sb energie 2016 neu - statistik.sachsen.de · erneuerbare energien in sachsen - ausgabe 2016...
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Inhaltsverzeichnis
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Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Erneuerbare Energien im Freistaat Sachsen – Struktur und Entwicklung 3Ein Blick zurück 4Entwicklung des Einsatzes erneuerbarer Energien in Sachsen seit 1990 6Stromerzeugung 8Wasserkraft 11Windkraft 12Photovoltaik 13Biomasse, Biogas, biogene Abfälle 14Eckdaten 17Satellitenbilanz 18Literaturhinweise 20Bildquellennachweis 20
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildungen Seite
Abb. 1 Primärenergieverbrauch (PEV) der erneuerbaren Energien insgesamt und Anteil am PEV insgesamt 1990 bis 2014 6Abb. 2 Primärenergieverbrauch der erneuerbaren Energien 2007 bis 2014 nach Energieträgern 7Abb. 3 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) und Anteil an der Bruttostromerzeugung insgesamt 1990 bis 2014 8Abb. 4 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland und Sachsen im Mittel der Jahre 2010 bis 2014 10Abb. 5 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland, Sachsen und ausgewählten Ländern 2013 10 nach Energieträgern 10Abb. 6 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien insgesamt und darunter aus Wasserkraft 1990 bis 2014 11Abb. 7 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien insgesamt und darunter aus Windenergie 1990 bis 2014 12Abb. 8 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien insgesamt und darunter aus Photovoltaik 1990 bis 2014 13Abb. 9 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien insgesamt und darunter aus Biomasse 1990 bis 2014 14
Tabellen
Tab. 1 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Sachsen 2002 bis 2014 9Tab. 2 Bruttostromerzeugung aus fester und flüssiger Biomasse, Bio-, Klär- und Deponiegas in Sachsen 2002 bis 2014 15Tab. 3 Eckdaten zu erneuerbaren Energien 2007 bis 2014 17Tab. 4 Satellitenbilanz der erneuerbaren Energieträger 18
IndervorliegendenVeröffentlichung„Statistischbetrachtet“wirdausderSichtderEnergiebilanzierungderEinsatzerneuerbarerEnergieninsgesamtundimHinblickaufdieStromerzeugungdargestellt.DerHinweisaufdieEnergiebilanzierungunter-streichtdieGesamtsicht,dasheißt,esistzumBeispielunerheblich,obeinEnergie-trägervomErneuerbare-Energien-Gesetzbetroffenist,odernicht(Klärschlamm,biogenerAbfall).
DieGesamtsichtwirdamIndikator„AnteilerneuerbarerEnergienamPrimärenergie-verbrauch“festgemacht.BeiderStromerzeugungistesderIndikator„Anteilerneuer-barerEnergienanderBruttostromerzeugung“.
AusgewählteEnergieträgerwerdengesondertbetrachtet(Wasserkraft,Windkraft,Photovoltaik,Biomasse),siehabendiegrößtewirtschaftlicheBedeutung.EinenÜber-blickzuallenerneuerbarenEnergieträgernunddamitauchzudenenmitgeringererwirtschaftlicherBedeutunggewährtdieSatellitenbilanzdererneuerbarenEnergieträ-ger2014.DiedargestellteEckdatentabelleenthältzusätzlicheIndikatoren,aufdieimTextnichtextraBezuggenommenwerdenkonnte.DieDatenfür2014sindteilweisenochvorläufig.
Erneuerbare Energien im Freistaat SachsenStrukturundEntwicklung
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Erneuerbare Energieträger in der Vergangenheit Die Verwendung erneuerbarer oder regene-rativer Energieträger durch den wirtschaf-tenden Menschen stellt grundsätzlich nichts Neues dar. Im Gegenteil, bis zu Beginn der Neuzeit überwogen sie sogar.
Wasser und WindMan denke an die Verwendung des Wassers und Windes zum Betreiben unterschiedli-cher Mühlen oder ähnlicher Einrichtungen, z. B. Poch- oder Stampfwerke bzw. Hammer-werke. In den Fluss- und Seemarschen dienten
Wasser und Wind zur Wasserhaltung in den Niederungsbereichen. Im sächsischen Raum war speziell das Was-ser der entscheidende Energieträger für den Betrieb von frühneuzeitlichen Bergwerken. Das betraf nicht nur die Förderung der ge-wonnen Erze aus den Bergwerken, bzw. die Förderung von diversen Materialien in die Bergwerke hinein, sondern ganz besonders die Wasserhaltung in den Bergwerken selbst. Das Vordringen in gewisse Tiefen war nur möglich, indem man das zufließende Wasser aus den Bergwerken herausbekam. Die jewei-ligen technischen Gegebenheiten haben das Vordringen des Bergbaus in größere Tiefen
zeitweise verhindert bzw. so lange verzögert, bis der technische Fortschritt eine neue Mög-lichkeit hervorbrachte.Da am Ort des Bergbaus nicht immer ausrei-chend Wasser zur Verfügung stand, wurde es teilweise über kürzere oder weitere Strecken herangeführt. Ein Beispiel stellt die Freiberger Revierwasserlaufanstalt dar, ein System von künstlichen und natürlichen Gewässern, über das Wasser von den oberen Lagen des Erz-gebirges bis in den Freiberger Raum geleitet wurde. Dieses Wasserversorgungssystem wurde nach und nach bis in immer höhere Lagen des Erzgebirges erweitert. Schließlich wurde
Ein Blick zurück
Bild 1: Bockwindmühle Kottmar
Bild 2: Zschoner Mühle (Stadt Dresden), wieder funktionsfähige Getreidemühle, erste urkundliche Erwähnung 1570, bis 1917 in Betrieb, bis 1950 Gastwirtschaft, ab 1985 Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten
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das Flussgebiet der Freiberger Mulde verlas-sen und Wasser aus dem Einzugsgebiet der Flöha über die Wasserscheide bewegt. Weni-ger ausgedehnte Wasserleitungssysteme gab es auch in anderen Teilen Sachsens.
Holz Neben Wasser und Wind stellte das Holz in all seinen Formen einen wesentlichen Ener-gieträger dar. Es diente sowohl zur Wärme-gewinnung (Heizen, Kochen, Erhitzen diverser Materialien zu handwerklichen Tätigkeiten u. a.) als auch als Lichtspender. Mit der zu-nehmenden räumlichen Konzentration der Menschen, das heißt mit der Entwicklung von Städten, trat in ihrer Umgebung nicht selten ein Holzmangel auf. Brennholz musste aus weiter entfernten Gebieten herangeschafft werden. In Sachsen lieferten die höheren Gebirgslagen Holz, das über die Flüsse in das Tiefland geflößt wurde. So zeugt der Ortsna-me „Floßmühle“ – heute ein Ortsteil der Ge-meinde Grünhainichen im Flöhatal – davon, dass hier das über die Flöha geflößte Holz
zum Trocknen gelagert wurde, um dann auf dem Landweg ins Freiberger Bergrevier weiter transportiert zu werden.Die Stadt Leipzig wurde über die Elsterflöße mit Scheitholz aus dem oberen Vogtland ver-sorgt. Das war ein Prozess, der insgesamt drei
Jahre dauerte, genügend Wasser in den Floß-kanälen und in der Weißen Elster immer vor-ausgesetzt. Der Ausgangspunkt dieser Flöße lag im Einzugsgebiet der Zwickauer Mulde bei Muldenberg. Floßkanäle überwanden die Wasserscheide zur Göltzsch im Einzugsgebiet der Weißen Elster. In Leipzig bezeichnet der Name „Floßplatz“ den ehemaligen Endpunkt der Elsterflöße, wo das Holz gelagert und ge-trocknet wurde. Durch die Erzeugung von Holzkohle wurde der Heizwert des Holzes erhöht. Das heißt, man erreichte damit höhere Temperaturen, was für eine ganze Reihe von Produktionen notwendig war. Außerdem verringerte sich bei der Holzkohle im Vergleich zur entspre-chenden Holzmenge mit gleichem Heizwert die zu transportierende Menge erheblich (Ge-wichts- und Volumenreduzierung).
Bild 3: Flößen von Scheitholz im Floßgraben bei Muldenberg im Vogtland (Schauflößen)
Bild 4: Hammerwerk Frohnauer Hammer (Stadt Annaberg-Buchholz), urkundlich erwähnt seit dem 15. Jh., seit 1657 Eisenhammer in seiner heutigen Gestalt
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Ausgangssituation der Entwicklung 1990Zu Beginn des Analysezeitraumes 1990 wur-de als erneuerbarer Energieträger fast aus-schließlich die Wasserkraft genutzt. Es gab eine ganze Reihe von Wasserkraftwerken, wobei die Gewinnung von Strom auch mit an-deren Zielen gekoppelt sein konnte: Trinkwas-serbevorratung und Hochwasserschutz. Seit 1914 ist zum Beispiel eine Wasserkraftanlage an der Talsperre Klingenberg an der Wilden Weißeritz in Betrieb. Es existieren aber auch Laufwasserkraftwerke ohne Talsperren, wo das fließende Wasser unmittelbar genutzt wird. Außer den Laufwasserkraftwerken entstanden in Sachsen auch Pumpspeicher-werke. Neben den großen Wasserkraftwerken
gab und gibt es noch viele kleinere mit über-wiegend örtlicher Bedeutung. Andere erneuerbare Energieträger spielten anfangs eine untergeordnete Rolle. Außer-dem hatte zu dieser Zeit die Tatsache eines mit Holz geheizten Küchenherdes keinesfalls einen besonders fortschrittlichen Anstrich.
Wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien 1990 lag der Anteil der erneuerbaren Energi-en am Primärenergieverbrauch bei lediglich 0,1 Prozent. Im folgenden Jahrzehnt erhöh-te sich der Anteil nur sehr allmählich. 2002 wurde die Ein-Prozent-Marke erreicht.
In den darauffolgenden fünf Jahren bis 2007 stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch schneller, wie am steilen Anstieg der roten Kurve in der Abbildung 1 deutlich zu erkennen ist, und überschritt 2007 die Fünf-Prozent-Marke. Bis zuletzt (2014) erhöhte sich der Anteil auf 8,7 Prozent, wobei sich das jährliche Zuwachstempo wieder etwas verlangsamte.2014 erreichte der Primärenergieverbrauch der erneuerbaren Energien eine Größenord-nung von rund 53 600 Terajoule (TJ). Um sich eine Vorstellung von der Größe dieser Energiemenge zu machen: gut doppelt so viel Energie wurde 2014 in den Haushalten Sachsens insgesamt verbraucht.
Entwicklung des Einsatzes erneuerbarer Energien in Sachsen seit 1990
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10 000
20 000
30 000
40 000
50 000
60 000
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
TJ Prozent
Abb. 1 Primärenergieverbrauch (PEV) der erneuerbaren Energien insgesamt und Anteil am PEV insgeamt 1990 bis 2014
Quelle: Energiebilanzen Sachsen, 2014 - vorläufige Daten
Insgesamt
Anteil amPEV insgeamt
Abb1_PEV_EE_1990-2014_e01_ 2014_vorl.xlsx
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Weitere erneuerbare Energien gewinnen an Bedeutung
Die Abbildung 2 zeigt den Mix der erneuer-baren Energien im Freistaat Sachsen für die letzten acht Jahre. Die traditionelle Wasser-kraft hat nur noch eine sehr geringe Bedeu-tung. Die Windenergie hat die Wasserkraft inzwischen weit überflügelt. 2001 war der Primärenergieverbrauch aus Windenergie gut doppelt so hoch, wie der aus Wasser-kraft, in den Jahren von 2007 bis 2014 war er zwischen rund fünf und acht Mal so hoch, jeweils abhängig vom Wasser- und Wind-dargebot.Die Biomasse entwickelte sich zum dominie-renden Energieträger unter den erneuerbaren Energien. In der Abbildung 2 sind feste und flüssige biogene Stoffe, die biogenen Kraft-stoffe, Klärschlamm und der biogene Anteil am Abfall zusammengefasst. Die Aufteilung im Einzelnen kann der Satellitenbilanz der erneuerbaren Energieträger am Ende des Heftes entnommen werden. Auf die festen
biogenen Stoffe entfiel 2014 ein Primärener-gieverbrauch von reichlich 21 000 Terajoule (TJ). Das entspricht einem Anteil von rund drei Vierteln am Primärenergieverbrauch an Biomasse.Aus Biogas resultierte 2007 ein Primärener-gieverbrauch von rund 4 200 TJ. Bis 2014 hat sich der Wert bis auf rund 10 500 TJ mehr als verdoppelt. Biogas entsteht aus der Vergä-rung pflanzlicher Rohstoffe (Pflanzenabfälle, aber auch extra dafür angebaute Pflanzen wie Mais) und wird zum größten Teil zur Ge-winnung von Strom und Wärme eingesetzt. Ein geringer Teil wird inzwischen in einer Qualität aufbereitet, so dass er dem Erdgas beigemischt werden kann. Die Nutzung der Sonnenenergie erfolgt auf zwei Wegen. In Form der Solarthermie wird Sonnenstrahlung in Wärme umgewandelt. Über Photovoltaikanlagen wird aus Son-nenenergie Strom erzeugt. Im Jahr 2007 lag der Primärenergieverbrauch aus Sonnen-energie zusammen bei knapp 500 TJ. Bis 2014 hat sich dieser Wert auf nicht ganz 6 200 TJ
erhöht. Das entspricht einer Steigerung um das Zwölffache. Besonders in jüngster Zeit hat sich der Primärenergieverbrauch aus Solarthermie und Photovoltaik stark erhöht. Klärgas und Deponiegas sind unter den erneuerbaren Energien von abnehmender Bedeutung. Beim Aufkommen an Klärgas ist in Sachsen nicht mit einer Zunahme zu rech-nen. Die vorhandenen Kapazitäten bei den Kläranlagen werden kaum erweitert. Beim Deponiegas wird im Allgemeinen ebenfalls von einem langfristig rückläufigen Aufkom-men ausgegangen. Eine weitere erneuerbare Energie ist die Umweltwärme. Auch hier war 2007 noch kein nennenswertes Aufkommen vorhanden. 2014 lag der Primärenergieverbrauch aus Umwelt-wärme bei knapp 1 600 TJ. Über Wärmepum-pen wird die Erdwärme der oberen Erdschichten genutzt. Tiefenwärmenutzung (Geothermie) spielt in Sachsen gegenwärtig keine Rolle.
0
5 000
10 000
15 000
20 000
25 000
30 000
35 000
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
TJ
1) ab 2007 einschließlich Klärschlamm und biogene AbfälleQuelle: Energiebilanzen Sachsen, 2014 - vorläufige Daten
Abb. 2 Primärenergieverbrauch der erneuerbaren Energien 2007 bis 2014 nach Energieträgern
Wasserkraft
Windenergie
Biomasse 1)
Biogas
Solarenergie,Photovoltaik
Sonstige
Klärgas,Deponiegas
Abb2_PEV_EE_ 2007-2014_nach ET_e01- 2014_vorl.xlsx
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Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren EnergienDie Bruttostromerzeugung in Sachsen insge-samt schwankte im Zeitraum seit 1990 um eine Größe von rund 35 000 Gigawattstun-den (GWh). In den Jahren 1997 bis 2000 gab es eine Absenkung, da eine Reihe von Kraft-werken zeitweise außer Betrieb war (Revisi-onen). Zuletzt (2013 und 2014) erreichte sie knapp 43 000 GWh.Der Zuwachs der Stromerzeugung aus er-neuerbaren Energien führte zur wichtigsten Strukturverschiebung bei der Stromerzeu-gung in Sachsen. Die aus erneuerbaren Ener-gien gewonnene Strommenge erreichte 2014 eine Größenordnung von 5 039 GWh. Der Anteil der erneuerbaren an der Bruttostrom-erzeugung Sachsens lag 2014 demzufolge
bei 11,8 Prozent, in Deutschland insgesamt waren es 25,9 Prozent. Für andere Bundes-länder sind die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien günstiger. Bayern und Baden-Württemberg zum Beispiel verfügen über beträchtliche Kapazitäten zur Strom-gewinnung aus Laufwasser (vgl. Abb. 5). Im norddeutschen Küstengebiet wiederum lässt das Winddargebot größere Windkraftwerks-kapazitäten zu.
Entwicklung seit 1990Bis Ende der 1990er Jahre lag die Brutto-stromerzeugung aus erneuerbaren Energi-en in einer Größenordnung unter 500 GWh. Damit war deren Anteil an der Bruttostrom-erzeugung insgesamt sehr niedrig. In den
Folgejahren stieg die aus erneuerbaren Energien gewonnene Strommenge stetig an. Schwankungen in den Zuwachsraten gehen häufig auf die Windkraft zurück. So ist von 2003 zu 2004 und 2006 zu 2007 die Strom-erzeugung aus Windkraft deutlich gestiegen. Im Gegenzug bremsen schlechte Windjahre wie 2009, 2010 und 2013 die Entwicklung insgesamt ab. 2011 und 2012 hat sich die Bruttostromerzeugung durch Photovoltaik drastisch erhöht. Hierbei haben Vorweg-nahmeeffekte eine Rolle gespielt, die durch die Diskussion um die Absenkung der Ein-speisevergütungen verursacht wurden. Zu-letzt (2013 und 2014) hat sich die Zunahme deutlich verringert.
Stromerzeugung
0
1 000
2 000
3 000
4 000
5 000
6 000
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
GWh Prozent
Abb. 3 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) und Anteil an der Bruttostromerzeugung insgesamt 1990 bis 2014
Klärgas,Deponiegas
Photovoltaik
Biogas
Biomasse1)
Windenergie
Wasserkraft
Anteil EE an derBruttostromerzeu-gung insgesamt
1) ab 2006 einschließlich Klärschlamm und biogene AbfälleQuelle: Energiebilanzen Sachsen
Abb3_Bruttostromerzeugung_EE_ 1990-2014_Anteil_e01.xlsx
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Insgesamt
LeistungStrom-
erzeugungLeistung1)
Strom-
erzeugungLeistung
Strom-
erzeugungLeistung
Strom-
erzeugung
Strom-
erzeugung
MW GWh MW GWh MW GWh MW GWh GWh
2002 439 3)531,3 740 253 77,0 277 693 3,0 2 59 36,6 126 1 145
2003 667 658,8 816 267 78,0 171 867 4,0 3 94 73,2 224 1 214
2004 708 706,5 1 133 254 72,9 268 1 344 14,3 7 110 96,2 387 1 795
2005 727 747,8 1 155 262 79,8 299 2 246 27,2 16 138 92,6 511 1 982
2006 750 788,9 1 261 265 79,8 237 3 606 49,9 44 185 142,4 658 2 200
2007 771 826,4 1 548 283 82,2 324 5 626 92,7 59 275 177,7 921 2 851
2008 778 845,0 1 457 283 82,2 261 7 642 166,8 111 314 192,4 1 074 2 904
2009 810 912,8 1 363 284 84,3 275 10 976 289,9 197 348 213,7 1 175 3 009
2010 832 962,7 1 336 287 88,0 325 15 725 509,9 337 372 233,3 1 235 3 232
2011 847 988,8 1 653 303 88,8 269 20 777 764,3 645 437 236,5 1 398 3 965
2012 861 1 030,9 1 716 313 94,6 239 26 666 1 178,9 955 474 259,9 1 489 4 400
2013 874 1 057,0 1 559 314 93,4 315 29 625 1 381,8 1 180 482 280,7 1 676 4 730
2014 899 1 101,9 1 577 314 92,8 195 32 250 1 452,0 1 418 492 299,4 1 850 5 039
Jahr
Windenergie Wasserkraft Photovoltaik
Tab. 1 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Sachsen 2002 bis 2014
Biomasse/ -gas2)
Anzahl
der
Anlagen
Anzahl
der
Anlagen1)
Anzahl
der
Anlagen
Anzahl
der
Anlagen
Quelle: Energiebilanzen Sachsen
1) Anlagen, die ins Netz der Energieversorgungsunternehmen (EVU) einspeisen.
2) einschließlich Deponiegas, Klärgas; ohne Biotreibstoffe; ab 2006 einschließlich Klärschlamm und biogene Abfälle
3) Anzahl der Einspeiseverträge, nicht der Windenergieanlagen; ab 2003 der tatsächlich vorhandenen Anlagen
4) strukturbedingter Rückgang durch Abschaltung einer Anlage
4)
Tab1_Bruttostromerzeugung EE _ 2014_endgültig_e1.xlsx
Bild 5: Biogasanlage und Photovoltaikanlage Haßlau (Stadt Roßwein) an der A 14 (DREWAG), erbaut 2012
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StrommixDie Abbildung 4 macht deutlich, dass sich der Strommix Sachsens bei den erneuerba-ren Energien von dem Deutschlands unter-scheidet. Die Wasserkraft hat in Deutsch-land im Mittel der Jahre 2010 bis 2014 einen Anteil von rund 15 Prozent, mehr als doppelt so hoch wie der Anteil in Sachsen von gut sechs Prozent. Der Anteil der Windenergie an der Bruttostromerzeugung lag im glei-chen Zeitraum in Sachsen mit 37 Prozent knapp über dem deutschlandweiten Anteil von 36 Prozent. Bei der Stromgewinnung mit Photovoltaik erreichte Sachsen einen Anteil von 21 Prozent, in Deutschland waren es gut 18 Prozent. Und auch bei der Biomasse (ein-schließlich kleinerer Anteile anderer erneu-erbarer Energien) lag der Anteil in Sachsen mit rund 36 Prozent leicht über dem bundes-deutschen Durchschnitt von 31 Prozent.
Bundesländer im VergleichDie Abbildung 5 zeigt, dass sich die Struk-tur der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in den einzelnen Bundesländern
unterscheidet. Die Struktur in Sachsen ist am ehesten noch mit der in Thüringen oder auch Hessen vergleichbar, wobei in Hessen die Photovoltaik einen größeren Anteil hat.
0 20 40 60 80 100
Deutschland
Sachsen
Thüringen
Schleswig-Holstein
Sachsen-Anhalt
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Niedersachsen
Mecklenburg-Vorpom.
Hessen
Brandenburg
Bayern
Baden-Württemberg
Prozent
Abb. 5 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland, Sachsen und ausgewählten Ländern 20131)
nach Energieträgern
Photovoltaik
Biomasse 2)
Windenergie
Wasserkraft
1) Für das Land Hessen sind zz. nur Daten von 2012 verfügbar2) einschließlich Biogas, Klär- und Deponiegas, Klärschlamm, biogene Abfälle und sonstige erneuerbare EnergienQuelle: LAK - Energiebilanzen, Stand 06/2016, Daten für Deutschland - AG Energiebilanzen, Stand 12/2015
Abb4_2-Bruttostromerzeugung_EE_Struktur_ausgew. Bundesländer_DE_SA2013_e01.xlsx
0
20
40
60
80
100
Deutschland Sachsen
Prozent
1) einschließlich Biogas, Klär- und Deponiegas, Klärschlamm, biogene Abfälle und sonstige erneuerbare EnergienQuelle: Energiebilanzen Sachsen, Daten für Deutschland - AG Energiebilanzen, Stand 12/2015
Photovoltaik
Biomasse 1)
Windenergie
Wasserkraft
Abb. 4 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland und
Sachsen im Mittel der Jahre 2010 bis 2014
Abb4_1_Bruttostromerzeugung_EE_Struktur_DE_SA_Mittel 2010bis2014_e01.xlsx
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Im Jahr 2014 gab es in Sachsen 314 Wasser-kraftanlagen, die in das Netz von Energie-versorgungsunternehmen einspeisten. Zwölf Anlagen haben eine Kapazität von 1 MW und mehr. Die größte Wasserkraftanlage ist seit 1929 in Kriebstein in Betrieb.Bis 1994 lag die Bruttostromerzeugung aus Wasserkraft in Sachsen unter 100 GWh. Die höchste Strommenge wurde 2010 mit 325 GWh erzeugt. Von Jahr zu Jahr liefert die Wasserkraft abhängig vom Wasser-dargebot schwankende Strommengen. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre waren es rund 275 GWh. Der Anteil der Wasserkraft an der Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien sank nahezu stetig und lag 2013 bei 6,7 Prozent und 2014 bei 3,9 Prozent.
0
1 500
3 000
4 500
6 000
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
GWh Prozent
Abb. 6 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien insgesamt und darunter aus Wasserkraft 1990 bis 2014
1) Lauf- und SpeicherwasserQuelle: Energiebilanzen Sachsen
Insgesamt
Anteil ausWasserkraft
Wasserkraft 1)
Abb5_Wasserkraft_2014_e01.xlsx
Bild 6: Wasserkraftwerk Mittweida an der Zschopau (enviaM), erbaut 1900
Wasserkraft
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Bis Anfang der 1990er Jahre wurde die Wind-energie in Sachsen nur individuell genutzt. Eine Einspeisung von Strom in das öffentli-che Netz wird in Sachsen seit 1994 im Rah-men der Energiebilanzierung erfasst. 2014 gab es in Sachsen 899 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1 102 MW. Bereits 1996 entfiel ein Viertel der Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf die Winden-ergie. 2003 wurde der höchste Anteil mit gut zwei Dritteln (67,2 Prozent) erreicht. Seither ist die Strommenge aus Windenergie zwar tendenziell steigend – 2012 betrug die ma-ximale Einspeisung 1 716 GWh, 2014 waren es 1 577 GWh –, der Anteil an der Brutto-stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist dagegen sinkend. Das ist auf den stär-
keren Ausbau von Kapazitäten bei anderen erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen.
Die Stromerzeugung durch Windkraftanlagen kann jährlich nicht unbeträchtlich schwanken.
Windkraft
0
1 500
3 000
4 500
6 000
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
GWh Prozent
Abb. 7 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien insgesamt und darunter aus Windenergie 1990 bis 2014
Insgesamt
Anteil ausWindenergie
Windenergie
Quelle: Energiebilanzen Sachsen
Abb6_Windenergie_2014_e01.xlsx
Bild 7: Windkraftanlagen bei Kamenz/Thonberg
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Die Nutzung der Sonnenenergie zur Stromer-zeugung durch Photovoltaik ist eine jüngere Quelle für erneuerbare Energien. In Sachsen wird sie seit dem Jahr 2001 in der Energie-bilanz erfasst. 2002 wurden 693 Photovol-taikanlagen gezählt, 2014 waren es 32 250, die zusammen eine Leistung von 1 452 MW hatten. Im Jahr 2008 wurde die Marke von 100 GWh Bruttostromerzeugung durch Pho-tovoltaik überschritten. Seither stieg dieser Wert stärker an. Im Jahr 2014 betrug die Bruttostromerzeugung durch Photovoltaik 1 418 GWh. Das entspricht einem Anteil an der Bruttostromerzeugung aus erneuerba-ren Energien von 28,1 Prozent. In den Jah-ren 2011 und 2012 war der Zuwachs bei der
Photovoltaik besonders stark. 2013 und 2014 waren die Zuwachsraten mit rund 20 Prozent
dagegen vergleichsweise moderat.
Photovoltaik
0
1 500
3 000
4 500
6 000
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
GWh Prozent
Abb. 8 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien insgesamt und darunter aus Photovoltaik 1990 bis 2014
Insgesamt
Anteil ausPhotovoltaik
Photovoltaik
Quelle: Energiebilanzen Sachsen
Abb8_Photovoltaik_2014_e01.xlsx
Bild 8: Photovoltaikanlagen in der Nähe des Flugplatzes Kamenz
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Gliederung der BiomasseUnter Biomasse werden unterschiedliche Stof-fe zusammengefasst. Feste Biomasse wird im Wesentlichen durch Holz und andere Pflan-zen gebildet. Feste Biomasse dient sowohl zur Wärmeerzeugung (Heizen) als auch zur Strom-erzeugung. Als flüssige Biomasse werden Produkte klassifiziert, die beim Einspritzen in den Verbrennungsprozess flüssig sind. Neben der Wärme- und Stromerzeugung, wie bei der festen Biomasse, kann flüssige Biomasse auch als Kraftstoff verwendet werden (Biodiesel, Bioethanol). Biogas entsteht in Biogasanlagen durch Vergärungsprozesse, wobei jegliche bio-tische Stoffe eingesetzt werden können, wie Gülle aber auch pflanzliches Material. Biogas dient dann wiederum der Wärme- und Strom-
gewinnung bzw. kann auch in das Gasversor-gungsnetz als Beimischung eingespeist wer-den. Die Qualität des Biogases wird durch den Methangehalt bestimmt.Von allen Abfällen (Hausmüll, Siedlungsabfäl-le), die in entsprechenden Anlagen verbrannt werden und wobei entweder Wärme oder Strom erzeugt wird, ist ein Teil als biogen klas-sifiziert. Jüngere Studien des Umweltbundes-amtes weisen hierfür einen Anteil von 50 Pro-zent aus. Auch Klärgas ist ein erneuerbarer Energie-träger. Es wird aber häufig in Zusammenstel-lungen nicht berücksichtigt, da es nicht der finanziellen Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unterliegt.
Deponiegas entsteht durch Fäulnisprozesse in Deponien. Je nach der Art der abgelagerten Stoffe kann die Zusammensetzung des Depo-niegases differieren.
Primärenergieverbrauch an BiomasseIm Jahr 2014 entfiel mehr als die Hälfte (54 Prozent) des Primärenergieverbrauchs an Biomasse auf die feste Biomasse. Sie dient in Sachsen sowohl der Strom- als auch Wär-meerzeugung. Ein Viertel (27 Prozent) entfiel auf Biogas und rund 12 Prozent waren bioge-ne Kraftstoffe. Der Anteil des Klärgases lag bei zwei Prozent, der des Deponiegases bei einem Prozent und der der flüssigen bioge-nen Stoffe bei einem halben Prozent.
Biomasse, Biogas, biogene Abfälle
0
1 500
3 000
4 500
6 000
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
GWh Prozent
Abb. 9 Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien insgesamt und darunter aus Biomasse 1990 bis 2014
Insgesamt
Anteil ausBiomasse
Biomasse1)
1) einschließlich Biogas, Klärschlamm und biogene AbfälleQuelle: Energiebilanzen Sachsen
Abb7_Biomasse_2014_e01.xlsx
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Stromerzeugung aus BiomasseDie Stromerzeugung aus Biomasse wird in Sachsen seit 1995 in der Energiebilanz er-fasst. Anfangs war der Wert sehr niedrig, im Jahr 2000 wurde die Grenze von 10 GWh überschritten, 2003 waren es bereits über 100 GWh und seit 2009 über 1 000 GWh. Im Jahr 2014 erreichte die Bruttostromer-zeugung aus Biomasse (einschließlich Biogas, Klärschlamm und biogene Abfälle) schließlich
1 763 GWh (siehe Abb. 9). Der Anteil der Bio-masse an der Bruttostromerzeugung aus er-neuerbaren Energien erreichte im Jahr 2000 mit 1,7 Prozent erstmals eine nennenswerte Größe. Seither stieg er kontinuierlich an und erreichte 2009 und 2010 die höchsten Anteile mit über 36 Prozent. Danach ist er wieder et-was zurückgegangen, 2014 betrug er 35 Pro-zent (vgl. Abb. 9).
Auf das Biogas entfiel 2014 mehr als die Hälf-te der Bruttostromerzeugung aus Biomasse und auf feste Biomasse rund 40 Prozent. In den Jahren 2007 bis 2010 spielte flüssige Bio-masse (vor allem Palmöl) eine gewisse Rolle bei der Stromerzeugung, bis 2013 hat sich ihre Bedeutung aber wieder stark verringert.
LeistungStromer-
zeugungLeistung
Stromer-
zeugungLeistung
Stromer-
zeugungLeistung
Stromer-
zeugungLeistung
Stromer-
zeugung
MW GWh MW GWh MW GWh MW GWh MW GWh
2002 6 21,8 57,4 4 0,5 0,1 25 4,1 21,2 6 1,6 2,8 18 8,6 44,1
2003 6 45,2 105,1 2 0,1 0,0 41 14,1 42,5 21 1,6 20,4 24 12,1 56,0
2004 10 67,7 236,2 3 0,8 0,2 47 12,1 60,6 23 1,8 23,3 27 13,7 67,0
2005 13 59,0 324,1 8 1,0 0,4 66 16,9 90,7 25 2,3 25,6 26 13,4 70,7
2006 14 79,0 446,3 27 10,5 5,1 93 36,6 117,0 26 2,5 27,7 25 13,8 61,8
2007 17 79,9 543,1 56 20,7 29,2 148 60,0 262,2 26 2,5 26,8 28 14,6 59,7
2008 17 79,9 543,4 87 32,2 47,0 155 63,6 398,8 27 2,4 28,5 28 14,3 56,5
2009 24 92,3 547,5 87 32,2 42,8 182 72,3 509,1 27 2,5 28,6 28 14,4 47,1
2010 24 106,8 601,9 87 32,2 44,3 208 79,5 523,5 27 2,5 28,6 26 12,3 36,4
2011 23 104,7 634,7 58 8,3 18,3 301 109,4 665,8 30 2,6 40,2 25 11,6 38,7
2012 25 100,9 582,8 56 7,1 9,9 338 137,9 815,3 30 2,6 48,4 25 11,4 32,7
2013 23 105,7 654,7 42 4,5 6,2 362 156,4 931,8 32 3,5 52,7 23 10,6 30,6
2014 24 107,8 697,8 21 3,1 14,1 394 175,6 1 050,9 33 3,0 56,1 20 10,0 31,2
Quelle: Energiebilanzen Sachsen
1) ab 2006 einschließlich Klärschlamm und biogene Abfälle
2) keine vollständige Erfassung von Leistungswerten der Anlagen
3) strukturbedingter Rückgang durch Abschaltung einer Anlage
Deponiegas
Anzahl
der
Anlagen
Tab. 2 Bruttostromerzeugung aus fester und flüssiger Biomasse, Bio-, Klär- und Deponiegas in Sachsen 2002 bis 2014
Jahr
Feste Biomasse1) Flüssige Biomasse Biogas Klärgas2)
Anzahl
der
Anlagen
Anzahl
der
Anlagen
Anzahl
der
Anlagen
Anzahl
der
Anlagen
3)
Tab2_Bruttostromerzeugung Biomasse _ 2014_e1.xlsx
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Aufbereitung von Holz Um Holz zur Wärme- und Stromerzeugung nutzen zu können, muss es aufbereitet wer-den. Die Holzaufbereitung lässt sich im We-sentlichen in drei Verarbeitungsstufen zur Holzverbrennung einteilen. Es wird unter-schieden zwischen Holzpellets, Hackgut oder Hackschnitzel sowie Stückholz (Scheitholz).Holzpellets werden in einem speziellen Fer-tigungsverfahren aus naturbelassenem Restholz (Säge-, Hobelspäne) der Holzver-arbeitungsindustrie unter hohem Druck mit natürlichen Stoffen als Bindemittel geformt und verdichtet. Bild 10 zeigt eine Aufberei-tungsanlage für Holzpellets u. a. Holzerzeug-nisse. Die Pellets können in einer Anlage zur Wärme- oder Stromgewinnung quasi halb- bzw. vollautomatisch verarbeitet werden. Hackgut oder Hackschnitzel ist dementge-gen ein maschinell zerkleinertes Holz mit und ohne Rinde mit einer maximalen Stücklänge von ca. 10 cm. Feinhackgut (Stückgrößen von ca. 3 cm) eignet sich sehr gut zur Wärmeer-zeugung in Kleinanlagen mit vollautomati-schem Betrieb.Das Stückholz (Scheitholz) wird als ein Meter langes Scheitholz oder zerkleinert als ofen-fertiges Stückholz in 25, 33 oder 50 cm Länge hergestellt. Es stammt meist direkt aus dem Wald und muss nach dem Schlagen ein bis zwei Jahre gelagert und getrocknet werden. Im Unterschied zu den beiden ersten Verar-beitungsstufen muss Scheitholz in gewissen zeitlichen Abständen per Hand in den Ofen gesteckt werden.
Bild 9: Holztransport im Wald
Bild 10 Herstellung von Hackschnitzeln
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Merkmal Einheit 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Primärenergieverbrauch (PEV) TJ 624 454 631 234 626 468 635 651 605 585 612 496 630 648 618 842
Primärenergieverbrauch (PEV)
erneuerbare Energien TJ 37 565 39 412 42 633 47 502 47 855 49 794 53 529 53 589
Anteil erneuerbare Energien
am Primärenergieverbrauch % 6,0 6,2 6,8 7,5 7,9 8,1 8,5 8,7
Bruttostromerzeugung GWh 37 037 35 420 36 548 37 431 37 201 38 978 42 738 42 853
Bruttostromerzeugung aus
erneuerbaren Energien GWh 2 851 2 904 3 009 3 232 3 965 4 400 4 730 5 039
Anteil erneuerbare Energien
an der Bruttostromerzeugung % 7,7 8,2 8,2 8,6 10,7 11,3 11,1 11,8
Bruttostromverbrauch GWh 24 744 24 208 22 807 23 697 23 551 23 947 23 817 23 881
Anteil erneuerbare Energien
am Bruttostromverbrauch % 11,5 12,0 13,2 13,6 16,8 18,4 19,9 21,1
Nettostromverbrauch GWh 20 477 20 165 18 857 19 355 19 582 19 583 19 224 19 394
Anteil erneuerbare Energien
am Nettostromverbrauch % 13,9 14,4 16,0 16,7 20,2 22,5 24,6 26,0
Bruttoendenergieverbrauch
(BEEV) insgesamt TJ 348 145 365 967 358 292 377 164 350 847 362 201 368 175 …
darunter
BEEV Strom TJ 56 292 54 144 49 714 51 617 53 276 52 864 52 966 …
BEEV Wärme und Kälte TJ 193 296 204 307 199 408 214 727 190 921 201 872 206 617 …
BEEV Verkehr TJ 89 768 88 338 87 046 87 452 85 162 84 768 85 563 …
Anteil erneuerbare Energien
am BEEV insgesamt % 7,9 7,6 8,2 9,1 10,1 10,5 11,0 x
Anteil erneuerbare Energien
am BEEV Strom % 18,2 19,3 21,8 22,5 26,8 30,0 32,2 x
Anteil erneuerbare Energien
am BEEV Wärme und Kälte % 5,6 6,0 6,9 8,3 8,8 8,6 9,3 x
Anteil erneuerbare Energien
am BEEV Verkehr % 6,9 5,8 5,3 5,6 5,3 5,5 5,0 x
Quelle: Energiebilanzen Sachsen, LAK- Energiebilanzen Stand: 12/2015, 2014 - vorläufige Daten
Tab. 3 Eckdaten zu erneuerbaren Energien 2007 bis 2014
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Tab. 4 Satellitenbilanz der erneuerbaren Energieträger 2014 (vorläufig)
ZeileWasser-
kraft
Wind-
energie
Photo-
voltaik
Solar-
thermie
Gewinnung im Inland 1 701 5 677 5 104 1 080
Bezüge 2
Bestandsentnahmen 3
Energieaufkommen im Inland 4 701 5 677 5 104 1 080
Lieferungen 5
Bestandsaufstockungen 6
Primärenergieverbrauch im Inland 7 701 5 677 5 104 1 080
Wärmekraftwerke der allg. Versorgung (Strom) ohne KWK 10
Wärmekraftwerke der allg. Versorgung (nur KWK) 11
Industriewärmekraftwerke (nur für Strom) 12
Wasserkraftwerke 14 701
Windkraft-, Photovoltaik und andere erneuerbare Anlagen 15 5 677 5 104
Heizwerke 16
Sonstige Energieerzeuger 19
Umwandlungseinsatz insgesamt 20 701 5 677 5 104
Umwandlungsausstoß insgesamt 33
Energieverbrauch im Umwandlungsbereich
insgesamt 40
Fackel- und Leitungsverluste 41
Energieangebot 42 1 080
Nichtenergetischer Verbrauch 43
Statistische Differenzen 44
Endenergieverbrauch 45 1 080
Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden,
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt76
Verkehr insgesamt 81
Haushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen 84 1 080
ENDENERGIE-
VERBRAUCH
Satellitenbilanz "Erneuerbare Energieträger" zur
Sächsischen Energiebilanz
für das Jahr 2014 (vorläufig)
UMWANDLUNGSBILANZ
TJ
PRIMÄR-
ENERGIEBILANZ
Satellitenbilanz2014_vorläufig.xls
Satellitenbilanz der erneuerbaren Energieträger
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Klär-
gas
Deponie-
gas
Bio-
gas
Feste
biogene
Stoffe
Flüssige
biogene
Stoffe
Biogene
Kraft-
stoffe
Biogener
Anteil d.
Abfalls
Klär-
schlamm
Umwelt-
wärme,
Geothermie
Erneuerbare
Energieträger
insgesamt
684 308 10 479 9 348 129 2 966 1 334 554 1 588 39 952
11 885 4 931 16 816
-
684 308 10 479 21 233 129 7 897 1 334 554 1 588 56 768
3 179 3 179
-
684 308 10 479 21 233 129 4 718 1 334 554 1 588 53 589
64 4 168 1 073 523 5 829
13 1 318 2 093 25 30 3 480
4 1 222 148 1 373
701
590 308 8 908 487 129 21 202
142 190 5 337
-
606 308 10 433 8 161 129 1 251 554 32 923
-
25 25
25 25
27 47 13 072 0 4 718 84 1 588 20 616
-
-
27 47 13 072 0 4 718 84 1 588 20 616
2747 3 724 0 84 106 3 987
4 421 4 421
9 348 297 1 482 12 207
TJ
Satellitenbilanz2014_vorläufig.xls
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Literaturhinweise:
Energiebilanzen Deutschlands: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.: http://www.ag-energiebilanzen.de/
Energiebilanzen des Freistaates Sachsen: http://www.energie.sachsen.de/3790.html
Energiedaten 2013. Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Dres-den 2016. http://www.energie.sachsen.de/download/energie/2016-Energiebericht_2013_MHB.pdf
Energiestatistik: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: http://www.statistik.sachsen.de/html/503.htm
Energie- und Klimaprogramm Sachsen 2012. Dresden 12. März 2013. http://www.smwa.sachsen.de/download/Massnahmenplan_Energie_und_Klimapro-gramm_Sachsen_2012_20130312.pdf
Länderarbeitskreis Energiebilanzen: http://www.lak-energiebilanzen.de/
Maßnahmeplan zum Energie- und Klimaprogramm Sachsen 2012. Dresden, 12. März 2013. http://www.smwa.sachsen.de/download/Massnahmenplan_Energie_und_Klimapro-gramm_Sachsen_2012_20130312.pdf
Oettel, A.: Zur Energiebilanzierung im Freistaat Sachsen. In: Statistik in Sachsen, 4/2007, S. 50 – 59. http://www.statistik.sachsen.de/download/300_Voe-Zeitschrift/2007_04_50-59_Oet-tel.pdf
Oettel, A., C. Barchmann: Zur Elektrizitätsversorgung in Sachsen 1991 bis 2007. In: Statistik in Sachsen, 4/2008, S. 13 – 20. http://www.statistik.sachsen.de/download/300_Voe-Zeitschrift/2008_04_13-20_Barch-mann.pdf
Statistisch betrachtet: Energieversorgung in Sachsen – Ausgabe 2015 Statistisches Landes-amt des Freistaates Sachsen, Kamenz, 2015.
Fotonachweise
Bild 1: Bernd Dreßler
Bild 2: Kulturverein Zschoner Mühle e.V.
Bild 3: Vogtländischer Flößerverein Mulden-berg e.V.
Bild 4: Bernd Schreiter, Arnsfeld
Bild 5: Peter Schubert (für DREWAG)
Bild 6: enviaM/Michael Setzpfand
Bild 7: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, C. Barchmann
Bild 8: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, C. Barchmann
Bild 9: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, H. Schwede
Bild 10: Holzhandel Neu–Amerika
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Weitere Publikationen zum Thema:Statistisch betrachtet. Energieversorgung in Sachsen – Ausgabe 2015,Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen. Kamenz 2015.
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Herausgeber:Statistisches Landesamt des Freistaates SachsenRedaktion:Statistisches Landesamt des Freistaates SachsenGestaltung und Satz:Statistisches Landesamt des Freistaates SachsenDruck:Staatsbetrieb Sächsische Informatik DiensteRedaktionsschluss:Dezember 2016Bezug:Diese Druckschrift kann kostenfrei bezogen werden bei:Statistisches Landesamt des Freistaates SachsenHausanschrift: Macherstraße 63, 01917 KamenzTelefon: +49 3578 33-1245Telefax: +49 3578 33-55 1245E-Mail: [email protected]
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