sonderbund erfurt 2012
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No. 32 – 18. Oktober 2012, Hotellerie et Gastronomie Zeitung, die auflagenstärkste und meistgelesene Wochenzeitung im Schweizer GastgewerbeTRANSCRIPT
17Luzern, den 18. Oktober 2012
hetgz no 32
E ineMedaille anderOlympiadederKöchezu gewinnen, ist für viele Berufsleute dashöchste der Gefühle. Das grosse Wett
kochen findet nur alle vier Jahre im thüringischen Erfurt statt. Diesmal reisten rund 2.000Köchinnen und Köche, Pâtissiers, Gemüseschnitzer sowie erstmals Restaurationsprofisausmehr als 55Nationen an.Darunter auch einegrosseDelegation aus der Schweiz.
Die Eidgenossen gehören seit Jahrzehnten zu den Besten der Besten. Und auch wennes nicht immer zum Sieg in der jeweiligen Kategorie reicht – die Schweiz kehrt jedesmal mit
Medaillen heim. So auch von Olympia 2012. Erfolgreichstes Team in Erfurt waren die Armeeköche, die ihren Titel von vor vier Jahren erfolgreich verteidigen konnten.Mit demOlympiasieghaben sie einmal mehr deutlich gemacht – aufdem «Kriegsschauplatz Küche» sind die Eidgenossen nicht zu schlagen. Den Titel knapp verpasst, hat diesmal die erfolgsverwöhnte JuniorenKochnationalmannschaft. Mit Platz dreischaffte es der Nachwuchs jedoch wieder aufsTreppchen.
Auf dem respektablen fünften GesamtranglandetedieSchweizerKochnationalmannschaft.
Im Wettbewerb der Elite kocht das Team zwarimmer noch im vorderen Mittelfeld mit, ganzvorn zu landen, wird aber immer schwieriger.Die Skandinavier – und allen voran die Schweden – spielen derzeit die erste Geige. Nichtnur im Wettbewerb der Nationalmannschaften, sondern auch in denKategorienNachwuchs,Regionalteams undGemeinschaftsgastronomie.
Immerhin: Mit guten Leistungen warteten die vier Schweizer Regionalmannschaftenin Erfurt auf. Die Aargauer Kochgilde, der Zürcher und der Luzerner Cercle sowie die Gildemannschaft holten in ihremWettbewerb Silber.
Als bestes Schweizer Team im Wettstreit derGemeinschaftsgastronomie positionierte sichdas Inselspital Bern auf Platz zwei.
Olympia 2012 zog nicht nur Köchinnen undKöche, sondern auch Berufsleute anderer Sparten an. Drei junge Restaurationstalente aus derSchweiz nahmen an der Deutschen Juniorenmeisterschaft Restaurant teil und sahnten ab:Sieg für Daniela Jaun, Platz zwei für StefanieFreiburghaus,vierterRangfürKatalinaMitterer.
Mehr Impressionen unterwww. hotellerie-et-gastronomie.ch/multimedia
olympiade der köchein erfurt
regionalmannschaften
wer stellt die neue Kochnati?Im Schlussspurt um die Nomination zur neuen
Kochnationalmannschaft kämpften vier Regionalmannschaften in Erfurt umMedaillen und Punkte.
Die kalte Show der Aargauer Kochgilde wurde am höchstenbewertet. Ist damit das Rennen gelaufen?
kochnationalmannschaft
Zum Abschied ZweisilbermedAillen und
Viel Ärgerseiten 24/25seiten 18/19
Bilder: claudia link
Junioren-kochnationalmannschaft
silber im Kalten,Gold imwarmenproGrammWarum sich die Jungendiesmal geschlagengebenmussten.
seiten 20/21
ika
Bundesrat UeliMaurer hat doch Recht: Die Schweiz verfügt über die beste Armee derWelt – imKochen!
Luzern, den 18. Oktober 201218
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nationalmannschafttopvorbereitet und mit der hoffnung, sich ganz vorn zu platzieren, reiste diekochnationalmannschaft nach erfurt. mit zwei silbermedaillen schaffte sie es aufPlatz fünf. Warum es nicht zu gold gereicht hat, bleibt dem team ein rätsel.
Die KonKurrenten
schweden – der neue olympiasiegerDieMannschaft umCaptain Fredrik Björlin ist derzeit nicht zu schlagen. Fulminant die Plattenschau,erstklassig der Rotwildrücken inGewürzkruste in der warmen Show.
norwegen – Platz 2In der kalten Plattenschau schwächelte das Team–nur Silber.ImwarmenProgrammhingegen überzeugte esmit exzellentenGeschmäcken .
deutschland – Platz 3DieGastgeberwussten ihrenHeimvorteil in vielerleiHinsichtzu nutzen.NachGold imwarmenProgrammreichte es imkalten nur zu Silber. Dennoch schafften sie es aufs Treppchen.
Switzerland, please on stage», heisst es Punkt12 Uhr. Das Scheinwerferlicht ist auf die
Mannen um Kilian Michlig und Erik Schrötergerichtet. GutenMutes marschieren die Schweizer zur Bühne. Im Grunde, denken sie, kanngar nichts schief gehen. Nach Silber in der kalten Showmuss es für daswarmeProgramm, dasman am Tag zuvor absolvierte, nur Gold geben.Zumindest schürtendieFeedbacks, dieman vonder Jury gleich nach dem warmen Wettbewerberhielt, dieHoffnung auf ein deutliches Gold.
Noch ein paar Treppenschritte, dann stehtdasTeamauf derBühne. «Die Schweiz», ruft derModerator ins Mikrofon, «erhält Silber für diekalte Show und ... ebenfalls Silber im warmenProgramm!» Blankes Entsetzen in den Gesichtern der Schweizer. «Silber?», schüttelt Teamchef Kilian Michlig wenig später den Kopf, «nieund nimmer!» Masslos enttäuscht nimmt dieMannschaft wieder Platz. Am Ende der Siegerehrung erfährt sie, dass sie fünfte geworden ist.Angesichts der starken Konkurrenz ein durchaus respektables Ergebnis. Aber eben.
Rückblick: Fast eine Woche zuvor reist dieNationalmannschaft mit Helfern, Fans und
jeder Menge Material nach Suhl, einer Kleinstadt südlich von Erfurt. Hier schlägt das Teamseine Zelte auf und bereitet sich akribisch aufden ersten Auftritt vor. Kurz vor Beginn derOlympiade unterrichtet der Chef des deutschenKochverbands und Jurypräsident (!) RobertOppeneder alle Teamchefs über den Wettbewerbsablauf. Mit einem Seitenhieb auf die Eidgenossen verkündet er, dass es im Falle einesZusammenbruchs des Schaustücks kein Pardon seitens der Jury mehr gäbe. Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren in Luxemburg fiel jenesder Schweizer kurz vor der Jurierung in sich zusammen. Damals gestand die Jury der Mannschaft – zumÄrger Oppeneders – eine zweistündige Frist für dieWiederherstellung zu.
Diesmal also keine Verlängerung. Am Tagder kalten Show läuft während des Tischaufbaus alles wie am Schnürchen. Anders als nochin Luxemburg präsentiert das Team Hauptgänge, Vorspeisen, kalten Fingerfood und Desserts in frischer, moderner Art. Allein 60 verschiedene Saucen wurden von NeumitgliedSoho Sumiy ausgetüftelt. Klassisch sei vielleichtnoch die Schauplatte, sagt Teamchef Kilian
Bilder claudia link
Von links: FabianMargelisch beimAusgelierenwährend der kalten Show.Mario Inderschmitten hochkonzentriert während des erstenWettbewerbstags. Fabian Rimann legtam Schaustück letzte Hand an. Daniel Gehriger richtet die ersten Teller für den ersten Gang her. Erik Schröter, neu imTeam, arbeitet wie ein alterWettbewerbshase.
ika
Michlig amMorgendes erstenWettbewerbstags.Eine halbe Stunde vor «Abgabe» positioniertFabian Rimann das letzte Dekorteil auf sein filigranes Schokoladenschaustück. Es ist eng, undnur einen Meter neben seinem Arbeitstisch fluchen russische Ausstellerinnen über zu wenigPlatz für ihre Stücke. Von der Hektik der Russinnen lassen sich Fabian Rimann und MarioInderschmitten indes nicht anstecken. Wenigspäter steht das Schaustück auf dem SchweizerAusstellungstisch.Makellos.
Einen Tag später erfährt die Mannschaft,dass die Jury ihre kalte Show nur mit Silber bewertete. Enttäuschung macht sich im Schweizer Lager breit. Doch noch ist nicht alles verloren. Am letzten Olympiatag kocht das TeamseinenDreigänger. Die «KulinarischenGenüsseaus der Schweiz» umfassen Langustine mitAnananskern, Dreierlei vom Alpenkalb und einZwetschgenMousse auf Biskuit. Die 110 Portionen werden pünktlich geschickt. Mehrere Juroren bezeichnen das Menü am Abend als «geschmacklich «sehr gut».Unddoch gibt eswiedernur Silber. Nach der Siegerehrung verlässt dasTeamdie ErfurterHallen. Ratlos. Jörgruppelt
Vorspeisemit Langustine, Ananaskernund knuspriger Panko-Kokos-Panade.
Hauptgerichtmit Dreierlei vomAlpen-kalb, Topinambur, Gemüse-Harmonie.
Dessertmit Zwetschgen-Mousse aufBiskuit, Halbgefrorenesmit Haselnuss.
Luzern, den 18. Oktober 2012 19
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Ausschnitte aus der kalten Show: Friandises aus demPro-grammder Kategorie C (oben), «Gemüsegarten» aus ProgrammB (mitte) und die festliche Schauplatte aus Kategorie A.
der chef:«Die Jurorenwaren sichuneins»
hetgz: KilianMichlig, ich kannmirvorstellen, dass Sie nach der Siegerehrung eine unruhigeNacht hatten?KilianMichlig:Nein, eigentlich nicht.Ich habe ganz gut geschlafen. Nach derSiegerehrung habenwir erst einmalwieder alles aufgeräumt und dasMaterial verladen. Dann gabs ein gemeinsamesNachtessen. Und so langsam löstensich die Anspannung und der Druck.Ich und die anderen Teammitgliedersind dann ziemlichmüde und erschöpftins Bett gefallen.
hetgz: Mit Platz fünf hat dieMannschaft das gesteckte Ziel erreicht,zufrieden?Michlig: Ja.Wir wollten unbedingtunter die Top fünf. Klar, ein Platz unterden ersten drei wäre natürlich schönergewesen. Aber eben, es sollte nichtsein. Stolz bin ich auf unsere Pâtisserie.Nach Schwedenwarenwir in dieserKategorie das zweitbeste Team, FabianRimann undMario Inderschmittensei Dank.
TeamchefKilianMichligmitSohnemannYann Timo.
ika
hetgz: Woran lag es eigentlich, dassdieMannschaft in denKategorien AundB so schlecht benotet wurde?Michlig:Keine Ahnung. Ich hatte denEindruck, dass sich die Juroren untereinander nicht einig waren. Die einenkritisierten beispielsweise unser Bohnengemüse auf demTellerrand, weilsich das angeblich nicht gehöre, andereJuroren fanden das hingegen okay.Auch unser Swiss Kaviar gab Anlass zuDiskussionen. Aber egal, ich kannmitSilber im kalten Programm leben, nichtabermit Silber imwarmen.
hetgz: Was störte hier die Jury?Michlig: BeimDessert verwendetenwir eine japanische Pflaume, die wir,getrocknet, mörserten und zur Glaceservierten. Dadurch entstand einleicht salziger Touch, was wohl einigeJuroren überforderte. Eigentlich gabes wenig auszusetzen. Auch der Servicelief problemlos. Ichwarte jetztmal aufmehr Informationen, dannwerden ichund das Team alles analysieren.
hetgz: DieMannschaft trat zumwarmenKochenmit einer schwarzenBinde an, warum?Michlig:Damit wolltenwir an unserenverstorbenenCaptain Friedrich Zemanek erinnern. Fast genau vor einemJahr schied er aus demLeben.Wirwerden ihn nie vergessen.
hetgz: Olympia 2012war Ihr letzterAuftritt, was überwiegt jetzt, Traurigkeit oder Freude?Michlig: Ichwerde sicher dieWettkampfzeit vermissen. Bald 15 Jahrehabe ich jetzt hintermir, erstmit denRhoneköchen und die letzten Jahreals Nationalmannschaft. Das Teamund ich freuen uns jetzt erst einmalaufmehr Zeit für die Familie, fürsGeschäft und für Freunde. Vielleichtwerde ich irgendwannwieder anWettbewerben teilnehmen,mit den Rhoneköchen. interview: Jörg ruppelt
team
1. schweden
2. norwegen
3. deutschland
4. kanada
5. schweiz
6. usa
7. finnland
8. niederlande
9. australien
10. Japan
11. hongkong
12. dänemark
13. südkorea
14. malaysia
15. südafrika
16. england
17. Wales
18. tschech. republik
19. italien
20. schottland
21. ungarn
22. portugal
23. slovenien
24. malta
25. zypern
26. slovakei
27. rumänien
28. luxemburg
kalte küche
diplom
diplom
diplom
warme küche Punkte
94,70
91,22
89,33
89,15
87,69
87,64
87,07
83,27
83,21
82,68
81,85
81,48
81,20
80,90
80,76
80,60
80,54
80,29
80,02
79,47
77,42
76,54
75,93
75,24
74,66
72,80
72,01
69,56
kochnationalmannschaften
medaillenspiegel
Luzern, den 18. Oktober 201220
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ika
Die KonKurrenten
schweden – die olympiasiegerBeimWettbewerb der Juniorennationalmannschaften setztesich Schweden durch undholteden ersten Platz.
norwegen – die zweitplatziertenKnapphinter Schweden lagNorwegen.Nurwenige Zehnteltrennten Schweden undNorwegen voneinander.
dänemark – die ViertplatziertenAuch der vierte Platz ging an Skandinavien. Dänemark erhielt dankGold in der kalten Showund Silberin derwarmenShowPlatz vier.
B ei den Vorbereitungen zur kalten Show liefalles wie am Schnürchen. Nach einer prob
lemlosen Anreise von Dienstagnacht auf Mittwoch traf die Mannschaft um elf Uhr morgensim Flughafenhotel Erfurt ein. Danach ging esgleich in die Küche des Erfurter Caterers undEventmanagersHansC.Marcher, die demTeamwährend ihres Aufenthalts in Erfurt zur Verfügung stand. Im Anschluss erledigte die Equipedie anstehendenEinkäufe und gönnte sich dannden wohlverdienten Schlaf. Donnerstag undFreitag standen ganz im Zeichen der Vorbereitung, Freitagnacht war an Schlafen dann auchkeine Minute zu denken. «Trotz einer durchgearbeiteten Nacht herrschte in der Küche eineausgezeichnete Stimmung», sagte TeamcaptainDaniel Schmidlin.
Der Sturm aufs Podest
Am Samstagmorgen um fünf Uhr öffneten dieHallentore. Der Mannschaft standen zwei Stunden zur Verfügung, um den Wettbewerbstischfür die kalte Show zu präparieren. Für die Arbeiten am Tisch waren laut Reglement nur fünf
Personen zugelassen. Reto Jenal, Mario Garcia, Denise Minnig, Lukas Gerber und DanielSchmidlin arbeiteten ruhig und konzentriert.Es wurde gepinselt, geliert und ausgerichtet.Ungefähr umViertel vor siebenbeganndieCrewKisten und Material aus der Halle zu tragen.Kurz vor sieben war alles tadellos aufgeräumtund die JuniorenKochnationalmannschaftmachte sich aus dem Staub. Nur TeamcaptainMario Garcia blieb während der Jurierung amTisch stehen.
Die Junioren hatten sich für eine kalte festliche Platte entschieden, für ein festliches Fünfgangmenü und für vier verschiedene Desserts.Zur Auswahl hätte auch ein Schaustück gestanden. Sie entschieden sich gegen das Schaustück,da die Gestaltung der Teller mehr Kreativitätzuliess, soDaniel Schmidlin. DerCaptain zeigtesich sehr zufrieden mit dem Ablauf der kaltenShow. «Wir streben ganz klar den Sieg an, dieSkandinavier sind jedoch starkeGegner.»
Silber zu gewinnen, war dann natürlich einherber Schlag für die Junioren. Doch noch wareine Goldmedaille machbar und das etwas ernüchternde Resultat ein Ansporn, um noch
Bilder claudia link
Pinseln, zupfen und abwischen: Der harte Kern der Juniorennationalmannschaft verpasst dem kalten Tisch den letzten Schliff.Mario Garcia legt bei der Vorspeise Hand an,Reto Jenal geliert letzte Kleinigkeiten auf der kalten festlichen Platte. DeniseMinnig perfektioniert ein Dessert und Lukas Gerber säubert einen Teller eines Desserts.
Juniorenkochnatinach der enttäuschung über die silbermedaille bei der kalten show gab dieJunioren-kochnationalmannschaft bei der warmen show nochmals richtig gas undholte sich auch mit dem dritten Platz noch gold.
mals richtig loszulegen. Viel Ruhe war den jungen Wettkämpfern bis Montag dann auch nichtvergönnt. Abgesehen von einem kurzen Ausschlafen bis halb acht am Sonntagmorgen standen die Vorbereitungen für die warme Show an.AmMontag arbeiteten die Junioren ab sieben inder Küche auf demMessegelände, wo das Teamin fünfeinhalb Stunden ein Zweigangmenü für90 Personen zuzubereiten hatte, bestehendaus einer kalten vegetarischen Vorspeise undeinem Fischhauptgang mit Beilage. Unter strenger Beobachtung der Jury bereiteten Reto Jenal,MarioGarcia, DeniseMinnig, LukasGerber undPascal Derksen das Menü zu. Alex Prack wareine wertvolle Unterstützung beim Abwasch.Von halb eins bis zwei waren die beiden Gängezu schicken.DieErleichterungwar gross, als derletzte Teller draussenwar.
Danach hiess es für unsere jungen Olympioniken: warten, warten und nochmals warten.Die starke Leistung in der warmen Küche würdigte die Jury mit einer Goldmedaille. Die JuniorenKochnationalmannschaft holte sich damitden dritten Platz imGesamtklassement.
bernadette bissig
Regarder, mais pas toucher: Nur fünfPersonen dürfen bei der kalten Show ran.
Die vegetarische Vorspeise aus demwarmen Programm.
DerHauptgang aus der warmen Show,temperierte Lachsforelle.
Luzern, den 18. Oktober 2012 21
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ika
Auszüge aus der kalten Show: klare Parmesansuppe,junger Seeteufel pochiert und ein Dessert.
schmidlin:«Der drittePlatz ist eineGoldwertung»
hetgz: IhreMannschaft hat an derOlympiade der Köche den dritten Platzgeholt.Wie fühlen Sie sich?Daniel Schmidlin:Natürlich brauchtedas Team einenMoment, umdasResultat zu verdauen. Eine gewisseEnttäuschung hat sich im erstenMoment breit gemacht. Das ist ja auchverständlich. Habenwir doch ganz klarden ersten Platz angestrebt. Dochmanmuss sehen, dass der dritte Platz eineGoldwertung ist. Es ist eine sehr guteLeistung. Von dahermuss ich sagen,dass ichmit demResultat zufriedenbin.
hetgz: Wurden Ihre Erwartungenerfüllt?Schmidlin: ImAllgemeinenwurdenmeine Erwartungen erfüllt. Beimkalten Tisch habe ich jedoch ganz klareine bessereWertung erwartet.MeinesErachtens war unser Tisch ebenbürtigmit demjenigenNorwegens und hätteGold verdient.
TeamcoachDanielSchmidlinbetreute dieJugendnatiin Erfurt.
hetgz: Waswürden Sie imNachhineinandersmachen?Schmidlin:Wennwir nochmals dasgleiche Programmdurchspielten, dannwürde ich nichts ändern. Allenfallswürde ich in der Tendenz alles noch etwas kleiner ausarbeiten.Wennwirmiteinem anderen Programm ins Rennengingen, dannwürde ich die Produktenochmehr in denVordergrund stellenund nochmehr aufs Regionale eingehen.Wir haben zwar auf regionale Produkte gesetzt, ichwürde das aber nochstärker in denVordergrund stellen.
hetgz: Was kann Ihr Team von dieserOlympiademit nachHause nehmen?Schmidlin:Die Junioren sammeltenviele persönliche Erfahrungen imAusstellungs und imKochbereich.Auchwas Perfektion und Fachtechnikanbelangt, konnten sie enormprofitieren. Zudemwar es für dieMannschaft sehr lehrreich zu sehen, wie vielAufwand betriebenwerdenmuss füreinen solchenWettbewerb.Wir warenoptimal vorbereitet und die Abläufefunktionierten tadellos.
hetgz: Wie geht es nunweitermit derJuniorenKochnationalmannschaft?Schmidlin:AlsErstes stehennocheinigeNachbereitungenan.Danachgönnenwiruns einePause.Es istwichtig,dass dieMannschaftAbstandgewinntund sich erholenkann.DenndieVorbereitung auf dieOlympiade inErfurtwar schon sehr intensiv. Frisch erholt,werdenwir danndieZukunft planen.
hetgz: Waswaren die stressigsten undschönstenMomente der Olympiade?Schmidlin: Ein bisschen stressigwurde es, als wir entdeckten, dass gewisse Küchengeräte fehlten. Ein lokales Restaurant undHugentobler halfenuns aus. Sehr schönwar fürmich zusehen, wie dieMannschaft am kaltenTisch und in der Küchenbox arbeitete.
Interview: bernadette bissig
team
1. schweden
2. norwegen
3. schweiz
4. dänemark
5. usa
6. thailand
7. australien
8. kanada
9. deutschland
10. italien
11. tschechien
12. niederlande
13. Wales
14. südafrika
15. österreich
16. türkei
17. portugal
18. rumänien
19. slovenien
20. england
21. polen
22. mexiko
23. kroatien
24. guatemala
25. indien
kalte küche
diplom
diplom
diplom
diplom
diplom
diplom
diplom
diplom
diplom
warme küche
diplom
diplom
diplom
diplom
Junioren-kochnationalmannschaften
medaillenspiegel
Punkte
93,415
93,1
90,4
89,27
88,15
87,18
85,94
84,35
82,54
82,44
79,98
79,485
78,69
78,33
76,73
76,10
75,74
73,88
73,62
73,33
67,27
67,115
65,75
65,25
55,14
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ika
Bilder claudia link
E swird eng»,meint JeanMichelMarti amDienstagmittag aufdie Frage, ob es mit demOlympiasieg für die Schweizer klap
pen könnte. Er, der Schweizer Juror am Wettbewerb der Armeemannschaften, benote auch die anderen Teams. Und die seienzum Teil stark, allen voran Deutschland und Grossbritannien.Gewissheit haben die Schweizer Armeeköche einen Tag später.Platz eins und Olympiasieg für die Mannschaft um TeamchefDaniel Marti. Auf der Bühne wird ausgelassen gefeiert. Und alsdie ersten Töne der Schweizer Nationalhymne erklingen, füllen sich die Augen der sonst so harten Mannen mit Tränen. Mitdem ersten Platz verteidigte das Team den Olympiasieg vonvor vier Jahren. Aber noch viel wichtiger: Mit diesem Ergebnislassen die Armeeköche die Niederlage von Luxemburg, alsdie Schweden den Schweizern den Titel vor der Nase wegschnappten, vergessen.
Den Grundstein für den Erfolg legt die Mannschaft am ersten Wettbewerbstag, als man zur kalten Show antritt. Das Teamgreift das Thema Schweizer Schokolade auf, stellt eine Festungals bestimmendes Dekorelement auf und überzeugt die Jury inpraktisch allen Menüvorgaben. Das Feldmenü mit einem Potau feu vom Kaninchen in der Gamelle, gedacht für 300 Soldaten, ist genauso ein Hingucker wie das Dessert aus Kategorie Bmit dreifarbiger Schokolade, Panna cotta und MandelGoldbarrenPraline – das Ganze positioniert auf einemFlusskiesbettmitSchwemmholz. Zum Thema Nationalgericht stellen die Schweizer Käsefondue und eine Berner Platte aus.
Mit Gold in der Tasche nimmt die Mannschaft zwei Tage später den zweiten Wettbewerb, das warme Programm, in Angriff.Für 150 Gäste bereitet sie innerhalb von sechs Stunden einMenüzu, das nicht gerade als Verpflegung des gemeinen Soldaten gedacht ist, sondern als Beispiel für ein Galadiner, beispielsweisefür einen Militärempfang, gelten soll. Zur Vorspeise gibts eineleicht geräucherte Lachstranche auf Pfifferlingssalat mit gehacktem Ei und Bärlauchkapern, Lachstatar mit JoghurtZitronenMousse, marinierte Gurken und ein Maccaron mit Lachsrilettes.Als Hauptgericht reichen die Armeeköche ein Duo von der Poularde, einLaugenbrotBuchweizenAuflauf sowiePastinakenundRomanesco mit konfierter Pflaume. Zum krönenden Abschlussservieren die Schweizer eine SchokoladenPassionsfruchtTerrine mit lauwarmem Himbeerküchlein und Himbeersorbet aufmarinierten Beeren.
Grossbritannien, den Schweizern in Erfurt bis kurz vorWettbewerbsschluss dicht auf den Fersen, konnte die Eidgenossennichtmehr abfangen. Jörgruppelt
armeeköchein luxemburg luchsten die schweden den schweizern den Wm-titelab. an olympia liessen sich unsere armeeköche nicht mehr düpierenund holten sich verdient vor grossbritannien den titel.
team
1. schweiz
2. grossbritannien
3. deutschland
4. usa
5. ungarn
6. slowenien
7. südafrika
8. polen
kalte küche
diplom
warme küche Punkte
93,415
92,675
90,805
86,245
79,750
77,320
72,685
68,870
armee-nationalmannschaften
StephanMarolf nimmt jeden Teller nocheinmal ins Visier.
Simon Reimannwidmet sich denFingerfood-Komponenten.
Ausrichten und ins beste Licht rücken –die kalte Show lebt vonMassarbeit.
Zwiebackauflaufmit Kirschkompottund Vanillesauce.
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a n z e i g e
N och vor wenigen Jahren fristete der Wettbewerb für Köchinnen und Köche aus der
Gemeinschaftsgastronomie ein Schattendasein im internationalen Ausstellungsbusiness.Mittlerweile gehört der so genannte GVAwardzu den Anziehungspunkten für die Besucher– so auch an der Olympiade in Erfurt. Ziel desdieses Jahr vom Verband der Köche Deutschlands organisierten Wettbewerbs ist es, dieausgewogene, jahreszeitliche Ernährung mitErlebnischarakter (FrontCooking) in allenBereichen der Gemeinschaftsverpflegung zufördern.
Die 15 an Olympia angetretenen Teamskochten für 150 Gäste ein komplettes Mittagsangebot, wie es in der Gemeinschaftsgastronomie üblich ist: eine Suppe, zwei Fleischgänge oder einen Fleisch und einen Fischgang,ein vegetarisches Gericht, zwei Sättigungsbeilagen, zwei Gemüsebeilagen. Sie richteten einSalatbuffet und kreierten ein Dessert. Der Warenaufwand von 3.50 Euro pro Person durftenicht überschritten werden. Und was den Service anbelangt: Die Gäste verpflegten sich imFreeflowSystem. DerHauptgang wurde an derFrontCookingStation ausgegeben.
Im internationalen Starterfeld befanden sich diesmal drei Mannschaften aus derSchweiz, die sich im Vorfeld von Olympia durchaus Hoffnungen auf eine Platzierung im vorderen Drittel machen durften. Als eines der Favoritenteams galt die Equipe des InselspitalsBern, 2011 Gewinner der SVGTrophy. Die «Insulaner»wurdendannauchdieserRolle gerecht.Mit einem 92erGold landeten sie hinter demschwedischen Team Sabis auf Rang 2. Ein Riesenerfolg für die ViererMannschaft mit Marcel Müller, Adrian Junker, Walter Christen undJeanPierre Pen.
Im Wettbewerb setzten sie auf ein frischesSalatbuffet mit «Züpfe» und eine KarottenIngwerSuppemit Bachforellenfilet. AlsHauptgangreichten sie eine Kalbshaxe mit Markschaumund zum Dessert ein AlpenmilchSchaumgefro
gV-teamsimWettbewerb der gemeinschaftsgastronomie wirddie equipe des Berner inselspitals zweite, der sVculinary circle sechster, das compass-team achter.
renesmit Vermicellemousse nach SeeländerArtundBerner Johannisbeerkuchen.
Das SV Culinary Team mit Teamchef Thomas Achermann, Ronny Cervenka, Frank Jagalla, André Jufer, Andreas Prinzler und Oliver Bürgin erreichte den sechsten Platz mit 87Punkten und holte sich somit eine Silbermedaille. Sie servierten den Gästen ein saisonalesund auf die Region bezogenes Menü. Das Salatbuffet beinhaltete unter anderem einen Pilzsalat mit getrockneten Tomaten und LuzernerChrüterschnaps sowie einen Appenzeller BirnenKäseSalat. Zur Auswahl stand auch eineAletschgletscherwasserSuppe mit Safran undgeräuchertem BergforellenSchaum. Als Hauptgang servierte das Team um Thomas Achermann sowohl SteinpilzÄlplermagronen, einenKalbsbraten inMilch als auch eineBernerPlatte.Zum Dessert boten die sechs Mannen eineSchwyzer gebrannte Creme mit SchokoladenParfait und Meiringer LebkuchenMeringuean. Laut Thomas Achermann sei alles glattverlaufen, abgesehen von ein paar Lebensmitteln, die vergessen wurden zu kaufen. Vorbereitet worden sei alles in Kloten, fügte derTeamchef an.
Das CompassTeam errang Platz acht miteinerWertung von 82Punkten.DieMannschaftwurde mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Die Equipe um Christian Ecoeur mit Markus Mani, Andreas Rast und Mathias Zehndernahmen ihre Gästemit auf eine Reise in die Provence. Den Auftakt machte ein provençalischesSalatbuffet. Im Anschluss stand eine typischePistouSuppe auf dem Programm. Zum Hauptgang kredenzten die GVKöche ein Lammgeschnetzeltes mit Polentaturm und Ziegenkäseoder Reiskartoffelgaletten. Als Alternative warein Doradenfilet im Angebot. Laut neuem Reglementmussten 100 Prozent des Fisches vorOrtfiletiert werden. Dazu wurde glasiertes KürbisRatatouille serviert. Zum Nachtisch reichtensie eine Tarte Tatin mit Pflaumen, HonigGlaceundNussKrokant. (rup/beb)
Thomas Achermann vom SVCulinaryTeam befülltMini-Cornets.
Mathias Zehnder vomTeamCompassGroup richtet einenHauptgang an.
Adrian Junker vomTeam InselspitalBern beim Schöpfen des Hauptgangs.
Frische, knackige Salatemit frechenSaucen – serviert von den «Insulanern».
zürcher cercledas aktuelle team um thomas kuster gilt bei vielen insidern als favorit in dem auswahlverfahrenum die kochnationalmannschaft. mit Platz fünf ist eine nominierung aber eher unwahrscheinlich.
N ein, das darf doch nicht wahr sein», musses dem Team durch den Kopf geschossen
sein, als ein Teil des Schaustücks abbrach. Während desTransports sei alles gut gegangen, dochgefährlich werde es jeweils, wenn das wertvolleStück Temperaturschwankungen ausgesetzt sei,sagt der Teamchef Thomas Kuster. Doch Claudia Schmid lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Pâtissière kann das Prachtteil rettenund klebt den Drachenkopf wieder an. Das Aufatmen imTeam ist gross, als sich der Schaden inGrenzen hält. Nach dieser kurzen und heftigenAufregung wendet sich das Team wieder dem
Bärenkrebsmedaillon gefüllt, St. PetersfischmitErbsenmousse und Limonenschaum.
Gut aufgestellt: Frisch gestärkt dank demüppigenFrühstück scheinen die Strapazenwie weggeblasen.
Erdbeerpennoni umhüllt mit ChampagnermousseundOrangen-Krokant, Erdbeersorbet undMango.
Tisch zu und arbeitet konzentriert weiter. BeimPräparieren des kalten Tisches zählt jeder Millimeter. Höchste Präzisionsarbeit ist gefordert.Es wird gemessen und ausgerichtet. Teilweiseträgt das Team Handschuhe, damit es keineSpuren auf den Tellern hinterlässt. ThomasKuster zeigt sich trotz des kleinenZwischenfallsmit dem Schaustück sehr zufrieden. «Wir liegen zeitlich gut drin», sagt er. Zum Endresultateine Prognose zu stellen, sei jedoch sehr schwierig. «Ich sehe die Aargauer aber klar in der Favoritenrolle».DasTeamhat auf eineKüche vorOrtverzichtet und die letzten beiden Tage vor der
Olympiade in Zürich alles vorbereitet und teilweise bereits auf den Tellern angerichtet. Diesen beiden letzten Tagen waren viele StundenVorbereitung vorangegangen. «Wir haben dreiProbeläufe durchgeführt und zusätzlich selbständig in Kleingruppen trainiert», sagt ThomasKuster.
Die Equipe Cercle Chefs Zürich hat sich ausden Kategorien Kochkunst, Plattenschau undPâtisserie folgendes Programm ausgewählt:vier verschiedene Hauptgerichte, ein Fünfgangmenü, eine Schauplatte mit Fisch, warmen undkalten Fingerfood, vier Sorten Friandises und
das Schaustück aus Schokolade, das für einigeAufregung gesorgt hatte. Farblich setzte dasTeam auf warme, ansprechende Töne. Alles natürlich, wie der Teamchef anmerkt.
Dass sie Silber geholt hatten, erfuhren dieZürcher bereits am gleichen Abend. Auf dasEndresultat mussten sie jedoch bis Mittwochwarten. Das Team holte sich 87,74 Punkte undplatzierte sich im Gesamtklassement auf Platzfünf. Dass die Equipe Cercle des Chefs de Cuisine Zürich das Rennen um die Kochnationalmannschaftmachenwird, ist zu bezweifeln
bernadette bissig
R uhig und gelassen bauen die Aargauerihren Ausstellungstisch für die kalte Show
auf. Teamchef Sascha Müller, seit vielen Jahren im Wettbewerbsbusiness tätig, dirigiertseine Mannschaft. Ein kurzer Blick auf die Uhr.«Noch eine halbe Stunde, Jungs», ruft er in dieRunde. 15 Minuten vor Schluss zieht er nocheinmal die Spritze auf und verleiht den geliertenSaucen einen Hauch Feuchtigkeit. «Nach zwölfJahren hat man so einige Tricks drauf», sagt derTeamchef dem Journalisten. Punkt sieben Uhrverlässt dieMannschaft die Halle. It’s jury time.Ausser dem Teamchef oder dem Captain darf
aargauer kochgildein erfurt kämpfte die regionalequipe um sascha müller nicht nur um gold, sondern auch umdie nominierung zur neuen kochnati. letzteres dürfte ihr nicht mehr zu nehmen sein. und das trotz silber.
Kalbsfilet, gebraten und gerollt in Preiselbeerstreusel,molekularer Kalbskopfdropmit Randeneiweiss.
Nach getaner Arbeit die Umarmung: Captain RomanOkle (links) und Teamchef SaschaMüller.
Fischkreationmit in KräuternmariniertemDorsch,Krabbenmit Grenadine auf gedämpfter Kartoffel.
niemand mehr am Ausstellungstisch verbleiben. Teamcaptain Roman Okle wirft einen kritischen Blick auf die Teller seiner Mannschaft.Auf die Frage, ob er zufrieden sei, schmunzelt er:«Es gibt immer etwas, was man hätte besser machen können. Aber, okay, wir haben das Besterausgeholt.»
Ins Auge der Betrachter, die zuhauf ab zehnUhr in die Messehalle 2 strömen, fallen das festliche Fünfgangmenü, der kalte und warme Fingerfood und die Schauplatte «Passion of Fish».«Rund um den Zirkus» heisst das süsse Programm der Aargauer. «Dompteur» beispiels
weise ist eine WilliamsKrustenpraline aufheller Haselnussgianduja mit GrandCruCouverture. Das dazu passende Dessert ist ein Pistaziengriessflammeri mit Schokoladenroyaleund Zimtschaum, pochierter Apfelteppich,Cranberryflan mit seinem Sorbet und kleinemKrapfen.
Mit ihrem raffinierten Programm peilen dieAargauer Gold an. Und natürlich die beste Platzierung aller Schweizer Regionalteams an derOlympiade in Erfurt. «Es kommt, wie es kommen muss», sagt Sascha Müller. Und im Hinblick aufdieNationalmannschaftsausscheidung
meint er: «Entweder wartet auf mich in dennächsten Jahren viel Arbeit oder viel Freizeit.»
Am Abend verkündet die Jury dann das Tagesergebnis: Silber für die Aargauer Kochgilde.Damit hatten sie nicht gerechnet. Ein paar Tagespäter, als die Jury das Gesamtergebnis verkündet, legt sich allmählich die Enttäuschung. DasTeam landet auf dem hervorragenden drittenPlatz und verweist die Konkurrenz aus dem eigenen Land auf hintere Ränge. Damit dürfteklar sein: Auf Sascha Müller & Co. wartet demnächst viel Arbeit. Und zwar als neue Kochnationalmannschaft der Schweiz. Jörgruppelt
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E s herrscht höchste Konzentration amTischder Gilde. Das Team arbeitet unter Hoch
druck. Die Komponenten hätten sie bereits inder Schweiz geliert und auf Tellern angerichtet, sagt Teamcaptain Michael Läser. Währendder Fahrt mit dem Car seien sie bei jeder Bodenwelle zusammengezuckt und hätten gehofft,dass die Teller wohlbehalten ihr Ziel erreichenwürden. «Es ist aber alles gut gegangen», so Michael Läser. «Wir mussten lediglich das Lammfleisch und den Thunfisch nochmals gelieren»,erzählt der Teamcaptain. Nach der nächtlichenCarfahrt, die ohne Zwischenfälle verlief, trifft
gilde etablierter gastronomendie gilde etablierter schweizer gastronomen trat mit einem jungen und ambitionierten kochkunstteam an.sie holten sich silber und erreichten mit 86,27 Punkten Platz vier der schweizer teams in erfurt.
Mägenwiler Poularden-Kreationmit Chorizo undKürbis, serviert auf Pistaziencreme undGemüse.
Nach der Anspannung ein gelöstes Lächeln: DieMannschaft um Stefan Staub posiert ganz entspannt.
Millefeuille, Rosenblüten-Joghurt-Glace, Beeren-Zitronenmelissen-Eistee und Zitronentarte.
das Team um halb drei Uhr morgens in Erfurtein. Die Gilde hat auf einen OlympiaStandortin Erfurt verzichtet und macht es auf die harteTour: anreisen, ausladen und anpacken. Ab fünfUhr sind sie in der Halle 2 amWerk und leistenHochpräzisionsarbeit. Die Teller werden aufHolz und Schieferplatten präsentiert, die eigens von Stephan Hohl kreiert wurden. «Es istuns wichtig, dass der Tisch eine warme Atmosphäre ausstrahlt», soMichael Läser. DieMannschaft hat sich für ein festliches Fünfgangmenü,ein vegetarisches Dreigangmenü, für warmenund kalten Fingerfood, für eine festliche Schau
platte mit Fisch, für Friandises für sechs Personen und für vier Desserts entschieden. Die Zeitschreitet unaufhaltsam voran, die Anspannungsteigt merklich, muss die Halle 2 doch Schlagsieben geräumt sein. Aber die Zeit ist kein Problem, der kalte Tisch der Gilde ist schon früherfertig. Das Material wird abtransportiert unddieTeammitglieder verziehen sich aus derHalle.
«Wir sind schon etwas nervös, aber trotzdem voller Zuversicht», sagt Michael Läser.Denn das Resultat der Olympiade der Köchein Erfurt steht nicht nur für Ruhm undEhre, sondern hat auch einen wesentlichen
Einfluss auf die Nominierung zur neuen Kochnationalmannschaft. «Und die Konkurrenzpräsentiert sehr schöne Tische», schliesstder Captain.
Die Gilde muss nicht lange ums Resultatbangen. Bereits am Abend ist klar, dass dieMannschaft Silber geholt hat. Die genaue Platzierung im Gesamtklassement erfolgt dannaber erst am letzten Tag der Olympiade. DieGilde etablierter Schweizer Gastronomen erreicht 86,27 Punkte und belegt somit Platz vierder Schweizer Teams. Im Gesamtklassement erreicht die Gilde Platz elf. bernadette bissig
E inen Tag vor ihrem Auftritt nehmen die Luzerner die Konkurrenz unter die Lupe. Und
was sie sehen, gefällt ihnen. Vor Ehrfurcht erstarren, kommt allerdings nicht in Frage. Amnächsten Morgen stellt die Equipe ihren Tischin Halle 2 auf. Die meisten Komponenten sindbereits im IbisHotel in Erfurt, dort, wo sie ihrOlympiaDomizil haben, angerichtet und abgeliert worden. Nun wird alles positioniert. Teamcaptain Roland Schwarzenbach schmerzt derRücken. Er beisst auf die Zähne und dehnt sichkurz. Konzentriert arbeiten Martina Tempelund Patricia Zimmermann, die junge Helfe
luzerner cerclegegenüber der zagg wollten sich die luzerner in erfurt deutlich steigern. das gelang, obwohl es nur zusilber reichte. mit dem sechsten Platz waren sie drittbestes schweizer team.
Pralinen «Zussa Limes»: Zitronen-Limoncello-Truffesauf Pistazien-Gianduja undweisser Couverture.
Geschafft. Der Tisch steht. Und bevor die Jurykommt, lassen sich die Luzerner nochmals ablichten.
Klares Safran-Süppchenmit pochierten Scampi undkleinemGemüse.
rin Noemie Bernard sowie die erfahrenen DirkRenne, Stephan Stemminger und Adrian Bürki.Etwas abseits beobachten Mitglieder des Vorstandes desCercle desChefs deCuisineLucernedas Geschehen. Schon in Luxemburg vor zweiJahren waren sie dabei, um der Mannschaft dieDaumen zu drücken.
Shaun Leonard, der Teamchef, erzählt, dassdie Mannschaft extrem viel in der IMIHotelfachschule in Kastanienbaum trainiert habe.Und der letzte Wettbewerbsauftritt an derZAGG sei gut verdaut worden. Zwar gabs Goldim September an der Heimmesse. Doch trotz
hoher Wertung landete die CercleMannschaftnur auf dem letzten Platz. Das hat das Teammächtig gewurmt, aber auch angespornt, in Erfurt noch einmal Vollgas zu geben. Die Kritikund Tipps der Jury habe man aufgenommen,sagt Shaun Leonard. Weniger ExtraGeschirr,Verzicht auf den Seeigel und den komplettenNeuaufbau des vegetarischen Dreigangmenüs –so präsentieren sich die Luzerner nun an Olympia. «Mode, Fashion, Kunst» ist das Themaihres Tischs. Auffallend sind die Friandises aufDamenköpfen. Diese Variante zeigten die Luzerner bereits mit Erfolg an der Intergastra in
Stuttgart. Nur waren die Köpfe damals aus Gips.Jetzt sind sie ausweisser Couverturemodelliert.
Und auch das Schaustück von Karin Lustenberger weiss zu gefallen. Vor zwei Jahren in Luxemburg fiel ihre Kreation noch zusammen. Damals brach sie vor Verzweiflung in Tränen aus.Heute ist das längst vergessen. Gespannt wartet die Mannschaft, wie die Jury ihren Tischbewertet. An der Siegerehrung am Abend gibtes schliesslich Silber. Die Luzerner sind darobein wenig enttäuscht, nicht aber über die Wettbewerbsplatzierung. Im Gesamtranking landetdas Team auf Platz sechs. Jörgruppelt
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Im Rahmen der Olympiade der Köche zeigten auch die Restaurantfachkräfte ihr Kön
nen. Organisiert vom Deutschen Verband derServiermeister, Restaurant und Hotelfachkräfte (VSR), ist die Deutsche Juniorenmeisterschaft Restaurant 2012 ein internationalerWettbewerb mit hohem Anspruch für Restaurantfachkräfte mit Berufsabschluss. Teilgenommen haben acht Kandidaten. Mit von derPartie an diesem internationalen Wettbewerbwaren erstmals auch drei Schweizerinnen: Daniela Jaun, Servicemeisterin an der Igeho 2011,StefanieFreiburghaus, Vizeservicemeisterin ander Igeho 2011, und Katalina Mitterer, Schweizer Vizemeisterin 2010.
Bereits um acht Uhr morgens ging es los mitden ersten Vorbereitungen. «Uns geht es nichtdarum, die Teilnehmer aufs Glatteis zu führen,sondernwir wollen den Alltag nachbilden», sagtEberhard Schlage, Juryvorsitzender und Bundesreferent des VSR. Die Wettbewerbsteilnehmer hatten ein anspruchsvolles Programm zubewältigen. Doch trotz der Anspannung schienihnen alles leicht von der Hand zu gehen. BeimTeeservice konnten sie mit ihrem Wissen überdie verschiedenen Anbaugebiete brillieren. DieDegustation der fünf klaren Spirituosen erforderte grosses Fachwissen. Den Kandidaten warfreigestellt, ob sie sich nur auf das Nosing beschränken oder auch probieren wollten. DasMixen eines eigenen Biercocktails nach eigenerRezeptur, die bereits im Vorfeld eingeschicktwerdenmusste, setzte der Kreativität praktischkeine Grenzen. Einziger Pflichtbestandteil wardas Pils von der Bitburger Brauereigruppe. DasServieren eines Gervais, angerichtet am Tisch,
erforderte von den Olympioniken Fingerspitzengefühl für die Wünsche des Gastes sowieeine grosse Fingerfertigkeit beim Anrichten.Das Decken des Tisches stand unter demMotto«Romy Schneider – eine deutsche Filmlegende».Für die Jury war die Umsetzbarkeit und dieKreativität bei der Bewertung ausschlaggebend.Zum Eindecken des Tisches gehörte auch dasFalten von sechs Servietten.
Klippen sicher umschifft
Schlag halb eins folgte der Startschuss zumService des Viergangmenüs. Die Teilnehmer erfuhren die Zusammenstellung desMenüs erst am Morgen des Wettbewerbstages selbst. Als ersteHürde hatten die Kandidaten Melone undRohschinken zu servieren, im englischenService. Die Melonemusste vor dem Gastzerlegt und angerichtet werden. Eine nichtzu unterschätzendeAufgabe. Der zweiteGang, die Suppe, wardann hingegen einKinderspiel, wurde siedoch in der Tasse serviert. Der Hauptgangwiederum, ein Kalbshohrücken, musste
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KatalinaMitterer, Stefanie Freiburghaus undDaniela Jaun zeigten vollen Einsatz an der Deutschen Juniorenmeisterschaft Restaurant 2012. Hochkonzentriert und äusserstprofessionell bewältigten sie den anspruchsvollenWettbewerbsparcours, der vomFlambieren undDegustieren über das Tischdecken bis hin zumTranchieren reichte.
mit charme, tranchiermesserund flambiergerät zum erfolgam 2. olympiatag ging die deutsche Juniorenmeisterschaft restaurant 2012 über die Bühne.daniela Jaun holte gold, stefanie freiburghaus schnappte sich silber und katalina mitterer wurde Vierte.
am Tisch tranchiert werden. Die letzte zu umschiffende Klippe war das Dessert, ein Pflaumenflambé. Das Flambieren erfordert viel Erfahrung. Die Flammen züngelten dann bei denverschiedenen Kandidaten auch eher zaghaft.Als Krönung bewirteten die Kandidaten dieGästemitKaffee.UmvierUhrwar die Stätte desWirkens tadellos aufgeräumt.
Punkt fünf Uhr stieg in Halle zwei die Anspannung. Eberhard Schlage eröffnete die Preisverleihung. Der Juryvorsitzende bedankte sichbei dem Schweizer Frauenpowerteam herzlichfür ihre Teilnahme. Alle Wettbewerbsteilnehmer hätten eine tolle Leistung erbracht und den
Beruf der Servicefachkräfte einem breitenPublikum präsentiert.Andrea Nadels, diePräsidentin des Verbandes der Serviermeister, Restaurantund Hotelfachkräfte,bedankte sich bei derJury für ihre ausgewogene Beurteilung.
Und dann wurdees ernst, die Resultatewurden bekanntgegeben.KatalinaMittererteilte sich den viertenPlatz, Stefanie Freiburghaus holte Silber und Daniela JaunGold. Die Freude wargross über das tolleResultat. «Die Degus
tationmachtemir im Vorfeld ammeisten Angst,obwohl ich dann das Maximum an Punkten erzielt habe, meinte die Goldträgerin. Natürlichhabe sie Gold angestrebt, in erster Linie sei sieaber gekommen, um Erfahrungen zu sammeln,so Daniela Jaun. Mit einer Silbermedaille habesie nicht gerechnet, sagte Stefanie Freiburghaus. «Ich habe es locker genommen und versucht, nicht verbissen zu sein», verriet sie ihrErfolgsrezept. Auch Katalina Mitterer zeigtesich zufrieden mit dem erzielten Resultat. «DiePortionierung beim Fleisch ist mir nicht so gutgelungen», zeigte sie sich selbstkritisch. Katalina Mitterer lobte den Vorbereitungsparcoursder Hotel & Gastro formation in Weggis, dieserhabe ihr sehr geholfen. Auch die Unterstützungvon Weltmeisterin Sabrina Keller habe ihnensehr viel gebracht, betonten alle drei.
Fortsetzung ist geplant
Der Wettbewerb war ein voller Erfolg. PaulSchmidt, Präsident des Restaurationsverbandes, meinte dazu: «DerWettbewerbwar eine Bereicherung.» Zudem sei geplant, andere Länderin die Schweiz einzuladen. Auch Claudia Dünner, Geschäftsführerin des Restaurationsverbandes, war sehr zufrieden mit ihren Schützlingen. Waren es deren sogar drei und nichtwie zuerst angedacht nur eine. «Die Teilnahmean einem internationalen Wettbewerb war einNovum. Hier wird es mit Sicherheit eine Fortsetzung geben.» Sie könne sich auch vorstellen,Teilnehmer aus Deutschland und allenfalls Österreich in die Schweiz an Wettbewerbe einzuladen, sagt Claudia Dünner. bernadette bissig
die schweizräumtab!Der erste internationaleWettbewerbwarein voller erfolg. V. l.: Silber für StefanieFreiburghaus, geteilter vierter Platz für
KatalinaMitterer undGold fürDaniela Jaun.
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olympische impressionensie kochten, gelierten und schnitzten und warteten an der siegerehrung gespanntauf die ergebnisse. die fünf tage von erfurt waren für tausende von köchen der
höhepunkt des Jahres.
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1 KochnatiTeamchef KilianMichligmit Sohn BenReto undNorbert Schmidiger.
2 Die «Rolling Stones» – Rocklegenden, geschnitztaus dunkler Schokolade.
3 «DasmagischeKarussell», Schaustückmadein Italy.
4 Filigrane Schokoladenkunst aus Russland.5 Mit Treicheln sorgtenMedard Cina, EwaldMichligund Frédéric Koch lange für Stimmungwährenddes Kochens der Nati. Kein Gehör für das Läuten
derWalliser hatte ein Juror und unterband den schwungvollen BeckenbodenEinsatz der Fans.
6 Achtung, Teller und Platten! Vorsichtigmontiert einHelferder Schweizer Armeeköche das drehendeKreuz auf demAusstellungstisch.
7 Tobende Schweden an der Siegerehrung. KeinWunder,bei vier Olympiasiegen!
8 Medaillen,Medaillen,Medaillen. Bis das letzte Team seinEdelmetall überreicht bekam, dauerte es fast drei Stunden.Siegerehrungen sindGeduldsproben.
9 Der Chef entscheidet: Daniel Schmidlin, Teamchefder Juniorennati, nahm jeden Teller ab.
10 Können nicht nur kochen: DieMitglieder derEquipe Inselspital Bern alsmusizierendeGruppe.
11 Auchwenn es nur Silber gab, die Aargauer hattenamEnde der Olympiade gut lachen.
sWiss culinaryJunior national team
Die Junioren-Kochnationalmannschaft: Mario Garcia, Reto Jenal, Lukas Gerber, Yanick Mumenthaler, Denise Minnig, Pascal Derksen, Alex Prack,Dashin Mullins Kammer und Teamcoach Daniel Schmidlin (v. l. n. r.)
Wir – die partner derschweizer Junioren-kochnationalmannschaft –
freuen uns mit dem team über die hervorragende leistungan der olympiade der köche in erfurt.