scheidung im alter nach langjähriger ehe; divorce in the elderly after long-time marriage;
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ZusammenfassungEinleitung Das durchschnittliche Scheidungsalter ist so-wohl bei Männern als auch bei Frauen in den letzten Jah-ren stetig angestiegen. Ebenso steigt der Anteil der Schei-dungen nach einer längeren Ehedauer. Der vorliegende Beitrag zielt darauf ab, Aufschlüsse über die Ursachen der Scheidung nach langjähriger Ehe im höheren Lebensalter zu gewinnen.Material und Methode Die forschungsleitende Frage lau-tete: Warum lassen sich Ehepaare ab einem Lebensalter von 55 Jahren und einer Ehedauer von mehr als 30 Jah-ren scheiden? In einer qualitativen Dokumentenanaly-se wurden retrospektiv deskriptive Daten aus der Doku-mentation von Ehescheidungsakten der Jahre 2008–2010 (n = 422) betrachtet. Die daraus gebildete zielgerichtete Stichprobe (n = 53) enthielt Dokumente von Personen, die das 55. Lebensjahr vollendet hatten und vor der Trennung mindestens 30 Jahre verheiratet waren. Ethische Überle-gungen und datenschutzrechtliche Bestimmungen wurden berücksichtigt.Ergebnisse Anhand der Datenanalyse werden 9 Katego-rien als Ursache für die Scheidung nach langjähriger Ehe im höheren Lebensalter herausgearbeitet. Wesentlich für den Scheidungsentschluss ist die Persönlichkeitsverände-rung der Partner. Dies zeigt sich in einer schleichenden Entfremdung zwischen den Partnern, verbunden mit einer mangelnden Kommunikation sowie sexueller Untreue.
Weitere identifizierte Ursachen wie ein verändertes Rol-lenverständnis in der Ehe sind für den Trennungsentschluss eher nachrangig.Diskussion Die Ursachen für die späte Scheidung sind vielfältig und werden hauptsächlich von emotionalen Be-ziehungsproblemen bestimmt. Die Loslösung der erwach-senen Kinder vom Elternhaus beeinflusst insbesondere den Zeitpunkt der Trennung. Die öffentlichen Pflegesys-teme werden zukünftig zusätzlich belastet, wenn ältere Geschiedene durch den Wegfall des aus Ehepartner, Kin-dern, Freunden und Verwandten bestehenden Netzwerks in verstärktem Maß öffentliche Pflege in Anspruch nehmen müssen.
Schlüsselwörter Partnerschaft · Beziehung · Alter · Ehe · Qualitative Dokumentenanalyse
Divorce in the elderly after long-time marriage
Retrospective document analysis and examples
AbstractIntroduction The average divorce age has been constantly rising in recent years for both men and women. The propor-tion of divorces after long-time marriage is also increasing. The present article aims at gaining information about the causes of divorce after long-time marriage in old age.Materials and methods The leading research question is: why do married couples aged 55 years and over decide to divorce after more than 30 years of marriage? Within a qualitative document analysis, retrospective, descriptive data from divorce documents from the years 2008–2010 (n = 422) were investigated. The resulting target sample (n = 53) comprised documents from people who were over
HeilberufeSCIENCE (2012) 3:64–70DOI 10.1007/s16024-012-0100-9
Scheidung im Alter nach langjähriger EheRetrospektive Dokumentenanalyse
Michael Weiskopf · David Rester · Bernd Seeberger
M. Weiskopf ()Rotdornweg 14, 66793 Saarwellingen, DeutschlandE-Mail: [email protected]
D. Rester · B. SeebergerInstitut für Gerontologie und demografische Entwicklung, Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT), Hall in Tirol, Österreich
Eingegangen: 17. Oktober 2011 / Angenommen: 2. Februar 2012 / Online publiziert: 13. März 2012© Springer-Verlag 2012
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55 years of age and who had been married for more than 30 years before they broke up with the marriage partner. Ethical considerations and data protection regulations have been taken into consideration.Results Based on the data analysis, nine categories of causes of divorce after long-term marriage in older peo-ple could be defined. An essential element in the decision to divorce is the personality change of the partners which becomes evident in a gradual estrangement between the partners, accompanied by a lack of communication and infidelity. Other causes that could be identified, such as a changed understanding of roles within marriage, play a minor role in the decision to separate.Discussion The causes of late divorce are manifold and mainly determined by emotional relationship problems. The gradual separation of adult children from the parents’ house particularly influences the point in time when the parents separate. In the future, an additional burden will be placed on public care institutions as divorced elderly peo-ple lose the existing network of marriage partner, children, friends and relatives and therefore have to make increased use of public care systems.
Keywords Couples · Relationship · Age · Marriage · Qualitative document analysis
Einleitung
Während Ehescheidungen nach langer Ehedauer und in höherem Lebensalter in den zurückliegenden Jahren die Ausnahme waren, gehen Ehepaare zunehmend auch in einem Alter von über 55 Jahren den Schritt der Trennung und Scheidung [15]. Die Scheidung im höheren Lebensalter und nach langjähriger Ehe stellt immer noch den Gegen-entwurf zur Realität von silbernen, goldenen und eisernen Hochzeiten dar. Die Zahl der langjährigen Ehen, die im Alter Bestand haben, übersteigt derzeit noch die Zahl der im Alter gescheiterten Ehen [15]. Ob dies bei den nachfolgenden Generationen so bleiben wird, ist fraglich, da die Scheidung als ein mehr oder weniger akzeptiertes Konfliktlösungs-muster bei bestehenden Partnerschaftskonflikten angesehen wird [7]. Mit dem Nachrücken jüngerer Ehepaare ins höhere Erwachsenenalter wird damit zu rechnen sein, dass zukünf-tig eine als unbefriedigend erlebte langjährige Ehe aufgelöst wird [12]. Daneben werden demografische Faktoren ihren Einfluss entfalten: Die durch die höhere Lebenserwartung zunehmende Zahl langjähriger Ehen wird die Wahrschein-lichkeit einer Scheidung im höheren Scheidungsalter deut-lich erhöhen [4]. Ziel der Untersuchung ist, einen Beitrag zur besseren Steuerung der juristischen Beratung älterer Scheidungswilliger und ebenfalls eine Verbesserung der
mediativen Angebote für den betroffenen Personenkreis zu erbringen.
Stand der Forschung
In Deutschland steckt die Auseinandersetzung mit der Schei-dung nach langjähriger Ehe im höheren Alter noch in den Anfängen. Bisher sind hierzu vorwiegend ältere Untersu-chungen überwiegend aus dem angloamerikanischen Raum verfügbar [1–3, 9, 10, 16]. Innerhalb dieser Untersuchun-gen existieren große konzeptionelle Unstimmigkeiten, ins-besondere bei der Definition des Begriffs der „langjährigen Ehe“ [16]. Die Definition umfasst Ehen mit einer Dauer von 15 bis zu 50 Jahren und lässt die steigende Lebenserwar-tung unberücksichtigt. Der Forschungsstand in Deutschland beschränkt sich auf eine Expertise von Fooken und Lind [6] zur Scheidung nach langjähriger Ehe im mittleren und höheren Erwachsenenalter sowie eine bindungstheoretische Analyse der späten Scheidung durch Lind [12]. Fooken und Lind zeigen einen dürftigen Forschungsstand auf und for-dern ein verstärktes Forschungsinteresse zu den Ursachen und Auswirkungen von Scheidungen nach langjährigen Ehen [6]. Hierzu können auf der Basis bisheriger empiri-scher Ergebnisse eine schleichende Entfremdung zwischen den Partnern, verbunden mit mangelnder Kommunika-tion sowie sexueller Untreue als wesentliche Faktoren der Instabilität identifiziert werden [6]. Paare mit traditioneller Rollenverteilung scheinen nach diesen Analysen für eine Instabilität nach langer Ehedauer anfälliger zu sein [6]. Es handelt sich hierbei um einen Faktor von hoher demografi-scher Relevanz. Ein zusätzliches destabilisierendes Moment der Ehe bei einer seit Längerem bestehenden Unzufrieden-heit eines oder beider Partner ist die Ablösung der erwach-senen Kinder vom Elternhaus [6]. Die älteren von Fooken und Lind 1996 [6] sowie von Lind 2001 [12] erstellten Analysen wurden nicht fortgesetzt. Es besteht daher immer noch ein erhebliches Forschungsdefizit. In der Bundesrepu-blik Deutschland liegen keine Ergebnisse aus Studien vor, die explizit den Ursachen, Bewältigungsmechanismen und Auswirkungen langjähriger Ehen nachgehen [6]. Eine in verschiedenen Suchmaschinen wie Google Scholar, Juris und MetaGer mit den Suchanfragen „Ehescheidung im Alter“ und „Ehescheidung nach langer Ehedauer“ sowie den entsprechenden Suchbegriffen ohne weitere Ein- und Ausschlusskriterien durchgeführte Literaturrecherche ergab ebenfalls keine weiteren relevanten Treffer.
Statistische Datenlage
Das durchschnittliche Scheidungsalter ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Es betrug 1990 bei Männern
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38,5 Jahre und bei Frauen 35,7 Jahre. Das durchschnittli-che Scheidungsalter lag 2008 bei 44,2 Jahren (Männer) bzw. 41,4 Jahren (Frauen) und hat damit sowohl bei Männern als auch bei Frauen um gut 5 Jahre zugenommen. Der Antrag auf Scheidung wird zumeist von der Frau eingereicht (54,2 %; [15]). Die durchschnittliche Dauer der Ehe bis zur Scheidung ist über die Jahre hinweg angestiegen [15]. Wurde im Jahr 1950 im Mittel nach 10,5 Jahren geschieden und im Jahr 1965 sogar bereits nach durchschnittlich 9 Jah-ren, kam es im Jahr 2008 in den alten Ländern im Schnitt nach 13,1 Jahren zur Scheidung. Bei den 2008 registrierten Scheidungen waren 55,9 % der Frauen und 66,1 % der Män-ner zum Zeitpunkt der Scheidung 40 Jahre und älter. Am geringsten besetzt waren 2008 sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die Altersgruppen der unter 20-Jährigen sowie die der 65-Jährigen und älteren Geschiedenen [15]. Das statistische Risiko einer Scheidung ist bei einer Ehe-dauer zwischen 5 und 6 Jahren am höchsten, auch wenn das Risiko einer späteren Scheidung nach einer Ehedauer von mehr als 10 Jahren erneut steigt [15]. Der Anteil geschiede-ner Ehen, die länger als 30 Jahre andauerten, betrug in den Jahren 2008 und 2009 rund 5,5 %. Der Anteil der Ehepaare, die im Zeitpunkt der Ehescheidung länger als 40 Jahre ver-heiratet waren, betrug 0,2 % ([15]; Tab. 1).
Die Anzahl der im späten Alter geschiedenen Männer ist fast doppelt so hoch wie Anzahl der geschiedenen Frauen. Der Anteil Geschiedener über 55 Jahre und älter ist stark angestiegen. Im Jahr 2008 waren von den Geschiedenen 13,1 % der Männer und 7,5 % der Frauen älter als 55 Jahre, während der Anteil 2007 bei den Männern 12,1 % und bei den Frauen 6,9 % betrug ([15]; (Tab. 2)).
Material und Methode
Forschungsfrage und qualitativ-empirische Methode
Die forschungsleitende Frage zur Betrachtung von Schei-dungen im höheren Lebensalter und nach langjähriger Ehe lautete: Warum lassen sich Ehepaare ab einem Lebensalter von 55 Jahren und einer Ehedauer von mehr als 30 Jahren scheiden? Die zugrunde gelegte Altersgrenze (55 Lebens-jahre) sowie die Bestimmung langjähriger Ehen (mehr als 30 Lebensjahre) wurden vom Forscher aufgrund feh-lender Anhaltspunkte anderer Untersuchungen bestimmt. Drei weitere Annahmen waren hierbei leitend: Erstens die Annahme, dass sich das Phänomen der Ehescheidung mit zunehmender Ehedauer und zunehmendem Lebensalter als bedeutender für das soziale Leben eines Menschen erweist. Zweitens die Tatsache, dass die Altersgrenze 55 Lebens-jahre üblicherweise in demografischen und gerontologi-schen Untersuchungen verwendet wird. Drittens stellt die Ehedauer von 30 Jahren in etwa die Mitte bisheriger defini-torischer Ansätze dar (s. Abschn. „Stand der Forschung“). Es wurde eine retrospektive Dokumentenanalyse von Ehe-scheidungsakten und dazugehörigen Aktenotizen durchge-führt, die dem Ansatz der qualitativen „nonreaktiven“ [5] Sozialforschung folgt. Diese nicht sozialwissenschaftlich gewonnenen „… dokumentarischen Daten“ [8, S. 167] sind als empirische Grundlage denen der Feldforschung gleich-gestellt zu behandeln [8, S. 168]. Nach Flick [5] enthalten diese Dokumente mehr als Informationen. Sie bieten dem Forscher die Möglichkeit und Notwendigkeit, das Daten-material in umfassenderen Zusammenhängen zu sehen. Dadurch wird außerdem die Nachvollziehbarkeit der Entste-hung und der Autorenschaft des Dokuments gewährleistet.
Zugang zum Forschungsfeld und ethische Überlegungen
Die Ehescheidung und ihre Dokumentation sind sowohl datenschutzrechtlich als auch persönlich für die Betroffe-nen ein sensibler Untersuchungsgegenstand. Von daher ist zum einen der Zugang zum Forschungsfeld erschwert. Zum anderen sind im Besonderen datenschutzrechtliche und ethi-sche Überlegungen sowie Selbstauflagen für die Datenerhe-bung notwendig. Sowohl der Zugang zum Forschungsfeld
Tab. 1 Ehescheidungen nach Ehedauer. (Statistisches Bundesamt [15])Ehedauer (Jahre) 2008 20070–4 22.554 22.7125–9 52.508 52.33310–14 36.509 35.33815–19 30.407 30.34920–25 26.841 24.87926–29 10.447 936630–35 7912 762936–39 2545 235840 und mehr 399 377Gesamt 190.122 185.341
Tab. 2 Ehescheidungen nach Alter der Ehegatten. (Statistisches Bun-desamt 2009, eigene Darstellung [15])Lebensalter (Jahre) 2008 2007
Männer Frauen Männer Frauen55–60 13.206 8288 11.999 730360–65 6153 3322 5568 319565–70 3655 1822 3325 169770–75 1264 574 1034 49275–80 423 143 370 15480–85 119 48 117 4885–90 43 13 36 1390–95 5 1 5 1Gesamt 24.871 14.211 22.454 12.903
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als auch die Datengewinnung konnten durch den Erstautor über seine Rechtsanwaltskanzlei realisiert werden. Die-ser ist als Fachanwalt für Familienrecht und ausgebildeter, erfahrener Mediator für das Dokumentenverständnis quali-fiziert. Hinzu kommt, dass der Erstautor und Forscher die Dokumente selbst erstellt hat, entweder als offizielles Ehe-scheidungsdokument oder als Transkript der Gespräche mit Mandanten der Anwaltskanzlei. Als Rechtsanwalt ist der Forscher gesetzlich nach § 43a Abs. 2 der Bundesrechts-anwaltsordnung (BRAO) zur Verschwiegenheit verpflichtet [11]. Diese Pflicht bezieht sich auf alles, was ihm in Aus-übung seines Berufs bekannt geworden ist [11]. Weiter ist eine Rückverfolgbarkeit der Daten nicht möglich. Personen-bezogene Daten, die eine Verbindung zu Mandanten aufzei-gen könnten, wurden nicht erhoben. Dies war bereits durch das Datenarchiv gewährleistet, aus dem die Dokumente entnommen wurden. Diese sind ohne Namen abgelegt und erst durch die darin enthaltene Codierung und gemeinsame Betrachtung mit anderen Dokumenten personenbezogen lesbar. So kann auch gewährleistet werden, dass den Man-danten durch die Dokumentenanalyse keine Nachteile ent-stehen können.
Stichprobe und Erhebungsinstrument
Es wurden Ehescheidungsakten und dazugehörige Akten-otizen aus den Jahren 2008 bis 2010 genutzt. Es handelte sich um eine zielgerichtete Auswahl des Datenmaterials [13]. Der gewählte Erfassungszeitraum diente dazu, mög-lichst aktuelle Daten zu erhalten, die aber in Quantität und Umfang überschaubar bleiben sollten [5]. Eingeschlos-sen wurden alle Dokumente, die im Rahmen eines Ehe-scheidungsverfahrens entstanden sind. Aus der Zielgruppe wurden Stichproben nach Personen gebildet, die einerseits das 55. Lebensjahr vollendet hatten und vor der Trennung mindestens 30 Jahre verheiratet waren. Für den Zeitraum von 2008 bis 2010 konnten insgesamt 422 Scheidungs-fälle ausgewertet werden. Die Auswertung bezog sich auf die mandatierenden Personen, nicht auf dessen Ehepartner. In 53 Fällen war diese über 55 Jahre alt (20 Männer und 33 Frauen). Hiervon waren 14 Ehen kinderlos (Tab. 3).
Von den Ehen dieser Personen dauerten bis zu ihrem Ent-schluss, sich zu trennen, 31 Ehen länger als 30 Jahre. Von diesen waren wiederum 4 Ehen kinderlos (Tab. 4).
Im Vergleich zu der amtlichen Statistik entsprechen die Zahlen aus den Jahren 2009 und 2010 dem dortigen reprä-sentativen Durchschnitt, während die Zahlen aus 2008 mit 9,9 % die Angaben des Statistischen Bundesamts über-schreiten (Tab. 2).
Die Datengewinnung erfolgte anhand einer Dokumen-tenanalyse [5]. Das Erhebungsinstrument, ein Fragenraster, beinhaltete folgende Aspekte: Bei der Mandatsaufnahme gibt der Mandant in einen vom Forscher entwickelten Frage-bogen neben seinen soziografischen Daten auch Daten über Beruf, Einkommen, Vermögen, Güterstand, Kinder sowie die Dauer der Ehe bis zur Trennung an. Im Rahmen des etwa einstündigen Beratungsgesprächs werden die Daten anhand einer offenen Gesprächsführung ermittelt. Im direk-ten Anschluss an die Erstberatung fertigt der Forscher einen Aktenvermerk über den Inhalt des Beratungsgesprächs, ins-besondere den zeitlichen Ablauf der Trennung sowie die Einschätzung des Mandanten über die Trennungsgründe an. Der Aktenvermerk endet mit der eigenen Einschätzung des Forschers. Gleiches gilt für in der Folge stattfindende Beratungsgespräche. Der Forscher begleitet den Mandanten von seinem ersten Besuch in der Kanzlei bis zum rechts-kräftigen Scheidungsbeschluss über einen Zeitraum von etwa 1 bis 2 Jahren: In besonderen Fällen wurden dafür Gedächtnisprotokolle über den Verlauf des Ehescheidungs-verfahrens, die Reaktionen des anderen Ehepartners und den persönlichen Eindruck des Forschers erstellt. Grundla-gen der Datengewinnung waren Fragebogen, Aktenvermerk und Gedächtnisprotokoll, die im Rahmen einer retrospek-tiven Betrachtung ausgewertet wurden. Eine induktive Kategorienbildung wird dabei durch Beispielfälle aus der Stichprobe unterstützt. Diese ermöglichen ein besseres Fall-verständnis und belegen die Ergebniskategorien. Auf deren Darstellung wird im vorliegenden Beitrag jedoch aus Platz-gründen verzichtet. Die analysierten Dokumente sind vom Forscher erstellte Mitschriften und Transkripte.
Tab. 4 Anteil der länger als 30 Jahre dauernden Ehen. (Statistisches Bundesamt 2009, eigene Darstellung [15])Jahr Gesamtzahl der länger als
30 Jahre dauernden EhenMänner Frauen Paare mit
Kindern2008 17 4 13 152009 8 0 8 72010 6 5 1 5Gesamt 31 9 22 27
Jahr Gesamtanzahl Ehescheidungen
Anteil der Ehen mit 1 Partner über 55 Jahre
Männer Frauen Paare mit Kindern
2008 169 27 7 20 192009 143 14 5 9 112010 110 12 8 4 9Gesamt 422 53 20 33 39
Tab. 3 Ehescheidungen mit Mandanten über 55 Jahre. (Statistisches Bundesamt 2009, eigene Darstellung [15])
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Datenauswertung
Die darauf aufbauende Kategorienbildung erfolgte datenge-leitet und induktiv. Die Auswertung der Daten beinhaltete eine Häufigkeitszuweisung zu den Kategorien. Innerhalb der Kategorien wurden die Hauptursachen, die zur Tren-nung führten, festgehalten. Die Ursachen, die zum Tren-nungsentschluss führten, werden durch Paraphrasierung und Abstraktion beschrieben, indem sie in verschiedene Kategorien zusammengefasst werden.
Ergebnisse
Von den befragten Ehepartnern wurden unter Berücksich-tigung von Mehrfachnennungen nachstehende Tatbestände als Ursache für die Trennung angegeben:
Mangel an Kommunikation
Bei insgesamt 14 Ehepaaren wurde das Fehlen einer offenen Kommunikation mit dem Ehepartner genannt. Nach Aus-sage der Befragten wurden gemeinsame Unternehmungen nach und nach weniger. Als letztes verbindendes Element seien die Kinder nach ihrem Auszug aus dem Elternhaus weggefallen. Das Gefühl zusammenzugehören konnte weder durch die gemeinsame Lebensplanung noch durch gemeinsame Gespräche, noch über gemeinsames Erleben erzeugt oder beibehalten werden. Die Kommunikation beschränkte sich mit der Zeit auf das Maß des Notwendigen und brach letztendlich zusammen.
Sexuelle Untreue
Bei 3 der befragten Männer war Grund für die Trennung eine sexuell lang anhaltende Unzufriedenheit in der Ehe. Bei 2 Befragten war die sexuelle Unzufriedenheit Auslöser, sich einem anderen Partner zuzuwenden. Sie empfanden, dass einerseits die mangelnde Kommunikation zu einem Aus-einanderleben mit ihrem Ehepartner mit der Konsequenz eingeschränkter sexueller Kontakte führte. Ob die sexuelle Einschränkung bzw. die langsam auftretende Unzufrieden-heit zur Entfernung vom Partner führten, war letztendlich bei allen Betroffenen nicht mehr zu ergründen.
Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit
Alkoholabhängigkeit spielt eine wichtige Rolle bei der ehe-lichen Instabilität. In 2 Fällen war insbesondere der Alko-holabusus der Ehefrauen Veranlassung für die Männer, die Trennung herbeizuführen. Drogenabhängigkeit oder der Genuss von Drogen mit den entsprechenden strafrechtlichen
Konsequenzen spielt in der Generation der über 55-Jährigen keine Rolle für die Trennungsentscheidung.
Körperliche Beeinträchtigungen aufgrund des Alters
Zwei Befragte im Alter von 73 und 78 Jahren sahen die altersbedingten körperlichen Veränderungen des Ehepart-ners und die damit verbundenen Einschränkungen für sich selbst als Ursache für eine Verschlechterung der ehelichen Beziehung und der damit verbundenen Trennung an. Nach Ansicht der Befragten seien sie immer anfälliger für emo-tionalen Stress geworden und hegten Gefühle der Über-forderung, was sich wiederum negativ auf die eheliche Beziehung ausgewirkt habe.
Persönlichkeitsveränderungen
In 4 Fällen gaben die Ehepartner an, die Persönlichkeits-veränderung des Partners sei für den Trennungsentschluss ausschlaggebend gewesen. Sie hätten im Laufe der Ehe fest-gestellt, dass sich der Partner negativ verändert habe und nicht mehr der Person entsprach, die sie geheiratet hätten. Nach anfänglich glücklichen Jahren habe sich zunehmend eine Enttäuschung und Desillusionierung eingestellt, was zu einer immer größeren emotionalen Distanzierung vom Partner geführt habe.
Verändertes Rollenverständnis in der Ehe
Vier Frauen und ein Mann bewerteten das veränderte Rol-lenverständnis in der Ehe als Ursache für den Entschluss, sich vom Ehemann bzw. der Ehefrau zu trennen. Die befrag-ten Ehefrauen beschrieben ihre Ehe dahingehend, dass der Ehemann in der Ehe der zentrale Entscheidungsträger gewesen sei und weitgehend alle wichtigen Entscheidungen mit Macht und Dominanz getroffen habe. Sie selbst hätten durch ihren Ehemann sehr wenig Wertschätzung für ihre Leistung als Hausfrau und Mutter oder ihre hierneben aus-geübte berufliche Tätigkeit erfahren, sodass ihr Selbstwert-gefühl über die langen Jahre der Ehe hinweg stetig gesunken sei. Ein Ehemann im Alter von 78 Jahren gab an, während der gesamten 40-jährigen Ehe seine Homosexualität unter-drückt und damit seine Identität verraten zu haben. Er wolle sein Leben nicht mit dieser Lüge beenden und seine Homo-sexualität, wenn möglich, noch ausleben.
Gewalt in der Ehe
In 3 Fällen hatten Frauen während der Ehedauer unter der Gewalt des Ehemanns zu leiden. Die befragten Ehefrauen akzeptierten ihre Männer als Familienoberhäupter und ord-neten sich ihnen unter. Eine Beendigung der Beziehung scheiterte, da sie sich von ihrem Partner abhängig fühlten
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und nicht in der Lage waren, sich als selbstständig und fähig zu sehen. Nach Schilderung der Betroffenen erleb-ten sie sich als inkompetent und litten unter negativen Selbstwertgefühlen. In 2 Fällen wurde festgestellt, dass die Ehefrauen bereits in ihrer Kindheit vom Vater geschlagen worden waren. In allen Fällen war der Schutz der Kinder der Grund, sich nicht in der Erziehungsphase, sondern erst in der Nacherziehungsphase zu trennen. In allen Fällen waren die erwachsenen Kinder Katalysatoren für den Trennungs-entschluss der Mutter.
Diskussion
Die einleitend gestellte Forschungsfrage lautete: Warum lassen sich Ehepaare ab einem Lebensalter von 55 Jahren und einer Ehedauer von mehr als 30 Jahren scheiden? Die Antwort auf die Forschungsfrage ist wie folgt zusammen-zufassen: Mit zunehmender Ehedauer treten immer stär-ker emotionale Beziehungsprobleme als Ursache für die Scheidung in den Vordergrund. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Befragten als zentrale Ursache für ihren Trennungsentschluss einen Mangel an Kommunikation zwischen den Partnern sieht. Die Mehrheit der Befragten war mit Art und Ausmaß, in dem der Partner positive Emo-tionen ihnen gegenüber ausdrückte, unzufrieden. Hierbei war weniger ein qualitativer verbaler Austausch, sondern ein quantitativer Mangel an verbaler Kommunikation fest-stellbar. Eine nichtfunktionierende Kommunikation, als bisherige Voraussetzung für das Lösen ehelicher Probleme und Konflikte führte zu fehlenden Konfliktlösungen und in der Folge zu Aggression, Entfremdung und Gleichgültigkeit gegenüber dem Ehepartner. Paare können diesem Prozess durch den Aufbau neuer gemeinsamer Interessen und Akti-vitäten entgegnen. Beim Auszug der Kinder fehlt jedoch ein verbindendes Element, sodass sich eine sinnentleerte Bezie-hung oder eine Trennung als Konsequenz ergibt [14].
Befragt nach dem konkreten Anlass oder dem Auslöser der Trennung wurde als weitere zentrale Ursache sexuelle Untreue, meist aufseiten des Ehemanns, genannt. Fest-zustellen ist, dass der Anteil der Männer, die außereheli-che sexuelle Kontakte gepflegt haben, bedeutend höher ist als der Anteil der Frauen. Dies wurde bereits in einer Studie von Hayes et al. [9] 1980 festgestellt. Das Aus-brechen aus der Ehe durch sexuelle Untreue kann als ein mögliches unbewusstes Signal eines Partners interpretiert werden, wonach unbewusste oder nichtausgesprochene Unzufriedenheiten innerhalb der Beziehung bestehen. Ein Zusammenhang zwischen einer späten Scheidung und einer bestimmten ehelichen Rollenverteilung ist insbesondere in traditionellen Ehen festzustellen. Die geänderte Einstellung zu Ehe und Familie hat bei den Befragten dazu geführt, die schlechte Ehequalität oder die Unzufriedenheit mit der Part-
nerschaft nicht bis zum Ende des Lebens zu akzeptieren, sondern die letzte Phase des Lebens wieder neu und unab-hängig vom Partner in einer Atmosphäre der Zufriedenheit zu gestalten. Auffallend ist, dass bei fast allen Befragten nicht eine einzige Ursache, sondern kumulativ weitere Gründe für die Trennung hinzutraten. Als Hauptgrund sind die zunehmende Entfremdung der Ehepartner, die zurück-gehende Kommunikation und das Fehlen von Gemein-samkeiten sowie die sexuelle Unzufriedenheit mit dem Ehepartner genannt worden. Die mangelnde Kommunika-tion und die stetige Entfremdung der Ehepartner sind häufig nur bei älteren Ehepaaren festzustellen. Viele der Befragten gaben an, nach anfänglich glücklichen Ehejahren habe sich eine zunehmende Enttäuschung und Desillusionierung ein-gestellt. Grund hierfür sind nicht zuletzt die während der Ehe durch gemachten persönlichen Entwicklungen eines jeden Ehepartners. Nach den Jahrzehnten des Zusammen-lebens sehen sich demnach beide Partner mit einer Situation konfrontiert, in der sie mit einem Partner zusammenleben, den sie unter ganz anderen Bedingungen kennengelernt und ausgewählt haben. Die Gründe, die in jungen Jahren zu der Entscheidung geführt haben, gerade diesen Ehepartner für ein gemeinsames Leben auszuwählen, sind in der Zeit der nachkindlichen Erziehungsphase nicht mehr vorhanden. In diesem Zusammenhang wird ein gewisser Einfluss der erwachsenen Kinder auf den Zeitpunkt der Trennung der Eltern deutlich. Die Hälfte der Befragten gab an, die Tren-nung bewusst aufgeschoben zu haben, bis die Kinder ein gewisses Alter erreicht hatten.
Für ein explorierendes Vorgehen ist die deskriptive Prä-sentation der Daten zunächst geeignet. Diese repräsentie-ren unterschiedliche Dokumente und wurden zielgerichtet durch den Forscher für eine Zusammenfassung aufbereitet. Der Verzicht auf entsprechende erklärende Ankerbeispiele (Beispielfälle) muss jedoch pragmatisch (aus Platzman-gel) begründet werden. Die ethischen Überlegungen recht-fertigten aufgrund der Schwierigkeit des Zugangs zum Forschungsfeld und der Datenschutzgewährleistung das methodische Vorgehen. Eine prospektive Datenerhebung erscheint zudem nicht als aussichtsreich. Denn Personen in der Trennungs- und Scheidungsphase befinden sich in einer belastenden Lebenssituation. Hinzu kommt die Unmöglich-keit, den Erhebungszeitraum abzugrenzen, da Trennung und Scheidung zeitlich nicht bestimmbar sind.
Fazit
Das Phänomen der Ehescheidung im höheren Lebens-alter wird in der Wissenschaft nur sehr wenig thematisiert. Besonders im deutschsprachigen Raum fehlen aussage-kräftige Studien, obwohl das Forschungsdefizit zu Schei-dungen nach langjähriger Ehe bekannt ist und die Gruppe
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dieser Scheidungswilligen in den letzten Jahren weiter-zugenommen hat. Grundlegende Arbeiten stammen aus den 1970er und 1980er Jahren. Gesetzesänderungen und Veränderungen der Wertigkeit von Ehe und Familie sind wissenschaftlich nicht aufgearbeitet. Aufgrund der beacht-lichen gesellschaftlichen Relevanz vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft erschei-nen neue Forschungsbemühungen unerlässlich. Die negati-ven Folgen einer Ehescheidung im höheren Lebensalter auf die individuelle Lebenssituation der Betroffenen im Alter werden ebenso Gegenstand neuer Forschungsprojekte sein müssen wie die Frage der arbeitsmarktpolitischen Aspekte. Wenn ältere Geschiedene nach der Scheidung keinem Netz-werk aus Ehegatten, Kindern, Freunden und Verwandten angehören, werden sie verstärkt auf die öffentliche Pflege angewiesen sein, was zu einer zusätzlichen Belastung des öffentlichen Pflegesystems führen wird. Da die Rente durch den Versorgungsausgleich faktisch halbiert werden wird, droht die Gefahr der unzureichenden Altersabsicherung einhergehend mit der Notwendigkeit finanzieller Unterstüt-zung durch den Staat.
Interessenkonflikt Es besteht bei keinem der Autoren ein Interessenskonflikt.
Literatur
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