stanley kubrik 2001 – a space odyssey · 3 programm ausschnitte aus: györgy ligeti 1923 – 2006...

32
Stanley Kubrik 2001 – A SPACE ODYSSEY Samstag 12. Januar 2013 20:00

Upload: dinhdan

Post on 08-Aug-2018

213 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Stanley Kubrik

2001 – A SPACE ODYSSEY

Samstag12. Januar 201320:00

13502_KM_12-01-13_c.indd U113502_KM_12-01-13_c.indd U1 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

Bitte beachten Sie:

Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben

Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stoff taschen tücher des Hauses

Franz Sauer aus.

Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte

schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen

Gründen nicht gestattet sind.

Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um

Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen

so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können

Sie spätestens in der Pause einnehmen.

Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen

gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch

für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können.

Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass ihr Bild

möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt wird oder auf

Fotos in Medienveröffentlichungen erscheint.

13502_KM_12-01-13_c.indd U213502_KM_12-01-13_c.indd U2 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

Stanley Kubrik

2001 – A SPACE ODYSSEY

NDR Chor

NDR Radiophilharmonie

Frank Strobel Dirigent

Samstag12. Januar 2013 20:00

Keine Pause

Ende gegen 22:20

Das FilmKonzert »2001 – A SPACE ODYSSEY« entstand durch eine Kooperation

von Warner Bros., dem Southbank Centre und dem British Film Institute.

Die heutige Aufführung wird ermöglicht durch die technische und inhaltliche

Unterstützung der Europäischen FilmPhilharmonie.

13502_KM_12-01-13_c.indd 113502_KM_12-01-13_c.indd 1 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

2

PROGRAMM

Stanley Kubrick 1928 – 1999

2001: A Space Odyssey (UK/USA 1968)

Original mit deutschen Untertiteln, digitale Projektion

Regie: Stanley Kubrick

Drehbuch: Stanley Kubrick, Arthur C. Clarke (basie-

rend auf der Kurzgeschichte »The Senti-

nal« von Arthur C. Clarke)

Musik: Zusammenstellung durch Stanley Kubrick

Filmbesetzung: Keir Dullea Dr. David »Dave« Bowman

Gary Lockwood Dr. Frank Poole

William Sylvester Dr. Heywood R. Floyd

Douglas Rain Stimme von HAL 9000

Kamera: Geoffrey Unsworth

Produktionsdesign: Tony Masters, Harry Lange, Ernest Archer

Schnitt: Ray Lovejoy

Kostüme: Hardie Amies

13502_KM_12-01-13_c.indd 213502_KM_12-01-13_c.indd 2 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

3

PROGRAMM

Ausschnitte aus:

György Ligeti 1923 – 2006

Atmosphères (1961)

für großes Orchester

Richard Strauss 1864 – 1949

Also sprach Zarathustra op. 30 (1896)

Tondichtung für großes Orchester nach Friedrich Nietzsche

György Ligeti

Kyrie

aus: Requiem (1963 – 65)

für Sopran, Mezzosopran, zwei gemischte Chöre und Orchester

Johann Strauß (Sohn) 1825 – 1899

An der schönen blauen Donau

Walzer op. 314 (1866 – 67)

György Ligeti

Lux aeterna (1966)

für 16-stimmigen Chor

Aram Chatschaturjan 1903 – 1978

Adagio

aus: Suite Nr. 1 aus dem Ballett »Gayaneh« (1943)

13502_KM_12-01-13_c.indd 313502_KM_12-01-13_c.indd 3 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

4

In Kürze

Gekürt vom American Film Institute als bester Science-Fiction-

Film aller Zeiten, gilt er als eines der bedeutendsten Meister-

werke der Leinwandhistorie überhaupt: Stanley Kubricks 2001 – A

Space Odyssey. Seit jeher beschäftigt die Menschheit die Faszi-

nation des Weltalls und so bestimmte dies bereits in der ersten

Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrfach das Sujet cineastischen

Schaffens. Auch Stanley Kubrick begeisterte sich in den 1960er

Jahren für diese Thematik, steuerte doch der Wettlauf ins All zu

dieser Zeit auf seinen Höhepunkt zu. Gemeinsam mit Arthur C.

Clarke schuf er mit akribischer Vorbereitung das phantastische

Drehbuch zu diesem Film, dessen Spielfilmhandlung sich in

vier Akte gliedert: Ein mysteriöser schwarzer Monolith wird von

Affenmenschen entdeckt, nach einem Zeitsprung erneut auch

von Wissenschaftlern 1999 auf dem Mond. Im Jahr 2001 begeg-

net der Astronaut Dave Bowman dem Monolithen auf seinem

Weg zum Jupiter; doch anstatt Jupiter zu erreichen führt ihn ein

spektakulärer Flug zu sich selbst, erneut auf den schwarzen Qua-

der treffend, und schließlich zu seiner Wiedergeburt.

Wegweisende visuelle Effekte in Zusammenspiel mit dem ein-

maligen Soundtrack ließen die Leinwandstory zu dem Kultfilm

avancieren, als der er heute gilt. Weitgehender Verzicht auf

Sprache – nur etwa ein Drittel des Films besteht aus Dialogen –

lässt dem Einsatz des filmischen Gestaltungsmittels Musik eine

außergewöhnliche Gewichtung zukommen. Kubrick selbst stellte

hierfür einen seinen genauen Vorstellungen entsprechenden

Soundtrack aus Orchester- und Chorkompositionen verschiede-

ner Stilrichtungen zusammen, nachdem er die in Auftrag gege-

bene Filmmusik als nicht zufriedenstellend erachtete.

13502_KM_12-01-13_c.indd 413502_KM_12-01-13_c.indd 4 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

5

13502_KM_12-01-13_c.indd 513502_KM_12-01-13_c.indd 5 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

6

Stanley Kubricks »2001« oder die Frage: Wie klingt der Weltraum?

Die Idee, Weltraumabenteuer auf die Leinwand zu bringen, sie

ist beinahe so alt wie das Medium Film selbst. Schon 1902 wagte

der französische Filmpionier Georges Méliès eine »Reise zum

Mond«, und auch Fritz Lang betrat 1929 mit seiner Frau im Mond

den Erdtrabanten. In der Sowjetunion dagegen beschäftigte sich

1924 Regisseur Jakow Protasanow im Film Aelita mit dem Leben

auf dem Mars, bevor Wassili Schurawljow 1935 in Kosmische

Reise die erste russische Mondlandung inszenierte.

Die Erfindung des Tonfilms entfachte bald eine Suche nach dem

passenden Klang für den Weltraum. Als erstes schien hierfür das

1919 erfundene Theremin geeignet, dessen durch elektromag-

netische Schwingungen erzeugten, schwebenden Töne für den

Zuschauer eine völlig neue, wenn nicht gar mystische Hörerfah-

rung bedeuteten. Zu seinen Klängen flog 1950 das Rocketship

13502_KM_12-01-13_c.indd 613502_KM_12-01-13_c.indd 6 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

7

X-M durchs All. Auch Filmkomponist Bernard Herrmann verwen-

dete ein Theremin, als er 1951 in Der Tag an dem die Erde stillstand

die Ankunft von Außerirdischen vertonte. Sein Soundtrack, für

den er auch mit elektrisch verstärkten Streichern experimen-

tierte, lieferte später die musikalische Grundlage für die US-

Weltraumserie Lost in Space.

Mit der Weiterentwicklung elektronischer Instrumente hielten

immer mehr futuristische Sounds in den Weltraumfilmen Ein-

zug. So entstand für Alarm im Weltall (1956) die erste vollständig

elektronische Filmmusik, bei der Louis und Bebe Barron Töne

mit einem Ringmodulator erzeugten und durch Verzerrung, Echo

und Hall verfremdeten. Solche Effekte waren auch in Planet der

Stürme (1962) des russischen Regisseurs Pawel Kluschanzew (von

dem später noch die Rede sein wird) zu hören, ebenso beim deut-

schen K omponisten Peter Thomas, der Mitte der 60er Jahre für

die Raumpatrouille Orion mit E-Gitarren, Hammond-Orgeln und

jazzigen Harmonien seinen »New Astronautic Sound« erschuf.

Zeitgleich, doch klanglich weniger gewagt, startete Star Trek in

den USA: Bei den Missionen des Raumschiff Enterprise tendierte

man nun eher zu klassischer Abenteuermusik, Elektronik und

Soundeffekte wanderten in eigens dafür geschaffene Abteilun-

gen, der Orchesterklang wurde wieder klarer, in den folgenden

Jahrzehnten aber auch gewaltiger. Die durch steigende Budgets

verursachten Materialschlachten auf der Leinwand wie in Krieg

der Sterne, Alien, Stargate oder Independence Day setzten sich in

der Regel im Orchestergraben fort, wo Schlagwerk, Kontrabässe

und Blechbläser immer präsenter wurden. Und es bildeten sich

allmählich Kompositionsmuster heraus, wie wir sie bis heute im

Mainstreamkino vorfinden, etwa die flirrenden Geigenglissandi

bei Angriffen Außerirdischer, sakrale Chöre, die aus den Tiefen

des Weltalls zu kommen scheinen oder jene heroischen Trom-

petenfanfaren, die häufig den Sieg über die Aliens ankündigen.

Doch zurück in die 60er Jahre, genauer gesagt in das Jahr 1964,

als Stanley Kubrick mit der Arbeit an 2001 begann. Der Wettlauf

zum Mond war in seine entscheidende Phase getreten, die Men-

schen blickten erwartungsvoll ins All und auch Kubrick interes-

sierte sich für den Weltraum und außerirdisches Leben. »In einer

13502_KM_12-01-13_c.indd 713502_KM_12-01-13_c.indd 7 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

8

Zeit, wo die Landung auf dem Mond vorbereitet wird sollten wir

uns von erdgebundenen Vorstellungen lösen und offen sein für

Gedankenspiele. Niemand weiß, was uns dort draußen im Uni-

versum erwartet«, so Kubrick in einem Playboy-Interview.

Er war zu dieser Zeit bereits ein viel beachteter Regisseur, seine

Filme Wege zum Ruhm und Dr. Seltsam waren von der Kritik

gefeiert, das Monumentalwerk Spartacus 1961 mit vier Oscars

ausgezeichnet worden. Allerdings ging Kubrick nun auf Distanz

zu Hollywood und zog sich nach England zurück.

1964 nahm er Kontakt zum Science-Fiction-Schriftsteller Arthur

C. Clarke auf, aus dessen Kurzgeschichte The Sentinel sie

gemeinsam das Drehbuch für die »Odyssee im Weltraum« entwi-

ckelten. Darin tauchen keine außerirdischen Wesen auf, viel mehr

symbolisiert ein schwarzer Monolith die Existenz extraterrest-

rischer Intelligenz. Im ersten Teil des Films wird das mysteriöse

13502_KM_12-01-13_c.indd 813502_KM_12-01-13_c.indd 8 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

9

Objekt von einer Horde Affenmenschen entdeckt, nach einem

Zeitsprung ins Jahr 1999 von Wissenschaftlern auf dem Mond.

Angekommen im Jahr 2001 begegnet auch der Astronaut Dave

Bowman dem Monolithen, auf seinem Weg zum Jupiter. Den

Planeten selbst erreicht er jedoch nicht mehr, stattdessen führt

ihn ein spektakulärer Flug zu sich selbst, gefolgt von der eigenen

Wiedergeburt.

Der Aufwand, den Kubrick für die Umsetzung dieses Stof-

fes betrieb, war enorm. Während der zweijährigen Arbeit am

Drehbuch konsultierte er eine Vielzahl von Wissenschaftlern

und Instituten, sammelte Erkenntnisse über Schwerelosigkeit,

Raumfahrzeuge und Astronautennahrung, ließ Designstudien

anfertigen und schließlich die großen Studiobauten errichten.

Wobei er sich in puncto Form und Bewegung der rotierenden

Raumstation auch bei der Vision des bereits erwähnten russi-

schen Regisseurs Pawel Kluschanzew bediente. Wer sich dessen

13502_KM_12-01-13_c.indd 913502_KM_12-01-13_c.indd 9 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

10

dokumentarischen Film Straße zu den Sternen von 1957 anschaut,

wird verblüffende Ähnlichkeiten mit Kubricks Weltraumkreatio-

nen feststellen.

Am Ende belief sich das Budget auf 10,5 Millionen Dollar. Für

einen Art-House Film war diese Summe seinerzeit ohne Ver-

gleich. Jedoch hatte man den Betrag schon nach wenigen

Monaten an den amerikanischen Kinokassen wieder eingespielt.

44 Jahre nach der Premiere belaufen sich die Einnahmen von

2001 gar auf über 200 Millionen Dollar.

Dass der Film zum Meisterwerk wurde, geht zu einem großen

Tei l auf die damals wegweisenden Spezial-Effekte zurück (für

die Kubrick seinen einzigen Oscar erhielt), auf die parabelhafte

Handlung, vor allem aber auch auf das musikalische Konzept.

Zunächst hatte Kubrick versucht, für 2001 einen Filmkomponis-

ten zu finden. Carl Orff, den er als erstes anfragte, sagte jedoch

aus Altersgründen ab. Daraufhin holte er Alex North an Bord, mit

dem er bereits bei Spartacus zusammengearbeitet hatte. Als die-

ser von New York anreiste, präsentierte ihm Kubrick eine Stunde

Filmaufnahmen, die er mit Werken von Chopin, Mendelssohn

und Richard Strauss unterlegt hatte, um North zu verdeutlichen,

welche Art von Musik ihm vorschwebte.

Die Arbeit mit einer sogenannten »Temp Score« ist im Filmge-

schäft – heute mehr denn je – gängige Praxis. Doch sie ist auch

umstritten. Manche Komponisten lehnen diese Vorgehensweise

strikt ab, andere beugen sich der Forderung von Produzent oder

Regisseur, so nah wie möglich an die musikalische Vorgabe

»heranzukomponieren«. »Der Temp-Score ist oft der Feind des

Komponisten« erklärte einmal Harald Kloser, der mehrfach für

Roland Emmerich komponierte. Und Danny Elfman, Schöpfer

von Filmmusiken wie Batman und Edward mit den Scherenhänden

beobachtete 2008, »dass Imitation mehr und mehr gefordert und

zur Norm wird. Es lastet ein Druck auf den Komponisten, andere

zu imitieren.«

Im Fall von 2001 wurde dem beauftragten Alex North jene

Temp-Score-Praxis zum Verhängnis. Mit der Eröffnung von

Also sprach Zarathustra und Mendelssohns Scherzo aus Ein

13502_KM_12-01-13_c.indd 1013502_KM_12-01-13_c.indd 10 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

11

Sommernachtstraum im Ohr bemühte er sich, dem Duktus

jener Komponisten nahezukommen. Es entstanden 40 Minu-

ten Orchestermusik, Kubrick war bei den Aufnahmen im Studio

dabei, machte Verbesserungsvorschläge – doch dann verwarf

er die Musik. Nicht einen Takt verwendete er im Film, eine bis

heute viel diskutierte Entscheidung. Einerseits kreierte North tat-

sächlich einen furiosen Soundtrack (der 1993 erstmals auf CD

eingespielt wurde), doch in Momenten, wo er einem Vorbild wie

Richard Strauss zu nahe kommt, wünscht man sich als Hörer

nichts sehnlicher als das Original zurück.

Kubricks Ansatz war ein radikaler, sämtliche Kompositionen, die

er nun auswählte, standen weder zu seinem Film noch zum Welt-

raum in irgendeiner Verbindung. Doch es ist vermutlich seinem

Genie als Regisseur zu verdanken, dass diese Musik auf wunder-

bare Weise mit den Bildern aus 2001 korrespondiert.

Eine besondere Bedeutung kommt den verwendeten Werken

György Ligetis zu, welche allesamt in den 60er Jahren entstan-

den. Lux Aeterna für 16-stimmigen Chor beispielsweise schrieb

der ungarische Komponist 1966, als die Dreharbeiten für 2001 im

englischen Shepperton bereits begonnen hatten.

Ligetis avantgardistische Klangwelt ist grundlegend für Kubricks

Vertonung des Weltraums. Noch bevor die Filmhandlung ein-

setzt wird der Zuschauer mit dem harmonisch undefinierba-

ren Orchester-Klangteppich von Atmosphères konfrontiert. Das

Werk stellte nach Worten Ligetis den Versuch dar, »das struktu-

relle kompositorische Denken zu überwinden. In dieser neuen

musikalischen Form gibt es keine Konturen und Gestalten son-

dern nur den unbevölkerten, imaginären musikalischen Raum.«

Kubrick nutzt die auskomponierten Cluster als Motiv für das

Fremde, Rätselhafte, Bedrohliche, nicht Greifbare, verknüpft sie

mit dem schwarzen Monolithen und mit der Reise ins Ungewisse,

auf die sich die Raumschiffe in 2001 begeben. Letztlich verbindet

er Ligetis Suche nach einer neuen Musiksprache mit der Suche

nach extraterrestrischem Leben.

13502_KM_12-01-13_c.indd 1113502_KM_12-01-13_c.indd 11 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

12

Der Komponist erfuhr erst nach der US-Premiere im April 1968

durch einen New Yorker Bekannten von der Verwendung sei-

ner Werke und erhielt – im Gegensatz zu Alex North – auch nur

eine geringe Gage von 3000 Dollar. Dennoch lobte er später die

Musik-Bild-Komposition Kubricks, der wiederum in seinen fol-

genden Filmen Shining und Eyes Wide Shut auf Musik von Ligeti

zurückgriff.

Auch Herbert von Karajan soll erst nachträglich – und eher zufäl-

lig bei einer Kinovorführung – von der eigenen Beteiligung erfah-

ren haben. Kubrick hatte dessen Aufnahmen mit den Wiener und

Berliner Philharmonikern von Richard bzw. Johann Strauss ver-

wendet, weshalb Karajans Tempi übrigens auch für die heutige

Live-Aufführung maßgebend sind, schließlich erfolgte der Film-

schnitt von 2001 auf Grundlage seiner Interpretation.

Die Introduktion aus Also sprach Zarathustra beeindruckt vor

allem im Einklang mit der vorgeführten Planetenkonstellation.

Auch als die Vormenschen den Knochen als erstes Werkzeug

entdecken setzt Kubrick jene ersten 21 Takte der bekannten Ton-

dichtung ein und macht die Fanfare zum Symbol für Aufbruch,

Evolution – und für Wiedergeburt, wie wir am Ende des Filmes

sehen. Durch die der Musik zugrunde liegenden philosophischen

Schrift Friedrich Nietzsches über Wahrheits- und Selbstfindung

und die Gestalt des Übermenschen, ergibt sich an dieser Stelle

auch ein inhaltlicher Bezug, der in zahlreiche Interpretationen

von Kubricks Film Eingang fand.

Zeitlich sowie inhaltlich am weitesten entfernt von der Welt-

raum-Odyssee ist zweifellos der Strauss-Walzer An der schö-

nen blauen Donau, womit Kubrick ein viel zitierter Kunstgriff der

Filmgeschichte gelang. Zum ersten Mal betonte eine Filmmusik

nicht den technischen Triumph der Raumfahrt sondern insze-

nierte sie in harmonischer Verbindung mit dem Weltall. Kubrick

choreografierte eine Art Weltraumballett, bei dem die durchs All

gleitenden Raumfähren wie Tänzer erscheinen, die beim Wie-

ner Walzer über das Parkett schweben – oder, wie es der Filme-

macher in einem Interview formulierte: »Die Musik unterstreicht

den Aspekt der Anmut der menschlichen Errungenschaften im

modernen Zeitalter.«

13502_KM_12-01-13_c.indd 1213502_KM_12-01-13_c.indd 12 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

13

Dies trifft gewissermaßen auch auf die Verwendung von Aram

Chatschaturjans 1942 entstandener Ballettmusik Gayaneh zu. Mit

dem Adagio begleitet Kubrick im dritten Filmabschnitt die Jupi-

ter-Mission, wobei er mit den melancholischen Streicherpassa-

gen nicht nur dem sanf ten Flug der Discovery sondern auch der

Atmosphäre an Bord einen Klang gibt. Der Astronautenalltag ist

einsam, wir beobachten Dr. Frank Poole beim Joggen durch die

kreisförmige Raumfähre, beim Empfangen einer Videobotschaft

aus der fernen Heimat, beim Schachspiel mit dem intelligenten

Bordcomputer HAL 9000.

Nun, wer bei Hollywoodfilmen seine Augen und vor allem Ohren

offen hält, der konnte im Sommer 2012 exakt solch eine Szene in

neuerlicher Adaption erleben. Im Film Prometheus spielt Prota-

gonist David an Bord eines verwaisten Raumschiffs Basketball,

wartet vergeblich auf eine Videobotschaft und lässt sich von

einem Computer Sprachunterricht geben. Regisseur Ridley Scott

ließ zu dieser Szene keine gewöhnliche Filmmusik erklingen,

sondern Chopins »Regentropfen-Prélude«. Es war eine Verbeu-

gung vor dem Schaffen Stanley Kubricks und gleichzeitig eine

Hommage an die Meisterwerke großer Komponisten, die – in

Hand von Meisterregisseuren – auch im Weltraum große Wir-

kung entfalten können.

Jakob Buhre

13502_KM_12-01-13_c.indd 1313502_KM_12-01-13_c.indd 13 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

14

BIOGRAPHIEN

NDR Chor

Der NDR Chor ist als professioneller Konzertchor mit einer gro-

ßen Programmvielfalt im gesamten Sendegebiet des NDR und

darüber hinaus präsent. Zu seinen Partnern zählen alle anderen

Ensembles des NDR bis hin zur Big Band. Einladungen führten

den Chor u. a. zum Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR

und zum WDR Sinfonieorchester Köln. In der Spielzeit 2012/2013

zeigt der NDR Chor unter der Leitung seines Chordirektors Phi-

lipp Ahmann die ganze Weite seines Repertoires und seiner

Möglichkeiten. Im Mittelpunkt steht die Abonnementreihe mit

thematisch geprägten A-cappella-Konzerten und attraktiven

Gastsolisten oder Ensembles. Daneben sind Konzerte u.  a. mit

dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam und mit

dem Philharmonia Orchestra London geplant. Regelmäßig gas-

tiert das Ensemble bei zahlreichen Festivals, in dieser Spielzeit

u.  a. beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Usedomer

Musikfestival, den internationalen Händel-Festspielen in Göttin-

gen, den Händel-Festspielen in Halle, den Niedersächsischen

Musiktagen, dem Festival Mecklenburg-Vorpommern und dem

Beethovenfest in Bonn. In der Kölner Philharmonie war der NDR

Chor zuletzt im Dezember 2012 zu hören.

13502_KM_12-01-13_c.indd 1413502_KM_12-01-13_c.indd 14 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

15

Die Besetzung des NDR Chors

SopranRegine AdamBettina HunoldKeiko EnomotoSylke AlshuthStephanie StillerAkiko SchilkeRaphaela MayhausJennifer RouseAkiko ItoChiyuki OkamuraRebecca LeaSabine SzameitSonja AdamMartina Hamberg-MöbiusJohanna RosskoppElisa RabanusJulia WeigelFrederike Webel

AltAlmut PessaraGabriele-Betty KleinUrsula RittersChrista DiwiakIna JaksBeate WesterkampKristien DaledAndrea HessClaudia Darius

TenorDantes DiwiakChristian BellerJoachim DuskeMartin ErhardGötz-Philipp KörnerVictor SchieringWilliam PetterStephan HinssenJohannes Gaubitz

BassChristoph LieboldChristfried BiebrachDavid CsizmarFrederick MartinAndreas PruysArthur PirvuManfred ReichFabian HemmelmannGregor Finke

13502_KM_12-01-13_c.indd 1513502_KM_12-01-13_c.indd 15 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

16

NDR Radiophilharmonie

Als musikalischer Botschafter Hannovers und Niedersachsens

genießt die NDR Radiophilharmonie weit über das Sendegebiet

des Norddeutschen Rundfunks hinaus einen hervorragenden

Ruf. Stete Rundfunkübertragungen, Gastspielreisen und Tour-

neen ins Ausland sowie nicht zuletzt unzählige CD-Produktionen

belegen immer wieder die künstlerische Qualität und den inter-

nationalen Rang des in der niedersächsischen Landeshauptstadt

beheimateten Orchesters. 2010 feierte die NDR Radiophilharmo-

nie ihr 60-jähriges Bestehen.

Mit Beginn der Jubiläums-Saison 2009/2010 trat ein neuer Chef-

dirigent an die Spitze des Orchesters: Eivind Gullberg Jensen,

einer der gefragtesten Vertreter der jungen Dirigentengenera-

tion und gern gesehener Gast der großen europäischen Sinfo-

nieorchester. Er übernahm die Chefposition in der Nachfolge Eiji

Oues, der die NDR Radiophilharmonie in dem Jahrzehnt seines

Wirkens entscheidend geformt hat und dem Orchester als Ehren-

dirigent verbunden bleibt.

13502_KM_12-01-13_c.indd 1613502_KM_12-01-13_c.indd 16 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

17

Über Eivind Gullberg Jensen hinaus standen und stehen seit

Jahren junge Spitzendirigenten, die in der internationalen

Musikwelt für Aufsehen sorgen, als Gastdirigenten am Pult der

NDR Radiophilharmonie, darunter Gustavo Dudamel und And-

ris Nelsons, Kristjan Järvi, Pietari Inkinen oder Cornelius Meis-

ter. Ebenso pflegen herausragende Solokünstler eine langjährige

künstlerische Beziehung zu dem Orchester. Allen voran Ausnah-

memusikerinnen und -musiker wie Anne-Sophie Mutter, Hélène

Grimaud, Hilary Hahn, Sabine Meyer, Julia Fischer, Rudolf Buch-

binder und Frank Peter Zimmermann.

1950 als Orchester des Senders Hannover im damaligen NWDR

gegründet, reichen die Wurzeln der NDR Radiophilharmonie bis

in die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts zurück, als Hannovers

erster Radiosender in Betrieb ging. Aus den besonderen Anfor-

derungen des Rundfunks heraus entwickelte der Klangkörper ein

überaus vielschichtiges Profil. Nicht allein das klassisch-roman-

tische Repertoire sinfonischer Meisterwerke, auch die Alte Musik,

ambitionierte, intelligente Crossover-Projekte und das weite Feld

der Filmmusik, letzteres auch im Rahmen nationaler und interna-

tionaler Kinoproduktionen, nehmen einen zentralen Platz in der

künstlerischen Arbeit ein.

Führende Dirigenten und Solisten der Barockszene sind in jeder

Spielzeit in Hannover zu Gast, um sich mit dem Orchester der

Musik des 17. und 18. Jahrhunderts zu widmen, unter ihnen Pio-

niere der historischen Aufführungspraxis wie Reinhard Goebel

und Roy Goodman oder die international gefeierten Counterte-

nöre Philippe Jaroussky und Andreas Scholl.

Beeindruckend liest sich auch die Liste der Künstler, mit denen

die NDR Radiophilharmonie als NDR Pops Orchestra in der Welt

des Pop, Rock und Jazz auf der Bühne zusammengearbeitet hat:

angefangen von Al Jarreau über Chet Baker bis hin zu Herbert

Grönemeyer, Patricia Kaas, Ute Lemper oder den Prinzen.

Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt des Orchesters bildet das

in den vergangenen Jahren beständig ausgebaute und erwei-

terte Konzertangebot für Kinder und Jugendliche, mit dem die

NDR Radiophilharmonie in der deutschen Musiklandschaft

13502_KM_12-01-13_c.indd 1713502_KM_12-01-13_c.indd 17 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

18

sprichwörtlich hohe Maßstäbe gesetzt hat. Als erste Institution

richtete sie im Landesfunkhaus Niedersachsen am Maschsee,

eine eigene Konzertreihe für Kinder im Vorschulalter ein.

Die Musiker der NDR Radiophilharmonie gastieren weltweit.

Neben den zahlreichen, das künstlerische Spektrum der NDR

Radiophilharmonie widerspiegelnden Abonnementsreihen im

heimischen Hannover ist das Orchester auf den Konzertpodien

des NDR Sendegebiets und darüber hinaus präsent. Gastspiele

führen die Philharmoniker zu den renommierten Festivals des

Nordens wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Fest-

spielen Mecklenburg-Vorpommern oder auch den Niedersächsi-

schen Musiktagen.

Ihr internationales Renommee festigte die NDR Radiophilhar-

monie mit Konzertreisen durch ganz Europa sowie nach Japan,

Südamerika und jüngst im Jahr 2012 nach Abu Dhabi zum dor-

tigen Abu Dhabi Festival. Besonders hervorzuheben sind zudem

Gastspiele beim Internationalen Bergen Festival, dem Pisa Festi-

val, bei den renommierten Klubhaus-Konzerten in der Schweiz

oder der Londoner Royal Albert Hall. In der Kölner Philharmonie

war die NDR Radiophilharmonie zuletzt im Juni 2011 zu Gast.

13502_KM_12-01-13_c.indd 1813502_KM_12-01-13_c.indd 18 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

19

ViolaDimitar PenkovAnna LewisChristian PohlMoshe Ben DorFr.-Wilh. Stenger-LutzUpendo LiebschCarolin FrickReinald RossHans-Ulrich KolfDorothee Alberts

VioloncelloChristoph MarksNikolai SchneiderJan-Hendrik RübelSebastian MaasCarsten Jaspert Christian EdelmannAmanda AndersonRebekka Wittig-VogelsmeierGottfried RoßnerJacob Nierenz

KontrabassThomas StreyRüdiger LudwigAlbert SommerGeorg ElsasKatharina von HeldSiegfried DietrichManfred RoesslFlora Bartanyi

Die Besetzung der NDR Radiophilharmonie

Violine IFlorin Paul KonzertmeisterVladimir LazovThomas WolfMichael PohlKazuo MuranakaFriedemann KoberViola MönkemeyerHiroto YashimaLaurent PlettnerFrank WedekindBogdan DragusEriona JahoSilke HeuermannConstanze Sannemüller

Violine IILadislaus KosakTheresia VitVolker MutschlerUwe FietkauRudolf ThebyKatrin StrobeltRosario HernandezKristina AltunjanJulie TetensNòra BacsovicsLuciana DutaMeike BertramFelicitas Wehmschulte Annika Oepen

13502_KM_12-01-13_c.indd 1913502_KM_12-01-13_c.indd 19 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

20

FlöteHeike MalzSabine BleierSarenka SiberskiVera Lang

OboeKerstin IngwersenJohanna StierNicolai BorggrefeKiyoshi Matsubara

KlarinetteUlf-Guido SchäferSayaka SchmuckKlaus KirschvinkChristian Reinhard

FagottUwe GrothausAntonia ZimmermannPhilipp MöhlerMichael Grünwald

HornJoh.-Theodor WiemesStefanie RübelSusanne ThiesFrank DemmlerMaria ImandtHenrich Schaefer

TrompeteStefan SchultzFabian NeuhausWilhelm KammererJörn-Christian Schulze

PosauneEmil HadererGerhard ZolnhoferBryce PawlowskiChristian Heilmann

TubaPeter Stadlhofer

PaukeKlaus Reda

SchlagzeugWolfgang SchneiderOliver ArltManuel Rettich

HarfeBirgit Bachhuber

OrgelRyoko Morooka

Klavierpräpariert von 2 SchlagzeugernWolfgang SchneiderOliver Arlt

13502_KM_12-01-13_c.indd 2013502_KM_12-01-13_c.indd 20 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

21

Frank Strobel

Frank Strobel ist einer der weltweit

renommiertesten Dirigenten im Bereich

der Filmmusik. Der 1966 geborene Sohn

eines Medienwissenschaftlers und

einer Filmjournalistin wuchs in Mün-

chen auf, wo die Eltern ein Kino betrie-

ben. Hier wurde sein Interesse an der

Filmmusik geweckt. Darüber hinaus

hat er mit Erst- und Wiederaufführun-

gen von Werken Sergei Prokofjews,

Franz Schrekers und Siegfried Wag-

ners vielfach auf sich aufmerksam gemacht, woraus zahlreiche

CD-Ersteinspielungen hervorgingen. Frank Strobel ist autorisier-

ter Bearbeiter und Herausgeber von Werken des Komponisten

Alfred Schnittke (1934 – 1998), dem er in seinen letzten Lebensjah-

ren bei der Notation seiner Werke half und zahlreiche seiner Film-

musiken zu Konzertsuiten bearbeitete. 1992 dirigierte er in der

Alten Oper Frankfurt die Uraufführung von Schnittkes Stumm-

filmmusik zu Die letzten Tage von St. Petersburg. 2008 erschienen

auf CD die drei Klavierkonzerte, die Frank Strobel mit der Pianis-

tin Ewa Kupiec eingespielt hat. Strobel setzte sich immer wieder

in Filmmusikkonzerten für historische Stummfilme und Original-

partituren ein. Zahlreiche Filmmusiken, u. a. für Friedrich Wilhelm

Murnaus Faust und Der letzte Mann, Sergei Eisensteins Die Gene-

rallinie und Georg Wilhelm Pabsts Die weiße Hölle vom Piz Palü hat

er mit Orchester aufgenommen – zumeist für ZDF/Arte. Vielfach

begleitete er Aufführungen von Fritz Langs Klassikern Metropolis

und Die Nibelungen. An den von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-

Stiftung in Auftrag gegebenen Rekonstruktionen der Filmfas-

sungen und der Partituren von Gottfried Huppertz war Strobel

maßgeblich mitbeteiligt. Er dirigierte auch die Premiere der res-

taurierten Metropolis-Fassung im Rahmen der Berlinale 2010. Mit

einer beachtlichen Zahl von internationalen Orchestern führte

Frank Strobel Robert Wienes restaurierten Rosenkavalier-Film

mit der Originalmusik von Richard Strauss auf, so auch im Rah-

men der inzwischen auf DVD dokumentierten Aufführung mit der

Sächsischen Staatskapelle Dresden. In Moskau und Berlin fand

die vielbeachtete Erstaufführung der rekonstruierten Fassung

13502_KM_12-01-13_c.indd 2113502_KM_12-01-13_c.indd 21 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

22

von Eisensteins Alexander Newski mit Prokofjews Originalmu-

sik statt. Die CD-Aufnahme wurde mit dem Preis der Deutschen

Schallplattenkritik ausgezeichnet. Auch für den Soundtrack von

zahlreichen Spielfilmen hat Strobel als Dirigent gewirkt, u. a. für

Gloomy Sunday, Buddenbrooks und zuletzt Die Päpstin. Als Partner

von Künstlern wie Udo Lindenberg arbeitete Strobel auf beiden

Seiten scheinbar gegenpoliger Lager. Enge künstlerische Bezie-

hungen verbinden ihn neben dem Rundfunk-Sinfonieorchester

Berlin (RSB) auch mit dem Oslo Philharmonic Orchestra, dem

Orchestre National de Lyon, der NDR Radiophilharmonie Hanno-

ver, dem Sydney Symphony Orchestra sowie dem Wiener Kon-

zerthaus und der Cité de la Musique in Paris. Zu den Höhepunk-

ten der letzten Zeit zählen Debüts im Théâtre du Châtelet mit Der

Rosenkavalier, beim Finnischen Radio-Sinfonieorchester Helsinki

mit Panzerkreuzer Potemkin, bei den Film-Festivals in Hong Kong

und Bologna mit Metropolis, in der Philharmonie Luxemburg mit

Tabu, die Konzertpremiere von Matrix beim Schleswig-Holstein

Musik Festival, die Premiere von Nathan mit Musik von Rabib

Abou-Khalil sowie mit ZDF/Arte-TV- und DVD-Produktionen

von Metropolis und Die Nibelungen. Bis 1998 war Frank Stro-

bel Chefdirigent des Film orchesters Babelsberg. Seit 2000 ist

er der Leiter der Europäischen FilmPhilharmonie, die er mitbe-

gründete. Seit vielen Jahren berät er das Stummfilmprogramm

von ZDF/Arte. Bei uns war Frank Strobel zuletzt im September

2012 zu Gast, als er gemeinsam mit dem WDR Rundfunkor-

chester das szenische Filmmusikkonzert Grün ist die Heimat.

Aber wie klingt grün? vorstellte.

13502_KM_12-01-13_c.indd 2213502_KM_12-01-13_c.indd 22 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

23

13502_KM_12-01-13_c.indd 2313502_KM_12-01-13_c.indd 23 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

24

KÖLNMUSIK-VORSCHAU

Januar

SO1315:00

Igor StrawinskyGeschichte vom Soldaten

Konzert für Kinder ab 10

Andrea Noce Noseda ErzählerAndreas Manz SoldatDimitri TeufelMasha Dimitri Prinzessin

Mitglieder der Berliner PhilharmonikerAlexander Bader KlarinetteMarkus Weidmann FagottGuillaume Jehl TrompeteStefan Schulz PosaunePeter Riegelbauer KontrabassChristoph Streuli ViolineJan Schlichte SchlagzeugStanley Dodds Musikalische Leitung

Dimitri Regie, Bühnenbild

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

ohne Pause | Ende gegen 16:20

Kinder-Abo 3

SO 1320:00

Valer Barna-Sabadus CountertenorPavel Serbin Viola da GambaOlga Watts CembaloAxel Wolf Laute

Werke vonJohn Dowland, Henry Purcell, Maurice Greene und Georg Friedrich Händel

Es ist schon der geradezu lyrisch anmutende Name, der bei Valer Barna-Sabadus aufhorchen lässt. Es ist aber natürlich die Faszination seiner Stimme, die einen fesselt, wenn der aus Rumä-nien stammende Countertenor die Musik der großen Komponisten des Barock zu voller Blüte entfaltet und mit Werken von John Dowland den wohl bedeutendsten Liedkomponisten der Spätrenaissance feiert.

Die Kunst des Liedes 3

SO2011:00

Karnevalistische Matinee zugunsten des Kölner Rosenmontagszuges

KölnMusik gemeinsam mit dem Festkomitee Kölner Karneval

DI 2220:00

David Fray Klavier

Johann Sebastian BachPartita für Klavier e-Moll BWV 830 aus Klavierübung I

Partita für Klavier e-Moll BWV 830 aus Klavierübung I

Partita für Klavier c-Moll BWV 826 aus Klavierübung I

19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz

Piano 4

13502_KM_12-01-13_c.indd 2413502_KM_12-01-13_c.indd 24 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

Drei Stimmen, drei Frauen von der Elfenbeinküste und aus Kamerun

mit ganz verschiedenen künstlerischen Einfl üssen. Sie singen Lieder

auf Zulu, Malinke, Wolof, Bete und Lingala. Es einen sie der Rhythmus

und die Farben des afrikanischen Kontinentes. Ihr Weg ist nicht der

globalisierte Sound, doch Einfl üsse aus Funk, Blues und Rock sind will-

kommen. Selten ist der Spagat zwischen afrikanischen Wurzeln und

europäischen Beats so gelungen.

Mit einer Anmoderation durch einen Redakteur von Funkhaus Europa,

Medienpartner dieses Konzerts.

Sonntag 3. Februar 2013

20:00

Acoustic Africa Dobet Gnahoré Gesang, Percussion

Manou Gallo Gesang, E-Bass

Kareyce Fotso Gesang, Gitarre

Aly Keïta Balafon

Zoumana Diarra Gitarren

Boris Tchango Drums

Women’s Voices

13502_KM_12-01-13_c.indd 2513502_KM_12-01-13_c.indd 25 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

26

MI 2320:00

Orchestra of the Age of EnlightenmentSir Simon Rattle Dirigent

Wolfgang Amadeus MozartSinfonien Es-Dur KV 543, g-Moll KV 550 und C-Dur KV 551 »Jupiter-Sinfonie«

19:00 Einführung in das Konzert durch Oliver Binder

Klassiker! 3

SA 2620:00

José Fernández Torres »Tomatito« GitarreCristobal Santiago Fernández »El Cristi« GitarreSimón Román Montero »Simón Román« GesangGuillermo Campos Jímenez »Morenito de Illora« GesangLuis Fernández Salazar »Lucky Losada« PercussionJuan de Juan Tanz

Duende in the Blood

Bereits mit 14 Jahren wurde José Fernández Torres, genannt Tomatito, von der Flamenco-Legende Camarón de la Isla entdeckt und gefördert. Heute gilt Tomitato neben Paco de Lucía selbst als größter Flamenco-Gitarrist. Mit seinem Sextett präsentiert er seinen »Flamenco nuevo«, der feurig mit Einfl üssen aus Latin, Brasil, Blues und Rock spielt.

Mit einer Anmoderation durch Rebecca Nowak von Funkhaus Europa, Medien-partner dieses Konzerts.

SO 2711:00

FF – Fastelovend FerkeetKarnevalistische Matinee zugunsten der Schull- un Veedelszöch

KölnMusik gemeinsam mit »Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums e. V.«

SO2715:00

Filmforum

Der Lieblingsfi lm von … Kit Amstrong

Le charme discret de la bourgeoisie (Der diskrete Charme der Bourgeoisie)Frankreich / Italien / Spanien 1972 102 min., OmURegie: Luis Buñuel

In der Reihe »Der Lieblingsfi lm von …« präsentieren ausgewählte Künstler der Saison 2012/2013 Filme, die ihnen besonders viel bedeuten.

Medienpartner: choices

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Karten an der Kinokasse

13502_KM_12-01-13_c.indd 2613502_KM_12-01-13_c.indd 26 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

Samstag 30. März 2013

20:00

Faust –Eine deutsche VolkssageStummfilm mit Live-Musik, rekonstruierte Fassung

Als Friedrich Wilhelm Murnau seinen Faust-Film drehte, saß er bereits auf

gepackten Koffern, um seine Karriere in Hollywood fortzusetzen. Die aus-

gefeilte Kamera- und Tricktechnik versieht dieses weitere Meisterwerk des

Regisseurs mit einer besonderen visuellen Kraft. Die Bilder konfrontiert

Tobias Schwencke in seiner neuen Filmmusik mit hochromantischen Faust-

Vertonungen von Wagner, Mahler, Schumann und Liszt.

Nathan Plante Trompete

Johannes Öllinger E-Gitarre

Dominik Blum Hammondorgel

Ensemble ResonanzChristoph Altstaedt Dirigent

Friedrich Wilhelm Murnau Regie

Tobias Schwencke Komponist

13502_KM_12-01-13_c.indd 2713502_KM_12-01-13_c.indd 27 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

Redaktion: Sebastian Loelgen

Corporate Design: hauser lacour

kommunikationsgestaltung GmbH

Fotonachweise: M. Heyde S. 21; Michael

Müller S. 14; Southbank Centre S. 8/9; Klaus

Westermann S. 16

Gesamtherstellung:

adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221 280 280

koelner- philharmonie.de

Informationen & Tickets zu allen Konzerten

in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbH

Louwrens Langevoort

Intendant der Kölner Philharmonie

und Geschäftsführer der

KölnMusik GmbH

Postfach 102163, 50461 Köln

koelner- philharmonie.de

13502_KM_12-01-13_c.indd 2813502_KM_12-01-13_c.indd 28 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

13502_KM_12-01-13_c.indd U313502_KM_12-01-13_c.indd U3 10.01.13 15:0310.01.13 15:03

Sabine Meyer

Klarinette

Radio Symphonieorchester WienCornelius Meister Dirigent

Foto

: EM

I Cla

ssic

s/Th

omas

Rab

sch

Richard StraussDon Juan op. 20 TrV 156 Tondichtung für großes Orchester

Wolfgang Amadeus MozartKonzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622

Béla BartókKonzert für Orchester Sz 116

Dienstag 29.01.2013

20:00Neumarkt-Galerie50667 Köln(in der MayerschenBuchhandlung)

Roncalliplatz, 50667 Kölndirekt neben dem Kölner Dom(im Gebäude des Römisch-Germanischen Museums)

Philharmonie-Hotline0221 280 280

koelner-philharmonie.de

13502_KM_12-01-13_c.indd U413502_KM_12-01-13_c.indd U4 10.01.13 15:0310.01.13 15:03