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63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531, 10. April 2015
Session 1: Einführung
Janpeter Schilling
Dr. Janpeter Schilling
Übersicht
Ziel des Kolloquiums
Lernziele
Anforderungen
Zeitplan/Themenvergabe
Aufgabe für 8. Mai 2015
Ablauf einer wissenschaftlichen Untersuchung
Methodenwahl
Literatur
63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Dr. Janpeter Schilling
Ziel des Kolloquiums
Hilfestellung bei der Bachelorarbeit
Unterstützung bei Problemen, die beim Verfassen der Bachelorarbeit entstehen
Klärung organisatorischer Fragen
Themeneingrenzung
Strukturierung der Arbeit
Auswahl und Anwendung von Methoden
63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Dr. Janpeter Schilling
Lernziele
Identifizierung, Strukturierung, Ausarbeitung und Vortragen eines eigen wissenschaftlichen Themas
Kritische Diskussion von Forschungsthemen
Austausch über Strategien zum erfolgreichen Bachelor-Abschluss
63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Dr. Janpeter Schilling
Anforderungen
Vortrag (15-20. Min.) in dem das Bachelorvorhaben vorgestellt wird, dieser beinhaltet:
Fragestellung/Hypothese
Methodik
Erwartete Ergebnisse
Betreuung: Beratungsgespräch mit dem Betreuer oder der Betreuerin der Bachelorarbeit sollte stattgefunden haben
Anwesenheit: Von den 4 Blockseminaren darf ein halber (2,5 Zeitstunden) verpasst werden
Ausnahmen (Krankheit, Exkursionen, etc.) müssen von den Studenten vorher(!) beim Kursleiter bekannt gemacht werden und durch Nachweise (z.B. Attest) belegt werden
Mitmachen: Zuhören und reflektieren
Von anderen lernen und konstruktive Kritik üben
63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Dr. Janpeter Schilling
Formelle Anforderungen an die Bachelorarbeit
Einige formelle Richtlinien befinden sich auf Seite 4 des Anmeldeformulars für das Abschlussmodul (verfügbar im geschützten Bereich der Kursseite und auf der Seite des Studienbüros)
Seitenumfang: etwa 50 Seiten (30 Seiten für Studierende auf Lehramt)
Dies ist ein Richtwert
Umfang und Formalien (Schriftgröße, etc.) sollten mit dem Betreuer der Bachelorarbeit abgesprochen werden
63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Dr. Janpeter Schilling
Zeitplan / Terminvergabe
April 10, 2015; 10:15 - 11:45
1. May 8, 2015; 10:15 - 15:30
2. June 5, 2015; 10:15 - 15:30
3. June 26, 2015; 10:15 - 15:30
4. July 10, 2015; 10:15 - 15:30
63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Dr. Janpeter Schilling
Aufgabe für 8. Mai 2015
Schreiben eines Abstracts für die Bachelorarbeit. Der Abstract sollte ca. 200-300 Wörter haben und wie folgt gegliedert sein
1. Einleitung: Interesse des Lesers für das allgemeine Thema wecken
2. Forschungsfrage: Klare Formulierung der Forschungsfrage
3. Methodik: Zeigen wir die Forschungsfrage beantwortet wird
4. Mögliche Ergebnisse und deren Relevanz
Bitte den Abstract bis 8. Mai 2015 an den Kursleiter ([email protected]) als pdf schicken (Titel der Arbeit, Verfasser, Betreuer, Abstract, Keywords).
63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Inhaltliche Fragestellung
Hypothesen
Inhaltliche Ebene Methodische Ebene
Klärung der zentralen Begriffe (Operationalisierung)
Datenerhebung?
Auswahl geeigneter Methoden
Anwendung der Methoden;
Analyse
Interpretation der Ergebnisse
Darstellung der Ergebnisse
Idealtypischer Ablauf einer wissenschaftlicher Untersuchungen
Nach Pohl 2010 63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Dr. Janpeter Schilling
Kriterien für inhaltliche Fragestellung / Hypothese
• Plausibilität: Ist die Fragestellung nachvollziehbar? • Relevanz: Ist die Fragestellung von wissenschaftlichem und/oder
öffentlichem Interesse? • Falsifizierbarkeit: Sind die Hypothesen so formuliert, dass sie widerlegbar
sind? • Realisierbarkeit: Lässt sich die Fragestellung mit dem zur Verfügung
stehenden finanziellen, zeitlichen und personellen Budget durchführen? • Restriktion: Gibt es Beschränkungen/Hürden (Genehmigungen,
Erreichbarkeit, etc.) die die Untersuchung der Fragestellung grundsätzlich behindern oder gar unmöglich machen?
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Dr. Janpeter Schilling
Operationalisierung
• „Operationale Definitionen legen fest, auf welche Weise ein theoretischer Begriff mit solchen Begriffen zu verknüpfen ist, die sich empirisch beobachten lassen“ (Häder 2006:38)
• Ziel der Operationalisierung: Massbarmachung bzw. Schaffung der Voraussetzungen für die empirische Erhebung komplexer / oder latenter Sachverhalte
• Jegliche für die Untersuchung relevanten Begriffe müssen präzise definiert werden
• Welche Variablen sollen untersucht werden?
63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Empirische Methoden in der Geographie
Quantitative Methoden
• Statistik • Kartographie • GIS • ...
Qualitative Methoden
• teilnehmende Beobachtung • Tiefen- bzw. Leitfadeninterviews • Gruppendiskussion • ...
Quantitative Forschung erfolgt hypothesenorientiert! Qualitative Forschung kann hypothesenorientiert erfolgen!
Empirisch überprüfbare Hypothesen sind Aussagesätze, die im probabilistischen Sinne zu interpretieren sind –
nicht im deterministischen Sinne. Nach Pohl 2010
Wahl der empirischen Methode
Dr. Janpeter Schilling
Quantitativ vs qualitative Methode
Nomothetisch (von griechisch nomos ‚Gesetz‘ und thesis ‚aufbauen‘): Ziel ist die Aufstellung allgemeingültiger Gesetze Idiographisch (von griech. idios eigen und graphein beschreiben): Ziel ist die Analyse konkreter, also zeitlich und räumlich einzigartiger Sachverhalte / Phänomene
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Dr. Janpeter Schilling
Quantitativ vs qualitative Methode
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Dr. Janpeter Schilling
Quantitativ vs qualitative Methode
Häder 2006:69
Dr. Janpeter Schilling
Nach Pohl 2010
Wahl der empirischen Methode
• Die Wahl der empirischen Methode hängt maßgeblich von der Fragestellung / Hypothese ab
• Quantitative und qualitative Methoden stehen sich nicht zwangsläufig gegensätzlich gegenüber und werden oft ergänzend eingesetzt
• Die Wahl der Methode hängt insbesondere von den zu erhebenden Daten ab:
„Die Menge aller Merkmalsmessungen bezeichnet man als quantitative Daten einer Untersuchung. Werden Merkmale oder Merkmalsausprägungen verbal beschrieben, spricht man von qualitativen Daten“ (Bortz/Döring 2002:6)
• Beispiel: Verkehrszählung vs. Bewertung von Wohlbefinden • Die Wahl der Methode hängt zudem von der gewählten
Vorgehensweise ab
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Dr. Janpeter Schilling
Wahl der Vorgehensweise: Deduktiv vs induktiv
Deduktiv: • Allgemeines → Besonderes • Anwendung bereits vorhandenes Wissen auf ähnlich gelagerte
Regionen oder Problemstellungen („wahrheitsbewahrendes Verfahren“)
• Beispiel: Soziale Segregation Induktiv: • Besonderes → Allgemeines • Untersuchung bislang unbekannter Zusammenhänge oder
Präzisierung vorhandener Theorieansätze („wahrheitserweiterndes, entdeckendes Verfahren“)
• Beispiel: Fahrradschloss im Winter
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Dr. Janpeter Schilling
• Falsifizierbarkeit: Hypothesen sollten so formuliert sein, dass sie widerlegbar sind
• Validität: Empirische Untersuchung sollte das messen, was sie vorgibt zu messen
• Reliabilität: Empirische Untersuchung sollte bei Wiederholung das gleiche Ergebnis liefern
• Repräsentativität: Ergebnisse sollten Gültigkeit für die Untersuchungseinheit besitzen
• Intersubjektivität: Gleich wer die Forschung durchführt – das Ergebnis sollte identisch sein
• Plausibilität: Theoretische Grundannahmen / Hypothesen sollten nachvollziehbar sein
Gütekriterien empirischer Forschung
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Dr. Janpeter Schilling
Wahl der Vorgehensweise: Deduktiv vs induktiv
Deduktiv: • Allgemeines → Besonderes • Anwendung bereits vorhandenes Wissen auf ähnlich gelagerte
Regionen oder Problemstellungen („wahrheitsbewahrendes Verfahren“)
• Beispiel: Soziale Segregation Induktiv: • Besonderes → Allgemeines • Untersuchung bislang unbekannter Zusammenhänge oder
Präzisierung vorhandener Theorieansätze („wahrheitserweiterndes, entdeckendes Verfahren“)
• Beispiel: Fahrradschloss im Winter
63-161 Abschlusskolloquium für Bachelor, Geomatikum 531 10. April 2015
Dr. Janpeter Schilling
Verfügbarkeit der Präsentationen und weitere Infos
Kursmaterialien werden verfügbar sein auf clisec-hamburg.de (unter Courses)
User name: 63-161 Passwort: Bachelor2015
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Dr. Janpeter Schilling
Literatur
• Backhaus, Norman & Rico Tuor (2008): Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten. 7. Aufl. Zürich: Schriftenreihe Humangeographie 18.
• Kraas, Frauke & Jörg Stadelbauer ( 2000): Fit ins Geographie-Examen. Hilfen für Abschlussarbeit, Klausur und mündliche Prüfung. Teubner. Stuttgart.
• Bortz, J. und Döring (2002): Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. Berlin. Springer.
• Boyce, D. (2004): A short history of the field of regional science. Papers in Regional Science 83, 31-57
• Wessel, K. (1996): Empirisches Arbeiten in der Wirtschafts- und Sozialgeographie. Schöningh. Paderborn.
• Häder, M. (2006): Empirische Sozialforschung – Eine Einführung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden.
• Lamnek, S. (1995): Qualitative Sozialforschung. Beltz. Weinheim. • Reuber, P. und C. Pfaffenbach (2005): Methoden der empirischen
Humangeographie. Westermann. Braunschweig. Weitere Infos auf clisec-hamburg.de
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Danke für Eure Aufmerksamkeit
Dr. Janpeter Schilling Research Group Climate Change and Security (CLISEC) [email protected] / Tel +49 40 42838-7719 clisec-hamburg.de