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Warum denn in die Ferne schweifen? Die Breisgau-Gemeinde March findet gewaltiges Potenzial vor der eigenen HaustürTRANSCRIPT
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MarchStandortporträt
econo 8/2009 · 31. Jul i 2009 Foto: Jigal Fichtner
Warum denn in die Ferne schweifen?
Die Breisgau-Gemeinde March findet
gewaltiges Potenzial vor der eigenen Haustür
Senden und suchen Signale:Sternwarte (li.) und Fernmelde-mast auf demMarchhügel
Schatten derVergangenheit
60 Politik • Standort March
8/2009 · 31. Jul i 2009 econo
Dies ist ein Ort fürTräumer und Suchende. Der Nimberg, etwa
acht Kilometer nordwestlichvon Freiburg gelegen und imVolksmund meist eher Marchhügel genannt, ist die Heimatder einzigen Sternwarte zwischen Karlsruhe und Basel.Einmal im Monat treffen sichhier die Sternengucker unterLeitung der Marcher Volkshochschule und schauen, welches Licht die Sterne in Richtung Erde werfen. LeuchtendeSignale aus der Vergangenheit.Dieses Licht wirft bei Zeitenauch einen Schatten auf dieBreisgauGemeinde mit ihren
gut 8600 Einwohnern. Marchmuss das als Chance verstehen.Als Gelegenheit sich neu zuerfinden.Die Fabrikstraße imMarcher
Ortsteil Neuershausen hatschon lange keine Fabrik mehrgesehen. Dass der Bauplattenhersteller Eternit sein Werkstillgelegt hat, ist jetzt mehr als20 Jahre her. Und auch derDämmstoffhersteller Schwenkist bald ein Jahrzehnt weg ausMarch. Doch BürgermeisterJosef Hügele furchen tiefe Sorgenfalten die Stirn, sprichtman ihn auf das 3,8 Hektargroße Areal an. Auch Wirtschaftsförderer Bernhard Götz
mann tut sich schwer mit demThema. Der Grund liegt unterder Erde.„Eternit hat hier früher Plat
ten aus Asbestzementfaserhergestellt“, sagt Hügele. Beider Produktion wurden dieeckigen Kanten rund geschnitten. Die Ecken liegen bis heute auf dem Gelände. Zwar istwortwörtlich Gras über dieSache gewachsen. „Doch sobald man mit dem Bagger indie Erde geht, stößt man aufSondermüll, der teuer entsorgtwerden muss“, so Hügele. Daher hat er die Hoffnung aufgegeben, hier je ein neues Gewerbe anzusiedeln.
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econo 8/2009 · 31. Jul i 2009 Fotos: Jigal Fichtner
Doch March könnte einenneuen großen Gewerbesteuerzahler gut gebrauchen. Die Gemeinde selbst ist mit ihrer Verwaltung mittlerweile zum größtenArbeitgeber Marchs aufgestiegen.Und die bisherige Nummer einsunter den industriellen Arbeitgebern zieht jetzt auch noch davon. Denn AHPMerkle geht nachGottenheim. Das Unternehmenhatte zwar in March bauen wollen.„Aber es hätte uns einfach zu langegedauert“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter ChristenMerkle.Bürgermeister Hügele be
schwört im EconoInterview (Seite64), dass die Gemeinde alles inihrer Macht stehende versuchthabe. Gereicht hat es jedoch nicht.Nach langen Verhandlungen steht
Bald weg: AHP Merkle, größter industrieller Arbeitgeber von March,geht mit seinen 120 Beschäftigten nach Gottenheim
Einwohner 8631davon weiblich 4344Ausländer 436jünger als 6 Jahre 418jünger als 18 Jahre 157465 Jahre und älter 1369Haushalte 4120Geburtenüberschuss 6Wanderungssaldo -40
BeschäftigungArbeitsplätze 1279Produzierendes Gewerbe 331Dienstleister 347Handel/Verkehr/Gastgewerbe 587
Einpendler 942Auspendler 2865
SteuerhebesätzeGrundsteuer A/B 330Gewerbesteuer 350
Steuereinnahmen in EuroGrundsteuer A 32 000Grundsteuer B 747 000Gewerbesteuer 1,95 Mio.Einkommensteueranteil 3,59 Mio.
Steuerkraftmesszahl 6,24 Mio.Steuerkraft/Einw. 892
endgültig fest: Der Hersteller vonHydraulikzylindern geht undnimmt seine derzeit 120 Mitarbeiter mit. Kosten des Neubaus: rund7,5 Millionen Euro. Umzug schonzum Jahresende.
Die Zukunftliegt an der Autobahn
Die Zukunft des Marcher Gewerbes liegt an der Autobahn. Hierliebäugelte der schwedische Einrichtungskonzern Ikea mal miteiner Ansiedlung. Heute ist dasAreal direkt an der AutobahnAbfahrt FreiburgNord wie geschaffen für vorzeigbares Gewerbe.Und es kann schnell gehen. Der
Gemeinderat hat das knapp zehnHektar große Areal bereits durch
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Gemeinde March
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• Wirtschaft:ausgezeichnete Infrastruktur, geplantes 10 ha großesGewerbegebiet und verfügbare Plätze imWohnungsbau
• Bildung:Kindergärten, Grund-, Haupt- und Werkrealschule,Volkshochschule, Musikschule und Gemeindebücherei
• Tourismus:Rad- und Wanderwege, Nordic-Walking-Zentrum,Spielplätze, Vereine und Gastronomiebetriebe
• Breisgau-S-Bahnin wenigen Minuten im Freiburger Stadtzentrum
8/2009 · 31. Jul i 2009 econo
Weiter da: Steinmetz Thomas Friedrich hat in March gebaut und dabeisogar einWasser sparendes Zisternen-System selbst.
gewunken. Bis zum Jahresendesoll der Bebauungsplan stehen,2010 könnten die ersten Firmensich ansiedeln. WirtschaftsfördererGötzmann hofft auf Betriebe derGröße 60 bis 80 Mitarbeiter.Denn von dieser Größe gibt es
noch wenige in March, etwa denGetränkegroßhändler Südstar. Innovative Firmen findet man vorallem in kleinsten Unternehmen.So den Medizintechniker Pulch &Lorenz, den OberflächentechnikerMero oder den Steinmetz ThomasFriedrich. Der Handwerker entwickelte für seinen jüngsten Neubausogar ein ZisternenSystem, dasihm hilft, Wasser zu sparen.Alexander Pulch von Pulch &
Lorenz bedient mit seiner kleinenFirma ganz Deutschland mit Stativen und Halterungen für Medizin
und Labortechnik. „Dabei machenwir nur rund 20 Prozent unseresGeschäfts in BadenWürttemberg“,so Pulch, der das Unternehmen inzweiter Generation führt. „DerGroßteil der Kunden kommt ausDeutschland und dem Ausland.“Auch DataSec ist bundesweit
unterwegs. Das Unternehmen ausdem Ortsteil Buchheim hat sichauf ITSicherheit für mittelständische Kunden spezialisiert. Und mitPiù Caffè hat March sogar eineeigene Kaffeemarke.
Philipp Peters
www.ahp.dewww.march.dewww.pulchlorenz.de
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econo 8/2009 · 31. Jul i 2009
Foto: Jigal Fichtner
Josef Hügele muss
den größten
Arbeitgeber aus
March ziehen lassen.
Warum, erklärt er im
Interview mit Econo
„Es lag nicht an uns“
Seit 27 Jahren Chef im Rathausder March: BürgermeisterJosef Hügele von der CDU
AHP Merkle verlässt March.EconoRedakteur PhilippPeters sprach mit Bürger
meister Josef Hügele über denWegzug des größten Arbeitgebers.Herr Hügele, war AHP Merklenicht in March zu halten?➤ Josef Hügele: Leider nicht.Merkle wollte kräftig erweitern,aber die angrenzende Fläche istein regionaler Grünzug, Landschaftsschutzgebiet und wirddurch eine Wasserleitung gequert.Wir wollten die notwendigenMaßnahmen in die Wege leiten,aber es hätte zu lange gedauert.Lag das an der Gemeinde?➤ Hügele: Nein. Die Freigabedes Grünzuges und des Schutzgebietes hätte durch den Regionalverband und das Regierungspräsidium erfolgen müssen. Dafürmüssen wir auf die Fortschreibungdes Regionalplanes warten, dererst in zwei Jahren kommt.Planung dauert. Merkle hätte bis2013 warten müssen.
➤ Hügele: Auf eine Jahreszahllege ich mich nicht fest, aberMerkle hätte lange warten müssen.Deshalb hat sich der Betrieb entschieden, nach Gottenheim zugehen. Wir bedauern das sehr, sindaber froh, dass die Arbeitsplätze inder Raumschaft bleiben.Nahe der Autobahn entsteht einneues Gewerbegebiet. Sie wollten deutlich mehr als sie dürfen.Freiburg wollte noch weniger.Hat die Stadt kein Interesse anGewerbeflächen in March?➤ Hügele: Freiburg versucht, uns
zu bremsen. Sie haben selbstschlechte Erfahrungen gemacht,weil Firmen ins Umland gehen.Man hätte gemeinsam mitFreiburg ein interkommunalesGebiet schaffen können.➤ Hügele: Der Wirtschaftsförderer würde das wohl machen. Nurpolitisch ist es nicht gewollt.Wie entwickelt sich die Gewerbesteuer 2009?➤ Hügele: Sie geht deutlich zurück. Aber kein Betrieb hat einenso dominanten Anteil, dass wirvon ihm abhängig wären.
Seit 1982 ist Josef Hügele, 57,Rathaus-Chef vonMarch. Hier hater sein gesamtes Berufsleben ver-bracht: als Azubi, später im Rech-nungsamt und nach der Wahlschließlich an der Spitze der Ver-waltung. Das erste Jahr noch ohneden Titel Bürgermeister, da seinVorgänger die Wahl angefochtenhatte. Hügele ist verheiratet, hatdrei Kinder und lebt im MarcherOrtsteil Hugstetten.
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Als Partner immer vor Ort
Sparkasse Freiburg-Nördlicher BreisgauHauptstraße 579232 March-Buchheiminfo@sparkasse-freiburg.dewww.sparkasse-freiburg.deTelefon: 0 7 61/2 15-0
UnternehmenSeit 183 Jahren gibt es inFreiburg die Sparkasse. Heuteist die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau mit 73 Ge-schäftsstellen vertreten. Hinzukommen 124 Geldautomaten.Die Sparkasse beschäftigt 1303Mitarbeiter, darunter 68 Azubis.Seit 41 Jahren versorgt die Spar-kasse ihre Kunden in March vorOrt. Zunächstmit einermobilenFiliale, seit 1984 dann mit derGeschäftsstelle in Buchheim.
Kontakt
Sigmund Höre weiß nicht mehr, ob dieser Kundezur Bank kam oder doch die Bank zum Kunden.„Es ist ja auch schon lange her“, sagt der Leiter
der Marcher Niederlassung der Sparkasse FreiburgNördlicher Breisgau. „Man kennt sich halt.“ Undwenn man sich kennt, hilft man sich auch. In diesemFall war es der Marcher Thomas Friedrich. Der heute50jährige Unternehmer war schon als kleines KindKunde der Sparkasse FreiburgNördlicher Breisgau. Alssein Betrieb expandieren musste, fand er Hilfe beiseiner Hausbank.Friedrich ist Steinmetz und BildhauerMeister. Als
er 2005 vor einem weiteren Neubau steht, bemüht ersich um die Finanzierung. Er erinnert sich: „Besonders
beeindruckt hat mich, wie schnell und unkompliziertes ging. Der Berater von der Sparkasse hat sich dasneue Gelände mit mir amMontag angeschaut und amFreitag stand die Finanzierung.“Die Geschäftskunden der Sparkasse Freiburg
Nördlicher Breisgau können sich dabei auf die Näheihrer Berater und ein breites Netzwerk an Expertenverlassen. In allen Aspekten der ganzheitlichen Vermögensvorsorge, bei Finanzierungs oder Versicherungsfragen hat die Sparkasse jemanden im Team, dersich bestens auskennt. „Ich habe schon beim erstenMal mit der Sparkasse FreiburgNördlicher Breisgaugebaut“, erinnert sich Friedrich zurück. „Und auchprivat bin ich SparkassenKunde.“
Eine gute Beziehung
zu den Kunden ist eine
der größten Stärken
der SparkasseSigmund Höre (li.) und Jürgen Felber von der Sparkasse in March
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Foto:JigalFichtner
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