status und herausforderungen der energieversorgung der eu-28; status and challenges of the eu-28’s...

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1 3 © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014 Status und Herausforderungen der Energieversorgung der EU-28 Hans-Wilhelm Schiffer · Swetlana Vrublevska Z Energiewirtsch DOI 10.1007/s12398-014-0132-1 Höhe des Energieverbrauchs in den einzelnen 28 Staaten der EU zeigt starke Abweichungen in Abhängigkeit von der Größe des jeweiligen Landes, der Bevölkerungsdich- te, der Wirtschaftsleistung und der Industriestruktur sowie den klimatischen Bedingungen. Aber auch der Energiemix und die Importabhängigkeit, insbesondere die in der ak- tuellen Situation in der Diskussion stehende Abhängigkeit vom russischen Erdgas, differieren in den einzelnen Län- dern der EU-28 erheblich. Die EU steht vor der besonderen Herausforderung, den länderspezifischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen, die Auswirkungen des Klimawan- dels, die wachsende Importabhängigkeit und die weltweit steigende Energienachfrage sowie die damit einhergehende steigende Konkurrenz auf den Rohstoffmärkten zu bewälti- gen. Dabei müssen alle Energie- und Technologieoptionen berücksichtigt und die Schaffung eines gemeinsamen EU- Energieraums angestrebt werden. Status and Challenges of the EU-28’s Energy Supply Abstract The current crisis in the Ukraine, the promotion of renewables and climate change have caused the issue of energy supply to come to the fore in the media. In design- ing the European energy supply it is essential that three energy policy objectives be pursued: competitive strength, security of supply and environmental compatibility. At the end of the past decade, the European Union set the so- called 20-20-20 targets, to be reached by the year 2020. The first specified objective is to reduce greenhouse gas emissions by 20 % compared with 1990 levels, the second to expand the share of renewables in final energy consump- tion to 20 %, and the third is to improve energy efficiency by 20 % by the year 2020. The achievement of these targets is tied to the situation in the member states, which varies Zusammenfassung Das Thema der Energieversorgung rückt durch die aktuelle Krise in der Ukraine sowie durch die Förderung erneuerbarer Energien und durch den Kli- mawandel in den medialen Vordergrund. Bei der Ge- staltung der europäischen Energieversorgung gilt es, die drei energiepolitischen Ziele Wettbewerbsfähigkeit, Ver- sorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit zu verfol- gen. Die Europäische Union hatte Ende des vergangenen Jahrzehnts die so genannten 20-20-20-Ziele beschlossen, die bis zum Jahr 2020 erreicht werden sollen. Das erste festgelegte Ziel beinhaltet die Reduzierung der Treibhaus- gasemissionen um 20 % im Vergleich zum Jahr 1990, das zweite den Ausbau des Anteils der erneuerbaren Energi- en am Endenergieverbrauch auf 20 % und das dritte Ziel steht für die Verbesserung der Energieeffizienz um 20 % bis zum Jahr 2020. Die Erreichung der Ziele ist eingebettet in die höchst unterschiedliche Situation in den Mitglied- staaten. So sind die Ressourcenvorkommen und dadurch beeinflusst der Energiemix, die wirtschaftliche Entwick- lung in den Staaten sowie auch die energiepolitische Aus- richtung der einzelnen Regierungen sehr verschieden. Die Dr. H.-W. Schiffer () RWE AG, Opernplatz 1, 45128 Essen, Deutschland E-Mail: [email protected] Dr. H.-W. Schiffer World Energy Council, London, UK S. Vrublevska, Studentin der Volkswirtschaftslehre (M.Sc.) Universität Münster, Schloßstr. 1, 56626 Andernach, Deutschland E-Mail: [email protected]

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    Springer Fachmedien Wiesbaden 2014

    Status und Herausforderungen der Energieversorgung der EU-28

    Hans-Wilhelm Schiffer Swetlana Vrublevska

    Z EnergiewirtschDOI 10.1007/s12398-014-0132-1

    Hhe des Energieverbrauchs in den einzelnen 28 Staaten der EU zeigt starke Abweichungen in Abhngigkeit von der Gre des jeweiligen Landes, der Bevlkerungsdich-te, der Wirtschaftsleistung und der Industriestruktur sowie den klimatischen Bedingungen. Aber auch der Energiemix und die Importabhngigkeit, insbesondere die in der ak-tuellen Situation in der Diskussion stehende Abhngigkeit vom russischen Erdgas, differieren in den einzelnen Ln-dern der EU-28 erheblich. Die EU steht vor der besonderen Herausforderung, den lnderspezifischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen, die Auswirkungen des Klimawan-dels, die wachsende Importabhngigkeit und die weltweit steigende Energienachfrage sowie die damit einhergehende steigende Konkurrenz auf den Rohstoffmrkten zu bewlti-gen. Dabei mssen alle Energie- und Technologieoptionen bercksichtigt und die Schaffung eines gemeinsamen EU-Energieraums angestrebt werden.

    Status and Challenges of the EU-28s Energy Supply

    Abstract The current crisis in the Ukraine, the promotion of renewables and climate change have caused the issue of energy supply to come to the fore in the media. In design-ing the European energy supply it is essential that three energy policy objectives be pursued: competitive strength, security of supply and environmental compatibility. At the end of the past decade, the European Union set the so-called 20-20-20 targets, to be reached by the year 2020. The first specified objective is to reduce greenhouse gas emissions by 20% compared with 1990 levels, the second to expand the share of renewables in final energy consump-tion to 20%, and the third is to improve energy efficiency by 20% by the year 2020. The achievement of these targets is tied to the situation in the member states, which varies

    Zusammenfassung Das Thema der Energieversorgung rckt durch die aktuelle Krise in der Ukraine sowie durch die Frderung erneuerbarer Energien und durch den Kli-mawandel in den medialen Vordergrund. Bei der Ge-staltung der europischen Energieversorgung gilt es, die drei energiepolitischen Ziele Wettbewerbsfhigkeit, Ver-sorgungssicherheit und Umweltvertrglichkeit zu verfol-gen. Die Europische Union hatte Ende des vergangenen Jahrzehnts die so genannten 20-20-20-Ziele beschlossen, die bis zum Jahr 2020 erreicht werden sollen. Das erste festgelegte Ziel beinhaltet die Reduzierung der Treibhaus-gasemissionen um 20% im Vergleich zum Jahr 1990, das zweite den Ausbau des Anteils der erneuerbaren Energi-en am Endenergieverbrauch auf 20% und das dritte Ziel steht fr die Verbesserung der Energieeffizienz um 20% bis zum Jahr 2020. Die Erreichung der Ziele ist eingebettet in die hchst unterschiedliche Situation in den Mitglied-staaten. So sind die Ressourcenvorkommen und dadurch beeinflusst der Energiemix, die wirtschaftliche Entwick-lung in den Staaten sowie auch die energiepolitische Aus-richtung der einzelnen Regierungen sehr verschieden. Die

    Dr. H.-W. Schiffer ()RWE AG,Opernplatz 1,45128 Essen, DeutschlandE-Mail: [email protected]

    Dr. H.-W. SchifferWorld Energy Council,London, UK

    S. Vrublevska, Studentin der Volkswirtschaftslehre (M.Sc.)Universitt Mnster,Schlostr. 1,56626 Andernach, DeutschlandE-Mail: [email protected]

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    considerably. Resources andas a resultthe energy mix, the states economic development and the various govern-ments alignment of energy policy are very different. The amount of energy consumed varies significantly depending on the size of the country in question, population density, economic performance and industrial structure as well as climatic conditions. But the energy mix and import depen-dency, in particular the dependency on Russian natural gas under discussion in the current situation, also differ consid-erably in the various EU-28 countries. The EU is facing the special challenge of taking account of the country-specific circumstances while dealing with the impact of climate change, growing import dependency, and the worlds rising demand for energy as well as the associated, ever-increas-ing competition on the commodity markets. This requires that the EU consider all energy and technology options and strive to establish a common EU energy space.

    1 Grunddaten der EU-28

    In der Europischen Union, die mit dem Beitritt Kroatiens zum 01. Juli 2013 auf 28 Mitgliedstaaten erweitert wurde, wurde die Bevlkerung am 1. Januar 2012 auf rund 505 Mio. geschtzt. Das Bruttoinlandsprodukt betrug 12.971 Mrd. . Mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 25.706 gehrt die EU-28 zu den reichsten Industrieregionen der Welt. Dabei errechnet sich fr Luxemburg mit 81.908 das hchste BIP/Kopf, gefolgt von Dnemark mit 43.952 und Schweden mit 43.010 auf. Deutschland liegt auf dem neunten Platz mit einem BIP/Kopf von 33.194 (Tab. 1).

    Der Primrenergieverbrauch in den 28 Mitgliedstaaten belief sich im Jahr 2012 auf 1.682,9 Millionen Tonnen lein-heiten (Mtoe). Damit weist die Europische Union den welt-weit drittgrten Energieverbrauch auf. China war im Jahr 2012 der grte globale Energieverbraucher mit 2.735,2 Mtoe, gefolgt von den Vereinigten Staaten mit 2.208,8 Mtoe. An der

    Tab. 1 Grunddaten der Europischen Union (EU-28) 2012. (Quellen: Eurostat 2014bf)Bevlkerung Bruttoinlandsprodukt Primrenergiepro-

    duktionPrimrenergiever-brauch

    Importabhngigkeit

    Anzahl in 1000 Mrd. (2012) 1000 toe 1000 toe %Belgien 11.094 375,88 15.670 56.330 74,0Bulgarien 7.327 39,93 11.682 18.233 36,1Dnemark 5.580 245,25 18.882 18.141 3,4Deutschland 80.327 2.666,40 123.537 319.451 61,1Estland 1.325 17,42 5.092 6.127 17,2Finnland 5.401 192,35 17.101 34.081 45,5Frankreich 65.287 2.032,30 133.252 258.393 48,1Griechenland 11.123 193,35 10.434 27.040 65,6Irland 4.582 163,94 1.287 13.847 84,8Italien 59.394 1.566,91 31.791 163.053 80,8Kroatien 4.275 43,68 3.453 8.118 53,6Lettland 2.044 22,26 2.337 4.538 56,4Litauen 3.003 32,94 1.319 7.085 80,3Luxemburg 524 42,92 126 4.454 97,4Malta 417 6,88 6 909 100,4Niederlande 16.730 599,34 64.895 81.979 30,7sterreich 8.408 307,00 12.784 33.655 63,6Polen 38.538 381,20 71.103 97.974 30,7Portugal 10.542 165,11 4.596 22.205 79,5Rumnien 20.095 131,58 27.358 35.370 22,7Schweden 9.482 407,82 35.711 49.791 28,7Slowakei 5.404 71,10 6.233 16.702 60,0Slowenien 2.055 35,32 3.542 7.005 51,6Spanien 46.818 1.029,00 33.176 127.295 73,3Tschechische Republik

    10.505 152,93 31.985 42.784 25,2

    Ungarn 9.931 96,97 10.529 23.569 52,3Vereinigtes Knigreich

    63.495 1.932,70 116.355 202.294 42,2

    Zypern 862 17,72 106 2.509 97,0EU-28 504.582 12.970,56 794.338 1.682.931 53,3

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    Status und Herausforderungen der Energieversorgung der EU-28

    abhngigkeit auszeichnet (Abb. 3). Im Zeitverlauf zeigt die Importquote einen steigenden Verlauf, im Jahr 2002 lag sie noch bei 47,6%. Sie wird vor allem wegen der rck-lufigen Gewinnung innerhalb der EU weiter ansteigen; bis 2030 knnte laut Schtzungen die Importabhngigkeit der EU-28 weiter zunehmen. Zur Versorgungssicherheit wird sich die EU gegen strker werdende Nachfragekonkurrenz behaupten mssen. Die Nachfrage auf den Energiemrkten wird zunehmend von asiatischen Lndern, vor allem von China und Indien, mit hohen Wachstumsraten bestimmt. Die Energienachfrage Chinas hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als verdoppelt.

    Die Importabhngigkeit weist nicht nur bei den einzel-nen Mitgliedstaaten Unterschiede auf, sondern auch in der Betrachtung der einzelnen Energietrger. Die grte Impor-tabhngigkeit der EU-28 liegt bei Minerall vor: Mehr als 86% der lnachfrage in der EU-28 werden durch Einfuhren gedeckt, da in den Mitgliedstaaten nur sehr begrenzt lvor-kommen bestehen. Ebenfalls stammt Erdgas zu 65,8% aus Nicht-EU-Lndern. Feste Brennstoffe wurden im Jahr 2012 zu 42,2% importiert. Der Importanteil bezieht sich auf den Bruttoinlandsverbrauch von festen Brennstoffen, obwohl ausschlielich Steinkohle eingefhrt wird. Braunkohle wird in der Regel nicht importiert, da dies mit besonders hohen Transportkosten verbunden wre (Abb. 4). Fr die EU sind die bedeutendsten Lieferlnder bei Steinkohle Russ-land, Kolumbien, Vereinigte Staaten und Australien. In der Rangliste der wichtigsten l- und Erdgaslieferanten steht Russland ebenfalls an erster Stelle.2 Die Stellung Russlands in der europischen Energieversorgung hat eine lange Tra-

    2 Vgl. European Commission (2013), S. 24, 61.

    weltweiten Gesamtnachfrage nach Energie ist die EU-28 mit einem Siebtel beteiligt.1 Der jhrliche Energieverbrauch pro Kopf belief sich auf 3,3 Tonnen leinheiten (toe), er ist damit fast doppelt so hoch wie der globale Durchschnitt. Unter Bercksichtigung der insgesamt erwirtschafteten Gter und Dienstleistungen wird Energie in der EU-28 vergleichsweise effizient genutzt (0,113 toe/1000 ) (Tab. 1). Der Energiemix der 28 Mitgliedstaaten der EU im Jahr 2012 wurde mageb-lich durch den Einsatz von Rohl mit 33,8%, gefolgt von Erd-gas (23,3%), Stein- und Braunkohle (17,5%) und Kernenergie (13,5%), bestimmt. Die erneuerbaren Energien deckten im Jahr 2012 zu 10,9% den Bruttoinlandsverbrauch der EU-28 (Abb. 1). In der Stromerzeugung stellen die erneuerbaren Energien mit 20,7% den zweitwichtigsten Energietrger dar, nur Kernenergie ist mit 26,8% strker an der Stromerzeugung beteiligt. An dritter Position folgt Erdgas mit 17,6%, Stein-kohle mit 16,5 und Braunkohle mit 10,5% (Abb. 2).

    Die Primrenergieproduktion in der EU-28 belief sich im Jahr 2012 auf 794,3 Mtoe; damit konnten nur 47% des Primrenergieverbrauchs gedeckt werden. Die EU ist somit zur Energieversorgung auf Importe angewiesen. Die durchschnittliche Importquote (Nettoimporte/Primr-energieverbrauch) der Gemeinschaft lag im Jahr 2012 bei 53,3%. Die einzelnen Mitgliedstaaten weisen eine unter-schiedliche Importabhngigkeit auf. Dnemark ist das einzige Mitgliedsland, das sich durch eine negative Import-

    1 Vgl. BP (2013), S. 40.

    Abb. 2 Stromerzeugung EU-28 im Jahr 2012. (Quelle: DEBRIV 2014)

    Abb. 1 Bruttoinlandsverbrauch EU-28 im Jahr 2012. (Quelle: Euro-stat 2014a)

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    dem Ziel der Klimaversorge im Zentrum der europischen Energiepolitik, wobei die Sicherung der Wirtschaftlichkeit als elementares Ziel der Nachhaltigkeit nicht vernachlssigt werden darf. Vor dem Hintergrund der Endlichkeit fossiler Energietrger, der global steigenden Energienachfrage, der anhaltend hohen Preise bei l und Gas, der wachsenden Instabilitt bedeutender Weltregionen und den Auswirkun-gen des Klimawandels steht Europa vor groen die Energie-versorgung betreffenden Herausforderungen.4

    So nehmen die erneuerbaren Energien in der europ-ischen Klima- und Energiepolitik zur Deckung des Ener-giebedarfs eine zentrale Rolle ein. Die Europische Union strebt eine Erhhung des Anteils erneuerbarer Energien am Primrenergieverbrauch der gesamten EU auf 20% bis 2020 an. Im Januar 2014 legte die Europische Kommission einen Vorschlag fr einen neuen Rahmen fr die Klima- und Energiepolitik vor. Danach soll der Anteil der erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch bis 2030 auf min-destens 27% ansteigen, ohne dass bisher konkrete lnder-spezifische Vorgaben fr 2030 genannt wurden.5 Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoinlandsverbrauch stieg im Jahr 2012 auf 11% und in der Stromerzeugung der EU-28 auf 20,7% an.

    2 Aktuelle Situation der Erdgasversorgung in der Europischen Union

    Durch die aktuelle Krise in der Ukraine rcken das Thema der Erdgasversorgung des europischen Marktes und Russ-

    4 Vgl. BMWi (2007), S. 9.5 Vgl. Europische Kommission (2014), S. 7.

    dition. Daneben sind bedeutende llieferanten Norwegen, Saudi Arabien, Nigeria und Iran. Neben Russland gehren Norwegen und Algerien zu den wichtigsten Lieferanten von Erdgas in die Europische Union. Die Konzentration der l- und Gasreserven auf wenige Versorgungsrume nimmt zu. Bei der Betrachtung der Erdgasreserven nach der geo-graphischen Lage wird die ungleichmige Verteilung deut-lich: 2012 entfielen auf den Mittleren Osten 43% und auf Eurasien (inklusive Russland) 32,3% der weltweiten Gasre-serven. Dieses geographische Gebiet wird auch als die stra-tegische Ellipse bezeichnet, in der im Jahr 2012 ber 75% der globalen Reserven konzentriert waren. Insgesamt bilde-ten die Gasreserven der Mitgliedstaaten der EU einen Anteil von 0,9% an den globalen Gesamtreserven. Der Anteil der sicheren lreserven in den Lndern der EU-28 ist noch geringer und lag im Jahr 2012 bei nur 0,4% der weltweiten lreserven.3 Damit steht die Versorgungssicherheit neben

    3 Vgl. BP (2013), S. 6, 20.

    Abb. 4 Importabhngigkeit der Europischen Union 2012. (Quelle: Eurostat 2014d)

    Abb. 3 Importabhngigkeit der 28 EU-Mitgliedsstaaten 2012. (Quelle: Eurostat 2014f)

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    auf.7 Jedoch machten Ende 2012 die sicheren Reservemen-gen aller 28 Mitgliedstaaten nur 0,9% der weltweiten siche-ren Gesamtreserven aus. Die sicheren Reserven von Erdgas betrugen Ende 2012 weltweit 187,3 Billionen Kubikmeter (Tcm), dabei entfallen auf die drei Lnder Russland, Iran und Katar 49% der weltweit sicheren Erdgasreserven, und 78,7% der gesamten nachgewiesenen Reserven verteilten sich auf nur zehn Lnder.8

    Der Anteil des Erdgases am Gesamtverbrauch ist unter den 28 EU-Mitgliedstaaten unterschiedlich. Die gr-ten EU-Erdgasproduzenten Niederlande und Vereinigtes Knigreich sind durch einen hohen Erdgasanteil im Ener-giemix von 40% bzw. 33% gekennzeichnet. Lnder mit einem hohen Erdgasanteil verfgen wie bereits in der Ver-gangenheit ber eine gute Infrastruktur und Anbindung zu

    7 Vgl. BP (2013), S. 23. 8 Vgl. BP (2013), S. 20.

    lands Energielieferungen in den Vordergrund. Die Russi-sche Fderation ist der grte Netto-Erdgasexporteur der Welt und der Hauptenergielieferant fr die EU-28. Ein Vier-tel der europischen Erdgasimporte und 35% der limporte stammen aus der Russischen Fderation.6 Rohl und Erdgas sind mit 33,8 und 23,3% die wichtigsten Energietrger in dem Energiemix der EU. Der Rohl- und Erdgasverbrauch bersteigt im groen Ausma die Menge, die innerhalb ihrer Mitgliedstaaten gefrdert wird. Die heimische Frderung von Rohl und Erdgas in der Europischen Union konnte im Jahr 2012 die Nachfrage nur zu 13,6% bzw. 34,2% decken, sodass die entsprechende Importquote bei 86,4% bzw. 65,8% lag (Abb. 4).

    Die Europische Union weist weltweit den zweitgrten Erdgaskonsum mit 13,4% Anteil am globalen Verbrauch

    6 Vgl. Westphal (2014), S. 2.

    Tab. 2 Bruttoinlandsverbrauch an Energie der Europischen Union 2012. (Quellen: Eurostat 2014a, i)Feste Brennstoffe Minerall Erdgas Kernenergie Erneuerbare Sonstige GesamtInsg. Darunter

    BraunkohleIn 1000 toe

    Belgien 2.967 0 21.946 14.366 10.394 3.343 3.314 56.330Bulgarien 6.931 5.506 3.837 2.451 4.094 1.627 708 18.233Dnemark 2.474 7.081 3.498 0 4.233 855 18.141Deutschland 80.351 39.974 108.297 69.819 25.656 33.078 2.250 319.451Estland 3.797 0 1.116 545 0 861 193 6.127Finnland 4.565 0 8.952 3.006 5.930 9.945 1.684 34.081Frankreich 11.472 31 80.445 38.220 109.735 21.087 2.566 258.393Griechenland 8.136 7.907 12.489 3.662 0 2.585 168 27.040Irland 2.362 13 6.570 4.014 0 821 80 13.847Italien 16.302 1 59.941 61.356 0 20.675 4.780 163.053Kroatien 631 21 3.425 2.413 0 985 664 8.118Lettland 92 0 1.382 1.211 0 1.651 201 4.538Litauen 233 0 2.467 2.654 0 1.162 569 7.085Luxemburg 53 0 2.823 1.055 0 138 385 4.454Malta 0 899 0 0 10 0 909Niederlande 8.195 19 34.058 33.003 1.010 3.496 2.218 81.979sterreich 3.241 3 11.962 7.415 0 10.114 924 33.655Polen 50.553 12.710 24.833 13.603 0 8.624 362 97.974Portugal 2.935 0 10.023 3.933 0 4.398 916 22.205Rumnien 7.604 6.303 8.759 10.813 2.958 5.188 49 35.370Schweden 2.194 0 12.694 1.015 16.519 18.508 1.139 49.791Slowakei 3.476 790 3.376 4.365 4.048 1.359 78 16.702Slowenien 1.391 1.164 2.485 710 1.426 1.040 47 7.005Spanien 15.144 0 52.915 28.190 15.856 15.978 787 127.295Tschechische Republik

    17.274 12.422 8.848 6.856 7.846 3.210 1.250 42.784

    Ungarn 2.689 1.647 5.945 8.306 4.087 1.772 771 23.569Vereinigtes Knigreich

    38.845 0 68.753 66.351 18.161 8.386 1.799 202.294

    Zypern 0 0 2.380 0 0 129 0 2.509EU-28 293.907 88.510 568.698 392.829 227.719 184.400 15.378 1.682.931

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    pischen Ebene als angemessen diversifiziert angesehen; jedoch weisen einzelne EU-Mitgliedslnder eine hohe Abhngigkeit von einzelnen Lieferanten auf, einige sogar zu 100% von Russland. So bestand im Jahr 2012 insbeson-dere in den ehemaligen Mitgliedstaaten der Sowjetunion und deren Satellitenstaaten eine starke Konzentration auf Gaslieferungen aus Russland; u. a. bestand in Bulgarien, Estland, Lettland und der Tschechischen Republik eine 100%-ige Abhngigkeit von Russland. Die EU strebt in diesen Lndern eine Diversifikation der Lieferquellen an.9

    Die Russische Fderation ist aufgrund ihrer hohen Erd-gasreserven und der ausgebauten Transportsysteme ein

    9 Vgl. Europische Kommission (2008), S. 4.

    den groen Erdgasexporteuren. Dazu gehren Lnder wie Italien, das im Jahr 2012 38% des Energieverbrauchs mit Erdgas deckte sowie Litauen und Lettland mit einem Anteil von 37 bzw. 30%. Im Gegensatz dazu verbrauchen die EU-Mitgliedstaaten Malta und Zypern kein Erdgas (Tab. 2).

    Das Erdgas ist aus verschiedenen Lndern eingefhrt worden. Im Jahr 2012 wurde erstmals ein hheres Erdgas-volumen aus Norwegen als aus Russland bezogen. Russ-land lieferte 4.008 Petajoule (PJ) und Norwegen 4015 PJ. So stammten im Jahr 2012 24,9% des Erdgasimports der EU aus Russland, ebenfalls 24,9% aus Norwegen, 10,8% aus Algerien sowie 6,7% aus Katar (Tab. 3).

    Insgesamt wurde die aktuelle Situation der Erdgasver-sorgung von der Europischen Kommission auf der euro-

    Tab. 3 Erdgasversorgung der EU-28 im Jahr 2012. (Quelle: Eurostat 2014j)Bruttogas-verbrauch

    Gesamtim-porta,b

    Darunter ausRussische Fderationa Norwegena Algeriena Katara

    (PJ) (PJ) (PJ) Anteil (%) (PJ) Anteil (%) (PJ) Anteil (%) (PJ) Anteil (%)Belgien 601 659 0 0 260 39 0 0 85 13Bulgarien 103 95 95 100 0 0 0 0 0 0Dnemark 146 37 0 0 26 71 0 0 0 0Deutsch-land

    2923 3447 1272 37 954 28 0 0 0 0

    Estland 23 25 25 100 0 0 0 0 0 0Finnland 126 140 140 100 0 0 0 0 0 0Frankreich 1600 1971 269 14 774 39 174 9 79 4Griechen-land

    153 171 94 55 9 5 30 18 0 0

    Irland 168 179 0 0 0 0 0 0 0 0Italien 2569 2580 689 27 107 4 836 32 226 9Kroatien 101 51 0 0 0 0 0 0 0 0Lettland 51 64 64 100 0 0 0 0 0 0Litauen 111 124 124 100 0 0 0 0 0 0Luxemburg 44 49 12 24 25 52 0 0 0 0Malta 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0Nieder-lande

    1382 870 98 11 554 64 2 0 0 0

    sterreich 310 541 339 63 75 14 0 0 0 0Polen 570 467 0 0 0 0 0 0 0Portugal 165 182 0 0 0 0 85 46 7 4Rumnien 453 107 92 86 0 0 0 0 0 0Schweden 43 47 0 0 0 0 0 0 0 0Slowakei 183 184 184 100 0 0 0 0 0 0Slowenien 30 33 14 42 0 0 5 16 0 0Spanien 1180 1419 0 0 163 11 601 42 164 12Tsche-chische Republik

    287 284 284 100 0 0 0 0 0 0

    Ungarn 348 391 214 55 0 0 0 0 0 0Vereinigtes Knigreich

    2778 1970 0 0 1067 54 5 0 519 26

    Zypern 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0EU-28 16.447 16.086 4008 25 4015 25 1737 11 1080 7aVorlufige DatenbTeilweise Miterfassung von Transitgas und Speichermengen.

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    Status und Herausforderungen der Energieversorgung der EU-28

    brauchern zu sichern, und sorgte damit erstmals fr einen Wettbewerb auf dem zuvor monopolistisch gestalteten deut-schen Erdgasmarkt.14 Zudem verfgt Gazprom ber Betei-ligungen an zahlreichen Erdgasspeichern wie z. B. Jemgum in Deutschland oder Haidach in sterreich. Neben dem Speicher- und dem Handelsgeschft auf dem europischen Markt beteiligt sich Gazprom auch bei der Exploration und Frderung von Erdgas und Rohl in der sdlichen Nordsee.

    Eine Diversifizierung der Lieferquellen und die Verrin-gerung des hohen Anteils des russischen Erdgases ist ein langfristiges Vorhaben, das nur schrittweise umgesetzt wer-den kann. Auf dem europischen Erdgasmarkt, auf dem der Transport zu 80% pipelinegebunden erfolgt, spielen weiterhin die traditionellen Bezugslnder Russland, Norwe-gen und Algerien eine zentrale Rolle. Eine Ausweitung der Lieferungen aus Norwegen und Algerien ist nur begrenzt mglich. Denn Norwegen kann zwar seine Lieferkapazit-ten ausweiten, dies aber nur in geringem Umfang, und das algerische Frderplateau ist berschritten und sieht sich einer steigenden nordafrikanischen Nachfrage gegenber.15 Die heimische Gasfrderung der EU-28 weist seit Jahren einen Rckgang auf. Die Frderung des zweitwichtigsten Erdgasproduzenten der EU, des Vereinigten Knigreichs, ist innerhalb einer Dekade von 103,6 Tcm auf 41,0 Tcm gesun-ken.16 Ebenfalls reduziert die Niederlande ihre Erdgasfr-derung, so wurde fr das Groninger Gasfeld eine jhrliche Produktionsgrenze von 40 Tcm festgelegt.

    Die LNG-Importe bilden fr die zuknftige europische Erdgasversorgung und fr das Potential der Ausweitung der Gasquellen einen zentralen Aspekt. Die Europische Union sieht den Ausbau der LNG-Infrastruktur und die Schaffung von Gasspeichern fr die Erweiterung des Wettbewerbs auf dem europischen Markt als notwendig an.17 Mit Hilfe der LNG-Technologie knnen die Bezugsrouten diversifiziert werden, und im Gegensatz zur Pipeline-Anbindung kn-nen die Abnehmer die LNG-Lieferanten wechseln. Dadurch wrde der Ausbau der LNG-Importe den Wettbewerb str-ken, da der flexible LNG-Schiffstransport das Erdgasange-bot der globalen Produktionslnder mit der Nachfrage in den europischen Lndern verbindet. Zudem knnten die LNG-Lieferungen kurzfristig saisonale Nachfragespitzen oder den Lieferengpass anderer Exporteure ausgleichen.18 Experten erwarten bis 2015 einen Ausbau der LNG-Termin-als und eine globale Vernetzung der Erdgasanbieter und -abnehmer, was zuknftig die dominante Position Russ-lands einschrnken wird.

    14 Vgl. Grtz (2011), S. 1112.15 Vgl. Westphal (2014), S. 3.16 Vgl. BP (2013), S. 22.17 Vgl. Europische Kommission (2008), S. 6.18 Vgl. Schiffer (2014), S. 176.

    wichtiger Erdgasexporteur in die Europische Union. Dabei stammen die russischen Erdgaslieferungen nur von einem einzigen Unternehmen, denn Gazprom fungiert in Russland als Exportmonopolist. Im Juni 2006 vergab die Russische Fderation die exklusiven Exportrechte an Gazprom, sodass nur dieses Unternehmen Erdgaslieferungen aus Russland ttigen darf.10

    Die Erdgasbeziehungen zwischen Russland und Europa bestehen bereits seit ber 40 Jahren und zeichneten sich bis 2009 durch Verlsslichkeit aus, jedoch erlebte die EU infolge des ukrainisch-russischen Gasstreits im Januar 2009 durch die Unterbrechung der Erdgaslieferungen von fast zwei Wochen die grte Gasversorgungskrise ihrer Geschichte.

    In der Untersuchung der Erdgasversorgung der EU-28 mssen die wechselseitigen Abhngigkeiten bercksichtigt werden. Russland hat zwar auf dem europischen Erdgas-markt eine starke Position inne, aber keine marktbeherr-schende Stellung. Wiederum zeichnet sich Russland durch eine hohe Abhngigkeit von den Energieexporten aus. Die Lieferungen von Erdgas und Rohl bildeten fast 70% der russischen Gesamtexporte und die Lnder der Europischen Union stellen den wichtigsten Exportmarkt dar.11 Im Jahr 2011 versorgte die OAO Gazprom die europischen Lnder (inklusive Ukraine, Weirussland und Trkei) mit einem Erdgasvolumen von 150 Mrd. Kubikmeter (Bcm). Dabei verkaufte Gazprom an die europischen Lnder (inklusive Ukraine, Weirussland und Trkei) 31% ihrer Produktion und erzielte allein auf diesem Markt mehr als 50% ihres Umsatzes.12 Somit wrden OAO Gazprom und die Russi-sche Fderation durch eine Einschrnkung des Exports von Erdgas und Rohl finanziell stark getroffen.

    Jedoch muss bei der Analyse der Erdgasbeziehungen zwischen EU und Russland bercksichtigt werden, dass in der Vergangenheit OAO Gazprom die Strategie der verti-kalen Integration in die Downstream-Ebene verfolgte. Das Unternehmen ist bestrebt, direkten Zugang zum Endkunden im Ausland zu bekommen und auslndische Unternehmens-anteile zu akquirieren. So hlt z. B. Gazprom Germany, eine 100%ige Tochtergesellschaft von Gazprom, 10,52%13 der Anteile der deutschen Verbundnetz Gas AG (VNG), dadurch verfgt Gazprom ber einen direkten Zugang zu den europischen Endnachfragern. Des Weiteren hat Gaz-prom im Dezember 2013 die Erdgashandelsgesellschaft WINGAS komplett bernommen, vorher verfgte sie ber 50% der Anteile. WINGAS verlegte in der Vergangenheit eigene Hochdruckpipelines, um den Zugang zu den Endver-

    10 Ab dem 01.12.2013 ndert sich die Gesetzlage, das Exportmonopol wird fr die LNG-Lieferungen aufgehoben.11 Vgl. Westphal (2014), S. 2.12 Vgl. OAO Gazprom (2013).13 Vgl. Verbundnetz Gas AG (2014).

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    3 Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsstrukturen in den Mitgliedstaaten

    Die ungleiche Verteilung der Energieressourcen in der EU-28 ist eine wesentliche Bestimmungsgre fr die Struktur des Energieverbrauchs nach Energietrgern. Dar-ber hinaus ist die Energiepolitik in den einzelnen Mitglied-staaten ausschlaggebend fr den Energiemix.

    Mit dem Vertrag von Lissabon 2007 erhielt die europ-ische Energiepolitik erstmals ein eigenstndiges Kapitel.24 Doch die energiepolitischen Kompetenzen sind zwischen Europischer Union und den Mitgliedstaaten geteilt. Dem-nach gehren zu den Aufgaben der EU die Sicherstellung des Binnenmarktes fr Energie, die Gewhrleistung von Versorgungssicherheit, die Frderung der Energieeffizienz, der Ausbau der erneuerbaren Energien und die lnderber-greifende Verknpfung der Energienetze. Auf der anderen Seite bleiben die Nutzung der Energieressourcen, die Wahl verschiedener Energiequellen und die Bestimmung der all-gemeinen Struktur der Energieversorgung in der Verantwor-tung der Mitgliedstaaten.

    Die Bedeutung der Ressourcen fr die Struktur des Energieverbrauchs kann durch folgendes Beispiel verdeut-licht werden: In den Niederlanden basierten im Jahr 2012 40% der gesamten Energieversorgung auf dem Einsatz von Erdgas, im Vereinigten Knigreich waren es 33%. Kohle spielt in Polen und in Estland mit 52 und 62% eine domi-nierende Rolle. Daneben halten die festen Brennstoffe auch in Tschechien mit 40%, in Bulgarien mit 38%, in Grie-chenland mit 30%, in Deutschland mit 25% und in Rum-nien mit 21% einen berproportional hohen Anteil am Primrenergieverbrauch.

    Erneuerbare Energien tragen in Schweden mit 37% und in Lettland mit 36% am strksten zur Deckung des Energie-verbrauchs bei. Zudem weisen in sterreich mit 30% und in Finnland mit 29% die erneuerbaren Energien einen ber-proportional hohen Anteil am Bruttoinlandsverbrauch auf. Der Anteil in Deutschland lag im Jahr 2012 mit 10% unter dem EU-Durchschnitt (Tab. 2).

    Beispiele fr die Prgung der Energieverbrauchsstruktu-ren durch die nationale Energiepolitik zeigen sich anhand der unterschiedlichen Bedeutung der Kernenergie, aber auch der erneuerbaren Energien in den einzelnen Mitgliedstaaten. So war in Frankreich im Gefolge der lkrise im Jahr 1973 ein massiver Einstieg in die Kernenergie mit dem Ziel erfolgt, das Land von auslndischen Energielieferungen unabhngi-ger zu machen. Bis heute hat Frankreich mit der Kernener-gie vergleichsweise hohe Anteile an der Energieversorgung, im Jahr 2012 waren es 42%. Des Weiteren leistet die Kern-energie in Schweden mit 33% und der Slowakei mit 24% einen groen Beitrag im Energiemix. In Deutschland wurde

    24 Vertrag ber die Arbeitsweise der Europischen Union, Art. 194.

    Bereits im Oktober 2013 wurde ein Mittelfristvertrag mit einer Laufzeit von 5 Jahren zwischen E.ON und Qatargas ber LNG-Erdgaslieferungen aus Katar zum Rotterdamer Regasifizierungsterminal GATE unterzeichnet. Ab 2014 soll Katar jhrlich bis zu zehn Mrd. Kubikmeter Erdgas lie-fern und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Abhngigkeit von Russland leisten.19

    Kanada ist der viertgrte Netto-Erdgasexporteur der Welt, aber bisher erhielt die EU-28 keine Lieferungen von dort.20 In Zukunft soll kanadisches Erdgas einen Beitrag zur hheren Diversifikation des europischen Marktes leisten. Denn E.ON wird in Zukunft auch LNG-Lieferungen vom kanadischen LNG-Exporteur Pieridae Energy erhalten. Die LNG-Lieferungen von jhrlich 6,5 Bcm sollen ab 2020 erfolgen.21

    Durch die Ausweitung des LNG-Angebotes gehen die Experten davon aus, dass sich bis 2020 die Versorgungssi-cherheit verbessern und eine globale Vernetzung der Erd-gasanbieter und -abnehmer entstehen wird, was zuknftig die dominante Position Russlands einschrnken wird; aller-dings wird im Zuge des vermehrten LNG-Transports mit hheren Preisen gerechnet.22

    Bei einem Lieferstopp von russischen Erdgaslieferungen msste die Europische Union vor allem auf Erdgasspeicher zurckgreifen. Die Gasspeicher der EU-28 sind aktuell im Durchschnitt zu 46% gefllt und knnten daher die Erdgas-versorgung in Europa nur fr ein paar Monate stabil halten.23

    In langfristiger Perspektive haben viele Faktoren Ein-fluss auf den europischen Erdgasmarkt. Zum einen kann dessen Bedeutung in Zukunft erheblich schrumpfen, wenn Deutschland als Vorreiter die Energiewende gelingt. Zum anderen knnte die Stellung des Erdgases im Energiemix durch die innereuropische Frderung von unkonventionel-lem Erdgas erheblich steigen. Zudem sind, abhngig von der Entwicklung und dem mglichen Ausma der Ukraine-Krise, Auswirkungen auf zuknftige europische Gasstruk-tur nicht ausgeschlossen. Bereits vor der Krise zeichnete sich ab, dass zuknftig der Erdgasmarkt flexibler wird und ein Netz von LNG-Lieferanten ausgebaut wird. Dieser Trend wird sich verstrken, je nachdem wie sich die Ukrai-ne-Krise entwickeln wird. In dieser Hinsicht sind noch viele Vernderungen auf dem Erdgasmarkt zu erwarten.

    19 Vgl. E.ON (2013).20 Vgl. IEA (2013), S. 28.21 Vgl. Handelsblatt (2013a).22 Vgl. Westphal (2014), S. 3.23 Vgl. Spiegel (2014).

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    Status und Herausforderungen der Energieversorgung der EU-28

    bercksichtigt. Die ersten drei Mitgliedstaaten haben bereits ihre Zielwerte fr 2020 erreicht. Estland war das erste EU-Land, das bereits im Jahr 2011 sein festgelegtes Ziel von 25% erreichte, und im Jahr 2012 folgten Bulgarien mit dem Zielwert von 16% und Schweden von 49% nach (Abb. 5).

    4 Primrenergiegewinnung und Importabhngigkeit

    Der Anteil der Inlandsfrderung am Primrenergiever-brauch und die korrespondierende Gre Energieimportab-hngigkeit stellen sich fr die 28 einzelnen Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich dar. In den Lndern Irland, Italien, Litauen, Luxemburg, Malta und Zypern war die Einfuhr-quote von ber 80% im Jahr 2012 berproportional hoch. Auch Deutschland ist mit 61% in hohem Mae von Ener-gieimporten abhngig und liegt ber dem EU-Durchschnitt von 53,3%. Dnemark war das einzige EU-Mitgliedsland, das im Jahr 2012 ein Nettoenergieexporteur war. Das Ver-einigte Knigreich entwickelte sich innerhalb von elf Jah-ren von einem Nettoenergieexporteuer mit einer negativen Abhngigkeit von 9,4% im Jahr 2001 zu einem Energieim-porteuer mit einer Importabhngigkeit von 42,2% im Jahr 2012 (Abb. 3).28

    Die Energiegewinnung nach Energietrgern ist inner-halb der EU-28 bedingt durch die Lagerstttensituation geografisch sehr unterschiedlich verteilt. Das in der EU-28 gefrderte l stammt zu 60% aus dem Vereinigten Knig-reich; zweitwichtigstes Frderland ist Dnemark mit einem Anteil von 13%. In deutlich geringerem Umfang tragen

    28 Vgl. Eurostat (2013), S. 30.

    als Konsequenz aus dem Reaktorunglck von Fukushima im Mrz 2011 im Rahmen des 13. nderungsgesetzes des Atomgesetzes beschlossen, dass bis Ende 2022 ein stufen-weiser Atomausstieg erfolgen soll, sodass Deutschland ab dem Jahr 2023 komplett aus der Nutzung der Kernenergie ausgestiegen sein wird.25 In 14 weiteren EU-Staaten wird die Kernenergie auch heute nicht genutzt. Demgegenber wird derzeit in Finnland das Kernkraftwerk Olkiluoto 326 gebaut und im Vereinigten Knigreich bestehen konkrete Planungen, neue Kernkraftwerke zu errichten.27

    Auch bei den erneuerbaren Energien haben politische Weichenstellungen bewirkt, dass deren Beitrag ber die tra-ditionell genutzte Wasserkraft hinaus zunehmend Bedeutung fr die Energieversorgung der EU-28 erlangt. Deutschland, Frankreich und Schweden nutzen in absoluten Gren gemessen am strksten erneuerbare Energien. Dabei wird der Ausbau von regenerativen Energien von den jeweiligen Regierungen durch Subventionen, garantierte Einspeiseta-rife oder vorgeschriebene Quoten untersttzt. Wie sich diese Gegebenheiten auf die Anteile der unterschiedlichen Ener-gietrger am Bruttoinlandsverbrauch auswirken, ist Tab. 2 zu entnehmen.

    Im Rahmen der 20-20-20-Ziele strebt die EU an, den Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 auf mindestens 20% zu erhhen. Dabei wurde fr jedes Land ein nationales Ziel festgelegt, das die unterschiedliche Ausgangssituation, das Potential des Aus-baus der erneuerbaren Energien und die Wirtschaftsleistung

    25 Vgl. Bundestag (2011).26 Vgl. Areva (2013).27 Vgl. Handelsblatt (2013b).

    Abb. 5 Anteil erneuerbarer Ener-gien am Bruttoinlandsverbrauch im Jahr 2012 und die angestreb-ten Zielwerte bis 2020. (Quelle: Eurostat 2014g)

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    Belgien, Bulgarien, Finnland, Niederlande, Rumnien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn mit nur einem geringen Anteil von unter 5% (Tab. 4). Die Kernenergie wird in Deutschland aufgrund des stufenwei-sen Atomausstiegs bis Ende 2022 abnehmen und ab 2023 keine Rolle in der deutschen Primrerzeugung mehr spielen.

    Erneuerbare Energien sind nach der Kernenergie die wichtigsten Energietrger in der Primrerzeugung inner-halb der EU-28. Das grte Potential stellt Deutschland mit einem Anteil von 19% bereit, gefolgt von Frankreich mit 12%, Schweden und Italien mit jeweils 10% und Spanien mit 8% an der gemeinschaftsweiten Primrenergieerzeu-gung (Abb. 8).

    5 Stromerzeugung in der EU-28

    Insgesamt erreichte die Bruttostromerzeugung in den 28 Mitgliedstaaten der EU im Jahr 2012 rund 3.305 TWh. Die Kernenergie leistete den grten Anteil mit 26,8%; der zweitwichtigste Energietrger in der Stromerzeugung waren die erneuerbaren Energien mit 20,7%, davon entfielen rund

    auch Italien mit 7%, Rumnien und Deutschland mit jeweils 5% zur innergemeinschaftlichen lfrderung bei. Grter Erdgasproduzent der EU-28 sind die Niederlande mit einem Anteil von 43%, gefolgt vom Vereinigten Knigreich mit 26%. An den nchsten Positionen folgen Deutschland und Rumnien mit jeweils 7% und Italien mit 5% (Abb. 6).

    Schwerpunkte der Steinkohlefrderung sind Polen mit einem Anteil von 60% der gesamten Frderung der EU-28, das Vereinigte Knigreich mit 13%, Deutschland und die Tschechische Republik mit jeweils 9% und Spanien mit 5%. Bei der Braunkohle fhrt Deutschland mit einem Anteil von 43% die EU-Produzentenrangliste an. Weitere bedeutende Braunkohlengewinnungslnder sind Polen mit 15%, Griechenland mit 14%, die Tschechische Republik mit 10% und Bulgarien mit 7% (Abb. 7).

    Auf Frankreich entfllt fast die Hlfte der gemeinschafts-weiten Primrenergieerzeugung in der EU-28 aus Kernener-gie. Deutschland steht dabei an zweiter Stelle mit einem Anteil von noch 11% an der absoluten nuklearen Energie-erzeugung. Weitere Lnder, in denen die Kernenergie zur Energieversorgung genutzt wird, sind das Vereinigte Knig-reich mit 8%, Schweden und Spanien mit jeweils 7% sowie

    Abb. 7 Die fnf grten Stein- und Braunkohleproduzenten der EU-28 im Jahr 2012. (Quelle: Euracoal 2013)

    Abb. 6 Die fnf grten Erdgas- und Erdlproduzenten der EU-28 im Jahr 2012. (Quelle: Eurostat 2014h)

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    Status und Herausforderungen der Energieversorgung der EU-28

    Tab. 4 Primrerzeugung an Energie in der Europischen Union 2012. (Quelle: Eurostat 2014h)Feste Brennstoffe

    Rohl Erdgas Kernenergie Erneuerbare Abflle (nicht wiederverwendbar)

    Gesamt

    In Mio. tREBelgien 0,0 0,0 0,0 10,4 2,8 2,5 15,7Bulgarien 5,6 0,0 0,3 4,1 1,6 0,0 11,7Dnemark 0,0 10,2 5,2 0,0 3,1 0,4 18,9Deutschland 47,6 3,8 9,6 25,7 32,9 4,0 123,5Estland 4,0 0,0 0,0 0,0 1,1 0,0 5,1Finnland 1,0 0,1 0,0 5,9 9,9 0,2 17,1Frankreich 0,0 1,0 0,5 109,7 20,8 1,3 133,3Griechenland 8,0 0,1 0,0 0,0 2,3 0,0 10,4Irland 0,3 0,0 0,2 0,0 0,7 0,0 1,3Italien 0,1 5,7 7,0 0,0 17,9 1,1 31,8Kroatien 0,0 0,6 1,6 0,0 1,2 0,0 3,5Lettland 0,0 0,0 0,0 0,0 2,3 0,0 2,3Litauen 0,0 0,1 0,0 0,0 1,2 0,0 1,3Luxemburg 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,0 0,1Malta 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0Niederlande 0,0 2,0 57,5 1,0 3,8 0,7 64,9sterreich 0,0 0,9 1,6 0,0 9,6 0,7 12,8Polen 57,5 0,7 3,8 0,0 8,5 0,6 71,1Portugal 0,0 0,0 0,0 0,0 4,4 0,2 4,6Rumnien 6,3 4,1 8,7 3,0 5,2 0,0 27,4Schweden 0,1 0,0 0,0 16,5 18,5 0,5 35,7Slowakei 0,6 0,0 0,1 4,0 1,4 0,0 6,2Slowenien 1,1 0,0 0,0 1,4 1,0 0,0 3,5Spanien 2,5 0,1 0,1 15,9 14,5 0,2 33,2Tschechische Republik

    20,1 0,3 0,2 7,8 3,2 0,2 32,0

    Ungarn 1,6 1,0 1,8 4,1 2,0 0,1 10,5Vereinigtes Knigreich

    9,5 45,8 35,0 18,2 7,1 0,8 116,4

    Zypern 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,0 0,1EU-28 166,1 76,6 133,1 227,7 177,3 13,5 794,3

    Abb. 8 Die fnf grten Pro-duzenten von Kernenergie und erneuerbarer Energien der EU-28 im Jahr 2012. (Quelle: Eurostat 2014h)

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    6 Potentiale zur Reduktion der Treibhausgasemissionen

    Im Rahmen des Kyoto-Protokolls von 1997 hatten sich die Staaten der EU-15 verpflichtet, die Emissionen von sechs Treibhausgasen (wobei CO2 den bei weitem grten Anteil erreicht) gegenber dem Basisjahr29 um 8% zu senken. Auch elf der neuen Mitgliedstaaten sind entsprechende Bindungen eingegangen mit Ausnahme von Malta und Zypern. Die sechs Treibhausgase beinhalten Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), Fluorkohlenwasser-stoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6). Innerhalb der EU-15 war ein Burden Sharing vereinbart worden, um den unterschiedlichen Ausgangsbedingungen gerecht zu werden.

    Die Treibhausgasemissionen der EU-28 beliefen sich im Basisjahr auf 5.779,4 Mio. t CO2-quivalente. Als verbind-liches Ziel fr die sogenannte Kyoto-Periode 20082012 wurde ein Wert von 5315,7 Mio. t CO2-quivalente ange-strebt, dies entspricht einer Senkung von 8,0% gegenber der Basisperiode. Im Rahmen eines Burden Sharings gingen die einzelnen EU-Lnder unterschiedliche Verpflichtungen zur Begrenzung der Treibhausgas-Emissionen bis 2008/12 ein. Den vier Lndern Griechenland, Irland, Portugal und Spanien wurde ein Anstieg der Emissionen zugebilligt. Demgegenber hatten sich Deutschland und Dnemark im Rahmen dieses Burden Sharings verpflichtet, die Emissio-nen im Zeitraum 1990/95 bis 2008/12 um 21% zu mindern.

    Insgesamt sind die Treibhausgasemissionen gegenber dem Basisjahr im Jahr 2012 um 21,9% gesunken, sodass die EU-28 im Durchschnitt die verbindlichen Ziele mehr als

    29 Basisjahr fr CO2, CH4 und N2O ist 1990. Fr HFC, PFC und SF6 kann als Basisjahr 1995 gewhlt werden. Transformationslnder kn-nen auch frhere Jahre zugrunde legen. Dies ist wie folgt geschehen: bei Bulgarien und Polen: 1988 Rumnien: 1989 und Ungarn 1985 bis 1987.

    53% auf den Energietrger Wasser. Erdgas war mit 17,6% an der Stromerzeugung beteiligt, Steinkohle mit 16,5% und Braunkohle mit 10,5%, Minerallprodukte mit nur 2,2% (Abb. 9).

    Noch strker als die Struktur des Primrenergiever-brauchs ist der Energiemix der Stromerzeugung in den einzelnen Mitgliedstaaten der EU-28 durch die jeweils bestehenden Versorgungsbedingungen geprgt. Beim Pri-mrenergieverbrauch werden die differierenden Strukturen durch die in allen Mitgliedstaaten anzutreffende Situation dadurch berlagert, dass im Verkehrssektor hauptschlich der Energietrger l genutzt wird. Erst nach und nach rs-ten Autos auf Gastanks um, und Elektroautos finden ver-breitet Anwendung; noch ist deren Anteil aber gering.

    Die in den einzelnen Mitgliedstaaten unterschiedlichen geologischen Gegebenheiten haben erheblichen Einfluss auf die jeweilige Hhe der Kosten der Stromversorgung. So werden z. B. in Polen die dortigen Kohlevorkommen zur Stromerzeugung genutzt. Der Anteil der Kohle belief sich im Jahr 2012 auf 83%; dabei basierte die Stromerzeugung zu 49% auf Steinkohle und zu 33% auf Braunkohle. Durch den CO2-Zertifikathandel wird die Kohleverstromung ver-teuert; werden aber andere Energietrger eingesetzt, so mssen sie importiert werden. Das fhrt neben Belastungen durch den Transport auch zu einer strkeren Abhngigkeit von den Lieferlndern. In vielen Lndern wird der Ausbau der erneuerbaren Energien, die zu praktisch 100% als heimi-sche Ressourcen einzustufen sind, angestrebt. In sterreich sind die erneuerbaren Energien zu 70% an der Stromerzeu-gung beteiligt; dies liegt vor allem an dem hohen verfg-baren Potential kostengnstiger Wasserkraft, die 94% der erneuerbaren Energien ausmacht. In Deutschland trugen die erneuerbaren Energien 2012 zu 17% unterdurchschnittlich zur Stromerzeugung bei (Tab. 5).

    Abb. 9 Stromerzeugungsstruktu-ren ausgewhlter Staaten Europas 2012. * Angaben zu Braunkohle = Torf. (Quelle: Eurostat, Stand: 02/2014)

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    Status und Herausforderungen der Energieversorgung der EU-28

    Jedoch wurden insgesamt auf EU-Ebene in der Kyoto-Pe-riode 20082012 rund 630 Mio. t CO2-quivalente mehr reduziert, als in der Verpflichtung angestrebt. Diese Reduk-tion ist auch auf die Wirtschaftskrise 2008/09 und auf deren sptere Auswirkungen auf die schwchere EU-Konjunktur zurckzufhren.30

    Am 22. Januar 2014 hat die EU-Kommission in einem Klima- und Energiepaket Ziele zur Reduktion der Emis-sionen an Treibhausgasen und zur Erhhung des Anteils erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch fr das Jahr 2030 vorgeschlagen. Danach sollen zum einen das Ziel der Senkung der Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um 40% gegenber dem Basisjahr 1990, zum anderen das Ziel der Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien

    30 Vgl. Ziesing (2013), S. 102.

    erfllen konnte. Dabei basieren mehr als zwei Drittel des Rckgangs auf den gesunkenen Emissionen in Deutschland um 324 Mio. t CO2-quivalente, im Vereinigten Knigreich um 205 Mio. t CO2-quivalente, in Polen um 175 Mio. t und in Rumnien um 156 Mio. t. Ein Anstieg der Treibhaus-gasemissionen im Jahr 2012 in der EU-15 war in Spanien mit 23%, Portugal mit 14%, Griechenland mit 6%, Irland mit 2% und sterreich mit 1% im Vergleich zum Basisjahr zu verzeichnen. In den neuen Mitgliedstaaten fand mit Aus-nahme von Malta, Slowenien und Zypern eine erhebliche Reduktion der Emissionen statt (Tab. 6).

    Bei Betrachtung der Zielwerte mit den realisierten Emis-sionen bzw. mit den Schtzungen fr das Jahr 2012 stehen die Staaten unterschiedlich da. Die Zielverfehlung lag in sterreich bei 22%, in Spanien bei 11%, in Dnemark bei 9% und in Italien bei 2% sowie in Slowenien mit fast 7%.

    Tab. 5 Stromerzeugung in der EU-28 im Jahr 2012. (Quelle: DEBRIV 2014)Braun-kohle

    Steinkohle Kohle insg.

    Rohl Erdgas Kernenergie Erneuerbare darunter Wasser

    Sonstiges Gesamt

    In TWhBelgien 0,0 3,4 3,4 0,1 23,5 40,3 9,6 1,7 6,0 82,9Bulgarien 20,1 2,8 22,9 0,2 2,4 15,8 6,0 4,0 0,1 47,3Dnemark 0,0 10,6 10,6 0,4 4,2 0,0 11,4 0,0 4,2 30,7Deutsch-land

    160,7 116,4 277,1 7,2 77,6 99,5 110,2 27,9 58,2 629,8

    Estland 0,1 0,0 0,1 0,1 0,1 0,0 0,5 0,0 11,2 12,0Finnland 3,7 7,1 10,8 0,3 6,7 23,0 17,7 16,9 11,9 70,4Frankreich 0,0 18,9 18,9 4,3 21,8 425,4 89,2 63,6 4,0 563,7Griechen-land

    31,1 0,0 31,1 6,0 13,4 0,0 10,1 4,6 0,4 61,0

    Irland 2,6 5,5 8,1 0,2 13,7 0,0 5,1 1,0 0,4 27,6Italien 0,0 49,1 49,1 18,7 129,1 0,0 87,0 43,9 15,3 299,3Kroatien 0,0 2,2 2,2 0,6 2,5 0,0 5,1 4,8 0,1 10,6Lettland 0,0 0,0 0,0 0,0 2,1 0,0 3,8 3,7 0,3 6,2Litauen 0,0 0,0 0,0 0,2 2,9 0,0 1,5 0,9 0,4 5,0Luxemburg 0,0 0,0 0,0 0,0 2,4 0,0 1,3 1,2 0,1 3,8Malta 0,0 0,0 0,0 2,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,3Nieder-lande

    0,0 24,2 24,2 1,1 55,3 3,9 7,8 0,1 10,1 102,5

    sterreich 0,0 4,4 4,4 0,7 9,7 0,0 50,7 47,7 7,0 72,6Polen 54,1 80,6 134,7 2,0 6,3 0,0 7,2 2,5 12,0 162,1Portugal 0,0 13,1 13,1 2,2 10,7 0,0 17,8 6,7 2,8 46,6Rumnien 22,0 0,9 22,9 0,8 8,7 11,5 15,0 12,3 0,2 59,0Schweden 0,4 0,5 0,9 0,6 0,9 64,0 87,9 79,1 12,2 166,6Slowakei 2,1 1,3 3,4 0,5 2,9 15,5 5,2 4,4 1,2 28,7Slowenien 4,7 0,4 5,1 0,0 0,5 5,5 4,4 4,1 0,1 15,7Spanien 0,0 55,1 55,1 15,3 73,3 61,5 86,3 24,2 6,0 297,6Tsche-chische Republik

    39,6 4,9 44,4 0,1 1,2 30,3 5,5 2,9 6,0 87,6

    Ungarn 6,3 0,1 6,3 0,2 9,4 15,8 1,1 0,2 1,8 34,6Vereinigtes Knigreich

    0,0 143,2 143,2 3,1 100,1 70,4 32,5 8,3 14,6 363,8

    Zypern 0,0 0,0 0,0 4,5 0,0 0,0 0,2 0,0 0,0 4,7EU-28 347,4 544,7 892,1 71,8 581,3 882,4 680,4 366,4 186,7 3.294,6

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    die Entwicklung von Manahmen zur Verhinderung von Carbon-Leakage, die Ausarbeitung fairer Kriterien zur knftigen Lastenverteilung sowie die berprfung der Energieeffizienz-Richtlinie. Sptestens im Oktober 2014 soll eine Verstndigung auf konkrete Ziele erfolgen. Die EU mchte bis zum I. Quartal 2015 ihren Beitrag zu dem fr Ende 2015 bei der Klimakonferenz in Paris geplanten glo-balen Klimaschutzabkommen festlegen.31

    31 Vgl. Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V. (2014), S. 34.

    am Bruttoenergieverbrauch auf 27% bis 2030 erreicht wer-den (Abb. 10).

    Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich am 21. Mrz 2014 auf dem EU-Gipfel vorerst auf einen Zeit-plan sowie auf ein Grundgerst des zuknftigen Klima- und Energierahmens verstndigt. Demnach wird angestrebt, die Kohrenz zwischen Treibhausgasreduktion, Energieeffi-zienz und der Nutzung erneuerbarer Energien zu verbessern und neue Klima- und Energieziele kosteneffizient zu errei-chen. Ein reformiertes Emissionshandelssystem soll dabei eine zentrale Rolle spielen.

    Vor einer Festlegung auf die Anzahl und konkrete Aus-gestaltung neuer Ziele fordert der Rat die Erstellung einer Analyse der Auswirkungen der vorgeschlagenen Reduk-tions- und Erneuerbaren-Ziele auf die Mitgliedstaaten,

    Tab. 6 Treibhausgasemissionen Kyoto-Ziel und Stand 2012. (Quelle: Ziesing (2013), S. 98, 102)THG-Emissionen Ba-sisjahr 1990 (1995)a

    THG-Emissionen 2012b

    Ziel THG-Emissionen 2008/12

    Vernderung Basis-jahr bis 2012

    Verpflichtung bis 2008/12

    Mio. t CO2-quivalente %Belgien 143,1 116 132,4 18,9 7,5Bulgarien 121,9 61,2 112,2 49,8 8Dnemark 70,1 52,7 55,4 24,8 21Deutschland 1250,3 926,6 987,7 25,9 21Estland 40,5 20,9 37,3 48,5 8Finnland 70,4 61,6 70,4 12,6 0Frankreich 559,5 492,7 559,5 11,9 0Griechenland 104,6 110,3 130,7 5,5 25Irland 55,2 56,2 62,4 1,8 13Italien 519 463,7 485,3 10,6 6,5Kroatien 31,6 28,2 30,1 10,9 5Lettland 26,3 11,5 24,2 56,5 8Litauen 48,8 20,8 44,9 57,3 8Luxemburg 12,9 11,7 9,3 9,6 28Malta 2 3 Keine Ziele 48,6 Keine ZieleNiederlande 211,8 188,8 199,1 10,9 6sterreich 78,2 79 68 1,1 13Polen 562,1 387,1 528,4 31,1 6Portugal 61 69,6 77,4 14,2 27Rumnien 273,2 117,7 251,4 56,9 8Schweden 72,8 57,4 75,7 21,1 4Slowakei 71,8 45,3 66 36,9 8Slowenien 20,2 19,4 18,6 4,1 8Spanien 282,8 348,7 325,2 23,3 15Tschechische Republik

    196 127,6 180,4 34,9 8

    Ungarn 116,4 62,9 109,4 53,4 6Vereinigtes Knigreich

    770,8 566,2 674,4 26,5 12,5

    Zypern 6,1 9 Keine Ziele 48,5 Keine ZieleEU-28 5779,4 4515,8 5315,8 21,9 7,9aBasisjahr fr CO2, CH4, N2O ist 1990. Fr HFC, PFC, SF6 kann als Basisjahr gewhlt werden. Transformationslnder knnen auch frhere Jahre oder Zeitrume zu Grunde legenbVorlufige Schtzung auf der Basis fr 2012 geschtzten CO2-Emissionen und Annahmen ber die Nicht-CO2-Emmissionen (Fortschreibung der Entwicklung 2007 bis 2011)

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    Status und Herausforderungen der Energieversorgung der EU-28

    noch strker gemindert werden. Der Anreiz fr Anbieter, bei der Stromerzeugung auf weniger CO2-intensive Produk-tionsverfahren umzustellen, erhht sich mit steigenden CO2-Preisen.32 Wichtig ist, dass alle Mitgliedstaaten der EU-28 ihren Beitrag leisten und zwar in allen Sektoren nicht nur im Bereich der Stromerzeugung. Allerdings bedeuten hohe CO2-Preise einen erheblichen Wettbewerbsnachteil fr EU-Standorte, solange das System des Emissionshandels nicht international implementiert ist.

    Die EU-28 muss zuknftig der Energieversorgungssi-cherheit einen hheren Stellenwert einrumen. Denn ihre durchschnittliche Energieimportquote lag 2012 bei 53,3% und weist seit Jahren einen steigenden Verlauf auf. Die grte Importabhngigkeit der EU liegt beim Minerall mit einer Importquote von mehr als 86%; bei Erdgas liegt eine Importabhngigkeit von fast 66% vor. Durch die aktuelle Ukraine-Krise rckt die Importabhngigkeit der EU-28 und vor allem die Energieabhngigkeit von der Russischen Fderation in den Vordergrund.

    So formulierte die Europische Kommission im Januar 2014 einen dreiteiligen Ansatz zur Verbesserung der Versor-gungssicherheit in der EU-28. Die erste Strategie beinhaltet die Erschlieung einheimischer, nachhaltiger Energiequel-len und die Frderung von erneuerbaren Energien sowie der heimischen konventionellen und nicht-konventionel-len fossilen Energietrger. Zweitens wird ein gemeinsames Vorgehen der Mitgliedslnder als notwendig angesehen, um die Diversifikation der Lieferlnder und -routen fr impor-tierte Energietrger zu erreichen. Der dritte Ansatz strebt die Verringerung der Energieintensitt der Wirtschaft und die Einsparung durch Verbesserung der Energieeffizienz an.33 Die EU-28 steht vor zahlreichen energie- und umweltpoli-tischen Herausforderungen, die nur durch ein gemeinsames

    32 Vgl. Rentz (2007), S. 141.33 Vgl. Europische Kommission (2014), S. 1314.

    7 Fazit

    Im Mittelpunkt der klima- und energiepolitischen Vorgaben der Europischen Union steht bisher die Klimapolitik mit den angestrebten Zielen, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 20% zu reduzieren ebenso wie das Ziel, den Beitrag der erneuerbaren Energien zum Endenergieverbrauch auf mindestens 20% zu erhhen. Die Treibhausgasemissionen in der EU-28 sind vom Basis-jahr 1990/95 bis 2012 um 1,26 Mrd. t CO2-quivalente bzw. um 21,9% auf das Niveau von knapp 4,5 Mrd. t CO2-quivalente gesunken; somit hat die EU ihre Verpflichtung im Rahmen des Kyoto-Protokolls mit groem Abstand erfllt.

    Im Jahr 2012 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch in der EU-28 bei 14,1%, und bereits drei Mitgliedstaaten hatten ihre festgelegten Zielwerte erreicht. Estland war das erste EU-Land, das im Jahr 2011 sein Ziel von 25% erfllte; zudem erreichten im Jahr 2012 Bulgarien und Schweden ihre Zielwerte von 16 und 49%. Alle Mitgliedstaaten haben seit dem Jahr 2004 ihren Anteil an erneuerbaren Energien am Bruttoendener-gieverbrauch erheblich erweitert und viele Mitgliedslnder nhern sich ihren festgelegten Vorgaben. Bei den erneuer-baren Energien ist zu bercksichtigen, dass der Anteil z. B. in der Stromerzeugung zu 54% auf die Nutzung des Was-serkraftpotentials zurckzufhren ist. Zustzliche Beitrge mssen in Zukunft von anderen erneuerbaren Quellen, vor allen von Windkraft und Photovoltaik erbracht werden.

    Vor diesem Hintergrund sind alle Optionen zu nutzen, zum einen die Verbesserung der Energieeffizienz beim Einsatz fossiler Energien und zum anderen der Ausbau von erneuerbaren Energien. Ferner mssen groe Anstren-gungen in der Erforschung und Entwicklung von CO2- Vermeidungsoptionen sowie zur CO2-Abscheidung und -speicherung unternommen werden, damit die Emissionen

    Abb. 10 Rahmen fr die Ener-gie- und Klimapolitik der EU im Zeitraum 20202030. (Quelle: Europische Kommission 2014)

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    Status und Herausforderungen der Energieversorgung der EU-28ZusammenfassungAbstract1 Grunddaten der EU-282 Aktuelle Situation der Erdgasversorgung in der Europischen Union3 Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsstrukturen in den Mitgliedstaaten4 Primrenergiegewinnung und Importabhngigkeit5 Stromerzeugung in der EU-286 Potentiale zur Reduktion der Treibhausgasemissionen7 FazitLiteratur