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4 Seltsame WWU: Epic Fail, Alter...Münsters Uni-Charts der verrücktesten Forschungsprojekte

7 Hochschulsport: Mit Nikolausi!Über 140 Sportarten bei Münsters Hochschulsport

9 THC: Tüte vom DocAn Münsters Uniklinik wird die Heilwirkung von Cannabis erforscht

10 Alles über Sex & SeeigelVerirrte Spermie such Eizelle: Andrologie an der WWU

12 Ethik & LabormäuseZu Besuch beim Tierschutzbüro der Uni Münster

13 Firebirds & rote SofasSeemannslieder,Simulationspatienten & Fausts Höllenfahrt: Münsters Theaterszene

16 Diagnose: BummelantWenn die Aufschieberitis im Studium chronisch wird

18 TitelDie Wise Guys kommen nach Münster, um ihr neuesWerk Läuft bei Euch livevorzustellen. Ultimo besuchtedie schräge Vokalpop-Truppevorab

20 Münster von A bis ZTipps & Tricks für Einsteiger

24 Ultimos KneipenslalomEine kleine Absackrunde durch Münsters Nachtleben

ULTIMO UNI-SPECIALerscheint jeweils zu

Semesterbeginn undwird herausgegeben vonder Ultimo Verlags GmbH

Büro:Münsters

Stadtillustrierte ULTIMOWolbecker Str. 20

48155 Münster

Tel.: 0251/899 [email protected]

Redaktion:Carsten Krystofiak

Hanne MeisRainer Liedmeyer

Fotos:Redaktionsarchiv;

FH; WWU

V.i.S.d.P. & Anzeigen:Rainer Liedmeyer

Tel.: 0251/899 83-25

Druck:Humburg, Bremen

Druckauflage:26.000 Exemplare

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EPIC FAIL, ALTER…MÜNSTERS UNI -CHARTS DER VERRÜCKTESTEN FORSCHUNGEN

In unserer beliebten Serie ,,Mün-sters tollkühne Profs und ihrefliegenden Kisten“ stellen wir diemerkwürdigsten Forschungs-

projekte des vergangenen und lau-

fenden Semesters vor. Mit dabei sindimmer wieder echt abgefahreneProjekte. Bis zur Verleihung desAnti-Nobelpreises müssen sich un-sere Münsteraner aber noch an-

strengen, obwohl sie den Ignobel-Anwärtern teilweise dicht auf denFersen sind. Für die schrägste For-schung wurde in diesem Jahr übri-gens ein Team deutscher und slowa-kischer Medizinerinnen und Medizi-ner prämiert, die in eigenen Unter-suchungsreihen unter vollem Ein-satz herausgefunden hatten, dassintensives Knutschen und Sex wirk-sam vor Allergien schützen. Nachdem Vögeln bekam kein Mitglied derGruppe Heuschnupfen. Stöhn! Aberauch an der WWU haben die Wissen-

schaftler geile Skills drauf…

Der Hoodie-RebellLustig: Ein bizarrer Merch-Streitan der Uni. Die Uni Münster ver-treibt eine eigene WWU-Merchan-dising-Linie, an der sie sich natür-lich die Rechte gesichert hat. Aus-gerechnet der AStA-Vorsitzende(Jurastudent/Grüne) macht denWWU-Hoodies jetzt mit seiner,,Campus Clothing GbR“ Konkur-renz. Das sorgte im StuPa für kon-troverse Diskussionen. Der Marke-

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tingchef der Uni sieht die Sachehingegen gelassen – denn von denCampus-Kapuzenpullis soll bishernoch nicht einer verkauft wordensein…

Mumie mit SmileySelbst die ollen Pharaonen nutztenEmoticons! Zwar ließen sie keineSmileys in ihre Sarkophagemeißeln, aber Ägyptologen der UniMünster entschlüsselten, dass man-che Hieroglyphen dieselbe Funk-tion hatten wie :-). Zum Beispiel sollein Piktogramm eines schlafendenMannes bedeuten: ,,Der Mannschläft“. Hm, möglich. Vielleichtwollten die Ägypter aber auch bloßausdrücken, dass der Text zumEinpennen ist.

Komm näher…Habt ihr Ladehemmung bei eurerHausarbeit? Kommt einfach keingescheiter Satz auf den Bildschirm?Dann haltet einfach mal eurenRechner gut fest und drückt denMonitor! Nee, echt! Die Psycholo-gen der Uni Münster meinen, dasses nachweisbar einen Zusammen-hang zwischen kognitiver Leistungund der Nähe der Hände zum PCgibt! Maus und Tastatur weit vomBildschirm entfernt = schlechtesErgebnis; Maus und Tastatur nahdran = leichtere Lösung. Klingt irre,soll aber stimmen. Der ,,Simon-Effekt“ nennt sich das seltsamePhänomen.

Tanztee mit GirlsDas ist mal Generationenverständi-gung! Jaqueline, Annika und Carlasind drei hübsche junge FH-Studen-tinnen, die Soziale Arbeit studie-ren. Sie wollen herausfinden, wel-che Wirkung das Tanzen auf ältereMenschen hat. Semesterprojekt: Siebitten Senioren im Pfarrheim zumTanz und legen mit den Oldies ei-nen Walzer oder Swing hin. Mün-sters Alterheime stehen Kopf: Dreischöne Girls, die einen zum Tanzenauffordern! Opa, gib Gas! Hihi, in

dreißig Jahren gibt es solche Pro-jekte für Mosher, Breaker undSlam-Dancer…

Tz, diese GriechenDas Archäologische Museum über-rascht immer wieder mit abge-fahrenen Vorträgen: Nach angehei-terten Seminaren zum ,,Alkoholis-mus im Altertum“ kommt jetzt,,Zoophilie in der Antike“ an dieReihe. Das ist das, was früher Sodo-mie genannt wurde. Wundert einennicht, wo sich doch unlängst einMitarbeiter der UB als sehr speziel-ler ,,Hundefreund“ outete und ei-nen Shitstorm von Tierfreundenerntete.

Ächz! Stöhn! Würg!Ein Literaturwissenschaftler unter-sucht ernsthaft die Comicsprache.Ob de sich damit hip vorkommt?Über den Erikativ in der deutschenGrammatik (benannt nach der ge-nialen Donald Duck-ÜbersetzerinErika Fuchs) – Beispiel: Ächz! Stöhn!Würg! – wurde doch schon alles ge-sagt. Wenn wir er wären, würdenwir besser das Gestammel der Let’s-Player auf YouTube untersuchen:,,Boah, LOL Alter!“, ,,Epic Fail!“,,,What the fish!“, etc. etc.

Mit Kuschel-FaktorGood news! Zwei Journalistik-Stu-dis der WWU haben ein Nachrich-tenportal gegründet, das aus-schließlich positive Meldungenbringt, weil sie meinen, dass die Me-dienkonsumenten die Schnauze vontäglichen Katastrophenmeldungenvoll haben. Das stimmt! Auf positive-daily.de kann man also gute Nach-richten lesen wie ,,Merkel endlichweg!“, ,,TTIP gescheitert!“ oder,,GEZ abgeschafft!“… tja, leiderdoch nicht.

We love ChitinÜber Münsters Krabben-Prof., deraus Krabbenschalen Pflanzendün-ger machen will, haben wir schonmehrfach berichtet. Jetzt geht der

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Mann noch viel weiter: Die Chitin-Moleküle finden auch in der Wasser-aufbereitung, der Papierherstellungund bei der medizinischen Behand-lung von Brandwunden Verwen-dung. Genial! Ist das die Rettung fürdie krisengeplagten deutschenKrabbenfischer?

Und dann war da noch……der Aussteiger-Prof., der in einemAmi-Wohnmobil am Kanal haust.Dabei lehrt er gar nicht in Münster,sondern an der Uni Karlsruhe. Da-hin pendelt er mit der Bahn. War-um? Weil er ein ,,geistiger Nomade“sei und Kulissenwechsel brauche,während er ,,die Erschöpfung desSelbst“ erforscht. Was er lehrt? Phi-losophie… was auch sonst?…Soja zum aufs Brot schmieren:Drei Oecotrophologinnen erfandeneinen veganen Brotaufstrich auf So-jabasis, der bereits vor der kom-merziellen Vermarktung einenInnovationspreis der Lebensmitte-lindustrie erhielt! Hoffentlichschmeckt das Zeugs nicht wie dieseTartex-Paste aus dem Reformhaus.Wir halten ,,Du grillst doch Tofu-würstchen!“ trotzdem weiter füreine Beleidigung.… die hochbegabte 16jährige, de-ren Eltern auf eine Zulassung zumMedizinstudium klagten! Die Unilehnte ab und argumentierte, dasMädchen zeige gegenüber dendeutlich älteren Mitschülern einjugendliches Reifedefizit. Wer willschon von einer Ärztin behandelt

werden, die Hello Kitty-Artikelträgt und ständig kichert…?

Carsten Krystofiak

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MIT NIKOLAUSI!ÜBER 140 SPORTARTEN BIETET MÜNSTERS HOCHSCHULSPORT

Zur Kunst des Studierens gehörenKontrastprogramme wie Sportund Entspannung. Da lohnt einBlick auf die Angebote des Hoch-

schulsports Münster (HSP). Reiten,Fechten und Turnen waren die er-sten Disziplinen beim anfangs reinwettkampftechnisch orientiertenMünsteraner HSP. Heute ist dessenAngebot eher breitensportlich aus-gerichtet. Es beginnt kampfsportlichbei A wie Aikido und endet bei Z wieZumba, was in etwa ein Fitnesstrai-ning im Latino-Tanzstil ist.

Nahkampf & YogaDazwischen liegen über 140 Sport-arten, in denen ihr euch austoben,entspannen, konzentrieren undjede Menge Spaß haben könnt. Ne-ben den herkömmlichen Breiten-sport-Angeboten könnt ihr z.B. ler-

nen, mit dem Einrad Hockey zuspielen, Balkan- oder Renaissance-

Tänze einstudieren…Selbst die Nahkampfausbildung

der israelischen Streitkräfte hat mitKrav Maga ein Selbstverteidigungs-system hervorgebracht, das sogarhelfen kann, dem Hochschulstressentgegenzuwirken – Donnerwetter!Wesentlich entspannter geht es da-gegen beim Körperwahrnehmungs-kurs Kopf frei! zu, beim klassischenYoga oder beim stillen Qi Gong. Werdas Ziel eines erfolgreichen Studi-ums und die wachsenden Anforde-rungen des anschließenden Berufs-lebens nicht aus den Augen lassenwill, kann sich bei Angeboten wieMentalStrategien der Selbstopti-mierung widmen.

Alles dabei…Das alles sind Sportangebote, selbstDebattieren, Gesellschaftsspieleoder Improvisationstheater gehö-ren dazu. Und nicht zu vergessen,

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die insgesamt 50 Sporttouren (z.B.Skikurse in Frankreich, Trekking-touren im Himalaya), die Eventsund Turniere. Denn nach wie vorgelten die klassischen Ballwett-kämpfe mit ihren Tugenden Fair-play, Teamgeist, Förderung der so-zialen Kompetenzen, Selbstständig-keit und Toleranz zu den beliebte-sten Angeboten.

Der 30-Hallen-CupSie sind besonders dann gefragt,wenn Highlights wie das Nikolaus-turnier anstehen! Das wird in Mün-ster seit 1964 veranstaltet und ist

längst zur größten Breitensport-veranstaltung an deutschen Hoch-schulen geworden. Beim Nikolaus-turnier gilt: Sport und Ehrgeiz ja,Gewinnen gerne – aber nicht um je-den Preis! Und schon gar nicht,wenn dabei der Spaß zu kurz kom-men könnte. Unter anderem gibt esleibhaftige Weihnachtsmänner undjede Menge Schoko-Nikoläuse (undnoch mehr Spekulatius)!

Das 52. Nikolausturnier findet am4. und 5.12. statt. In über 30 Sport-hallen werden Turniere in denSportarten Badminton, Basketball,Floorball, Fußball, Futsal, Handball,

Inlinehockey, Lacrosse, Tischtennis,Ultimate Frisbee und Volleyball aus-getragen. Wer mitmachen will, solltesich schon wegen der begrenztenHallenkapazitäten zügig anmelden.Anmeldeschluss ist der 20.11. (12 h)!

Party hard!Das Nikolausturnier wäre nicht dasNikolausturnier ohne die legendäreNikolausparty. Die dauert in derRegel bis in die frühen Morgenstun-den. Aber obacht: Sie steigt bereitsam Freitag, 4. Dezember, ab 21 Uhrin der Mensa am Ring! Auf zweigroßen Tanzflächen im Mensa-Foy-

er und auf der unteren Ebene desViva-Cafés sorgen DJs und erfah-rungsgemäß rund 2.000 Gäste fürStimmung. Wer jedoch zu lange fei-ert, verpasst evtl. den Spielbeginnder Zwischenrunden am Samstag-morgen um 9 Uhr! Die Spiele wer-den pünktlich angepfiffen…

Kostengünstige Schlafmöglich-keiten gibt’s übrigens vor Ort in denSporthallen. Für 4,00 Euro proNacht müsst ihr lediglich Schlafsackund Luftmatratze mitbringen. Nochmehr günstige Schlafplätze und alleweiteren Infos unter uni-muen-ster.de/ nikolausturnier/ -hm

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T H C

TÜTE VOM DOCAN MÜNSTERS UNIKLINIK WIRD DIE

HEILWIRKUNG VON CANNABIS ERFORSCHT

Seit dem Mittelalter ist bekannt,daß Inhaltsstoffe derHanfpflanze epileptische Anfäl-le mildern. Heute weiß man

auch warum: Cannabinoide regulie-ren die synaptische Übertragung.Häufigkeit und Intensität der Anfällegehen durch Cannabisgaben in vie-len Fällen stark zurück. BesondersBetroffenen, denen sonst keine The-rapie helfen kann, ermöglichtCannabis oft wieder mehr Lebens-qualität.

In den USA sind Cannabispräpa-rate deshalb auch problemlos zu-gänglich. In Deutschland schränktdas Betäubungsmittelgesetz dieMöglichkeiten ein. Doch die Drogen-beauftragten der Bundesregierungwollen sich für einen Abbau der Hür-den einsetzen.

Heilen mit HanfDas begrüßt Prof. Dr. Gerd Kurle-mann von der Uni Münster. Er er-forscht Epilepsie im Kindesalter amZentrum für Kinder- und Jugend-medizin. Kurlemann hat schon eini-gen kleinen Patienten durch richti-ge Diagnose wieder zu einem nor-malen Leben verholfen. Der Be-reich Neuropädiatrie am UKM wur-de von der Deutschen Gesellschaftfür Epileptologie als Epilepsie-Zen-trum für die Behandlung von Kin-dern zertifiziert.

Der Prof. berichtet, in zwei Fällenhabe das Cannabisöl-Präparat gutgewirkt, in einem Fall jedoch über-haupt nicht. Dafür kam es zu kogni-tiven Dämpfern – sprich: das Kindwar ,,bekifft“. Kurlemann sagt: ,,30Prozent der Epilepsien sind nicht

therapierbar.“ Darum bremst erEuphoriker, die schon jubeln, früheCannabisgaben könnten präventivvor der Entstehung von Epilepsieschützen.

Spray oder Zäpfchen?Da Cannabis auch nicht bei allen

Formen der Krankheit hilft, ist vonSelbstmedikation mit Hanf dringendabzuraten. Legt der Arzt eine ,,Aus-nahmegenehmigung zum Medi-zinalblüten-Import aus den Nieder-landen“ vor, fertigt der kundigeApotheker daraus gerne Cannabis-Spray oder Zäpfchen. Das Antrags-verfahren bei den Krankenkassenhingegen ist kompliziert: ,,Ich mussmich da dann persönlich sehr ein-bringen“, seufzt der Prof.

Das tat Kurlemann u.a. für einkleines Mädchen und ihre Eltern,denen er eine Cannabistherapie an-riet. Das Kind litt unter stundenlan-gen Anfallserien und war kaum be-handelbar. Durch die Cannabisga-ben war erstmal ein normales EEGmöglich.

Legalize it...Nicht nur bei Epilepsie, auch beianderen schweren Krankheiten wieKrebs, Spastik oder Asthma sollCannabismedizin bald besser zu-gänglich gemacht werden – undzwar nicht nur als Schmerzmittel,sondern als Heilmittel. Cannabisgilt zudem auch als ,,Ausstiegsdro-ge“ für Alkoholkranke. Da inzwi-schen sogar die CSU ihre bisherigeAblehnung revidiert hat, wird nochin diesem Jahr eine Gesetzesnovelleerwartet. Carsten Krystofiak

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SEX & SEEIGELVERIRRTE SPERMIE SUCHT E IZELLE : ANDROLOGIE AN DER WWU

Stellt euch vor, ihr steht mit zwei-hundert Millionen anderen Ty-pen am Ufer des Ärmelkanals inCalais und müsst nach Dover

schwimmen, wo eine einzige Frauauf den Sieger wartet. Das ist in etwadie Mission von Spermien. Die Eizel-

le sitzt derweil im dunklen Ende desEileiters und weist den orientie-rungslosen Spermien mit einemHormon (Progestoron) den Weg. So-zusagen ein molekulares Navi, dasden Ruderschwanz der Spermienstimuliert…

Das Chemotaxis-TeamSchaffen es ein paarhundert Kame-raden in die Nähe der Eizelle, wäh-rend die anderen längst auf derStrecke geblieben sind, feuert dieEizelle sie mit einer Extraportion

Progesteron an, damit sie für dieZielgerade die letzten Reservenmobilisieren. So einen Reiz, dereine zielgerichtete Bewegung aufeine Lockstoff-Quelle zu auslöst,nennt man Chemotaxis und diekönnte bei der natürlichen Be-

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A N D R O L O G I E

fruchtung eben eine große Rollespielen.

Mit dieser steht es aber häufignicht zum Besten. Um sich den na-türlichen Kinderwunsch zu erfül-len, sind immer mehr Paare auf re-produktionsmedizinische Hilfe an-gewiesen. Doch um zu verstehen,warum Spermien und Eizelle nichtzueinander finden, muss man erst-mal wissen, wie der Mechanismusüberhaupt funktioniert. Und dakommt Prof. Dr. Timo Strünker insSpiel. Der Biochemiker der UniMünster untersucht, wie die Sper-mien die Eizelle aufspüren und wiedie Eizelle sie dabei selbst unter-stützt.

Im Meerwasser-MilieuDas Problem: Im Menschen kannman das schlecht untersuchen. ImLabor ebenfalls. Aber die Arbeits-gruppe ,,Regenerative Biomedizin“am Centrum für Reproduktionsme-dizin und Andrologie (CeRA) derWWU behilft sich häufig mit geeig-neten Ersatz-Probanden: Seeigel.Seeigel haben keine innere Be-fruchtung durch Sex. Sie entlassenSpermien und Eizelle einfach insWasser, da können die mal zuse-hen, wie sie klarkommen. Dasmacht Chemotaxis für die Seeigel-spermien ganz besonders wichtig.,,Als Modell-Organismus sind sieprima“, freut sich Prof. Dr. Strün-ker, ,,denn ihr Milieu können wireinfach mit einem Schluck Meer-wasser nachstellen“.

Mist, klappt nichtWas dann passiert, interessiertStrünker und Kollegen: Wie kom-munizieren Spermien und Eizelle.Und: Welche Pannen kann es dabeigeben? Strünker meint: ,,Es gibtsehr viele Stationen, an denen et-was schieflaufen kann. Aber umdas zu verstehen, müssen wir hierGrundlagenforschung betreiben.Wir stehen dabei beim Menschenganz am Anfang.“

Die Grundlagenforschung desCeRA-Teams könnte einmal Paarenin den repoduktionsmedizinischenPraxen zugute kommen. Der Prof.:,,Oft sehen bei der Diagnose dieSpermien ganz normal aus undschwimmen auch normal. Und trotz-dem klappt die Befruchtung nicht.“Ist vielleicht der Progesteron-Rezep-tor blockiert? Als Verursacher vonKommunikationsstörungen stehenschon länger ,,Umweltgifte“ unterVerdacht. Schuld könnten künstli-che, hormonähnliche Stoffe in Nah-rungsmitteln, UV-Blockern und Kos-metika (oder aus der Viehmast) sein(oder Chemtrails, hehe…).

Nicht verzweifeln!Übrigens: Wenn die Schwanger-

schaft ausbleibt, nicht gleich ver-zweifeln. Die meisten Paare glau-ben viel zu früh an Unfruchtbarkeit.Nach ein bis zwei Jahren regel-mäßigem Sex ohne Verhütungklappt es bei rund 85 Prozent danndoch noch. Ein nicht unerheblicherFaktor dabei ist allerdings das Alterder Frau.

Zurück zum CeRA Münster:Strünker und Kollegen versuchenmit diversen biophysikalischen Me-thoden zu erkunden, was auf denmolekularen Kanälen passiert,wenn die Spermien loswedeln.Warum macht der Bonner das ei-gentlich ausgerechnet in Münster?Hier findet er eine ideale wissen-schaftliche Infrastruktur und dasser sich auf kurzem Weg mit Repro-duktionsmedizinern und Androlo-gen austauschen kann. (Andrologieist gewissermaßen das männlicheGegenstück zur Gynäkologie.) Prof.Stünker setzt stark auf interdiszipli-näre Zusammenarbeit an MünstersUni.

Einfach weiterprobieren…Wann Münsters CeRA-Wissen-schaftler handfeste Ergebnisse ha-ben, weiß noch niemand. Bis dahinmüsst ihr es eben auf natürlicheWeise im Bett weiterprobieren.Oder euch an das Kinder-wunschzentrum der Uniklinik Mün-ster wenden. Dort werden regel-mäßig Infoabende für verhinderteEltern veranstaltet.

Der Vergleich der Chemotaxismit einem Navi lässt aber noch ei-nen anderen Schluß zu: Vielleichthandelt es sich einfach um eine ty-

pisch loriot-eske Kommunikations-störung zwischen Mann und Frau:,,Du hättest da hinten links ge-musst…“ Carsten Krystofiak

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E T H I K

HEIKEL, HEIKELZU BESUCH BEIM TIERSCHUTZBÜRO

DER UNI MÜNSTER

Hört man das Wort ,,Tierver-suche“, hat man automatischdas Bild eines panischen Affenvor Augen, der mit Elektroden

am Kopf an eine Apparatur gefesseltist. Besonders im traditionell tier-freundlichen Deutschland, lösensolche Bilder breite emotionale Em-pörung aus. Da kann schnell einScheißesturm niederprasseln, wennder Tierrechtsaktivist in der Zei-tung irgendwas von Tierversuchenan der Uni Münster liest und dabeiübersieht, dass diese an Stichlingenstattfinden und nicht an Wirbeltie-ren. Um das Risiko eines PR-De-sasters zu minimieren, hat MünstersUni ein Tierschutzbüro eingerichtet,dass vor allem für Transparenz sor-gen soll.

In der DefensiveDas WWU-Tierschutzbüro leitet derBiologe Dr. Joachim Kremersko-then. Er sagt zu Ultimo: ,,Die Tier-schützer sind sehr gut vernetzt undorganisiert. Die Forscher eher nichtund geraten sofort in die Defensive,wenn sie versuchen, sachlich zu ar-gumentieren. Wir wollen nieman-den zum Tierversuchsfan machen –aber wir möchten Schlagzeilen vor-beugen. Um Konflikte also gleich zuentschärfen, wollen wir proaktivTransparenz schaffen und offensivmit dem heiklen Thema umgehen.Viele Leute wissen z.B. nicht, dassdie meisten Tierversuche an der Uniharmlose Verhaltensbeobachtun-gen sind, etwa bei am Gruppenver-halten der Meerschweinchen.“

Strenge RegelnAn Münsters Uni wird u.a. mit

Fruchtfliegen, Strandkrabben oderMäusen geforscht. Mäuse sind des-halb in Labors so beliebt, weil sieselbst schnell und reichlich fürNachwuchs sorgen, was die Beob-achtung von Entwicklungen verein-facht. Bei Wirbeltieren ist ein auf-wändiges Genehmigungsverfahrennotwendig; kein Wissenschaftlerdarf nach Lust und Laune Experi-mente durchführen. An Affen wer-den an der WWU generell keineTierversuche durchgeführt. Selbstdie Mäusekadaver, die von Biolo-gen im Sezierkurs aufgeschnippeltwerden, stammen aus früherenVersuchen.

Ausweg ZellkulturImmer strengere Kontrollen undGenehmigungsverfahren haben in-zwischen dazu geführt, dass immerseltener lebende Tiere für die For-schung den Kopf hinhalten müssen,sagt Kremerskothen. Die Biologenbegnügen sich oft mit isoliertenZellkulturen in der Petrischale. Ne-ben Kremerskothens Tierschutzbü-ro haben Münsters Max-Planck-In-stitut und die medizinische Fakultätjeweils noch einen eigenen Tier-schutzbeauftragten.

Kremerskothens Büro ist jedochdie zentrale Anlaufstelle für alleAnliegen rund um Tierversuche. Erberät auch Studenten und Wissen-schaftler, die ethische Fragen ha-ben. Bevor also jemand losstürmt,um entrechtete und gepeinigteFruchtfliegen aus den Uni-Laborszu befreien, sollte er zunächst denTierschutzbeauftragten konsultie-ren… Carsten Krystofiak

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FIREBIRDS & ROTE SOFASSEEMANNSLIEDER, SIMULATIONSPATIENTEN & FAUSTS HÖLLENFAHRT: MÜNSTERS BÜHNEN

Wer lispelt, wird Schauspieler,wer hustet, geht ins Thea-ter“, sagt ein Bonmot. Dasmit dem Husten ist zur Zeit

nicht zu leugnen. Aber ein lispeln-der Othello? Oder ein DorfrichterAdam mit Artikulationsstörungen?Nicht bei uns!

Mozart goes StarwarsShakespeares Othello steht just aufdem Programm des Großen Hausesim Theater Münster. Das großeFünfsparten-Theater an der Neu-

brückenstraße (Musik, Schauspiel,Tanz, Konzert und Junges Theater)hat mit dem marokkanisch-stäm-migen Yasin El Harrouk als Shake-speare’sche Figur den Finger amPuls der Zeit. Der bewusst alsNahost-Othello angelegte Heldschmachtet seine Desdemona zuarabischen Klängen an – aber lis-peln tut er keineswegs!

Die modernen Übersetzungenklassischer Stoffe (Mozarts ,,Zau-berflöte“ computer-animiert und im

Star Wars-Design…) kommen beimMünsteraner Publikum erstaunlichgut an. Ein Grund mehr, die Augenoffen zu halten beim ,,Preisedrücken“. Auch bei Münsters,,größter und traditionsreichsterKultureinrichtung“ (Eigenwerbung)winken diverse Preisermäßigungen– und für Studis seit dem Sommer-semester Freikarten-Kontingentedurch das Kultursemesterticket.

Studierende werden vom TheaterMünster ohnehin besonders um-

worben. So zählen regelmäßigeTheatergespräche zum Angebot:Geisteswissenschaftler stellen aus-gewählte Literaten vor (aktuell: Wil-liam Shakespeare) und Theater-schauspieler lesen illustrierendAuszüge aus deren Werk. Die ReiheGelehrte im Theater rückt kulturge-schichtliche Themen in ein neuesLicht, und in den Literaturbegeg-nungen reflektieren renommierteSchriftsteller ihr Gesamtwerk. Zujedem Semesterbeginn gibt es bei

Schiller mit Selfies & Knickwand-Kulissen: ,,Kabale und Liebe“ am Borchert-Theater

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Shakespeare in Arabien: ,,Othello“ am Theater Münster

freiem Eintritt bei Uni trifft Theater– Theater trifft Uni, einem auf Erstiszugeschnittenen Theaterabend.theater-muenster.de

Chillen mit BläsernDen oben erwähnten DorfrichterAdam gibt am Wolfgang BorchertTheater Meinhard Zanger, der zu-gleich Intendant des 1956 gegrün-deten Privattheaters ist. Der WDR-

Nachrichtensprecher hat sich fürseine Paraderolle in Kleists Klassi-ker den Kopf rasiert und wird ihn,gemessen am Erfolg, wohl nocheine ganze Weile nachscheren müs-sen. Der Spielplan des WolfgangBorchert Theaters (WBT), das sichseit 2014 im sanierten Flechtheim-speicher am Mittelhafen 10 befin-det, ist literarisch ausgerichtet undpräsentiert neben eigenwilligen

Klassiker-Inszenierungen zeitge-nössische Stücke.

An fünf Sonntagen pro Spielzeitlädt das WBT zum angewandtenPhilosophieren in sein Foyer-Caféein. Passend zum nächsten Terminam 6. Dezember soll über das Phä-nomen ,,Weihnachtsmann“ nachge-dacht werden. Musikalisch-litera-risch geht’s im Foyer beim sog. Ro-ten Sofa zu. Beim nächsten dieser,,Late Night Chill Outs“ am 4. No-vember präsentiert das Blechblä-serquartett NordWestBlech seinCrossover-Repertoire von Barockbis Jazz. Auch beim WBT sollte manauf die Angebote zum Kulturseme-sterticket achten!

Bunt, frei & schnuckeligNur noch ein paar alte Industrie-pumpen im Aussenbereich erinnerndaran, dass hier mal städtische Ab-wässer weitergeleitet wurden. Dasals Theater im Pumpenhaus be-kannte schnuckelige Fachwerkhausan der Gartenstraße gilt als einesder schönsten Theater NRWs. Eshat kein eigenes Ensemble, aber ei-nen hervorragenden Ruf als Pro-duktionszentrum der freien darstel-lenden Kunst.

Neben lokalen und regionalenKünstlergruppen sind hier regel-

mäßíg bekannte Akteure der Tanz-und Theaterszene zu Gast. Perfor-mances aus den Bereichen NeueMedien, Musik, zeitgenössischerTanz, Streetdance und BildendeKünste, die die Freiheit des Thea-ters immer wieder neu ausloten,feilen weiter am hervorragendenPumpenhaus-Profil. Neben den üb-lichen Preisermäßigungen hält dasTheater im Rahmen des Kulturse-mestertickets bis 15 Min. vor Vor-stellungsbeginn ein Kontingent von10 kostenlosen Eintrittskarten fürStudierende bereit (vorher ausver-kaufte Veranstaltungen ausgenom-men). pumpenhaus.de

Hinterhof-BrettlAls Theater im Umbau macht zurZeit Der Kleine Bühnenboden imHinterhof der Schillerstraße 48aunbeirrt weiter im Text. Durch daswegen Mietvertragskündigung weg-gefallene Foyer verkleinert sich dasKammertheater zwar noch etwas,es bleibe aber selbst während derEinschränkungen beim Umbau ge-nug Raum zum Theaterspielen und-erleben, betonen die beiden Thea-termacher Toto Hölters und KonradHaller. Mit zwei Dramoletten überThomas Bernhard startete Der Klei-ne Bühnenboden soeben in die neue

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Spielzeit. Zum abwechslungsrei-chen Programm der nächsten Mo-nate zählen Götz von Berlichingen,Improvisationstheater, Tucholsky-Abende, Seemannslieder undun-dund.

Kasper & KubismusEs gibt Leute, die sich deutschenKlassikern am liebsten durch dasPuppenspiel nähern. Goethes Faustetwa steht auf vielen Spielplänen di-verser Figurentheater. Das ist auchin Münsters 30 Jahre altem Chariva-ri-Puppentheater nicht anders. Dasbunte Ensemble aus hölzernenHandpuppen tritt natürlich ganz be-sonders gern vor Kindern auf, abermehr als ein Drittel der Veran-staltungen gelten den sog. ,,Ver-wachsenen“. Das Repertoire dieserZielgruppe reicht von Märchena-benden über Fausts Höllenfahrt(,,Die Unterwelt kocht auch nur mitWasser“) bis hin zu Kaspers Ent-deckung des Kubismus. Charivari-theater.de

Komik & DokudramenWer lieber Sitcoms mag, türenknal-lende Verwechslungskomödien liveerleben oder bei einem GläschenWein Sketche à la Loriot genießenmöchte, ist in den roten Polstern imBoulevard Theater Münster richtig.Das kleine Kellertheater (mit Bar) inder Königspassage umfasst 121Plätze und bietet auch Studieren-den Sonderkonditionen. boulevard-muenster.de

Immer öfter spielen sich Theater-prozesse auch außerhalb etablier-ter Theaterbühnen ab. Zu den be-kanntesten Vertretern dieser krea-tiven Spielart in Münster zählen dieFreuynde & Gaesdte. Eigene Doku-dramen und musikalisch bearbeite-te Klassikerpersiflagen finden eindankbares Publikum. Die F+G-Mi-men treten passend zum jeweiligenStück mal in Kneipen auf, im Muse-um, im Zoo, unter Bäumen, auf demWasser… Oft wird bewusst vor we-nig Publikum gespielt, weshalb Zu-satztermine schon obligatorischsind. F-und-g.de

Pyrotechnik & ArtistenAuch ein spektakuläres Open Air-Theater hat Münsteraner Wurzeln.Das Theater Titanick entstand 1990als Coop-Projekt von Künstlern ausMünster und Leipzig. Weil bei denstimmungsvollen Titanick-Inszenie-rungen, die sich oft auf die Mythender Menschheitsgeschichte bezie-hen, Bilder, Spezialeffekte und Mu-sik im Vordergrund stehen, werdenihren Stücke, die ,,Firebirds“,,,Odyssee“ oder ,,Hochofensinfonie“heißen, global verstanden und aufvielen internationalen Festivals be-jubelt. Die Titanicker sind aberauch immer mal wieder mal in

Münster zu erleben. Titanick.deHöchste Varietékunst-Ansprüche

erfüllt das GOP Varieté Theater ge-genüber vom Hauptbahnhof. Als ei-nes von bundesweit sieben GOP-Va-rieté-Filialen (Namenspate ist derGeorgspalast, das Mutterhaus inHannover) bietet es seinen Besu-chern Artistik, Akrobatik, Enter-tainment. GOP-Extra-Shows mit be-kannten Comedians und spezielleGala-Abende runden das alle achtWochen wechselnde Showpro-gramm ab. Auch beim GOP geltenstudentische Sonderpreise. varie-te.de

Mitspieler gesucht!Das Mekka diverser MünsteranerHochschul-Theatergruppen ist dieStudiobühne der WWU (noch an derScharnhorststr. 100, bald wieder imneuen Philosophikum am Dom-platz). Auf der Bühne des Germani-stischen Instituts hat z.B. die Eng-lish Drama Group seit fast 40 Jahrenihren Stammsitz. Wer im Engli-schen sattelfest ist, darf bei den,,Dramies“ gern mitmachen. Auchdie Freunde von Sprache, Poesieund Inszenierung des Rezitation-sensembles entwickeln auf der Stu-diobühne ihre Eigenproduktionen.Wie bei den Dramies ist auch hierinteressierter Nachwuchs immerwillkommen. Einfach mal dienstagsab 20 Uhr beim Proben vorbei-schauen. Weitere regelmäßige Stu-diobühnengastspieler: das TheaterEn Face und – kein Witz – das Hör-spielENsemble!

,,Theater kann jeder!“, behaup-ten die Kreativen vom Kulturbahn-hof Hiltrup, wo auch das sechsköpfi-ge Ensemble des ehemaligen Thea-terlabors der WWU eine neue Hei-mat gefunden hat. Unter fachkundi-ger Leitung von Dr. Enrico Otto kön-nen hier Laien-Gruppen, Schul-AGs, Heimatbühnen etc. ihre Spie-lerfahrungen vor Publikum festi-gen.

Wer selbst schauspielern möchte,lernt das nötige Knowhow auch amTheaterpädagogischen Zentrum inder Achtermannstraße. Am TPZkönnen ,,Menschen zwischen 6 und99 Jahren“ neben Spiel und Insze-nierung auch Pantomime und sogarBauchreden lernen – oder wie manüberzeugend Kranksein mimt! Dasmuss beherrschen, wer als Simula-tionspatient beim Studienhospitalder medizinischen Fakultät amMalmedyweg angehenden Ärztenbeim Üben des Klinikalltags helfenwill. Bislang hat das europaweit er-ste Studienhospital schon über 50Simulationspatienten aus dem TPZrekrutieren können, die immerhinbis zu sechs Krankheitsbilder be-herrschen müssen! tpz-muen-ster.de Hanne Meis

T H E A T E R S Z E N E

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DIAGNOSE: BUMMELANTWENN DIE AUFSCHIEBERIT IS IM STUDIUM CHRONISCH WIRD …

Dieser Artikel sollte eigentlichschon vor Wochen fertig sein.Ehrlich. Jetzt droht die Druck-abgabe für das Uni-Ultimo –

und ein leeres Word-Dokumentgähnt mich an. Dabei war schon al-les vorbereitet: Im Internet zumThema recherchiert, Materialienabgespeichert, rare Fachliteraturkopiert und Experten befragt. DerArtikel muss jetzt nur noch ge-schrieben werden. Jetzt! Denn Mor-gen ist eben nicht auch noch einTag. Das Problem des chronischenAufschiebens, im Psychologen-

Slang auch Prokrastination ge-nannt, ist also nicht nur Studentenbekannt. Während aber verschlafe-ne Fristen in der Arbeitswelt per,,Anschiss“ sofort vom Chef geahn-det werden, sind die Konsequenzenan der Uni weniger offensichtlich.

20% Bummelstudis,,Besonders wenig verschulte Studi-engänge begünstigen Prokrastinati-on“, stellt Diplompsychologin Mar-garita Engberding von der Psycho-therapie-Ambulanz der Uni Münsterfest. Seltene, unregelmäßige Prü-fungen, ein anonymes Verhältnis

zum Prof und lange oder unklare Ab-gabefristen begünstigen das Auf-schieben. Ein streng durchstruktu-riertes Studium mit eng aufeinan-derfolgenden Fristen lässt hingegennur wenig Platz zum Rumbummeln.Das ergab die Auswertung einer On-line-Umfrage mit 939 Studenten derWWU. So schieben Geisteswissen-schaftler im Studium mehr auf, alsNaturwissenschaftler. Insgesamtsind ca. 10 bis 20% der MünsteranerStudenten starke ,,Prokrastinierer“.

Das Verdrängen unangenehmerAufgaben, die kurzfristig keine Be-

lohnung versprechen, sei aber lautExpertin ganz normal und keine Be-sonderheit von Akademikern. Jedermache das, wenn es irgendwie mög-lich ist. ,,Finanzämter, die ihre Ab-gabefristen für die Steuererklärungständig verlängern müssen, könn-ten das bestätigen!“. Die meistenUntersuchungen zum Thema Pro-krastination beschäftigen sich ein-fach aus praktischen Gründen, wieetwa der leichteren Überprüfbar-keit, mit Studenten.

Bin ich krank?,,Chronische Prokrastination“ –

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klingt wie ein schlimmes Leiden.Aber wer sich damit bei seinem Proffür verspätete Hausarbeiten ent-schuldigen will, wird enttäuscht.,,Wir sprechen hier nur von einemim Extremfall problematischen Ver-halten, nicht von einer Krankheit,“macht die Psychologin deutlich. Vie-le dieser Extremfälle tummeln sichin der speziell untersuchten Test-gruppe der Langzeitstudenten.,,Wer bei der Befragung über derRegelstudienzeit lag, wies häufigauch ein überdurchschnittlich ho-hes Aufschiebeverhalten auf“, stell-te Frau Engberding fest. Nicht un-problematisch, denn extreme Pro-krastination kann in Depressionenund dem Abbruch des Studiumsenden. Zumal die Aufschieberitisnach der Uni mit ins Arbeitslebengeschleppt wird. Womit wir dannwieder beim eingangs erwähnten,,Anschiss“ wären. Wer in seinemLeben wegen chronischem Auf-schiebens objektiv betrachtet ver-sagt, sollte dieses Verhalten prak-tisch verändern (siehe die Tipps amEnde.)

Der letzte Drücker…Wer mal das Vergnügen hatte, in ei-ner Referatsgruppe ein gemeinsa-mes Papier auszuarbeiten, kenntdas: Der eine liefert seinen TeilTage vor der Präsentation ab, wäh-rend ein anderer kurz vorm Referatmit einem nächtens zusammenge-schmierten Thesenpapier in denHörsaal hechelt. Warum müssen,,Prokrastinierer“ immer alles aufden letzten Drücker erledigen?

Die vornehme These, dass wir eshier mit Perfektionisten zu tun ha-ben, die wegen allzu hoher Anfor-derungen an sich selbst nahezu ge-lähmt sind, trifft nicht zu. Denn lautFrau Engberding beginnen Per-fektionisten ihre Arbeit eher beson-ders pünktlich, um ein optimalesErgebnis sicherzustellen. ,,Chroni-sche Aufschieber leiden dafür unterBewertungsängsten“, fand sie inInterviews heraus. ,,Wer immer vielzu spät eine hektisch produzierteArbeit abgibt, kann sich nachherleicht rausreden: Hätte ich dochbloß mehr Zeit gehabt …“ Damitentziehe sich der Prokrastinierereiner realistischen Bewertung sei-ner Leistung von außen. Das rächtsich. Denn obwohl sich solche Stu-denten vom Potential her nicht vonihren Kommilitonen unterscheiden,sind ihre Leistungen deutlichschlechter.

Lieber Klo putzen?Aber ist der typische Bummelstu-dent nicht einfach nur ein Faulpelz,der seinen Allerwertesten nichthochkriegt? Die Psychologin ver-neint: ,,Faule Menschen genießen es

ja, nichts zu tun. Prokrastiniererwissen dagegen ständig, dass sie ei-gentlich etwas ganz anderes ma-chen sollten.“ Das ist vielleicht dieeigentliche Tragik dabei. Die ver-plemperte Zeit macht gar keinenSpaß, weil sich im Hinterkopf dieunerledigte Aufgabe bemerkbarmacht. Viele quälen sich deswegenmit Ersatzhandlungen. Lieber dasWG-Klo putzen und Pfandflaschenwegbringen, als endlich für dienächste Prüfung lernen.

Der Endspurt-KickEs gibt akademische Machos, diegerne damit prahlen, wie sie ihreArbeiten im Endspurt gerade nochso geschafft haben. Voll Stolz wirdvon 48 schlaflosen Stunden mit ge-schätzten 100 Tassen Kaffeeschwadroniert. ,,Wer unter Stresszur Hochform aufläuft und mit demEndresultat zufrieden ist – keinProblem. Leider bewerten Prokra-stinierer nachher ihre Arbeit stetskritisch und bleiben unter ihrenMöglichkeiten.“ So unterscheidetFrau Engberdink auch den Auf-schieber vom ,,Thrillseeker“, dereinfach mehr Action zum Arbeitenbraucht.

Ständig überfordert? Zumindestwird das von extremen Aufschie-bern so wahrgenommen. In der Un-tersuchungsgruppe weisen sie eineerhöhte ,,Aversivität“ (Engberding)gegen Leistungsanforderungen auf.So schätzten sie die an sie gestelltenAufgaben unangenehmer, lästiger,beschwerlicher – kurz: als aversiverein, als ihre Kommilitonen. Ablen-kungsmöglichkeiten (ständig Mailsund Facebook checken, sinnlosrumtelefonieren) wurden dafür umso positiver eingeschätzt.

Die Bewertung der Aufgabenhängt bei Aufschiebern stark vomGrad der Selbstbestimmtheit ab. Sowurden ehemals positiv besetzteTätigkeiten (etwa ein Sachbuch le-sen) negativ bewertet, nachdem sieals Aufgabe (z.B. für ein Referat)wahrgenommen wurden. Das Prob-lem besteht laut den Prokrastinati-ons-Experten nicht darin, dassMenschen unangenehmen Anforde-rungen ausweichen wollen. Daswollen wir alle. Es besteht darin,dass Aufgaben als übertrieben un-angenehm, schwierig und fremdbe-stimmt eingeschätzt werden. Beider Umwertung von Aufgaben set-zen die Experten im Kampf gegendie Aufschieberitis an.

Aufschieberitis-TippsEinen eindeutigen Entschluss fäl-len. Was ist schlimmer: Die Aufgabeselbst oder die Konsequenzen,wenn sie nicht angegangen wird?Falls letzteres zutrifft, ist die Ent-scheidung für die Aufgabe klar.

A U F S C H I E B E R I T I S

Verzeih Dir selbst! Wer kurz vorder Klausur immer noch nichts ge-lernt hat, sollte sich das wenigstensselbst eingestehen. Auch wenn esunangenehm ist.,,Ich will“ statt ,,Ich soll“. Die mei-sten Aufgaben in unserem Lebensind nicht fremdbestimmt, sonderneine Konsequenz bisheriger Ent-scheidungen, etwa für einen be-stimmten Studiengang, Beruf etc.Kleine Arbeitsschritte. Wer einegrößere Aufgabe wie eine Ex-amensarbeit in kleinere Aufgaben(z.B. ,,Einleitung schreiben“) unter-teilt, kann sich nach jeder Etappeselbst belohnen. Dadurch erscheintdie Gesamtaufgabe nicht mehr soendlos und das Ziel nicht mehr sounerreichbar. Eine Check-Listezum Abhaken macht bisher erreich-te Erfolge sichtbar.

Wem diese Tipps nicht weiterhel-fen, der findet unter www.arbeits-stoerungen.de weitere Infos undprofessionelle Behandlungsmög-lichkeiten. Zusätzlich bietet die Psy-chotherapie-Ambulanz des Fach-bereichs Psychologie der WWU u.a.einen Online-Fragebogen zurSelbstanalyse und weitere Kontakteund Therapieangebote: www.uni-muenster.de / prokrastinationsam-bulanz. -fk

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T I T E L

ROCK’N’ROLL IST TOTZU BESUCH BEI DEN A -CAPPELLA -HELDEN »WISE GUYS«

Sie haben 13 Alben veröffent-licht, sieben Mal die Top 10 ge-knackt und 15 Goldene Schall-platten eingeheimst. Die Rede

ist von den Wise Guys. Das KölnerQuintett steht sogar im Guinness-Buch der Rekorde für das größte A-cappella-Konzert und zieht proJahr über 100.000 Konzertbesu-cher an: Familien, Teenager, Rent-ner und sogar ganze Fußballverei-ne. Mit dem neuen Album ,,Läuft beieuch“ kommen sie jetzt live zu uns.Ultimo befragte vorab Wise Guys-Bariton Sari alias Marc Sahr.Ultimo: Sari, in ,,Der Rock’n’Rollist tot“ beklagt ihr, dass diesereinst provokante Musikstil ausge-saugt sei. Womit kann man heutenoch provozieren?Sari: Der Rock’n’Roll war eine Sacheder Jugend: sich auflehnen gegendie ältere Generation. Wir haben in-zwischen alle selbst Kinder, daheißt, wir sind jetzt diese Generati-on. Der Song ist ein Appell an Men-schen, die heute aufwachsen und fürdie das Internet etwas völlig Norma-les ist. Sie sollen sich ihrenRock’n’Roll, ihre eigene Ausdrucks-form suchen und nicht alles kritiklos

akzeptieren, was ihnen die Altenvorgeben.Was möchtest du an deine Kinderweitergeben? Ich versuche, meinenKindern Musik näher zu bringen.Mein Ältester kommt langsam in diePubertät. Er läuft die ganze Zeit mitseinem Handy und Kopfhörern imOhr rum. Ich weiß gar nicht, was ge-nau er da macht. Hört er jetzt Musikoder ist er ständig am What’s-Ap-pen? Ich könnte besser damit umge-hen, wenn ich wüsste, dass er lautMusik hört…Apropos Lautstärke: Rock’n’Rollpustet die Ohren frei, macht dieseaber auf Dauer auch kaputt. LebenA-cappella-Musiker gesünder?Jein. A-cappella ist ja kein Genre,sondern eine Darbietungsform. Wirmachen Pop, aber wir können auchlaut. Wir wollen das manchmal so-gar. Wenn wir in Hallen auftreten,ist das nur eine Frage der Technik.Wenn man euren Liedern zuhört,scheint es oft genug fast unglaub-lich, dass all diese Sounds lediglichmit Stimmen gemacht werden. Istdas wirklich alles ,,echt“, oder wer-den in der Nachbearbeitungmanchmal Instrumente hinzuge-

mischt?Effekte benutzen wir natürlichschon, aber der Grundstoff auf die-sem und dem letzten Album ist acappella von uns eingesungen. DieEffekte können heutzutage so ver-fremdend sein, dass man die Stim-me am Ende gar nicht mehr wiedererkennt. Vor ein paar Jahren habenwir das Projekt ,,Zwei Welten“ ge-macht. Der erste Teil wurde von unsa cappella eingesungen und derzweite Teil kam zusätzlich mit In-strumenten daher.Wie habt ihr euch mit dem neuenAlbum weiterentwickelt?,,Läuft bei euch“ enthält viele Songs,die den Zeitgeist reflektieren. ZumBeispiel ein Lied zum Thema Mob-bing. Wir sind reifer geworden undhaben Mut zu ruhigen Songs undernsten Themen gefunden. Ganzfrüher stand bei uns immer der Kla-mauk im Vordergrund. Heute ma-chen wir Pop und füllen große Büh-nen. Ein paar Elemente von unsererKleinkunstphase sind aber noch er-halten, wir haben zum Beispiel sehrunterhaltsame Moderationen.Der Song, der sich mit Mobbing be-schäftigt, heißt ,,Tim“. Gab es den

Jungen, der sich in dem Lied um-bringt, wirklich?Ja, das Thema des Songs ist durchdie Presse gegangen. Es gab tat-sächlich einen Jungen, der sich um-gebracht hat, weil er gemobbt wur-de. Das inspirierte unseren Band-kollegen Dän dazu, darüber einenSong zu schreiben, was nicht leichtist. Auch wurden wir auf dieses har-te Thema von Konzertbesuchernangesprochen, weil es sie oder ihreKinder besonders beschäftigt hat.Das Lied ,,Gaffen“ kommt mitschwarzem Humor daher. Daringeht es um Gaffer bei Unfällen.Wie voyeuristisch ist unsere Ge-sellschaft?Feuerwehrleute, die bei solchenUnfällen manchmal erste Hilfe lei-sten, bedankten sich bei uns für die-ses Lied. Sie sagten, es beschreibegenau die Situation, die sie oft vor-fänden. Sie kommen mit ihremFahrzeug manchmal gar nichtdurch vor lauter Gaffern. Einmal seideshalb sogar ein Mensch verblutet.Unser Lied verpackt das Thema einbisschen humoristisch, weil wirnicht mit dem erhobenen Zeigefin-ger singen. Aber vielleicht hat es jatrotzdem einen kleinen Effekt.Warum werdet ihr als erfolgreicheBand nur selten im Radio gespielt?Weil wir in kein Radio-Format pas-sen! Wir werden nur dann gespielt,wenn die Moderatoren Einfluss ha-ben. Aber das geht immer mehr zu-rück.Was nervt dich gegenwärtig ander Musikbranche?Ich finde es schade, wie gering Mu-sik heutzutage geschätzt wird. Frü-her kaufte man sich eine Platte imGeschäft, heutzutage wird die Mu-sik runtergeladen oder nur noch ge-streamt. Die Vergütung für dasStreamen ist dermaßen gering, dasssich viele Künstler genau überlegenmüssen, ob sie mit Musik überhauptvernünftig Geld verdienen können.Lasst ihr euer aktuelles Albumstreamen?Wir sind bei einem Majorlabel unterVertrag. Wir müssen uns auf daseinlassen, was diese Firma an Ka-nälen bietet. Mir gefällt das nicht,aber andernfalls würden großePlattenfirmen mit einer kleinenBand wie die Wise Guys keinen Ver-trag machen. Es sei denn, man ist sogroß wie Taylor Swift.Wie wird Streaming vergütet?Ich glaube, man bekommt pro ge-streamtem Lied einen Anteil von ei-nem Kuchen. Es sind jedenfallsBruchteile von Cents…

Interview: Olaf Neumann

Münster, Halle Münsterland, 5.11.Bielefeld, Stadthalle, 18.12.

Vorverkauf Münster: 01805 - 570 078(0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz,max. 0,42 Euro/Min. aus dem Mobil-funk) & www.eventim.de

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MÜNSTER FÜR EINSTEIGERA S T A - S E R V I C E

Wozu ist eigentlich der AStA da,wenn nicht gerade wieder für odergegen was demonstriert wird? Tat-sächlich ist es so, dass die Jungs undMädels uns bei einigen Alltagsproble-men unter die Arme greifen. ZumBeispiel, wenn ein Umzug ansteht.Nein, sie schleppen nicht deine Mö-bel… Aber du darfst dir zu sehr gün-stigen Konditionen den AStA-Bulliausleihen. Probleme mit dem BaföG-Amt? Zu unterschiedlichen Sprech-zeiten besteht die Möglichkeit, dieBafög-, Sozial-, Rechts- oder Jobbe-ratung zu nutzen.

B L O S E W I N D SMünster hat einen Alpenverein, einSkisprung-Club, eine Marine-Jugendund einen Weltraumverein. Warumalso nicht einen Seemannschor? DieBlosewinds sind aber bestimmt derlustigste Seebärenchor zwischenNord- und Aasee. Entstanden, weildas Publikum von einer Shanty-Num-mer in einem Off-Theaterstück nichtgenug kriegte…

B O T A N I S C H E R G A R T E NEine wahre Oase schlummert inMünsters Innenstadt. Der BotanischeGarten ist eine wissenschaftlicheEinrichtung der WWU und kein öf-fentlicher Park. Trotzdem sind auch

die Nicht-Biologen aus Münster ein-geladen, mal wieder etwas Natur zuentdecken und zu genießen. Bereits1803 wurde der Garten gegründetund erstreckt sich hinterm Schlossauf einem Areal von 4,6 Hektar. Inüber 10 Gewächshäusern – davon 6für die Öffentlichkeit zugänglich –kann man etwa 8.000 Pflanzenartenbewundern.

B R Ü C K EDie Brücke ist das InternationaleZentrum Münsters. Hier finden ins-besondere ausländische Studis Zu-hörer und kompetente Berater in so-zialen, wirtschaftlichen und kulturel-len Fragen. Man lockt durch Festeund andere Veranstaltungen. Obbeim Feiern, Filme gucken oder beiDiskussionen, es geht immer multi-kulturell zu.

C I N E M ADas Kino mit dem besten Programmzwischen Nordsee und Alpen liegt –ihr ahnt es schon – an der Warendor-fer Straße in Münster: Das Cinemawird regelmäßig für seinen engagier-ten Spielplan ausgezeichnet. Das wis-sen die Münsteraner zu schätzen undhaben das Cinema mal durch eineSoli-Aktion vor der Pleite gerettet,die mittelfristig abgewendet wurde.

D A T I V - K O M P E T E N ZWisst ihr, warum euer Studium so

lange dauert? Weil ihr alle fauleSäcke… nein, laut SprachforscherPeter Krings, weil immer mehr Stu-dis große Schwierigkeiten beim Ver-fassen eigener Texte haben. Genitiv,Dativ, keine Ahnung? Schreiben istaber eine Schlüsselkompetenz, dar-um gibt es in jeder US-Uni einSchreiblernzentrum. Krings hat ei-nen Schreibkurs für Studis ent-wickelt. Hier ist er: bremer-schrei-bcoach.uni-bremen.de/cms/

D O MDer Dom. Immer wieder witzig, wennman im Bekanntenkreis fragt, werdas Wahrzeichen Münsters schonmal von innen gesehen hat. Nie-mand? Und wer weiß, wie der Domheißt? St.-Paulus-Dom. Noch mehrAngeberwissen: Der Dom ist bereitsder dritte Dom Münsters und ent-stand von 1225-64.

D U A L E A U S B I L D U N GStudis sind realitätsferne Nerds, diekeinen Plan von der Praxis haben?Nee, hier nicht! In Münster gibt’s dasduale Studium, bei dem ihr Hörsaalund betriebliche Ausbildung kombi-nieren könnt. Das Praktische: AmSchluss habt ihr zwei Abschlüsse inder Tasche – Bachelor und abge-schlossene Lehre. Und das nach nuracht Semestern. Und der Betrieb be-zahlt euer Studium! Nix Studienge-

bühren – informiert euchan der Uni oder FH.

E R S T IDie Verniedlichung sagtschon alles. Niemandnimmt Erstsemesterernst. Kommen meist ge-rade frisch von der Schu-le, stellen sich das ersteMal dem täglichen Über-lebenskampf ohne Hilfeder Eltern, rennen orien-tierungslos durch dieUnigebäude und werdendann zu allem Überflussnoch von den anderengenervt angeguckt.Uhhhhh. Das ist wohl derGrund, warum sie nur inHorden in den Mensenund Clubs auftauchen.

E X A M E N S A R B E I TNoch kein Thema für dieEx-Arbeit? Münster bie-tet jede Menge Inspirati-on. Erfolgreiche Uni-Ab-solventen haben z.B.über die ,,Ästhetik mün-sterscher Studentenknei-pen“ geschrieben. EinKlimatologe untersuchtewissenschaftlich das

münsteraner Sprichwort ,,Entwederes regnet, oder es läuten dieGlocken“. Fazit: Es konnte keine Kor-relation zwischen Niederschlagsmen-ge und Kirchenglocken festgestelltwerden.

F A C H S C H A F T E NVordergründig für ,,Feten“, Klausu-ren- und Scripten-Verleih sowie Stu-dienberatung zuständig, führen dieFachschaften hintergründig einenzermürbenden Kleinkrieg gegen dieprofessorale Übermacht in den Uni-versitätsgremien. Lust und Frust lie-gen oft so dicht beieinander, daß ih-nen der Ruf hoffnungsloser Ideali-sten anhängt. Trotzdem sind sie dieeigentlichen Studentenvertreter, de-ren Arbeit zumeist kontinuierlicherund vor allem praxisbezogener ist,als es die der Studi-Parlamente je-mals sein wird.

F A H R R A D B U L L E NStVO, was ist das? Münsters Rad-fahrer sind Gesetzlose! Aber sie ha-ben harte Gegner: Die Mountainbike-Staffel der Verkehrspolizei macht mitdurchtrainierten Stahl-Waden Jagdauf alles, was kein Licht hat und aufder falschen Seite fährt. Oft lauerndie Beamten im Unterholz der Pro-menade. Obacht, die Jungs sind ver-flixt fix!

F A H R R A D - S E G N U N GIn den 60ern fuhren die Münsteranermit ihren Autos auf den Domplatzund ließen die chromblitzenden Ki-sten vom Bischof segnen. Die Auto-weihe war eine feierliche Zeremonie.Zeitgeistgemäß hat sich das Ritualgewandelt: Heute segnet der Pfarrervon Heilig Kreuz Fahrräder. DerSchutz des Himmels kann im Ludge-rikreisel nicht schaden!

F A S T F O O DFür Liebhaber fettiger Fertignahrunghat Münster ein paar originelle At-traktionen zu bieten. Der kultigeGriechen-Imbiss Papa George an derWolbeckerstrasse (Nähe Ultimo-Büro) etwa ist inzwischen schon einekleine Institution – hier wurdenschon ganze Studi-Generationen mitGyros-Pitta vor dem Verhungern ge-rettet. Der schärfste Currywurstgrillder Stadt aber heißt Feuer frei! – hierwird die ,,Apocalypse“-Sauce nurnach vorhergehender medizinischerBeratung serviert.

G A L E NWeil Münsters Bischof mit einer Anti-Euthanasie-Rede dem Führer dessenPlan zur ,,Vernichtung unnützer Es-ser“ vermasselt hatte, sagte Hitler1942 über Galen: ,,Ich kann mir nicht

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vorstellen, dass er nicht weiss, dassnach dem Krieg bis aufs letzte i-Tüp-felchen mit ihm abgerechnet wird.“Auch Galens Kanonenweihe konnteden Zorn der Nazis nicht mehr mil-dern. Deshalb bekam er von Westfa-lens Katholiken den NS-Widerstands-Stempel ,,Löwe von Münster“ aufge-drückt. Abgerechnet wurde danndoch nicht mehr – Galens Gebeineliegen nun im Dom, während seinDenkmal danebensteht.

G R Ü N E B E E T EStudis bauen beim Projekt Campus-Gärtnern Obst, Gemüse und Kräuterfür die WG-Küche an (wegen Nach-haltigkeit und so). Wer mitgärtnernwill, muss keinen grünen Daumenoder Biostudium mitbringen, son-dern kann einfach freitags um 15 hzum Beet hinter dem Leonardo-Cam-pus kommen (Rückseite des FH De-sign-Gebäudes).

H 1Auf den Hörsaal 1 war man in den60ern mächtig stolz: topmodern undfuturistisch sah der Betonklotz aus.Andere schimpften: ,,Westwallbun-ker-Architektur!“ Josef Beuys wollteden Fußgängertunnel am H1 in den70ern mit Fett füllen – das war denMünsteranern aber dann doch zuvielModerne! Während die echten West-wallbunker unkaputtbar sind,bröckelt der H1 an allen Ecken…

H A N S A V I E R T E LZwischen Bahnhof und Kanalhafenbefindet sich Münsters ehemaligesArbeiterviertel. Der letzte Arbeiterist hier allerdings vor dem Krieg ge-sehen worden. Das Hansaviertel hatjedoch viele Studenten, viele Altbau-ten und viele Kneipen – und dadurchviel Flair. Vor allem, weil die Altbau-ten – im Gegensatz zum Kreuzviertel– noch nicht restlos luxussaniertesEigentum doppelverdienender Leh-rerpärchen sind. Es fragt sich aber,ob das auch zukünftig so bleibt…

I D E E N - M I N I N GSeit 2003 betreut Dr. Wilhelm Bau-hus das Projekt Ideen-Mining an derArbeitsstelle Forschungstransfer.Wenn Fachabteilungen nicht mehrweiterwissen, denken hier Studis so-lange nach, bis ein Wickie-mäßiges,,Ich hab’s!“ rauskommt. Dieses Zuta-gefördern nennt Bauhus ,,Mining“,weil die Ideen wie Rohstoffe unterSedimenten geistigen Spams vergra-ben sind. Durch gezielte Moderationdes Brainstormings werden die Gei-stesblitze gehoben. Ihr müsst dabeinix von der Materie verstehen, umdie es im konkreten Fall in der Praxisgeht. Kommunen, Banken, Industrie-betriebe und sogar eine mexikani-sche Uni haben schon jeweils 3.000Euro für einen brillanten Einfall in-vestiert.

K O R R U P T I O NHey, psst, Prof. Wie wäre es mit einerkleinen Aufmerksamkeit, wenn Siemeine Examensnote nochmal über-denken? Damit sowas an der UniMünster gar nicht erst einreißt, wur-de an der WWU der erste Korrupti-onspräventions-Beauftragte ernannt.

K U S E T IGanz neu seit dem Sommersemester:Das Kultursemesterticket (KuSeTi)für einen lächerlichen Semesterbei-trag pro Studi! Bei insgesamt 15 kul-turellen Einrichtungen in Münster(Theater, Museen, Varieté, Kino,Konzerte) gibt’s ordentliche Ermäßi-gungen bis hin zum Eintritt für lau(z.B. halten die Theater Freikarten-kontingente für euch bereit). Nähe-res in der öffentlich ausliegenden In-fobroschüre des AStA oder über face-book.com/ kultursetimuenster.

L E O - C A M P U SHier weht jetzt ein anderer Wind alsnoch vor rund 20 Jahren, als dasganze Areal ein Kasernenkomplexwar. Längst pulsiert am LeonardoCampus künstlerisches Hochschulle-ben. Nach Kunstakademie und FBArchitektur sind auch die Designerhierher gezogen. Die können in demsachlichen Neubau jetzt auf mehrPlatz und mit viel mehr Licht Illu-stration, Kommunikations-, Medien-und Produktdesign studieren.

M E N S AViele denken da an die Mensen amAasee, Ring oder Bispinghof, aller-dings bietet das Studiwerk an 15Standorten in Münster und Steinfurtkleine oder größere Fütterungs-An-stalten an, bei denen stets das Prin-zip: Preiswertes Angebot bei qualita-tiven Speisen gilt. Doch gerade diegroßen Mensen wollen durch Vielfaltbestechen. Eintopfgerichte, reichhal-tige Salat- und Gemüsebuffets, Fri-sches vom Grill und verschiedeneDessertvariationen.

M Ü N S T E R - T A T O R TDer Münster-Tatort ist das bestePferd im Stadtmarketing-Stall. Unddas Drehteam ist gerne in Münster,weil die Leute hier noch neugierig,respektvoll und hilfsbeflissen aufDreharbeiten im öffentlichen Raumreagieren – während die Kölner nurnoch genervt sind von ewigen TV-Produktionen vor ihrer Haustür.,Staatsanwältin’ MechthildGroßmann hat sogar ihre Kindheit inMünsters Kreuzviertel verbracht. Be-sonders schätzt das Publikum amMS-Tatort, dass dessen Autoren aufsozialkritische Abgründe verzichten.Tipp: Tatort-Rudelgucken immer imBoheme Boulette am Hafen! Frühzei-tig hingehen empfiehlt sich.

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M Ü N S T E R F Ü R E I N S T E I G E R

M U S E U M F Ü R K U N S TU N D K U L T U R

Im Sommer chillt es sich so ent-spannt auf den Treppen an derEcke Pferdegasse/Rothenburg.Dabei ist es drinnen fast genausoschön. Seitdem das LWL-Muse-um für Kunst und Kultur wiede-reröffnet wurde, wird sogar dasdüstere Mittelalter wieder an-sehnlich präsentiert und lockenandere Events (Theater, Konzer-te, literarische Abende, Works-hops etc.) so viele Besucher an,dass selbst Sonderausstellungenfast zur Nebensache werden. AlsAusrichter und Archiv der skulp-tur.projekte wird das Museumam Domplatz 2017 wieder zen-trale Anlaufstelle für den Kultur-betrieb parallel zur Kasselerdocumenta.

N A N O T E C H N I KMünster ist mit mehreren For-schungsinstituten zum Zentrumder Nano-Wissenschaft gewor-den. Insbesondere werden dieRisiken der Kleinstpartikel un-tersucht, die u.a. in Lebensmit-teln, Textilien, Kosmetika, Zahn-creme etc. stecken. Die Forscheruntersuchen in Münster, welcheFolgen es haben kann, das Na-noteilchen Gefäßwände im Kör-per durchqueren.

N I G H T O F T H E P R O F SIn einen Club gehen, in dem dereigene Prof. als DJ auflegt??Klar, Münsters Profs rocken dieTables bei der fachschaftsüber-greifenden Night Of The Profs,die jährlich von einer münstera-ner Studi-Eventagentur veran-staltet wird. Dabei legen dieProfs ihre Lieblingshits auf, wasmanchmal zu unfreiwilliger Ko-mik, manchmal aber auch zu Be-geisterungsstürmen führt.

P I C A S S OPicasso hat ein so großes grafi-sches Gesamtwerk hinterlassen,dass es für ein eigenes Museumreicht. Nach Münster kam esdank eines findigen westfä-lischen Privatsammlers, der dasfast vollständige lithografischeWerk Picassos beisteuerte. SeitSommer 2015 beherbergt dasKunstmuseum Pablo Picasso alsDauerleihgabe auch eine deut-schlandweit einzigartige Grafik-sammlung mit Werken von Hen-ri Matisse. Bemerkenswerte Son-derausstellungen wie eine aktu-elle Giacometti-Schau schärfendas Profil des Museums hinterden beiden historischen Fassa-den an der Königsstraße.

P L A N E T A R I U MMünsters Kuppelbau zum Ster-

negucken hat seine Technik ge-pimpt und ist jetzt das modern-ste Surround-Planetarium Euro-pas. Weltweit sind sogar nur ins-gesamt vier Planetarien aufMünsters Stand. Vergesst 3D-Kino – die Astro-Shows im Na-turkundemuseum sind wirklichabgespaced!

P S Y C H O L O G E NMünster ist die Hauptstadt derPsychos! Nirgends sonst inDeutschland gibt es so viele nie-dergelassene Psychologen imVerhältnis zur Zahl der Einwoh-ner. Besonders auffällig ist dasan einem Haus in der Uppen-bergstraße zu sehen, wo alle (!)Mieteinheiten Psychologenpra-xen sind.

R A D I O Q…ist das Campus-Radio für Mün-sters Studis. Auf den UKW -Fre-quenzen 90,9 (MS) oder 103,9MHZ (Steinfurt) hört ihr nebenviel Musik alles Wissenswerteaus Stadt und Campus (z.B. überRekordmüllberge am Aasee),aber auch Besonderheiten ausdem Rest der Welt (z.B. über dieRettung der Breitmaul-Nashör-ner). Bei Radio Q könnt ihr inKursen und Workshops auchselbst das Radiomachen lernen.

R E P A I R C A F ÉMünster hat jetzt auch Repa-ratur-Cafés: und zwar an derDanziger Freiheit sowie amJIB/Gleis 22. Da könnt ihreure kaputte Stehlampe, dendurchgeheizten Verstärkeroder den löchrigen Lieblings-pulli hinbringen und unterfachkundiger Anleitung wie-der heilemachen. Regel: KeineKfz, keine Geräte, die mannicht zu Fuß tragen könnte.Die kaputte Waschmaschineist also ausgeschlossen.

R U D I R O C K T !Wer ist eigentlich dieser Rudi,der da rockt? Eine Software!Und die ermittelt, mit welchenanderen Studis ihr euch zumEssen trefft. Das ganze ist einDinner-Dating-Event, bei demihr an einem Abend 12 neueLeute kennenlernt. Der Erfolgist phänomenal: Über tausendTeilnehmer zaubern in ihrerWG-Küche Aalsuppe bis Za-baione.

S C H L O S SDu studierst in einem Beton-bunker? Ich in einem Schloss.Seit 1954 ist das Schloss dasrepräsentative Wahrzeichender WWU. Es ist in den Jah-ren von 1767 bis 1787 ausdem für Münster typischenBaumberger Sandstein im Stil

des Barock erbaut worden. DerArchitekt war Johann ConradSchlaun. Dreimal täglich er-klingt von den Glocken auf demDach des Schlosses ein Glocken-spiel. Insgesamt sind zehn Lie-der einprogrammiert, die nach-einander abgespielt werden,darunter ,,Üb’ immer Treu undRedlichkeit“, ,,Wir treten zumBeten“ und ,,Die Gedanken sindfrei“…

S K U L P T U R P R O J E K T EDie Vorbereitungen zu denskulptur.projekten 2017 laufenauf Hochtouren. Vom 10. Junibis 1. Oktober 2017 wird wiealle 10 Jahre seit 1977 100 Tagelang Kunst im öffentlichen Raumpräsentiert, die in Münster vorOrt entstanden ist. In der 5. Aus-gabe der skulptur.projekte solles um Themen der globalen Ge-genwart gehen, sowie u.a. umdas Verhältnis von öffentlichemund privatem Raum in Zeitenzunehmender Digitalisierung.Wir sind schon gespannt, wiedie Arbeiten aussehen werden,die danach unser Stadtbild prä-gen werden. Bisher nämlich ha-ben alle skulptur.projekte inMünster dauerhafte Spuren hin-terlassen (Aaseekugeln, öffentli-ches WC unterm Domplatz,

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Bruce Naumans Negativpyramide am Naturwis-senschaftlichen Campus der WWU…).

S L A MMünster bietet reichlich Slam-Bühnen für denSprung ins kalte Publikum. Ob Poetry, Stand-Up-Comedy oder Kurzfilme – so gut wie alles könnt ihrbei einem der regelmäßigen Slam-Abende präsen-tieren. Am erfolgreichsten ist der Science-Slam fürStudis mit abgefahrenen Forschungsgebieten.

S P E I C H E R I IGleich einen ganzen Speicher voller Kunst hatMünster am Kreativkai, wie sich die Ausgeh- undKulturmeile am Stadthafen gerne nennt. Im Spei-cher II am Hafenweg 28 ist neben Verlagsräumeneine renommierte druckgrafische Werkstatt zuHause, die Größen wie Ilya Kabakov, GerhardRichter und Kiki Smith zu ihren Kunden zählt,oben stellt die Kunsthalle Münster regelmäßig ex-perimentelle Kunsttendenzen vor und dazwischenliegen 32 Ateliers, die die Stadt in regelmäßigemTurnus an Kreative vermietet. An Tagen der offe-nen Tür und auf Anfrage könnt ihr euch hier um-sehen.

S T U B E N G A S S ELaut Leserumfrage der Tagespresse finden 70%der Münsteraner den Westwallbunker in der Stu-bengasse scheußlich. Die Juroren des Städtebau-preises gehören zu den anderen 30% und zeichne-ten den Klotz für ,,nachhaltige Baukultur im städti-schen und ländlichen Kontext“ aus. Das beweist a),dass die ein ziemlich starkes Zeug rauchen und b)dass die Mehrheit manchmal doch Recht hat.

S T U D E N T E N W E R KEine wichtige Institution, wenn es um Hilfe wäh-rend des Studiums geht. Im Jahr 1922 hieß esnoch ,,Selbsthilfeorganisation von Studierenden fürStudierende“. Heute ist das Studentenwerk einprofessionelles Dienstleistungsunternehmen mitdem Ziel, den sozialen Lebensraum Hochschule fürdie Studenten zu verbessern und ihnen in ver-schiedenen Bereichen Rückhalt zu bieten. Über600 Mitarbeiter aus 21 Nationen leisten Service-und Beratungsdienstleistungen in den BereichenVerpflegung, Studienfinanzierung, Wohnen,Sozialberatung und Kinderbetreuung. Weiter be-treut das Werk 20 Wohnhäuser mit mehr als 6.000Wohneinheiten und drei Kindertageseinrichtun-gen.

U M W E L T B E R A T U N GUmweltfragen? Wir antworten gern! Klima schüt-zen durch kleine Verhaltensänderung im Alltag?Stromfresser im Haus aufspüren? Schimmel an derWand – was tun? Umweltverträgliche Produktefürs Renovieren gesucht? In der städtischen Um-weltberatung gibt es persönliche und telefonischeBeratung, Umwelttipps, Umweltdaten und Bro-schüren zu allen ökologischen Themen von A bis Z.Die helfen kompetent und unbürokratisch. Einfach492-6767 anrufen, www.muenster.de/stadt/um-welt aufrufen oder vorbeikommen: Umweltbera-tung im Stadtwerke CITYSHOP, Salzstraße 21.

U N I - K I N OMünster ist Kinostadt. Ob Kinopalast, altesLichtspielhaus oder Programm-Kino – hier kommtjeder auf seine Kosten. Die Filme laufen hier meistzum Bundesstart. Mit dem neuen Kultursemester-ticket (siehe KuSiTe) kommt ihr ja schon günstigweg, aber noch weniger zahlt ihr im Uni-Kino, indas ihr sogar eigene Getränke mitbringen könnt.

S T A D T & U N I - T I P P S V O N A B I S Z

Das Uni-Kino bietet immer dienstags ab 18.30 oder19 Uhr mit Blockbustern, Arthaus-Hits und ande-ren ausgesuchten Streifen ein prima Programman. Uni-Kino-Gucken könnt ihr im Hörsaal SP 7rechts vom Schloss im Innenhof.

U R - W E S T F A L E NArchäologen fanden im Münsterland die ältestedauerhafte Besiedlung der norddeutschen Tiefebe-ne. Während in Villa Riba am Rhein zu Beginn derJungsteinzeit schon Vieh gezüchtet wurde, hieltman hier noch lange am Jägerdasein fest. Auchden größten Friedhof der Steinzeit haben wir imMünsterland. Zu Fred Feuersteins Zeiten pulsiertehier also das pralle Leben. Seitdem ist es etwas ru-higer…

W O H N H E I MDie Vorstellungen gehen weit auseinander. Von ei-ner Spaßburg, wie wir sie aus schlechten Ami-Fil-men kennen, bis zur Plattenbauromantik, mit ei-

nem Klo pro Stockwerk und Wohnvergnügen in an-onymer Gefängniszelle. Tatsächlich ist das Ange-bot des Studentenwerks vielfältig und reicht vonpreisgünstigen Zimmern mit Gemeinschaftsküchenund -badezimmern bis zu möblierten Einzelappar-tements mit Kochecke und Nasszelle.

V E R L I E B T I N M Ü N S T E RMünster ist ’ne schöne Stadt. Klar, das Wetternervt gelegentlich und die Mieten könnten ein we-nig nach unten korrigiert werden. Aber anson-sten… Man darf sich an Aasee und Kanal, der Alt-stadt und der Kneipenlandschaft erfreuen. DerZoo, die vielen Museen und Theater; das wäre jaauch was für Kinder… Aha! Schon sind wir beimThema. 82% der Studis wollen nach ihrem Ab-schluß hier bleiben. Die Liebe scheint so groß zusein, dass sie die Stadt als Wahlheimat nennen undgerne Wurzeln hier schlagen wollen. Tja, bleibtwohl nur noch die Frage, wo ihr alle später mal ar-beiten wollt?

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ULTIMOS KNEIPENSLALOMEINE KLEINE ABSACKRUNDE DURCH MÜNSTERS NACHTLEBEN

D I E C L U B SGleis 22Dieser Club ist eine lebende Legen-de! Was aber auch kein Wunder ist,denn dank geschickten Bookingsfanden hier über die letzten 25 Jah-re schon Konzerte von Adam Green,Deichkind oder Kraftklub und ins-gesamt fast 4.500 (!!) weiterenBands statt. Aber auch Newcomernaus der Region werden hier ersteAuftritte ermöglicht. Die regel-mäßig stattfindenden Partys garan-tieren ebenfalls ein hohes Niveau.

AmpClub am Alten Güterbahnhof undder Anlaufpunkt für Münsters Sze-ne, die sich vorher auf dem benach-barten Hansaring in Tanzstimmunggetrunken hat! Die hier auflegen-den DJs sind handverlesen undbringen regelmäßig den Laden zumqualmen. Die bis in die frühen Mor-genstunden dauernden Partynäch-te werden oft von Bands aus allerWelt gestartet, damit man hinter-her dann zu Indie, Elektro, Hip Hopoder Post-Punk vom Plattentellerauf der Tanzfläche abhotten kann.

Gazelle ClubNachfolger des legendären GoGo,der die längste Laufzeit unter Mün-sters Clubs hatte. Unter dem neu-en, cheesy Tiernamen versucht

man freitags und samstags mit90er-Hits und aktuellen Charts-Krachern den ,,besten Partymix“der Stadt zu bieten. Na dann…

Cuba NovaDaß man hier früher in konspirati-ven Sitzungen bei fair gehandeltenTee sowie Manjok und Yams überStrategien für den Kampf gegenden Kapitalismus brütete, ist langeher. Da hieß der Laden einfach nurCuba – das sollte dem Laien schonvom Namen her die alternative Ge-sinnung klarmachen. Nun heißt eraber Cuba Nova und wird abendszu einem der attraktivsten Anzie-hungspunkte für den tanzwilligenStudi. Besonders gut kann man dasauf der Vitaminbeat- oder Robots& Botanics-Party. Ab und zu findenPoetry-Slams statt.

Das Schwarze SchafIn diesen Räumlichkeiten tanzt vonMittwoch bis Samstag der Bär. Die-ser Club (obwohl: Club kann mandas Schaf eigentlich nicht nennen,da es eher das Ambiente einerScheunenparty besitzt) bietet auf-grund seiner Größe der halben UniPlatz. Als Anlaufstelle für Erstse-mester geht’s hier so richtig ab!Musikalisch wird hier klar aufMainstream gesetzt.

Club CharlotteAmbitionierter Club für Elektro,

Techno, Goa & Artverwandtes. Daer am Schiffahrter Damm liegt,muss man schon ein wenig Streckein Kauf nehmen. Das lohnt sichaber, da für den amtlichen Sounddie gleiche Anlage sorgt, die auchfür den Wumms im angesagtenBerghain-Club in Berlin sorgt – derFerrari unter den Soundanlagen,sozusagen.

Levels ClubAn den Öffnungstagen des Levelskann man fast nicht den Alberslo-her Weg überqueren, da sich eineSchlange Jungvolk vom Bahnhofbis vor den Laden erstreckt. Wie essich für eine große Disko gehört,wird auf diversen Areas und gigan-tischen LED-Wänden das beste ausDance, R&B, Elektro und sowiesojeder Dekade geboten, dazu wer-den aufwändige Specials von Won-derland Electronic Festival bisBlack Out! oder We are your Fri-ends aufgefahren. Und in der VIP-Lounge heisst es: ,,Save water,drink champagne!“

SohoDem Levels als kleinerer Club vor-gelagert ist das Soho. Der nachdem coolen Szeneviertel aus Man-hattan benannte Laden punktetmit clubbigem Ambiente, Outdoor-Raucher-Lounge und dem trendySoho-Sound: ,,Funky Fresh, Disco

Power, Freaky House & the goodol’ shit“ versprechen die Resident-DJs.

H A W E R K A M PJovelGanz früher noch an der WeselerStraße und dann neben der Germa-nia-Brauerei, hat sich das Jovel imehemaligen Autohaus Kiffe am An-fang des Hawerkamps breit ge-macht. Betreiber Steffi Stephan,Mitbegründer von Udo LindenbergsPanik Orchester, bietet in dengroßzügig geschnittenen Räumlich-keiten 1.500 Gästen ausreichendPlatz, um zu rock- und chartsorien-tierter Musik abzudancen. Gele-gentlich finden Konzerte statt. Achja, ,,jovel“ ist münsterländer Masse-matte und bedeutet so viel wie su-per, ,,schovel“ ist das Pendant undheißt so viel wie fies oder mies.

SputnikhalleIn der altehrwürdigen ,,Sputte“wird seit fast 20 Jahren dem har-ten Rock gefrönt. Wer ein Fan derGitarrenmusik ist, kommt an die-sem Club nicht vorbei! Die Treuezu ihrem Programm beschert denBetreibern eine gut gefüllte Fa-brikhalle. Die Sputtengänger ver-teilen sich dann auf zwei Räum-lichkeiten, das Sputnik-Café, indem man sich nach vollzogener

Neulich in der Gorilla-Bar...

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Tanzakrobatik verschnaufen undselbstgemachte Pizza zu Gemüteziehen kann, und die große Halle,in der sich die Tanzfläche sowieeine Bühne für hier regelmäßigveranstaltete Konzerte von Blum-feld bis K.I.Z. befinden.

Fusion & Conny KramerFrüher als ,,Basement“ bekannt,fanden hier Münsters erste HipHop-Partys, die Black Beat Nights,

statt. Danach wurde derClub vergrößert und spe-zialisierte sich als Cos-mic Club bzw. später Fu-sion auf amtlicheTechno-Partys. DerSchwerpunkt liegt heutenach wie vor bei Elektro-und Artverwandten. Alszweiter kleiner Clubwurde das Conny Kra-mer angegliedert, in demmusikalisch Artver-wandtes von Minimal bisElektro aufgelegt wird.

TriptychonSchräg gegenüber derSputte gelegen, findenhier Veranstaltungenjeglicher Couleur statt.Von Dancehall und Punkbis zu Depeche Mode-oder Reggae-Partys undKunstausstellungen

scheint es alles zu geben. Bisweilenfinden auch Konzerte statt. Das Prä-dikat besonders wertvoll verdienendie Elektro-Partys – hier trifft mansich in prächtiger Deko zu Minimalund Techno.

FavelaIn diesem Kamp-Club bekommt ihrdas volle elektronische Brett um dieOhren! Besonders sind die Katzeauf dem heißen Blechdach-Events

hervorzuheben. Wenn andereClubs ihre Pforten schon schließen,wird hier nochmal richtig aufge-dreht, was zur Folge hat, daß hiernicht selten erst mittags Schluss ist.

H A F E N K I E ZRaketencaféRaketencafé, Watusi Bar, BohemeBoulette und AMP sind eine Familie.Soll heißen, daß sie den gleichenBesitzer haben. Die Rakete bildethierbei den Grundstein, da sie amlängsten existiert. Seit 1999 wirdhier Bier feilgeboten und Eis ge-crusht. Ursprünglich als Frühstück-scafe geplant, macht es nun ehermorgens zu, statt auf. Das Interieurverströmt einen zum 6T’s-Garage,Surf & Northern Soul-Sound pas-senden Retro-Charme.

Kittys Trink SalonIn diesem schicken Laden mitRetro-Deko ist das Publikum meistein wenig älter, als in den anderenKneipen des Hansarings – sprichnicht ganz so studentisch. Daskann ja auch mal ganz angenehmsein! Typische Hansa-Kiezkneipe.

Watusi BarAngesagter Treffpunkt der Mün-steraner Szene. Hier kann manzwischen 100 (!) verschiedenenCocktails wählen. Eine beein-

druckende Zahl von verschieden-sten Möglichkeiten, seine Aus-gehlampen an der langen, blankpolierten Theke einzustellen. Diemeisten Cocktails sind Eigenkrea-tionen, die aber lange genug am le-benden Probanden getestet und fürgut befunden wurden. Dem Loun-ge-Stil entsprechend, findet manplüschiges Rot an den Wänden undgepolsterte Sitzlandschaften vor,musikalisch liegt der Schwerpunktin den 60er Jahren.

Rote LolaOooch, wie süss: Neben dem Cine-plex und inmitten protziger Bü-rotürme steht ein hutzeliges alteswestfälisches Bauernhaus! Trotzastronomischer Kaufpreisangeboteweigerte sich die Eigentümerfami-lie standhaft, das Häuschen an ,,In-vestoren“ zu verkaufen. Früher alsLandsmann von der kleinen Mün-ster-Brauerei Pinkus betrieben,heißt der putzig anachronistischwirkende Laden heute Rote Lolaund bietet ungezwungene Feierei-en im verwinkelten, gemütlichenWG-Party-Ambiente. Zuweilen le-gen hier auch münstersche DJ-Ori-ginale auf, Ehrensache!

Plan BBetrieben wird diese Kneipe vonden ex-Organisatoren der PädaPa-nik-Parties. Hier konzentriert man

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sich auf die Freunde der Stromgi-tarrenmusik. Im Gegensatz zu denanderen Schänken am Hansaringwird auf Retroschnickschnack ver-zichtet, die Einrichtung ist eherspartanisch. Das passt hervorra-gend zur Musik der Kneipe. Die be-steht aus härteren Klängen vonOldschool-Punk bis Alternative-Rock. In den meist rappelvollenRäumlichkeiten findet man im hin-teren Bereich einen Kicker – derleider immer besetzt ist.

Boheme BouletteDas Boheme Boulette am Hansa-ring ist im Stil der 20er Jahre ein-gerichtet. Durch entsprechendeRetrotapeten und diverse Möbel-schätzchen versprüht die Bouletteein wenig das salonhafte Ambienteder Roaring-Twenties. Musikalischbewegt sich der Laden irgendwozwischen Folk und Pop. JedenSonntag findet hier zudem der be-liebte Tatort-Club statt. Was be-deutet, daß es sonntags ab Punkt20.15 Uhr den aktuellen Krimi derTatort-Reihe auf Großleinwand zusehen gibt. Wichtig ist hier nur,daß man rechtzeitig kommt, damitman beim lustigen Mörderratennicht stehen muss oder gar keinenPlatz mehr bekommt. Weitere Hig-hlights: Drei-Fragezeichen-Kulta-bend oder Pub- bzw. Musikquiz.

HeavenMünsters Clubrestaurant findetman in den ehemaligen Osmo-Hal-len am Hafen. Immer wieder ge-lingt es den Betreibern, erstklassi-ge DJs wie Jan Delay oder Moon-bootica zu verpflichten. Zu Funk,Soul & House kann man, auf Bettenliegend, sich an kulinarischenKöstlichkeiten erfreuen.

Hot Jazz ClubDer HJC war der erste Club, dersich am Hafen niedergelassen hat.Er erfüllt auf positive Weise dieKlischees, die man einem Jazz-Club so nachsagt. Da passt alles:am Hafen gelegen, in den Kellerge-wölben eines alten Gemäuers (einechter Jazz-Keller also!)… Hiergibt es jede Woche Live-Musik, undzwar vom allerbesten. Es tratenschon Jazz-Größen wie RandyBrecker, der selige Paul Kuhn oderLou Donaldson auf. Zudem fährtder Club nicht nur am Wochenen-de ein erlesenes DJ-Programm auf.

Café MedDie Zweigstelle des Mocca D’or amKreativkai. Hier gibt es eine XXL-Auswahl an Pizzen, die wohl be-sten der Stadt. Eine Freundinschwört: ,,Diese Pizzen sind Gott.Echt, kannste reingucken, derwohnt da drin!“

Pier HouseAm Anfang des Kreativkais gele-gen, kann man sich hier an einerriesigen Auswahl an Latino- undTexmex-Gerichten gütlich tun. Anmanchen Tagen findet der PierDance statt, was heißt, dass man

beim Longdrink-Schlürfen mitLive-Musik unterhalten wird. ImSommer kann man endlich wiederauf der riesigen Terrasse den Aus-blick über den Hafen genießen.Wer muss da noch in den Urlaub?

B A H N H O FEcksteinsEin hell und mit rohen Holzbänkengestylter Treffpunkt für unter derWoche, Getränke und Speisen sinderschwinglich. Die Kneipe an derWolbeckerstraße ist beliebteVorglühstation und Versamm-lungsort diverser Studi-AGs.

Flic Flac,,Alles außer Lounge“ lautet dasbodenständige Motto, und so willman sich von den chicken Hafen-Läden und Studi-Kneipen abgren-zen. Ein eher erwachsenes Publi-kum frönt hier Bluesrock-Sessionsund Open-Stage-Abenden oderläßt es sich einfach zur erstaunlichschmackhaften Saison-Küche gut-gehen.

Cafe MontmarteDas kleine französische Bistro imHansaviertel verströmt den wuseli-gen Charme der Strassen-Cafesvon Paris, inklusive einer knuspri-gen kleinen Baguette-Küche. Meistgut gefüllt, ist der Laden Treff-punkt für ein buntes Völkchen vom

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Studi bis zum Künstler bzw. Le-benskünstler oder Ultimo-Mitar-beiter. Ja, hier kann man gut denTag verquasseln. Vive la boheme!

Teilchen & BeschleunigerCafé im 50er Jahre-Stil an der Wol-becker Straße, in dem sich Mün-sters halbe Szene zum Kaffee trifft.Hier tauscht man im verkatertenZustand am Sonntagnachmittag dieverbliebene Erinnerung vom Wo-chenende aus und gönnt sich dazuKaffee und Teilchen (wenn’s wiedergeht…). Und abends schenken ei-nem die freundlichen Thekenkräftedann zu entspannter Cafémusik dieBeschleuniger ein.

SantorinIm Hansa-/Hafenkiez gelegen, istdieser Grieche im wunderschönenJugendstil-Haus beliebter Anlauf-punkt für lauschige Abende. Aufseinem großen Vorplatz kann manes sich mediterran lässig gutgehenlassen, wenn das Wetter es er-laubt. Hier gibt’s riesige Portionen,zivile Preise, viel Vegetarischesund Fisch-Spezialitäten, wechseln-de Tagesgerichte und oft einenOuzo aufs Haus. Jammas!

SpecOpsDas ehemalige Kultur-Netzwerkfindet ihr nun in Form eines wildenMixes aus Bar, Club und Jugend-

zentrum an der Von-Vincke-Straße. Von Konzerten bis Lesun-gen und natürlich den obligatori-schen allabendlichen Discjockeysgibt es hier einen bunten Straußverschiedenster Veranstaltungen.Musikalisch reicht das Programmvon Indie über Funk bis zu Electro-nica.

HeimathavenFrüher mal als Tanzlokal Grille be-kannt, wird das Etablissement zwi-schen Hafen und Bahnhof nun-mehr von Kultwirtin ,,Mutti“ ausder Heilen Welt betrieben. Wofürdas ,,V“ in Haven steht, wissen an-geblich nur Seeleute, tz tz tz. AmDJ-Pult gibt sich hier MünstersSzene-Prominenz von Eavo überRockmöller bis Gleis-Schmauckioder Skacus Diekmann von El Bos-so die Nadel in die Hand. Das Inte-rieur bleibt nach wie vor unüber-troffen: Eingezäunte Tanzflächeund Spiegelhimmel!

K U H V I E R T E LGorilla BarEine der besten Party-Locations inMünsters Altstadt! In der Jüdefel-der Straße gelegen, herrscht hierBombenstimmung. Immer prop-penvoll, kann der Weg zum Tresenda schon mal zum urbanen Aben-

teuer werden. Für langes Wartenwird man dann aber auch fast im-mer von den Kneipeninhabern Rei-ner & Bernd mit einem Kurzen Sau-ren aufs Haus entschädigt. Brrr!Musikalisch bekommt man hier Gi-tarrenmusik eingeschenkt, regel-mäßig finden Liveacts statt.

DavidwacheTypische Altstadtschenke am altenKalkmarkt, die sich fest in der Ge-walt von Schülern und Studentenbefindet. Zu aktuellen Hits und Ge-tränken zu fairen Preisen läßt manab 19 Uhr den schweren Studi-All-tag ausklingen und verfolgt z.B.beim Rudelgucken die regelmäßiggezeigten Fußballspiele. Mach’rein, den Elfer!

DestilleWer auf plumpe Abfeierei steht, isthier bestens aufgehoben. Mit nack-tem Oberkörper auf dem Tisch tan-zen, sich Schnappes hinter die Bin-de kippen und dazu das Dille-Liedmitgrölen: ,,Ja wir gehen in dieDILLE, denn da gibt’s das schnell-ste Bier, ja wir feiern in der DILLE,so eine Stimmung gibt’s nur hier!“– jaaa, da kommt Laune auf. Be-rührungsängste sollte man in die-ser oft überfüllten Kneipe aller-dings nicht haben! Unglaublich,aber wahr: In längst vergangenenZeiten spielte hier ein gewisser

Götz Alsmann auf. Damals hieß dasProgramm aber noch nichtBumsfallara, sondern Jazz.

KreuzstraßeVollkommen zu unrecht sind dieakademischen Bieranstalten aufder Kreuzstraße, parallel zur Jüde-felder Straße, als Touri-Fallen ver-schrien. Zwar treten sich hier auf-grund der Altstadt-Idylle Tagesbe-sucher gegenseitig auf die Füße,doch kehrt abends das Studenten-flair zurück. Das liegt nicht zuletztan der kuscheligen Stammtisch-At-mosphäre in der Cavete (Münstersälteste Studikneipe) oder dem hi-storischen Brauhaus Pinkus Mül-ler.

Blaues HausEs ist urig, eng, verschachtelt undverwinkelt über drei Etagen, undes riecht nach Bier und Studenten-schweiß. Ja, hier scheint die Zeitstill zu stehen, und die legendärengrünen überbackenen Nudeln gibtes immer noch! Zur Eröffnung1970 wurde eine legendäre Hippie-Flowerpower-Party gefeiert, alsderen bier- und kiffseliger Höhe-punkt ein blumenbekränzter Pro-fessor bis zum Dom getragen wur-de. Heute mischen sich hier dieStudis der Bachelor-Generationfriedlich mit nostalgisch gestimm-ten Kommilitonen von gestern und

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vorgestern. Ein echter Traditions-laden mit viel Atmosphäre!

I N N E R C I T YMalikEine der besten Adressen für einentspanntes Frühstück ist diesesCafé am großen Schloßplatz-Hör-saal. Hier lässt es sich prima rela-xen und bei Café und englischemFrühstück (Tipp!) die internationa-le Presse studieren. Gefährlich ist,daß man hier bis 16 Uhr (!) früh-stücken kann. Da soll schon maldie eine oder andere Vorlesungspontan ausgefallen sein…

Frauenstraße 24In den 70ern gehörte diese Adressezu den ersten besetzten Häusernder Republik. Mittlerweile ist ausdem linksradikalen Besetzerkollek-tiv ein seriöser Kultur-Verein ge-worden und man beherbergt imErdgeschoss eine Kneipe. Gegenden Hunger kann man die leckerentürkischen Spezialitäten empfehlenund im hinteren Bereich befindetsich ein riesiger Gruppenraum, indem allerlei Events von Polittreff bisVernissage stattfinden.

Café MilagroIn der Nähe der Uni-Bibliothek ge-legen, kann man in dieser Instituti-on der katholischen Hochschulge-meinde für kleines Geld solangeseinen Teller füllen, bis einem dasEssen aus kontrolliert biologischenAnbau wieder aus den Ohrenkommt. Das durchaus gute Essengibt’s auch für Ketzer und anderennicht katholischen Pöbel!

PianobarKlassische Karaokebar gegenübervom Café Milagro – hier läuft rundum die Uhr die Playback-Anlage.Egal ob sich zwei, zehn oder hun-dert Leute um die Theke versam-meln, es wird losgeträllert, bis dieGläser springen…

Bunter VogelNach einem samstäglichen Ein-kaufsbummel ist diese Schenke ge-genüber dem Erbdrostenhof derperfekte Platz, um sich beim Wei-zen eine Verschnaufpause zu gön-nen. Hier stehen beim kleinstenSonnenstrahl die Tische vor derTür, Fußballfans können live dieBundesliga sowie Champions Lea-gue verfolgen.

HaifischbarIn gefährlicher Nähe zu Münstersalkoholischem Bermuda-Dreieckgelegen, bietet dieser gemütlichekleine Laden an der Mauritzstraßeein, nun ja, eigenwilliges Deko-Konzept: Münsters Wellenreiter-Sportsbar mit Surfboards und Hai-fischen, oha! Passt ja irgendwiezum Bermudadreieck…

Pension SchmidtDie Pension Schmidt am AltenSteinweg ist einer der definitiv ent-spanntesten Läden der Innenstadt

– lädt ein zum gemütlichen Abhän-gen. Bewirtschaftet wird die Pensi-on von den gleichen Jungs, die dasTeilchen & Beschleuniger und Tan-te August betreiben. Das lässtschon das stilechte 50er/60er Jah-re-Interieur vermuten. Entspanntkann man auf Sofas rumlümmelnund sollte definitiv mal die leckere,hausgemachte Quiche kosten. Klei-ne, handverlesene Veranstaltun-gen machen das Vergnügen rund.

Früh bis spätRheinländische Brauhaus-Kulturim westfälischen Münster? Doch,lewe Jong, gibt es! Und zwar imFrüh bis spät am Alten Steinweg.Sein original Früh-Kölsch vom Fasskann man nirgendwo so stilechttrinken wie hier in gesellig-rustika-ler Atmosphäre.

EnchiladaImmer rappelvoll, gibt es in denHallen des ex-Lortzingsaals diewohl besten Cocktails der Stadt,dafür sind sie aber auch nicht bil-lig! Also, am besten mit mehrerenLeuten zusammen tun und direkteinen ganzen Pitcher bestellen, da-mit ist man auf jeden Fall auf dersicheren Seite.

Atelier BarHier findet man noch Zuflucht,wenn in anderen Bars schon dasLicht angeht. Für viele die letzteChance, dem Abend noch ein amou-röses Abenteuer zu entlocken, fürandere die letzte Chance, noch einBier zu bekommen. Die Bar wartetmit vielen Sitzgelegenheiten auf,und auf die ist man ja so gegen 5 Uhrmorgens schon mal angewiesen.

America LatinaAm Ende der Neubrückenstrasseliegt das America. Das erste latein-amerikanische Restaurant Mün-sters hat eine preiswert gute Kü-che und selbstverständlich gibt esauch hier die obligatorischen Cock-tails. Der rustikal-schicke Ladenmit seinen Jumbo-Portionen locktzudem mit einem Wintergarten.

GasolinDas Gasolin am Anfang der Aegidi-istrasse fällt schon von weitem auf:Auf dem Dach der zum Café umge-bauten Tankstelle aus den 50erJahren befindet sich eine riesigeSkulptur des kanadischen Künst-lers Kim Adams. Die Skulptur istein Relikt einer ,,Skulptur Projek-te“-Ausstellung aus dem Jahre1997. Mißgünstige Nachbarn ha-ben gegen den angeblich lärmigenAussenbereich des Gasolin geklagt.Grrrrrr! Zieht doch aufs Land…

PipelineGegenüber vom Gasolin gelegen,verwirklichten zwei ehemalige Stu-dentinnen ihre vor Jahren in Neu-seeland geborene Idee, eine Knei-pe aufzumachen. Diese heißt nunnach einem berühmten neuseelän-dischen Bunjee-Sprung Pipeline.Das Logo des Ladens soll übrigens

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Page 29: Seltsame WWU - ultimo-muenster.de muenster wintersemester … · Emoticons! Zwar ließen sie keine Smileys in ihre Sarkophage meißeln, ... eine Beleidigung. … die hochbegabte 16jährige,
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N A C H T L E B E N

von einer Steinzeit-Höhlenmalereiaus dem Land der Kiwis inspiriertsein.

Mocca d’OrMan munkelt, hier gibt es die bestePizza der Stadt. Aber nicht nur diePizza, auch die Salate sind nichtvon schlechten Eltern. Im angren-zenden Restaurant Fiu kann manoriginales Mittelmeerflair ge-nießen, wenn der voluminöse Kochvor den Gästen die Messer wetztund Grillgut knusprig werden lässt.Beim ersten Date kann man damitaber sicher beeindrucken!

Heile WeltDie Heile Welt hat sich mittlerweilefest in Münsters Kneipenatlas eta-bliert. Mutti und Vatti, wie sich dasBetreiberpaar neckt, haben in derHörster Straße mit viel Liebe zumDetail eine wirklich heile Welt ge-schaffen. Im 60er-Stil eingerichtet,mit Samt und Holz an den Wändensowie ausgefallenen Bildern, ha-ben die beiden einen Szenetreff-punkt geschaffen, den man unbe-dingt mal besuchen sollte! Musika-lisch geht’s hier klar in dieRock’n’Roll-Richtung.

FyalDieses Café wurde im Rahmen der,,Skulptur Projekte 2007“ eröffnetund erfreut sich seitdem größterBeliebtheit. Von der Einrichtungeher lässig rustikal, hat sich dasFyal zum Anziehungspunkt fürhippe Studis entwickelt. Ausge-schrieben heißt Fyal übrigens,,Fuck you, art lovers“, tz tz tz…

Uferlos und Viva CaféNicht nur aufgrund des preisgünsti-gen Kaffees sind diese beiden Cafésbei den Studenten sehr beliebt. DasCafé Uferlos an der Aaseemensa be-sitzt zudem eine riesige Terrasse,auf der man sich in den Sommermo-naten herrlich sonnen und dazu sei-nen Kaffee trinken kann. Bei gutemWetter ist es hier immer sehr voll!Am Anfang eines jeden Semestersfinden diverse Fachschaftpartysstatt. Voll wird es auch bei den un-

zähligen Live-Sportübertragungen.

Altes Gasthaus LeveTypische münsteraner Kneipe! Al-trustikal eingerichtet, darf man inMünsters ältester Schenke nochganz Westfale sein. Am Alten Stein-weg gelegen, gibt es zum frischge-zapften Pilsken plus Edelkorn west-fälische Spezialitäten wie zum Bei-spiel Münsterländer Töttchen oderDröget Endken.

StuhlmacherDie münstersche Traditionskneipeschlechthin mit großem Schan-kraum, Jagdzimmer & viel histori-schem Tüdelkram, direkt nebendem Rathaus an Münsters guterStube gelegen, dem Prinzipalmarkt.Hier kann man dem Geschäftsgeba-ren emsiger Bauern zuschauen,und sich zehn verschiedene Bierevom Fass bestellen. Leicht irritiertwirken die bürgerlichen Besucherdieses lauschigen Örtchens nur,wenn vorm Rathaus mal wiedereine Bongotruppe ihr Schlechtesteszum Besten gibt…

BullenkoppDieser Laden vereint die Dreifaltig-keit der Schnapsfeierei: Apres Ski,Ballermann und Oktoberfest. Hierdarf man sich noch ungestraft soduften Späßen wie Kondome-über-den-Kopf-ziehen hingeben undlauthals Wehehesterlaaaaandmitsingen. Wer auf günstige Ge-tränke, die obligatorischen Saurenund Polonaise Blankenese steht, isthier bestens aufgehoben. PS: EinBullenkopp war in längst verbliche-nen Zeiten die münsteraner Be-zeichnung für einen riesengroßenBierkrug.

Hans im GlückMjamm, einer der empfehlenswer-ten Edel-Burger-Läden der Stadt!Ganz zentral an der Salzstraße 24gelegen, bietet er eine riesige Aus-wahl an Burger-Kreationen, auchvegetarisch oder vegan, sowieleckere Cocktailkreationen zu zivi-len Preisen.

SchlossgartenHinterm Schloss, direkt neben demBotanischen Garten gelegen, kannman hier prima nach dem romanti-schen Spaziergang im BotanischenGarten Kaffee und Kuchen verzeh-ren. Abends gibt es dann oft nichtmehr Kuchen auf den Teller, son-dern Platten. Hier finden nämlichoft Fachschaftspartys oder Verbin-dungsfeiern statt. Da diese sehr be-liebt sind, dran denken, die Ein-trittskarten im Vorverkauf zu or-dern.

IpanemaDas Ipanema überzeugt durch di-verse Cocktail- und Margarita-Happy-Hours, die Preise sind un-schlagbar. Dazu besitzt es nichtnur einen Wintergarten, sondernauch einen Biergarten. In dem be-finden sich ein kleiner Wasserfallund eine Bambushütte. Die latein-amerikanische Speisekarte istnicht nur sehr gut, sondern auchwas fürs Studentenbudget.

NordsternDer Nordstern im Kreuzviertel istdie beste Anlaufstelle, wenn mannächtens Appetit auf ein halbesBrathähnchen verspürt. Auf derSpeisekarte stehen zwar auch an-dere Gerichte, aber bestellen tutman hier nur eines: den halbenHahn. So gut wie hier gibt’s ihnnirgends in der Stadt, behauptenetliche Studentengenerationen,und die müssen’s ja wissen…

S Ü D V I E R T E LTante AugustHier in der Augustastrasse habendie Betreiber des Teilchen & Be-schleuniger-Cafes ihre ganz eigeneVersion des altbekannten Tante-Emma-Ladens aufgemacht. Ent-standen ist ein alternativer Kiosk, indem man im 50er-Ambiente seinenKaffee trinken, sich aber auch seine,,Bunte Tüte“ zusammenstellen undordentlich abschlickkern kann.

LitfassLiegt am Dahlweg, einer kleinenSeitenstraße der Hammer Straße.Hier kann man sich nicht nur her-vorragend am frisch Gezapften güt-lich tun, sondern auch hervorra-gend essen. Die Portionen sind rie-sig, alle Zutaten frisch vom Marktund es gibt null Convenience-Food –was zur Folge hat, daß man eine Mi-nute länger auf sein Essen wartenmuss. Hier Bratkartoffeln zu bestel-len, ist Ehrensache.

Spooky’sRock & Blueskneipe an der Ham-merstraße. ,,Spooky“ wird’s hieraber nur, wenn man sich durch diekomplette Getränkekarte getrun-ken hat. Das kann aber schnellergeschehen, als man denkt, denndank der urigen Wohnzimmerat-mosphäre fühlt man sich hier rechtwohl. In dieser Viertelkneipe kann

man sich an so klangvollen Biersor-ten wie dem ,,Guiness“, ,,Tannen-zäpfle“ oder ,,Pumpernickel Porter“versuchen.

LenzigGemütliche Kneipe im gemütlichenSüdviertel. Hier stimmt alles: Ge-tränke, Essen, Preise, Bedienung!Mit wem auch immer man hierhingeht, es passt: mit dem Kommilito-nen, der Freundin oder beim ,,El-ternalarm“ mit der Familie. Sehrgemütlich halt…

FegefeuerIn der Nähe des Kreisverkehrs liegtdiese mittelalterliche Taverne, inder man sich klangvolle Gerichtewie ,,Scheiterhaufen“ oder ,,Tauge-nichts“ zu Tische bringen lassenund abendlicher Narretei beiwoh-nen kann. Ferner kann man sichan diversen Met- und Fruchtwei-nen sowie köstlichen Bieren güt-lich tun und dabei ein wenig Sieg-fried oder noch besser: Hagen vonTronje spielen. Also, schnell dasNibelungenlied lernen und schonkann es losgehen!

Skaters PalaceDer Skaters Palace am Dahlweg isteinem Verein zu verdanken – indem befinden sich so namenhafteFörderer wie Henning Wehland,Leonard Lansink oder Smudo vonden Fanta 4. Auch SchauspielerOliver Korritke ist Pate des Ver-eins. Der Palace beherbergt eineriesige Skatehalle mit Halfpipe undallem Zipp und Zapp, die abendsgern mal zur Musikhalle um-funktioniert wird. Größtenteilshandelt es sich bei den hier statt-findenden Konzerten um Hip Hopund Punk.

K A F F E E K L A T S C HBirkenwaldIm charmanten Café am Hansaringsollte man sich zu den klassischenKaffeespezialitäten auf jeden Fallein paar der selbstgemachtenSnacks gönnen. Das reichhaltigeFrühstück ist ebenfalls sein Geldwert! Die Snacks wechseln täglich,sind lecker und fast immer vegeta-risch.

RoestbarVon der Roestbar gibt es mittlerwei-le drei Ableger. Und zwar am Bohl-weg, an der Martini- und an derNordstraße. Bei Roestbar handeltes sich nicht nur um ein Café, son-dern auch um eine Privatrösterei.Neben der üblichen Auswahl anLatte Macciato & Co. wird hier auchKuchen aus der Konditorei Isselund französische Schokolade vonGreta Gold feilgeboten. Wer es nichtso zuckrig mag, darf sich an einerAuswahl von Panini, saisonalen Ge-richten und herzhaften Suppen la-ben. Und den frisch gerösteten Kaf-fee kann man auch für die heimi-sche Kaffeemaschine erwerben.

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