steiermarkmagazin klipp märz 2016

44
Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. GZ 02Z033225 M, März 2016 das Beste für helle Köpfe, aber oft angefeindet 2 Euro Graz: Wer stoppt schwarze Drogendealer? www.klippmagazin.at Kann Verdienen Sünde sein … Uni Graz als Selbstbedienungsladen für Lehrgangsnebenjob: 150.000 Euro zumindest Stefan Karner, Österreichs meistdekorierter Historiker

Upload: klipp-zeitschriften

Post on 26-Jul-2016

261 views

Category:

Documents


7 download

DESCRIPTION

Ausgabe 2/2016

TRANSCRIPT

Page 1: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

Ver

lags

post

amt

80

20 G

raz,

P.b

.b. G

Z 0

2Z0

3322

5 M

,

Mär

z 2

016

das B

este für helle Köpfe,

aber oft

angefeindet

2 E

uro

Graz:

Wer stoppt

schwarze Drogendealer?

www.klippmagazin.atwww.klippmagazin.at

Kann Verdienen

Sünde sein …Uni Graz als Selbstbedienungsladen für Lehrgangsnebenjob:150.000 Eurozumindest

Stefan Karner, Österreichs meistdekorierter Historiker

01_Titel korr.indd 1 07.03.16 17:56

Page 2: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

Seite 9Uni Graz als Selbst-

bedienungsladen für Lehrgangs-

nebenjob: Historiker Stefan

Karner genehmigt sich 150.000 Euro

Seite 37 Einmal Sahara und zurück Wüstentrekking in Marokko

Seite 34Kindermund tut Wahrheit kundZum Schmunzeln

Seite 28Plácido Domingo und Susan-ne Riess: Krebs besiegt

Seite 32Kürbis-Ernte in WienÖsterreichischer Kunstpreis 2015

Seite 12Grenzen mit Waffengewalt sichern?

Steirischer FPÖ-Chef Mario Kunasek

Seite 17Zwei Macher: Jochen Pildner-

Steinburg und Wolfgang Leitner

Seite 26Österreich würdigt „Stille

Helden“ vom Salzkammergut

Seite 31Genf: Alternativ und irre

Bugatti Chiron mit 1.500 PS

Seite 33„Fine Crime“-Krimifestival:Ilona Mayer-Zach im Gespräch

04 „Komm, ich zeig dir meine Welt“ Charity-Kampagne des Odilien-Instituts

06 Reiche Ernte eingefahren Oberlandler – 120.000 Euro gesammelt

09 Kann Verdienen Sünde sein ... Uni Graz: Historiker genehmigte sich

150.000 Euro für Nebenjob

ab Seite 14: Schwarze dealen ungeniert

GAK-Fall: weiter in der Warteschleife Fall Kampusch: „Zwei, die keine Ruhe geben“

12 Grenzen mit Waffengewalt sichern?

FPÖ-Chef Mario Kunasek

18 Wo geht Benzinpreis hin? A1-Chef Gerhard Annawitt

24

26 Stille Helden Gedenken im Salzkammergut mit

internationalen Gästen

29 Vom Schäfchenzählen ... und anderen Einschlafstrategien

30 Der geht ab wie die Post Der Opel Corsa OPC mit 207 PS

32 Kürbis-Ernte in Wien Österreichischer Kunstpreis 2015

33 „Fine Crime“-Krimifestival Ilona Mayer-Zach im Gespräch

34 Kindermund ,

20 Lilly 36 Freizeittipps 42 Mediathek

STANDARDS

AUTO & MOTOR

KULTUR

GESUNDHEIT

WIRTSCHAFT

WERTSCHÖPFER

COVERSTORY

CHRONIK

POLITIK

KULTUR

POLITIK

Seite 8Ein Faible für New YorkDesignerin Eva Poleschinski

Inhalt

März 2016

Foto

s: E

va M

aria

Gug

genb

erge

r, R

afae

la P

röll,

KI K

ürbi

s, H

eim

o Ru

schi

tz (5

)

SPOTS

Ver

lags

post

amt

80

20 G

raz,

P.b

.b. G

Z 0

2Z0

3322

5 M

,

Mär

z 2

016

das B

este für helle Köpfe,

aber oft

angefeindet

2 E

uro

Graz:

Wer stoppt

schwarze Drogendealer?

www.klippmagazin.atwww.klippmagazin.at

Kann Verdienen

Sünde sein …Uni Graz als Selbstbedienungsladen für Lehrgangsnebenjob:150.000 Eurozumindest

Stefan Karner, Österreichs meistdekorierter Historiker

Quel

le: „

Oma

war

bei

m O

ptim

iste

n“, B

aum

haus

02_Inhalt.indd 2 07.03.16 17:57

Page 3: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

3

März 2016

Nächster Erscheinungs termin: April 2016

Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz,

Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw. 122 offi [email protected]

Offi cemanagement: Isabella Hasewend Redaktion und Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Ali Rosker, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Karin Klug,

Sandra Tosch, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson. Produktionsleitung: Isabella

Hasewend Produktion: Christian Wallner, Michael Wurz Lektorat: Mag. Dr. Günter Murgg Druck: Dorrong, Graz Abonnen-tenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijah-

resabo: 35 Euro Vertrieb: Hurtig & Flink Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt:

8020 Graz

IMPRESSUM

www.klippmagazin.at

Online lesen schärft den Blick!

Die Kanzlei

Friedhofgasse 208020 Graz

Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25

[email protected]

Erster Anwalt, der mit Gewalt-schutzpreis ausgezeichnet wird

Das Gewaltschutzzentrum Steiermark ehrt alljährlich Personen mit einem Anerken-nungspreis, die sich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit in besonderem Maß für den

Schutz von Leib und Leben innerhalb der Familie engagieren und sich für Opferrechte einset-zen. Der Preis soll ein Symbol der guten Erfahrungen in der Kooperation mit anderen Einrich-tungen und Behörden im Gewaltschutzbereich darstellen, heißt es in der Begründung. Die Verleihung des Preises bietet zudem die Gelegenheit, die Wahrnehmung der Öffentlichkeit für die Bedeutung des Schutzes vor familiärer Gewalt weiterhin zu schärfen und den gesellschafts-politischen Denkprozess in diesem Bereich zu fördern.

Dr. Gunther Ledolter von der Kanzlei Rath & Partner ist ein engagierter Rechtsanwalt, der seit vielen Jahren als Opferanwalt (im Rahmen der Prozessbegleitung) für das Gewalt-

schutzzentrum tätig ist und sich durch seinen wertschätzenden und empathischen Umgang mit traumatisierten Menschen, auch in kritischen Situationen, auszeichnet. Es ist ihm ein großes Anliegen, Opfer von Gewalt, die oft auch noch minderjährig sind, so schonend wie möglich durch ein Verfahren zu bringen, damit neuerliche Traumatisierungen verhindert werden kön-nen. Weiters ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit, die auch durch strukturierte Abläufe in seiner Kanzlei und schnelle Erledigungen im Rahmen der Prozessbegleitung gekennzeichnet ist, für uns als Opferschutzeinrichtung von besonderer Wichtigkeit.

Quelle: Laudatio Gewaltschutzzentrum Steiermark

Dr. Gunther Ledolter bedankt sich bei der Preisverleihung im Dom im Berg bei Vizebürgermeisterin Martina Schröck und Marina Sorgo vom Gewaltschutzzentrum Steiermark.

So bleibt ER in Erinnerung

Zurückgeklippt

Nikolaus Harnoncourt (1929 - 2016)

Foto

s: s

tyri

arte

/Wer

ner K

met

itsc

h

03_Rath .indd 3 08.03.16 10:49

Page 4: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

SPOTS

März 2016

4

Gummistiefel weitwerfen, Trak-tor fahren, Erdäpfelbowling und Kuh melken – bei der Zentralmatura wür-den solche handfeste Aufgaben vie-len Maturanten das G’nack brechen. Nicht so Ulli Retter vom Pöllauberg. Als Prüfungstag hatte sie sich ihren 50. Geburtstag ausgesucht. „Die Nacht davor war schlimm“, so Ulli Retter, weil damit der 4er vorne „Ge-schichte“ ist. „Aber das Fest war dann so verjüngernd. Jetzt geht‘s schon wieder.“ Nach der Einkleidung mit Schürze, Kopftuch und Gummistie-

BauernmaturaUlli Retter: „Nacht davor war schlimm“

Foto

s: R

ette

r Hot

el R

esta

uran

t, P

ölla

uber

g /

Foto

graf

: Hel

mut

Sch

wei

ghof

er

Richtigen Partner gefundenNein, nicht fürs private Leben,

sondern für den Frachtbereich am Flughafen. „Wir haben mit Swiss-port nicht nur den idealen Partner gefunden, sondern sind auch über-zeugt, dass die Gründung der Toch-tergesellschaft für uns und die stei-rische Wirtschaft die nachhaltigste und zukunftsorientierteste Lösung

ist“, so Wolfgang Malik und Gerhard Widmann (beide Flughafen Graz). Philipp Joeinig, Executive Vice Pre-sident Europe Central, East, West, gab das Lob zurück: „Dank unserer Kooperation werden unsere Kunden am Flughafen Graz von verbesser-ten Qualitätsstandards gepaart mit lokalem Know-how profitieren.“

„Komm, ich zeig’ dir meine Welt“Die Charity-Kampagne des Odilien-Instituts 2016

Wirksam in Szene gesetzt und unterstützt wird das Odilien-Insti-tut seit einigen Jahren von Gerhard Kröll (Agentur Madison) und seinem Kreativ-Team. Für die heurige Chari-ty-Kampagne fotografierte honorar-fei Florian Lierzer, unterstützt vom Fotostudio Heldentheater. 50.000 Euro will man vor allem für techni-sche Seh- und Orientierungsmittel „einsammeln“, weil diese ganz wich-tig für die Mobilität sind. Dafür gibt es einen Ostermarkt, Charity-Dinners, ein Frühlingsfest der Lions, ein Golf-turnier und, und. „Es stehen gravie-rende Projekte an, die ohne zusätzli-che Spendengelder nicht zu bewälti-gen sind“, so Odilien-Geschäftsführer

Peter Haberer. Die Charity-Kampag-ne 2016 dient daher der Realisierung dieser wichtigen Projekte, auch über die Spendenplattform „spenden.odi-lien.at“. Im Zentrum steht die Interak-tion zwischen einer Bewohnerin oder einem Bewohner des Odilien-Insti-tuts (Wohnheim, Wohngemeinschaft oder Trainingswohnung) und einem der insgesamt 12 neuen Testimoni-als. Dabei zeigt die Bewohnerin oder der Bewohner dem Testimonial „ihre“ bzw. „seine“ Welt – und regt die Be-trachterin oder den Betrachter dazu an, sich in die Lage eines sehbehin-derten Menschen zu versetzen und seine Lebenswelt nachzufühlen. Für beide Seiten ein bleibendes Erlebnis.

Bauernmatura

Foto

s: R

ette

r Hot

el R

esta

uran

t, P

ölla

uber

g /

Foto

graf

: Hel

mut

Sch

wei

ghof

er

Ulli Retter mit ihrem Glücksschweinchen Trixi

Das Geburtstagskind mit ihrem Hermann

BauernmaturaEine „schrecklich nette“ Familie: Ulli, Sophia, Michael, Katharina, Hermann (v.l.)

Foto

s: F

lori

an L

ierz

erFo

to: H

eim

o Ru

schi

tz

Gert Heigl (Holding Graz) Michael Pachleitner

Bischof Wilhelm Krautwaschl

Sylvia Loibner (Taxi 878)Dieter Weber (Ankünder)

Nora Schmid (Intendantin) Markus Hirtler (Kabarettist)

Gerhard Goldbrich (Sturm Graz)

Eva Spreitzhofer (Schauspiel)

Elgrid Messner (Rektorin)Gerhard Kosel (Gamsbart)

Susanne Krug (Lions)

Richtigen Partner gefundenv.l.: Gerhard Widmann, Philipp Joeinig, Wolfgang Malik und Dirk Schmitt (Swissport Cargo).

feln wurde sie einmal mehr von ihrem „Knecht“ Hermann unterstützt und motiviert. Als Lohn für die mit Aus-zeichnung abgelegte Matura gab’s schließlich ein „Glücksschweinchen“ namens Trixi, natürlich vom „Labon-ca Biohof“. Mitarbeiter und Gäste waren entsprechend dem Motto als Märchenfiguren verkleidet. Die Kin-der Sophia, Katharina und Michael bewiesen ihr Talent als Filmemacher, indem sie zum Gaudium der Geburts-tagsrunde auf lustige, nette Weise zeigten, wie die liebe Mama so tickt und lebt. Ihren ersten Job nach der echten Matura bekam Ulli im 5-Ster-ne-Hof Steirerhof in Graz. Bevor sie auf Wanderschaft ging. Weil es statt Geschenken Spenden für das Projekt „Wasser für Afrika“ von Claudia Fu-rian gab, freute sich diese über 3.000 Euro. Am 30. April wird schon wieder gefeiert. Da gibt‘s das Slow-Food-Bio-Fest „Steirisch aufRETTERn“.

Natürlich Freude bei Odilien-GF Peter Haberer (li.) bei der Kampagnen-Präsentation.

Foto

: Flu

ghaf

en G

raz

Spende an „Wasser für Afrika“ (v.l.): Her-mann und Ulli Retter, Marion Petric, Frieda Polzhofer (Kapo), Claudia Furian und Ullis Schwester Doris Stiksl (ProHolz)

04-05_Spots-Klipper korr.indd 4 08.03.16 10:51

Page 5: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2015

5SPOTS5

„Behandlung“ gegen Fernweh

Foto

: GRU

BER-

reis

en

Wenn der Landeshauptmann persönlich bei der Eröffnung eines Reisebüros in der Grazer Innenstadt vorbeikommt, dann muss das schon mit einem besonders engen Kontakt dorthin zu tun haben. „Seit vielen Jah-ren schätzt er bei uns in der Kaiserfeld-gasse einfach die Art und Weise, wie unsere Mitarbeiter ihn beraten und betreuen“, sagt Gruber-Reisen-Ge-schäftsführer Michael Schlögl. Her-mann Schützenhöfer wiederum gab die „Blumen“ zurück und gratulierte Michael Schlögl und den Mitarbeitern

für das Engagement. Mit 330 Mitarbeitern ist Gruber Reisen der führende Tourismus-anbieter in der Stei-ermark. Allein in der Gruber-Reisewelt in der Kaiserfeldgasse kümmern sich 17 Reiseprofis mit ih-rem Spezialwissen um die Fernweh-geplagten und Ur-laubshungrigen.

schäftsführer Michael Schlögl. Her-mann Schützenhöfer wiederum gab

Gruber-Reisewelt in der Kaiserfeldgasse kümmern sich 17 Reiseprofis mit ih-rem Spezialwissen um die Fernweh-

laubshungrigen.

SPOTS 5

„Behandlung“ gegen Fernwehfür das Engagement. Mit 330 Mitarbeitern ist Gruber Reisen der führende Tourismus-anbieter in der Stei-ermark. Allein in der Gruber-Reisewelt in

„Behandlung“ gegen Fernwehfür das Engagement. Mit 330 Mitarbeitern ist Gruber Reisen der führende Tourismus-

Gruber-Reisewelt in der Kaiserfeldgasse kümmern sich 17

SPOTSDas Tier in unseren Präsidentschaftskandidaten

George Orwell karikierte in seinem Roman „Farm der Tiere“

das politische Geschehen in der jungen Sowjetunion. Verlo-

ckend ist Orwells Fabel aber auch, um sie auf die Kandidaten

der Präsidentschaftswahl umzulegen. Was können uns van der

Bellen, Hundstorfer, Khol oder Griss als Tier sagen? Ein

einleuchtendes Unterfangen mit hohem Erkenntniswert.So fällt bei van der Bellen und Hundstorfer sofort auf, dass

sie - nomen est omen - etwas gemeinsam haben: das Hündische.

Möglicherweise gehören sie sogar der gleichen Rasse an, denn

sie bellen wenig und leise, was kluge, unaufgeregte Hunde

auszeichnet. Man könnte sie als Labradore einordnen, wofür

auch ihr dickes, aber nicht unempfindliches Fell spricht. Jede

Art von Schärfe oder Aggressivität gegenüber Menschen ist

ihnen fremd. Ein großer Vorzug aber ist die Treue, die van der

Bellen durch seine fünf Jahrzehnte dauernde erste Ehe bewiesen

hat, Hundstorfer durch seine sechzig Jahre währende Zugehörig-

keit zum Magistrat Wien. Der Labrador bringt das starke Be-

dürfnis mit, dem, der sich für ihn entschieden hat, zu gefal-

len. Da hat der Wähler nun wirklich was davon.Im Fall von Irmgard Griss stellt es sich ähnlich schlüssig

dar. Die Juristin, ehemalige Präsidentin des Obersten Ge-

richtshofes und Leiterin der Untersuchungskommission zur Hypo

Alpe Adria ist, metaphorisch gesprochen, die geborene Äffin.

Das belegen Forschungen an der Emory University in Atlanta.

Dabei wurden Kapuzineraffen für die gleiche Leistung als un-

terschiedliche Belohnung Weintrauben oder Gurken gegeben.

Worauf die Affen die Gurke als geringerwertige Belohnung ver-

weigerten. Die Forscher schließen daraus, dass Primaten über

ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl verfügen, das im Laufe

der Evolution zum Zweck der Kooperation entwickelt wurde. Bei

Griss wäre Österreich also in gerechten Händen. Ein anderer Kandidat, Andreas Khol, bezeichnet sich gerne als

christlich-sozialen Konservativen und empfindet die Bezeich-

nung „Erzkonservativer“ als Auszeichnung. Er hat eine ausge-

prägte Abneigung gegen Veränderung, womit er dem Waran ähnelt,

der seit vier Millionen Jahren sein Äußeres nicht verändert

hat. Auch sonst gibt es Ähnlichkeiten: Der Waran hat eine

leicht gespaltene Zunge, und er kann seine Beute als Ganzes

verschlingen. Seine Färbung reicht von grün bis zu vollkommen

schwarz. Wer als Wähler Altertümliches und Urzeitliches

schätzt, liegt bei Andreas Khol genau richtig. Leider bleibt kein Platz mehr für Norbert Hofer, aber wer die

Verdoppelung des Heeresbudgets fordert, kann eigentlich nur ein

schlecht erzogener Pitbull sein. Was sonst noch über die Wahl-

bühne krabbelt? Sieht aus wie Ameisen, die keinen Staat machen

und schnell wieder in ihrem Bau verschwinden werden.

Reinhard Schuch

führende Tourismus-anbieter in der Stei-ermark. Allein in der

führende Tourismus-führende Tourismus-anbieter in der Stei-ermark. Allein in der

führende Tourismus-anbieter in der Stei-ermark. Allein in der Gruber-Reisewelt in der Kaiserfeldgasse kümmern sich 17

Gruber-Reisewelt in der Kaiserfeldgasse kümmern sich 17

ermark. Allein in der Gruber-Reisewelt in der Kaiserfeldgasse kümmern sich 17

nung „Erzkonservativer“ als Auszeichnung. Er hat eine ausge-

prägte Abneigung gegen Veränderung, womit er dem Waran ähnelt,

der seit vier Millionen Jahren sein Äußeres nicht verändert

hat. Auch sonst gibt es Ähnlichkeiten: Der Waran hat eine

hat. Auch sonst gibt es Ähnlichkeiten: Der Waran hat eine

leicht gespaltene Zunge, und er kann seine Beute als Ganzes

leicht gespaltene Zunge, und er kann seine Beute als Ganzes

verschlingen. Seine Färbung reicht von grün bis zu vollkommen

verschlingen. Seine Färbung reicht von grün bis zu vollkommen

schwarz. Wer als Wähler Altertümliches und Urzeitliches

schwarz. Wer als Wähler Altertümliches und Urzeitliches

schätzt, liegt bei Andreas Khol genau richtig. Leider bleibt kein Platz mehr für Norbert Hofer, aber wer die

Leider bleibt kein Platz mehr für Norbert Hofer, aber wer die

Verdoppelung des Heeresbudgets fordert, kann eigentlich nur ein

Verdoppelung des Heeresbudgets fordert, kann eigentlich nur ein

schlecht erzogener Pitbull sein. Was sonst noch über die Wahl-

schlecht erzogener Pitbull sein. Was sonst noch über die Wahl-

bühne krabbelt? Sieht aus wie Ameisen, die keinen Staat machen

bühne krabbelt? Sieht aus wie Ameisen, die keinen Staat machen

und schnell wieder in ihrem Bau verschwinden werden.

und schnell wieder in ihrem Bau verschwinden werden.

Reiseprofis mit ih-rem Spezialwissen um die Fernweh-geplagten und Ur-laubshungrigen.

kümmern sich 17 Reiseprofis mit ih-rem Spezialwissen um die Fernweh-geplagten und Ur-laubshungrigen.

kümmern sich 17 Reiseprofis mit ih-rem Spezialwissen um die Fernweh-geplagten und Ur-

kümmern sich 17 Reiseprofis mit ih-rem Spezialwissen um die Fernweh-geplagten und Ur-

kümmern sich 17 Reiseprofis mit ih-rem Spezialwissen

und schnell wieder in ihrem Bau verschwinden werden.

und schnell wieder in ihrem Bau verschwinden werden.

Reinhard SchuchReinhard Schuch

Foto

s: H

eim

o Ru

schi

tz

Die Konsuln Roth (li.) und Scheitegel mit Ehrengast Wolfgang Schüssel.

Grawe-General Hausherr Othmar Ederer begrüßte im historischen Ambiente.

Doppel-PremiereDer Ort war gut gewählt. Rudi

Roth, Honorarkonsul von Ungarn, der neue Doyen des Konsulari-schen Corps Steiermark lud seine Kollegen in die Räumlichkeiten des Honorarkonsulats des Großherzog-tums Luxemburg (Grand-Duché de Luxembourg) ein. Und diese befin-den sich an einer historischen Ad-resse, nämlich im ersten Stock der GRAWE in der Herrengasse in Graz. Diese ist ja seinerzeit von Erzherzog Johann gegründet worden und zählt heute nicht zuletzt aufgrund ihres Immobilienbesitzes und ihrer Ban-

kenlizenzen zu den wohlhabendsten Versicherern der Alpenrepublik. Standesgemäß ist daher auch das neue Konsulat in den Räumlichkei-ten der GRAWE. Klaus Scheitegel, seines Zeichens der Vize-General, ist der neue Honorarkonsul für das Großherzogtum Luxemburg. Hausherr Othmar Ederer konn-te zur „Doppel-Premiere“ auch Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel begrüßen. Nicht überraschend: Dass er mit den Diplomaten die EU-Politik beplauderte und ana-lysierte.

04-05_Spots-Klipper korr.indd 5 08.03.16 10:51

Page 6: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

Der gebürtige Brucker, 62, internatio-nal oft ausgezeichnet, gilt nicht zuletzt we-gen seiner Werkserie „One Minute Sculp-tures“ als einer der erfolgreichsten Künst-ler der Gegenwart. Er strickte nun einen

Wandpullover für die Grazer Burg. LH Her-mann Schützenhöfer: „Erwin Wurms Kunst findet man meist dort, wo man sie am we-nigsten erwartet – in unserem Fall im neuen Regierungssitzungs-zimmer des Landes

Steiermark. Ich bin stolz und freue mich, dass wir in unseren künftigen Sitzungen das Werk dieses steirischen Künstlers im Blick haben, denn Kunst entsteht nur in freien, demokratischen Ländern.“ 2017 gibt’s eine Wurm-Personale im Kunsthaus.

Edelbrände sind in so manchen Lokalen und Geschäften leider nicht „edel“, wenn sie von irgendwoher stammen und deren „DNA“ nicht zu-rückzuverfolgen ist. Da hat bei unse-rem KLIPP-Nachbarn, der Destillerie Franz Bauer in der Prankergasse in

Graz, nie eine Gefahr bestanden. „Jetzt haben wir sogar die Zertifizierung nach dem International Food Standard (IFS) zuerkannt bekommen“, freut sich Ge-schäftsführer Hans-Werner Schlichte. „Durch die Einhaltung dieser Stan-dards können wir eine Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und der Produktqualität garantieren. Die Aus-zeichnung ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft, weil wir damit die Transparenz während des gesamten Herstellungsverfahrens innerhalb un-seres Unternehmens zeigen können.“ Also dann: Prost darauf !

SPOTS

März 2016

6

A echta Steira mit an echtn Wiena: Energie-Steiermark-Chef Christian Purrer und TV-Legende Karl Merkatz

Eine „Uhrkunde“ zum 60er für Pater Superior Karl Schauer mit Uhr

Hans und Margret Roth mit Karl Merkatz, Sängerin Zoë und Pater Karl Schauer von Mariazell (v.l.)Philip Streit (li.) mit seinem Kollegen Michael Lehofer und der jüngste Eröffnungsgast

Mariazell lässt niemanden kalt

Jeder von uns kommt zumindest ein Mal im Leben in die Situation, wo er gern hätte, dass ihm die Maria Mutter Gottes oder Jesus Christus zur Seite steht, hilft. Daher lässt Mariazell mit seiner Basilika, einer der großen Wallfahrtsorte in den Alpenländern, niemanden wirklich kalt. 35.000 Euro Reinerlös blieben durch die jüngste (10.) Benefiz-Gala im Minoritensaal in Graz im „Opferstock“. Es sei die letzte, so Saubermacher-Gründer Hans Roth, einer der Initiatoren und federführend im Verein „Steirer helfen Mariazell“. In seiner Familie gehöre es, so Roth, schon seit Jahr-zehnten zur Tradition, dass sich alle Roths ein Mal im Jahr in Mariazell als Wallfahrer treffen. Eine enge Freund-schaft mit Pater Superior Karl Schau-er ist daraus entstanden, der sich bei Hans Roth stellvertretend für die vie-len Helfer und Unterstützer bedank-te. Hatte doch die Initiative „Steirer helfen Mariazell“ in den zehn Jahren

insgesamt mehr als 360.000 Euro für die Restaurierungsarbeiten an der Basilika erbracht. Da muss schon viel Herzblut dabei sein, wenn es gelingt, Patenschaften für simple Pflasterstei-ne des neuen Platzes um die Basilika an Wirtschaftstreibende und Promi-nente zu verkaufen und diese noch dazu für eine Wallfahrt in die Ober-steiermark zu begeistern. Für den guten Zweck haben sich im Laufe der Jahre auch bekannte österreichische Künstler – von Otto Schenk, Erika Pluhar, über Elfriede Ott, Karlheinz Hackl, Dagmar Koller bis jüngst Karl Merkatz – eingesetzt und sind in Graz aufgetreten. Aus der jungen Garde war es diesmal die Sängerin Zoë, Ös-terreichs Beitrag für den Eurovision Songcontest, die mit ihrem französi-schen Song „Loin d’ici“ („Weit weg von hier“) auch in Graz gut ankam.

Letzte Benefiz-Gala für Wallfahrtskirche …?

Foto

s: S

cher

iau

Psychologen und Psychiater sind vielen Mitbürgern nicht ganz ge-heuer. Wenn die dann noch dazu, wie Michael Lehofer von der Lan-desnervenklinik Sigmund Freud, über Sex, unreife Gehirne, Müdigkeit sprechen, um das Thema „Begeg-nung“ zu illustrieren, kann das amü-sant werden. So geschehen auch bei der Eröffnung des 600 Quadrat-meter großen neuen Therapie- und Begegnungszentrums M42 (Moser-hofgasse 42, Graz) von Philip Streit, der sich damit einen Lebenstraum erfüllte.

Die lockere Atmosphäre bei der Eröffnung hat aber viel mit dem Institutsleiter zu tun, betonte gleich der erste Festredner Gunther Schmidt. Der Leiter des Milton- Erickson-Instituts in Heidelberg, weltweit bekannt aufgrund seiner hypnosystemischen Modelle in der Psychosomatik, bezeichnete Philip Streit als einen „Inspektor Columbo der Psychologie“.

Er überrasche immer wieder, indem er scheinbar naiv seine Kompeten-zen, sein Wissen und sein Können herunterspiele, um dann mit großen Würfen aufzutauchen. Katharina Purtscher-Penz wies darauf hin, dass man ihm immer wieder besonders schwierige Fälle von der Landesner-venklinik schicke, wie z.B. minder-jährige StraftäterInnen, wo er mit seiner unkonventionellen Arbeits-weise die besten Erfolge erziele.

Die mehr als einhundert Gäste blieben lange. Ein Zeichen dafür, dass keiner sein Kommen bereute. Beim privaten und beruflichen Smalltalk, Jazz mit Cathy und Her-wig Matschy, den sensationellen „progressiven“ Volksmusikern „Spafudla“ und bei gutem Wein und herrlichen Frankowitsch-Brötchen sah man in viele lachende und von Begegnung inspirierte Gesichter. Die Columbo-Strategie von Philip Streit war wieder einmal voll aufgegangen.

Inspektor Columbo der Psychologie

Zu Recht „edel“ genannt

Applaus für einen Eröffnungsgast, der zu spät kam und dem Fotografen verborgen daher blieb.

Foto

: ste

ierm

ark.

at/J

.C.

Erwin Wurm „strickte“ Wandpullover

06-07_Spots2 korr.indd 6 08.03.16 10:52

Page 7: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

7SPOTS

110 in Not geratenen Steirerinnen und Steirern wurde im vergangenen Jahr mit 120.000 Euro von den Gra-zer Oberlandlern tatkräftig geholfen. Eine starke Ernte, die da Klaus Weik-hard, Stadtbauer Siegfried Nagl, Li-achtbauer Wolfgang Malik und alle anderen Groß-, Klein- und Altbauern mit ihren Frauen und Partnerinnen in die Scheune eingefahren haben. „Tut mir leid, kein Tisch mehr am Ball frei“, mussten die Organisatoren mit Klaus Weikhard etlichen absagen. Denn da-bei sein am Ball im Grazer Congress darf nur, wer eingeladen wird.

Die wichtigsten stillen Helfer beim

Ball sind die Bäuerinnen, denn jede bäckt für den Ball Mehlspeisen. Man darf sich nicht zuviel Zeit lassen, um da in der Ballnacht mit naschen zu können, da ja rund 1.500 Ballbesu-cher zum Mehlspeisenbuffet drän-gen. Mit der Schweizer Schlagersän-gerin Francine Jordi – natürlich auch im Festtagsdirndl – und Ballmode-rator Dorian Steidl haben die Ober-landler einen guten Griff getan. Bei-de turgen viel zur guten Stimmung am 116. Traditionsball bis in die Mor-genstunden bei.

März 2016

33 Bauern insgesamt – Ehrengroßbauern, Ehrenbauern und Bauern – darf der Verein „Oberlandler Graz“ haben. Damit bleibt alles überschaubar. Im Bild auch die „Mehlspeis-Bäuerinnen“.

Die Polonaise-Kids bekamen mit Francine Jordi (Bild oben) beim 116. Ball den meisten Applaus.

Foto

s: S

cher

iau

Für den Fotografen ein guter Augen-blick, für den Tschechen Ondrej Bank bei der Ski-WM in Vail/Beaver Creek 2015 in der Kombinationsabfahrt beim Zielsprung natürlich nicht. „Bank ist brutal gestürzt bei diesem Zielsprung; sein rechter Ski ging auf und er hob über die Kante richtigge-hend ab. Ich drückte einfach ab und merkte gleich, dass es ein absolut starkes Bild war. Nur war mir das in dem Moment, als Bank regungslos im Ziel lag, völlig egal. Zum Glück passierte ihm aber nicht allzu viel. Ein paar Stunden später postete er bereits ein Bild auf seiner Facebookseite, dass es ihm einigermaßen gut ging“, erklärt Christian Walgram sein beim World Press Photo Award 2015 preisgekröntes Foto. Die Freude über die Auszeichnung ist bei Walgram

natürlich riesengroß: „Hammermä-ßig, davon träumt man als Fotograf; immerhin ist der World Press Photo Award DER Preis unter den Fotoprei-sen! Und das noch dazu als erster Steirer – das ist schon gewaltig! Als Fotograf ist man immer auf der Suche nach den richtigen Motiven; in diesem Fall hat für mich einfach alles zusammengepasst.“ Seit 2008 ist Christian Walgram als angestellter Fotograf bei vielen Sport-Großereig-nissen vor Ort. Logisch, dass die Gepa-pictures-Geschäftsführer Ingrid Gerencser, Franz Pammer und Martin Ritzer auch über den Sieg jubeln. „Immerhin darf man nicht vergessen, dass 82.951 Bilder von 5.775 Fotogra-fen aus 128 Ländern am World Press Photo Contest 2015 teilgenommen haben.“

Abgehoben – abgedrückt!GEPA-Fotograf Christian Walgram holt sich Sieg

Foto

s: G

EPA

pict

ures

Foto

s: G

EPA

pict

ures

Des einen Freud, des anderen Leid: der Sturz des Tschechen Ondrej Bank bei der Ski-WM in Vail/Beaver Creek 2015 in der Kombinationsabfahrt beim Zielsprung

Reiche Ernte eingefahrenGrazer Oberlandler – 120.000 Euro für guten Zweck

Studentenfutter à la carteWenn das Mangolds – das ja den

Veggie-Fans schon aus der Gries-gasse in Graz ein Begriff ist – in der Zinzendorfgasse im Uni-Viertel um 8 Uhr aufsperrt, dann haben die letzten Nachtbummler wenigstens schon die Chance auf ein köstliches Frühstück – mit warmen Getreide-gerichten, Müsli, selbstgebackenem Brot und Gebäck, verschiedensten Eiergerichten und, und. Zur Stärkung gibt es eine kleine Karte mit schnel-len Mittagsgerichten, nachmittags dann hausgemachte Kuchen, Tor-ten, Cupcakes, Cookies, Brownies, Joghurts, Pita-Brote und am Abend dann halt „Fernost“, „Mediterran“ oder „Haus(wo)mannskost“.

„Bis 24 Uhr“, so Geschäftsführe-rin Julia Pengg, „sind wir dort sieben Tage die Woche ein À-la-carte-Res-taurant und wir sind das erste vegeta-

rische Lokal im Uni-Viertel.“ Das klingt recht gut. Julia Pengg: „Wir sind bio-zerti-fiziert und be-ziehen fast alle unsere Rohstoffe und Produkte von Anbietern aus der Umgebung. Die Bio-Eier stammen aus Nestelbach, die Bio-Milch aus der Mantscha, das Bio-Getreide von Alt-Grottenhof und das Bio-Gemüse aus Weiz. Außerdem sind unsere Gerichte zu 50 % vegan und 50 % glutenfrei.“

Foto

s: M

ango

lds

vis-

a-vi

s/M

ario

n Lu

tten

berg

er

von Anbietern aus der Umgebung. Die

Foto

s: M

ango

lds

vis-

a-vi

s/M

ario

n Lu

tten

berg

er

Julia Pengg

Auch für Burgerfans gibt’s was.

Foto

s: F

oto

Fisc

her

06-07_Spots2 korr.indd 7 08.03.16 10:52

Page 8: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

8

März 2016

genberger und für den Videomitschnitt sorgte Nadine Marie Wohlmuth – auch zwei Steirerinnen. Und am nächsten Tag gab es noch einen Videodreh mit Schauspielerin Katarina Morhacova im wunderschönen Brautkleid by Eva Poleschinski.

Die gebürtige Hartbergerin weiß genau, was sie will, und verfolgt ihre Ziele konsequent. „Ich mag Ziele, um den Weg mal zu beginnen“, erklärt sie, „nehme mir aber die Freiheit, sie auch zu ändern. Das ist wichtig, um dem Markt gerecht zu werden bzw. konkur-renzfähig zu sein. Denn die Modebran-che ist eine schnelllebige, das darf man nicht vergessen.“

In ihrem UP STORE VIENNA in der Wiener Schadekgasse präsentiert Eva neben ihrer internationalen Runway-kollektion EP_ANOUI by Eva Pole-schinski und ihren Brautroben Bridal + Eve Couture auch ihre Kollektion Eva Poleschinski TO GO, ein Multifunkti-onsprodukt, das als Top-Skirt-Dress getragen werden kann. Ihre Entwürfe sind gefragt. Prominente wie Dag-mar Koller, Conchita Wurst, Bianca Schwarzjirg oder Monika Ballwein lie-ben ihre Kleider. Auch von Lady Gaga gab es schon einmal eine Anfrage.

SPOTS

„Das ist super, darüber freue ich mich ganz besonders“, jubelt die steirische Designerin Eva Poleschin-ski. Sie war bei der Oscar-Night in Hollywood auf dem Red Carpet, dem berühmten roten Teppich, so-zusagen auch vertreten. Dort, wo die Prominenz tausendfach abgelichtet wird. „Alles wird gut“, der Kurzfilm des österreichischen Jungregisseurs Patrick Vollrath, ging leider leer aus. Aber Yu Guo, die Produktionsleiterin des Films, brillierte mit einem Kleid von Eva Poleschinski. Mit dem langen Rock im schottischen Tartan-Muster und der aufwändigen transparenten Spitze am Oberteil fiel Yu Guo sogar neben den spektakulärsten Roben der großen Hollywood-Stars auf.

Eva Poleschinski besuchte die internationalen Modeschulen Het-zendorf (Wien) und Esmod (Mün-chen). Mit nur 23 Jahren gründete sie im Jahre 2008 ihr Modelabel EP_ANOUI, das ihre Initialen enthält und so viel wie „erblühen“ bedeutet. 2014 wurde sie im Rahmen der Vien-na Awards for Fashion & Lifestyle zur „Designerin of the Year“ gekürt. Mitt-lerweile ist sie in Modemagazinen wie „Vogue“ oder „Elle“ vertreten. Sie präsentierte ihre Kollektionen

bereits auf Laufstegen wie der Mercedes Benz Fashion Week Berlin, in Paris, Zagreb, Tokio.

Ein besonderes Faible hat sie für New York, wo sie wäh-rend ihrer Ausbildungszeit bei Abaeté ein Praktikum mach-te. Im Big Apple hatte sie im vergangenen Herbst einen großen Auftritt. Sie zeigte ihre aktuelle Kollektion „My Own Walls“ auf der Slovak Fashion Night in Manhattan, zu der sie als einzige nicht slowakische Designerin eingeladen war. Mit zwei großen Koffern und ihrer neuen Kollektion mach-te sich Eva auf den Weg nach New York – wo ich schon auf sie wartete. Die zehnte Jubilä-umsshow fand im angesagten Club Space Ibiza NYC statt. Stunden vorher waren wir da-her schon im Club zur Anprobe mit den Models und um den „Walk“ zu besprechen. Mit Nadel und Zwirn stand Eva bereit, um ev. Größenprob-leme noch rasch zu lösen. „Meist be-kommt man ja die Maße der Models, aber leider nicht immer die richtigen“,

erklärte sie. Für ihre Kollektion gab’s viel Applaus, auch von in New York lebenden Österreichern.

Nach einer kurzen Nacht stand am nächsten Tag das Kampagnen-Shoo-ting an. Direktorin Christine Moser vom Austrian Cultural Forum hat-te Eva für die Vorbereitungen einen Raum zur Verfügung gestellt. Die Mo-dels Dominika und Lena waren schon geschminkt, Eva machte eine letzte Kontrolle der Kleider und Accessoires – und hinunter ging es auf die 5th und Madison Avenue. Das Shooting der Models verursachte großes Aufsehen, Menschen blieben stehen, Autofahrer stoppten und vergaßen weiterzufah-ren. Stundenlang ging es so: Models hinauf zum Umziehen, wieder runter, einen tollen Hintergrund suchen und während der Ampel-Rotphasen rasch shooten. Den nicht ungefährlichen Act machte die Fotografin Eva Maria Gug-

Ein Faible für New York Die Grazer Designerin Eva Poleschinski punktet auch bei der jüngsten Oscar-Gala

Foto

: Eva

Mar

ia G

ugge

nber

ger

Foto

: C. S

char

fett

er

Auf der Fashion Week Berlin: Eva (li.) mit Klipp-Autorin Hedi Grager

Auf dem roten Teppich vor dem Kodak Theatre: Produzentin Yu Guo im schottischen Tartan-Look

„Das ist super, darüber freue ich mich ganz besonders“, jubelt die

08-11_Coverstory korr.indd 8 08.03.16 14:53

Page 9: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

9

März 2016

COVERSTORYCOVERSTORY

Er ist nicht nur gefragter Experte für die Zeit- und Kriegsgeschichte Österreichs und Russlands sowie deren Folgen, sondern auch fürs Ver-dienen: Österreichs meistdekorier-ter Historiker, der Grazer Univ.-Prof. Stefan Karner, 64. Er ist Vorstand des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte. Für einen Uni-Nebenjob, als letztverantwortli-cher Leiter des im Jahr 2013 völlig neu konzipierten Medienlehrgangs, zog er zumindest 150.000 Euro Honorar an Land. Eine nun vorliegende Überprü-fung (Evaluierung) des Lehrgangs im Auftrag der Uni ergab katastrophale organisatorische Mängel, unzurei-chenden medienwissenschaftlichen Unterbau, unzufriedene Studenten, dubiose Benotungen und unzulässi-

ge Zulassungen zum Lehrgang. 4.400 bis 9.200 Euro musste zu Beginn des mehrstufig konzipierten Medienlehr-gangs jede Studierende, jeder Studie-rende an die Uni überweisen. Das be-treffende Konto wurde treuhändisch von der Gesellschaft „Uni for Life“, einer 100-Prozent-Tochter der Uni-versität Graz, verwaltet.

Der Medienlehrgang bot also eine große Chance, gleichsam im Eiltempo zu akademischen Ehren zu kommen, und das wollten rund 100 Teilnehmer beim Start im Jahr 2013.

… es hat wenig funktioniertAn die 70 Studierende mit Be-

rufserfahrung in Medien hofften, nach zwei Semestern mit dem „Mas-

ter of Arts“-Titel ausgezeichnet zu werden, weitere (ohne Medienerfah-rung) wollten das mit fünf Semestern schaffen. „Doch in der Organisation und Administration hat von Anfang an wenig funktioniert“, so eine Absol-ventin. Laut Studienplan hatten die Studierenden die Möglichkeit, sich in fünf Fachbereichen zu spezialisieren: Printmedien, MedienberaterIn und PressesprecherIn, Radio, Video, Film und Fernsehen, Online-Medien. „In der Praxis war das aber nicht mach-bar, da wurden wir dann einfach zu-geteilt, weil bestimmte Schwerpunk-te schon überbesetzt waren.“

Noch jetzt sind Studierende auf der Suche nach wissenschaftlichen Be-treuern für ihre Masterarbeit, die es in

Graz aber oft gar nicht gibt. Die Män-gelliste war lang: Da wurden Studen-ten nach mehr als einem Jahr von Sei-ten der Administration angemailt und gefragt, welche Noten sie bekommen hätten, weil die Aufzeichnungen verlo-ren gegangen waren oder verschlampt wurden. Da wurden Lehrveranstal-tungen kurzfristig abgesagt, weil sich zu wenige dafür gemeldet hatten. Da wurden Interessenten zugelassen, die keine Matura hatten, obwohl diese Voraussetzung für das Studium war. Das katastrophale Ergebnis der Eva-luierung hat das Rektorat munter ge-macht. Vizerektor Martin Polaschek: „Wir haben uns entschlossen, gegen-wärtig keinen neuen Lehrgang auszu-schreiben. Es fehlt der ausreichende wissenschaftliche Unterbau und der

Kann Verdienen Sünde sein …Die Uni Graz als Selbstbedienungsladen. Der Historiker Stefan Karner zog für Lehrgangsnebenjob zumindest 150.000 Euro an Land. Das „Unternehmen“ Karner floriert. Aber wie honorabel ist es?

Foto

: Eva

Mar

ia G

ugge

nber

ger

08-11_Coverstory korr.indd 9 08.03.16 14:53

Page 10: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

10

Lehrgang ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Wir nehmen diese Kritik sehr ernst und das Curriculum muss nun völlig überarbeitet werden. Wir wissen aber heute nicht, ob wir die Kompe-tenzen bei uns an der Uni haben. Wenn ja, dann gibt es einen neuen Medien-lehrgang, sonst keinen mehr.“

„Uni for Life“ bietet als Tochter-gesellschaft für die Universität Graz erfolgreich eine breite Palette von Erwachsenen-Weiterbildung mit dut-zenden Lehrgängen auf Universitäts-boden an. Initiator für diese Weiter-bildungsschiene war der frühere Rek-

tor Alfred Gutschelhofer. Dieser holte sich einen gewissen Martin Bauer als Geschäftsführer für „Uni for Life“. Er war für das Bildungsprogramm von „Uni for Life“ und dessen Aufbau verantwortlich. Seine vorgesetzte Dienststelle war das Rektorat mit den beiden Vizerektoren Peter Riedler und Martin Polaschek sowie der Rek-torin Christa Neuper. Bauer zog sich im November 2015 aus dieser Funk-tion zurück. Auf KLIPP-Anfragen re-agierte er per Mail: Weil er eine neue berufliche Herausforderung suche, habe er im besten Einvernehmen mit dem Rektorat seine Geschäftsführer-tätigkeit zurückgelegt. Für weitere Informationen verwies er KLIPP an das Rektorat.

Wie vom Rektorat zu erfahren war, hatte aber Stefan Karner mit seinem neu gestalteten Medienlehrgang eine Sonderstellung und Sonderverein-barung getroffen. Das Erstaunliche beeindruckt oft einfach durch sein Vorhandensein: So auch das Phäno-men Karner. Wo er war, hinterlässt er eine breite Spur. Stefan Karner hat als Wissenschaftler im Stile eines Hugo Portisch neue Wege abseits der heh-ren historischen Forschung betreten.

Mit sensationellen Archivfunden (Stichwort: Beuteakten in russischen Archiven) stand und steht er noch immer im Lichte der Öffentlichkeit. Aber wo viel Licht ist, ist bekanntlich auch mancher Schatten.

Einflussreiches NetzwerkSeine Bekanntheit, verbunden mit

seinem guten Netzwerk zu den politi-schen Entscheidungsträgern der Re-publik, war offensichtlich mitbestim-mend dafür, dass der Medienlehrgang dem Rektorat gleichsam entglitt. Hinzu kommt, dass Stefan Karner im Rektorat selbst wohlwollende Für-sprecher hat. Der für die Finanzen zu-ständige Vizerektor Peter Riedler war früher in Diensten von Bundeskanz-ler Wolfgang Schüssel. Stefan Karner selbst ist ein enger Freund Schüssels und kennt Riedler aus seiner Zeit im Kabinett des Exbundeskanzlers. Im Auftrag von Wolfgang Schüssel als Bundeskanzler arbeitete Karner auch im Jahr 2005 als Mediator im Kärnt-ner Ortstafelstreit. Karner war auch Präsident der Politischen Akademie der ÖVP und ist Mentor des Projekts „Haus der Zeitgeschichte“ in Nieder-österreich. Im letzten Jahrzehnt hat Stefan Karner auch mehrere histo-rische Großausstellungen in Öster-reich wissenschaftlich geleitet. Er ist Mitglied oder Vorsitzender etlicher Historik-Kommissionen. Was selbst seine Kritiker neidlos anerkennen: seine Fähigkeit, gut und verständ-lich zu formulieren, den Marktwert von historischem Material schnell einschätzen zu können, Forschungs-projekte gut und termingerecht zu organisieren und umgänglich zu sein.

Der Kärntner Historiker, in sei-nen jungen Jahren Journalist bei der Kärntner Volkszeitung, hat die große Fähigkeit, seinen jeweiligen Gesprächspartnern – ob ehemali-ge Nazis, Widerstandskämpfer oder Monarchisten – in Gesprächen das

Gefühl zu vermitteln, ihre jeweilige Geschichte zu verstehen. Weniger Verständnis für ihn brachte seinerzeit die Personalkommission an der Uni Klagenfurt auf, als es darum ging, einen Historikerlehrstuhl mit Karner zu besetzen. Er kam nicht auf den Dreiervorschlag, schied somit im Vorlauf aus. Eine schwere Niederla-ge für den Sohn Kärntens, der 1952 in St. Jakob bei Völkermarkt geboren wurde. Doch 1985 schaffte er endlich die Habilitierung – und zwar an der Uni Graz im Fach für Neueste Wirt-schafts- und Sozialgeschichte und für Österreichische Zeitgeschichte. Karner veröffentlichte rund 300 wis-senschaftliche Beiträge in Fachzeit-schriften.

Viel Feind’, viel Ehr’ Was ihn aber als Historiker zum

Leiter des Medienlehrgangs qualifi-ziert haben könnte, ist nicht erkennbar. Diesen hat er von seinem Freund und Kollegen Univ.-Prof. Gerald Schöpfer übernommen. Seine in einem frühe-ren KLIPP-Gespräch gemachte Aus-sage „Wichtig ist, was ich tue …“ hat Symbolwert für die Person Stefan Kar-ner. Er ist vieldeutig wie der Wissen-schaftler selbst. Seine Kritiker – und es sind deren nicht wenige – haben aller-dings eine klare Begründung für ihre Abwehrhaltung. Für sie ist nämlich nicht nur wichtig, was Karner tut, son-dern noch mehr, wie. Und sie führen auch sofort einige Beispiele an.

Vortragende im Medienlehrgang sind so prominente Journalisten wie Ingrid Thurnher, Markus Spillmann, Claudia Reiterer, Christoph Biró, Dieter Bornemann und, und. Weiters Expertinnen wie Hugo Portisch, Son-ja Sagmeister, Gregor Schütze, Chris-tian Wehrschütz oder der bekannte Medienanwalt Martin Piaty. Sie alle vermitteln jenes Wissen in Theorie und Praxis, das die Studierenden spä-ter als Journalisten, Pressesprecher,

„Die von Ihnen genannte Ho-norarsumme ist gänzlich falsch und extrem überhöht. Mein Ho-norar für die Leitung der Me-dienlehrgänge und alle damit verbundenen vielfältigen Auf-wendungen (inklusive Lehre, Prüfungen, Gutachten für die Abschlussarbeiten etc.) lag pro Medienlehrgang und Studien-jahr im Rahmen der von Uni for Life dafür vorgesehenen Sätze. Außerdem wurden auch alle Lehrbeauftragten im ML mit jenen Richtsätzen, die in UfL vorgesehen sind, honoriert. Dies betrifft die Lehre, die Be-treuung der Abschlussarbeiten und die Prüfungstätigkeit.“

Anmerkung: KLIPP verfügt über ge-sicherte Informationen, dass die im Bericht ange-führten Beträge stimmen. So viel dazu, wie Öster-reichs meistdekorierter Historiker um Wahrheit und Offenheit bemüht ist.

Vizerektor Martin Polaschek: „Honorar bestimmte Karner selbst.“

Foto

: Sch

uchl

autz

Foto

s: H

eim

o Ru

schi

tz

Fleißig: 300 Publikationen

COVERSTORY

Karner-Mail an KLIPP zum Honorar

08-11_Coverstory korr.indd 10 08.03.16 14:53

Page 11: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

11

PR- oder Öffentlichkeitsarbeiter oder Medienberater benötigen. Es gibt im Medienlehrgang knapp 50 Vortragen-de. Sie alle erhielten insgesamt ein Honorar von 120.000 Euro. Damit lie-gen ihre Stundensätze weit unter dem Niveau, das sie in ihrem Brotberuf ha-ben. Zum Vergleich noch einmal: Für seine Leitung und Lehrtätigkeit im Lehrgang ließ Stefan Karner für sich und sein Institut zumindest 150.000 Euro überweisen. Auf Konten, über die er allein verfügen kann. Die Leiter von anderen – von der Studierenden-zahl mehrheitlich kleinere – Lehrgän-gen erhalten (ihre Lehrtätigkeit inbe-griffen) von „Uni for Life“ im Schnitt nur 5.000 Euro. Wie Stefan Karner sind es zum großen Teil auch Hoch-schulprofessoren, die ja ohnehin ihr ordentliches monatliches Salär als Hochschullehrer daneben beziehen.

„Das ist leider passiert“Vizerektor Martin Polaschek, dazu

befragt, räumt ein, dass die finanziel-le Gebarung letztendlich Sache des Wissenschaftlichen Leiters war. Ihm blieb es vorbehalten, die Honorare der Vortragenden festzulegen. Das Honorar von Stefan Karner selbst und den Genehmigungsprozess könne er aus dem Handgelenk nicht beantwor-ten, weicht Polaschek aus.

Nicht aber beim Thema der Zu-lassungskriterien für den Medienlehr-gang. Über diese hat sich Karner in ei-nigen Fällen selbstherrlich hinwegge-setzt. So nahm er Studierende auf, als Wissenschaftlicher Leiter, die keine

Matura nachweisen konnten und sich nun „Master of Arts“ nennen dürfen, also Akademiker sind. „Das ist leider passiert“, verteidigt sich Martin Pola-schek. „Diese Zulassungen hätte es nie geben dürfen und so etwas hat es auch bislang nicht gegeben. Die sind durchgerutscht. Ich habe mich sehr geärgert.“ Um aber einen Skandal in der Öffentlichkeit zu vermeiden, sag-te sich das Rektorat: „Augen zu und durch“ (Polaschek). Denn man fürch-tete bei einem Ausschluss die Scha-denersatzforderungen von Seiten der Studierenden. „Wir wollten nicht den Ruf unserer 431 Jahre alten Universi-tät und das Image schädigen“, wehrt sich Vizerektor Martin Polaschek dagegen, dass das Rektorat in die Vorgänge eingeweiht gewesen wäre. „Vieles haben wir erst im Laufe der Evaluierung und durch die Kritik von Studenten erfahren.“

Ein Detail am Rande, das auch zu den Privilegien des Medienlehrgangs gehört: Jeder andere Lehrgang muss für die Benützung der Uni-Infrastruk-tur rund fünf Prozent an Lizenzgebüh-ren ans Rektorat abliefern. Auch diese Zahlung wurde dem Medienlehrgang in der Anfangsphase nachgesehen. Aufklärungsbedürftig: „Uni for Life“ soll Gelder aus dem Medienlehrgang auf Anweisung Karners auch an die Universität Graz überwiesen haben, diese wiederum überwies die Gelder zurück an Karners Institut, wo nur er den Zugriff zum entsprechenden Konto hat. Fast nicht glaubhaft: Auch sollen Kosten des Medienlehrgangs

intern anderen Lehrgängen zugeord-net worden sein. Außerdem habe Kar-ner mit dem Rektorat vereinbart, dass Überschüsse in der Kasse des Me-dienlehrgangs zu verbleiben haben

und nicht, wie sonst verpflichtend, an das Rektorat abgeführt werden.

Alles in allem: ein Medienlehrgang als Praxisbeispiel für einen Privile-gienstadl. Angehende Journalisten haben mit viel Engagement und Ri-siko dafür gesorgt, dass durch ihre Kritik und Recherchen nun Transpa-renz in diese Vorgänge gekommen ist. Und letztendlich auch dafür, dass der Historiker Stefan Karner als Wis-senschaftlicher Leiter in Zukunft Ge-schichte ist und die chaotischen Vor-fälle im „Master of Arts“-Medienlehr-gang eine peinliche Geschichte für die Universität Graz bleiben werden.

Überprüfung des Uni-Medienlehrgangs ergab katastrophale Mängel.Foto

: Uni

Gra

z

Foto

s: H

eim

o Ru

schi

tz

COVERSTORY

„Kriegsfolgenforscher im Krieg“

Drunten im Tal ist der Kriegsfolgenforscher Stefan Karner ein ge-fragter Vortragender. Am Lachtal im obersteirischen Murtal führte er jahrelang „Krieg“ mit den Nachbarn. Dort, wo Freund Wolfgang Schüssel und er schöne Almhäuser besitzen. Exbürgermeister Fer-dinand Merl spricht sogar von einem sanktionierten Schwarzbau. „Der Schüssel ist ein feiner Mann, was man vom Stefan Karner nicht sagen kann“, bedauert auch Sepp Schmidhofer. Er betreibt eine Almhütte mit Pension und Gastwirtschaft unmittelbar an der Skipiste, räumte ihm über sein Grundstück Geh- und Fahrrecht ein. Doch das führte zu massiven Konflikten. Langjährige KLIPP-Leser kennen die streitbare Kehrseite des Historikers Stefan Karner, wissen auch von den tiefgreifenden Konflikten mit von Karner be-auftragten Historikern, die ihre Autoren- und Urheberrechte durch sein Vorgehen bei Publikationen verletzt sahen. Die beiden Anrai-ner am Lachtal: „Darf der sich alles erlauben? Sein Verhalten uns gegenüber war bisher so, als ob für ihn keine Gesetze gelten.“ Es fielen dann noch weit deftigere Ausdrücke, doch die würden veröf-fentlicht sofort zu einer Ehrenbeleidigungsklage führen.

08-11_Coverstory korr.indd 11 08.03.16 14:54

Page 12: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

Auch bei der letzten Kundgebung am Grazer Hauptplatz machte Ma-rio Kunasek seinen Standpunkt un-missverständlich klar: „Das Boot ist voll. So gesehen ist die Initiative der Bundesregierung, jetzt Obergrenzen bei Flüchtlingen einzuziehen, ein richtiger Ansatz. Als wir das gesagt haben, hat man uns ja verteufelt, hat man uns massiv attackiert, hat uns als Hetzer bezeichnet und gesagt: ,Menschlichkeit kennt keine Ober-grenzen.‘ Wir haben schon frühzeitig erkannt, dass es so etwas wie Ober-grenzen braucht. Und die ist mittler-weile mehr als nur erreicht.“

Österreich habe seine Hausauf-gaben bereits gemacht, habe bewie-sen, dass wir in schwierigen Zeiten helfen. Jetzt gelte es, den großen Brocken, den wir haben, abzuarbei-ten und festzustellen, wer bleiben kann, wer nicht bleiben kann. „Al-lein das wird schwierig – die Rück-führung. Weil es ja in der Realität keine bilateralen Abkommen gibt.“ Daher gäbe es auch die Forderung, dass Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer Druck gegenüber der Bundesregierung aufbauen sollte. Der FPÖ-Chef: „Uns hat er bei der Sondersitzung am 7. September 2015 noch gerügt: ,Zäune lösen das Problem nicht!‘ Um dann am 21. Oktober 2015 zu sagen: ,Der Zaun kommt ein halbes Jahr zu spät.‘ Er hat einen totalen Schwenk vollzo-gen. Ich hätte mir von ihm erwartet, dass er viel früher auf das Problem, das wir Steirer in Spielfeld haben, hinweist. Aber Schützenhöfer sitzt im Bundesvorstand.“

Was steht am Ende dieses Pro-zesses, um des Flüchtlingsstroms Herr zu werden? Was hält er von

Die Grenzen mit Waffengewalt sichern?

März 2016

12 POLITIK

der viel kritisierten Haltung der AfD (Alternative für Deutschland), die Grenzen mit Waffengewalt zu si-chern? Mario Kunasek: „Wir müssen einmal davon ausgehen, dass es Ge-setze gibt. Bei Waffengewalt denkt man immer daran, dass jemand mit einem MG ausgerüstet ist und dann mit dem da drüberfährt. Waffenge-walt ist aber auch der Einsatz von einem Schlagstock. Waffengewalt ist der Einsatz von Tränengas, von Pfefferspray. Natürlich haben wir auch die Verantwortung, unseren Rechtsstaat zu schützen.“ Dafür gäbe es Exekutivorgane, dafür gäbe es das Bundesheer mit Exekutivbe-fugnissen. Es dürfe aber nicht das

Bild erzeugt werden, so wie in der DDR, dass alles runtergeschossen werde vom Zaun. „Sondern es geht einfach um den verhältnismäßigen Einsatz von körperlicher Gewalt und auch von Waffengebrauch, um einen Rechtsstaat zu erhalten und damit die Rechtsstaatlichkeit um-zusetzen.“ Und das obliege nun mal der Bundesregierung, aber in weite-rem Sinne auch den Einsatzorganen und Einsatzkräften, die ja massiv verunsichert worden sind. Mario Kunasek: „Der Einsatzleiter vor Ort, der ist ein armer Teufel, der hat über-haupt keine Rechtssicherheit mehr. Wenn der sich an die Gesetze hält oder halten würde in dem Moment, dann wäre er jetzt schon nicht mehr Exekutivkraft, dann wäre er heute schon beim AMS gemeldet. Denn in Wahrheit hätte er die Pflicht gehabt, den Rechtsstaat einzuhalten und mit angemessener Waffengewalt

wahrscheinlich auch vorzugehen. Er hat es nicht gemacht. Ich hätte es auch nicht gemacht. Weil ich weiß, dass du von der Politik dann keine Rückendeckung hast.“ Die Politik erwarte von einem Exekutivbeam-ten die Einhaltung der Gesetze, aber wenn er sie dann durchführe und wenn er dann nach eigenem Ermes-sen vorgehen müsse: „Dann wün-sche ich ihm ,Viel Spaß!‘, dann zieht er ganz sicher den Kürzeren.“ Denn das Durchbrechen einer Grenze, von Barrieren sei ein Rechtsbruch. Es sei die Frage, mit welchen Mitteln man diesen verhindere. „Natürlich hätte ich auch keine Waffen einge-setzt, aber man muss sagen, dass das gesam te Grenzmanagement falsch gelaufen ist.“ Es gehöre vieles ge-tan, zum Beispiel selektiert, Männer und Familien. Es seien ja 70 Prozent einzelreisende Männer. Für Familien könne man eigene Linien schaffen.

Es dürfe bei einem guten Grenzma-nagement nie so weit kommen, dass die Leute durchbrechen. Und dafür sei die Bundesregierung verantwort-lich zu machen. „Die Exekutive kann dafür nichts. Mit diesen Dingen ha-ben die Leute da unten den Glauben an den Rechtsstaat verloren. Leider verursacht durch Missmanagement – von der ersten bis zur letzten Minu-te. Und es ärgert mich so, denn alles das, was wir im letzten Jahr gesagt haben, ist leider eingetreten.“

Aus seiner Sicht gibt es nur zwei Möglichkeiten.

Mario Kunasek: „Zu sagen, ab so-fort hat die EU so zu funktionieren und alle ziehen an einem Strang. Und wenn das nicht funktioniert, dann müssen wir uns eingestehen, dass es nicht funktioniert und dass das ganze Gebilde eben gescheitert ist.“

Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek weicht im Gespräch zum Flüchtlingsdrama auch heiklen Fragen nicht aus. Mit 27 Prozent der Stimmen ist die FPÖ in der Steiermark auf Augenhöhe mit ÖVP und SPÖ.

FPÖ-Anhängerschaft bei der jüngsten Kundgebung mit Heinz Strache und Norbert Hofer am Grazer Hauptplatz

Foto

s: H

eim

o Ru

schi

tz

„Waffengewalt ist aber auch der Einsatz von Tränengas, von Pfefferspay.“

„Wir sagen klar: Das Boot ist voll.“

12-13_Politik Kunasek korr.indd 12 08.03.16 14:40

Page 13: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

13POLITIK

BEI SCHIEFLAGE AKTIVIEREN:BEI SCHIEFLAGE AKTIVIEREN:BEI SCHIEFLAGE AKTIVIEREN:arbeiterkammer.at

Vom Arbeitsrecht bis zum Thema Wohnen, von Karenzfragen bis zu gerechten Preisen: Die AK ist für Sie da. Alles, was Arbeitnehmer brauchen, auf arbeiterkammer.at

TBW

A –

Rob

ert

Sta

udin

ger

Bei der kürzlich erfolgten konsti-tuierenden Vollversammlung wurde Franz Titschenbacher mit großer Mehrheit als Landwirtschaftskam-mer-Präsident wiedergewählt. Mit 30 Mandaten verteidigte der Bau-ernbund ja bei der jüngsten Wahl seine Spitzenposition und bleibt damit gestaltende Kraft in schwie-rigen Zeiten. Auf Platz zwei folgen die Freiheitlichen Bauern mit fünf Mandaten, gefolgt vom Unab-hängigen Bauernverband mit vier Mandaten. In seiner Antrittsrede

sprach Titschenbacher von einer dramatischen Situation bei den Milch-, Schweine- und Obstbauern. Er fordert vom Lebensmittelhan-del erneut einen Regionalbonus für heimische Qualitätslebensmittel. Der Preisdrückerei müsse ein Ende gesetzt werden, so Titschenbacher. Sein Appell aber auch in Richtung der heimischen Konsumenten: „Die Zukunft der steirischen Bäuerinnen und Bauern liegt auch bei den Kon-sumenten, die ich ersucht, zu heimi-schen Lebensmitteln zu greifen.“

Neues Rektoratsteam startet durchStaffelübergabe an der Med Uni Graz

Seit kurzem wird die Medizinische Universität Graz von einem neuen Team geleitet, in dem der Uni-versitätsrat der Med Uni Graz eine gute Mischung aus Erfahrung und neuem Elan für die Erreichung der gesteckten Ziele sieht.

Als Rektor fungiert der Internist (Onkologe) Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg. Die HNO-Expertin Ao. Univ.-Prof.in Dr.in Doris Lang-Loidolt ist Vizerektorin für Studium und Lehre. Mag.a Caroline Schober-Trummler, Biochemikerin und Moleku-larbiologin, bringt ihre Erfahrungen als Managerin eines Forschungsinsti-tutes mit Großforschungsprojekten ein. Als Vizerektor für Finanzmanage-ment, Recht und Personaladministration ergänzt der Betriebswirt und Jurist MMag. Gerald Lackner das Rektoratsteam.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gelobt Franz Titschenbacher als Präsident der steiri-schen Landwirtschaftskammer an. Im Bild (Mitte): Vizepräsidentin Maria Pein

Titschenbacher appelliert an Lebensmittelhandel

Vorsitzende des Universitätsrates Cattina Leitner mit dem neuen Rektoratsteam (v.l.): Doris Lang-Loidolt, Hellmut Samonigg, Caroline Schober-Trummler und Gerald Lackner.

Foto

: Med

Uni

Gra

z

12-13_Politik Kunasek korr.indd 13 08.03.16 15:10

Page 14: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

14

Staatsanwaltschaft Graz ersuchte Kollegen von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsan-waltschaft: „Bitte übernehmen! Wir haben atypisch viele Großverfahren.“

März 2016

CHRONIK

Schwarze dealen ungeniert Polizei im Kampf gegen Rauschgiftdealer in Graz bemüht, aber ohne wirkliche Chance

Erfolgserlebnisse sind wichtig, auch für die Ermittler: 57 Päckchen mit Rauschgift entdeckte und be-schlagnahmte die Polizei in einem Versteck in Bahnhof-Nähe bei einer Razzia im Bezirk. Nicht aber fassen konnten sie die „dazugehörenden“ Straßendealer (Streetrunner), alle-samt Schwarzafrikaner. Rund zwei Dutzend streunen im Umkreis von 200 Metern – zu Fuß oder auf Rädern – bis in die Nacht zwischen Marien-gasse in Graz, Bahnhof und dem Me-tahofpark. Abgesehen von den stö-renden Polizeikontrollen können sie ungestört ihrem Geschäft nachgehen. „Hey, wie geht’s?“, rufen sie den oft missmutig und misstrauisch aus dem Fenster blickenden Anrainern dort zu. „Sie sind zu einer echten Plage gewor-den“, so Alfred P. Die Anrainer mel-den auftauchende Dealer, wie von der Polizei dazu aufgefordert, sofort per Handy bei der Polizei. Die Beamten

bemühen sich auch, rasch vor Ort zu sein, sogar mit Spürhunden, doch alle Schwarzen sind dann wie vom Erdbo-den verschwunden oder verkrümeln sich irgendwo an einer Geschäfts-ecke in der Keplerstraße. Ist die Luft rein – die Verständigung erfolgt über Handys –, sind sie wieder auf Tour und drehen ihre Runden. Mehrere Anrainer wollen sich zu einer Initiative zusammenschließen und überlegen, mit beweglichen Lichtmeldern, sprich mobilen Scheinwerfern, die Hotspots auszuleuchten, so die Dealer zu ver-treiben und die heimischen Kunden, meist junge Steirer, damit fernzu-halten. Außerdem gibt es die Bereit-schaft, der Polizei in der eigenen Woh-nung „Beobachtungsposten“ zur Ver-fügung zu stellen. Warum die schwar-zen Drogendealer nach einer Razzia wieder Minuten später schon auf der Straße sind: Sie leben in überbelegten Kleinwohnungen nicht weit von ihrem

„Arbeitsplatz“. Sie erhalten vom öster-reichischen Staat – betreut werden die meisten von der Caritas – monatlich rund 300 Euro als Grundversorgung. Selbst wenn sie bei einer Razzia ein-mal oder mehrmals erwischt werden, haben sie nicht zu befürchten, dass sie abgeschoben werden. FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio: „Das ist eine an und für sich unerträgliche Situation“, verlangt er ein konsequentes und ko-ordiniertes Vorgehen der Behörde. „Das darf doch nicht wahr sein“, wun-dert sich Monika K., Mutter von zwei Kindern, die in der Brunnkirchnerstra-ße wohnt und täglich mit den Dealern konfrontiert ist. Alle 50 Meter begeg-net ihr zumindest einer, der jüngere Passanten und Autofahrer fragend anstarrt: „Willst du was? Brauchst du was?“ Jeder Polizist weiß, dass sie Drogen verkaufen. Dass es keine wirk-same Handhabe dagegen gibt, will Monika K. nicht akzeptieren.

GAK-Fall weiter in der Warteschleife

Es ist eine diplomatische, noble Vorgangsweise, sensible Dinge ge-sichtswahrend zu bereinigen. Wenn Unternehmen sich von Spitzenma-nagern – aus welchen Gründen auch immer – trennen wollen, wegen Unzufriedenheit, gegensätzlicher

Auffassungen usw., dann bietet man ihnen die Chance, von sich aus selbst den ersten nötigen Schritt zu setzen. Mit einiger Fantasie könnte man so auch die überraschende Mitteilung interpretieren, dass der bisherige Staatsanwalt Johannes Winklhofer

nach fast neun Jahren Ermittlungen die Causa GAK abgegeben hat. Und noch dazu nur wenige Wochen vor dem Einlangen des von ihm schon sehnsüchtig, weil überfällig, erwarte-ten neuen Sachverständigengutach-tens, das mittlerweile vorliegt, aber ungelesen nach Wien weitergereicht wird. Denn die Staatsanwaltschaft Graz hat der Wirtschafts- und Kor-ruptionsstaatsanwaltschaft Wien den Fall zur Übernahme angeboten und diese hat – wie in den Medi-en ja breit berichtet – nach einigen Tagen „Bedenkzeit“ das Angebot

angenommen. Formal hätte die Jus-tiz in Wien auch mit Weisung das GAK-Verfahren an sich ziehen kön-nen. Im Ermittlungsverfahren geht es um Abgabenhinterziehung, Schwarz-geldzahlungen und Betrug beim ehemaligen Fußball-Bundesligisten

GAK. Im Visier der Staatsanwalt-schaft sind seit Jahren die ehemali-gen Präsidenten Peter Svetits, Rudi Roth, Harald Sükar, Stephan Sticher, die ehemalige Chefbuchhalterin und weitere Funktionäre.

Grundsätzlich übernimmt die Wirtschafts- und Korruptionsstaats-anwaltschaft jene Wirtschaftssachen, in denen die Schadensbeträge den Wert von fünf Millionen Euro über-steigen. Das diese Summe wahr-scheinlich übersteigende GAK-Ver-fahren sei damit laut Hansjörg Ba-

Staatsanwalt Johannes Winklhofer gibt nach neun Jahren Ermittlungen das GAK-Verfahren ab. Chancen auf sachliches, faires Verfahren steigen

Ungewöhnliches Vorgehen der Justiz schafft Raum für Interpretation

14-16_Chronik korr.indd 14 08.03.16 14:44

Page 15: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

15

als Querulant.“ Nur ein halbes Jahr später wurde Franz Kröll tot auf seiner Terrasse in Graz gefunden, mit einem Kopfschuss aus seiner Dienstwaffe. Angeblich auch Selbstmord.

Doch Karl Kröll ist mit seinem Zweifel an der Einzeltätertheorie nicht allein. Niemand Geringerer als Johann Rzeszut, der ehemalige Präsident des Obersten Gerichtshofs, Mitglied der Evaluierungskommission, die das In-nenministerium zur Aufdeckung mög-licher Ermittlungspannen im Fall Kam-pusch beauftragt hatte, glaubt nicht an den Selbstmord. Der Richter hat ein Buch geschrieben, mit dem er belegen will, dass Priklopil bereits tot war, als er überrollt wurde. Dabei stützt er sich auf ein Gutachten und Unterlagen, die der Kommission, in der er mitwirkte, nicht vorgelegen haben.

Der Letzte, der Wolfgang Priklopil lebend gesehen hat, war sein Freund und Geschäftspartner. Die beiden tra-fen einander nach einem Anruf von Priklopil und dieser habe ihm gegen-über eine Art Lebensbeichte abgelegt, indem er die Entführung Natascha

Kampuschs und ihre jahrelange Gefan-genschaft gestand. Der Freund Priklo-pils sei zwar mehrfach einvernommen worden, allerdings nie zum Verdacht der Beteiligung an der Kampusch-Ent-führung. Kröll und Rzeszut stellen da-her die Frage: „Wer könnte ein Interes-se an seinem Tod gehabt haben – ein Komplize, ein Beteiligter?“

Seit dem Entführungstag am 2. März 1998 gibt es die Aussage der einzigen Tatzeugin. Sie war damals 12 Jahre alt und habe gesehen, wie Natascha Kampusch von einer Person in einen weißen Lieferwagen gezogen worden sei. Eine weitere Person habe währenddessen hinter dem Lenkrad gesessen. Bis heute beharrt die Zeugin auf ihren Beobachtungen.

War der Entführer von Natascha Kampusch, Wolfgang Priklopil, bereits tot, als er am 23. August 2006 von ei-nem Zug überrollt wurde? Wurde sei-ne Leiche auf die Gleise gelegt? Die Oberstaatsanwaltschaft Wien prüft, so berichtet „Spiegel Online“, eine Anzeige wegen Mordverdachts. Der Grazer Karl Kröll hat die Anzeige ein-gebracht. Kröll ist heute gesundheitlich schwer angeschlagen. „Ich mache das für den Franz, meinen Bruder.“ Dieser war Oberst bei der Wiener Polizei und hatte gemeinsam mit dem Bundeskri-minalamt die Sonderkommission ge-leitet. Das Ergebnis der „Adamovich-Unter suchungskommission“, Priklopil habe Selbstmord begangen, es gäbe keine erfolgversprechenden weiteren Ermittlungsaussichten, wollte der Po-lizeioberst so nicht hinnehmen. Er hielt die Theorie, Priklopil sei ein Einzeltäter gewesen, nicht für bewiesen und den Fall damit auch nicht für aufgeklärt. Franz Kröll, der Polizeioberst, weiger-te sich, an der Pressekonferenz am 8. Jänner 2010 teilzunehmen. Auf dieser wurde die Einstellung des Verfahrens verkündet. „Von da an wurde Franz ge-mobbt“, so der Bruder Karl Kröll, „galt

Zwei, die keine Ruhe gebenKampusch-Entführer Priklopil: Staatsanwaltschaft prüft Zweifel an Selbstmordtheorie

... sorgt seit 2006 für Medien-Schlagzeilen

Präsident und Richter a.D. Johannes Rzeszut (li.) und Karl Kröll erstatteten Mordanzeige.

Schon tot, als er überrollt wurde?

März 2016

Zwei, die keine Ruhe geben

... sorgt seit 2006 für Medien-Schlagzeilen

Quel

le: K

lein

e Ze

itun

g, 2

4. A

ugus

t 200

6

CHRONIK

cher, dem Sprecher der Staatsanwalt-schaft Graz, ohnehin besser (!) bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaats-anwaltschaft angesiedelt.

Hansjörg Bacher machte diese Aussage nur wenige Wochen, bevor das Gutachten des neuen Sachver-ständigen bei der Justiz einlangte. Es war erzwungen worden, weil der erste Sachverständige Fritz Kleiner aus Graz wegen möglicher Befan-genheit von der Justiz ausgetauscht werden musste. Auch wenn sich die

Foto

: Sch

aub-

Wal

zer /

PID

Ankläger der Wirtschafts- und Kor-ruptionsstaatsanwaltschaft rasch in den Fall einlesen werden, so wird es logischerweise eine weitere Prozess-verzögerung geben.

Die Abtretung des Verfahrens be-gründete Hansjörg Bacher auch da-mit, dass die Ankläger der steirischen Landeshauptstadt derzeit mit einer „atypischen Anzahl von Großver-fahren“ beschäftigt sind – wie etwa den mutmaßlichen Dschihadisten oder auch dem Amokfahrer Alen R.

Besonders Staatsanwalt Johannes Winklhofer ist zurzeit mit umfangrei-chen Verfahren eingedeckt.

KLIPP geht davon aus, dass dieser zeitliche Zusammenfall zufällig ist. In seiner letzten Ausgabe (Jänner/Feb-ruar 2016) hat KLIPP über folgenden Sachverhalt berichtet:

Die „Kronzeugin“ der Staatsan-waltschaft im GAK-Verfahren ist die Ex-GAK-Geschäftsträgerin und Ex-GAK-Buchhaltungschefin. Es

gibt gesicherte Informationen, die den Verdacht erhärten, dass es im Zusammenhang mit einem Betrugs-prozess, in dem die Ex-GAK-Buch-haltungschefin Angeklagte war und auch verurteilt wurde, zu einem informellen Deal, zu einer Prozess-absprache gekommen sei. KLIPP wurde deshalb schon einmal we-gen Verleumdung beschuldigt, die Ermittlungen wurden aber dann im Jahr 2015 eingestellt.

14-16_Chronik korr.indd 15 08.03.16 14:45

Page 16: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

SPOTS16

März 2016

Aus „pfui“ wurde „hui“ Einmaliges, mutiges Ferienheim-Projekt in Eisenerz

Jetzt können Gäste bereits aus 70 hochwertigen Ferienwohnungen,

komplett eingerichtet, in Eisenerz auswählen. Niemand in Eisenerz hat mehr richtig daran geglaubt, dass die Metamorphose der unter Denk-malschutz stehenden, mehr als 100 Jahre alten, schäbigen Werkshäuser gelingt. Dort, im Münichtal, wo Ge-nerationen von Bergarbeiterfamilien in zum Teil heruntergekommenen, auch verrußten Wohnungen hausten, ihr Leben fristeten, werden nun Men-schen urlauben.

Die Wohnungen sind komplett eingerichtet und verfügen alle über Balkons, voll ausgestattete Küchen, High-Speed-Internet sowie Flat-TV. Einige haben sogar eine Whirlwanne oder Infrarot-Sauna. Mit ihrer kom-pletten Ausstattung bieten die Ap-partements eine gute 3-Sterne-Qua-lität und werden damit selbst gehobe-nen Ansprüchen gerecht.

Die Investo-ren und Betrei-ber kommen aus der Region Murau. Johan-nes Arneth und Gerhard Brix sind die zwei Proponenten. Sie haben erst 2010 mit dem

Projekt Bekanntschaft gemacht und wollen in mehreren Ausbaustufen insgesamt 400 Ferienwohnungen in den alten Werkshäusern für ihr Erz-berg Alpin Resort errichten. Für die erste Phase wurden bereits sieben Millionen Euro investiert, 35 sollen es bis 2020 im Rahmen des Masterplans „Redesign Eisenerz“ werden. Dass die Investoren im Tourismus-Busi-ness zu Hause sind, zeigt, dass sie be-reits rund 3.000 Betten vermarkten: den Ferienpark Kreischberg, das Ferien-dorf Murau, das Feriendorf Hohentauern, das Alpen-dorf Dach-stein-West, den Alpenpark Tur-racher Höhe, das Almdorf Stadl/Mur, das Feriendorf

Kor alpe und die Almrausch-Cha-lets Lachtal. Worüber die heimische Wirtschaft zufrieden ist: „Bei allen unseren Almdorf-Projekten – so auch beim Erzberg Alpin Resort – legen wir großen Wert auf die Verwendung heimischer Ressourcen und lokaler steirischer Partner“, erläutert Johan-nes Arneth, Geschäftsführer des Bau-trägers Almdorf Bau aus Stadl/Mur.

Klar, dass die Freude im Land da-rüber groß ist. Christine Holzweber, die Bürgermeisterin von Eisenerz, wo in den letzten Jahrzehnten mehr zugesperrt als aufgesperrt wurde: „Das Erzberg Alpin Resort ist eine Initialzündung für künftige Projekte.“ SP-Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer, zuständig für die Regionalentwicklung: „Damit entstehen Wachstum und Arbeits-plätze.“ Wirtschaftslandesrat Chris-

tian Buchmann: „Solche Projekte können nur mit unternehmerisch denkenden Menschen realisiert wer-den, die Visionen haben.“

Und so funktioniert das Modell Erzberg Alpin Resort: Die Wohnun-gen werden an private Interessenten verkauft. Diese bringen ihr Eigen-tum wieder in einen Pool ein. Für die Vermarktung und Vermietung ist dann die Alps Residence Holiday-service Gesellschaft als Betreiber verantwortlich. Gerhard Brix, der Ge-schäftsführer: „Unser Angebot wird schon jetzt gut gebucht und auch für die bevorstehende Sommersai-son sieht es hervorragend aus.“ Die zahlreichen internationalen Events tragen dazu maßgeblich bei: das Erz-berg Rodeo, der Erzberglauf und na-türlich auch die Veranstaltungen am Red Bull Ring. Der Formel 1 Grand Prix und der MotoGP sind ja echte Gästemagneten.

Wichtig: Das Erzberg Alpin Resort ist auch leistbar. Die Einraum-Appar-tements gibt es ab 50 Euro, für die vier bis sechs Personen fassenden Wohnungen sind 130 Euro auf den Tisch zu legen. Noch gibt es im Dorf keine Gastronomie, keine Sport- und Freizeitanbieter. „Aber wir sind schon auf der Suche“, so Gerhard Brix.

Das „Wunder von Eisenerz“: Aus schäbigen Werkshäusern wurde das Erzberg Alpin Resort: eine schmucke, leistbare Ferienappartementanlage.

Bringen sicher Gäste nach Eisenerz: Erzberg Rodeo, aber auch der Red Bull Ring mit Formel 1 und MotoGP

Komplett eingerichte-te Ferienwohnungen

Froh, dass die Vision endlich wahr wurde (v.l.): Christian Buch-mann, Gerhard Brix, Johannes Arneth, Michael Schickhofer, Christine Holzweber, Gerald Sark, Pfarrer Anton Konrad Rein-precht, Erich NeuholdFo

tos:

jhb

Foto

s: E

rzbe

rg A

lpin

Res

ort

Foto

: Red

Bul

l Con

tent

Poo

l

14-16_Chronik korr.indd 16 08.03.16 14:45

Page 17: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

17

März 2016

KOMMENTAR

Obwohl wichtige Welt-märkte von Un-sicherheit und Turbulenzen geprägt sind: Die Andritz AG, der Weltkon-zern aus Graz mit 24.500 Beschäftigten, der in der stei-

rischen Landeshauptstadt auch sein Headquarter hat, verdient gut. Im vergangenen Jahr ist der Net-togewinn auf knapp 268 Millionen

Euro gestiegen. Die Aktionäre, so auch Wolfgang Leitner selbst, be-kommen 1,30 Euro (1 Euro im Jahr 2014) pro Aktie. Mit 7,3 Milliarden Euro sei auch der Auftragsstand, so Leitner, sehr hoch. Besonders gut laufen die Geschäftsfelder Hydro, der Bau von Wasserkraftwerken, sowie Pulp and Paper, der Bau von Zellstoffwerken.

Die Andritzer sind in allen ihren Geschäftsfeldern auch ganz inno-vativ unterwegs: In Stockholm baut man zur Zeit das größte Biomasse- kraftwerk der Welt. Rund 180 Mil-

Jochen Pildner-Steinburg ist mitten in der Staffelübergabe

Sein Vater war dort noch Arbeiter

Bequem ist er nie gewesen, sparsam immer

Offen gesagt: Mit ganz wenigen Aus-nahmen. Und dazu gehört ein or-dentlicher fahrbarer Untersatz. Über Jahre hinweg war GAW-Chef Jochen Pildner-Steinburg ein Jaguar-Daim-ler-Fan, nahm all die Wehwechen und Schwächen des britischen Tra-ditionsautos in Kauf. Bis er vor zwei Jahren meinte, es müsse mal was anderes sein und sich den Quattro Porte der italienischen Traditions-marke Maserati anlachte. Doch auch der hat seine Mucken, wie er mittler-weile erfahren durfte. „Wir können uns solche Kinderkrankheiten, wie sie auch der Maserati hat, bei unse-ren Produkten nicht leisten“, sagt der Anlagenbauer und Eigner der „Grazer Armaturen Werke“. Denn GAW-Kunden gehen davon aus, dass die Anlagen und Maschinen aus Graz 24 Stunden und 365 Tage im Jahr problemlos laufen. Doch mit Kun-denbeschwerden hat er künftig, wenn es sie gibt, ohnehin nichts mehr tun.

Denn nach 42 Jahren als Geschäfts-führer des Familienunternehmens zieht sich Jochen Pildner-Steinburg aus der Geschäftsführung zurück und arbeitet künftig nur noch in der Holding. Seine Tochter Nina wird mit Wolfgang Senner künftig für die Kunden der GAW Group mit knapp 2.000 Mitarbeitern als Geschäftsfüh-rerin verantwortlich sein. Er hat sei-ne Erfolge im Laufe der letzten vier Jahrzehnte an der Spitze der GAW, die ja Anlagen für die Papierindus- trie, Autoindustrie herstellt, nie an die große Glocke gehängt. „Mein Va-ter hat das Unternehmen 1951 mit fünf Mitarbeitern gegründet.“ Als er Anfang der 70er-Jahre die Firma übernahm, hatte sie einige Dutzend Mitarbeiter, heute arbeiten weltweit 1.800 Menschen für die GAW. „Un-sere Anlagen und Maschinen gehen zu 90 Prozent in den Export.“ Für die Industriellenvereinigung war Jochen Pildner-Steinburg daher schon in

jungen Jahren ein Herzeigeunterneh-mer. Nicht überraschend daher, dass er vor zwölf Jahren gebeten wurde, die Präsidentschaft für die Steier-mark zu übernehmen. Das Angebot seiner Kollegen, den Präsidenten für die Industriellenvereinigung Öster-reich zu machen, lehnte er vor Jah-ren ab. Nach der Geschäftsführung in seinem Unternehmen wird er vor dem Sommer auch die Präsident-schaft in der Industriellenvereinigung übergeben. Über seinen Nachfolger – höchstwahrscheinlich ein Mann – hält er sich noch bedeckt. Ein Marken- zeichen ist seine offene Sprache ge-genüber der steirischen Politik, die mit seiner Kritik nicht immer gut zurecht kamen. Hinter verschlosse-nen Türen ging es da verbal zeitwei-se sogar recht ruppig zu. Wiewohl die Industriellenvereinigung keine Parteiorganisation ist, sondern eine Standesvertretung, gilt sie doch dem bürgerlichen Lager näher. Während

die GAW mit Jochen Pildner-Stein-burg geschäftlich „viele Siege ein-fuhr“, lief es für ihn als Präsident des Grazer Eishockeyclubs 99ers, deren Sponsor die GAW ist, nicht ganz nach Wunsch. Jochen Pildner-Steinburg, der in jungen Jahren selbst beim GAK Eishockey spielte, hätte mit seinen Cracks gerne einmal den Meister- teller hochgestemmt. Doch was nicht ist, kann ja noch werden.PS: Auch einen Ausflug in die Me-dienbranche riskierte er. Jochen Pildner-Steinburg war in der Grün-dungsphase des Steiermarkmagazin KLIPP – die liegt nun auch schon bald 30 Jahre zurück – der Investor. Sprich er stellte die damals Millionen Schilling zur Verfügung, damit das Projekt überhaupt zum Laufen kam. Ein so genanntes Regionalmagazin war zu dieser Zeit etwas völlig Neues in Österreich – und für Neues ist Jo-chen Pildner-Steinburg immer offen gewesen.

Foto

: Hei

mo

Rusc

hitz

Foto

: And

ritz

lionen Euro stehen jährlich für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. So werden in den Kon-zern-Töchtern zum Beispiel auch Seperatoren für die Herstellung von griechischem Joghurt erfolg-reich an Molkereien verkauft, die in den USA ein Hit sind oder werden für die Münzprägung neue Techno-logien entwickelt.

Doch die Andritz AG – als Maschi-nenfabrik bereits im Jahr 1852 (!) in Graz gegründet – weist noch eine Be-sonderheit auf, die so sicher einmalig ist: Wolfgang Leitners Vater war früher im Werk in Graz-Andritz einmal ein-facher Arbeiter. Und er erlebte auch noch den Aufstieg und die Karriere sei-nes Sohnes, der in früheren Interviews stolz auf diesen Umstand hinwies.

Andritz-Chef und -Kernaktionär Wolfgang Leitner hält Weltkonzern weiter auf Erfolgskurs

Neues Führungsduo der knapp 2000 Köpfe starken GAW-Group... ... Tochter Nina Steinburg und Wolfgang Senner

17_CHRONIK GAW.indd 17 08.03.16 15:57

Page 18: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

SPOTS

März 2016

Wann geht’s mit den Preisen wieder nach oben?

Die große Frage und Ungewissheit – wie lange wird dieser Zustand anhal-ten? Kommerzialrat Gerhard Anna-witt, Gründer der A1 Tankstellenket-te und Marktführer in Südösterreich, versucht im KLIPP-Gespräch darauf Antworten zu geben.

Wann geht es wieder nach oben?

Annawitt:Unsere Kontakte zu den Analys-ten und zu den Raffinerien lassen den Schluss zu, dass es eine leichte Tendenz nach oben gibt. Heuer soll der Ölpreis wieder auf die 35- bis 40-Dollarmarke steigen, mittelfristig in den nächsten zwei, drei Jahren bis auf 50, 60 Dollar zulegen.

Was sind die Ursachen für die in den letz-ten Monaten so stark gefallenen Preise?

Das hat geopolitische Gründe. Da sind zum einen die Sanktionen gegen Russland, die das Land budgetmäßig massiv treffen. Da haben die Ameri-kaner mit ihrem Fracking den gesam-ten Ölmarkt in Bewegung gebracht. Die Saudis wiederum wehren sich mit ihren Preissenkungen dagegen. Was wiederum den Amis wehtut. Und durch den Alleingang von Saudi Arabien ist die OPEC praktisch aus-einander gefallen.

Worauf muss ich mich aber als Tankkun-de an der Zapfsäule von den Treibstoff-preisen her mittelfristig einstellen?

Weil der Benzinpreis nie mit dem Ölpreis mitfloaten wird – das ist ja schon durch die Mineralölsteuer nicht möglich, die eine feststehende Größe ist beim Preis –, ist zu erwar-ten, dass sich die Treibstoffpreise in den nächsten ein bis zwei Jahren um 10, 15 maximal 20 Prozent steigen werden, sagen die Analysten.

Also wird’s den Tankstellen auch in Zukunft ganz gut gehen.

Das kann man so nicht sagen. Da muss ich heftig widersprechen. Wir haben in Österreich rund 2.300 Tank-stellen, also eindeutig zu viele. Denn benötigen würden wir rund 1.500. Dann hätten wir auch deutsche

ten, dass sich die Treibstoffpreise in den nächsten ein bis zwei Jahren um 10, 15 maximal 20 Prozent steigen

Also wird’s den Tankstellen auch in Zukunft

Das kann man so nicht sagen. Da muss ich heftig widersprechen. Wir haben in Österreich rund 2.300 Tank-stellen, also eindeutig zu viele. Denn benötigen würden wir rund 1.500. Dann hätten wir auch deutsche

Autofahrer und die Wirtschaft freuen sich über die günstigen Treibstoffpreise

18-19_A1.indd 18 08.03.16 14:59

Page 19: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

19WIRTSCHAFT

Verhältnisse mit vernünftigen Wert-schöpfungen.

Sie betreiben derzeit mehr als 80 Tankstellen österreichweit, wollten weitere dazu kaufen oder pachten.

Wir sind ein Markendiskonter, setzen uns also preislich unterhalb von den Majors, den internationalen Kon-zern, an und gewinnen kontinuierlich Marktanteile. Im Durchschnitt ha-ben wir zwischen 27.000 und 32.000 Kunden am Tag. Der Durchschnitts-verbrauch an Treibstoff bei den Ein-zelkunden ist rückläufig, aber dieser wird durch neue Zulassungen kom-pensiert. Auch die niedrigen Preise führen dazu, dass die Leute mehr fah-ren und wir damit eine Umsatzsteige-rung haben.

Mehr und mehr Tankstellen bemühen sich, auch eine Art Nahversorger zu sein.

Ja, aber es ist noch immer so, dass bei den Tankstellen der Treibstoff der Hauptumsatzträger ist. Im länd-lichen Bereich liegt dieser bei zwi-schen 60 und 65 Prozent, im städti-schen Bereich zwischen 45 und 55 Prozent, je nach dem, wie gut der Standort ist. Den restlichen Umsatz macht dann die Tankstelle im Conve-niencebereich, beim Waschen, in der Gastronomie und im Shop. Eine Zeit lang hat das geboomt. Da hat man beim Tanken auch gleichzeitig noch eingekauft. Das hat sich aber doch merklich verändert, weil durch die Liberalisierung der Ladenöff-nungszeiten die großen Märkte auch viel länger offen haben. Die einen kooperieren mit den großen Handelsket-

ten. Die Frage ist allerdings: Wo ver-diene ich mehr? Und das muss jedes Unternehmen für sich beantworten.

Und wohin geht die Reise für die Tankstel-len außerhalb der Stadt, am Land?

Wenn ich weit und breit alleine bin, dann werde ich eine gewisse Nahversorgungsstruktur aufbauen. Das ist eine eige-ne

Wissenschaft. Wir haben dafür Spezialisten bei uns angestellt, die

nur das machen. Eine große Hürde dabei ist aber die überbordende Bü-rokratie. Es gelten bei uns im Tank-stellengeschäft rund 1.800 Gesetze und Vorschriften. Die überfordern uns einfach. Da sehen wir für die Zu-kunft ein großes Problem, weil auch ununterbrochen was Neues dazu kommt. Allein die IT-Struktur in ei-nem mittelständischen Unterneh-men, so wie wir es sind, ist so hoch komplex, dass du da Spezialisten brauchst, ohne die du nicht weiter kommst.

Und wie sieht es beim Autofahrer mit der Markentreue beim Tanken aus?

Die ist schon längst Vergangenheit, die gibt es fast nicht mehr. Man muss wissen, wir haben heute nahezu 93 Prozent Preiskäufer. Das heißt, der Kunde fährt zu einer Tankstelle, weil dort der Treibstoff billiger ist. Und wir beobachten, dass dieser Trend noch weiter geht. Ganz ähnlich wie auch in den Supermärkten. Dort for-cieren Billa und Co. ja auch ihre ei-genen „Noname-Produkte“. Unterm Strich heißt das also: Der Günstigere macht das Geschäft.Strich heißt das also: Der Günstigere macht das Geschäft.

A1-Gründer Kommerzialrat Gerhard Annawitt

Die A1-ErfolgsstoryGerhard Annawitt, heute Kommer-zialrat, pachtet im Jahr 1994 südlich von Graz in Preding, Lebring und Jöss langfristig drei Tankstellen. Ge-genwärtig betreibt die A1 von ihrem Headquarter in Graz aus mit insge-samt 170 Mitarbeitern österreich-weit 81 Tankstellen und ist als Mar-kendiskonter die klare Nummer 1 in Südösterreich. Täglich verzeichnet A1 im Durchschnitt 27.000 Kunden. Die familieneigene Firmengruppe operiert unter der Schirmherrschaft der Futura Privatstiftung. Und dazu

gehören die Pronto Oil, die für die Logistik und die Warenversorgung zuständig ist, die Wasch & Co GmbH, die sich mit speziellen Standorten für das Autowaschen beschäftigt und die A1 Solution GmbH als Dienstleister für andere Tankstellen. Die Strategie der einzelnen Firmen ist, sich inner-halb der Unternehmensstrategie Mineralöl auf die einzelnen Inhalte schwerpunktmäßig zu spezialisieren und damit langfristig den Bestand der A1-Unternehmensgruppe zu sichern (Kommerzialrat Gerhard Annawitt).

März 2016

18-19_A1.indd 19 08.03.16 14:59

Page 20: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

26 KLIPP November 2011

Ich weiß nicht, ich weiß nicht, wasich machen soll und mein Allerlieb-ster ist mir da überhaupt keine Hilfedabei. Er sagt nur: „Du wirst dasschon richtig machen …“ UnsereJüngste war so schwer verliebt undjetzt ist es auf einmal über Nachtaus. Sie tut mir so leid, weil sie sichfast wie in ihrer Kindheit bei mir an-lehnt und Schutz sucht. Das tut gut,aber sie wissen ja, man kann danicht wirklich helfen, sondern kannnur versuchen, zu trösten. Bei uns inder Nachbarschaft gibt’s auch eini-ge türkische Zuwandererfamilien.Und da haben wir gehört, dass diemit ihrer Tochter kürzlich in dieTürkei gereist sind, weil sie dort denBräutigam ausgesucht haben. Undderen Tochter findet nichts dabei,weil sie ja in dieser Welt aufgewach-sen ist. Die war ganz freudig aufge-regt, obwohl sie ihren Bräutigam garnicht je vorher gesehen hat. Wennich dann daran denke, wie niederge-schlagen unsere Jüngste jetzt ist,dann denke ich mir: Solche Sorgenhaben die Eltern der jungen Türkinnicht.

Das letzte Mal hat mir ja Frieda er-zählt, dass der Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der Steiri-schen Industrie, nach Wien gehensoll und dort als Nachfolger von In-dustriellen-Präsident Veit Sorgervorgesehen ist. Und die Friedameinte noch, damit wäre er nebendem gut vernetzten Fritz Grillitsch,dem Bauernbundpräsidenten, derranghöchste steirische Vertreter aufdem Wiener Parkett. In der steiri-schen ÖVP, so erzählt die Frieda,waren die Funktionäre arg ge-schockt, als sie nun lesen mussten,dass der Grillitsch sich von einerStunde auf die andere total aus derPolitik zurückzieht. Es waren auchfür ihn die Aufregungen so arg, dasser in Graz bekanntlich wegen Herz-problemen ins Krankenhaus mus-ste. Alle, mit denen die Frieda überGrillitsch gesprochen hat, warenfast traurig, weil der Obersteirerauch in den anderen Parteien viele

gute Freunde hat. Die Frieda hat im-mer wieder gehört, und sie geht ja inder ÖVP aus und ein, dass Grillitschgute Chancen gehabt hätte, demHermann Schützenhöfer zu folgen,hätte er das im Auge gehabt. Nun istes klarerweise vorbei damit. Schoneinmal war Fritz Grillitsch knappvor dem Sprung in die Landesregie-rung, damals noch zu Zeiten vonWaltraud Klasnic. Er habe damalsbereits, so erzählt die Frieda, dieZusage der damals allmächtigensteirischen VP-Chefin gehabt, diedann allerdings im Parteivorstandeinen anderen vorschlug, ohne Gril-litsch darüber zu informieren. Ver-ständlich, sollte das so stimmen,dass der Grillitsch sich zu KlasnicsVerdiensten kaum noch äußerte.

Weil die Frieda gerade von Klasnicgeredet hat. Herwig Hösele war ei-ner ihrer engsten Mitarbeiter undist, so der Hubert, sicher ein belese-ner Mann. Kein Wunder, dass er vielüber die Vorzüge und Nachteile derDemokratie, das passende Wahl-recht philosophiert. Doch mit einemscheint er ein Problem zu haben, mitdem innerparteilichen demokrati-schen Umgang. Der Hubert denkt daan die Zeit zurück, als Klasnic we-gen der Energie Steiermark gewaltigZoff mit Gerhard Hirschmann undHerbert Paierl hatte. Hösele spiel-te in dieser Auseinandersetzungeine wichtige Rolle. Heute bezeich-net er sich selber als „Wut-Bürger“,wegen der stärker werdenden Poli-tikverdrossenheit in Österreich, undschließt sich dem Kreis jener an, diedagegen sogar ein Volksbegehrenüberlegen. Schon pikant. Oder per-vers. Oder auch zum Schmunzeln.Hösele äußerte sich in den Medienim Sinne wie: „Irgendwann werdendie Regierungsparteien von unshören.“ Aber er selbst hat nicht gutzugehört und die Dinge richtig ana-lysiert, als er im Regierungsbüro inder Grazer Burg die Fäden gezogenhat. Denn sonst wäre die Landtags-wahl 2005 für Waltraud Klasnicnicht zu einem Desaster geworden,

so der Hubert. Dem klarerweisenoch immer leid tut, dass die „Che-fin“ damals so sang- und klanglosvon der politischen Bühne abtretenmusste. Bei ihrem 60er, zu dem ihrzwei Wochen nach der Wahl logi-scherweise viele Mitarbeiter gratu-lierten, kam aber keine Stimmungauf. Da war die Trauerarbeit wichti-ger.

In der Steiermark durfte GerhardDraxler seinerzeit nicht ORF-Lan-desdirektor werden, weil er fürÖVP-Landeshauptfrau WaltraudKlasnic zu viel rot und zu vielschwarz war. In Kärnten wurde erORF-Landesdirektor unter JörgHaider von der FPÖ. In Wien wurdeer Informationsdirektor unter Wolf-gang Schüssel von der ÖVP. Undnun wurde er wieder steirischerLandesdirektor unter dem rotenLandeshauptmann Franz Voves.Was damit zum Ausdruck kommt,hat mir kürzlich der Josef erzählt.Dass Gerhard Draxler von seinemJob als Journalist was verstehenmuss und alle jene eines Besserenbelehrt hat, die ihn in der jeweiligenPhase jener politischen Gruppie-rung zugeordnet haben, die geradedort an der Macht war oder ist.

Christoph Biro, Chefredakteur derSteirerkrone, zeigt immer wieder, sohabe ich der Ute bei der letzten Ta-rock-Runde beim Diskutieren amNebentisch zugehört, dass er vonder Steiermark noch immer wirklichwenig weiß. Er kommt aus Wien undist ein Bürgerlicher im alten Sinndes Wortes, tut sich schwer mit neu-en Entwicklungen. Daher gefallenihm auch Typen, die ihm schmei-cheln und ihn als einen der Großenund Wichtigen im Lande darstellen.Mit Oswin Kois verlasse der viel-leicht kompetenteste Manager diegroße Bühne, streut Biro dem Noch-Energie-Steiermark-Chef Rosen.Das zeugt schon von wirklicherSachkenntnis, lästert die Ute. Was

Kois in der einst skandalgebeutel-ten Estag gelungen sei, so der HerrBiro, suche seinesgleichen. Werdenke angesichts des Grünen E heu-te noch an die schmutzigen Schlag-zeilen von früher? Und die Estag seiauch profitabel. Zweistellige Millio-nenbeträge dürfe das Land Jahr fürJahr kassieren, und dass der steiri-sche Stromriese keinen Atomstromins Netz einspeist, stehe ebenfallsauf der Kois’schen Erfolgsliste,schreibt Biro in der Steirerkrone.Letzteres stimme in keinem Fall,hört die Ute aus der Energie-Steier-mark-Zentrale von jemandem, dermit Stromhandel zu tun hat.

Warum gehe Kois überhaupt per 31.März, trauert Biro. Franz Voveskönnte ihm da sicher die passendeAntwort geben, rät die Ute dem Stei-rerkrone-Chefredakteur. Im Übri-gen habe dieser Oswin Kois Hand-schlagqualität – ein Charakterzug,der heutzutage immer seltener zufinden ist, will das Biro-Lob keinEnde nehmen. Er meint damit aberhoffentlich nicht den Sack vollerEnergie-Steiermark-Inserate unddie zigtausenden Euro dafür, welchedie Krone im Laufe der letzten zwei-einhalb Jahre einsackeln konnte,ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, sodie Ute, vielleicht hat der Nachfol-ger von Kois eine ähnlich lockereHand beim Geldausgeben, wenn’sdarum geht, vor allem für sich alsPerson guten Wind zu machen.Denn viel will der Tarock-Rundenicht einfallen, als die Ute danachfragt, was dem Kois so alles gelun-gen sei. Da fielen dann Begriffe wieMurkraftwerk und Photovoltaik-An-lage auf der Firmenzentrale. Dochdiese Projekte sollen schon die Vor-gänger auf Schiene gebracht haben.

Bis zum nächsten Mal,

Eure Lilly

Hallo, meine Lieben!

LILLY LOTTERBLUME

LILLY20

März 2016

Warum stehst du so steif wie ein Stock, wirkst schockiert? Nur, weil er dich geküsst hat, wundert sich meine Jüngste darüber. Sie hatte ihren Freund zum Tee zu uns nach Hause gebracht und er hat dann gleich auf „Bussi, Bussi“ gemacht, so wie es halt heute bei den Jungen üb-lich ist. Ich habe ihn halt, wie ich es ge-lernt habe, nur die Hand gegeben und halte halt von den in Mode gekommenen Wangenküssen gar nicht viel. Ich habe das Gefühl, heute wird gedankenlos jeder Hydrant geküsst, an dem man zufällig vorbei geht. Es ist wie eine Epidemie. Wird einer nicht geküsst, fühlt er sich aus-geschlossen. Also ich gehe da sparsam um und bleib‘ lieber bei der alten Schule.

*

Die sollten doch einen Brief an die Reichsten der Welt schreiben, die ja kürz-lich im Forbes-Magazin aufgelistet waren, rät der Herwig. Er ist einer, der in der Grazer Burg in den Regierungsbüros sich auskennt. Bei der letzten Tarockrun-de hat er über das Fernwärmewerk Mellach, da im Süden von Graz, erzählt. Das gehört ja dem Verbund, der es stillgelegt hat, weil es aufgrund der ge-sunkenen Energiepreise Jahr für Jahr zig Millionen Euro minus einfährt. Obwohl es mit moderner Technologie versehen ist, gebaut wurde, will der Bund den Verlustbringer loswerden. Es gibt auch mehrere Kaufanwärter, so der Herwig. Unter anderem will da der Herbert Pai-erl mitmischen. Der war ja früher auch einmal Strommanager. Die nötigen Mil-lionen hat er selbst nicht, sondern KTM-Chef und Eigentümer Stefan Pierer und andere Investoren. Auch der frühere

Klipp-EchoMit großem Interesse haben wir

den aktuellen KLIPP Cover-/Leitartikel „Schaffen wir das?/Die Krebskiller“ gele-sen. Zunächst danke, dass Sie darin der Frage nach einem eventuellen absoluten, insbesondere aber dem individuellen, relativen Wert des menschlichen Lebens so einfühlsam nachgehen. Das ist vor allem für jene über 40.000 Menschen, die aktuell in unserem Bundesland mit einer Krebserkrankung leben (müssen) ermutigend und von entscheidender

Signalwirkung. In Zeiten, in denen die moderne Reparaturmedizin gerne fast ausschließlich aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet wird, fordert uns dieser Grund-tenor geradezu heraus, ethische Aspekte verstärkt zu betonen. Gleichzeitig kann die Diskussion, wie Sie auch treffend schreiben, tatsächlich nicht unter völli-gem Ausschluss budgetärer Aspekte ge-führt werden.

Christian Scherer, LGF Krebshilfe Steiermark

Kraftwerke-Bauer der Energie Steier-mark Werner Schaller rechnet sich mit deutschen Investoren im Verhandlungs-gepäck recht gute Chancen aus. Rein von der Logik her müssten aber die Stadt Graz und die Energie Steiermark mit Bür-germeister Siegfried Nagl und Chris-tian Purrer das größte Interesse haben, doch man zweifelt, ob sie einen solchen Millionendeal stemmen können. Noch dazu, wo der Verbund für die Energie Steiermark jetzt als Partner beim Bau des Murkraftwerks überraschend abge-sagt hat. Weil es keinen Experten gibt, der wirklich sagen kann, wie es mit den Öl- und Energiepreisen weitergehen wird, inwieweit Sonnen- und Windenergie da die Hauptrolle übernehmen, halten sich alle mit Investitionen zurück. Die Überle-gung ist nicht ganz so absurd, man könn-te das Kraftwerk Mellach für einige Jahre einmotten und zu gegebener Zeit wieder auspacken, und möglicherweise wird es dann ein Goldesel. Denn es ist ganz, ganz schwer, neue Genehmigungen für Kraftwerke, noch dazu an einem solchen Standort, zu bekommen. So gesehen ist Mellach möglicherweise auch ein „Geld- und Goldpfand“.

*

Seit dem Parteitag in Spielberg wirkt Michael Schickhofer sichtlich befreit bei seinen Auftritten – nach seiner über-zeugenden Wahl zum Parteiobmann als Nachfolger von Franz Voves. Dass dies so gelungen ist, sei auf viele, viele Gespräche zurückzuführen, will die Ute wissen, die bei uns am Wochenende zum Kaffeeplausch war. Natürlich wirkt Schickhofer neben Schützenhöfer als

Jungspund, denn er ist genauso alt wie Schützenhöfers Sohn. Zurzeit sehen viele in ihm auch noch ein Leichtgewicht, doch die Ute meint, das werde sich ändern, sobald der Schützenhöfer abgetreten sei, und dann plötzlich wird Schickhofer das Gesicht des Landes sein. Denn er hat ja schon klar angekündigt, dass er 2020 den Landeshauptmann anstrebt. Die Ute will es selbst nicht so glauben, aber es gibt, so seltsam das klingt, niemanden, der Franz Voves nachweint, obwohl er 13 Jahre der Alleinherrscher in der stei-rischen SPÖ war. Sein Abgang, so wie er ihn inszeniert hat, der Verzicht auf den Landeshauptmann oder auf eine Teilzeit haben ihm praktisch alle Sympathien in der Partei gekostet.

*

Auch die Freiheitlichen sind noch immer darüber ohne Erklärung. Das, was der Franz Voves gemacht hat, wie er nach der Wahl reagierte und der ÖVP den Landeshauptmann in den Schoß leg-te, könne Mario Kunasek gar nicht ver-stehen, erzählt der Holger meinem Aller-liebsten. Sie wissen, er tut sich schwer mit allem, was blau ist, außer – Sie verraten mich aber nicht –, wenn es um ihn selbst geht nach einer durchzechten Nacht mit Freunden. Kunasek sei überrascht gewesen, so der Holger, wie leichtfertig Voves mit der Position des Landeshaupt-mannes umgegangen ist. Dass er es nicht versuchte, andere Mehrheiten, wenn auch nur als Druckmittel gegenüber der ÖVP, aufzubauen. Parteitaktisch gese-hen sei das ein kompletter Schiffbruch gewesen. Ihm, Kunasek, so erzählt der Holger, hätte Voves nur eineinhalb Stun-den lang erklärt bei dem seinerzeitigen Gespräch nach der Wahl im Mai, warum es keine Zusammenarbeit mit der FPÖ gäbe. 2000 Anhänger hätte sich die steiri-sche FPÖ am Hauptplatz in Graz bei der Kundgebung mit Heinz Strache und Norbert Hofer erhofft, geworden sind es laut Polizeiangaben nur knapp 1000. Doch enttäuschend, wie ich vom Klaus, der dort war, erfahren habe. Dennoch, die Chancen, mit Hofer in die Stichwahl bei der Präsidentenwahl im April zu kom-men, seien noch nie so groß für die FPÖ gewesen. Die ÖVP mit Khol tut sich schon jetzt sichtlich schwer, die Wähler zu mobilisieren, da ja die unabhängige

Irmgard Griss auch im ÖVP-Wähler-teich fischt und dabei ganz gut ankommt. Müsse Hundstorfer als Zweiter in die Stichwahl, hätte er nur dann eine Chance zu gewinnen, wenn der Grüne Van der Bellen der zweite Kandidat wäre.

*

Einen Präsidenten im Hause von Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss gibt es bereits. Es ist ihr Mann Gunter. Dieser ist ja in seinem Brotberuf Rechtsanwalt in Graz und hat da auch in juristischen Sachen mit der Steiermär-kischen Sparkasse zu tun gehabt. Und wie das halt so ist: Irgendwann vor vielen Jahren schlug ihn aus dem bürgerlichen Lager jemand für den Aufsichtsrat vor, weiß das mein Allerliebster vom Gustl, der sich dort auskennt. Und irgendwann stiegt Griss dann ins Präsidium auf, wurde Vizepräsident und nach dem Abschied des mittlerweile verstorbenen Werner Tessmar-Pfohl (Sattler Werke) zum Präsidenten des Aufsichtsrates gewählt. Die Sparkasse ist selbst ja eigentümerlos, aber die Weichen für die Positionen stellt dort der Sparkassenverein. Seine Mit-glieder sind auf Lebenszeit bestellt, er er-neuert sich quasi aus sich selbst heraus, so der Gustl. Es ist nirgends festgeschrie-ben, aber aus der Tradition wird der Ses-sel von der Industriellenvereinigung besetzt. Und die hat als Nachfolger für Gunter Griss nun Ilse Bartenstein aus-gewählt. Sie ist – salopp gesagt – eine Pillendreherin, ist Geschäftsführerin der familieneigenen Lannacher Heil-mittelwerke, die sich mittlerweile zu einem internationalen Pharmakonzern gemausert haben. Ihr Mann Martin war ja Jahre auch als Minister in der Politik und seit damals steht sie an der Spitze des Familienunternehmens. Schon eine große Herausforderung, waren doch auch fünf Kinder zu versorgen, da der Mann ständig auswärts war. In der Stei-ermärkischen Sparkasse wird die Wahl von Ilse Bartenstein zur Präsidentin des Aufsichtsrats ein historischer Schritt sein. Denn erstmals steht dann in der mehr als 190-jährigen Geschichte des Geldinstituts eine Frau an der Spitze des Aufsichtsrats.

Wir lassen uns weniger und weniger ver-hindern, aufhalten, finde ich. Und das ist gut so.

Tschüss, das wär’s, Eure Lilly

• Bartenstein for president • Griss is president

20-21_Lilly Mails.indd 20 08.03.16 16:42

Page 21: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

21

März 2016

MAILS

Ein 2CV mit Hybridantrieb und LederausstattungDer Idee zu einer Diplomarbeit ist es zu verdanken, dass ein 2CV, Baujahr 1984 auf Hybridantrieb um-gerüstet wurde. Die Herausforderung dieses Vor-

haben zu realisieren, war für die zukünftigen Ingenieure der HTL Mödling natürlich sehr groß.Vom Rost zerfressen musste die Karosserie vom Rahmen ge-trennt und von Grund auf neu aufgebaut werden. Um das Hyb-ridkonzept zu verwirklichen, wurde eine Vorderachse umgedreht und als Hinterachse verwendet. Der Hintergrund dazu war, dass Antriebswellen im Heck benötigt wurden über die der Elektromotor die Hinterräder versorgt. Der Elektroantrieb selbst wurde im Kofferraum ver-baut. „Wollsdorf arbeitet jedes Jahr mit Schulen zusammen“, so der Wollsdorf-Geschäftsführer Andreas Kindermann. „Auch wir beschäftigen uns ständig mit der Weiterentwicklung uralter Gerber Technologien und durch laufende Innovationen wurden wir Weltmarktführer im Bereich Lenkrad Leder, einem Segment mit höchsten Anforderungen.“

„Kleinstadt“ folgt einstigem AutoclubRund 13.300 Quadratmeter umfasst jenes Gelände in der Reininghausstraße 80, das zuletzt großteils vom

traditionellen Stützpunkt des Autofahrerclubs ÖAMTC genutzt wur-de. Nach der Übersiedlung des Clubs ins Reininghaus-Areal planen die BEWO Besser Wohnen Grundstücksverwertungsgesellschaft mbH und die eigens gegründete RS 80 Projektentwicklungs GmbH und Co KG auf diesem Grundstück die Entwicklung einer richtigen kleinen Stadt in der Stadt: Rund 200 Zwei- bis Vierzimmerwoh-nungen samt Büros, Geschäftsflächen, zwei Kinderbetreuungsein-richtungen sowie großzügige Frei- und Grünräume sollen bis Ende 2019 entstehen, die Investitionen betragen rund 50 Millionen Euro.

Erfolgreiche Bilanz 2015 im Shopping NordEs war in jeder Hinsicht ein äußerst erfolgrei-ches Jahr 2015 für das Shopping Nord. Nach

dem Umbau und Ausbau des Fachmarktzentrums ging es Ende März mit den ersten Eröffnungen los. Die letzten Er-öffnungen im Fachmarktzentrum gab es im Juli des Vorjah-res mit INJOY Fitness und dem Kids Shoe Outlet. Die große H&M-Eröffnung fand Ende Oktober auf zwei Etagen im EKZ Shopping Nord statt.

Wenn’s wie von Oma schmecktOb Pinze, Eier, Osterschinken – Os-tern ist ein Fest voller Traditionen

und Symbolik. Es ist das wichtigste Fest in der christlichen Religion, geht es doch um die Auf-erstehung Jesus. Als das Osterfest christlich wurde, übernahm man die bis dahin gepflegten heidnischen Traditionen. Dazu gehört auch die 40-tägige Fastenzeit, die am Aschermittwoch be-ginnt. Am Karsamstag und Ostersonntag werden Fleischweihe-Körbe mit Osterjause zur kirchlichen Segnung gebracht. Mit dem anschließenden Essen ist auch die Fastenzeit zu Ende. Das Osterlamm (Lamm Gottes) findet immer Erwähnung in der Bibel. Es ist seit Jahrtausenden Symbol des Lebens. Warum gerade der Osterhase die Eier bringt, lässt sich nicht sagen. Aber eines bleibt bei jedem von uns in Kopf und Nase: der unverkennbare Duft des Osterbrots und Osterschinkens.

Steirisch aufRETTERnDazu kommt’s am Samstag, den 30. April 2016, Beginn 19:00 Uhr, beim 5. Slow-Food-Bio-Fest am Pöllauberg. Mit von der Partie: Die bekannten BIO-Weingüter wie Gernot Heinrich,

Reinisch, Meinklang, Holger Hagen, Wagra-Hack und Zillinger uvm. Dazu kochen wir für Sie an verschie-denen Genuss-Platzerln im Haus, frisch Gegrilltes und Gebratenes vom Labonca-BIO-Schwein, BIO-Kalb, Pöllauer BIO-Lamm und BIO-Freiland-Huhn. Die süßen Versuchungen von unserer Mehlspeis-Gerti und der BIO-Schafskäse vom Nuart und BIO-Käse vom Krogger sind der krönende Abschluss. Eintrittskarten anfordern unter [email protected] oder T 03335 2690

Foto

: She

n Yu

n Pe

rfor

min

g Ar

ts

Tickets gewinnen: Shen Yun 2016: Eine göttliche Kultur erleben

Shen Yun zeigt eine einzigartige Darbietung, die Geschichten und Legenden aus Tausenden von Jahren chinesischer Kultur wieder zum Leben erweckt. Mit der ausdrucksstarken Kunst des klassischen chinesischen Tanzes, bahnbrechenden Musikkompositionen und hochinnovativer, interaktiver Bühnentechnik versetzt Shen Yun Millionen Menschen weltweit in Staunen. Shen Yun Performing Arts ist eine Non-Profit Organisation mit Sitz in New York. Ihr Ziel ist, die 5000-jähri-ge traditionelle chinesische Kultur wiederzubeleben. Weitere Infos: de.shenyun.comKLIPP verlost 2x2 Tickets für die Show am 6. April (19:30 Uhr) in der Wiener Stadthalle, Halle F. Mail an [email protected] KW: Shen Yun (Einsendeschluss: 25. März) www.klippmagazin.at Klippen Sie rein!

Ver

lags

post

amt

80

20 G

raz,

P.b

.b. G

Z 0

2Z0

3322

5 M

,

Mär

z 2

016

das B

este für helle Köpfe,

aber oft

angefeindet

2 E

uro

Graz:

Wer stoppt

schwarze Drogendealer?

www.klippmagazin.atwww.klippmagazin.at

Kann Verdienen

Sünde sein …Uni Graz als Selbstbedienungsladen für Lehrgangsnebenjob:150.000 Eurozumindest

Stefan Karner, Österreichs meistdekorierter Historiker

v.l.: Wollsdorf-Leder-GF Andreas Kindermann mit zwei Schülern der HTL Mödling

Foto

: Wol

lsdo

rfFo

to: S

tadt

Gra

z/Fi

sche

r

v.l.: Dominik Scheuch, Michael Stoiser, Siegfried Nagl, Fabian Wallmüller, Bertram Werle und Reinhard Herzog.

„Faule Äpfel“Seit Jahren, aber besonders in den letzten Monaten vor der Bauernkam-

merwahl, kritisierte der Obstbauer aus Ilztal und Landeskammerat des Unabhängigen Bauernver-band UBV Johann Herbst wiederholt die Geschäfts-strategie der Steirerfrucht. Diese würde die Apfelbauern in ihrer Existenz bedrohen. Johann Herbst selbst ist bereits vor Jahren von der Steirerfrucht abgerückt und hat eine eigene Ver-marktungsschiene aufgebaut. Nun ist durch die Insolvenz der Steirerfrucht und von Apfelland der Supergau eingetreten. Die Bauern selbst sind untereinander nicht einig, daher sind die Auswirkungen der Insolvenz zur Zeit noch gar nicht abzuschätzen. Rund 120 Arbeitsplätze sind damit in Gefahr. In einer Region, wo Schirnhofer, Borckenstein und Zielpunkt in den letzten Monaten für Aufregung sorgten, eine zusätzliche Belastung für den Arbeitsmarkt.

Shoppingtipp für Designer-Möbel bei „Neue Wiener Werkstätte“Der steirische Möbelhersteller „Neue Wiener Werkstätte“ bietet beim diesjähri-gen Frühlings-Abverkauf in Pöllau exklusive Designer-Möbel, Polstermöbel und

Accessoires (Foto- und Messeware) stark reduziert an. Do 17. März 2016, von 7 bis 17 Uhr Fr 18. März 2016, von 7 bis 17 Uhr Sa 19. März 2016, von 7 bis 12 Uhr im NWW Polstermö-belwerk: Schmiedgasse 267, 8225 Pöllau

20-21_Lilly Mails.indd 21 08.03.16 16:43

Page 22: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

22 HINTERGRUND

März 2016

Was die Fans von den Kickern halten, das drücken sie ja bei jedem Match lautstark aus. Was aber die Fußballprofis von den eigenen Kollegen, von den Schieds-richtern und den Präsidenten hal-ten, darüber schreiben der Exprofi Stefan Mayr und der Soziologe und Jugendtrainer Andreas Lüdke. Im Folgenden eine deftige Beispiele und wir beginnen gleich mit den Fanblock von Sturm Graz:

Ein Fall für das Guinness-Buch ist der Massen-Stin-kefinger von Graz im Jahr 2010. Der Sturm-Fan-block begrüßt Rapid Wien mit

tausenden schwar-zen Postern, auf

denen eine weiße Faust mit gerecktem

Mittelfinger prangt. Hin-tergrund der plakativen

Aktion: In der Vorsaison hat-te Rapid-Trainer Peter Pacult den

Grazer Anhängern „den Finger gege-ben“ – wie man in Österreich sagt – und das gleich beidhändig.

„Fußball ist nichts für intelligente Menschen, sondern Schwachsinn“, beginnt Dirk Schümer seinen Fuß-ballkulturführer. Ähnlicher Meinung ist auch der Schriftsteller Martin Walser: „Sinnloser als Fußball ist

nur noch eins: Nachdenken über Fußball.“ Auch Peter Ustinov, der verstorbene Schauspielstar machte die Kickerei nachdenklich: „Fußball beherrscht den Teil im Hirn des Man-nes, der sich weigert, erwachsen zu werden.“ Noch ein Schrittchen weiter gehen zwei Kollegen aus dem Show-business: „Es gibt ein weit verbreite-tes Vorurteil, dass Profi-Fußballer nur drei graue Zellen haben und zwei davon in der Blutbahn unterwegs sind, um die dritte zu suchen“, ätzte Peter Alexander. Und er musste es ja wissen, nahm er doch 1986 mit der Nationalmannschaft die Hirni-Plat-te „Mexico mi Amor“ auf. Auch der Kabarettist Volker Pispers betätigt sich als Hirnforscher: „Der Fußballer ist der Beweis, dass man es ohne ein Gramm Hirn zu einem Ferrari brin-gen kann.“

Und wie verhalten sich Akteure im Dialog? Deine Nutte von Schwester!

Blick in die ZukunftFH JOANNEUM Open House 2016

Wie wäre es, an der FH JOAN-NEUM zu studieren? Besuche-rinnen und Besucher unseres Open House in Kapfenberg, Bad Gleichenberg und Graz müssen darüber nicht mehr länger rätseln, sondern erfah-ren die Antwort auf diese Frage am 11. und 12. März 2016. Bei unseren Open-House-Tagen lernen Interessentin-nen und Interessenten unsere Studierenden und Lehrenden kennen, können sich mit Ab-solventinnen und Absolventen unterhalten und einen Blick in unsere Hochschule werfen. Ein vielfältiges Programm bietet die Möglichkeit, sich unsere Projekte genauer anzuschau-en und dabei mit eigenen Au-gen zu sehen, wie angewandte Forschung bei uns gelehrt und gelebt wird. Unsere 47 Stu-diengänge verteilen sich auf

die sechs Departments für An-gewandte Informatik, Bauen, Energie & Gesellschaft, En-gineering, Gesundheitsstudien, Management sowie Medien & Design. Jeder einzelne Studi-engang stellt sich vor. Das In-formationsangebot beschränkt sich aber nicht nur auf unsere Studiengänge: Auch alles rund um Wohnen, Stipendien und Bewerbungsverfahren kann man beim Open House erfah-ren und erfragen. Für jene, die auf der Suche nach dem passenden Mas-ter-Studium sind, haben wir dieses Jahr in Graz eine eigene Lounge eingerichtet. Unsere Expertinnen und Experten in-formieren dort über Fächer-wechsel, Voraussetzungen und Ersatzprüfungen. Weitere In-formationen finden Sie unter:www.fh-joanneum.at

Open House Kapfenberg: 11. März 20169 bis 17 Uhr

Open HouseBad Gleichenberg: 11. März 20169 bis 17 Uhr

Open House Graz: 12. März 20169 bis 14 Uhr

Zusätzlich bieten wir am Freitag, den 11. März 2016, einen kostenlosen Shuttle-service von Graz zum Open House in Kapfenberg und/oder Bad Gleichenberg.

Wir bitten umAnmeldung unter: www.fh-joanneum.at/open-house-shuttleservice

Foto

: Jas

min

Sch

ulle

r

WM-Finale 2006. Verlängerung, 110. Minute. Der Italiener Marco Materazzi zieht Frankreichs Super-star Zinédine Zidane im Mittelfeld am Trikot. Darauf sagt Zidane, wenn er das Hemd unbedingt haben wolle, könne er es nach dem Spiel haben. Materazzi antwortet: „Preferisco la puttana di tua sorella.“ („Ich nehme lieber deine Nutte von Schwester.“) Was dann folgt, ist bekannt: Kopf-stoß gegen die Brust, Rot für Zizou. Die Verlängerung endet 1:1, Italien siegt im Elfmeterschießen 5:3. Der „Zusammenstoß“ vom 9. Juli 2006 in Berlin ist eine der berühmtesten Szenen der Fußball-Geschichte. Und nur ein Beispiel für Millionen Begeg-nungen und Gespräche zwischen Spielern, die auf der nach unten of-fenen Affront-Skala ins Bodenlose ausschlagen.

Im Machtkampf zwischen Trai-ner und Spieler geht so manches zu Bruch: Beziehungen, Karriere,

zen Postern, auf denen eine weiße

Faust mit gerecktem Mittelfinger prangt. Hin-

tergrund der plakativen Aktion: In der Vorsaison hat-

te Rapid-Trainer Peter Pacult den

Schmähungen“ „Fußball-

23_ARBÖ Anzeige.indd 22 08.03.16 18:51

Page 23: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

damit in der kompletten Copa América 2015 und auch in den ersten Qualifikationsspielen zur WM 2018.

Es ist nicht das erste Mal, dass Senor Suárez den Piranha gibt. Sondern das dritte Mal in vier Jahren. Im Trikot von Ajax Amsterdam biss er 2010 Otman Bakkal vom PSV in die Schulter – sieben Spiele Sper-re. 2013 versucht er in Diensten des FC Liverpool, den Arm des Chelsea-Verteidigers Branis-lav Ivanovic abzunagen. Zehn Spiele Sperre. Zwischendrin beleidigt er den dunkelhäuti-gen Patrice Evra von Manches-ter United. Acht Spiele Sperre.

März 2016

23HINTERGRUND

Monatlich top informiert

Der ARBÖ überrascht Newsletter-Abonnenten regelmäßig mit den besten Gewinnchancen, exklusiven Klubangeboten und den neuesten Partnervorteilen. Außerdem informiert der AR-BÖ-Informationsdienst über das zu erwartende Verkehrsaufkommen und alle Aktivitäten rund um das ARBÖ-Motor- und Radsport-Engage-ment. Einfach unter www.arboe.at/newsletter an-melden und ab dem ersten Mausklick profitieren.

Mobilität für Ihren FuhrparkUnabhängig davon, aus wie vielen Fahrzeugen Ihr Firmenfuhrpark besteht – der ARBÖ bietet Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot, Ihrer Fuhrparkgröße und Ihren Anforderungen ent-sprechend. Die ARBÖ-Firmenmitgliedschaft gilt für alle Firmenfahrzeuge (auf die Firma zugelas-sen bzw. betrieblich genutzt) sowie für Fahrzeu-ge, die aufgrund eines Vertragsverhältnisses (z.B. Leasingvertrag) von Ihrer Firma genutzt werden. Die wichtigsten Leistungen auf einen Blick:

- Pannendienst- Abschleppdienst und ARBÖmobil-Technische Dienstleistungen (z.B. §-57a-Über prüfung, Klimaanlagen-Wartung, Windschutz scheiben-Reparatur)- Kostenlose Rechtsberatung- Weitere Vorteile wie Ermäßigungen beim Parken oder auf Reisen.

Einen Überblick auf alle Vorteile finden Sie auf www.arboe.at/partner

Auf Nummer sicher: Weiters bietet der ARBÖ mit dem Sicherheits-Pass und dem Rechtsschutz für Firmen zusätzlich zwei Pro-dukte, um die Mobilität Ihrer Mitarbeiter zu sichern.

Autopreisspiegel: Was ist mein Auto wert?Seit heuer bietet der ARBÖ seine Gebrauchtwa-gen-Bewertung mithilfe des „Autopreisspiegels“ an. Dabei handelt es sich um einen Software, die in Österreich angebotene vergleichbare Fahr-zeuge analysiert und daraus einen repräsenta-tiven Autowert ableitet. Mittlerweile wird diese Bewertungsmethode von vielen Versicherungen, Kfz-Sachverständigen sowie von zahlreichen Fahrzeughändlern und Kfz-Reparaturbetrieben verwendet. Klubvorteil: ARBÖ-Mitglieder können ab 1. April auch die kostenlose Bewertung (jähr-lich bis zu drei Anfragen) über www.arboe.at/aps nutzen und sich so über den aktuellen Marktwert des gewünschten Fahrzeugs informieren.

Foto

: Jas

min

Sch

ulle

r

Verträge. Oder wie am 10. Mai 1997 eine unschuldige Wer-be-Tonne. Was bei Jürgen Klins-manns knackigem Tritt gegen das mannshohe Batterie-Imitat der Firma Sanjo ein bisschen un-tergeht, ist die Textzeile, mit der Klinsi seine Aktion untermalt. Aus Ärger über seine Auswechs-lung durch Trainer Trapattoni brüllt er diesem entgegen: „Vai a cagare!“ („Geh scheißen!“)

Diesen Wechsel verzeihen sie ihm nicht. Der Portugiese Luis Figo wechselt 2000 vom FC Barcelona zum Erzrivalen Real Madrid. Als die beiden Klubs am 23. November 2002 aufeinander treffen, kommt es zur Riesensau-erei. 15 Minuten vor Spielende.

Ecke Real. Spielstand 0:0. Auf-reizend langsam schlendert Figo zur Ecke. Aus den katalanischen Fanreihen hagelt es Plastikfla-schen, Obst, Handys, Steine, einen Fahrradrahmen und ei-nen 3,5 Kilogramm schweren Schweinekopf. Figo weigert sich, die Ecke zu treten. Das Spiel wird unterbrochen und endet mit 0:0. Außer dem Schweinekopf lan-det auch eine Flasche Jim Beam auf dem Feld. Der Schock wäre also verdaubar gewesen.

Luis Suárez, vier Monate plus neun Pflicht-Länderspiele plus 82.000 Euro. Im dritten Vorrun-denspiel der Gruppe D steht es 0:0, Uruguay hat noch alle Chancen, ins Achtelfinale der

WM 2014 vorzustoßen. Plötz-lich bäumt sich Superstar Luis Suárez auf, fällt seinen Gegen-spieler Giorgio Cheillini von hinten an wie ein Vampir und beißt ihm in die linke Schulter. Die WM hat ihren ersten Skan-dal. Der Schiedsrichter sieht die Hannibal-Lecter-Einlage nicht, Suarez kann das Match fertig spielen. Uruguay siegt 1:0 und schafft den Sprung in die nächste Runde. Allerdings ohne den Torjäger mit dem Hang zur übertriebenen Bis-sigkeit; auf Basis der eindeu-tigen Fernsehbilder sperrt die FIFA Suárez nachträglich für neun Pflicht-Länderspiele und schließt ihn für vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten aus. Zudem muss er 82.000 Euro Strafe zahlen. Suárez fehlt

„Fußball beherrscht den Teil im Hirn des Mannes, der sich weigert, erwachsen zu werden.“ (Peter Ustinov)

Quelle: „Du pfeifst fürn Arsch“ von Stefan Mayr, Andreas Lüdke (Bastei Lübbe)

Wir sind für Sie da

… im Fotolabor für Ausarbeitung, Fotobücher, Passbilder, Video-Digitalisierung und als Shop

für grazcamera.at

… bei allem, was Computer betrifft: Reparieren, Ersatzteile, Aufrüsten und maßgeschneiderte

Konfiguration

Service - Beratung - Service - Beratung - Service - Beratung Foto

s: H

eim

o Ru

schi

tz

Schmähungen“

23_ARBÖ Anzeige.indd 23 08.03.16 18:51

Page 24: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

24 WIRTSCHAFT

Im Mittelpunkt stehen die Leis-tungsstärke steirischer Unterneh-men und deren Wertschöpfung mit einem besonderen Schwerpunkt, was die Mitarbeiter betrifft.

Erste Ansprechpartner sind die Firmenverantwortlichen aus un-terschiedlichsten Branchen und Wirtschaftszweigen, die dafür die nötigen Schritte und Maßnahmen setz(t)en, dass dieser „Wertschöp-fungsprozess“ gelingt. Der zentrale Fragenansatz dabei: Was ist (war) die Ausgangssituation?

Wodurch und durch welche Maß-nahmen, Schulungen, Weiterbil-dungen, Verbesserungsvorschläge gelingt es, diese besondere Wert-schöpfung im jeweiligen Unterneh-men zu schaffen?

Unabhängig davon, ob es sich um Produktionsbetriebe handelt oder Dienstleistungsunternehmen. Es kommen auch Mitarbeiter zu Wort, die für eine solche Wertschöpfung mitverantwortlich sind.

Wer den vielwissenden Dr. Google bemüht, der erhält bei der Suche

nach dem Wort Obdach in der Stei-ermark keine Sensationen. Niemand würde daher vermuten, dass dort in einem unauffälligen Firmengebäude mit der Aufschrift „Hage Sonderma-schinenbau“ am Ortsrand Produkte entwickelt werden, die unsere Welt nachhaltig verändern werden. Ge-genwärtig wird mit Hochdruck an „Ersatzteilen“ für den Menschen ge-arbeitet.

Geschäftsführer Florian Hampel: „Der Plan ist, dass wir noch heuer da-mit starten.“ Ein Schädelknochenim-plantat wird während der Operation gedruckt und dem Patienten eingesetzt. Was futuristisch klingt: Der von Hage, gemeinsam mit der Med-Uni Graz und Montanuniversität Leoben, spezi-ell entwickelte 3D-Drucker wird nicht nur Ersatzteile für Maschinen, sondern auch für den Menschen drucken.

„Geht nicht, gibt´s nicht“, lautet das Motto der beiden Brüder Stefan (er ist der Kaufmann) und dem Tech-niker Florian Hampel. Dieses spiegelt sich in zahlreichen Projekten des Un-ternehmens wieder – so auch in dem neuen medizinischen Drucker „HAGE 3D-med“, der künftig vor allem bei der Produktion von Schädelimplantaten zum Einsatz kommen wird.

Das ist die derzeitige Praktik in der Medizin: Der Schädel des Patienten wird in der Operation geöffnet und wird eingescannt. Die Daten werden danach in die Schweiz übermittelt und nach sechs Wochen kommt das Im-plantat zurück. Der Patient muss ein zweites Mal operiert werden, damit ihm das eingesetzt werden kann. „Der Plan ist“, so Florian Hampel, „dass wir noch heuer die ersten Implantate be-reitstellen und damit operiert wird.“ Wärend die fünfstündige Operation läuft, wird das Implantat in einem Ne-benraum angefertigt, sprich mit unse-rem 3D-Drucker gedruckt und dem Patienten dann sofort eingesetzt. Das wäre weltweit der erste Versuch an einem Menschen. Die Ergebnisse bei Tierversuchen (Ratten) brachten die erwünschten und erhofften Ergebnis-se. „Dort hat das funktioniert“, so Flo-rian Hampel.

Mit der Med-Uni Graz sowie der Montanuniversität Leoben fand Hage zwei kompetente Partner, mit denen der hochkomplexe Drucker gemeinsam entwickelt werden konn-te. Dieser druckt das einsatzbereite

Implantat innerhalb von zwei bis drei Stunden auf Basis der Bilder aus der Computertomographie. Dazu soll pri-mär der bereits medizinisch zugelas-sene Hochleistungskunststoff Peek mit einer Verarbeitungstemperatur von ca. 400°C eingesetzt werden.

Die kreativen Techniker im steiri-schen Zirbenland haben auch schon in der Vergangenheit Maschinen ent-wickelt, die weltweit „Karriere mach-ten“. Der von ihnen jetzt ausgedachte Fünf-Achsen-3D-Drucker ist nur ein Produkt. „Wir untersuchen Ideen, auch unserer Mitarbeiter, auf ihre Potenziale und investieren in deren Umsetzung“, so Florian Hampel. So kam die Vision, einen industrietaug-

lichen 3D-Drucker in A2-Format zu entwickeln, von einem Entwicklungs-ingenieur im Unternehmen. Die erste Serie ist ausgeliefert und europaweite Forschungsprojekte sind damit im Laufen.

Weltweite Neuheiten

Hampel Mal 3: Stefan, Florian und Vater Gerfried. Als Sänger Florian Hage auf der Bühne hat Florian Hampel (re. im Bild mit Gitarre) viele Fans.

Schädelimplantate aus Obdach. Florian Hampel: „Der Plan ist, noch heuer damit zu starten.“

Foto

s: F

rank

l

Firmensitz in Obdach

24-25_Wertschoepfer.indd 26 08.03.16 19:49

Page 25: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

25WIRTSCHAFT

Ehrgeiziges Programm für 201653 Mio. Euro für diesteirische Wirtschaft

2016 ist nicht nur kalendarisch ein Schaltjahr. Heuer wird das Wirt-schaftswachstum in der Steiermark laut einhelligen Prognosen der Wirt-schaftsforscher erstmals seit langem über 1,5 Prozent liegen. Diese guten Aussichten, 53 Millionen Euro von der SFG und eine Reihe zukunftswei-sender Entwicklungsmaßnahmen sollen Unternehmen im Land beflü-geln, einen Gang zuzulegen und damit Wachstum und Beschäftigung in der Steiermark zu sichern.

Nach turbulenten Jahren zeigen die Kon-junkturpfeile endlich wieder nach oben: „Die Zeichen stehen 2016 auf Wachs-tum. Ich möchte die steirischen Unter-nehmerInnen motivieren, einen Gang höher zu schalten. Mit 53 Millionen Euro für Förderungen und Finanzierungen unterstützen wir sie dabei“, so Wirt-schaftslandesrat Christian Buchmann zu Beginn des „Schalt-Jahres“ 2016.

Besonderes Augenmerkauf die Menschen„Eine Wirtschaft ist immer nur so stark wie die Menschen, die sie be-treiben“, betont SFG-Geschäftsführer Burghard Kaltenbeck. Deshalb setzt das Wirtschaftsressort 2016 auch einen Schwerpunkt im Bereich Qua-lifizierung: So wird die Förderungs-aktion „Profi!Lehre“, die aus jungen Menschen dank Zusatzausbildungen High-Potentials macht, erweitert und steht nun 10.000 steirischen Lehr-lingen in Hightech-Branchen offen. Auch im Bereich „Smart Production and Services“, also der zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung in In-dustrie und Zulieferung, steht der Fak-tor Mensch im Mittelpunkt. Die SFG fördert im Rahmen eines Pilotprojek-tes die Entwicklung innovativer Quali-fizierungskonzepte.

Videos zu unseren Reportagen„Vom Schöpfer zum Wertschöp-

fer“ auf unserem Youtube-Kanal „Steiermarkmagazin KLIPP“

Weltweite Neuheiten

Florian Hampel hat in Graz die HTL-Ausbildung absolviert und in Innsbruck studiert. Das vom Vater Gerfried vor 30 Jahren gegründete Unternehmen ist heute ein interna-tional gefragter Spezialist für die Re-alisierung von Sonderwünschen im Maschinenbau. „Kunden kommen von überall in der Welt mit speziellen Anliegen zu uns“, erklärt Hampel. Auch die Zerspanungstechnik, Auto-matisierungslösungen und die tech-nologische anspruchsvolle Rührreib-schweißtechnik zählen zu den Pro-duktionshighlights des 90 Mitarbeiter großen Familienbetriebs.

„Dahoam is dahoam“Diese Weisheit passt zur Le-

bensauffassung von Hage-Geschäfts-führer Florian Hampel in Obdach und er besingt sie auch in seinen Lie-dern. Hampel ist nebenbei begeister-ter Musiker. Die Songs seines Albums unter seinem Künstlernamen Florian Hage mit dem Titel „Maulspur“ fan-den auf regionalen Radiostationen und bei seinen Bühnenauftritten viele Fans. Voll eingeschlagen hat auch die neueste Single „Murkraft“. Bleibt die Hoffnung, dass das auch in der Medi-zintechnik der Fall ist.

International gefragt: die Sondermaschinen aus Obdach

Die Sensation im boomenden 3D-Drucker-Markt kommt vom kreativen Team des Unternehmens

v.l.: Roman Zinggl, LR Buchmann, Florian Hampel und Burghard Kaltenbeck

Foto

s: F

rank

l

Foto

s: F

rank

l

24-25_Wertschoepfer.indd 27 08.03.16 19:49

Page 26: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

In den letzten Kriegstagen des April 1945 wollte der fanatische Gauleiter August Eigruber die im Salzbergwerk Altaussee von den Nazis gelagerten, unwiederbringlichen Kunstschätze durch Bombensprengung vernich-ten. Nichts sollte den Alliierten oder dem verhassten Weltjudentum in die Hände fallen. Im letzten Kriegswinter waren nämlich dort tausende Gemäl-de, Skulpturen, Juwelen, Goldbarren versteckt, die Adolf Hitler in ganz Eu-ropa für sein Führermuseum rauben und zusammentragen hat lassen. Un-ter den Kunstwerken waren berühm-

te von Rubens, Rembrandt, Tizian, Bruegel, Tintoretto, Vermeer, Raffa-el, Goja, die enteigneten jüdischen Sammlungen der Familien Roth-schild, die Reichskleinodien und, und. Sie sollten dort sicher sein vor Bom-benangriffen. Fünf von den Nazis ge-raubte und nach Altaussee gebrachte Kunstwerke überstrahlten aber alles andere: der weltberühmte Genter Altar, Michelangelos Marmorne Madonna von Brügge, Leonardo Da Vincis „Dame mit dem Hermelin“, Jan Vermeers „Der Künstler in sei-nem Atelier“ und „Der Astronom“.

Ein knappes Dutzend mutiger Männer – darunter Zivilisten und Bergleute – verhinderte diese Wahnsinnstat. Meh-rere Kisten mit den 500 Kilogramm schweren Bomben wurden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Bergwerk gebracht. Damit rettete man die Arbeitsplätze, die Existenz von Fa-milien und gleichzeitig unwiederbring-liche Kunstwerke für die Nachwelt. Nach dem Krieg wurden die Kunst-schätze von den Amerikanern den ursprünglichen Besitzern zurücker-stattet. Das offizielle Österreich, aber auch Europa selbst haben dieses muti-

ge Vorgehen der Bergleute in den letz-ten Wochen vor Kriegsende bis heute nicht wirklich entsprechend gewür-digt, obwohl doch einmaliges Kultur-gut damit vor der Zerstörung bewahrt worden ist. Die Gedenkveranstaltung „Stille Helden vom Salzkammergut“ von 28. bis 30. September 2016 wür-digt diese mutige Tat.

Österreich würdigt stille Helden vom Salzkammergut

28. bis 30. September 2016, Altaussee

März 2016

26 STILLE HELDEN

Die stillen Helden und eine Bombenkiste Eingang zum Salzbergwerk

Land Steiermark (Kultur, Wissen-schaft und Forschung), Bundes-denkmalamt, Industriellenvereini-gung Steiermark, Salinen Austria, Stadt Gent, Monuments Men Foun-dation (USA), Stadt Brügge, Steier-mark-Büro Brüssel, Bundeskanzler-amt / Kunst und Kultur, Schulen im Ennstal und Salzkammergut, Radio Bremen.Organisation:Steiermarkmagazin KLIPP und Kultur im Ausseerland (KIK)

*Stand: März 2016

Kooperationspartner* von „Österreich würdigt

stille Helden vom Salzkammergut“

12

Page 27: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

27STILLE HELDEN

3

4 5 6

7

von links oben: 1: Madonna von Michelangelo, Brügge2: Leonardo da Vinci: „Dame mit dem Hermelin“ 3: Jan van Eyck: „Genter Altar“, Gent4: Leonardo da Vinci: „Leda mit dem Schwan“, Uffizien, Florenz5: Johannes Vermeer: „Der Astronom“, Louvre, Paris6: Hans Holbein: „Bildnis eines jungen Mannes“, Washington7: Peter Paul Rubens, Metropolitan Museum, New York

Page 28: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

Die Zahlen sprechen für sich. 400.000 Menschen in Österreich leben mit der Diagnose Krebs. Jähr-lich kommen rund 39.000 dazu. Jede Krebserkrankung, die durch aktive Krebsvorsorge erst gar nicht ent-steht, erspart den Patienten sowie Angehörigen einerseits und unse-rem öffentlichen Gesundheitssys-tem andererseits unermessliches Leid bzw. enorme Kosten.

„An die Möglichkeit, an Darm-krebs zu erkranken, hatte ich nie gedacht. Ich hatte ja nie Schmerzen oder Beschwerden. Die Darmspie-gelung hat mein Leben gerettet“ – in einem TV-Spot appelliert der welt-berühmte Sänger Plácido Domingo an die Menschen, die schmerzfreie Darmspiegelung wahrzunehmen. Die Dreharbeiten fanden in der Wie-ner Staatsoper statt. „Wann waren Sie das letzte Mal bei der Kolosko-pie? Bitte keine Ausreden, machen Sie es einfach! Sie ist schmerzfrei und kann auch Ihr Leben retten. Ge-hen Sie hin, aus Liebe zum Leben.“

Jährlich erkranken knapp 5.000 Österreicherinnen und Österreicher an Darmkrebs, der zu den häufigsten Krebserkrankungen zählt. Bei Frau-en ist Darmkrebs die zweithäufigs-te, bei Männern die dritthäufigste Krebs erkrankung.

28 GESUNDHEIT

„Die Darmspiegelung hat mein Leben gerettet“ Plácido Domingo spricht offen über seine Krebserkrankung. Und auch Susanne Riess.

Viele Menschen haben Angst vor dieser Untersuchung. „Die ist nicht mehr begründet“, versichert Mar-tin Hoff, Präsident der Österreichi-schen Krebshilfe Steiermark. „Die Darmspiegelung erfolgt mittlerweile schmerzfrei. Der Patient bekommt eine Art Kurzzeit-Anästhesie und spürt nichts.“

Die Darmkrebsvorsorgeunter-suchung ist nicht nur eine Untersu-chung, sondern kann die Entstehung des Krebsleidens sogar verhindern. Die Koloskopie (Darmspiegelung) dauert für den Patienten rund 20 Minuten. Der Arzt fährt dabei mit einem Schlauch, auf dem vorne eine Minikamera sitzt, gleichsam wie mit einem Mini-U-Boot durch den Verdauungstrakt. Werden Po-lypen entdeckt, dann werden sie in der Regel auch gleich entfernt. Ex-perte Martin Hoff: „Die Entfernung von Darmpolypen ist Diagnose, Therapie und Krebsvorsorge in ei-nem. Wenn man alle zehn Jahre eine Darmspiegelung durchführen lässt, ist Darmkrebs weitgehend komplett vermeidbar.“

In Österreich gibt es ein Vorsorge-programm, demzufolge jeder nach Vollendung des 50. Lebensjahrs eine Darmspiegelung durchführen lassen soll. „Dabei handelt es sich aber um einen halbherzigen Kompromiss“, so Martin Hoff. Denn in jedem Bun-desland wären die Rahmenbedin-gungen, was die Kosten und die Un-tersuchung betrifft, unterschiedlich. Nur in Vorarlberg stellt die Lösung alle Beteiligten zufrieden. „Wir be-nötigen gleiche Spielregeln für alle in Österreich“, appelliert Martin Hoff an die Verantwortlichen. Es ist höchste Zeit.

Denn jede früh entdeckte Krebs-erkrankung reduziert die körperli-chen, psychischen und finanziellen Belastungen der nachfolgenden Therapiephase. Damit erhöhen sich auch die Chancen, wieder voll-ständig gesund zu werden, und dies verringert auch den volkswirtschaft-lichen Kostenfaktor, der ja weit über die eigentlichen Behandlungskos-ten hinausgeht, ganz entscheidend. „Da geht es um Arbeitsplatzverlust, Langzeitkrankenstand, Invaliditäts-pension, Mindestsicherung und, und“, so Christian Scherer, Ge-schäftsführer der Österreichischen Krebshilfe Steiermark.

„Etwa fünf bis zehn Prozent al-ler Krebserkrankungen sind auf genetische Veranlagung zurückzu-führen“, so Facharzt Martin Hoff. In manchen Familien tritt zum Bei-spiel Krebs der Brust, der Gebär-mutter oder des Dickdarms gehäuft auf. Dann spricht man von Krebs-Risiko familien. Diese sind dadurch charakterisiert, dass mehrere nahe Verwandte an Krebs erkranken, es mehrere Krebserkrankungen bei ei-ner Person gibt, Krebserkrankungen in mehreren aufeinanderfolgenden Generationen festgestellt wurden. Wenn das der Fall ist, dann sollten die Menschen mit dem Arzt recht-zeitig das Gespräch suchen. Krebs in der Familie bedeutet aber nicht automatisch, dass auch weitere Mit-glieder an Krebs erkranken werden.

Die heutige Wüstenrot-Chefin Su-sanne Riess und frühere Exvizekanz-lerin zu Jörg Haiders Zeiten war selbst von der Diagnose Krebs betroffen. Das erste Mal traf sie die Diagnose Brust-krebs und dann noch einmal in der Gebärmutter. Susanne Riess: „Gott

Foto

s: H

eim

o Ru

schi

tz

Tipps für eine gesunde Verdauung

1. Essen Sie lieber kleinere Portio-nen, aber dafür häufiger.

2. Ernähren Sie sich ballaststoffreich. Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken – am besten aus Vollkorn – ent-halten kaum Fett, aber reichlich Vitamine, Mineralstoffe sowie Bal-laststoffe und sekundäre Pflanzen-stoffe.

3. Essen Sie häufig frisch.4. Reduzieren Sie den Verzehr von

fettigen und frittierten Speisen.5. Essen Sie häufiger fermentierte

Lebensmittel, wie beispielsweise Sojabohnen, Sauerkraut und Jo-ghurt. Diese greifen aktiv in den Stoffwechsel ein und unterstützen unter anderem die Verdauung.

6. Wählen Sie häufiger mageres Fleisch.

7. Essen Sie drei Milchprodukte täg-lich – zum Beispiel Joghurt, Sauer-milch usw.

8. Trinken Sie mehr als zwei Liter pro Tag; bevorzugen Sie Wasser ohne oder mit Kohlensäure, Tees und an-dere ungesüßte Getränke.

9. Nehmen Sie sich für Ihr Essen aus-reichend Zeit.

10. Achten Sie auf Ihre regelmäßige Bewegung.

Gut ausgegangen: Beide sind heute geheilt.

Foto

: Raf

aela

Prö

ll

Ver

lags

post

amt

80

20 G

raz,

P.b.

b. G

Z 0

2Z0

3322

5 M

,

Jän

ner/

Febr

uar

20

162 E

uro

Kopfjäger,

Kannibalen?

Keine gesichtet!

www.klippmagazin.at

* 4.150 Euro für eine Tablette, 25.000 Euro für eine Spritze

Schaffen wir das?

Neue, wirksame, aber sündteure Krebs-Medikamente sind auf dem Markt, sprengen aber das Sozialnetz*

Titel.indd 1 23.01.16 10:13

Präsident Martin Hoff, Krebshilfe Steiermark: „Untersuchung ist schmerzfrei.“

Schlauch mit Kamera fährt wie ein Mini-U-Boot durch den Körper.

KLIPP-Coverstory 1/2016 löste viele Reaktionen aus

März 2016

sei Dank ist ja alles gut ausgegangen. Trotzdem begleitet mich dieses Thema natürlich ein Leben lang.“ Kein Zufall daher, dass Wüstenrot als Soforthil-fe eine Versicherung anbietet. In zwei Paketen – ein Mal zu 25.000 Euro und dann zu 50.000 Euro. Der Erkrankte kann selbst entscheiden, ob er sich da-mit Zusatztherapien, eine Haushaltshil-fe, Kinderbetreuung oder was immer leistet. Kommt es zu einer bösartigen Diagnose, die vom Arzt festgestellt wurde, dann wird das Geld ausbezahlt.

28-29_Gesundheit korr.indd 28 08.03.16 10:57

Page 29: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

29GESUNDHEIT

Vom Schäfchenzählen und anderen EinschlafstrategienVon Karin Klug

Sind Sie abends todmüde, wollen endlich nur ins Bett – und dann liegen Sie und starren die Decke an? Oder grübeln vor sich hin? Wälzen sich hin und her und finden keinen Schlaf ?

Ein kleiner Trost: Sie sind damit nicht allein. Schlafstörungen sind weit verbreitet, laut Statistik Austria leiden bis zu einem Drittel aller Österreiche-rInnen daran. Die Notwendigkeit von Schlaf wird oft unterschätzt. Wer zu wenig oder dauerhaft schlecht schläft, wird unkonzentriert, die Leistungs-fähigkeit sinkt, die Fehlerhäufigkeit steigt, man vergisst schneller, Unfall-gefahr und Erkrankungsrisiko steigen. Schlaf ist lebensnotwendig. Wir brau-chen im Schnitt acht Stunden davon – täglich. „Ach, ich komme auch mit sechs Stunden aus“, hört man dann häufig. Das mag schon sein, dass das eine Zeitlang funktioniert, aber auf Dauer ist es Raubbau an Körper und Seele, es ist ein permanentes Über-die-Grenzen-Gehen, und das rächt sich irgendwann einmal. Im Schlaf kann sich unser Körper regenerieren. Die Systeme werden heruntergefah-ren, entspannen sich. In einem biolo-gisch vorgegebenen Rhythmus wer-den dann Organe und Körperzellen gecheckt und ausgebessert.

Ausreichend Schlaf hält jung und fit und ist notwendig zur Erhaltung unserer Lebenskraft. Was nun aber tun, wenn man zwar schlafen will, aber nicht kann?

Tipps für eine gute Schlafhygiene: Um einen erholsamen Schlaf zu

fördern, ist es zunächst einmal wich-tig, regelmäßige Schlafenszeiten ein-

zuhalten. Am besten also immer zur selben Zeit ins Bett und zur selben Zeit wieder auf. Diese Regelmäßig-keit hilft dabei, dass sich die verschie-denen biologischen Rhythmen des Körpers aufeinander abstimmen kön-nen. Entscheidend ist vor allem eine regelmäßige Aufstehzeit, denn diese ist ein Ankerpunkt für unsere biologi-sche Uhr.

Halten Sie sich acht Stunden frei für Ihren Schlaf und schaffen Sie eine Pufferzone zwischen Ihrem Alltag und dem Zubettgehen. Das heißt: nicht bis zuletzt arbeiten, fernsehen, Sport treiben und dann ins Bett fallen und auf Schlaf hoffen, sondern den Tag langsam ausklingen lassen. Geis-tige oder körperliche Anstrengung puscht unser Nervensystem, führt zu einer Aktivierung. Besser also schon ein bisschen früher aufhören mit den Pflichten des Alltags, nicht noch schnell das und jenes erledigen wol-len. Ein bewusstes Ende finden für den Tag und seine Anforderungen. Gut funktioniert das mit kleinen Ri-tualen. Die Zeit im Bad nutzen zum Entspannen, vielleicht das eine oder andere Schönheits-, Pflegeritual ein-bauen. Schöne Musik hören, ein gutes Buch lesen, mit dem Partner, den Kin-dern plaudern, spielen, handarbeiten. Alles, was hilft, Abstand zu gewinnen vom Trubel und den Nöten des Ta-ges. Einstimmen auf die Nacht. Der Körper gewöhnt sich bald an seine Einschlafrituale und reagiert entspre-chend.

Schweres Essen am Abend und – noch schlimmer – vor dem Zu-bettgehen belastet den Körper. Ihr Verdauungstrakt muss Schwerstar-

beit leisten, das mindert die Schlaf-qualität. Auch Alkohol ist kein gutes Schlafmittel. Er kann zwar müde machen und für ein schnel-les Einschlafen sorgen, allerdings beeinträchtigt er die Schlafqualität und führt gerne zu Durchschlaf-problemen. Besser also, wenn Sie am frühen Abend eine eher leich-te Mahlzeit zu sich nehmen oder überhaupt gelegentlich auf Ihr Abendessen verzichten – das viel-gerühmte Dinner-cancelling ent-lastet den Körper und verhilft zu besserem Schlaf.

Was noch wichtig ist, um gut einschlafen zu können: eine ange-nehme, entspannende Atmosphä-re im Schlafzimmer, ohne Lärm und Fernsehberieselung. Passende Matratzen, die gelegentlich durch-gelüftet werden, eine Bettwäsche, die gefällt und sich gut anfühlt, eine eher kühlere Zimmertempe-ratur (ideal: 18 °C), möglichst keine Elektrogeräte im Raum.

Ein warmes Bad vor dem Schla-fengehen oder ein wohliges Fuß-bad, eine leichte Massage, ein biss-chen die Füße durchkneten, ein paar leichte Entspannungsübun-gen, das berühmte Glas warme Milch mit Honig oder ein beruhi-gender Kräutertee wirken nicht nur als gutes Ritual fürs Zubettgehen, sondern fördern tatsächlich auch die Entspannung und helfen beim Einschlafen.

Pflanzliche Mittel, wie Baldrian oder Lavendel, und generell entspannende Düfte wirken ebenfalls schlaffördernd.

Wer auf Dauer keinen Schlaf fin-det, sollte sich auf jeden Fall profes-sionelle Hilfe holen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, pro-bieren Sie es ev. mit psychologischer oder psychotherapeutischer Behand-lung. Auch Homöopathie und TCM haben wirkungsvolle Mittel parat, um gegen Schlaflosigkeit vorzugehen.

Machen Sie sich jedoch keinen Druck, wenn es einmal nicht klappt mit dem Einschlafen: Genießen Sie es einfach, sich ins wohlig-warme Bett zu kuscheln, den Körper auszustre-cken und zur Ruhe kommen zu lassen. Es ist eine Zeit, in der man nichts tun muss, in der man loslassen und sich sein lassen kann. Der Schlaf kommt dann meist ganz von selbst.

PS: Schäfchenzählen ist übrigens nicht die schlechteste Methode, sich ins Land der Träume zu begeben – es hilft, sich vom üblichen Gedanken-kreisen abzulenken und den Geist zu beruhigen. Also dann: ein Schäfchen, zwei Schäfchen, drei …

Kurz gesagt:

- Regelmäßige Schlafenszeiten- 8 Stunden fürs Schlafen freihalten- Keine Anstrengungen vor dem

Zu-Bett-Gehen- Kleine Rituale zum Abschalten- Leichtes Essen, nicht zu spät,

kein Alkohol- Für eine angenehme Schlaf -

umgebung sorgen- Bad, Fußbad- Entspannungsübungen, Massage- Warme Milch, Kräutertee, Lavendel

etc.

Foto

: run

ners

poin

t.fil

es.w

ordp

ress

.com

28-29_Gesundheit korr.indd 29 08.03.16 10:57

Page 30: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

30

März 2016

AUTO & MOTOR

Der geht ab wie die PostEin Kraftpaket: Der Opel Corsa OPC mit 207 PSDie Zeit dafür ist bald vorbei, aber es ist angenehm, wenn du in der kalten Jahreszeit beim Sitzen behagliche Wärme spürst und ein gewärmtes Lenkrad angreifen kannst. Bei un-serem Testfahrzeug, dem 1,6 Turbo ECOTEC mit seinem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe, gehört das zur Sonderausstattung. Das Lenkrad des Corsa muss man aber ordentlich im Griff haben, wenn voll ins Gas gestiegen wird. Denn da geht der „giftgrüne Knallfrosch“ ab wie die Post. Da bleibt nicht viel übrig, was zu überholen wäre, und vor allem in den Kurven ist es schon eine Freude, das wendige Kraftpaket auch von den Touren her nach oben zu jagen.

Aufgrund des kurzen Radabstands erspart einem das hart gefederte Fahrwerk des Opel Corsa OPC so

manche Rückenmassage. Vor allem dann, wenn der 1.600er-Turbo zeigen will, was in ihm steckt.

Er ist einfach ein kleines, feines Sport-gerät, das sich aber auch in der Stadt „gut benehmen“ kann. Da schnurrt der Motor vor sich hin und auch die Sicherheitssysteme sind mehr als hilfreich. Mit seiner Opel-Eye-Front-kamera, dem Fahrspurassistenten, dem Verkehrsschild-Assistenten, dem Front-Kollisions-Warner, dem Abstandswarner bietet er alles, was auch in der Premiumklasse angebo-ten wird. Dazu kommen der Parkpi-lot vorne und hinten, das akustische Warnsignal beim Vorwärts- und Rückwärtseinparken mit der Rück-fahrkamera. Die Anzeige der Ab-standslinien hilft einem, sich auch in kleinste Parklücken zu zwängen. Für

Überlandfahrten gibt’s natürlich den Bordcomputer mit Tempomat. Und mit der Bring-Go-Smartphone-App verfügt der Corsa OPC auch über ein gut abgestimmtes Navigationssys-tem über den 7-Zoll-Touchscreen. Alles in allem fällt der Dreitürer or-dentlich auf, bei den Kollegen auf der Straße, wenn man an ihnen vorbei-zieht. Für einen Ausflug mit Skiern ist er nicht unbedingt gedacht, auch groß Gewachsene tun sich im Fond schwer, aber der Kofferraum mit sei-nem doppelten Boden bietet doch mehr Platz als erwartet.

PS: Ein Auto, das als Geschenk bei ei-ner Matura mit Auszeichnung sicher viel Freude machen kann. Aktions-preis: 22.630 Euro; unser Testmodell mit umfangreicher Sonderausstat-tung kostet 29.360 Euro.

Neues Führungsduo beim ARBÖ Steiermark

Klaus Eichberger ist der neue Präsi-dent des ARBÖ Steiermark, ebenfalls neu ist sein Vize Walter Ferk. Ernst Rath hat seine Funktion zurückgelegt.

Frischen Wind und viel Optimis-mus gibt es beim ARBÖ Steiermark. Nach einem leichten Durchhänger 2014 ist der ARBÖ Steiermark 2015 in die Überholspur zurückgekehrt. Nun liegen die Zahlen vor. Und diese sprechen eine eindeutige Sprache. Die Bilanzen sowohl in der Landes-organisation als auch im Fahrsicher-heitszentrum sind tiefschwarz. Für ARBÖ-Präsident Ernst Rath genau der richtige Zeitpunkt, um das Cock-pit des ARBÖ Steiermark einem neu-en Piloten zu überlassen: „Der ARBÖ Steiermark steht auf grundsoliden Beinen. Zusammen mit der engagier-ten Geschäftsführung und den tollen Mitarbeitern ist es uns gelungen, 2015 ein herausragendes Ergebnis einzu-fahren. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich meinem Beruf immer mehr Zeit zu widmen habe, muss ich bei meinen ehrenamtlichen Aufgaben künftig ein wenig kürzer treten. Der Abschied schmerzt. Doch meine Nachfolge wurde professionell, konsensual und vor allem rechtzeitig geregelt.“

Auch der langjährige Vizepräsident des ARBÖ Steiermark, Fritz Möstl, legt

seine Funktion zurück. Er wird dem ARBÖ aber, wie bisher, als Finanz-experte beratend zur Seite stehen.Das neue Führungsduo beim ARBÖ Steiermark heißt Klaus Eichberger und Walter Ferk. Die vom steirischen ARBÖ-Präsidium einstimmig ge-wählte neue Spitze will die eingelei-tete erfolgreiche Weiterentwicklung des ARBÖ hin zu einem modernen Service-Unternehmen weiter fort-setzen und mehr denn je die enga-gierten Mitarbeiter in den Fokus aller wirtschaftlichen Überlegungen rücken. „Die starke persönliche Be-

ziehung zwischen Mitgliedern und Mitarbeitern ist zweifelsfrei die Er-folgsformel des ARBÖ. Wir werden alles daransetzen, dass diese persön-liche Note bei der Service erbringung nicht nur erhal-ten, sondern auch weiter ausge-baut wird“, so der neue Chef imARBÖ-Cockpit. Ins gleiche Horn stößt auch sein künftiger „Copilot“

Walter Ferk, er ergänzt aber: „Die bauliche und technische Infrastruktur muss zügig weiter optimiert werden. Bei den Abschleppfahrzeugen haben wir bereits eine Investitionsoffensive auf den Weg gebracht.“

Die Funktionärsspitze beim ARBÖ Steiermark ist also neu, bewährt ist aber die Geschäftsführung. Im Herbst 2014 gab es einen wichtigen Reform-schritt. Seit damals führt in Persona-lunion Thomas Jank erfolgreich die Mitarbeiter-Teams in der Steiermark und in Kärnten.

Foto

: JAW

Daten:Motor, Antrieb: R4-Zylinder-Turbo-benziner, 1598 ccm, 6-Gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb Leistung: 162 kW (207 PS), Drehmoment: 250 Nm/1900-5800/min (Overboost: 280 Nm) 0-100 km/h in 6,8 s.Spitze 230 km/hNormverbrauch/CO2 9,9/6,2/7,5 l/100 km, 174 g/km Testverbrauch: 8-11,9 l/100 kmTank: 45 l

Foto

s : H

eim

o Ru

schi

ttz

Präsident Klaus Eichberger (li.) sowie sein Vize Walter Ferk wollen Serviceleistungen ausbauen und Abschleppfuhrpark erneuern.

Geschäftsführer Thomas Jank

30-31_auto_motor korr.indd 30 08.03.16 11:08

Page 31: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

31SPOTS

März 2016

AUTO & MOTOR

Alternativ und irre

Eines zeigen die 200 Aussteller am Genfer Automobilsalon deutlich: Es geht eben doch auch heute mehr um das Fahrvergnügen und um die Faszination als um die nachhaltige Mobilität. Auf der Bühne faszinie-rende Vehikel zum Fortbewegen, die tausende Besucher in ihren Bann ziehen.

Ein in jeder Hinsicht irres Auto ist der neue Bugatti Chiron aus dem VW-Markenreich, produ-ziert in Frankreich. Ihn wird es nur 500 Mal geben. Sein Preis von rund 9,2 Millionen Euro wird die Interessenten nicht abschre-cken. Ein Drittel der Gesamtpro-duktion, so heißt es, ist schon vor-bestellt und angezahlt. Milliardäre stehen bei VW auf der Matte und betteln förmlich um Zuteilung. Der Chiron ist – versteht sich von selbst – nur für eine „grüne Umwelt“ gebaut: 1.500 PS, ein 16-Zylinder-Motor, der Tacho reicht bis 500 km/h und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 420 km/h. Der Bugatti Chiron ist also ein Sinnbild dafür, dass Autofahren noch immer Vergnügen sein soll. Ein Sportwagen, den zwar niemand braucht, aber jeder will.

Das sieht beim Elektroantrieb ganz anders aus. Die Nachfrage hält sich ins-ge-

samt in Grenzen. Das sieht man auch auf dem Genfer Automobilsalon. Solange sie zu viel kosten und die Reichweite nicht für eine wirkliche Ausfahrt reicht, man in der Stadt we-nig Gelegenheiten hat, es aufzuladen, kommt das Elektroauto nicht wirk-lich von der Stelle. Auch wenn Magna

Steyr 2018 ein eigenes Fahrzeug auf

den

Markt bringen wird, wie Heribert Apfalter in Genf angekündigt hat.

Zu den wenigen elektrischen Neuhei-ten in Genf gehört der Hyundai Ioniq aus Korea. Ihn wird es als Hybrid, als Plug-in-Hybrid und als reines Akku-Auto geben. Dessen Reichwei-te soll 250 Kilometer betragen.

Auch die Edelmarke von Toyota, der Lexus, soll mit erneuerter Hyb-rid-Technik seine Kunden begeistern.Mercedes stellt in Genf vor allem die Cabrios in den Vordergrund, Audi sei-nen neuen Geländewagen Q2, Masera-ti den fertigen Levante, Ford den über-arbeiteten Kuga, Peugeot den überar-beiteten 2008 und BMW verweist unter anderem auf den neuen M2.

31AUTO & MOTOR

Alternativ und irre

Eines zeigen die 200 Aussteller am Genfer Automobilsalon deutlich: Es geht eben doch auch heute mehr um das Fahrvergnügen und um die Faszination als um die nachhaltige Mobilität. Auf der Bühne faszinie-rende Vehikel zum Fortbewegen, die tausende Besucher in ihren

Ein in jeder Hinsicht irres Auto ist der neue Bugatti Chiron aus dem VW-Markenreich, produ-ziert in Frankreich. Ihn wird es nur 500 Mal geben. Sein Preis von rund 9,2 Millionen Euro wird die Interessenten nicht abschre-cken. Ein Drittel der Gesamtpro-duktion, so heißt es, ist schon vor-bestellt und angezahlt. Milliardäre stehen bei VW auf der Matte und betteln förmlich um Zuteilung. Der Chiron ist – versteht sich von selbst – nur für eine „grüne Umwelt“ gebaut:

Alternativ und irre

Eines zeigen die 200 Aussteller am Genfer Automobilsalon deutlich: Es geht eben doch auch heute mehr um das Fahrvergnügen und um die Faszination als um die nachhaltige Mobilität. Auf der Bühne faszinie-rende Vehikel zum Fortbewegen,

cken. Ein Drittel der Gesamtpro-duktion, so heißt es, ist schon vor-bestellt und angezahlt. Milliardäre stehen bei VW auf der Matte und betteln förmlich um Zuteilung. Der Chiron ist – versteht sich von selbst –

Foto

s : H

eim

o Ru

schi

ttz

Auch Steirer punkten in GenfMit Pankl Racing aus Bruck ist in der „Delikatessen-Abteilung“ auch die Steiermark prominent vertreten. „Beliefern wir doch“, so Geschäfts-führer Wolfgang Plasser, „mit unse-ren Spezialprodukten – von Porsche, über McLaren, Maserati, Ferrari bis hin zu Alfa Romeo – alle Erzeuger in der Oberklasse.“

Genfer Autosalon zeigt auch alle Extreme

Das sieht beim Elektroantrieb ganz anders aus. Die Nachfrage hält sich ins-ge-

lich von der Stelle. Auch wenn Magna Steyr 2018 ein eigenes

Fahrzeug auf den

Der Bugatti Chiron – ein Traumwagen? 1.500 PS, 420 km/h, 2,9 Millionen Euro. Milliardäre „betteln“ um Zuteilung.

Auch ein Pankl-Kunde: Maserati (im Bild der neue Levante)

Neu: Der Hyundai Ioniq ist nur mit alternativen Antrieben zu haben.

30-31_auto_motor korr.indd 31 08.03.16 11:09

Page 32: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

32 KULTUR

Vom Festhalten des Augenblicks

„Himmel – das ist das Glück, weil es den Augenblick vergoldet. Hölle – ist auch das Glück, weil es nur einen Augenblick lang währt“, schreibt Andrea Sailer.

Lässt ein Augenblick sich festhalten? Und ist das denn wünschenswert?

„Verweile doch, du bist so schön …“

Wenn es Mephistopheles gelingt, den wissbegierigen Faust dazu zu bringen, nicht mehr weiter zu streben, vom Augenblick zu wünschen, er möge bleiben, dann solle der Faust ihm gehören, so die berühmte Wette der beiden. Denn dann „bin ich Knecht“, meint Goethes Faust, nicht mehr frei, nicht mehr wissbegierig, dann verlöre das Leben seinen Sinn.

Wer den einen Augenblick festhält, verliert den nächs-ten, so ist es doch. Der lebt nicht mehr im Augenblick, sondern in der Vergangenheit des vergangenen Augen-blicks.

Wie der Zug, mit dem ich so gerne fahre. Was ich sehe, beim Fenster hinaus, ist eine Momentaufnahme – be-

vor noch ein Gedanke dazu entsteht, ist der Moment vorbei … eine Aneinanderreihung von Momenten also. Von Augenblicken. Im Zurückschauen erken-ne ich (wenn auch aus anderer Perspektive) den vergangenen Moment. Und verliere dabei den ge-genwärtigen. Manch eine Aussicht aber ist doch zu schön, da wollen die Augen sich nicht lösen, sie neh-men in Kauf, dass anderes dafür ungesehen bleibt. Was aber, wenn das Ungesehene noch schöner, noch wesentlicher wäre als das Festgehaltene?

Und die hässlichen, die unliebsamen Sachen? Mo-mente, die man am liebsten gleich vergisst. Ja nicht festhalten, bloß schnell weiterziehen lassen. Obwohl wir doch so oft im Schmerzhaften, Traurigen uns verhaken, nicht loslassen wollen … und dabei so

viele schöne Augenblicke wieder verlieren, die vorü-berziehen, ohne dass sie unsere Seele berühren konn-ten.

Wie will ich entscheiden, welcher Augenblick es lohnt, festgehalten zu werden – um den Preis des verpassten nächsten Augenblicks? Kann auch der Schmerz sein Gutes haben? Kann es auch wichtig sein, der Trauer ihren Platz einzuräumen? Diesen Augenblick genauso anzunehmen? Und dann ziehen zu lassen? Im Kuss des Geliebten abzutauchen … und doch auch im nächsten (oder übernächsten) Augenblick wieder aufzutauchen, um andere Lebensmomente zu gestalten, um wieder Sehnsucht spüren zu können?

Wie hat doch die Tante Jolesch das Geheimnis ihrer heiß begehrten Krautfleckerl erklärt: Immer ein biss-chen zu wenig. Nie zu viel. Genuss entsteht aus dem Moment, der nicht unbegrenzt zu verlängern ist. Ir-gendwann schlägt der größte Genuss in Überdruss um. Weil es zu viel von einem ist. Weil es Festhalten bedeutet. Und Versäumen der Augenblicke, die folgen, die möglich sind.

Es ist wie im Zug sitzen. Ich kann aussteigen und ver-weilen. An diesem Ort. Aber wenn ich die Welt sehen und kennenlernen will, dann muss ich wieder einstei-gen, weiterfahren. Von Augenblick zu Augenblick. Und mich überraschen lassen. Karin Klug

Kürbis-Ernte in Wien

„Es war ein aufregender Moment“, als am 27. Jän-

ner 2016 in der Hofburg die Über-gabe des Österreichischen Kunst-preises durch Bundespräsident Heinz Fischer und Bundesminis-ter Josef Ostermayer erfolgte. Für die langjährige, herausragen-de, spartenübergreifende Kultur-arbeit gab es für die „KI Kürbis“ den mit 12.000 Euro dotierten Preis. Schon seit Anbeginn – vor 40 Jahren – bereitet das Team der „Kulturinitiative Kürbis Wies“ sein eigenes Gericht, gewürzt mit Leidenschaft, Kreativität, Experi-mentierfreude und Offenheit.

Kulturminister Oster-mayer: „Die KI Kürbis

erfindet sich stets neu und bleibt so am Puls der Zeit.“ Auch beim Feiern nach dem feierlichen Akt in der Hofburg blieb die 13-köp-fige Gruppe – per Zug und PKW nach Wien angereist – heiter und locker. Kräftig unterstützt vom Duo Gansch & Breinschmid.

Mit dem Nestroy-Klas-siker „Einen Jux will er

sich machen“ verschrieb sich die damalige Jugendgruppe lieber dem Theater als der Organisa-tion eines Festzeltes. „Das war im Jahr 1972“, so Initiator Karl Posch. 1976 kam es dann zur Gründung der „KI Kürbis“, die

v.l.: Stefan Eisner, Oskar Ribul, Wies-Bgm. Josef Waltl, Ulrike Wonisch, Richard Koinegg, Elfriede Roßmann, Karl Posch und Wolfgang Pollanz.

Burgstaller Bauernkalender

Foto

: KI

Kür

bis

aus dem Kulturverein „Kalendari-um“ hervorging.

Neben zahlreichen Auffüh-rungen unterschiedlicher

Theaterformen an diversen Spiel-stätten wird seit der Eröffnung des „Theaters im Kürbis“ im Jah-re 1987 auch mit Lesungen, Kon-zerten und Ausstellungen unter der Federführung von Wolfgang Pollanz aufgewartet. Im Jubilä-umsjahr lockt etwa in Kürze eine Krimilesung mit drei steirischen AutorInnen, und die Werke des Fo-tografen Christian Strassegger sind derzeit im Foyer zu bewundern.

Ein weiterer gelungener Schritt war die Gründung

der „edition kürbis“ im Jahre 1989. Herausgegeben werden Antho-logien zu verschiedenen Themen wie auch Bücher bekannter Auto-ren und Newcomer. Ein Text-Bild-band von Wolfgang Pollanz in Zusammenarbeit mit der aus Slo-wenien stammenden Fotografin Severin Hirsch gelangt heuer zur Veröffentlichung.

Als wichtige Anlaufstelle für junge österreichische Bands dient das Plattenlabel „pumpkin records“, das mit mehr als 80 Veröffentli-chungen weit über die Grenzen hinaus Bedeutung erreichte. „Vi-

nylliebhabern“ stehen neuer-dings auch Schallplatten zur Verfügung. Zum „pumpkin pool festival“ mit drei Bands lädt die KI Kürbis im Sep-tember in das 2012 eröffnete Atelier im Schwimmbad – Ort der Begegnung mit aktueller Kunst sowie Arbeitsstätte für KünstlerInnen.

Weitreichender Be-standteil der „kultu-

rellen Nahversorgerin“ ist auch das in Kooperation mit dem Theaterland Steiermark veranstaltete Internationale Figurentheaterfestival „Som-mertraumhafen“, das jährlich zahlreiche Gruppen aus aller Welt in die Region zieht. Im Mai (7. bis 12.5.) lässt die KI Kürbis die Puppen auftanzen – aus Frankreich, Russland, Slowenien, Deutschland und Österreich, ausgehend von Wies, auch in Stainz und Bad Radkersburg.

„Sapperlot“, kann man da nur entsprechend

dem Titel der diesjährigen Sommertheater-Produktion sagen, in der Volkskulturelles auf Zeitgenössisches trifft.

Weitere Infos: www.kuerbis.at

Karl Posch (li.) und Wolfgang Pollanz (re.) nahmen den Preis für KI Kürbis entgegen, im Bild mit Minister Ostermayer und Bundespräsident Fischer

Kürbis-Ernte in Wien

Vom Festhalten des Augenblicks

in Wien

„Zuerst gehe ich einkaufen“

GEDANKEN

Österreichischer Kunstpreis 2015

Von Michaela Vretscher

32-33_Kultur korr.indd 32 08.03.16 10:54

Page 33: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

33KULTUR

Anfang von A bis Z, wie ihr Buch sein wird. Bei mir ist das anders. Ich habe eine Idee und einen roten Faden sowie immer drei Handlungsstränge: eine Krimihandlung, eine private Handlung und eine lokale Handlung. Bei ,Eine Leiche für Helene‘ eben die Stadt Graz im Sommer, mit Aufsteirern etc. Und all das muss einfach zusammenspie-len. Ich weiß manchmal nicht einmal, wie es ausgeht. Es würde mich zu Tode langweilen, wenn ich am Anfang schon immer wissen würde, wie es ausgeht.“ Sehr, sehr ordentlich

Großen Wert legt die „Beute-Wie-nerin“, wie sie sich selbst bezeich-net, auch auf das Recherchieren des Hintergrundes einer Geschichte. „Ich recherchiere zumeist beim Schreiben oder danach. Da bin ich nämlich sehr, sehr ordentlich; und so kann es sein, dass ich für zwei Sätze einen ganzen Vormittag recherchieren oder telefo-nieren muss.“ Ein traumhaftes Beispiel

„Fine-Crime“-Krimifestival: Die Grazerin Ilona Mayer-Zach erzählt, wie ihre Bücher entstehen

Hochspannung garantiert

Insgesamt 19 renommier-te Autoren haben sich heu-er zum Grazer Krimi-Festival „Fine Crime“ eingefunden und ihre brandneuen Bücher vor-gestellt. „Nicht zuletzt die Le-sungen sind bei den Krimi-Fans sehr gut angekommen“, so Kri-miautor Robert Preis, der das Festival in Kooperation mit dem „Hans Gross Kriminalmuseum“ der Karl-Franzens-Universität veranstaltet hat. Mit dabei wa-ren (im Bild von links): Mirella Kuchling mit ihrem ersten Kri-mi-Sammelband „13 x Mord und Totschlag“, Hartmut Schnedl mit „Steirisch Sterben“, Isa-bella Archan mit „Tote haben kein Zahnweh“, Joe Fischler mit „Veilchen Feuer“, Manfred Baumann mit „Mozartkugel-komplott“, Ilona Mayer-Zach, Claudia Rossbacher mit ihrem neuesten kriminellen Freizeit-führer „Wer mordet schon in der Steiermark?“, Robert Preis mit „Der Engel von Graz“, Gün-ter Neuwirth mit „Stärker als die Angst“, Beate Maxian mit „Tod in der Hofburg“, Reinhard Kleindl mit „Baumgartner und die Brandstifter“, Constanze Dennig-Staub, Bernhard Aich-ner mit „Totenhaus“, Günter Lehofer mit „Anna und die Südwand“ und Herbert Dutzler mit „Letzter Applaus“. Nicht im Bild: Christian Bachhiesl mit „Die Vermessung der See-le“, Franzobel mit „Groschens Grab“, Herbert Lipsky mit „Par-kour“, Paul Martin mit „Kärnt-ner Killer“.

Foto

s: H

eim

o Ru

schi

tz

Zugegeben bin ich ja eigentlich keine Krimi-Leserin, aber der

Klappentext von „Eine Leiche für Helene“ (Gmeiner Verlag) hat mich neugierig gemacht, zumal der neueste Krimi von Ilona Mayer-Zach in Graz spielt. Und die Ermittlungen von He-lene Kaiser lesen sich turbulent, span-nend und auch wirklich amüsant. Die Romanheldin Helene lebt in Wien und kehrt zu ihrem 50. Geburtstag, nach-dem sie eine Wohnung in Graz geerbt hat, zurück in ihre Heimatstadt. Auf der Flucht vor den Umbaumaßnah-men der Wohnung quartiert sie sich in ein Hotel ein und stolpert doch just über eine Leiche. An eine Rückreise nach Wien ist nicht mehr zu denken …

Ich treffe die 52-jährige gebürtige Grazer Autorin Ilona Mayer-Zach im Rahmen des ersten Grazer Krimi-Fes-tivals „Fine Crime 2015“ und möchte von ihr wissen, wie die Handlungen ihrer Bücher zustande kommen. „Bei uns Autoren ist das so – und ich glaube, ich kann hier für alle sprechen –, dass wir sozusagen einkaufen gehen. Wie du in einem Supermarkt Eier, Mehl usw. für einen Kuchen einkaufst, so erlebe ich, sehe ich etwas, erzählt mir eine Freundin etwas. Und am Abend setzt du dich dann hin vor einem lee-ren Bildschirm und der füllt sich. Ich schwöre, ich weiß in der Früh noch nicht, was am Nachmittag draufstehen wird“, so Ilona Mayer-Zach. Die lite-rarische Herausforderung, einen Kri-mi zu schreiben, bestehe darin, dass dieser immer eine ganz klare Struktur hat. „Man kann nicht irgendwas erfin-den oder auflösen, was nicht vorher so vorgekommen ist. Da muss einfach alles passen, und genau das ist es, was es auch für mich spannend macht. Es gibt Kollegen, die wissen schon am

sei da etwa das Wort „Schloß-berg“ im aktuellen Buch. „Ich habe wirklich einen ganzen Vormittag gebraucht, um die Bestätigung zu haben, dass man Schloßberg mit schar-fem S schreibt, weil es ja ein Eigenname ist und es sich nicht um ein Schloss handelt, das oben am Berg ist“, so die Autorin.

Beim Lesen ihres Buches spürt man ihre Liebe zu Graz. „Ich bin ja gebürtige Grazerin und vor zwei Jahren wegen eines Buchprojektes wieder hierher gekommen“, genießt sie es, in der Steiermark zu sein. Es sei wie bei Bezie-hungen oder Freundschaften auch: „Wenn man ein biss-

chen Abstand hat, erkennt man nach-her wieder die ganzen Schönheiten. Ich habe ja auch eine Wohnung in Wien, lebe also in Graz und der Bun-deshauptstadt. So kann ich mir das Beste aus beiden Städten holen.“

Ilona Mayer-Zach hat zahlreiche Kriminalromane, Kurzgeschichten, historische Anekdoten- und Jahr-gangsbände, „Krimödien“, Rätsel-krimis für Groß und Klein, Lese- und Schreibförderbücher für Kinder sowie literarische Auftragswerke für Medi-en und Unternehmen veröffentlicht. Derzeit arbeitet sie aber gerade wie-der an einem Krimi. „Es wird einen zweiten Band von ,Eine Leiche für He-lene‘ geben, der noch dieses Jahr vor Weihnachten erscheinen wird. Derzeit schreibe ich aber auch an einem Krimi mit Rezepten: Das lukullisch spannen-de Buch ,Tod und Tafelspitz‘ wird im Sommer dieses Jahres erscheinen.“ Man darf gespannt sein …

„Zuerst gehe ich einkaufen“Von Isabella Hasewend

Österreichischer Kunstpreis 2015

32-33_Kultur korr.indd 33 08.03.16 10:54

Page 34: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

34 GESUNDHEIT

Wenn ihre Jüngste oder ihr Jüngs-ter beim ersten Treffen mit der Tante sagt: „Bei euch möchte ich nie blei-ben, ihr beide schauts so alt aus“, dann möchten Mama und Papa am liebsten in der Sekunde in den Boden versinken, weil alle peinlich betrof-fen einander ansehen. „Kindermund lügt nie“, heißt es, „Kindermund tut Wahrheit kund“. Leider passiert es allzu oft, dass sich Eltern, Erwachse-ne, Großeltern die spontanen Wort-schöpfungen und Versprecher ihrer kleinen Lieblinge merken wollen, aber nicht aufschreiben, und so ge-hen sie dann auch „für immer verlo-ren“. Ihre Lustigkeit macht manchen trüben Tag heller, manchen Schaber-nack der Kinder erträglicher, bricht auch so manches Eis und sorgt auch dafür, dass aus einem Streit unter Er-wachsenen plötzlich ein frohes La-chen wird. Die drei neuesten Schöp-fungen des Verlages Baumhaus „Der Klapperstorch braucht keine Biene“, „Manchmal denke ich an dich, auch wenn ich nicht bete“ und „Oma war beim Optimisten“ sind gelungene Beispiele dafür, wie man sich den Tag verschönern kann.

34 GESUNDHEIT

Kindermund tut Wahrheit kund

„Der Klapperstorch braucht keine Biene“, Kindermund bei Subito! „Der Klapperstorch braucht keine Biene“, Kindermund bei Subito!

„Der Klapperstorch braucht keine Biene“, Kindermund bei Subito!

„Oma war beim Optimisten“, Baumhaus

„Oma war beim Optimisten“, Baumhaus

„Oma war beim Optimisten“, Baumhaus

„Manchmal denke ich an dich, auch wenn ich nicht bete“, Baumhaus

„Manchmal denke ich an dich, auch wenn ich nicht bete“, Baumhaus

34-35_Kindermund korr.indd 34 08.03.16 14:48

Page 35: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

Das besondere Thermalwasser der Parktherme lockt in allerlei Va-rianten. Mit der neuen Energie des Frühlings können Sportbegeisterte im 50-Meter-Outdoor-Sportbecken mit garantierten 25 Grad Wassertem-peratur ab dem 25. März ihren Kör-per trainieren – einzigartig in Öster-reich. Das Aktiv- und Vitalprogramm bietet zudem ein kostenloses und vielfältiges Angebot – von Wirbel-säulengymnastik bis hin zu Aqua Fit im besonderen Thermalwasser. Für nachweisliche Entspannung, bestä-tigt durch die Thermalwasserstudie für das „Thermenland Steiermark“, sorgt das besondere Thermalwasser mit 34–36 Grad. In der Relaxzone, mit dem Licht-Klang-Tempel und der

Kräuter-Salz-Grotte, findet zudem jeder Gast seinen individuellen Platz des Wohlbefindens.

Entspannungstage im Frühling:4 URLAUBSTAGE / 3 NÄCHTEIM 4*HOTEL SPORERVerbringen Sie einen unvergesslichen Aufenthalt inmitten der wunderschö-nen Altstadt von Bad Radkersburg und genießen Sie Frühlingsgefühle der besonderen Art im wohlig-war-men Thermalwasser der Parktherme.• Frühstücksbuffet• Täglicher Eintritt in die Parktherme Bad Radkersburg• 1 Entspannungsmassage mit Holun-dersamenöl (25 Min.) im Vitalstudio• 1x Flip-Flops vom Thermenshop u.v.m.

Preis pro Person ab € 239,– im Dop-pelzimmer, Verlängerungsnächte auf Basis NF und Parktherme ab € 72,– pro Nacht pro Person im Doppelzimmer.Gültig von 1.4. bis 31.5.2016. Preis inklusive Steuern,

Nächtigungsabgabe und Kurabgabe.

Buchbar unter:[email protected]

Info:www.parktherme.at

März 2016

35FREIZEIT

Foto

: Bra

ndlio

n, C

hris

toph

Buc

hegg

er

Die größte Wintergrillparty Österreichs auf der Schladminger Planai mit Johann Lafer

In Schladming steht der März ganz im Zeichen von Frühlingsskilauf und Genuss.

Die Kombination aus Skivergnügen und gutem, regionalem Essen zeich-net die Region Schladming-Dachstein aus. Das gilt jetzt ganz besonders für den kulinarischen März. Hier stehen die Events ganz im Zeichen des Genusses: Die größte Wintergrillparty Österreichs mit Johann Lafer, „Snow & Beef“ und die Wein- und Genusswoche. Perfekt dazu passt das Frühlingsskivergnügen mit g’führigem Firn und Sonnenschein.

Grillen, während der Schnee vom Himmel fällt, und anschließend mit den Skiern ins Tal wedeln – das gibt es am 20. März bei der größten Winter-grillparty auf der Planai mit Johann Lafer und Weber Grill. Gegrillt wird ein 3-gängiges steirisches Menü, verwendet werden ausschließlich stei-rische Zutaten. An insgesamt 40 Grillstationen stehen den Gästen neben Starkoch Lafer die Grillmeister aus der „Weber Grillakademie Original“ zur Verfügung. Die Profis verraten Tricks rund um das perfekte Grillerleb-nis und machen die Gäste auf der Planai zu echten Grillexperten.

Johann Lafer lädt am 20. März zur größten Wintergrillparty Österreichs auf der Planai.

Sonnenskilauf ist angesagt

Frau Holle hat in den letzten Wochen dafür gesorgt, dass die Pistengaudi

in den heimischen Skigebieten bis An-fang April gesichert bleibt. Dort sind auch Langlauffans willkommen. Die Highlights und wichtigen Infos:

Riesneralm in Donnersbach-wald: „Durch die schräge Sonnen-einstrahlung bleiben unsere Pisten den ganzen Tag im Pulverbereich und lassen jeden Carvingschwung zum Genuss werden“, so Geschäftsführer Erwin Petz. Die Schneedepots im Talbereich garantieren auch bei der 1. Österreichischen Kinderskischau-kel noch herrliche Bedingungen bis Saisonende am 3. April.

Zauchensee: Bis 10.04. Skibe-trieb in Zauchensee/Flachauwinkl - Verbindung Flachauwinkl-Zauchen-see geöffnet (somit Anreise über die A10, Abfahrt Flachauwinkl/Highport möglich). Von 11.04. bis 17.04. Skibe-trieb am Gamskogel in Zauchensee (Anreise über Altenmarkt direkt nach Zauchensee, Flachauwinkl/Highport ab 10.4. geschlossen).

Salzstiegl: Ski- und Rodelgebiet in der Weststeiermark mit naturbe-lassenen Buckelpisten, Schanzen und Wellen, urigen Hütten und Gasthöfen, Rodeln bei Tag und Nacht, Gratis-Shuttlebus für Skianfänger zum Zwer-genlift.

Kreischberg: Neuer Snowpark für Snowboarder und Freeskier – mit 3 Kicker-Jumps als Spaßgaranten.

Stuhleck: Hier erwarten einen zwei modernste 6er-Sesselbahnen, zwei 4er-Sesselbahnen, sechs Schlepp-lifte, 24 km ausgezeichnete Abfahr-ten, eine Nachtpiste, eine Rodelbahn, vier spektakuläre Snowparks, eine Snow-Tubingbahn, Lokale und Un-terkünfte und vieles mehr.

Präbichl: Auf der Funslope geht‘s richtig zur Sache.

Planneralm: Hier gibt’s neu die Online-Liftkassa. Mit einer bestehen-den Keycard (egal von welchem Ski-gebiet) kann man online Tages- und Mehrtageskarten kaufen.

Lachtal: Im Zeitraum von 16. März bis 3. April fahren Kinder bis 15

Jahre in Begleitung eines Elternteiles gratis. Dies gilt für Mehrtageskarten, ab einem 2-Tages-Skipass.

Mariazeller Bürgeralpe: Durch den Skiverbund „Schiland Vor-

alpen“ kann man mit einer Skikarte jederzeit auch der Gemeindealpe oder dem Annaberg einen Besuch abstat-ten. Zwischen der Bürgeralpe und Ge-meindealpe verkehrt ein Gratis-Skibus.

Frühlingserwachen im besonderen ThermalwasserFo

to: P

arkt

herm

e Ba

d Ra

dker

sbur

g/Ha

rald

Eis

enbe

rger

Wenn die Sonne immer häufiger ihr Gesicht zeigt und das Grüne Herz der Steiermark erblühen lässt, garantiert die Therme des Jahres 2016 – die Parktherme Bad Radkersburg – Frühlingsgefühle der besonderen Art.

WER

BUNG

34-35_Kindermund korr.indd 35 24.03.16 10:01

Page 36: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

Mit Stirnlampen ausgerüstet sind wir auf dem kurzen

Fußweg über kleine Sanddünen rauf und runter ins erste Camp in der Wüs-te. Hinter uns liegt eine neunstündige Fahrt mit dem Minibus – von Marra-kesch aus über den Hohen Atlas rund 450 km hierher in den Süden Ma-rokkos zur Oase von M’Hamid, dem Ausgangspunkt unserer viertägigen Wüstentour. Es ist bereits dunkel, als wir unsere Tagesrucksäcke entladen.

Omar, einer unserer beiden Guides, fordert uns auf: „Bleibt ein-mal stehen, schaltet eure Stirnlam-pen aus und blickt nach oben.“ Mit offenen Mündern vor Staunen ste-hen wir da und blicken nach oben. Einfach unbeschreiblich schön! Über uns tut sich ein gewaltiger Sternen-himmel auf – angeblich nirgendwo sonst auf der Welt so schön, zumal es keine so genannte Lichtverschmut-zung gibt. Sogar die Milchstraße ist zu sehen. Und da – eine Sternschnuppe! Ich darf mir was wünschen …

Wir stapfen weiter über die klei-nen Dünen und erblicken schon bald

Freizeit

36

TIPPS Frühlingstage in OpatijaEine reizvolle Adresse zum „vorgezogenen Genuss

wärmender Sonnenstrahlen“ ist das Adria-Relax- Resort Miramar. Das 4-Sterne-Superior-Hotel der Zeller

Hoteliersfamilie Holleis lockt zum Frühlingsbeginn mit einem umfangreichen Angebot an Tanzkursen, gesundem Schwitzen mit drei Saunameisterinnen und auch Yoga. Von 16. bis 22. Mai gibt’s eine Yogawoche speziell für die Frau: Inne halten am Meer mit Yoga, Atem- und Körperübungen, in die Stille gehen und sich wohlfühlen, das alles erwartet den Gast am Meer mit der Na-turheiltherapeutin, Hebamme und Yogatrainerin Eveline Mara Fugger. Pro Person ab 720 Euro (6 Nächtigungen inkl. HP und Kursteilnahme). www.hotel-miramar.info

Köstlichkeiten verkosten im ThermenlandÜberall möglich – ob in der Gegend um Bad Rad-kersburg, Bad Gleichenberg, Loipersdorf, Bad Blumau, Bad Waltersdorf oder Sebersdorf. Das Thermenland ist auch eine kulinarische Genussre-gion – erlebbar auf drei „RezepTouren“. So geht’s beispielsweise in die bekannte Obstbrennerei und Essigmanufaktur Gölles oder die Schokolade-Ma-nufaktur Zotter. Anreize für Zwischenstopps liefern die Verkostung von Kürbiskernöl, Vulcanoschinken und Mangalitza speck. Je nach Thema fädeln die „RezepTouren“ auch Käsereien, Käferbohnenprodu-zenten, Fischzüchter, Greißlereien und Wirtshäuser zu einem mehrgängigen Reiseerlebnis auf. www.thermenland.at

Foto

: Dan

iel Z

ange

rl

Planai: Skitage für Kids gratisAb einem gemeinsamen Kauf eines 6-Tagesskipasses für min-destens ein Elternteil fahren Kinder bis 15 Jahre auf der Planai gratis! Die Osterfamilienaktion läuft ab dem 12. März 2016. Von 19. bis 27. März gibt’s Spaß für die ganze Familie im Zeichen von Hopsi, dem Osterhasen – mit tollen Spielen, Malwettbe-werb und Osternestsuche. www.planai.at

Bootfahren,Angeln, Golfen in FuschlDirekt am Ufer des Fuschlsees gelegen, lädt das Hotel Ebner’s Waldhof zum Frühlingserwachen ein. Raus aus dem Winter-schlaf, hinein ins Naturerlebnis und ab in die Frühlingssonne – egal ob beim Golfen auf dem hauseigenen 9-Loch-Platz, beim Angeln, Bootfahren auf dem herrlich klaren Fuschlsee oder bei einer Biketour. Zur Regeneration gibt‘s dann im 4000 m2 gro-ßen Wellness- und Spa-Bereich den Außenpool – auf wohlig warme 32° beheizt.

www.ebners-waldhof.at

Spaziergang ins Grüne im WeinviertelAusgewählte Weinviertler Beherbergungsbetriebe bieten an den acht Wochenenden zwischen Ostern und Pfingsten frühlingshafte Arrangements zum „in die Grean gehn“ an. Zum Paket gehören unter anderem ein 5-gängiges Menü mit Weinbegleitung am Abend des Anreisetages, eine Riedenwande-rung in Begleitung des Winzers mit anschließen-der Verkostung der Jungweine und eine herzhafte Heurigenjause. Buchbar ab 145 Euro pro Person im Doppelzimmer.

www.niederoesterreich.at

Foto

: Pla

nai-

Hoch

wur

zen/

Greg

or H

artl

Foto

: Mos

tvie

rtel

Tou

rism

us/w

ww

.wei

nfra

nz.a

t

Foto

: Pet

r Bla

ha

36-41_Marokko korr.indd 36 08.03.16 14:36

Page 37: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2016

37GESUNDHEIT

die mit Kerzen erleuchteten Zelte unseres ersten Camps. Im Gemein-schaftszelt erwartet uns bereits eine Kanne Tee – Louiza genannt (zu Deutsch Eisenkraut) –, bevor es ein köstliches Abendessen gibt. Am Boden auf den blauen Matten sit-zen wir im Kreis. Diese dienen uns später als Schlafunterlage. „Wich-tig ist, dass eure Trinkflaschen mit ausreichend Wasser aufgefüllt sind, damit ihr genug trinken könnt. Auf das Eincremen mit Sonnencreme nie vergessen und den Kopf immer bedeckt halten“, erklärt Omar die Verhaltensregeln für die kommen-den vier Tage.

Weit weg von der ZivilisationKein Fernseher, keine Zeitung,

kein Handyempfang – nichts, das mich ablenkt. Die Frage „Was ma-che ich am Abend?“ stellt sich hier nicht. Nach dem Abendessen sit-zen wir zusammen am Lagerfeuer, das Begleitteam singt Berberlieder, wir unsererseits klatschen und sin-gen auch mit. Im Schlafsack heißt es Sterndal schaun – eine meiner Lieblingsbeschäftigungen für die

nächsten Tage. Ich bin entspannt, von nichts abgelenkt.

Tief eingemummt im Schlafsack mit einer Haube auf dem Kopf er-leben wir unsere erste Nacht unter freiem Himmel. Im Morgengrauen, während die anderen noch schlafen, gehe ich zu den Dromedaren, die hin-ter dem Küchenzelt sitzen. Die Tiere strahlen zusätzliche Ruhe aus, haben etwas Majestätisches an sich. Weit weniger majestätisch ist da schon der Geruch, der meine Nase erreicht. Denn wenig vorausschauend haben wir unseren ersten Schlafplatz ein wenig zu nahe bei den Dromeda ren aufgeschlagen. Aber was soll’s, mor-gen sind wir schlauer …

Um halb sieben werden wir mit einem freundlichen „Guten Morgen“ von Lahoucine geweckt. Er stellt ei-nen Plastikkanister gefüllt mit war-mem Wasser und einige Schüsseln auf den Boden. Ich hole mir eine Schüssel mit Wasser, bewaffne mich mit Waschlappen und Seife und zie-he mich zur „Katzenwäsche“ zurück. Wer hätte das gedacht, dass man

Einmal Sahara und zurück Abenteuerliches Wüstentrekking in Marokko

hier mit so wenig Wasser auskommt? Jetzt noch die Zähne putzen und dann rauf auf die Düne, wo schon der Platz fürs Frühstück hergerichtet ist. Die Sonne geht auf – was für ein Anblick! Ich schlürfe am Fencheltee und mampfe diese köstlichen Mini-palatschinken. Mmmh!

„Yalla, yalla …!“Lahoucine ruft zum Aufbruch. Es

bedeutet so viel wie „Los geht’s, auf, auf !“ Man sagt immer: „Der Weg ist das Ziel.“ Und ja, da ist was Wahres dran. Es hat fast was Meditatives: Durch einen Palmenhain, über Sand-dünen rauf und runter, dann wieder durch schier endlose Ebenen, Stein- und Felswüste – die einen langsa-mer, die anderen etwas schnelleren Schrittes marschieren wir durch die unglaublich schöne Landschaft. Zwi-schen 15 und 20 km legen wir an je-dem der vier Wandertage zurück; das entspricht einer Gehzeit von rund fünf Stunden pro Tag.

Zwischendurch machen wir kla-rerweise immer wieder kleine Trink-pausen und am Vormittag mein

Highlight: die „Nuss-Pause“. Die ge-trockneten Feigen, Datteln und Nüsse schmecken herrlich und stärken uns für den weiteren Weg. Nach rund vier Stunden Marsch freuen wir uns schon auf die Mittagspause unter einem Baum. Die Linsen mit Salat und fri-schem Brot schmecken einfach herr-lich. Anschließend halten wir eine Stunde Siesta, im Schatten des Bau-mes ruhen wir uns aus. Am späteren Nachmittag ist das Licht einfach geni-al, die Sanddünen schimmern rötlich – ein Fotomotiv „jagt“ das andere.

Apropos FotoMein erster Kamera-Akku ist leer.

Ich tausche ihn und stecke den lee-ren ans Ladegerät. Immerhin habe ich auf dem Rücken meine eigene Stromversorgung hier in der Wüste mit dabei: das PowerTAB, ein Solar-ladegerät, entwickelt von SunnyBAG in Graz. In Notfällen kann es einem

Von Isabella Hasewend

36-41_Marokko korr.indd 37 08.03.16 11:00

Page 38: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2015

38 SPOTS

sogar das Überleben sichern, weil man den rettenden Notruf absetzen kann. Für mich ist es das beruhigende Gefühl, ausreichend Strom für Akkus, MP3-Player oder Handy mit dabei zu haben. Vor meiner Abreise versicher-te mir SunnyBAG-Geschäftsführer Stefan Ponsold: „Es kombiniert die weltweit leistungsstärksten Solar-paneele mit einem 6000 mAh star-ken Akkupack, verbaut wie im neuen Tesla Model S.“ Das A5 kleine und nur 430 Gramm leichte Gerät „wan-derte“ mittels Karabiner an meinen Rucksack gehängt mit mir durch die Wüste Marokkos und hat den Test mit Bravour bestanden. Denn Sonne gibt es in der Wüste ja genug.

Einmalige FarbenNach einem zugegeben anstren-

genden Tagesmarsch entspanne ich mich oben auf einer Düne sitzend und genieße den einmaligen Sonnen-untergang – in Rot- und Gelbtönen, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe. Es wird langsam dunkel. Und

da – wie aus dem Nichts erhebt sich etwas Gelbes, fast Rötliches am Ho-rizont. Der Vollmond geht auf. In die-sem Farbschimmer habe ich ihn noch nie zuvor gesehen. Eigentlich gäbe es auch Zweimannzelte zum Schlafen für die Gruppe, jedoch sind wir uns alle einig: Wir schlafen unter freiem Himmel. Damit ich von Krabbeltie-ren verschont bleibe, suche ich mir den Schlafplatz nicht zu nahe an Grä-sern. Schlangen, Skorpione usw. sind ja zum Glück noch in Winterstarre.

Singen und MusizierenTrommeln und Gesänge ertönen

aus dem Küchenzelt. Wir schauen nach und kurzerhand sind wir auch schon mittendrin beim Musizieren, Klatschen und Trommeln mit unse-rem Begleitteam. Im Rhythmus trom-meln wir auf die leeren Wasserkanis-ter. „La, la, la, la, laaaa …“ – die Melo-dien habe ich noch heute im Ohr.

Der nächste Tag: In einer Gru-be im Sand bereitet Ibrahim gerade

Allerlei KöstlichkeitenAuf Matten sitzend ge-nießen wir das Frühstück – Orangen mit Zimt, fri-sches im „Wüstenofen“ zubereitetes Brot, Müsli aus Äpfeln und Getreide-flocken und dazu Louiza, Minz- oder Fencheltee. Die Speißen sind für die Trekkingreise angepasst – leicht verdaulich, ein Mix aus Eiweiß, Kohlehydra-ten, Vitaminen und natür-lich Gewürzen, wie Kreuz-kümmel oder Fenchel, der gut gegen Blähungen ist.

frisches Brot am Feuer zu. Es duftet herrlich. Dazu gibt’s die traditionelle marokkanische Hari ra-Suppe – ori-entalisch gewürzt, mit Kichererbsen, Tomaten, Zwiebeln und Kräutern.

Immer wieder aufs Neue beein-druckt bin ich davon, wie gut die Welt-

weitwandern-Profis aus Graz alles or-ganisiert haben. Unser achtköpfiges Begleitteam – Köche, Dromedarfüh-rer, Helfer und Guides – leistet Tolles. Sie sind die Ersten, die aufstehen und die Letzen, die schlafen gehen. Jeden Morgen packen sie alles zusammen auf die insgesamt zehn Dromedare

36-41_Marokko korr.indd 38 08.03.16 11:01

Page 39: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2015

39SPOTS

Aufmerksames und hilfsbereites BegleitteamUnsere Köche, Dromedarführer und Helfer haben die leeren Wasserka-nister zu Trommeln umfunktioniert und singen Berberlieder., die zumeist von Liebe handeln. Einige ziehen noch heute als Nomaden durch das Land. Sie sprechen nur einige Brocken Deutsch oder Französisch, aber wir verständigen uns „mit Händen und Füßen“ und das funktioniert. Auch Christian Hlade, „Weltweitwandern“-GF aus Graz, begleitet unsere Grup-pe (Bild unten Mitte mit den beiden Guides Omar, 28 und Lahoucine, 44).

Unsere stillen HelferDie Dromedare begleiten uns auf dem Trip durch die Wüste. Sie übernehmen das Schleppen unseres Gepäcks und von sämtlichem Proviant für die Grup-pe. Außerdem stehen zwei von ihnen auch zum Reiten zur Verfügung, sollte jemand nicht mehr gehen können oder etwas kränklich sein.

und ziehen mit ihnen weiter zu unse-rem Mittagsrastplatz bzw. unserem nächsten Camp-Platz, wo alles wie-der aufgebaut wird. Eben ist das Kü-chenzelt noch gestanden, ruck, zuck ist es auch schon auf dem Rücken eines Dromedars verstaut.

Steiler Anstieg„Jetzt dürft ihr eure Schuhe aus-

ziehen“, ermuntert uns Omar, barfuß durch den warmen Sand zu gehen. Ich versinke bis über die Knöchel und stapfe auf die rund 500 Me-ter hohe „Glückliche Düne“ hinauf. Oben erwartet uns ein traumhafter Rundblick. Omar ist der Neffe von Lahoucine. „Ich war schon früh als Maultierführer und auch Kochgehil-fe unterwegs“, erzählt er mir beim Plausch. Er stammt aus einem klei-nen Bergdorf im Ait Bougmez Tal auf der Nordseite des Hohen Atlas und hat sich mit dem in den Schulfe-rien verdienten Honorar Sprachkurse und Bücher finanziert. Er kann stolz sein, spricht er doch insgesamt sechs Sprachen: Berberisch, Arabisch, Französisch, Spanisch, Deutsch und seit seinem Sprachaufenthalt in Eng-land auch Englisch.

Ich genieße das Barfußgehen im warmen Sand der Sahara. Die Sand-wüste macht jedoch „nur“ etwa 20 Prozent der Gesamtfläche von rund 9 Millionen Quadratkilometern – fast so groß wie ganz Europa (!) – aus. Größ-tenteils ist die Sahara – die größte Tro-ckenwüste der Erde – eine Stein- oder Felswüste bzw. eine Kies- oder Ger- Fo

tos:

Isab

ella

Has

ewen

d, w

ww

.wel

twei

twan

dern

.at

36-41_Marokko korr.indd 39 08.03.16 11:01

Page 40: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2015

40 FREIZEIT

öllwüste. Mir persönlich ist die Sand-wüste am liebsten, denn ich mag es einfach, den warmen Sand zwischen meine Zehen rieseln zu lassen.

Bald taucht hinter einer Düne ein Baum auf – der Platz für unsere Mit-tagsrast. Ibrahim und Achmed haben bereits alles vorbereitet, damit wir zu Kräften kommen. Zuerst gibt’s wie-der köstlichen Louiza-Tee und dann genießen wir Salat, Couscous und Früchte. Anschließend ist Siesta an-gesagt: eine Stunde ausruhen für den Weitermarsch.

Haarewaschen in der WüsteAm Nachmittag glauben wir, eine

Fata Morgana zu sehen. Unmittelbar hinter der nächsten Sanddüne einge-bettet erblicken wir einen Brunnen – quasi mitten in der Wüste, gegra-ben von den Nomaden. Es ist nicht zum Trinken, dazu müsste es gefiltert werden, aber Haare waschen dürfen wir allemal damit. Eva und ich krallen uns einen Kanister Wasser und dann geht’s los. Ein fantastisches Gefühl!

Und noch eine ÜberraschungAuf dem letzten halbstündigen

Marsch über Sanddünen entdecken wir auch jede Menge Rucola. Ja, richtig gelesen. Schon zu Beginn der Reise hat mir Omar erklärt, dass die-ser hier wächst. „Der wild wachsen-de Wüsten-Rucola ist intensiver als der europäische“, erklärt er. Und da stehen auch schon die vier Jeeps, mit denen wir rund zweieinhalb Stunden zu wieder befestigten Straßen fahren, wo der Minibus auf uns wartet, der uns zurück nach Marrakesch bringt.

Für die letzte Etappe habe auch ich mich entschieden, einmal den Ritt auf einem unserer beiden Reit-Dro-medare zu versuchen. Gemächlich lasse ich mich auf dem Rücken die-ser anmutigen Tiere in Richtung un-seres Camps schaukeln.

Die Zeit vergeht so schnell. Ein letztes Mal sitzen wir gemeinsam am Lagerfeuer und genießen den Ster-nenhimmel. Schon morgen heißt es: Wieder zurück in die Zivilisation.

Und ich hab’ zum Glück einen per-sönlichen Auftrag nicht vergessen: In meinem Rucksack ist das Sackerl Sahara-Sand für meine Schwester …

Täglich 4 bis 6 Stunden marschierenInsgesamt sind wir an den vier Tagen zwischen 65 und 80 km marschiert, 4 bis 6 Stunden pro-Tag. Wichtig hier in der Wüste ist natürlich die Orientierung. Und dazu bedarf es jahrelanger Erfahrung, über die unsere beiden Guides kla-rerweise verfügen. „Die Ausbildung zum Berg-führer hat es in sich“, erzählt Lahoucine, der auch Gruppen im Hohen Atlas führt. „Bevor die Berufsanwärter die drei Jahre dauernde Aus-bildung überhaupt beginnen dürfen, müssen sie zuerst einmal einen Marathon laufen und es da unter die besten 40 schaffen.“ Lahoucine Taha ist schon seit 16 Jahren Partner von Welt-weitwandern und organisiert gemeinsam mit seiner Frau Brigitte die Reisen vor Ort.

36-41_Marokko korr.indd 40 08.03.16 19:12

Page 41: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

März 2015

41SPOTS

Eine Reise wertDie Hauptstadt der konstitutionel-

len Monarchie Marokkos ist Rabat, auch wenn in Casablanca mit rund 3,8 Millionen Einwohnern die meis-ten der geschätzten 33,5 Millionen Marokkaner leben. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind Berber, die heu-te zumeist sesshafte Bauern sind. Nur eine Minderheit lebt noch als Noma-den oder halbnomadisch in abgele-genen Gebieten des Mittleren Atlas oder auf den Hochplateaus im Os-ten des Landes. Zu den am meisten besuchten Städten Marokkos zählt auch Marrakesch, UNESCO-Welt-

Werkbänke, ein von den Kindern selbst angelegter Kräutergarten, eine Bibliothek mit kuscheliger Sitz-ecke. Selber tun und sich eine eigene Meinung bilden, seine eigenen Wur-zeln wertschätzen und sich für einen weiten Horizont öffnen, darum geht es in der Grundschule „école vi-vante“ im Hohen Atlas. Gegründet haben sie die gebürtige Deutsche Itto und ihr marokkanischer Mann Haddou vor nunmehr sechs Jahren. Auch Weltweitwandern unterstützt das Bildungszentrum seit vielen Jahren. WWW-Gründer Christian Hlade: „Ich war zum ersten Mal im Juni 2013 zu Besuch bei der Schu-le in Marokko und war tief berührt von der Lebendigkeit und spürbaren Lernfreude der Kinder und von der Kraft und starken Energie der beiden Schulgründer.“ Aktuell besuchen fünfundvierzig Kinder dieses noch sehr traditionellen Berbertals die Grundschule. „Die Erziehung an der „école vivante“ ist ganzheitlich und hilft Schülern, Eltern und Lehrern

gleichermaßen, sich zu kritisch den-kenden, mündigen, vor allem aber zu sinnvoll tätigen Bürgern der Ge-meinschaft zu entwickeln“, erklärt Christian Hlade. Das nächste große Ziel ist ein Gebäude für eine Schu-le mit Berufsausbildungen, gedacht für Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren. „Das ‚collège vivante‘ ist mein Herzensprojekt für 2016. Wir möchten die dafür noch erforderli-chen 40.000 Euro zusammentragen und hoffen auf weitere Spenden. In dieser Oberstufe sollen die jetzi-gen Schüler der ‚école vivante‘ ihre Schullaufbahn fortsetzen können. Dank des bisher sehr milden Win-ters konnte in den letzten Monaten ununterbrochen gearbeitet werden und ist das Erdgeschoß nun bereit für den Innenausbau“, freut sich Hla-de sich über den Baufortschritt.Infos: weltweitwandernwirkt.org SPENDENKONTO„Weltweitwandern Wirkt!“IBAN: AT37 6000 0000 7361 5501BIC: BAWAATWW

Weltweitwandern wirkt!

kulturerbe. In nur knapp vier Stunden erreicht man die Perle des Südens mit FlyNiki direkt von Wien aus (je-weils Donnerstag und Sonntag). Der Kurztrip in den Orient lohnt sich al-lemal, schon allein wegen der pulsie-renden Altstadt mit ihrem zentralen Marktplatz – dem weltberühmten Djemaa el Fna. An den Abenden herrscht hier ein wildes Treiben mit Gauklern, Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern, Wahrsagern, Künstlern und Musikern.

Infos zu Marokko-(Wüsten-)Reisen:www.weltweitwandern.at

Gemeinschaftszelt, Küchenzelt und zwei ToilettenzelteNur am ersten Abend haben wir im Gemeinschaftszelt gegessen, die nächsten Tage draußen am Lagerfeuer, um den Sternenhimmel genie-ßen zu können. Deshalb werden auch die Zweimannzelte zum Schlafen nicht ausgepackt und übernachten wir unter freiem Himmel. Matten mit einer Wolldeckenauflage gegen die Kälte dienen als Unterlage für den Schlafsack.

36-41_Marokko korr.indd 41 08.03.16 11:02

Page 42: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

BUCHTIPPSMEDIATHEK42

März 2016

Matthias Weik, Marc FriedrichDer Crash ist die LösungBastei LübbeDer finale Kollaps wird kommen, weil die wahren Ursachen der Finanzkrise nicht beseitigt wurden. Die Autoren machen deutlich, dass auf die Sparer von heute in der Zukunft einiges zukommen wird – die Autoren warnen vor Enteignun-gen, Zwangsabgaben und Inflati-

on. Doch sie schauen nicht nur pessimistisch in die Zukunft, sondern geben auch

Hilfestellung: Damit Sie Ihr Erspartes schützen können, zeigen die beiden Experten auf, in welche Kapitalanlagen Sie investieren sollten – und in welche besser nicht.

Annette Großbongardt, Johannes Saltzwedel (Hg.)Die Bibel – Das mächtigste Buch der WeltDVAEs ist das Buch der Bücher: die Bibel. Kein anderes Buch wurde in mehr Sprachen übersetzt, keines häufiger gedruckt. Der Einfluss der Heiligen Schrift auf die abendländische Kultur ist ohnegleichen; bis heute beschäftigt sie Theologen wie Glaubenskritiker, Archäologen wie Sprachwissenschaftler. SPIEGEL-Autoren und Historiker schildern in diesem Buch die faszinierende Entstehungsgeschichte von Altem und Neuem Testament. Sie fragen nach dem historischen Kern der Texte und zeigen, welche Wirkung sie bis in unsere heutige Zeit haben.

Jeremy TaylorDer Fluch unserer GeneRiemann VerlagDie Evolution hat uns kein leichtes Erbe auferlegt: Unser Körper befindet sich noch auf Steinzeit-Niveau und ist an die »moderne« Welt nicht angepasst. Die Folge sind Zivilisationskrankhei-ten wie Rückenschmerzen, Autoim-munkrankheiten, Krebs, Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen und vieles mehr. Beispielsweise ist die Bauchspei-cheldrüse darauf gepolt, dass wir wie unsere Ahnen täglich 40 km lange Märsche zurücklegen und

selten mal eine Beere naschen. Unsere zuckerlastige Ernährung und mangelnde Bewegung führen

darum langfristig zu Diabetes Typ II. Dieses Buch erklärt auf ebenso spannende wie einleuchtende Weise die Ursachen und Zusammenhänge sämtlicher Volkskrankheiten. Dazu stellt es neueste Forschungsergebnisse aus der Evolutionsmedizin vor, die unglaubliche Chancen und Therapiemöglichkeiten bietet.

Alissa HamiltonDie Milch macht’s! – Wie ein Grundnahrungsmittel unsere Gesundheit ruiniertRiemann VerlagDie Annahme, Kuhmilch sei für uns Menschen ge-sund und lebenswichtig, ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt. Doch heute bestehen längst Zwei-fel, ob die alte Mär von der guten Milch bestehen kann. Die Autorin liefert interessante Fakten rund um den Gesundheitsmythos Milch und räumt mit falschen Behauptungen der Milchindustrie und der Werbung auf. Anhand vieler Beispiele, Studien und neuester wissenschaftlicher Er-kenntnisse führt sie uns vor Augen, wie Milch sowohl Gesundheit als auch Umwelt schadet

und welche Rolle wirtschaftliche Interessen spielen.

Frédéric Pouhier, Susie JouffaEin Katerleben – Edgars geheime TagebücherLübbeEdgars Leben ist wirklich nicht leicht. Wäre Edgar kein Kater, könnte man sogar sagen, er führe ein richtiges Hundeleben. Warum das so ist? Edgar war es gewohnt, sich als Straßenka-ter durchzuschlagen. Er war frei und unge-bunden, doch nun ist das Undenkbare ge-schehen: Edgar wurde von einer Familie adoptiert, die in ihm vor allem das Haus- und Schmusetier sieht, und das gefällt dem misanthropischen Kater so gar nicht. Sein

Leben und sein Leiden hält er fortan in einem Tagebuch fest, das hier bei uns nun erstmalig veröf-

fentlicht wird. Ein Blick in die Abgründe der schwarzen Katzenseele, der nicht wahrer und auch nicht lustiger sein könnte!

Matthias Weik, Marc FriedrichDer Crash ist die LösungBastei LübbeDer finale Kollaps wird kommen, weil die wahren Ursachen der Finanzkrise nicht beseitigt wurden. Die Autoren machen deutlich, dass auf die Sparer von heute in der Zukunft einiges zukommen wird – die Autoren warnen vor Enteignun-gen, Zwangsabgaben und Inflati-

on. Doch sie schauen nicht nur pessimistisch in die Zukunft, sondern geben auch

Annette Großbongardt, Johannes Saltzwedel (Hg.)Die Bibel – Das mächtigste Buch der WeltDVAEs ist das Buch der Bücher: die Bibel. Kein anderes Buch wurde in mehr Sprachen übersetzt, keines häufiger gedruckt. Der Einfluss der Heiligen Schrift auf die abendländische Kultur ist ohnegleichen; bis heute beschäftigt sie Theologen wie Glaubenskritiker, Archäologen wie Sprachwissenschaftler. SPIEGEL-Autoren und Historiker schildern in diesem Buch die faszinierende Entstehungsgeschichte von Altem und Neuem Testament. Sie fragen nach dem historischen Kern der Texte und zeigen, welche Wirkung sie bis in unsere heutige Zeit haben.

Alissa HamiltonDie Milch macht’s! – Wie ein Grundnahrungsmittel unsere Gesundheit ruiniertRiemann VerlagDie Annahme, Kuhmilch sei für uns Menschen ge-sund und lebenswichtig, ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt. Doch heute bestehen längst Zwei-fel, ob die alte Mär von der guten Milch bestehen kann. Die Autorin liefert interessante Fakten rund um den Gesundheitsmythos Milch und räumt mit falschen Behauptungen der Milchindustrie und der Werbung auf. Anhand vieler Beispiele, Studien und neuester wissenschaftlicher Er-kenntnisse führt sie uns vor Augen, wie Milch sowohl Gesundheit als auch Umwelt schadet

und welche Rolle wirtschaftliche Interessen spielen.

Frédéric Pouhier, Susie JouffaEin Katerleben – Edgars geheime TagebücherLübbeEdgars Leben ist wirklich nicht leicht. Wäre Edgar kein Kater, könnte man sogar sagen, er führe ein richtiges Hundeleben. Warum das so ist? Edgar war es gewohnt, sich als Straßenka-ter durchzuschlagen. Er war frei und unge-bunden, doch nun ist das Undenkbare ge-schehen: Edgar wurde von einer Familie adoptiert, die in ihm vor allem das Haus- und Schmusetier sieht, und das gefällt dem misanthropischen Kater so gar nicht. Sein

Leben und sein Leiden hält er fortan in einem Tagebuch fest, das hier bei uns nun erstmalig veröf-

Jeremy TaylorDer Fluch unserer GeneRiemann VerlagDie Evolution hat uns kein leichtes Erbe auferlegt: Unser Körper befindet sich noch auf Steinzeit-Niveau und ist an die »moderne« Welt nicht angepasst. Die Folge sind Zivilisationskrankhei-ten wie Rückenschmerzen, Autoim-munkrankheiten, Krebs, Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen und vieles mehr. Beispielsweise ist die Bauchspei-cheldrüse darauf gepolt, dass wir wie unsere Ahnen täglich 40 km lange Märsche zurücklegen und

selten mal eine Beere naschen. Unsere zuckerlastige Ernährung und mangelnde Bewegung führen

KULTUR ZUM LESEN

www.achtzig.comwww.achtzig.comwww.achtzig.comwww.achtzig.com

„ACHTZIG” ist die UNABHÄNGIGE Kulturzeitung, welche sich von anderen Medien durch Format und Inhalt unterscheidet. Eine Zeitung für interessierte und eigenständige Menschen.

Joel

Ker

nase

nko

Paul

Zol

ler

Stef

an F

riesi

nger

Kurt

Sta

llaer

tM

arku

s Sc

hust

erBa

uer

Hot

el

AUSGABE 130Februar 2016Preis: 2 Eurowww.achtzig.com

Venedig entspannt genießen

Siegfried Nagl und die Kulturpolitik Tanita Tikaram: Old-fashioned music

Oper Graz: Die Griechische Passion

Elisabeth Freismuth

Keine Angst vor großen WürfenGerald Brettschuh

„Ich konnte nicht mehr zurück“

Benedict WellsVom Ende der EinsamkeitDiogenesJules und seine Geschwister Marty und Liz sind grund-verschieden, doch ein tragisches Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, geht jeder seinen eigenen Weg; sie werden sich fremd und verlieren einander aus den Augen … Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist, egal, welchen Verlauf sein Leben nimmt. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

Benedict WellsVom Ende der EinsamkeitDiogenesJules und seine Geschwister Marty und Liz sind grund-verschieden, doch ein tragisches Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, geht jeder seinen eigenen Weg; sie werden sich fremd und verlieren einander aus den Augen … Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist, egal, welchen Verlauf sein Leben nimmt. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

42-43_Mediathek korr.indd 42 07.03.16 17:56

Page 43: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

BUCHTIPPS

März 2016

Andreas LehmannDie neuen zehn GeboteRiemann VerlagDie Kirchen verlieren an Einfluss, die Gottes-häuser bleiben leer. Verschwindet etwa das Religiöse überhaupt? Ganz im Gegenteil, denkt Andreas Lehmann und entdeckt religiöse Muster in eigentlich unreligiösen Werten und Praktiken unserer Tage. Ohne modifizierte Varianten alter Dogmen können wir offensichtlich nicht sein; was wir brauchen, sind Ge- und Verbote, an die wir uns halten müssen und klam-mern können – wie zu den Zeiten, als

Gottes Wort noch etwas galt.

Volker KeidelMassenbierhaltung – Die Freuden des einfachen MannesBastei LübbeVolker Keidel führt ein ruhiges Leben nach dem Motto: glückliche Kinder, Bier und Grillwurst, was braucht man mehr!? Doch der Frieden wird vom Optimierungswahn bedroht: Eine Wurst reicht nicht, es muss schon das Steak in Ingwer-Orangen-Marinade sein. Zum Fußball kommen nicht nur die Frauen mit, sondern sie sorgen auch dafür, dass alle Hugo trinken,

und wenn Volker mit seinen Kindern eine Wasser-schlacht macht, erntet er kritische Blicke – schließlich spielen sie dabei mit Wasserpistolen und das …

Sophie Ruth KnaakSchluss mit dem Demenz-Gejammer!EnnsthalerDas Schreckgespenst Alzheimer-Demenz ist als angeblich unheilbare Krankheit des Vergessens weltweit ein Thema. Nicht nur Ältere sind betroffen. Die Autorin ordnet die Krankheit weder einer genetischen Disposition noch einem tragischen Verhängnis zu. In ihren Augen ist Alz-heimer-Demenz eine nicht erkannte Enzymopathie, eine Stoffwechsel-krankheit, die auf einer gestörten Enzymaktivität beruht. Auf diese

Weise kommt sie zu einem verblüffen-den neuen Therapieansatz. Dazu gibt die Autorin viele

praktische Tipps im Kampf gegen die krankhafte Vergesslichkeit.

Frédéric Pouhier, Susie JouffaEin Katerleben – Edgars geheime TagebücherLübbeEdgars Leben ist wirklich nicht leicht. Wäre Edgar kein Kater, könnte man sogar sagen, er führe ein richtiges Hundeleben. Warum das so ist? Edgar war es gewohnt, sich als Straßenka-ter durchzuschlagen. Er war frei und unge-bunden, doch nun ist das Undenkbare ge-schehen: Edgar wurde von einer Familie adoptiert, die in ihm vor allem das Haus- und Schmusetier sieht, und das gefällt dem misanthropischen Kater so gar nicht. Sein

Leben und sein Leiden hält er fortan in einem Tagebuch fest, das hier bei uns nun erstmalig veröf-

fentlicht wird. Ein Blick in die Abgründe der schwarzen Katzenseele, der nicht wahrer und auch nicht lustiger sein könnte!

13 Hours: The Secret Soldiers of BenghaziAction, Kriegsfilm Regie: Michael Bay

Darsteller: John Krasinski, James Badge Dale, Max Martini, Pablo SchreiberEs ist die Nacht des 11. Septembers 2012 – genau 11 Jahre nach den

verheerenden Anschlägen auf das World Trade Center –, als das US-Generalkonsulat in Bengasi, Libyen, überraschend mit schwerem Geschütz angegriffen wird. Als ein eindeutiger militärischer Rettungsbe-fehl aus Washington ausbleibt, entscheidet sich ein Team privater Sicherheitskräfte für den Alleingang. Sie, die in einem gehei-men CIA-Stützpunkt in der Nähe stationiert sind, wollen die Botschaft den Angreifern nicht kampflos überlassen. Dabei riskieren die ehemaligen Soldaten Jack, Rone, Tanto, Boon, Oz und Glen nicht nur ihr Leben, sondern setzen sich auch über einen Befehl hinweg …

El Clan – Krimi, DramaRegie: Pablo TraperoDarsteller: Antonia Bengoechea, Gastón Cocchiarale, Guillermo FrancellaArgentinien in den frühen Achtzi-

gern. Die Puccios leben in einem gutbür-gerlichen Stadtteil in Buenos Aires; nach außen wirken sie wie eine ganz normale Großfamilie. Doch der Schein trügt. Im Verborgenen führt Patriarch Arquímedes Puccio mit harter Hand die Geschäfte der Familie, dunkle Machenschaften mit grausamen Methoden: Kidnapping, Lösegelderpressung, Mord. Dahinter steckt Arquímedes, der vor allem die bedingungslose Unterstützung seines ältesten Sohnes Alejandro braucht. Als Star-Spieler der Rugby-Nationalmann-schaft ist dieser durch seine Berühmtheit über jeden Verdacht erhaben und somit das ideale Werkzeug …

Der Spion und sein BruderKomödieRegie: Louis LeterrierDarsteller: Sacha Baron Cohen,

Mark Strong, Annabelle WallisDer liebenswert-dämliche Nobby hat eigentlich alles, was sich ein echter Mann aus dem kleinen Städtchen Grimsby erträumen kann: Elf Kinder, die hübsches-te Frau im Nordosten Englands und ein Händchen für Sozialhilfe-Betrug, der die Kasse so richtig klingeln lässt. Er vermisst nur eines: seinen kleinen Bruder Sebasti-an, von dem Nobby vor 28 Jahren ge-trennt wurde. Was er nicht weiß, ist, dass Sebastian nicht nur der tödlichste Auf-tragskiller des MI6 ist, er hat auch gerade erst den Plan eines bevorstehenden weltweiten Terroranschlags aufgedeckt ...

Foto

s: C

hris

tian

Bla

ck/

2015

Par

amou

nt P

ictu

res

Foto

s: F

ilmla

den

Film

verl

eih

Darsteller: John Krasinski, James Badge Dale, Max Martini, Pablo SchreiberEs ist die Nacht des 11. Septembers 2012 – genau 11 Jahre nach den

Regie: Pablo TraperoDarsteller: Antonia Bengoechea, Gastón Cocchiarale, Guillermo FrancellaArgentinien in den frühen Achtzi-

gern. Die Puccios leben in einem gutbür-

Der Spion und sein BruderKomödieRegie: Louis LeterrierDarsteller: Sacha Baron Cohen,

Mark Strong, Annabelle Wallis

Andreas LehmannDie neuen zehn GeboteRiemann VerlagDie Kirchen verlieren an Einfluss, die Gottes-häuser bleiben leer. Verschwindet etwa das Religiöse überhaupt? Ganz im Gegenteil, denkt Andreas Lehmann und entdeckt religiöse Muster in eigentlich unreligiösen Werten und Praktiken unserer Tage. Ohne modifizierte Varianten alter Dogmen können wir offensichtlich nicht sein; was wir brauchen, sind Ge- und Verbote, an die wir uns halten müssen und klam-mern können – wie zu den Zeiten, als

Gottes Wort noch etwas galt.

Volker KeidelMassenbierhaltung – Die Freuden des einfachen MannesBastei LübbeVolker Keidel führt ein ruhiges Leben nach dem Motto: glückliche Kinder, Bier und Grillwurst, was braucht man mehr!? Doch der Frieden wird vom Optimierungswahn bedroht: Eine Wurst reicht nicht, es muss schon das Steak in Ingwer-Orangen-Marinade sein. Zum Fußball kommen nicht nur die Frauen mit, sondern sie sorgen auch dafür, dass alle Hugo trinken,

und wenn Volker mit seinen Kindern eine Wasser-schlacht macht, erntet er kritische Blicke – schließlich spielen sie

Sophie Ruth KnaakSchluss mit dem Demenz-Gejammer!EnnsthalerDas Schreckgespenst Alzheimer-Demenz ist als angeblich unheilbare Krankheit des Vergessens weltweit ein Thema. Nicht nur Ältere sind betroffen. Die Autorin ordnet die Krankheit weder einer genetischen Disposition noch einem tragischen Verhängnis zu. In ihren Augen ist Alz-heimer-Demenz eine nicht erkannte Enzymopathie, eine Stoffwechsel-krankheit, die auf einer gestörten Enzymaktivität beruht. Auf diese

Weise kommt sie zu einem verblüffen-den neuen Therapieansatz. Dazu gibt die Autorin viele

Mai JiaDas verhängnisvolle Talent des Herrn RongDVAEr stammt aus einer Familie von Salzhänd-lern und Traumdeutern: Rong Jinzhen, der Mann mit dem übergroßen Kopf und dem außergewöhnlichen Talent für Zahlen. Ein kometenhafter Aufstieg zu Chinas be-rühmtestem Kryptografen steht ihm bevor – doch die Brillanz eines solchen Geistes wirft auch Schatten …

Mai JiaDas verhängnisvolle Talent des Herrn RongDVAEr stammt aus einer Familie von Salzhänd-lern und Traumdeutern: Rong Jinzhen, der Mann mit dem übergroßen Kopf und dem außergewöhnlichen Talent für Zahlen. Ein kometenhafter Aufstieg zu Chinas be-rühmtestem Kryptografen steht ihm bevor – doch die Brillanz eines solchen Geistes wirft auch Schatten …

Benedict WellsVom Ende der EinsamkeitDiogenesJules und seine Geschwister Marty und Liz sind grund-verschieden, doch ein tragisches Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, geht jeder seinen eigenen Weg; sie werden sich fremd und verlieren einander aus den Augen … Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist, egal, welchen Verlauf sein Leben nimmt. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

Foto

s: 2

016

Sony

Pic

ture

s Re

leas

ing

GmbH

42-43_Mediathek korr.indd 43 07.03.16 17:56

Page 44: Steiermarkmagazin KLIPP März 2016

Exklusive Designer-Möbel und -Polstermöbel vonder Neuen Wiener Werkstätte STARK REDUZIERT!

KAPO HOLDING GMBHT +43 3335 2094 | www.nww.at

DER GROSSE

MÖBELSTÜCKE STARK REDUZIERTim KAPO NWW Polstermöbelwerk8225 PÖLLAU, Schmiedgasse 267Do 17. MÄRZ | von 7 bis 17 UhrFR 18. MÄRZ | von 7 bis 17 UhrSA 19. MÄRZ | von 7 bis 12 Uhr

FRÜHLINGSABVERKAUF

44_kapo.indd 30 07.03.16 17:55