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Juli / August 15 SBFI NEWS SEFRI Informationen aus dem Staats- sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI

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Page 1: SBFI News Juli/August 15

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Juli / August 15SB

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Inhalt

In dieser Ausgabe

� Kampagne Berufsbildungsplus.ch

Profis kommen weiter 4

� World Skills 2015 in São Paolo

Junge Schweizer Berufsleute messen sich mit den Weltbesten 0 5

� Humanmedizinausbildung in der Schweiz

Inländisches Potenzial besser nutzen 6

� Chancengleichheit an Hochschulen

Internationaler Workshop in Bern 8

� Roadmap Forschungsinfrastrukturen 2015

Finanzierung von wichtigen Forschungsinfrastrukturen für Schweizer Forschung 9

� Drei neue Nationale Forschungsprogramme

Mehr wissen über Big Data, antimikrobielle Resistenz und die Versorgung im Gesundheitswesen 12

� Forschungs- und Innovationsinitiative EUREKA

30 Jahre EUREKA – Schweizer Vorsitzjahr erfolgreich beendet 13

� Internationale Beziehungen

Vielfältige Formen der bilateralen Forschungszusammenarbeit 14

� Europäischer Umweltsatellit Sentinel-2A gestartet

Auf Mission für die globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung 17

Lerne Elektonikerin, werde Elektroingenieurin – Profis kommen weiter: Mitte August startet die neue Dachkampagne der

Schweizer Berufsbildung. Mit einem neuen Claim, pfiffigen Slogans und markanten Bildkombinationen wird das Wesen

der Berufsbildung kompakt zusammengefasst und anschaulich kommuniziert. Ziel der Kampagne ist es, die Öffentlichkeit

für die Durchlässigkeit der Berufsbildung und deren vielfältige Karrieremöglichkeiten zu sensibilisieren. (Siehe Beitrag S. 4)

Kampagne: cr Basel

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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser

Der Bundesrat hat signalisiert, sich zusammen mit allen betroffenen Kreisen dem Dos-sier «Ausbildung von Ärzten» annehmen zu wollen. Tatsächlich herrscht hier erkann-ter Handlungsbedarf. Die Anzahl ausländischer Ärzte, die die Bewilligung für eine Tätigkeit in der Schweiz erhalten, ist jährlich höher als die Anzahl Schweizer Ärztinnen und Ärzte, die Studium und Ausbildung abschliessen. Darin ein migrationspolitisches Problem zu sehen, ist kaum opportun: Die ausländischen Ärztinnen und Ärzte machen nur einen Bruchteil der Zuwanderung in die Schweiz aus.

Demgegenüber läuft bildungspolitisch etwas falsch. Alljährlich möchten Tausende, in den meisten Fällen wohl geeignete junge Inländerinnen und Inländer das Medizinstu-dium aufnehmen – sie werden aber von einem Numerus Clausus abgehalten, der massgeblich mit den zu wenig zur Verfügung stehenden Plätzen für den klinischen Teil der Ausbildung begründet wird.

Welche Anzahl Ärzte in der Schweiz, nun «gesundheitspolitisch» argumentierend, die richtige ist, darüber divergieren die Meinungen; sie ist jetzt schon im Verhältnis zur Bevölkerung eine der höchsten weltweit. Ungeachtet dessen ist die Bildungspolitik kaum dazu da oder geeignet, die schlecht voraussehbaren Bedürfnisse von Wirtschaft und Gesellschaft präventiv zu befriedigen. Anderseits kann die offensichtliche Nach-frage nach inländischen Ausbildungsplätzen für Ärzte von niemandem wegdiskutiert werden.

Wie das Problem nun konkret angegangen werden soll, dazu Aussagen zu machen, ist noch zu früh. Doch tun wir gut daran, von einem im Bildungs-, Forschungs- und Innovationsbereich bewährten Prinzip auszugehen, nämlich von jenem eines klugen Gleichgewichts zwischen Konkurrenz und Kooperation. Demnach ist es gerade auch angesichts der bisherigen Kostenentwicklung bei der Medizinerausbildung ange-bracht, die nun endlich entstandene Dynamik zu nutzen. Das ganze System kritisch überdenken und neuartige Lösungen und Kooperationen seriös prüfen, ist nicht nur ein Gebot des Wettbewerbs, sondern auch der Effizienz.

Mauro Dell’AmbrogioStaatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation

SBFI NEWS 6/15 l EDITORIAL

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Kampagne Berufsbildungplus.ch

Profis kommen weiterDie Dachkampagne der Schweizer Berufsbildung wird neu lanciert – mit einem neuen Claim, einem pfiffigen Slogan und markanten Bildkombinationen. Los geht es im August. Berufsbildungplus.ch ist eine Initiative von Bund, Kanto-nen und Organisationen der Arbeitswelt.

SBFI NEWS 6/15 l BERUFSBILDUNG

«Lerne Kauffrau, werde Marketingleite-rin»: Knapper kann man das Wesen der Berufsbildung nicht zusammenfassen. Wer eine berufliche Grundbildung ab-solviert, hat beste Aussichten auf eine erfolgreiche berufliche Laufbahn. Auf dieser Grundidee baut die neue Kampa-gne auf. Dabei kann die Wortkombina-tion «Lerne-Werde» vielfältig eingesetzt werden. Sie lässt sich auf alle Berufsfelder und auf sämtliche Bildungswege anwen-den. So ergeben sich Kombinationen wie «Lerne Landwirt, werde Wildhüter» (höhere Berufsbildung), «Lerne Elektro-nikerin, werde Elektroingenieurin» (Fach-hochschule) oder «Lerne Coiffeur, werde Biologe» (Universität). Die Durchlässigkeit des Systems kommt voll zur Geltung. Die

Kampagne wird einen Schwerpunkt auf Kombinationen mit der höheren Berufs-bildung legen.

Neuer Claim: Profis kommen weiterIllustriert werden die Slogans mit mar-kanten Bildern, welche für das jeweilige Berufspaar typisch sind und in ihrer Ge-genüberstellung Raum für feinen Humor lassen. Zusätzlich werden die Slogans mit einem neuen Claim unterlegt: Statt «Der Weg der Profis» heisst es neu «Profis kom-men weiter». Damit wird die Botschaft verdichtet und aktiv formuliert. Mit dem Wort «Profi» und der Beibehaltung des Logos (Pfeil und Schriftmarke) wird die Kontinuität zu den Vorgängerkampagnen sichergestellt.

Kampagnenstart: Mitte AugustDer Kampagnenstart erfolgt Mitte Au-gust. Dann kehren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der WorldSkills 2015 (siehe nebenstehenden Artikel) in die Schweiz zurück. Das erhöhte mediale In-teresse an der Berufsbildung bildet das ideale Umfeld für den nationalen Plaka-taushang (15 Sujets aus unterschiedlichen Berufsfeldern) und die Lancierung der neuen Website. Hinzu kommen flankie-rende Massnahmen. Das neue Kampag-nenkonzept ist auf fünf Jahre angelegt.

Berufsbildungsplus.ch ist eine Initiative von Bund, Kantonen und Organisationen

der Arbeitswelt und wird vom Staatsse-kretariat für Bildung, Forschung und In-novation (SBFI) umgesetzt. Die Kampagne wurde 2007 lanciert und seither mehr-mals aktualisiert.

KontaktGerda Lüthi, SBFIProjektverantwortliche Ressort Grundsatzfragen und Politik, Abteilung Bildungsgrundlagen +41 58 464 05 83 [email protected]

Weitere Informationen  www.berufsbildungplus.ch

Mitmachen

Kantone, Organisationen der Arbeits-welt und Unternehmen können zum Erfolg der Kampagne beitragen. Von der Kampagnen-Website können Banner, Inserate und andere Tools geladen und in die eigenen Kommu-nikationsmittel integriert werden. Für publikumswirksame Auftritte stehen kostenlos Messe- und Displaymateri-alien sowie Give-Aways bereit.

www.berufsbildungplus.ch › Verbundpartner › Mitmachen

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SBFI NEWS 6/15 l BERUFSBILDUNG

World Skills 2015 in São Paolo

Junge Schweizer Berufsleute messen sich mit den Weltbesten

Vom 11. bis am 16 August 2015 finden die internationalen Berufsweltmeisterschaften (WorldSkills Competitions) in São Paolo, Brasilien, statt. Damit wird der Grossanlass zum ersten Mal in einem südamerikanischen Land ausgetragen. Wiederum dabei ist eine starke Schweizer Delegation. Nebst den Wettkämpfen sind die WorldSkills auch eine sehr gute Plattform für Gespräche rund um die Berufsbildung.

Die WorldSkills Competitions finden alle zwei Jahre an wechselnden Austragungs-orten statt. Durchgeführt wird die Meis-terschaft von WorldSkills International, einer Trägerschaft, in der über 70 Natio-nen vertreten sind, darunter auch die Schweiz. In São Paulo werden Meister-schaften in 46 verschiedenen Berufen durchgeführt. Als Kandidatinnen und Kandidaten sind junge Berufsleute bis 22 Jahre zugelassen.

Starkes EngagementAuf Schweizer Seite koordiniert die Stif-tung «SwissSkills» Schweizermeister-schaften in über 60 Berufen und bereitet das WM-Team auf die internationale Be-rufsweltmeisterschaft vor. Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt tra-gen die Stiftung gemeinsam. Zuständig für die Selektion und Nomination von geeigneten Wettbewerbsteilnehmerinnen und Wettbewerbsteilnehmern sind die Organisationen der Arbeitswelt bezie-hungsweise die Berufsverbände. Je nach

Verband sind die Qualifikationsverfahren unterschiedlich.

Mitte August wird um Medaillen gekämpftAn den bevorstehenden 43. WorldSkills Competitions ist die Schweiz mit einer gut 90-köpfigen Delegation vertreten: 40 jun-ge Schweizer Berufsleute werden in 38 Berufen (die Landschaftsgärtner und die Automatiker je in einem Zweierteam) an den Wettkämpfen teilnehmen. Unter-stützt werden sie von 39 Expertinnen und Experten, die sich ebenfalls mit grossem Einsatz engagieren.

Auftakt zu den WorldSkills bildet ein Grossanlass am 11. August. Die eigentli-chen Wettkämpfe dauern vom 12. bis 15. August. Am 16. August erfolgen die Siegerehrungen und die Schlussfeier. Für die Schweizer Delegation findet nach ihrer Rückkehr am 19. August ein öffentlicher Willkommensanlass im Fernsehstudio 1 in Zürich statt.

Bei den vergangenen Austragungen der Berufsweltmeisterschaften brillierte das Schweizer Team mit jeweils herausragen-den Resultaten in der Nationenwertung: Es erreichte den 2. Rang 2009 in Calgary, den 3. Rang 2011 in London und wiede-rum den 2. Rang in Leipzig 2013. Die Schweiz war mit diesen Podestplätzen jeweils beste europäische Nation.

KontaktSandro StübiProjektverantwortlicher Ressort Inter- nationale Bildungsprojekte, Abteilung Bildungszusammenarbeit +41 58 465 13 71 [email protected]

Weitere InformationenBilder, Berichte, Tagebucheinträge der Teil-nehmenden – täglich aktuelle Berichter-stattung über das Geschehen an den WorldSkills:   www.swiss-skills.ch  www.facebook.com/swissskills  www.twitter.com/swissskills

Manuel Lipp aus Ruswil (Luzern) kämpft in São Paolo um den Weltmeistertitel im Beruf Carossier Spenglerei. Für die optimale Vorbereitung und Betreuung sorgt Expertin Diana Schlupp aus Schnottwil (Solothurn). Alle weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind auf www.swiss-skills.ch zu finden. Bild: SwissSkills

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Humanmedizinausbildung in der Schweiz

Inländisches Potenzial besser nutzen

Die Nachfrage nach Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz kann nur dank der Rekrutierung von ausländischem Personal gedeckt werden. Entsprechend liegt der Anteil an Ärztinnen und Ärzte mit ausländischem Abschluss bei rund einem Drittel. Mit der Annahme der Zuwanderungsinitiative im Februar 2014 hat diese Auslandabhängigkeit eine neue Bri-sanz erhalten. Der Bundesrat hat 2015 im Rahmen der Begleitmassnahmen zur Umsetzung von Artikel 121a BV (Steu-erung der Zuwanderung) und der Fachkräfteinitiative beschlossen, zusammen mit den Kantonen zu prüfen, wie eine weitere Erhöhung der Anzahl Studienabschlüsse im Bereich Humanmedizin erreicht werden kann. Lösungsansätze werden zurzeit diskutiert.

Das schweizerische Gesundheitssystem ist auf die Zuwanderung von Ärztinnen und Ärzten angewiesen: Im Jahr 2014 wurden in der Schweiz im Fachbereich Humanme-dizin insgesamt 924 eidgenössische Diplo-me erteilt und 2576 ausländische Diplome anerkannt. Der Anteil berufstätiger Ärz-tinnen und Ärzte in der Schweiz mit aus-ländischem Diplom beträgt gemäss dem

«Die Berufsweltmeisterschaften sind eine hervorragende Plattform für die Schweizer Berufsbildung»

Wie erklären Sie sich das in der Vergangenheit regelmässig sehr gute Abschneiden der Schweizer Delegation?Josef Widmer: Das Geheimnis steckt in unserer breit aufgestellten Berufsbildung. Heutzutage haben in allen Berufen talentierte Jugendliche die Chance, sich weiter zu entwickeln und Spitzenleistungen zu erbringen. Mit anderen Worten: Wer will, dem stehen in der Berufsbildung viele Türen offen. Ein weiteres Markenzeichen der Schweizer Berufsbildung ist der Umstand, dass an den WorldSkills sowohl Berufs-leute aus traditionellen handwerklichen Berufen an den Start gehen wie auch solche, die einen Beruf in der Hightech-Industrie, in der Informatik oder im Gesundheitswesen erlernt haben. Schliesslich ist bemerkenswert, dass unsere Teilnehmerinnen und Teil-nehmer im Grunde genommen eine ganz normale berufliche Grundbildung durch-laufen haben; also kein jahrelanges Spezialprogramm, wie dies in anderen Ländern der Fall ist.

Was erhoffen Sie sich von den diesjährigen Berufsweltmeisterschaften?Wir sind zusammen mit den Kantonen und den Organisationen der Arbeitswelt daran, die Chancen der Berufsbildung öffentlich besser darzustellen. Mit verschiedenen Massnahmen zeigen wir Jugendlichen, Eltern und der breiten Öffentlichkeit auf, dass die Berufsbildung eine solide Grundlage bietet und vielfältige Karriereperspektiven eröffnet. 2014 hatten wir mit den ersten zentral durchgeführten Schweizer Berufsmeisterschaften in Bern und dem internationalen Berufsbildungskongress in Winterthur dafür hervorragende Plattformen. Auch die diesjährigen Berufsweltmeisterschaften sollen die Berufsbildung öffentlichkeitswirksam zur Schau stellen. Um dies zu verstärken, führen wir im August einen nationalen Plakataushang der Berufsbildungskampagne «Berufsbildungplus.ch» durch.

Sie werden die Berufsmeisterschaften vor Ort in São Paolo verfolgen. Was sind Ihre Beweggründe dazu?Die Weltmeisterschaften haben sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Stelldichein entwickelt. Sie bieten eine ideale Gelegenheit, um sich mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Länder auszutauschen. Ich erhoffe mir, dass ich sowohl an offiziellen Veranstaltungen wie auch im Rahmen informeller Gespräche neue Erkenntnisse für unsere Arbeit hier in der Schweiz gewinnen kann. Auch geht es darum, Vertreterinnen und Vertretern anderer Länder unser Berufsbildungssystem vorzustellen und für die duale Berufsbildung Verständnis zu schaffen. Ich bin froh, dass wir vor Ort von swissnex Brasilien unterstützt werden.

Josef Widmer ist stellvertretender Direktor des SBFI. Er leitet unter anderem die Abteilungen in den Bereichen Berufsbildung und Bildungszusam-menarbeit.

Berufsverband der Schweizerischen Ärz-teschaft FMH rund 29 Prozent und nimmt laufend zu. Mit der Annahme der Zuwan-derungsinitiative und dem Artikel 121a der Bundesverfassung im Februar 2014 haben die Diskussionen um die wachsen-de Auslandabhängigkeit und die bessere Nutzung des inländischen Potenzials im Gesundheitsbereich zugenommen.

Massnahmen zur Erhöhung der An-zahl inländischer AbschlüsseDer Bundesrat hat bereits in der Vergan-genheit mehrmals unterstrichen, dass in der Aus- und Weiterbildung von Ärztin-nen und Ärzten Handlungsbedarf besteht. Die gesundheitspolitische Strategie «Ge-sundheit 2020» des Bundesrates führt als eines der Ziele die Ausbildung von

SBFI NEWS 6/15 l BERUFSBILDUNG

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SBFI NEWS 6/15 l HOCHSCHULEN

genügend und gut qualifiziertem Ge-sundheitspersonal auf. Die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten liegt in der Hoheit der Kantone. Diese sorgten als Träger der Universitäten in den letzten Jahren bereits für eine stetige Erhöhung der Anzahl Ausbildungsplätze in Human-medizin. Der Bund seinerseits hat im Rahmen der BFI-Botschaft 2013-2016 die Grundbeiträge erhöht und damit in seiner subsidiären Rolle auch zur Deckung der zusätzlichen Betriebskosten beigetragen. Zudem hat er in derselben Förderperiode ein Projekt zur Konsolidierung von Lehre und Forschung im Bereich medizinische Grundversorgung/Hausarztmedizin mit 3 Millionen Franken finanziert.

Koordinierte Unterstützung der universitären HochschulenBund und Kantone streben eine Erhöhung der Anzahl Masterabschlüsse von heute rund 800 auf 1200 bis 1300 Abschlüsse pro Jahr an. Weitere Anstrengungen sind deshalb notwendig. Der Bund möchte die universitären Hochschulen beim effizien-ten und nachhaltigen Ausbau der Ausbil-dungskapazitäten in der Humanmedizin neben der ordentlichen Grundfinanzie-rung auch projektorientiert unterstützen: Im Rahmen der Umsetzung der Fach-kräfteinitiative sowie der Begleitmassnah-men zur Zuwanderungsinitiative sieht der Bundesrat vor, für ein anreizorientiertes Programm zur nachhaltigen Erhöhung der Abschlusszahlen in Humanmedizin

Mit verschiedenen Massnahmen zur Erhöhung der Anzahl Studienabschlüsse in Humanmedizin und weiterer Massnahmen im Gesundheitssektor allgemein soll der Mangel an Ärztinnen und Ärzten, die in der Schweiz ausgebildet werden, verringert werden. Bild: Universitätsspital Zürich

personals weitergeführt werden. Neue integrierte Versorgungsmodelle streben eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten und Gesundheits-fachpersonen sowie eine Optimierung der Arbeits- und Kompetenzverteilung an. Zusätzlich bedarf es einer besseren Ausschöpfung des ausgebildeten Fach-kräftepotenzials sowie einer Erhöhung der Produktivität im Gesundheitssektor. In vielen Bereichen sind bereits Diskussi-onen und Arbeiten im Gang.

mit der BFI-Botschaft 2017-2020 den Kredit der projektgebundenen Beiträge um maximal 100 Millionen Franken aufzu-stocken. Bund und Kantone haben an der Sitzung des Hochschulrates der Schweize-rischen Hochschulkonferenz (SHK) Ende Mai 2015 beschlossen, ein entsprechen-des Sonderprogramm auszuarbeiten. Es soll Projekte von universitären Hochschu-len unterstützen, welche zu einer nach-gewiesenen und nachhaltigen Erhöhung der Anzahl Studienabschlüsse in der Hu-manmedizin führen. Das SBFI bereitet zurzeit gemeinsam mit swissuniversities und den Kantonen einen entsprechenden Programmentwurf vor, der noch in diesem Jahr im Hochschulrat der SHK diskutiert werden soll. Dieser wird auch zuständig für die Zusprechung der projektgebun-denen Beiträge sein. Es ist geplant, dem Parlament einen entsprechenden Finan-zierungsantrag für solche Massnahmen im Rahmen der BFI-Botschaft 2017-2020 zu unterbreiten.

Bedarf einer gesamtheitlichen StrategieFür eine bessere Nutzung des inländi-schen Potenzials ist aber nicht alleine der Ausbildungsbereich verantwortlich. Daher sollen parallel zu den in diesem Artikel beschriebenen Anstrengungen die laufenden Arbeiten in den Bereichen der medizinischen Grundversorgung, der bedarfsgerechten Weiterbildung und der Berufsprofile des Gesundheits-

KontaktAbteilung Hochschulen +41 58 462 96 96 [email protected]

Weitere Informationen  Fachkräfteinitiative: www.wbf.admin.ch/de/themen/bildung-forschung-innovation/fachkraefteinitiative/

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SBFI NEWS 6/15 l HOCHSCHULEN

Chancengleichheit an Hochschulen

Internationaler Workshop in Bern

Mitte Mai 2015 wurde im SBFI ein Workshop für das Gender-Projekt der Europäischen Kommission zur Förderung der Chancengleichheit im Hochschulbereich durchgeführt. Ziel des Treffens war, eine Auswahl an Fördermassnahmen und Indikatoren aus den Partnerländern für einen internationalen Massnahmenkatalog zu treffen, der vom SBFI in Zusam-menarbeit mit den Partnerländern erarbeitet wird.

Das Gender-ERA-Net-Projekt der Euro-päischen Kommission hat zum Ziel, die Chancengleichheit an den europäischen Hochschul- und Forschungsinstitutio-nen zu fördern und den Genderaspekt in die Forschung zu integrieren. Zehn Partnerländer, Frankreich, Irland, Kana-da, Norwegen, die Schweiz, Slowenien, Spanien, die USA, Grossbritannien und Zypern, vertreten durch Ministerien, na-tionale Forschungsagenturen und Orga-nisationen, sind Teil des Projekts.

Ein internationaler Massnahmenka-talog für ChancengleichheitUm die Chancengleichheit im europäi-schen Hochschul- und Forschungsraum weiterzuentwickeln und nachhaltig zu verankern, wird von den Teilnehmer-ländern des Gender-Net-Projekts ein Massnahmenkatalog mit Aktivitäten und Indikatoren zur Umsetzung von Förderprogrammen ausgearbeitet. Dazu werden nach einer ersten Erhebung geeignete Förderaktivitäten für Chan-cengleichheit selektioniert, die an den

Im Rahmen des Netzwerktreffens, an dem Vertreterinnen und Vertreter der zehn Partnerländer teilnahmen, wurden Erfahrungen ausgetauscht und konkrete Vorschläge und Verbesserungsmöglichkeiten zu den ver-schiedenen Förderprogrammen und -Initiativen für Chancengleichheit ausgearbeitet. Bild: SBFI

Hochschulen der zehn Partnerländer be-reits umgesetzt werden. Im Zentrum des Workshops in Bern, an dem Vertreterin-nen und Vertreter aller Mitgliedsländer teilnahmen, stand die Frage, wie und welche geeigneten Förderaktivitäten und Indikatoren für die internationale Implementierung ausgewählt werden können.

Ausarbeitung eines Koordinations-rahmens für transnationale Initiati-venDie Workshops boten Gelegenheit für die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse aus den vorhergehenden Projektschritten durch die Partnerländer. Zudem wurde deren Umsetzungspoten-zial für den europäischen Raum eruiert und darauf aufbauend die künftigen Projektaufgaben besprochen und koor-diniert.

Mit der Definition eines strategischen Rahmens für die Einbindung von trans-nationalen Aktivitäten und Programmen

in den europäischen Forschungsraum soll die Kohärenz der Genderpolitik ge-fördert werden.

Strukturwandel an Hochschulen zur Verbesserung der ChancengleichheitÜbergeordnetes Ziel des europäischen Gender-Net-Projekts ist die Modernisie-rung der Forschungsinstitutionen durch die Herbeiführung eines nachhaltigen Struktur- und Kulturwandels.

Handlungsbedarf besteht etwa im Be-reich der immer noch existierenden Bar-rieren bei der Anstellung, den Karrieren oder der Mobilität von Frauen im euro-päischen Wissenschaftssystem. Weite-re Herausforderungen sind das Fehlen von Frauen in Entscheidungspositionen (mehr als 50% der PhD-Absolventen sind Frauen, aber weniger als 20% sind in führenden Positionen tätig) sowie die bis heute marginale Integration der Genderdimension in den Forschungspro-grammen.

Die Sicherstellung von Chancengleichheit an Hochschulen und in der Forschung ist für die Schweiz zentral, etwa wenn inskünftig vermehrt auf inländisches Potenzial gesetzt werden soll oder im Kontext der internationalen Forschung wie zum Beispiel bei der Teilnahme am EU-Forschungsrahmenprogramm Hori-zon 2020.

KontaktYvonne Jänchen, SBFIProjektverantwortliche Ressort Grund- und Projektbeiträge, Abteilung Hoch-schulen +41 58 46 22928 [email protected]

Weitere Informationen  Gender-Net: http://www.gender-net.eu

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SBFI NEWS 6/15 l HOCHSCHULEN

Beispiele von Programmen für Chancengleichheit an Schweizer Hochschulen

Stay on track: Ein Programm der Universität Basel zur Entlastung von forschenden MütternDie Universität Basel bietet das Förderprogramm «Stay on track» an. Das Programm unterstützt promovierende werdende Mütter kurz vor und nach Geburt ihres Kin-des, indem verschiedene Entlastungen, insbesondere für administrative Aufgaben oder für die Lehrtätigkeit, angeboten werden. So bleibt den Promovierenden trotz Familie genügend Zeit für ihre Forschungsarbeit.

https://chancengleichheit.unibas.ch/service-und-arbeitsbereiche/stay-on-track/

Girls‘ Days an der Zürcher Hochschule für Angewandte WissenschaftenDie Girls’ Days – ein Projekt der ZHAW in Zusammenarbeit mit dem SBFI – die jedes Jahr an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften durchgeführt werden, ermöglichen Schülerinnen von Sekundarschulen, Fachmittelschulen und Gymnasien Einblick in geschlechteruntypische Berufsfelder, die auf Fachhochschul-niveau studiert werden können. Am diesjährigen Girls‘ Days erhielten die Schüle-rinnen etwa die Möglichkeit, in anwendungsorientierten Workshops die Berufe der Elektroingenieurin, der Informatikerin, der Umweltnaturwissenschaftlerin und der Chemikerin kennenzulernen.

http://www.zhaw.ch/de/zhaw/die-zhaw/gender/generationenbewusstsein/schnup-pertage/girlsdays.html

Roadmap Forschungsinfrastrukturen 2015

Finanzierung von wichtigen Forschungsinfrastrukturen für Schweizer Forschung

Ende Juni 2015 hat der Bundesrat den Bericht «Roadmap Forschungsinfrastrukturen 2015» des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation zur Kenntnis genommen. Die Roadmap ist ein strategisches Planungsinstrument für die Finanzierung von Forschungsinfrastrukturen, die für die hiesige Forschung von zentraler Bedeutung sind. Sie dient als Grundlage für die Erarbeitung der Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017-2020.

Die «Roadmap Forschungsinfrastrukturen 2015» liefert der Forschungsgemeinschaft und den betroffenen Entscheidungsträ-gern einen Überblick über neu geplante sowie über bestehende Forschungsin-frastrukturen (FIS). Sie bietet damit auch einen Ausblick auf die anstehenden In-vestitionen, die zur Entwicklung wichtiger Forschungsbereiche von gesamtschweize-rischem Interesse sind.

Vom Teilchenbeschleuniger über Hochleistungsrechner bis zu Daten-bankenDie Schweizer Forschung ist in allen Wissenschaftsdisziplinen auf exzellente Infrastrukturen angewiesen. Dazu zählen

etwa Grossforschungsanlagen wie Teil-chenbeschleuniger, Teleskope oder Mess-stationen, elektronische Infrastrukturen wie Hochleistungsrechner, Software oder digitale wissenschaftliche Informations-netze sowie Informations- und Servicein-frastrukturen wie Datenbanken, Archive oder Bibliotheken. Aufgrund der zuneh-menden Komplexität wächst die Bedeu-tung solcher Forschungsinfrastrukturen. Dies verlangt eine mittel- und langfris-tige Planung durch die finanzierenden Stellen, bei der nicht nur zwischen der Einrichtung neuer nationaler FIS und der möglichen Beteiligung an internationalen FIS sorgfältig abgewogen werden muss, sondern auch zwischen der Einrichtung

neuer FIS und der Weiterentwicklung beziehungsweise Weiterführung beste-hender FIS.

Die «Roadmap Forschungsinfrastruktu-ren 2015» wurde 2011 erstmals vom SBFI erstellt und nun im Hinblick auf die BFI-Botschaft 2017-2020 aktualisiert. Alle geplanten neuen Vorhaben wie auch die bestehenden FIS sind in den beiden An-hängen der Roadmap aufgeführt. Ziel ist eine kohärente Abstimmung zwischen na-tionaler und internationaler Forschungs-förderung gemäss dem gesetzlichen Auftrag des Forschungs- und Innovati-onsförderungsgesetzes (FIFG).

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SBFI NEWS 6/15 l FORSCHUNG

Subsidiäre Unterstützung durch den BundFür die Unterstützung und Finanzierung von FIS sind gemäss FIFG primär die Hoch-schulen bzw. deren Träger zuständig. Den Forschungsförderungsinstitutionen des Bundes (Schweizerischer Nationalfonds SNF, Akademien der Wissenschaften Schweiz) kommt insgesamt eine subsidiä-re Rolle zu. Der SNF etwa fördert FIS, die der Entwicklung von Fachgebieten in der Schweiz dienen und nicht in die Zustän-digkeit der Hochschulforschungsstätten oder des Bundes fallen. Die Akademien ihrerseits können Datensammlungen, Dokumentationssysteme, wissenschaft-liche Zeitschriften, Editionen oder ähnli-

koordinierten FIS (z.B. das CERN, die Europäische Südsternwarte ESO oder die Röntgenlaseranlage European XFEL) zuständig.

Neue FIS in allen Fachbereichen geplantDie in der Roadmap 2015 aufgeführten und von den zuständigen Stellen zur Realisierung empfohlenen neuen FIS widerspiegeln den Planungsstand Ende März 2015. Von den insgesamt 47 ein-gereichten Vorhaben wurden 23 durch die verantwortlichen Stellen zur weiteren Prüfung vorgeschlagen. Sie verteilen sich über alle Fachbereiche, wobei der MINT-Bereich die meisten Vorhaben ausweist.

Die vollumfängliche Realisierung dieser Forschungsinfrastrukturen würde für den Bund in der Förderperiode 2017-2020 Gesamtausgaben von rund 478 Mio. Franken zur Folge haben (ETH-Bereich 377 Mio.; Universitäten und Fachhoch-schulen: Projektgebundene Beiträge nach Hochschulförderungs- und -koordinati-onsgesetz HFKG 52 Mio., ausserhalb der Hochschulen angesiedelte Forschungsin-frastrukturen 49 Mio.).

Die Roadmap enthält jedoch keine Finan-zierungsentscheide und auch keine Ent-scheide zur Verteilung allfälliger Bundes-mittel auf Förderkredite der BFI-Botschaft, welche für die Realisierung von neuen FIS relevant sind. Die Entscheidung, ob und in welchem Umfang eine neue FIS umgesetzt wird, obliegt der jeweiligen Trägerinstitution (in der Regel den Hoch-schulen).

Blick auf die künftige erste Stufe des Freien-Elektronen-Röntgenlasers SwissFEL am Paul Scherrer Institut PSI. Am anderen Ende der rund 700 Meter langen Anlage werden sich die Strahllinien Aramis und Athos befinden, an denen Forscher aus Hochschulen und Industrie einzigartige Experimente durchführen können. Bild: Paul Scherrer Institut

che Einrichtungen unterstützen, welche der Entwicklung von Fachgebieten in der Schweiz dienen, die aber nicht in die För-derzuständigkeit des SNF oder der Hoch-schulforschungsstätten fallen oder direkt vom Bund unterstützt werden. Eine direk-te Unterstützung durch das SBFI erfolgt nur bei den Forschungsinfrastrukturen von nationaler Bedeutung (Art. 15 FIFG) oder internationalen Forschungseinrichtungen bzw. -organisationen (Art. 28).

Der Bund seinerseits ist für die subsidiä-re Förderung von Forschungsinfrastruk-turen von nationaler Bedeutung sowie für staatsvertraglich geregelte Beteili-gungen der Schweiz an international

Im Labor «DynaMat» an der Tessiner Fachhochschule SUPSI wird Material mit verschiedenen Experimenten und Tests auf sein Verhalten unter grosser Belastung untersucht, um dessen Sicherheit und Qualität zu verbessern. Damit das Labor weiterhin ein Referenzpunkt für Industrie und Forschung bleibt, ist es wichtig, die Instrumente kontinuierlich zu verbessern und auf den neuesten Stand zu bringen. Bild: SUPSI

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SBFI NEWS 6/15 l FORSCHUNG

Fachbereich Institution Projekt

Geisteswissenschaften Universität Zürich The Swiss Art Research Infrastructure (SARI)

Geisteswissenschaften Universität Basel Swiss Digital Humanities Center (SDHC)

Life Sciences Université de Neuchâtel Swiss Research Centre for Animal Cognition

Life Sciences Universität Basel, Universität Zürich Center for Pediatric Systems Pharmacology and Technology

Life Sciences Universität Zürich, Uniklinik Balgrist Swiss Center for Musculoskeletal Biobanking and Imaging and Clinical Movement Analysis

Life Sciences Université de Neuchâtel The Neuchâtel Platform for Analytical Chemistry

Life Sciences Université de Lausanne, Universität Basel, Haute école spécialisée de la Suisse occidentale HES-SO

Information and computational service infrastructure network to support biomedical research in Switzerland (BioMedIT)

Life Sciences Universität Basel, ETH Zürich, Universität Zurich

Swiss National 1.2 GHz Solution NMR facility

Life Sciences Universitäten Zürich, Basel, Bern, Lausanne, Genf

SwissPedNet

MINT* Université de Lausanne The Swiss National Ion-microprobe Platform

MINT Tessiner Fachhochschule Swiss Laboratory for the «Advanced Studies on the Dynamic Behavior of Materials»

MINT Universität Zürich Airborne Research Facility for the Earth System

MINT Empa, Eawag Next Evolution in Sustainable Building Technologies NEST

MINT Universität Zürich The future of dark matter detection with liquid xenonXENONnT and DARWIN

MINT PSI ATHOS – extending capabilities and doubling capacities for SwissFEL

MINT PSI Swiss Light Source SLS 2.0

MINT Université de Genève A Common Data Center Infrastructure (CDCI) for Astrono-my, Astroparticle and Cosmology

MINT Hochschule Luzern (Fachhochschule Zentralschweiz FHZ)

Center for Biomedical Research in Space

MINT EPF Lausanne New Swiss Plasma Center

Sozialwissenschaften Universität St. Gallen Mixed-Reality Lab for Behavioral Research MIRAL

e-Infrastrukturen CSCS (ETH Zürich) HPCN-20

e-Infrastrukturen Foundation SWITCH – a foundation of all universities

The Swiss edu-ID and the Swiss Academic Cloud based on the Academic Network SWITCHlan

e-Infrastrukturen EPF Lausanne Swiss Research Cloud (Initiative for Data Science in Switzer-land)

* Fachbereich Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik. Quelle: SBFI, Bericht Roadmap Forschungsinfrastrukturen 2015

Internationale Forschungsinfrastruk-turenEine mögliche Beteiligung der Schweiz an den bereits in der europäischen Roadmap für Forschungsinfrastrukturen (European Strategy Forum on Research Infrastruc-tures ESFRI) aufgeführten Vorhaben wird unter der Trägerschaft der interessierten Forschungsorganisationen oder bei völ-kerrechtlichen Verträgen unter der Zu-ständigkeit des Bundes im Rahmen der BFI-Botschaft 2017-2020 zu klären sein. Dasselbe gilt für eine mögliche Beteili-

gung der Schweiz an den neu eingereich-ten ESFRI-Projekten.

FIS ermöglichen SpitzenforschungDie Einrichtung und Weiterführung von neuen und bestehenden FIS ist wichtig für die Attraktivität des Forschungsplatzes Schweiz und entspricht einem Bedürfnis der Forschungsgemeinschaft. Damit wer-den Grundlagen geschaffen, auf denen sich die Forschung weiterentwickeln und neue Wissenschaftsgebiete erschlossen werden.

KontaktNicole Schaad, SBFILeiterin Ressort Forschung, Abteilung Nationale Forschung und Innovation +41 58 463 59 85 [email protected];

Weitere Informationen  www.sbfi.admin.ch/roadmap-d

Zur Umsetzung vorgeschlagene neue Forschungsinfrastrukturen

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SBFI NEWS 6/15 l FORSCHUNG

Drei neue Nationale Forschungsprogramme

Mehr wissen über Big Data, antimikrobielle Resistenz und die Versorgung im GesundheitswesenDer Bundesrat hat Ende Juni 2015 die drei neuen Nationalen Forschungsprogramme (NFP) «Gesundheitsversorgung», «Antimikrobielle Resistenz» und «Big Data» gutgeheissen. Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) ist mit der Durch-führung dieser Programme beauftragt. Aus den drei NFP werden wichtige Beiträge für das Gesundheitswesen und den Umgang mit Daten erwartet. Die Forschungsdauer der drei Programme beträgt fünf Jahre, das Budget beläuft sich auf insgesamt 65 Mio. Franken.

Mit den neuen Nationalen Forschungsprogrammen sollen Lösungsansätze für die Herausforderungen unse-rer Zeit erarbeitet werden. So etwa zu Big Data, der Verarbeitung von grossen, komplexen und sich schnell ändernden elektronischen Datenmengen. Das geförderte Forschungsprogramm soll neuartige Lösungen im Bereich des Computing liefern, mit denen die Datenmengen effektiv und sicher genutzt werden können. Bild «Zahlen»: © Fotolia: Taiga

Die Nationalen Forschungsprogramme sind ein wichtiges Instrument des Bundes zur Förderung der orientierten Forschung. Sie dienen der Erarbeitung von Orientie-rungs- und Handlungswissen zur Lösung aktueller Probleme von Gesellschaft und Wirtschaft. NFP werden nach jeweils rund fünfjähriger Laufzeit abgeschlossen.

Gemäss Forschungs- und Innovations-förderungsgesetz entscheidet der Bun-desrat periodisch über die Durchführung und den Finanzrahmen von Nationalen Forschungsprogrammen. Der Themen-wahlprozess erfolgt bottom-up, indem interessierte Kreise beim Staatssekreta-riat für Bildung, Forschung und Innova-tion Vorschläge einreichen können. Die wissenschaftliche Machbarkeitsprüfung erfolgt durch den Schweizerischen Nati-onalfonds.

Gesundheitsversorgung optimierenDas NFP «Gesundheitsversorgung» (20 Mio. CHF) hat zum Ziel, Erkenntnisse zur

Struktur und Inanspruchnahme der Ge-sundheitsversorgung in der Schweiz zu gewinnen. Im Zentrum des Programms stehen die Optimierung der Ressourcen-zuteilung durch Verminderung der Unter- und Überbeanspruchung von Leistungen. Ein besonderer Schwerpunkt soll zudem auf Forschungsvorhaben betreffend Prä-vention und Behandlung von mehrfa-chen chronischen Erkrankungen liegen. Schliesslich soll das NFP dazu beitragen, die Verfügbarkeit, Verknüpfung und Ver-gleichbarkeit von Gesundheitsdaten zu verbessern.

Infektionskrankheiten eindämmenDas NFP «Antimikrobielle Resistenz» (20 Mio. CHF) will einen Beitrag zur Ver-ringerung der antimikrobiellen Resistenz wie auch derer negativen Auswirkungen auf die Behandlung von Infektionskrank-heiten leisten. Dazu sollen Kenntnisse über potenzielle Reservoire und Über-tragungsmechanismen verbessert, neue Schnelldiagnosetechniken entwickelt,

neuartige antimikrobielle Therapieansätze erforscht sowie Interventionsmassnahmen vorgeschlagen werden. In Anbetracht der Mobilität der Resistenzgene zwischen Mensch, Tier und Umwelt strebt das NFP einen ganzheitlichen, disziplinenübergrei-fenden Ansatz gemäss dem sogenannten «One-Health-Konzept» an.

Sichere Nutzung grosser Datenmen-genDas NFP «Big Data» (25 Mio. CHF) sieht vor, die Grundlagen für einen wirksamen und angemessenen Einsatz der immer stärker wachsenden Datenmengen (Big Data) in allen Gesellschaftsbereichen zu schaffen. Die geförderten Forschungspro-jekte sollen wissenschaftliche Grundlagen für neuartige Lösungen im Bereich des Computing (Datenanalytik / Algorith-men / Kryptologie; Datenmanagement-Services; Sicherheit / Zugriffskontrollen) liefern, mit denen grosse Datenmengen effektiv und sicher genutzt werden kön-nen. Darauf aufbauend sollen gesell-schaftliche (Gesundheitsbereich, öffent-liche Infrastrukturen) und wirtschaftliche Anwendungsbereiche, in denen grosse Datenmengen schon heute und in Zu-kunft noch mehr eine Realität sind, kri-tisch untersucht werden, namentlich auch unter dem Gesichtspunkt der Daten- und Systemsicherheit sowie unter regulatori-schen Aspekten (Datenschutz, Schutz der Privatsphäre).

Weitere Informationen zu den ein-zelnen Programmen:Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) führt die drei Programme im Auftrag des Bundesrates durch. Er wird die Ausschrei-bungen (Rahmen der einzelnen Program-me, Teilnahmebedingungen) im Laufe des Herbstes 2015 publizieren.

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Aktuell laufende Nationale Forschungsprogramme

NFP 71 Steuerung des EnergieverbrauchsNFP 70 EnergiewendeNFP 69 Gesunde Ernährung und nachhaltige LebensmittelproduktionNFP 68 Nachhaltige Nutzung der Ressource BodenNFP 67 LebensendeNFP 66 Ressource HolzNFP 65 Neue Urbane QualitätNFP 64 Chancen und Risiken von NanomaterialienNFP 63 Stammzellen und regenerative Medizin

SBFI NEWS 6/15 l FORSCHUNG

KontaktClaudine Dolt, SBFIWissenschaftliche Beraterin, Ressort Forschung, Abteilung Nationale Forschung und Innovation +41 58 462 73 38 [email protected]

Weitere Informationen  www.sbfi.admin.ch/nfp_de

Forschungs- und Innovationsinitiative EUREKA

30 Jahre EUREKA – Schweizer Vorsitzjahr erfolgreich beendet

EUREKA, die europäische Initiative für grenzüberschreitende Projekte in marktorientierter Forschung und Entwick-lung, ist 2014/2015 ein Jahr lang von der Schweiz präsidiert worden. Am 1. Juli 2015 wurde der Vorsitz an der Netz-werk-Konferenz in Lugano offiziell an Schweden übergeben. Im Rahmen dieser Konferenz feierte EUREKA zudem das 30-jährige Bestehen. An der Jubiläumsfeier nahmen unter anderem die für Forschung und Innovation zuständigen Staatssekretäre aus Deutschland, Frankreich, Schweden, der Schweiz und Spanien teil.

EUREKA wurde 1985 als multilaterale Or-ganisation mit Sitz in Brüssel von 17 Staa-ten gegründet. Auch die Schweiz gehört zu den Gründerstaaten. Heute zählt die Forschungsinitiative 41 Mitgliedsstaaten sowie die drei assoziierten aussereuro-päischen Staaten Südafrika, Kanada und Südkorea. Sie ermöglicht transnationale Forschungs- und Innovationsprojekte mit klarem Marktbezug, die nach dem Bot-tom-up-Prinzip ausgearbeitet und umge-setzt werden.

Erfolgreiche Schweizer Präsident-schaftNach 1994/1995 wurde EUREKA 2014/ 2015 bereits zum zweiten Mal von der Schweiz präsidiert. Während ihres Vor-sitzjahres war sie zuständig für die Steu-erung und die Weiterentwicklung der Initiative sowie für die Organisation von drei Netzwerktreffen in der Schweiz (Zü-rich, Genf und Lugano). Unter Schwei-zer Präsidentschaft konnte EUREKA diverse Erfolge wie die Re-Assoziierung von Kanada und Südkorea, die Vereinfa-chung der globalen Zusammenarbeit im EUREKA-Netzwerk oder die Stärkung der Förderinstrumente von EUREKA verzeich-nen.

Höhepunkte des Schweizer Vorsitzjahres bildeten der EUREKA-Innovationsanlass in Basel, der in Zusammenarbeit mit dem Swiss Innovation Forum durchgeführt wurde, sowie der EUREKA KOREA Day in Seoul. Beide Anlässe hatten die Ver-netzung von Industriepartnern zum Ziel, damit diese ihre Projektideen für neue Produkte und Dienstleistungen konkre-tisieren können. Ausserdem wurde Ende Juni 2015 in Zusammenarbeit mit dem Kanton Waadt das Alpine High-Tech Ven-ture Forum in Lausanne organisiert. Dieses war Teil des neuen High Tech Investment Programme von EUREKA – ein Programm zur Erhöhung der Investitionsbereitschaft von und in innovative KMU, welche er-folgreich ein EUREKA-Projekt abgeschlos-sen haben.

Unter Schweizer Vorsitz wurde zudem eine Strategie für «EUREKA im Europäi-schen Forschungsraum (EFR)» erarbeitet. Diese hat zum Ziel, EUREKA als führende Innovations-Initiative im EFR zu etablie-ren, um das Wachstum, das Schaffen von Arbeitsplätzen und die die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.

30 Jahre EUREKADrei Jahrzehnte nach der Gründung in Pa-ris 1985 kann EUREKA auf eine erfolgrei-che Geschichte zurückblicken. Davon zeu-gen etwa Investitionen in Forschung und Entwicklung in der Höhe von insgesamt 36 Milliarden, die sowohl von privater als auch öffentlicher Hand getätigt wurden und den europäischen Forschungs- und Innovationsraum voranbrachten.

Seit 2010 werden durchschnittlich 400 Projekte pro Jahr durchgeführt. Die Beteiligung von Unternehmen an EUREKA-Projekten beträgt seit Beginn der Initiative 70%, wobei der KMU-Anteil von 1985 bis heute von 5% auf 50% ange-stiegen ist. Auch Forschungsinstitutionen und Unternehmen aus der Schweiz be-teiligen sich aktiv an den EUREKA-Pro-grammen: Seit 1985 wurden insgesamt knapp 600 Projekte im Umfang von über 500 Millionen Euro mit Schweizer Beteili-gung genehmigt.

Im Rahmen der Jubiläumsfeier in Lugano informierten die fünf Staatssekretäre das Publikum über die bedeutende Rolle, die EUREKA heute in den jeweiligen Ländern in ihrer Funktion als Networking- und

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SBFI NEWS 6/15 l FORSCHUNG

Nach einem erfolgreichen Schweizer Vorsitzjahr unter Bruno Moor, Leiter Abteilung Internationale For-schungs- und Innovationszusammenarbeit (rechts im Bild), übergibt Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio im Rahmen des Netzwerktreffens in Lugano den EUREKA-Vorsitz an den schwedischen Staatssekretär Oscar Stenström. Bild: Thomas Lüthi, SBFI

Unterstützungsinstrument für marktori-entierte Forschung und Innovation inne-hat. EUREKA trage zudem entscheidend dazu bei, europäische Unternehmen in die globalen Wertschöpfungsketten zu integrieren.

Ausserdem beehrten Carlos Moedas, Kommissionär für Forschung, Wissen-schaft und Innovation der Europäischen

Kommission und Jacques Attali, einer der Gründer von EUREKA und ehemaliger Be-rater des französischen Präsidenten Fran-çois Mitterrand, die Jubiläumsfeier mit einer Grussbotschaft.

Übergabe des Vorsitzes an SchwedenIm Rahmen des Treffens in Lugano über-gab Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio den EUREKA-Vorsitz an den schwedischen

Staatssekretär Oscar Stenström. Schwe-den wird EUREKA bis Ende Juni 2016 präsidieren.

Staatssekretär Dell’Ambrogio wies in seiner Ansprache auf die grossen Ähn-lichkeiten zwischen EUREKA und der schweizerischer Innovationspolitik hin, die ebenfalls auf dem Bottom-up-Prinzip baue und grenzübergreifende Zusam-menarbeit sowie gegenseitigen Respekt für verschiedene Kulturen und Regio-nen ins Zentrum stelle. Zudem betonte der Staatssekretär die Wichtigkeit von EUREKA für den europäischen For-schungsraum, gerade auch in Ergänzung zu den europäischen Forschungsrahmen-programmen. Die Schweiz, so Staatsse-kretär Dell’Ambrogio, habe mit der erfolg-reichen Umsetzung ihrer Strategie für das Vorsitzjahr ihr Engagement für die euro-päische Zusammenarbeit in Forschung und Innovation unterstreichen können.

KontaktAndreas Gut, SBFINationaler Koordinator EUREKA +41 58 462 11 07 [email protected]

Weitere Informationen  www.sbfi.admin.ch/eureka

Vor dem Hintergrund der sich verändern-den weltweiten Landschaft der wissen-schaftlichen und technologischen Zentren unterstützt das SBFI die Stärkung und Ausweitung der internationalen Vernet-zung der Forschungs- und Innovationsak-teure. In diesem Sinne zielen die bilatera-len Initiativen darauf ab, den

Internationale Beziehungen

Vielfältige Formen der bilateralen Forschungs- zusammenarbeit

Im heutigen zunehmend globalisierten Forschungsumfeld hat sich das SBFI im Rahmen seiner internationalen Stra-tegie verpflichtet, die bilaterale Zusammenarbeit mit ausgewählten aussereuropäischen Ländern zu unterstützen. Gegenwärtig laufen zahlreiche Projekte, mit denen die Beziehungen zu vielversprechenden Ländern verstärkt, die Zusammenarbeit in Bereichen von gemeinsamem Interesse gefördert oder neue Austauschmöglichkeiten geschaffen werden sollen. Da das SBFI in letzter Zeit mehrere Wissenschaftsmissionen durchgeführt hat, bietet sich ein kurzer Überblick an.

schweizerischen Akteuren Türen zu öff-nen in Ländern, in denen nicht nur ein Potenzial, sondern auch ein gemeinsames Interesse besteht. Überdies sollen damit das Bild der Schweiz als hervorragender Wissenschaftsstandort gefördert, privile-gierte Beziehungen langfristig gepflegt und ein Beitrag zur Schaffung einer Tra-

dition der wissenschaftlichen Zusammen-arbeit geleistet werden.

Südafrika – positive Bilanz nach acht Jahren ArbeitAm vierten Treffen des gemeinsamen Aus-schusses des SBFI und des südafrikani-schen Department of Science and Tech-

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SBFI NEWS 6/15 l INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN

Eine Delegation aus der Schweiz unter Leitung von Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio traf sich in Argentinen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Hochschul- und Forschungsinstitutionen. Bild: zVg

nology, das Mitte Juni 2015 in Kapstadt stattfand, konnten die bisher erreichten Resultate nach acht Jahren gemeinsamer Anstrengungen beurteilt werden. 2007 bestanden kaum Kooperationen zwischen schweizerischen und südafrikanischen Forschenden, obwohl der Wille bestand, diese auszubauen. Aus diesem Grund ent-schlossen sich die beiden Länder zur Lan-cierung eines bilateralen Programms der wissenschaftlichen Zusammenarbeit, um die Beziehungen zu stärken und den Weg für neue Austauschmöglichkeiten zu eb-nen. Heute zählt das Zusammenarbeits-programm des SBFI mit Südafrika zu den erfolgreichsten.

Wichtiger Anreiz für eine Zusammenar-beit sind Forschungsinstrumente, die eine finanzielle Unterstützung bieten; bis heu-te wurden so rund 100 Austauschprojek-te für Forschende und 50 gemeinsame Forschungsprojekte unterstützt. Dies al-lein reicht jedoch nicht aus: Um die Nach-haltigkeit der Beziehungen zu sichern, müssen institutionelle und administrative Hürden abgebaut werden, was nicht im-mer eine leichte Aufgabe ist. Die Aus-schreibungen für gemeinsame For-schungsprojekte beispielsweise – die nächste wird 2016 lanciert – ermöglichen nicht nur eine Annäherung der Forschen-den, sondern auch der Forschungsförde-rungsagenturen, in diesem Fall des

tre Suisse de Recherches Scientifiques (CSRS) in Adiopoumé jährlich mit einem Beitrag von 450 000 Schweizer Franken. Damit soll nicht nur der wissenschaftliche Nachwuchs vor Ort gefördert, sondern auch die Forschung in spezifischen Berei-chen unterstützt werden, in diesem Fall in Tropenmedizin und Landwirtschaft. Das CSRS wurde 1951 gegründet und wird vom Ministère de l’Enseignement supéri-eur et de la recherche scientifique in Côte d’Ivoire und vom SBFI in der Schweiz ge-meinsam getragen.

Die beiden Länder haben eine wissen-schaftliche Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und beteiligen sich beide an der Finanzierung des Zentrums. Auf Schweizer Seite ist das Swiss TPH für die Umsetzung der Zusammenarbeit zustän-dig. Zu den neusten Resultaten des Zen-trums gehören die Anpassung des land-wirtschaftlichen Kalenders an die Schwankungen der Niederschlagsmenge oder die Identifizierung von Pflanzen, die sowohl als Nahrungsmittel, zu therapeu-tischen Zwecken als auch zur Wasserrei-nigung verwendet werden können. Im Bereich der Tropenmedizin wurde kürzlich eine neue nationale Landkarte über Ma-laria publiziert. Diese identifiziert und be-schreibt die Institutionen und die mensch-lichen Verhaltensweisen als Faktoren zur Kontrolle von Malaria, was eine Behand-

Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der südafrikanischen National Research Foundation.

Darüber hinaus wurde im Juni 2015 ein bilateraler Forschungslehrstuhl einge-weiht. Es ist das erste Mal, dass Südafrika für ein solches Projekt mit einem auslän-dischen Land zusammenarbeitet. Dieser Erfolg ist der engen Zusammenarbeit zwi-schen dem Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut (Swiss TPH) und der Universität von Kapstadt (UCT) zu verdan-ken, die gemeinsam auf die Schaffung dieses Lehrstuhls im Bereich Global Envi-ronmental Health hingewirkt haben. Mit diesem Lehrstuhl sollen die durch Um-weltveränderungen und -zerstörungen verursachten Gesundheitsprobleme er-forscht, verhindert und Lösungen dage-gen gesucht werden. Ein zweiter Lehr-stuhl im Bereich Migration soll in Kürze eingerichtet werden, als Partnerschaft zwischen der Universität Neuenburg und der Universität Witwatersrand in Johan-nesburg.

Côte d’Ivoire – solide Beziehungen trotz TurbulenzenEin weiteres Beispiel für eine bilaterale Zusammenarbeit ist diejenige mit der Côte d’Ivoire, die trotz Turbulenzen im Land seit über einem halben Jahrhundert besteht. So unterstützt das SBFI das Cen-

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SBFI NEWS 6/15 l INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN

lung der Krankheit nach einem ganzheit-lichen (One Health) und interdisziplinären Ansatz ermöglicht.

Es bestehen zahlreiche Kooperationen zwischen dem CSRS und Schweizer Insti-tutionen, beispielsweise mit der ETH Lau-sanne, die gemeinsam mit dem CSRS spezifisch auf die Bedürfnisse des Südens ausgerichtete Online-Kurse entwickelt (Abwasserbehandlung, Städteplanung usw.). Ausserdem wurden im Rahmen der wissenschaftlichen Mission zwei Abkom-men unterzeichnet; das eine mit der Uni-versität Genf zur Förderung des Studie-renden- und Forschendenaustauschs, das andere mit der landwirtschaftlichen For-schungsanstalt des Bundes Agroscope. Damit wurde der Grundstein für die Lan-cierung gemeinsamer Projekte gelegt.

Das CSRS dient auch als Plattform für die regionale Zusammenarbeit, weshalb die wissenschaftliche Mission später in Gui-nea weitergeführt wurde. Diesem Land, das von der Ebola-Epidemie besonders stark betroffen war, mangelt es an quali-fizierten Arbeitskräften im medizinischen und veterinärmedizinischen Bereich. An-lässlich des Besuchs haben sich das CSRS und das Institut National de Santé Pub-lique von Guinea auf eine Zusammenar-beit im medizinischen Bereich geeinigt. Zudem wurde eine Partnerschaft mit dem Institut Supérieur des Sciences et Méde-cine Vétérinaire von Dalaba verlängert.

Diese umfasst die gemeinsame Finanzie-rung einer Ausbildung für die Erarbeitung von Projekten und Artikeln und erlaubt dem CSRS, Studierende auf Master-, Dok-torats- und Postdoktoratsstufe bei einer Bewerbung um Bundes-Exzellenz-Stipen-dien zu unterstützen. Diese Stipendien ermöglichen ausländischen Studierenden einen Aufenthalt an einer schweizerischen Forschungsinstitution – diese kehren mit zusätzlichen Erfahrungen und neuen Kon-takten in ihr Heimatland zurück, wovon wiederum ihre Kolleginnen und Kollegen profitieren. Es kann hier also nicht von einem Braindrain gesprochen werden, sondern vielmehr von einer beidseitig ge-winnbringenden Netzwerkbildung.

Argentinien – Auf der Suche nach neuen PartnerschaftenDie für die Umsetzung der bilateralen Pro-gramme zuständigen Leading Houses erhielten für die Periode 2013−2016 den Auftrag, neue Länder zu identifizieren, die für eine aktive Förderung der Zusammen-arbeit infrage kommen. Argentinien ist eines dieser Länder. So unternahm Staats-sekretär Mauro Dell’Ambrogio in Beglei-tung einer wissenschaftlichen Delegation eine Erkundungsmission.

Die Erkundungsmission hatte zum Ziel, offizielle Gespräche mit dem Minister für Wissenschaft, Technologie und produkti-ver Innovation, sowie mit Vertretern der argentinischen Forschungsförderungsein-

richtung Conicet zu führen. Weiter wur-den wissenschaftliche Institutionen be-sucht und Gespräche mit deren Vertretern geführt sowie Möglichkeiten vertiefter bilateraler Wissenschaftsbeziehungen ausgelotet.

Das offizielle Treffen zwischen Staatsse-kretär Mauro Dell`Ambrogio und dem argentinischen Minister Lino Barañao konnte erfolgreich mit der Unterzeich-nung eines Joint Statement zur Stärkung der Kooperation zwischen beiden For-schungsgemeinschaften abgeschlossen werden. Das Joint Statement erwähnt auch das Interesse an einer vertieften Zu-sammenarbeit zwischen den beiden For-schungsförderungsagenturen SNF und Conicet sowie zwischen dem Paul Scher-rer Institut und dem Balseiro Institut in Bariloche.

Die Besuche der besten argentinischen Forschungsinstitutionen und der Aus-tausch mit deren Vertreterinnen und Ver-tretern ermöglichten den Schweizer Wis-senschaftsvertretern, die bestehenden Kontakte und Kooperationen zu pflegen und neue aufzubauen. So konnten bei-spielsweise die ETH Lausanne mit dem Bürgermeister der Gemeinde 9. de Julio (Provinz Buenos Aires) eine Zusammenar-beitsvereinbarung über Stadtentwicklung unterzeichnen und die Universität St. Gal-len beim Besuch der Universität San An-drés ein Memorandum of Understanding ankündigen.

KontaktBotschafter Mauro Moruzzi, SBFILeiter Abteilung Internationale Beziehungen +41 58 462 68 36 [email protected]

Weitere Informationen  www.sbfi.admin.ch/bilateral-d

Während des Besuchs am Centre Suisse de Recherches Scientifiques (CSRS), Côte d’Ivoire, konnte unter anderem Paul Steffen, Leiter des Instituts für Nachhaltigkeitswissenschaften von Agroscope, ein neues Ab-kommen abschliessen. Bild: zVG

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Neben den Erdbeobachtungssatelliten für die Meteorologie und für wissenschaftli-che Fragestellungen entwickelt die ESA eine Reihe von weiteren Missionen – die Sentinels – für das europäische System zur globalen Umwelt- und Sicherheitsüber-wachung Copernicus. Ziel ist es, eine autonome Beobachtungskapazität für umwelt- und sicherheitsrelevante Anwen-dungen aufzubauen. Die Gesamtführung für Copernicus liegt bei der Europäischen Kommission.

Sentinel-2 Die Hauptaufgabe von Sentinel-2 besteht darin, Daten zur Umwelt zu erheben. Diese werden für die Überwachung von Vegetation und Wald, für die Untersu-chung der Landnutzung und deren Ver-änderungen sowie zur Unterstützung bei der Bewältigung von Naturkatast-rophen (z.B. Überflutungen) gebraucht. Nebst Informationen über Zustand und Wachstum der Vegetation erlauben sol-che Daten zum Beispiel die Bestimmung des Chlorophyll- und Blattwassergehaltes

SBFI NEWS 6/15 l RAUMFAHRT

von Pflanzen, was die Abschätzung von Ernteerträgen erleichtert. In Verbindung mit meteorologischen Daten und Infor-mationen über die Bodenqualität helfen die Satellitenmessungen auch bei der Optimierung des Düngemitteleinsatzes. Systematische Kartierungen der Landbe-deckung unterstützen das Management von natürlichen Ressourcen, etwa in der Forstwirtschaft für die Bestimmung von Entwaldungs- und Aufforstungs-raten oder im Bereich Hydrologie für die Untersuchung der Wasserqualität. Die Daten tragen zudem zum Monito-ring von Landnutzungsveränderungen bei, welche Erosionen, Waldbrände oder Überschwemmungen auslösen kön-nen.

Die Datenaufnahme geschieht über eine multispektrale Kamera, welche in einer Bandbreite vom sichtbaren Licht bis zum kurzwelligen Infrarotbereich Auf-nahmen der Erdoberfläche liefert. Die räumliche Auflösung beträgt dabei bis zu 10m. Die Mission Sentinel-2 besteht

aus einer Konstellation von 2 Satelliten (Sentinel-2A und 2B). Dies ermöglicht eine globale Abdeckung innerhalb von fünf Tagen.

Sentinel-2A startete am 23. Juni 2015 vom ESA-Raketenstartgelände in Kourou (Französisch-Guyana) aus. Eine Vega-Trägerrakete brachte den 1,1 Tonnen schweren Satelliten auf eine Umlaufbahn in 786 km Höhe. Nach einer Testphase soll Sentinel-2A während sieben Jahren operationell sein. Der Start von Sentinel-2B ist für 2016 geplant.

Copernicus – das europäisches System zur globalen Umwelt- und SicherheitsüberwachungIm Rahmen von Copernicus werden Geoinformationsdienste entwickelt und betrieben, welche die Bereiche Umwelt, Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung, humanitäre Hilfe und Sicherheit abde-cken. Beobachtungen aus dem Weltraum tragen wesentlich zur notwendigen Da-tengrundlage bei. Die Weltraumkom-ponente von Copernicus umfasst die Infrastruktur zur Beobachtung der Erde aus dem All und basiert auf der Nutzung von bereits existierenden nationalen und internationalen Systemen sowie der Sen-tinels, die speziell für Copernicus entwi-ckelt wurden.

Die Federführung für die Entwicklung und den Bau der Sentinels liegt bei der ESA. Das entsprechende Programm startete im Jahr 2005. Es umfasst die Entwick-lung von fünf Missionen, wobei jede auf die Überwachung spezifischer Umweltas-pekte (zum Beispiel Ozeane, Land, Ve-getation und Atmosphäre) ausgerichtet ist und dementsprechend unterschiedli-che technische Anforderungen erfüllen muss.

Europäischer Umweltsatellit Sentinel-2A gestartet

Auf Mission für die globale Umwelt- und Sicherheits- überwachung Ende Juni 2015 startete die Europäische Weltraumorganisation ESA mit Sentinel-2A den zweiten Satelliten einer Serie von Missionen, welche zur Weltraumkomponente des europäischen Systems zur globalen Umwelt- und Sicherheits-überwachung Copernicus gehören. Mit Sentinel-2A werden Daten für die Überwachung der Landnutzung und deren Veränderungen sowie zur Unterstützung bei der Bewältigung von Naturkatastrophen erhoben. Schweizer Unterneh-men haben wesentlich zur Entwicklung von Sentinel-2A beigetragen.

Die multispektrale Kamera von Sentinel-2A ermöglicht eine globale Kartierung der Landoberflächen. Die gesam-melten Daten dienen der Überwachung von Vegetation und Wald, der Untersuchung von Landnutzung und -veränderung und zur Unterstützung bei Naturkatastrophen. Künstlerische Darstellung, Sentinel-2. Bild: ESA

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SBFI NEWS 6/15 l RAUMFAHRT

BFI-MELDUNGEN

Bund schafft Grundlage für Zusammenarbeit mit Kantonen im Bildungsraum

Der Bundesrat hat Ende Juni 2015 die Vernehmlassung zum Bildungszusam-menarbeitsgesetz (BiZG) eröffnet. Ge-mäss BiZG hat der Bundesrat das Recht, mit den Kantonen für die Zusammenar-beit und die Koordination im Bildungsbe-reich eine Vereinbarung abzuschliessen. Diese ermöglicht im Sinne von Art. 61a der Bundesverfassung die bundesseitige Unterstützung bewährter Vorhaben von Bund und Kantonen zur Förderung der hohen Qualität und Durchlässigkeit des Bildungsraumes Schweiz. Dazu zählen beispielsweise der seit 2010 alle vier Jahre erscheinende Schweizer Bildungs-

bericht und das Bildungsmonitoring, die PISA-Erhebungen, der Schweizer Bildungsserver educa.ch sowie die Ko-ordination im Bereich der Bildungsfor-schung. Daneben erfüllen interkantonale Institutionen wie das Institut für Externe Schulevaluation auf der Sekundarstufe II (IFES) und die Schweizerische Zentralstel-le für die Weiterbildung der Mittelschul-lehrpersonen (WBZ) bildungssystemische Aufgaben im Bereich der Qualitätssiche-rung auf der Sekundarstufe II. Auch die-se werden bereits, teils seit Jahren, vom Bund unterstützt.

Das Bildungszusammenarbeitsgesetz soll das befristete Bundesgesetz über Beiträge an gemeinsame Projekte von Bund und Kantonen zur Steuerung des Bildungs-raumes Schweiz ablösen. Die Vernehm-lassung dauert bis zum 15. Oktober 2015. Der Gesetzentwurf wird anschliessend im Rahmen der BFI-Botschaft 2017-2020 dem Parlament unterbreitet.

Vernehmlassungsunterlagen: www.sbfi.admin.ch/vn_d

Anhörung zur Verordnung über das Weiterbildungsgesetz gestartetDie eidgenössischen Räte haben im Juni 2014 das Weiterbildungsgesetz verab-schiedet. In Umsetzung von Artikel 64a der Bundesverfassung bestimmt das Weiterbildungsgesetz die Grundsätze.

Zudem beinhaltet das Gesetz Bestimmun-gen zu Finanzhilfen an Organisationen der Weiterbildung sowie an Kantone zur Förderung des Erwerbs und Erhalts von Grundkompetenzen Erwachsener.Die Verordnung über die Weiterbildung konkretisiert die Bestimmungen zur Aus-

Die Schweizer Beteiligung am ESA-Pro-gramm zur Entwicklung der Sentinels si-chert den Zugang zu Beschaffungen, Da-ten und internationaler Zusammenarbeit in einem intergouvernementalen Umfeld, in dem die Schweiz als ESA-Mitgliedsstaat mitentscheidet.

Eine der ersten Aufnahmen von Sentinel-2A: Die verschiedenen Rottöne zeigen den unterschiedlichen Chlorophyll-Gehalt in Pflanzen. Aufgrund der Messungen kann beispielsweise die Gesundheit der Vegetation bestimmt werden. Bild: ESA

KontaktJürg Schopfer, SBFIWissenschaftlicher Berater Abteilung Raumfahrt +41 58 464 10 72 [email protected]

Weitere Informationen  https://earth.esa.int/web/guest/missi-

ons/esa-future-missions/sentinel-2

richtung dieser Finanzhilfen. Sie liegt nun als Anhörungsentwurf vor. Die An-hörungsfrist dauert bis zum 2. Oktober 2015.

Anhörungsunterlagen:www.sbfi.admin.ch/vn-d

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SBFI NEWS 6/15 l BFI

BFI-MELDUNGEN

Zweite Sitzung des Gemischten wissenschaftlichen Ausschusses Italien-Schweiz

Mitte Juni 2015 traf sich der Gemisch-te wissenschaftliche Ausschuss Italien-Schweiz an der EXPO Mailand. Die De-legationen standen unter der Leitung der italienischen Ministerin für Bildung, Hochschulen und Forschung, Stefania Giannini, und von Staatssekretär Mauro

Dell’Ambrogio. Ziel des Treffens war die Förderung des institutionellen Dialogs im Bereich der Forschung zwischen den beiden Ländern im Rahmen der beste-henden Abkommen über die gegenseiti-ge Anerkennung der Hochschultitel und die wissenschaftliche und technologische

Zusammenarbeit. Das Treffen wurde mit ei-nem Besuch der jeweiligen Länderpavillons abgeschlossen. Dies bot die Gelegenheit, an die Bedeutung der Forschung in den Bereichen Ernährung und Nachhaltigkeit der Ressourcen – Themen der Expo Mai-land 2015 – zu erinnern.

Bildungs-grundlagen

MariméeMontalbetti

Grundsatzfragenund Politik

Katrin Frei

Recht

Michael Peter

Subventionen und Projekt-finanzierung

PhilippTheiler

Bildungs-zusammen-

arbeit

ThereseSteffen

InternationaleBildungsprojekte

Laura Antonelli

Bildungs-steuerung und

-forschung

Johannes Mure

Diplom-anerkennung

Bruno Spicher

Berufsqualifika-tionen EU/EFTA

Frédéric Berthoud

Berufliche Grundbildung

und Maturitäten

Jean-PascalLüthi

BeruflicheGrundbildung

Toni Messner

Gymnasiale Bildung

Jean-Pascal Lüthi

Höhere Berufsbildung

RémyHübschi

Industrie,Gewerbe und

Landwirtschaft

Rémy Hübschi

Dienstleistungen

Laura Perret

Hochschulen

SilviaStudinger

NationaleForschung und

Innovation

GregorHaefliger

Forschung

Nicole Schaad

Innovation

Sebastian Friess

Grundlagen

Müfit Sabo

InternationaleForschungs- und

Innovations-zusammenarbeit

Bruno Moor

EU-Rahmen-programme

Philipp Langer

Forschungs- undInnovations-programme

Daniel Egloff

InternationaleForschungs-

organisationen

Martin Steinacher

COST

Eva Klaper

Raumfahrt

Daniel Neuen-schwander

Strategie und Planung

Patrick Vock

Finanzen

Irene GrafSandra Burri

Subventions-aufsicht

Roger Perler

Human Resourcesund Logistik

Luigi Stoppia

Dokumenten-verwaltung

Marcel Geringer

Informatik

Tobias Trachsler

Sprachdienst

Bernhard Rothen

Staatssekretär

Mauro Dell‘Ambrogio

Stv. Direktor

Josef Widmer

Delegierter desStaatssekretärs

für beso. AufgabenBlaise Roulet

Kommunikation

Martin Fischer

Geschäfts-koordination

Aude Jaunin

Aussennetz BFI

Schweizerischer Wissen-schafts- und Innovationsrat

Geschäftsstelle: Christian Simon

Geschäftsleitungsausschuss

Stand 01.07.2015

Unterstrichen: Mitglieder der Geschäftsleitung

Ressourcen

Josef Widmer

InternationaleBeziehungen

Mauro Moruzzi

Geschäfts-führung SHK

Valérie Clerc

HochschulpolitikHP

Marco Scruzzi

Grund- undProjektbeiträge

Urs Dietrich

Hochschulbauten

Urs Zemp

InternationaleStipendien

WalterGrossenbacher

Vereinfachung im Organigramm des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI

Per 1. Juli 2015 hat das SBFI eine Vereinfachung der Organisationsstruktur seiner Abteilung Hoch-schulen vorgenommen. Im Gefolge des Inkrafttretens des Hochschulförderungs- und -koordinationsgeset-zes wurden die beiden bisherigen Ressorts «Uni-versitäre Hochschulen, Grundsatzfragen und Po-litik» und «Fachhochschu-len, Grundsatzfragen und Politik» zusammengelegt. Das neue Ressort trägt den Namen «Hochschul-politik» und übernimmt alle Aufgaben der beiden bisherigen Ressorts.

Organigramm des SBFI: http://www.sbfi.admin.ch/orga-d

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Im Jahr 2015 feiert die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) unter dem Motto «Naturwissenschaften erlebbar nah» ihr 200-jähriges Jubiläum. Die SCNAT nimmt das Jubiläum zum Anlass, die Naturwissenschaften schweizweit in verschiedenster Weise erlebbar zu machen; unter anderem mit der neu entwickel-ten App «Science Guide», welche die Vielfältigkeit von naturwissenschaftlichen Freizeitangeboten in der Schweiz aufzeigt. Die App ist Wegweiser zu Naturschutzge-bieten, Themenpfaden, Sternwarten, verschiedensten Museen und geologischen Besonderheiten wie dem UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona im Grenzgebiet der Kantone Glarus, Graubünden und St. Gallen. In der Tektonikarena Sardona lassen sich beispielsweise von Elm (GL) aus die vielfältigen und ursprünglichen Phänomene der Gebirgsbildung auf anschauliche und weltweit einzigartige Weise in der Natur beobachten. Weitere Informationen: www.forschung-live.ch Bild: Foto Homberger, Arosa

DIE ZAHLGemäss dem Referenzszenario des Bundesamts für Statistik wird der Anteil der Personen mit Tertiärabschluss (Hochschu-len und höhere Berufsbildung) an der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. Hatten im Jahr 2000 rund 24 Prozent einen Tertiärabschluss, so waren es 2014 bereits 40 Prozent. Dieser Anteil wird auf 50 Prozent im Jahr 2027 ansteigen und weiter auf 56 bis 57 Prozent im Jahr 2040. Beim «hohen» Szenario wird die 50 Prozent-Schwelle bereits ab 2023 überschritten. Beim «tie-fen» Szenario dagegen wird um das Jahr 2035 ein Maximum von 50 Prozent erreicht.

Die Zahl der Tertiärabschlüsse in der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren er-höht sich bis 2030 um 800 000 auf 2,6 Millionen. Rund 30 Prozent dieser Zunah-me sind auf die Zuwanderung von Personen mit einer Ausbildung auf Tertiärstufe zurückzuführen. Der Anteil der Personen ohne nachobligatorische Ausbildung wird gemäss allen Szenarien voraussichtlich abnehmen, bis 2027 jedoch noch über 10 Prozent betragen (2014: 12 Prozent). In der ausländischen Wohnbevölkerung sinkt dieser Anteil von 25 Prozent im Jahr 2014 in den nächsten zehn Jahren vor-aussichtlich auf weniger als 20 Prozent.

> 50 Prozent

BFI I BILD DES MONATS

SBFI NEWS 6/15 l PANORAMA

IMPRESSUMHerausgeber: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI Einsteinstrasse 2, 3003 [email protected]: Nr. 6 2015 (6/15)Redaktion: Cécile Stäger, Dani Duttweiler, Martin Fischer Layout: Désirée KunzeÜbersetzungen: Sprachdienst SBFI, GS-WBF und BKDruck: BBLSprachen: d und f (Print), e und i (elektronisch)ISSN 2296-3677