durch den Zu-lassungsausschuss abgelehnt, so hat die KV dem ab-gabewilligen Vertragsarzt oder dessen Erben eine Ent-schädigung in Höhe des Verkehrswertes der Praxis zu zahlen.

ERMITTLUNG DES VERKEHRSWERTES NOCH UNKLAR

Unklar bleibt nach wie vor, wie der Verkehrswert der Praxis konkret zu ermitteln ist. In der gesetzlichen Re-gelung wird jetzt lediglich klargestellt, dass es sich hierbei nicht um den potenziellen Kaufpreis der abzu-gebenden Praxis handeln kann. Hier bleibt es aber auf absehbare Zeit bei einer Unsicherheit, wie die Höhe des Verkehrswertes konkret durch die zuständige Kas-senärztliche Vereinigung zu ermitteln sein wird. Nachfolgend haben wir Ihnen dargestellt, in welchen Planungsbereichen derzeit ein Versorgungsgrad von mehr als 140 Prozent vorliegt. In diesen Gebieten gilt die oben zuvor dargestellte Soll-Regelung des Zulas-sungsausschusses mit der Folge, dass es für die Ge-nehmigung einer Praxisabgabe durch den Zulassung-sausschuss immer dann einer besonderen Begründung durch den Ausschuss bedarf, wenn eine gesetzliche Privilegierung eines Nachfolgers nicht vorliegt.

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TITELTHEMA

Während die Hausärzte in Hessen derzeit von der Regelung nicht betroffen sind, droht den Fachärzten die Ge-fahr eines Aufkaufes. Beispielhaft seien hier die Allgemeinfachärzte und spezialisierten Ärzte dargestellt.

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AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 2015 31

TITELTHEMA

Sofern Sie beabsichtigen, Ihre Praxis an einen Nachfolger zu übergeben, nehmen Sie bitte rechtzeitig Kontakt mit einem unserer Praxisberater auf, damit bereits im Vorfeld geprüft werden kann, ob die Möglichkeit zur Nachbesetzung durch den Zulassungsausschuss besteht.

Michael Steinbring

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ASV: Neue Spielregeln

Erneut geändert wird durch das GKV-VSG eine Regelung, die mittlerweile zu-mindest durch die Anzahl der Wörter und Regelungsdichte zu einem echten Schwergewicht im SGB V geworden ist. Der § 116 b SGB V, die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV).

Eingeführt wurde diese Regelung bereits durch das sogenannte GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) zum 1. Januar 2004. Ziel des Gesetzgebers war damals wie heute eine Regelung zu schaffen, die es zugelassenen Krankenhäusern ermöglichen soll, bei seltenen Erkran-kungen mit besonderen Krankheitsverläufen durch die ambulante Erbringung hochspezialisierter Leistungen an der ambulanten Versorgung teilzunehmen.

Bereits durch das Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) wurde die Regelung vollständig umgestaltet. Oblag es bis dahin dem für die Krankenhausplanung zuständigen Ministerium eines Landes, Krankenhäu-sern die Teilnahme an der Ambulanten Spezialfach-ärztlichen Versorgung zu genehmigen, wurde durch das GKV-VStG im Jahre 2012 der sogenannte Erwei-terte Landesausschuss mit dem Verfahren zur Teilnah-

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AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 2015 33

me von Krankenhäusern an der ASV gesetzlich be-auftragt.

Dem Erweiterten Landesausschuss gehören als stimm-berechtigte Mitglieder neben Verbänden der Kran-kenkassen und Kassenärztlichen Vereinigung auch die jeweiligen Krankenhausgesellschaften an. Durch das GKV-VSG wurden nunmehr erneut Änderungen im § 116 b SGB V vorgenommen.

NEUER KATALOG

Eine Änderung betrifft den Katalog der Erkrankungen, die für eine Behandlung im Rahmen der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung in Betracht kommen. Hier war bis zur Änderung durch das GKV-VSG immer Voraussetzung, dass nur schwere Verlaufsformen von Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen durch Krankenhäuser behandelt werden sollten. Nun wurde die Voraussetzung der schweren Verlaufsfor-men für onkologische sowie rheumatologische Erkran-kungen insoweit geändert, als das hier keine schwe-

ren Verlaufsformen in der Definition als Voraussetzung für eine mögliche Behandlung mehr erforderlich sind.

Klargestellt wurde darüber hinaus, dass, sofern die Unterlagen, die zur Beantragung zur Teilnahme an der ASV erforderlich sind, nicht vollständig beim Er-weiterten Landesausschuss vorliegen und nachge-fordert werden müssen, dieser Zeitraum der Nach-forderung zur Unterbrechung der Prüfungsfrist des Erweiterten Landesausschusses führt.

Nach Eingang der Unterlagen läuft dann die Frist zur Entscheidung durch den Erweiterten Landesaus-schuss weiter und beginnt nicht erneut.

Auch hier hatte der Gesetzgeber im Jahre 2012 eine Neuregelung eingeführt, die vorsah, dass bei Beantragung zur Teilnahme an der ASV durch ein Krankenhaus eine Teilnahmeberechtigung dann in je-dem Fall besteht, wenn der Landesausschuss nicht in-nerhalb einer Frist von zwei Monaten nach Eingang der Anzeige durch das Krankenhaus diesem mitteilt,

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AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 201534

TITELTHEMA

dass die Voraussetzungen an der Teilnahme zur ASV nicht vorliegen.

UNKLARE FRISTENREGELUNG

Nicht eindeutig war dem gegenüber geregelt, wie mit der 2-Monats-Frist umzugehen ist, wenn die Un-terlagen nicht vollständig beim Erweiterten Landes-ausschuss eingereicht wurden. Diese unklare Rege-lung führte dazu, dass Erweiterte Landesausschüsse in den einzelnen KV-Bezirken den Fristverlauf unein-heitlich beurteilten. Der Erweiterte Landesausschus-ses in Hessen hat bisher eine Fristunterbrechung so vorgenommen, wie dies nunmehr auch im Gesetz klarstellend geregelt worden ist.

Zur Frage der bisherigen sogenannten Altgenehmi-gungen, d. h. der Genehmigungen, die vor Übergang der Zuständigkeit für das Genehmigungsverfahren an den Erweiterten Landesausschuss durch die Sozialmi-nisterien der jeweiligen Bundesländer ausgesprochen wurden, gab es im Verlauf des Gesetzgebungsverfah-rens immer wieder unterschiedliche Stände. Nun ist klargestellt worden, dass spätestens drei Jahre nach Inkrafttreten des entsprechenden Richtlinienbeschlus-ses des Gemeinsamen Bundesausschusses Altgeneh-migungen unwirksam werden. Damit ist davon aus-zugehen, dass mittelfristig diejenigen Krankenhäuser, die bisher über eine sogenannte Altgenehmigung für eine Teilnahme an der ASV verfügten, Anträge auf Teilnahme an der Erweiterten Spezialfachärztlichen Versorgung nach neuem Recht beim Erweiterten Lan-desausschuss stellen werden.

HESSEN VORN

In Hessen wurden durch das zuständige Sozialminis-terium insgesamt 156 Genehmigungen nach §116 b SGB V „alt“ erteilt. Bundesweit wurden nur in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein durch die zuständigen Ministerien mehr Genehmigungen als in Hessen erteilt.

Gestrichen wurde durch das GKV-VSG nun eine Rege-lung im § 116 b SGB V, die es Abrechnungsdienstleis-tern ermöglichte, im Auftrag der ASV-Leistungserbrin-ger die Abrechnung der ASV-Leistungen gegenüber den zur Zahlung verpflichteten Krankenkassen vorzu-nehmen. Damit kann die Abrechnung dieser Leistun-gen nur noch durch die KV oder die Krankenkasse di-rekt vorgenommen werden.

Der Erweiterte Landesausschuss hat einen Arbeitsaus-schuss eingerichtet, der mit der Prüfung eingehender ASV-Anzeigen beauftragt worden ist. Das Gremium tagt derzeit je nach Erfordernis bis zu zwei Mal mo-natlich.

Darüber hinaus wurde bei der KV Hessen eine Ge-schäftsstelle eingerichtet, die die ASV-Antragsunterla-gen fachlich prüft und dem Arbeitsausschuss des Er-weiterten Landesausschusses dann zur Entscheidung, ob die Voraussetzungen für die Teilnahme an der ASV vorliegen, vorlegt.

Die KV Hessen hat bereits alle Vorbereitungen zur Übernahme der Abrechnung für ASV-Teams getrof-fen.

SIE HABEN FRAGEN?

Sollten Sie Informationen zur Übernahme der Abrechnung für ASV-Teams benötigen, können Sie sich mit unseren Fachberatern in Verbindung setzen.

BeratungsCenter FrankfurtT. 069 79502-604F. 069 79502-8765E. [email protected]

SIE HABEN FRAGEN RUND UM DIE ANZEIGE ZUR TEILNAHME AN DER ASV?

Hier erhalten Sie kompetente Auskunft

Geschäftsstelle des Erweiterten LandesausschussesGeorg-Voigt-Straße 1560325 Frankfurt

T. 069 79502-632E. [email protected]

Michael Steinbring

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AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 2015 35

QUALITÄT

Desinfektionsmittel: Arten, Listen, Auswahl und Anwendung

Jede Praxis verwendet sie: Desinfektionsmittel. Viele Produkte sind auf dem Markt, Leitlinien und Empfehlungen fordern deren Einsatz. Im folgenden Artikel sollen die wichtigsten Gruppen und ihre Unterschiede beschrieben werden.

Die Desinfektion wird definiert als das Abtöten von Krankheitserregern. Ein Gegenstand oder eine (Kör-per-) Oberfläche wird in einen Zustand versetzt, von dem keine Infektionsgefahr mehr ausgehen kann. Es werden aber nicht sämtliche Keime abgetötet bzw. „irreversibel inaktiviert“ (letzteres meint Viren, diese le-ben nicht, können also nicht abgetötet werden), son-dern es erfolgt eine Reduktion. Normen sehen hierbei eine Reduktionsrate um den Faktor 10-5 vor. Unge-fährliche „Umweltkeime“ sind im Allgemeinen resis-tenter als Krankheitserreger. Daher geht man davon aus, dass diese nach einer Desinfektion nicht mehr in-fizieren können.

AUSWAHL DER PRÄPARATE UND GRUNDAUSSTATTUNG

Was wird nun in der Praxis benötigt und wie soll man eine Auswahl treffen bei der Fülle an Präparaten, die sich auf dem Markt befinden? Natürlich spielt es eine Rolle, welche Tätigkeiten in der Praxis durchge-führt werden und mit welchen Infektionsrisiken man rechnen muss, bzw. welche Maßnahmen des Arbeits-schutzes aufgrund der Gefährdungsbeurteilung nötig sind. Eine gewisse Grundausstattung sollte aber im-mer vorgehalten werden, so etwa Präparate zur Hän-de- und zur Flächendesinfektion. Und das empfiehlt sich auch für Psychotherapeuten, denn es kann nie ausgeschlossen werden, dass ein Patient z.B. mit einer infektiösen Durchfallerkrankung in die Praxis kommt und man unmittelbar handeln will.Geeignete Mittel zur Haut- und zur Instrumentendes-infektion sind bei invasiven Maßnahmen bzw. bei der

Aufbereitung von Medizinprodukten erforderlich. Weitere Einsatzbereiche – etwa die Wäsche- und die Abfalldesinfektion – muss man ggf. auch berücksich-tigen.

WICHTIG: DER EINSATZBEREICH

Unbedingt zu beachten ist der Einsatzbereich des Des-infektionsmittels, denn nur dafür ist es geprüft und zu-gelassen. Beispielsweise eine Hautdesinfektion mit ei-nem Händedesinfektionsmittel durchzuführen, davon ist dringend abzuraten.

KONZENTRATION UND EINWIRKZEIT

Wichtig sind auch Konzentration und Einwirkzeit. Nur wenn die Herstellerangaben eingehalten werden hat man auch die Sicherheit, dass es wirkt. Eine Dosierung „nach Gefühl“, bzw. die „Schuss-Methode“ gewähr-leistet keine sichere Desinfektion. Und es kommt auch vor, dass hierbei überdosiert wird. Das Resultat sind unnötige Kosten und evtl. gesundheitliche Folgen. Fertigpräparate nicht zu verdünnen ist eine Selbst-verständlichkeit. Man sollte auch daran denken, dass die Hände bei der Desinfektion trocken sein müssen, denn das restliche Wasser verdünnt und schränkt die Wirkung ein.

DESINFEKTIONSMITTELLISTEN GEBEN EINEN ÜBERBLICK

Woher weiß ich nun, dass meine Desinfektions-mittel geprüft und geeignet sind? Hier muss man sich

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QUALITÄT

nicht selbst mit Prüfgutachten herumschlagen, son-dern kann auf verschiedene Desinfektionsmittellisten zurückgreifen. Im Alltag sind hierbei besonders die VAH-Liste und evtl. die RKI-Liste wichtig. Der „Ver-bund für angewandte Hygiene e.V.“ (VAH) prüft und listet Desinfektionsmittel für den Routinebetrieb. Bei einer korrekten Anwendung dieser Produkte handelt man „nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft“ i.S. des Infektionsschutzes und der Arbeitssicherheit. Auf die RKI-Liste muss man zurückgreifen, wenn das Gesundheitsamt eine Desinfektion anordnet. Hier-bei sind die Konzentrationen meist höher und die Einwirkzeit länger als im Routinebetrieb. Nicht alle Produkte der VAH-Liste finden sich auch auf der RKI-Liste, daher empfiehlt es sich, Desinfektionsmittel zu beschaffen, die sich auf beiden Listen finden. Im Ernst-fall muss dann nichts neu gekauft werden.

GEGEN VIREN NICHT IMMER WIRKSAM

Nicht jedes Desinfektionsmittel ist gegen Viren wirk-sam. Der Einsatzbereich wird speziell getestet und ausgewiesen. So findet sich in der RKI-Liste dann der Wirkungsbereich „B“, bzw. „AB“, wenn Bakteri-en und Viren abgetötet werden. Bei der Prüfung der Viruswirksamkeit gibt es nochmals Abstufungen und man unterscheidet „begrenzt viruzid“ und „viruzid“. Ein „begrenzt viruzid“ wirksames Desinfektionsmittel

kann behüllte Viren inaktivieren, z. B. HBV, HIV oder Influenzaviren. Unbehüllte Viren, wie HAV oder Noroviren, werden nur mit Präparaten erreicht, die als „viruzid“ ausgewiesen sind.

DIE UNTERSCHIEDE

Wie unterscheiden sich nun die verschiedenen Desin-fektionsmittelgruppen? Hände- und Hautdesinfektionsmittel basieren meist auf hoch konzentrierte Alkohole. Sie wirken sehr schnell und kommen üblicherweise in der Gebrauchs-dosierung auf den Markt. Zugefügte Pflegesubstan-zen bewirken, dass häufige Händedesinfektion haut-verträglicher ist als häufiges Händewaschen. Zur Vermeidung von Unverträglichkeiten sollten die Pro-dukte frei von Farb- und Geruchsstoffen sein.Flächen-, Instrumenten- und sonstige Desinfektions-mittel sind meist Konzentrate, die erst für die An-wendung verdünnt werden müssen. Hier sind die Wirkstoffe oft gesundheitsschädlich, weshalb der Ar-beitsschutz – z. B. Bereitstellung geeigneter Hand-schuhe – besonders wichtig ist.

EINWIRKZEIT

Gerade bei Flächendesinfektionsmitteln sind häufig mehrere verschiedene Konzentrationen und Einwirk-

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QUALITÄT

zeiten angegeben. In Risikobereichen, im patienten-nahen Umfeld sowie bei stark sichtbarer Kontamina-tion sollte man sich aber mindestens für die Konzen-tration des 1-Stunden-Wertes entscheiden. Wichtig ist bei der Flächendesinfektion auch der mechanische Aspekt des Wischens, der ebenfalls zur Keimredukti-on beiträgt. Das Mittel nur aufzusprühen genügt nicht und sollte auf kleine, schwer zugängliche Stellen be-schränkt bleiben. Nach der Desinfektion kann die Flä-che im Allgemeinen wieder genutzt werden, sobald sie trocken ist. Nach einer Kontamination sollte aber die Einwirkzeit abgewartet werden.

Es gibt auch alkoholische Flächendesinfektionsmit-tel, die man zur Schnelldesinfektion verwenden kann, z. B. zur desinfizierenden Reinigung einer mit Blut kontaminierten Liege. Wegen der Brand- und Explo-sionsgefahr ist die zu behandelnde Fläche beschränkt (kleiner zwei m2).

DESINFEKTION VON MEDIZINPRODUKTEN

Die Desinfektion von Medizinprodukten ist ein beson-ders wichtiger Punkt, denn einerseits möchte kein Arzt seine Patienten gefährden. Zum anderen sind in diesemBereich die Rechtsvorschriften noch etwas umfang-reicher und strenger. Die Desinfektion muss wirk-sam und produktverträglich sein, sachgerecht und mit

validierten Verfahren durchgeführt werden. Auf der Dokumentation wie auch der Sachkenntnis des durch-führenden Personals liegt ein besonderes Augenmerk. Genauere Informationen finden Sie im Leitfaden „Hy-giene in der Arztpraxis“ auf der Internetseite der KV Hessen (www.kvhessen.de/hygiene) sowie – sehr aus-führlich – in den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRIN-KO) am Robert Koch-Institut.

Dr. Norbert WeykunatT. 069 79502-155E. [email protected]

Team Qualitätsmanagement in DarmstadtT. 06151 158-415E. [email protected]

HABEN SIE FRAGEN ZUM THEMA HYGIENE?

Dann stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Dr. med. Norbert Weykunat

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KOMMUNIKATION

Gute Nachrichten: Ihre Arbeit wird

Ein Lob für die eigene Arbeit hört jeder ab und zu gern. Aber nicht immer ergibt sich in Ihrer Arbeit schätzen. Deshalb haben wir bei Besuchern auf dem diesjährigen Hessentag wahl der schönsten Antworten haben wir hier für Sie zusammengestellt.

… weil er zuverlässig diagnostiziert und den Menschen im Patienten im Auge hat.

… weil er immer „up to date“ ist.

… weil sie auf mich eingeht, meine Fragen beantwortet und sehr kompetent, nett und natürlich ist.

… weil er in der Nähe ist, stets ein offenes Ohr für mich hat und mich schon seit Jahrzehnten kennt.

… weil er mir in den letzten Jahren viele von meinen Ängsten und Sorgen über den Verlauf meiner Erkrankung nehmen konnte.

… weil sie mehr als eine bloße Behandlerin ist.

Mein Doc ist super, …

g

di

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KOMMUNIKATION

… weil er sich Zeit nimmt und alles ganzheitlich betrachtet, den ganzen Menschen sieht!

… weil er ein Mensch geblieben ist und nicht Gott in Weiß spielt.

… weil er nicht um den heißen Brei herumredet.

… weil er mir immer zuhört und die passende Lösung parat hat.

… weil er es schafft, mich gesund zu halten.

… weil er mich positiv unterstützt – auch in „aussichtslosen“ Situationen.

… weil er immer für mich da ist, auch wenn ich ohne Termin komme. Er nimmt sich Zeit für mich und bringt mich auch mal zum Lachen.

geschätzt!

der Hektik des Praxisalltags die Möglichkeit zu erfahren, was Ihre Patienten an Ihnen und in Hofgeismar nachgefragt, warum ihr Arzt/ihre Ärztin für sie ein Superdoc ist. Eine Aus-

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PRAXISTIPPS

Die Delegationsvereinbarung setzt voraus, dass die Zu-satzqualifikation nicht-ärztliche Praxisassistenz nach § 7 zur Abrechnungsgenehmigung vorliegen muss. Es wur-de hierzu eine Übergangsregelung zwischen KBV und Krankenkassen vereinbart, nach der die Zuschläge be-reits ab Ausbildungsbeginn oder Vorlage einer Anmel-dung zur Fortbildung abgerechnet werden können, längstens jedoch bis zum 30. Juni 2016. Hintergrund dieser Übergangsregelung ist, dass in vielen Praxen erst noch entsprechende MitarbeiterInnen ausgebildet wer-den müssen.

Mit der Fortbildung zur nicht-ärztlichen Praxisassistenz (NäPa) erweitert die MFA ihr Aufgabengebiet und ihren Handlungsspielraum erheblich. Nach der sogenannten „Delegationsvereinbarung“ dürfen nicht-ärztliche Praxi-sassistenten in Abstimmung mit dem Arzt selbststän-dig Hausbesuche und Besuche in Alten- oder Pflege-heimen durchführen. Dabei versorgen sie zum Beispiel Wunden, kontrollieren Blutdruck- und Blutzuckerwer-te und übernehmen die Sturzprophylaxe. Sie beurtei-len das häusliche Umfeld und koordinieren die Zusam-menarbeit mit der ambulanten Pflege oder anderen Leistungserbringern. Für ihre vielfältigen Aufgaben be-nötigen sie auch Kompetenzen in der Palliativversor-gung, der Onkologie oder Psychosomatik. Nicht nur in unterversorgten ländlichen Gebieten entlasten derart geschulte Fachkräfte den Arzt oder die Ärztin enorm. Denn Leistungen von NäPa können seit dem 1. Janu-ar 2015 in allen Gebieten abgerechnet werden, unab-hängig von Über- oder Unterversorgung. Das durchaus anspruchsvolle Curriculum vermittelt umfassende Kom-petenzen, die sich im Umfang und Niveau deutlich von anderen spezialisierenden Fortbildungen abheben.

In den EBM aufgenommen wurden die 03060 (Zuschlag zur Strukturpauschale/Bewertung: 2,26 Euro), 03062

(Hausbesuch/Bewertung: 17,05 Euro) und 03063 (Mit-besuch/Bewertung: 12,53 Euro). Dabei unterliegt die Honorierung der Hausbesuche keinerlei Budgetierun-gen oder Mengenbegrenzungen, d.h. jeder durchge-führte Hausbesuch wird mit 17,05 Euro bezahlt.

Hausärzte erhalten Förderung

Seit 1. Januar 2015 haben Hausärzte die Möglichkeit, für die Beschäftigung einer nicht-ärztlichen Praxisassistenz eine zusätzliche Vergütung zu erhalten. Hierüber haben wir Sie bereits Anfang des Jahres in Auf den Punkt 1/2015 ausführlich informiert. An dieser Stelle möchten wir Sie erneut auf die nicht-ärzt liche Praxisassistenz aufmerksam machen, denn: Bis 30. Juni 2016 gelten erleichterte Zugangsbedingungen.

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PRAXISTIPPS

Durch diese Regelungen kann eine teilnahmeberechtig-te Praxis bis zu 21.580 Euro zusätzlichen Umsatz gene-rieren. Exemplarisch sei auf nachstehende Rechenbei-spiele verwiesen: Beschäftigt eine Praxis eine NäPa, sieht die Förderung wie folgt aus: Die Strukturförderung liegt im Quartal für 600 Fälle bei 1.315 €, damit ergibt sich im Jahr ein Be-trag von 5.260 Euro. Dieser soll vor allem die Finanzie-rung der Ausgaben für die Weiterbildung, höhere Per-sonalkosten und zusätzliche Praxisausstattung decken. Absolviert die NäPa fünf Hausbesuche pro Woche be-ziehungsweise 60 pro Quartal, wird die Leistung jähr-lich mit 4.080 Euro vergütet. In Summe liegt man somit bei 9.340 Euro pro Jahr für die Strukturpauschale und die durchgeführten Hausbesuche.Sind zwei NäPa in einer Praxis angestellt und kalku-liert man pro NäPa 120 Hausbesuchen pro Quar-tal, verdoppelt sich die Vergütung auf 8.160 Euro je NäPa. Die Strukturpauschale wird unverändert einfach mit 5.260 Euro jährlich angesetzt. So können

in Summe bis zu 21.580 Euro erwirtschaftet wer-den. Der Zuschlag zur Vorhaltepauschale wird aller-dings nicht für Fälle in Hausarztverträgen ohne KV-Beteiligung und Fälle in Knappschaftsverträgen ge-währt. Hat eine Praxis 200 Fälle im Hausarztver-trag, erhält sie den Zuschlag von 2,25 Euro höchs-tens 400mal.

Zusätzlich müssen zur Abrechnung der neuen Zu-schlagsziffern (GOP 03060, 03062 und 03063 EBM) noch die Voraussetzungen gemäß Präambel 3.2.1.2, Nr. 1 des EBM erfüllt werden, d. h. die notwendige durchschnittliche Mindestanzahl an Behandlungs-fällen muss durch die Praxis erreicht sein. Das be-deutet mindestens 860 Fälle im Quartal je Arzt oder mindestens 160 Fälle bei über 75-Jährigen je Arzt. Ein-zelheiten können Sie der Präambel entnehmen. Um die Zugangsvoraussetzungen für sog. Neu- und Jung-praxen zu erleichtern, hat der Bewertungsausschuss eine Sonderregelung zum Nachweis der Mindestzah-len von Behandlungsfällen beschlossen. Infolgedes-sen können seit dem 1. April 2015 neu zugelasse-ne Hausarztpraxen in den ersten 18 Monaten nach der Zulassung eine Genehmigung zur Abrechnung der Leistungen einer nicht-ärztlichen Praxisassistentin erhalten, auch wenn die geforderte Mindestfallzahl noch nicht vorliegt.

Interessierte Ärzte/Ärztinnen, die ihre Mitarbeiterin-nen zu einem Fortbildungslehrgang NäPa anmelden möchten, können sich direkt an die Carl-Oelemann-Schule der Landesärztekammer Hessen wenden. Als Ansprechpartnerin steht Karin Jablotschkin (Tel.: 06032 782-184, Mail: [email protected]) gerne zur Verfügung. Aktuelle Lehrgangstermi-ne und Informationsunterlagen zum Qualifizierungs-lehrgang NäPa sind auf der Homepage der Schule (www.carl-oelemann-schule.de) einzusehen.

Alle relevanten Informationen und Formulare ste hen Ihnen auf der Homepage der KV Hessen (www.kvhessen.de) im Bereich „Für unsere Mit-glieder“ zur Verfügung unter der Rubrik „Qualität“

„Qualitätssicherung und Genehmigungspflicht“.

Selbstverständlich stehen Ihnen zu allen Fragen auch persönliche Ansprechpartner zur Verfügung. Bitte wen-den Sie sich hierzu an die info.line der KV Hessen.

Julia Lampferhoff

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VERSORGUNG

„Der niedergelassene Chirurg ist dann weg“

Die für 2016/17 geplante Änderung der Musterweiterbildungsordnung im Be-reich Chirurgie dürfte weitreichende Konsequenzen haben. Die Drastischste: Das Verschwinden der Allgemeinchirurgie aus der niedergelassenen Praxis. Da-vor warnt zumindest Dr. Christoph Schüürmann, Vorsitzender des Berufsver-bands der niedergelassenen Chirurgen (BNC).

Das chirurgische Fach ist in Bewegung. Beim Ärzte-tag 2016/17 soll eine Änderung der Musterweiterbil-dungsordnung diskutiert und beschlossen werden, die das Fach grundlegend verändern dürfte. Im Kern geht es darum, dass die bisherige Facharztbezeich-nung „Facharzt für allgemeine Chirurgie“ abgeschafft werden und der chirurgische Nachwuchs stattdessen entweder zum „Facharzt für Allgemein- und Viszeral-chirurgie“ oder zum „Facharzt für Orthopädie und Un-fallchirurgie“ weitergebildet werden soll. Was sich auf

den ersten Blick wie eine harmlose Veränderung in der Weiterbildungsordnung liest, hätte weitreichende Fol-gen für die chirurgische Versorgung. Denn das Gros der derzeit in Deutschland niedergelassenen Chirur-gen und Praxisinhaber hat immer noch den Facharzt für Chirurgie, MWBO 1993, die neuen Fachärzte sind für das bisherige Leistungsspektrum bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr kompatibel. Das Leistungs-spektrum des derzeitigen Allgemeinchirurgen um-fasst – umgangssprachlich gesprochen – Weichteile und Knochen. Zwischen diesen beiden Leistungsspek-tren müsste sich der Nachwuchs also in Zukunft ent-scheiden. Oder: Um das gesamte Spektrum abdecken zu können, wären der Doppelfacharzt oder 11 Jahre Weiterbildung einschließlich spezieller Unfallchirurgie notwendig. Eine so lange Weiterbildung dürfte aller-dings nahezu alle Interessenten abschrecken.

NACHFOLGESUCHE UNMÖGLICH

Für die derzeitigen Praxisinhaber bedeutet dies, dass die Suche nach einem Nachfolger schon von Beginn an nahezu aussichtslos sein dürfte. Denn es gibt schon derzeit kaum geeignete Nachfolger, in Zukunft wür-de dann die Musterweiterbildungsordnung dafür sor-gen, dass sich niemand mehr finden kann. Dr. Chris-toph Schüürmann, der Vorsitzende des BNC, bringt es auf den Punkt: „Man muss klipp und klar sagen. Wird die MWBO wie geplant geändert, ist der niedergelas-sene Chirurg weg, eine aussterbende Art. Was das für die derzeit bestehenden Praxen auf der einen Seite, und die ambulante chirurgische Versorgung auf der anderen bedeutet, liegt auf der Hand. Die Patienten,

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AUF DEN PUNKT NR.4 / AUG 2015 43

VERSORGUNG

die derzeit ambulant und kostengünstig in den Pra-xen versorgt werden, müssten dann in den Kliniken behandelt werden.“ Eine flächendeckende, ambulan-te, chirurgische Versorgung wäre nicht mehr gege-ben, ein halbwegs reibungsloser Generationswechsel in den Praxen ausgeschlossen.

MIT ODER OHNE KNOCHEN

Während der noch heute weiterverbreitete chirurgi-sche Generalist beides gelernt hat und kann – also mit und ohne Knochen - würde die Änderung der MWBO zu einer weiteren Spezialisierung führen. Davon wä-ren neben den Praxen der Niedergelassenen übrigens auch die Krankenhäuser betroffen. Die bisher gängige Praxis, dass sich Chirurgen und Unfallchirurgen vertre-ten, wäre nicht mehr möglich, was zu einer deutlichen Verteuerung führen dürfte. Damit wäre es gerade für kleine Kliniken allein aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht mehr darstellbar, eine chirurgische Versorgung wie bisher anzubieten.

„WIR BRAUCHEN EINEN VERNÜNFTIGEN, TRAGFÄHIGEN KOMPROMISS“

Wie aber könnte der für die niedergelassenen Chirur-gen existenzbedrohende und vor allem von den medi-zinischen Fachgesellschaften forcierte Beschluss beim Ärztetag noch verhindert werden? Dr. Schüürmann: „So langsam beginnt es dem einen oder anderen zu dämmern, welche Konsequenzen ein Beschluss in der bisher geplanten Richtung hätte. Und ist es einmal be-schlossen, können wir es nicht mehr zurückdrehen. Durch das Verschwinden der ambulanten chirurgi-schen Versorgungsebene würde ein großes Defi-zit und ein Schaden im Vertragsarztsystem geschaf-fen, der auch von der KV nicht mehr repariert werden könnte. Mittlerweile kommt etwas Bewegung in die Diskussion, von der Kammer hier in Hessen benöti-gen wir aber definitiv mehr Unterstützung. Und ins-gesamt gilt: Wir brauchen einen vernünftigen, trag-fähigen Kompromiss, mit dem der Allgemeinchirurg aufgewertet wird.“

Karl M. Roth

DREI FRAGEN AN DR. CHRISTOPH SCHÜÜRMANN:

Warum wäre die geplante Änderung der Musterweiterbildungsordnung für die fl ächendeckende chirurgische Versorgung so gefährlich?

Weil die vertragsärztliche und moderne noch flächendeckende chirurgische Versorgung im Falle der Umsetzung bis auf wenige Ausnahmen vollständig verschwinden würde.

Warum sollte man die MWBO denn ändern wollen, wenn diese Änderung doch so weitreichende Konsequenzen hätte?

Es scheint auf allen Versorgungsebenen ein Konzentrierungsprozess zu beginnen, in dem Gesundheitsakteure übrige Versorger für verzichtbar erklären außer sich selbst natürlich, ganz im Sinne der Politik sowie der Kran-kenkassen. Hier würde ich mir deutlich mehr Weitblick bei den Verantwortlichen wünschen.

Haben Sie die Hoffnung, diesen Beschluss noch verhindern zu können? Wer steht an der Seite des BNC?

Professor Oberst von den Generalisten ist ein guter Verbündeter, auch konnten wir erreichen, dass einige Lan-desärztekammern ins Nachdenken gekommen sind, ob das Vorhaben wirklich sinnvoll ist. Dr. Windhorst von der LAEK Westfalen-Lippe (selbst Chirurg) hat sogar schon ein Modell zur Aufwertung des Allgemeinchirurgen als Alternative vorgestellt, das wir sehr begrüßen. Ich persönlich werde auch weiterhin durch konsequente Auf-klärung alles mir mögliche tun, um die Novelle zu verhindern, bis, und das ist wichtig, etwas Besseres gefunden wurde und der für mich unverzichtbare, niedergelassene Chirurg auch in Zukunft erhalten bleibt. Wir niederge-lassenen Chirurgen sind in der ambulanten flächendeckenden Versorgung die Feuerwehr für die Bevölkerung, und niemand käme auf die Idee, die Feuerwehr abzuschaffen!

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FORT- UND WEITERBILDUNG

Zehn Jahre up to date

Seit zehn Jahren auf dem neusten Stand in Theorie und Praxis: Erstmals er-schien das Veranstaltungsprogramm der KV Hessen im 2. Halbjahr 2005. Mehr als 1.000 Veranstaltungen wurden seitdem durchgeführt. Knapp 25.000 Ärzte, Psychotherapeuten und Praxismitarbeiter nahmen an den Veranstaltungen teil. Bis heute wird das Veranstaltungsprogramm halbjährlich an alle Mitglieder der KV Hessen verschickt.

Die KV Hessen veröffentlichte im Jahr 2005 das ers-te Fortbildungsprogramm mit lediglich zwei Themen-schwerpunkten zum Bereich Qualitätsmanagement. Auslöser war damals die eintretende Pflicht für alle an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärz-te und Psychotherapeuten, Qualitätsmanagement ein-zuführen. Aufgrund des hohen Informationsbedarfes fanden allein in den beiden Jahren 2005 und 2006 mehr als 140 Schulungen zu diesem Themenkomplex statt.

In den Folgejahren wurde das Angebotsspektrum sukzessive erweitert, sowohl was die unterschiedli-chen Themenfelder angeht, als auch was die absolu-te Anzahl an Veranstaltungen betrifft. Das Haupt-augenmerk beschränkte sich anschließend nicht nur auf reine Informationsveranstaltungen, sondern auch auf Schulungen zur Verbesserung von persönli-chen Kompetenzen, zur Praxisorganisation und auch zur Gesundheitsförderung. Sie, die Mitglieder der KV Hessen, werden damit aktiv bei der Förderung Ih-rer persönlichen und fachlichen Qualifikation unter-stützt.

GROSSES ANGEBOT – AUCH KOSTENFREI

Aktuell deckt unser Angebot mehr als 50 unterschied-liche Themen ab. Dabei bieten wir neben kosten-pflichtigen Veranstaltungen auch eine große Anzahl kostenfreier Seminare und Workshops an. Diese kos-tenfreien Veranstaltungen werden ausschließlich von Experten der KV Hessen bestritten.

THEORIE FÜR DIE PRAXIS

Einen Schwerpunkt bilden die sogenannten „KVH Beratungs-Workshops“, in denen dezentral in Hes-sen in kleinen Workshop-Gruppen niederlassungsin-teressierte sowie bereits niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten einen kompakten Überblick über sämtliche Aspekte der Praxistätigkeit erhalten. Durch die Arbeit in Kleingruppen wird ein intensiver und in-terkollegialer Austausch gefördert und gesichert. So-mit können auch erste Kontakte zu den zuständigen Beratungsteams und den Mitgliedern der Region ge-knüpft werden.

FORTBILDUNGSPROGRAMM

für Ärztinnen und Ärzte

für Psychotherapeutinnen und -therapeuten

für Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeiter

AUGUST 2015 – DEZEMBER 2015

SEIT 10 JAHREN:

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FORT- UND WEITERBILDUNG

Des Weiteren bieten wir für Ärzte und Praxismitarbei-ter beziehungsweise Psychotherapeuten die modular aufgebaute Workshopreihe „QM leben“ an, in denen die Aspekte von verschiedenen theoretischen Umset-zungsinstrumenten des Qualitätsmanagements erör-tert werden, um diese anschließend im Praxisalltag auch praktisch anwenden zu können.

Strukturell wurde im Veranstaltungsprogramm 2014 eine Trennung der drei Zielgruppen Ärzte, Psychothe-rapeuten und Praxismitarbeiter vorgenommen. Somit finden Sie schnell und übersichtlich alle für Sie relevan-ten Kurse.

NAH DRAN UND INFORMIERT – SEIEN SIE DABEI!

Neben dem regulären Veranstaltungsprogramm fin-den immer wieder Sonderveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen und Änderungen statt. Beispiels-weise wurden im September 2013 mit der Einführung des neuen EBM-Kataloges für Hausärzte im Rahmen von sechs Veranstaltungen mehr als 4.200 Teilnehmer informiert und deren Fragen beantwortet. Ein weite-res Beispiel ist die Podiumsdiskussion mit Hessens So-zialminister Stefan Grüttner zu den Folgen des Versor-gungsstärkungsgesetzes im Mai dieses Jahres.

Aktuelle Informationen zu unserem Fortbildungspro-gramm finden Sie unter www.kvhessen.de. Dort kön-nen Sie sich bequem und schnell für Kurse anmelden. Kurzfristig organisierte Sonderveranstaltungen wer-den ebenfalls über die Homepage angekündigt. Hier-für werden in der Regel auch persönliche Einladungen verschickt.

Haben Sie Anregungen, Lob oder Kritik? Wir freuen uns über Ihr Feedback, denn nur so können wir uns konsequent weiterentwickeln und eine hohe Qualität aufrechterhalten.

T. 06151 158-414F. 06151 158-517E. [email protected]

SIND SIE INTERESSIERT?

Das zuständige Team Qualitätsmanagement und Fort- und Weitebildung für Mitglieder ist gerne für Sie da.

Weitere Informationen unter: www.kvhessen.de/veranstaltungsbuchung

Themen Anzahl VA2005 2 622006 2 832007 13 632008 17 732009 26 722010 36 802011 42 1042012 51 1102013 47 1382014 53 151

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2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Themen

Anzahl VA

Henning Schettulat

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SOMMERFEST DER KV HESSEN

SIE SIND HERZLICH EINGELADEN

Auch dieses Jahr laden Sie die

BeratungsCenter der KVH wieder zu

einem Sommerfest ein. Mit Grill fest,

persönlichen Gesprächen und einem

Vortrag zum Thema „Aktuelle Entwick-

lungen in der KV Hessen“ – die KVH

zum Anfassen! Merken Sie sich schon

jetzt Ihren Termin vor! Einen persön-

Details erhalten Sie in den nächsten

Wochen.

9. SEPT Sommerfest in Wiesbaden Abraham-Lincoln-Str. 36 65189 Wiesbaden

16. SEPT Sommerfest in Frankfurt Georg-Voigt-Str. 15 60325 Frankfurt

23. SEPT Sommerfest in Darmstadt Pallaswiesenstr. 174 64293 Darmstadt

jeweils 15 – 18 Uhr

Wir freuen uns auf Sie! Die BeratungsCenter der KV Hessen

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VERANSTALTUNGEN

Herzwochen 2015

Die Herzwochen, eine bundesweite Aufklärungsaktion über Herz-Kreislauferkran-kungen der Deutschen Herzstiftung, fi nden jedes Jahr im November statt. In mehr als über tausend Veranstaltungen können sich Interessierte über den aktuellen Stand der Herzmedizin informieren und sich mit Fragen an Sie, die Herzexperten, wenden.

„Herz in Gefahr – Koronare Herzkrankheit und Herz-infarkt“ ist das Thema in diesem Jahr. Die Koronare Herzkrankheit hat noch immer einen dominierenden Einfluss auf die Sterblichkeit in Deutschland. Dies be-stätigen Daten aus dem aktuellen Deutschen Herzbe-richt, den die Herzstiftung zusammen mit den ärzt-lichen Fachgesellschaften im Januar dieses Jahres veröffentlicht hat.

Millionen von Menschen leiden an Verengungen der Herzkranzgefäße. Die Krankheit wird häufig zu spät ernst genommen. Oft erst, wenn sie zu einem Herz-infarkt geführt hat. Viele Patienten denken nach ei-ner Stentimplantation oder Bypass-Operation, sie sei-en gesund, weil sie keine Beschwerden haben. Dass sie jedoch noch immer an dieser chronischen Herz-krankheit leiden, sie deshalb ihren Lebensstil ändern und dauerhaft Medikamente einnehmen müssen, ist vielen nicht bewusst. Hier besteht großer Informa-tionsbedarf.

Es gibt in Form von verschiedenen Veranstaltungen, Kursen und Aktionen zum Thema die Möglichkeit, sich an den Herzwochen 2015 zu beteiligen. Außer-dem können Sie mit verschiedenen Informationsma-terialien für die Herzwochen werben.

Fortbildungsveranstaltungen

und Termine

Treffpunkt

T. 069 955 128-333F. 069 955 128-313E. [email protected]

HABEN SIE INTERESSE?

Informationen zur Anmeldung und zu weiteren Details erhalten Sie bei der Deutschen Herzstif-tung

Katharina Sauerbier

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VERANSTALTUNGEN

Medizin trifft Klassik

Die Meinhardt Congress GmbH hat Ihnen Themenkon-zentrate im Fachteil, Diskussionsmöglichkeiten mit Ih-ren Standesvertretern und ein kulturelles Weimaran-gebot zusammengestellt, das sich gut miteinander kombinieren lässt und für Lebhaftigkeit und Abwechs-lung sorgt.

Anschließend an den Medizinteil mit den Schwerpunk-ten Multiple Sklerose, COPD, Impfen, Onkologie und Arzneimittelsicherheit am Freitag sowie dem GKV-Ver-sorgungsstärkungsgesetz, der GOÄ und einem Works-hop zu Notfallsituationen im KV-Dienst am Samstag, können die Teilnehmer den „Klassikteil“ besuchen. Die-ser beinhaltet ein 2,5 stündiges Programm wahlwei-se in der Anna Amalia Bibliothek oder dem Goethe Na-tionalmuseum.

Termin: 18.-19.09.2015, jeweils 09.00 – 15.00 Uhr (Klassikteil 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr)

Veranstaltungsort: KV ThüringenZum Hospitalgraben 899425 Weimar

Das ausführliche Veranstaltungsprogramm und weitere Informationen fi nden Sie unter www.mcg-online.de oder auf Nachfrage unter 0341/4809220.

Hessischer Moderatorentag

Am Samstag, dem 31. Oktober 2015, bieten die Quali-tätszirkel-Tutoren der KV Hessen einen weiteren Mode-ratorentag in Frankfurt an.

Die Veranstaltung soll allen QZ-Moderatoren als Platt-form des Gedankenaustausches mit Kolleginnen und Kollegen, aber auch zur gezielten Weiterbildung im Rahmen von themenspezifi schen Workshops, dienen. Die geplanten Themenschwerpunkte sowie Details zum Ablauf werden allen Moderatoren nach der Som-merpause mit einer Einladung per E-Mail mitgeteilt.

Zielgruppe: QZ-Moderatoren und Co-Moderatoren

Referent: QZ-Tutoren

Fortbildungspunkte: sind beantragt.

Termin: Samstag 31.10.15

Veranstaltungsort: KV Hessen Georg-Voigt-Straße 15 60325 Frankfurt am Main

Anmeldung und weitere Infos zu unseren Veranstaltungen:

H. www.kvhessen.de/fortbildung_kvhE. [email protected] F. 06151 158-517

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VERANSTALTUNGEN

Hautkrebs-Screening

Für das Erlangen der Genehmigung zur Abrechnung von Zusatzleistungen für das Hautkrebs-Screening (HKS) ist eine Antragsstellung sowie ein Qualifi kations-nachweis über die Teilnahme an einer achtstündigen zertifi zierten Fortbildungsveranstaltung erforderlich. (Diesen erhalten Sie mit dieser Veranstaltung.)

Inhalte:• Ätiologie des Hautkrebses, Krankheitsbilder, Häufi g-

keit, Risikofaktoren oder -gruppen, gezielte Anamnese• visuelle, standardisierte Ganzkörperinspektion• potentieller Nutzen und Schaden von Früherken-

nungsmaßnahmen• Kriterien zur Beurteilung von Früherkennungsmaß-

nahmen• Maßnahmen zur Ansprache der Versicherten• Programm der Krebsfrüherkennungsuntersuchung,

Gesundheitsuntersuchung und frühzeitige Sensibili-sierung des Patienten (das gesetzliche Programm der KFU/GU)

• Vorstellung und Diskussion von Fallbeispielen• Dokumentationsmaßnahmen und interdisziplinäre

Zusammenarbeit

Hinweis: Die Veranstaltung wird nach dem Fortbildungskonzept der Kommission HKS der KBV durchgeführt und entspricht der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses.

Dauer: 8 1/2 StundenGruppengröße: 60 Teilnehmer maximalReferenten: Dr. med. Philip Sänger

Dr. med. Walter FrischFortbildungspunkte: 11 sind beantragt

Termin:Fr 25.09.15 KVH Frankfurt 14.00 – 22.30 Uhr (Kurs 1580)Teilnahmegebühr: 150,00 € je Teilnehmer inkl. Getränke, Pausensnack und AbendessenVeranstaltungsort: KV HessenGeorg-Voigt-Straße 1560325 Frankfurt am Main

Ein gesondertes Anmeldeformular fi nden Sie zum Download unter: www.kvhessen.de Su-che HautkrebsScreening Aus Erfassungsgründen benötigen wir Namen und Geburtsdaten

aller Teilnehmer.

Brandschutz in der Praxis

Qualifi kation zum Brandschutzhelfer. Die aktuelle Arbeitsstättenrichtlinie schreibt eine ge-naue Brandschutzhelferanzahl vor. So ist nun in einem reinen Bürobetrieb eine Mindestzahl von fünf Prozent der Beschäftigten im Brandschutz zu schulen. Bei allen anderen Betrieben wird die Helferzahl im Rahmen ei-ner Gefährdungsbeurteilung ermittelt. Ergänzend zur Theorie wird diese Veranstaltung auch eine praktische Übungseinheit beinhalten, bei der Sie die Gelegenheit bekommen das Erlernte an einem Brandsimulator mit Übungsfeuerlöschern umzusetzen.

Inhalte:• gesetzliche Grundlagen• Flucht- und Rettungswege• Sicherheitseinrichtungen; Ortsbegehung• vorbeugender Brandschutz• mobilitätseingeschränkte Personen; Panik• Brandursachen; Brandrauch• Notruf; Brandschutzordnung• Brennen und Löschen (Ortsabhängig mit Experimen-

talvortrag)• praktische Feuerlöscherausbildung am Brandsimulator• Einweisung auf vorhandene Feuerlöschertypen• Löschen: simulierter Flüssigkeitsbrand, Papierkorb-

brand• Demonstration: Fettexplosion, Spraydosenzerknall

Hinweis: Mit dieser Veranstaltung erwerben Sie die Qualifi kation des Brandschutzhelfers nach den Forderungen des Ar-beitsschutzgesetz §§10, 12, der Arbeitsstättenverord-nung ASR A 2.2 - Brandschutz sowie den BGI 560 u. BGI 5182.

Zielgruppe: Ärzte, PraxismitarbeiterGruppengröße: 20 Teilnehmer maximalReferent: Jörn DutzFortbildungspunkte: 6 sind beantragtTeilnahmegebühr: 120,00 €

Termin: Mi 30.09.15 Niddatal 14.30 – 18.30 Uhr (Kurs 1720)Mi 11.11.15 Niddatal 14.30 – 18.30 Uhr (Kurs 1760)

Veranstaltungsort: Haus St. Gottfried Im Kloster 661194 Niddatal-Ilbenstadt

Aus Erfassungsgründen benötigen wir Namen und Geburtsdaten

aller Teilnehmer.

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VERANSTALTUNGEN

Praxis und Familie – Geht das?

Die meisten jungen Ärzte und Psychotherapeuten möchten sich einerseits in ihrem Beruf engagieren und für ihre Patienten da sein, aber andererseits auch ge-nügend Zeit für Partner, Kinder, Eltern und Freunde ha-ben. Diese Veranstaltung soll Ihnen einen Überblick über die Möglichkeiten zur Vereinbarung von Beruf und Familie geben.

Inhalte:• Welche Niederlassungs- und Kooperationsmöglich-

keiten sind möglich?• Welche Auswirkungen haben diese Arbeitszeitmo-

delle auf mein Honorar?• Welche Entlastungsmöglichkeiten, z. B. während der

Elternzeit, gibt es für mich in der Praxis?

Zielgruppe: Ärzte, PsychotherapeutenGruppengröße: 24 Teilnehmer maximalReferenten: Berater der KV HessenFortbildungspunkte: 4 sind beantragt

Termin:Mi, 23.09.15, 15.00 – 18.00 Uhr, Frankfurt (Kurs 1715)

Mi, 04.11.15, 15.00 – 18.00 Uhr, Rotenburg (Kurs 1748)

Veranstaltungsorte:KV Hessen, Georg-Voigt-Straße 15, 60325 Frankfurt am Main

BKK Akademie, Am Alten Feld 30, 36199 Rotenburg a. d. Fulda

Aus Erfassungsgründen benötigen wir Namen und Geburtsdaten

aller Teilnehmer.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Medical English for doctor-patient communication – Grundkurs

Die Zahl der Patienten, die kein Deutsch sprechen, wächst. Dies kann eine Herausforderung für Praxisin-haber sowie für Praxismitarbeiter sein. Englisch kann dann als „Brückensprache“ fungieren. Dies ist wichtig, um nicht nur die Beschwerden des Patienten zu verste-hen, sondern auch, um den Patienten gut zu beraten und zu behandeln. In dieser Veranstaltung haben Sie Gelegenheit, wichtige Begriffe und Formulierungen in Englisch zu hören und zu sprechen, um Ihre Kenntnis-se zu verbessern.

Inhalte:Sie lernen in Englisch …• wie Patienten ihre Beschwerden schildern• Fragen, um eine Anamnese zu erheben• Begriffe, um eine Diagnose mitzuteilen und Thera-

piealternativen zu erläutern• Empfehlungen zur Vorbeugung von Krankheiten zu

formulieren• Fragen des Patienten zu beantworten

Hinweis: Grundkenntnisse in Englisch sollten vorhanden sein. Bitte bringen Sie ein Deutsch-Englisch-Wörterbuch zur Veranstaltung mit.

Zielgruppe: ÄrzteGruppengröße: 16 Teilnehmer maximalReferent: Yvonne FordFortbildungspunkte: 10 sind beantragtTeilnahmegebühr: 200,00 €

Termin: Sa, 26.09.15, 09.00 – 17.00 Uhr (Kurs 1718) Veranstaltungsorte: KV Hessen, Georg-Voigt-Straße 15, 60325 Frankfurt am Main

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aller Teilnehmer.

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IMPRESSUM

Herausgeber (V.i.S.d.P.)Kassenärztliche Vereinigung Hessen, vertreten durch den Vorstand

RedaktionKarl Matthias Roth, Katharina Sauerbier

Kontakt zur RedaktionKassenärztliche Vereinigung Hessen

Redaktion Auf den PUNKT.

Georg-Voigt-Straße 15

60325 Frankfurt

T. 069 79502-467

F. 069 79502-501

E. [email protected]

GrafikJudith Scherer,

Sarah Hänsch (Media Cologne Kommunikationsmedien GmbH)

DruckMedia Cologne Kommunikationsmedien GmbH

Bildnachweisprivat: S. 15, S. 20

Ramirez: S. 3, 9, 27,

Scherer: S. 10, 11, 22, 24/25;

Fotolia:

Titel © arhat; S. 6 © vege; S. 8 © Andreas P; S. 13 © Andrey Popov;

S. 16 © siriratsavett88; S. 18 © iMAGINE (bearbeitet), S. 28 © rdnzl;

S. 32/33 © Robert Kneschke; S. 36/37 © Andreas P; S. 38/39 © foto-

gestoeber; S. 40/41 © Miriam Dörr, S. 42 © Kzenon

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Bezugspreis:Auf den PUNKT. erhalten alle hessischen Vertragsärzte und -psychothera-peuten im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.

Der Bezugspreis ist mit der Verwaltungskostenumlage abgegolten.

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Fortbildung T. 06151 158-414 F. 06151 158-517 E. [email protected]

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erscheint wieder Mitte Oktober.

www.kvhessen.de/aufdenpunkt_2015

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