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• EXPERTS

CREATING CAREERS

STATUS QUO:

n n hochschule macromedia university of applied sciences

DIGITALISIERUNG & MARKETING

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Status Quo: Digitalisierung & Marketing Eine Studie von AVANTGARDE Experts und der Macromedia Business School

Die zunehmende Digitalisierung verändert die Arbeitswelt von Marketing-Experten

nicht nur inhaltlich, sondern definiert auch die Art der Zusammenarbeit neu. Doch wie

sehr ist diese Veränderung bei den Marketiers aktuell spürbar, was kommt bereits im

Arbeitsalltag an, in welchen Bereichen findet Veränderung statt und welche

Auswirkungen werden für die Zukunft erwartet? Die Studie zeichnet ein reelles Bild

des aktuellen Arbeitsalltags im Marketing und untersucht, wie gut Marketing-

Experten auf die Zukunftsthemen durch Studium und Ausbildung überhaupt

vorbereitet sind. Nach der Marketing-Studie im Vorjahr befragte der Recruiting-

Spezialist AVANTGARDE Experts nun gemeinsam mit der Macromedia Business School

Marketing-Experten in einer repräsentativen Umfrage erneut und liefert damit einen

hochaktuellen Einblick in den Arbeitsalltag deutscher Marketingfachkräfte. „Die

Einschätzung der befragten Marketing-Experten zum digitalen Wandel bestätigt die

positive Tendenz in Bezug auf die Digitalisierung. Dies nehmen wir sowohl bei unseren

internen, als auch bei den Fach-und Führungskräften, die bei unseren Kunden im

Einsatz sind, wahr“, resultiert Philipp Riedel, Geschäftsführer von AVANTGARDE

Experts.

Die Studie von AVANTGARDE Experts und der Macromedia Business School zeichnet ein realistisches Bild der aktuellen und zukünftigen Arbeitssituation von Marketing-Experten in Deutschland. Methode: Erhebung in Deutschland von 367 Angestellten im Bereich Marketing, die über ein Online Access Panel befragt wurden.

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Bei der Studie im letzten Jahr wurden insbesondere die Arbeitsbedingungen der Befragten untersucht. Die

Marketiers sollten ihre Arbeitszufriedenheit bewerten, angeben, wie sie kommunizieren und wie sehr sie ihr

aktueller Job ausfüllt. Zudem wurden die Marketing-Experten in 2017 ebenfalls um eine Einschätzung zu

Folgen der digitalen Transformation auf ihren Job gebeten.

Zentrale Ergebnisse der aktuellen Marketing-Studie:

• Ausbildung bietet gute Vorbereitung bei klassischen Management-Themen,

zukunftsweisende Kompetenzen müssen aber im Berufsalltag und über

Weiterbildungen erlernt werden

• Aktuell mehr Technisierung als Digitalisierung

• Der ideale Jobrahmen: Home Office und unbefristeter Arbeitsvertrag

• Marketing-Spezialisten sind sich einig: Digitalisierung bringt Zeit für neue

Aufgaben statt Jobverlust

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1. Learning by Doing: Ausbildung bereitet nur teilweise auf Arbeitswelt vor

Im ersten Schritt wurden Marketingfachleute befragt, wie gut sie sich durch ihre Ausbildung oder ihr Studium

generell auf die Berufswelt vorbereitet fühlen, wie stark erlernte Kompetenzen Anwendung finden und welche

sie davon am meisten im Berufsalltag nutzen. Hierzu sollten sich die Studienteilnehmer zunächst auf einer

Skala von 1 bis 7 einordnen. Die Studie zeichnet ein geteiltes Bild. Fast die Hälfte (46 Prozent) bewertet ihre

Vorbereitung positiv und ordnet sich zwischen 5 und 7 Punkten ein. Gleichzeitig sind 35 Prozent der Meinung,

gefühlt eher schlecht oder sehr schlecht (1, 2, 3) vorbereitet zu sein.

Betrachtet man die einzelnen Branchen, sticht der Bereich Vertrieb positiv heraus. 67 Prozent der Marketing-

Mitarbeiter in der Vertriebsbranche gaben an, sich durch Studium oder Ausbildung gut oder sehr gut auf die

Herausforderungen des Berufslebens vorbereitet zu fühlen. In der IT-Branche sind es immerhin 59 Prozent.

Auch im Dienstleistungssektor empfindet mehr als die Hälfte der befragten Angestellten die Ausbildung als

hilfreich für den Job. Die Marketiers im Bereich Kommunikation hingegen fühlen sich weniger gut vorbereitet.

Nur 42 Prozent ordnen sich auf der Skala zwischen 5 und 7 Punkten ein.

Auf die Frage nach der praktischen Anwendung des Erlernten im Beruf siedelt sich branchenübergreifend

über die Hälfte im Mittelfeld (4 und 5 Punkte) an. Im Vergleich zur ersten Frage nach dem Gefühl der

Vorbereitung, gestaltet sich die Branchenverteilung bei der Einschätzung der Anwendung erlernter

Kompetenzen etwas anders. Mit 56 Prozent sind es hier die Marketing-Experten im IT-Sektor, die ihr erlerntes

Wissen am besten tagtäglich anwenden können.

Grafik 1: 46 Prozent der Befragten fühlen sich durch ihre Ausbildung im Allgemeinen gut für die Arbeitswelt gerüstet. In Bezug auf die Digitalisierung sind 75 Prozent dagegen kaum bis gar nicht vorbereitet.

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Bei den Vertretern aus dem Vertrieb klafft das Ergebnis der gefühlt guten Vorbereitung im Vergleich zu dem

der Anwendung auseinander. Weniger als die Hälfte (bei der gefühlten Vorbereitung waren es 67 Prozent)

kann die erlernten Kompetenzen im Berufsleben anwenden. Die Befragten im Bereich Marketing &

Kommunikation liegen auch hier weit hinten, lediglich 35 Prozent nutzt Gelerntes im beruflichen Alltag.

Grundsätzlich sind die im Studium und Ausbildung erlernten Kompetenzen also für die Mehrheit der Befragten nur teilweise hilfreich und im täglichen Berufsalltag anwendbar. Lediglich ein verschwindend geringer Anteil fühlt sich nach seinem Abschluss perfekt vorbereitet.

IT im Arbeitsalltag wichtiger als Management-Themen Im nächsten Schritt wurden die verschiedenen Kompetenzen einzeln nach ihrer gefühlten Relevanz und Anwendung abgefragt. Diese lassen sich in vier Überkategorien einteilen:

• Management-Themen z. B. Unternehmensführung, Marktforschung, Internationales Marketing• Marketing und Digitales z. B. Social Media, Online- und Eventmarketing sowie Digitalisierungsthemen• Psychologie z. B. Trendforschung, Kognitionspsychologie, Sozialpsychologie• IT und Statistik z. B. Statistik, IT, Datenanalyse

Die Befragung hat ergeben, dass Management-Themen die Befragten gefühlt am besten auf das Berufsleben

vorbereiten, während Kompetenzen rund um IT und Statistik den geringsten Einfluss haben. Betrachtet man

allerdings den Arbeitsalltag, zeichnet die Studie ein anderes Bild.

Bei der Einschätzung das Gelernte auch anwenden zu können, liegen bei den Befragten wiederum

Kompetenzen rund um IT und Statistik vorne, während Management-Themen weniger Anwendung finden. Dies

erklärt auch, wieso Marketiers aus dieser Branche ihr gelerntes Wissen am häufigsten anwenden.

Betrachtet man einzelne Kompetenzen fallen zwei Sachen auf: Social Media und Themen rund um die digitale

Transformation werden in Studium und Ausbildung kaum behandelt. 64 Prozent der Marketing-Experten

geben an, kaum bis gar keine Social Media-Kompetenzen aus ihrer Ausbildung mitzubringen, beim Know-how

rund um die Digitalisierung sind es sogar drei Viertel der Befragten.

„Management-Themen lassen sich in einer Ausbildung einfacher fassen und sortieren als die Auswirkungen der Digitalisierung. Hier werden grundlegendes Systemverständnis und Fallstudien benötigt, da sich der Kontext sehr schnell verändert und große Breite besitzt. Ich interpretiere das Ergebnis so, dass man die Digitalisierungskonsequenzen oft besser im Kontext des Berufs erspüren kann“, sagt Prof. Dr. Guido Ellert, Professor für Management und Wirtschaftspsychologie an der Business und Graduate School Macromedia München.

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2. Wandel im Marketing: Aktuell mehr Technisierung als Digitalisierung

Im nächsten Schritt wollte AVANTGARDE Experts und die Macromedia Business School von den Befragten

wissen, welche Themen aktuell am stärksten die Veränderung des Arbeitsplatzes vorantreiben. Nach

Einschätzung der Marketing-Experten ist eine fortschreitende Technisierung der Veränderungsfaktor Nummer

1. Auf einer Skala von 1 bis 7 (der Wert 0 steht für Enthaltung) bewerten 62 Prozent der Befragten den

Bereich Mobilität und Technologie als starken bis sehr starken (5, 6 ,7) Treiber für Wandel am Arbeitsplatz,

die verstärkte Nutzung von technischen Möglichkeiten sogar knapp 68 Prozent.

Die Kernthemen der Digitalisierung wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz und eine zunehmende

Automatisierung werden interessanterweise bis jetzt kaum als Veränderungsfaktoren wahrgenommen. Nur für

rund 20 Prozent der Marketiers werden diese Themen an ihrem Arbeitsplatz intensiv vorangetrieben.

Wie schon bei der kürzlich von AVANTGARDE Experts veröffentlichten Studie zur Arbeitszufriedenheit zeigt sich auch im Marketing, dass die digitale Transformation in der Arbeitsrealität noch nicht angekommen ist.

Option auf Home Office als wichtigster Faktor für Marketing-Spezialisten

Interessante Erkenntnisse liefert die Studie, wenn man die oben genannten Veränderungstreiber mit den

Wünschen der Arbeitnehmer in Beziehung setzt. Auf die Frage, was den Marketingfachkräften bei der Wahl

des Arbeitgebers wichtig ist, wenn man das Gehalt außen vor lässt, sticht der Wunsch nach Home oder

Remote Office besonders hervor. Für 85 Prozent ist diese Option Grund genug, ein anderes Jobangebot

anzunehmen. Diese Tatsache wird von Unternehmen augenscheinlich wenig berücksichtigt.

Grafik 2: 68 Prozent der Marketing-Experten werten die verstärkte Nutzung von technischen Möglichkeiten als größten Veränderungstreiber am Arbeitsplatz. Digitalisierungsthemen sind dagegen nur für 20 Prozent sichtbar.

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Nur knapp die Hälfte der Studienteilnehmer ist der Meinung, dass dieses Thema an ihrem Arbeitsplatz aktuell

stark vorangetrieben wird. Ähnlich verhält es sich bei Extraleistungen der Unternehmen wie Kita- oder

Sportangebote. Die Mehrheit der Marketingfachleute (61 Prozent) wertet diese als wichtigen oder sehr

wichtigen Faktor. Auch hier sieht die Realität anders aus. Über 70 Prozent gab an, dass sich in diesem

Bereich kaum etwas tut. Die oben genannten starken Veränderungstreiber im technologischen Bereich

entsprechen hingegen auch den Wünschen der Arbeitnehmer. 70 Prozent sieht diese Entwicklung als

wichtigen Faktor bei der Arbeitgeberwahl an. Darüber hinaus sind Veränderungen wie eine moderne

Arbeitsplatzgestaltung, die Entwicklung kreativer Lösungen wie Innovation Hubs oder auch Maßnahmen zum

Kulturwandel für die Marketiers relevant.

Dieser Teil der Studie macht deutlich, dass seitens der Unternehmen ein Wandel bei Arbeitsweise und Inhalten vorangetrieben wird. Dies wird auch von den Marketiers positiv bewertet. Bei Rahmenbedingungen wie der Option auf Home Office oder zusätzlichen Services haben die Unternehmen allerdings noch Nachholbedarf.

Grafik 3: Bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers würden sich 85 Prozent der Befragten für einen Job entscheiden, bei dem sie aus dem Home Office arbeiten können.

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3. Arbeitsplatzgestaltung: Neue Konzepte sollten nicht zum Selbstzweck werden

Die Art, wie und wo wir arbeiten, verändert sich zunehmend. Wie ist die aktuelle Arbeitsplatzsituation im

Marketing und wo findet Veränderung statt, wollten die Studienleiter von den Befragten wissen. Nur 28

Prozent können in ihrem Job eine transparente und klar formulierte Arbeitsplatzstrategie erkennen. Darüber

hinaus sollten die Marketiers eine Einschätzung geben, welche Ziele ihr Unternehmen mit einer neuen

Arbeitsplatzgestaltung verfolgt und wie relevant diese sind. Laut der Befragten sind Themen wie

Produktivitätssteigerung, mehr Zufriedenheit für die Mitarbeiter, mehr Kundenfreundlichkeit, Steigerung der

Attraktivität als Arbeitgeber sowie Kosteneinsparung die wichtigsten Gründe, für eine Umgestaltung des

Arbeitsplatzes. Fragt man hingegen, wie weit diese bereits umgesetzt wurde, ist hier nach Einschätzung der

Marketingfachleute noch Luft nach oben. Knapp die Hälfte bewertet den Fortschritt in diesem Bereich eher als

mittelmäßig. Jeder Vierte sagt sogar, hier hat sich bisher wenig bis sehr wenig getan.

Interessanterweise scheint das aber die Befragten auch nicht zu stören. Denn es wurde weiter gefragt, ob

moderne Räume der Zusammenarbeit, wie Coworking oder Open Spaces sowie flexible Arbeitsplätze oder

Rückzugsräume für Mitarbeiter bereits vorhanden und wie wichtig diese den Arbeitnehmern sind.

Die Umfrage hat ergeben, dass die Mehrheit der Marketing-Experten eine neue Arbeitsplatzgestaltung als

wenig relevant erachtet. Nur jeder Fünfte ist der Meinung, dass es mehr Open-Space oder Multi-Space Büros

geben sollte. Auch bei der Entwicklung hin zu mehr Team Offices oder Regenerationsräumen für Mitarbeiter

sehen die Marketiers wenig bis keinen Handlungsbedarf.

„Die Neugestaltung von Arbeitsräumen darf nicht zum Selbstzweck werden. Oft will man modern und digital erscheinen, hat Kreativräume und andere Modelle. Jedoch zeigt die Studie, dass es oft an der Aktivierung und Bespielungskompetenz mangelt. Sehr häufig sehe ich, dass die Raumkonzepte nicht vollständig durchdacht sind, es keine Aktivierungspläne und vor allem keine Zielformulierungen für neue Wertschöpfungen gibt“, resultiert Prof. Dr. Guido Ellert.

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4. Unbefristet, auf Projektbasis oder selbstständig: Wie wollen die Marketing-Experten arbeiten?

Die Arbeitswelt der Marketiers ist im ständigen Wandel. Spiegelt sich dies auch bei vertraglichen

Bedingungen wider? Im weiteren Verlauf wurden die Studienteilnehmer gefragt, welche Vertragsart sie

bevorzugen.

Das Ergebnis ist eindeutig: Während bei den Befragten der Wunsch nach flexibler Gestaltung der Arbeitsorte und -zeiten zunimmt, ist bei der Vertragsart die sichere Variante mit Abstand am beliebtesten. Ganze 89 Prozent bevorzugen einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Eine Anstellung über Zeitarbeitsfirmen ist für die Marketiers am wenigsten attraktiv. Beim Thema

Selbstständigkeit gehen die Meinungen auseinander. Zwar wäre für jeden Vierten eine langfristige Tätigkeit

als Freelancer der Worst Case, gleichzeitig sind über 20 Prozent der Meinung, dass die Selbstständigkeit die

optimalste Arbeitsform ist. Nicht zuletzt sind viele Marketing-Experten freiberuflich tätig. Doch wie ist hier die

branchenspezifische Verteilung?

Auch hier überwiegt der unbefristete Arbeitsvertrag. Einzig die Kreativen ziehen mit 40 Prozent die

Selbstständigkeit vor, während die Marketiers in der IT-Branche Sicherheit mit 62 Prozent am stärksten

bevorzugen. Auch im Bereich Marketing & Kommunikation, hierzu zählen vor allem Mitarbeiter in Agenturen,

genießt über die Hälfte der Befragten die Sicherheit eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses, gefolgt von dem

Wunsch nach Selbstständigkeit.

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5. Digitalisierung im Marketing: Arbeitnehmer blicken optimistisch in die Zukunft

Im letzten Teil der Studie stand der digitale Wandel und seine Folgen im Fokus der Befragung. Zunächst

sollten die Marketingfachleute allgemein den Grad der Digitalisierung in ihrem Unternehmen auf einer Skala

von 1 bis 7 bewerten. Die Mehrheit siedelt sich hier im Mittelfeld an. 61 Prozent ordnen den digitalen

Fortschritt an ihrem Arbeitsplatz zwischen 3 und 5 Punkten ein. Darüber hinaus ließe sich nach Ansicht der

Marketiers durchschnittlich 28 Prozent ihrer Arbeit automatisieren. Auf die Frage, was die Folgen dieser

Entwicklung wären, zeichnet die Studie ein überraschend positives Bild.

Die häufig mit der Digitalisierung verbundene Angst des Jobverlusts1 teilen nur 17 Prozent. Die Mehrheit sieht eine zunehmende Automatisierung eher als Chance. Fast drei Viertel der Befragten ist der Meinung, dann mehr Zeit für interessantere Aufgaben zu haben.

Prof. Dr. Andreas Gräfe, Professor für CRM an der Business und Graduate School Macromedia München

erkennt hier einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Grad der Digitalisierung und dem positiven

Effekt der Zeitersparnis: „Dort, wo der digitale Wandel bereits fortgeschritten ist und auch wirklich bei den

Arbeitnehmern ankommt, werden diese Auswirkungen auch positiv wahrgenommen.“ Grundsätzlich sehen die

Marketing-Experten optimistischer in die digitale Zukunft als der bundesweite Durchschnitt.

1 https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/digitaletransformation/oecd-studie-zur-zukunft-des-arbeitsmarktes-digitalisierung-

gefaehrdet-millionen-von-jobs-welche-besonders-betroffen-sind/21217278.html?ticket=ST-4672705-dfa2GgeVJR9rCaXoYUY1-ap1

Grafik 4: 75 Prozent der Marketing-Experten sind sich sicher, dass sie durch die Digitalisierung mehr Zeit für spannende Aufgaben gewinnen.

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In einer im Sommer 2018 von AVANTGARDE Experts durchgeführten Studie zur Arbeitszufriedenheit waren sich

die Deutschen uneins, ob der digitale Wandel mehr Chancen oder mehr Risiken bietet.2

Bauchgefühl vs. Datenanalyse: Wie werden Entscheidungen getroffen?

In diesem Zusammenhang wurde zudem untersucht, wie hoch die Befragten den Wert datengetriebener

Entscheidungen einschätzen und wie in ihrem Unternehmen üblicherweise Entscheidungen getroffen werden.

Über die Hälfte der Marketiers bewertet datengetriebene Entscheidungen als nur mäßig relevant.

Diese Einschätzung spiegelt sich auch in der nächsten Frage wider. 38 Prozent geben an, dass

Entscheidungen ungefähr gleichermaßen aus dem Bauch heraus und auf Basis von Daten getroffen werden.

Für jeden fünften Marketier liegt das Bauchgefühl vorne. Bei 28 Prozent der Befragten wird eher auf Daten

gesetzt.

„Die Einschätzung der befragten Marketing-Experten zum digitalen Wandel und der Nutzung von Daten macht wiederum deutlich, dass sich die Unternehmen aktuell in einer Zwischenphase befinden, die wirklichen Vor- und Nachteile der Digitalisierung sind in der Arbeitsrealität nur teilweise spürbar“, resultiert Prof. Dr. Andreas Gräfe.

Diese Einschätzung deckt sich zudem mit den Ergebnissen der Marketing-Studie aus dem letzten Jahr. 3

2 https://www.avantgarde-experts.de/quo-vadis-arbeiten-in-deutschland 3 https://www.avantgarde-experts.de/marketing-studie-2017

Grafik 5: Mehr als ein Drittel der Befragten trifft Entscheidungen genauso häufig aus dem Bauch heraus, wie auf Basis von Daten.

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FAZIT

Die vorliegende Studie von AVANTGARDE Experts und der Macromedia Business School liefert hochrelevante

Einblicke in den Arbeitsalltag deutscher Marketing-Experten und zeichnet ein überraschend positives Bild in

Hinblick auf die digitale Transformation. Auch wenn es bei erlerntem Know-how rund um dieses Thema

zweifelsohne Nachholbedarf gibt.

Denn die Befragung hat deutlich gemacht, dass sich die Mehrheit der befragten Marketiers besonders aufgrund

von Management-Themen gut auf den Beruf vorbereitet fühlen. Digitale Kompetenzen standen der Umfrage nach

jedoch kaum auf dem Lehrplan. Hier sind Unternehmen wie Angestellte gleichermaßen gefordert, sich im täglichen

Learning by Doing sowie über Fortbildungsmaßnahmen immer wieder neues Wissen rund um diese schnelllebigen

Themen anzueignen.

Eine spannende Erkenntnis ist der technische Wandel im Marketing. Die Befragung hat ergeben, dass der

Bereich Mobilität und Technologie und die verstärkte Nutzung von technischen Möglichkeiten die aktuell

stärksten Veränderungstreiber sind. Kernthemen wie künstliche Intelligenz oder Robotik sind nach Einschätzung

der Befragten hingegen bisher kaum sichtbar. Der wirkliche digitale Wandel ist im Arbeitsalltag noch nicht

angekommen.

Eine Aussage bei der Unternehmen aufhorchen sollten, ist der Wunsch nach Home Office und Extraleistungen.

Stolze 85 Prozent würden sich bei einem Jobwechsel für denjenigen Arbeitgeber entscheiden, der die Möglichkeit

auf Heimarbeit bietet. Doch weniger als die Hälfte der Befragten kann hier aktuell eine Veränderung auf

Unternehmensseite feststellen.

Ähnlich verhält es sich mit Benefits wie einer eigenen Kita oder einem Sportangebot. Unternehmen könnten mit

diesen Themen beim Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte verhältnismäßig leicht punkten, was ihnen aber nicht

bewusst zu sein scheint.

Die inhaltlichen Veränderungen, wie technischen Fortschritt oder Kulturentwicklung, die Unternehmen

vorantreiben, befürwortet die Mehrheit der Marketiers ebenfalls. Worauf die Befragten weniger Wert legen, sind

vermeintlich moderne Konzepte der Arbeitsplatzgestaltung wie Team Offices oder Coworking Spaces. Diese

sollten nicht zum Selbstzweck einer fortschrittlichen Unternehmenskultur werden, stattdessen sollten neue

sinnvolle Konzepte, die dann auch tatsächlich genutzt werden, besser gemeinsam mit den Mitarbeitern entworfen

werden.

Auch beim Thema Rahmenbedingungen setzen die befragten Fachkräfte aus Marketing auf Altbewährtes. Knapp

90 Prozent ziehen ein unbefristetes Arbeitsverhältnis der Selbstständigkeit oder projektbasiertem Arbeiten vor.

Flexibilität ist in der schnelllebigen Marketingbranche also nur beim Arbeitsort gefragt, nicht aber bei den

Verträgen. Ein erfreuliches Ergebnis stellt das positive Zukunftsbild der Marketiers dar.

Dem in den Medien weit verbreiteten „Jobkiller Digitalisierung“ setzt die Studie ein deutliches Signal entgegen.

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Einen möglichen Verlust des Arbeitsplatzes fürchten die wenigsten, vielmehr sieht die Mehrheit die

Digitalisierung als Chance, um mehr Zeit für interessantere Aufgaben zu haben.

ÜBER DIE STUDIE

Der Recruiting-Spezialist AVANTGARDE Experts hat gemeinsam mit der Macromedia Business School 367 Experten aus

Marketing zu ihren erlernten Kompetenzen, Präfenzen bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers, aktuellen Veränderungen

an ihrem Arbeitsplatz sowie ihrer Einschätzung zu den Folgen des digitalen Wandels befragt. Die Studienleiter sind:

• Prof. Dr. Guido Ellert lehrt Wirtschaftspsychologie und Management an der Hochschule Macromedia. Er forscht

zu Wertschöpfungsnetzwerken und Strategien, Problemlösungsprozessen und dem psychologischen

Kundenerleben in Livewelten und Medienrealitäten.

• Prof. Dr. Andreas Graefe kam im Jahr 2015 als Sky Stiftungsprofessor an die Hochschule Macromedia. Der

Experte für Forecasting und automatisierten Journalismus ist außerdem Leiter des Forschungsprojektes

„Pollyvote“, welches aktuell mit Funding der Google Digital News Initiative zum kommerziellen Tool für

automatisierte Wahlberichterstattung entwickelt wird.

• Christopher Schmidt ist Doktorand an der TU Dresden und Research Assistant an der Hochschule Macromedia.

Er hat die Marketing-Studie als Experte für Statistik und Data Science sowie Empirische Sozialforschung und

Methoden unterstützt.

ÜBER DIE HOCHSCHULE MACROMEDIA UND DIE MACROMEDIA BUSINESS SCHOOL

Als Hochschule zur Gestaltung des Digitalen Wandels stehen die Chancen der digitalen Transformation im Zentrum der

Macromedia-Lehre. Die Macromedia Business School nimmt speziell die Wertschöpfungsseite der digital getriebenen

Wirtschaft in den Fokus. Online und Social, Big Data, künstliche Intelligenz, VR oder AR: die Macromedia Business

School vermittelt Bachelor- und Masterstudierenden, wie neue Technologien in neue Services und Businessmodelle

münden. Das staatlich anerkannte Management-Studium ermöglicht Spezialisierungen in den Bereichen Fashion,

Finanzmanagement und Controlling, Healthcare, Marketing, Tourismus oder Wirtschaftspsychologie.

Die Hochschule Macromedia ist eine private Hochschule mit Campus in München, Stuttgart, Freiburg, Köln, Hamburg

und Berlin. Aktuell sind über 3.000 Studierende in den deutsch- und englischsprachigen Programmen eingeschrieben,

die Fakultät umfasst rund 100 Professorinnen und Professoren. Zum akademischen Portfolio gehören neben den

Management-Programmen Studiengänge in Medien, Journalistik, Musik, Film, Kunst und Design. Die Vorbereitung der

Studierenden auf eine von dynamischen Veränderungen geprägte Arbeitswelt 4.0. ist vorrangiges Studienziel.

ÜBER AVANTGARDE EXPERTS

AVANTGARDE Experts rekrutiert im Auftrag seiner Kunden Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Marketing,

Kommunikation, Sales, Digital, Kreation, Einkauf, Logistik, Engineering sowie HR & Office. Neben der Vermittlung von

Festanstellungen und Freelancern liegt der Tätigkeitsschwerpunkt des Unternehmens auf der Personalberatung zur

Umsetzung von Projekten sowie der Suche und Auswahl von Spezialisten im Rahmen von Arbeitnehmerüberlassungen.

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AVANTGARDE Experts ist ein Tochterunternehmen der Münchner Kommunikationsagentur AVANTGARDE und verfügt über

Standorte in München, Hamburg, Köln und Stuttgart. Zu den Kunden zählen nationale und internationale Markenkonzerne,

mittelständische Betriebe sowie Agenturen und Start-ups.

LITERATUR/STUDIEN

https://www.avantgarde-experts.de/marketing-studie-2017

https://www.avantgarde-experts.de/quo-vadis-arbeiten-in-deutschland

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/digitaletransformation/oecd-studie-zur-zukunft-des-arbeitsmarktes-

digitalisierung-gefaehrdet-millionen-von-jobs-welche-besonders-betroffen-sind/21217278.html?ticket=ST-4672705-

dfa2GgeVJR9rCaXoYUY1-ap1

https://www.der-bank-blog.de/arbeit-4-0-erfordert-digitale-und-soziale-kompetenzen/studien/digitalisierung/34784/

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Unternehmen-bieten-vermehrt-Weiterbildung-zur-Digitalisierung-4225076.html

https://meedia.de/2018/08/15/5-gute-gruende-warum-jede-firma-gut-beraten-ist-ihre-angestellten-vom-home-office-aus-arbeiten-

zu-lassen/

https://onlinemarketing.de/jobs/artikel/kunden-digitalisierung-groessten-ursachen-beruflicher-stress

https://onlinemarketing.de/jobs/artikel/studie-homeoffice-signifikante-steigerung-produktivitaet

https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11057051-studie-deutsche-fuerchten-digitalisierung

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SOZIODEMOGRAPHISCHEN DATEN

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