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1 Folie 1 Aktuelles Steuerrecht I/2018 Mitarbeiterseminar – Aktuelles – A1 l Aktuelle Gesetzesänderungen l Hinweise zur Einkommensteuer l l Hinweise zur Umsatzsteuer l Sonstige Hinweise Steuerrecht Aktuell I/2018 StB Dipl. StB Dipl.-Kfm. Kfm. Marcus Ermers Marcus Ermers Folie 2 Inhalt Aktuelle Gesetzesänderungen Hinweise zur Einkommensteuer Hinweise zur Umsatzsteuer Sonstige Hinweise Mit Ihnen ins Gespräch kommen Aktuelles I/2018 Folie 2

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Folie 1Aktuelles Steuerrecht I/2018

Mitarbeiterseminar – Aktuelles – A1

l Aktuelle Gesetzesänderungen l Hinweise zur Einkommensteuer l l Hinweise zur Umsatzsteuer l Sonstige Hinweise

Steuerrecht Aktuell I/2018

StB Dipl.StB Dipl.--Kfm. Kfm. Marcus ErmersMarcus Ermers

Folie 2

Inhalt

Aktuelle Gesetzesänderungen

Hinweise zur Einkommensteuer

Hinweise zur Umsatzsteuer

Sonstige Hinweise

Mit Ihnen ins Gespräch kommen

Aktuelles I/2018 Folie 2

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Folie 3Aktuelles I/2018 - Aktuelle Urteile vorab zur Information

EUGH-Urteil v. 18.1.2018 – Amsterdam C.V. –C 463/16

Hintergrund des EUGH-Urteils:èStadionrundgang + è Besuch Stadionmuseum

Stichwort: „Einheitliche Leistung“

è„normaler Satz“ è „ermäßigter Satz“

EUGH:èKein unterschiedl. Steuersatz bei einheitl. LeistungPraxishinweis: „Aufteilungsgebote“ überprüfenè§ 12 Abs. 2 Nr. 11 S. 2 UStG è erm. Steuersatz giltnicht für „Nebenleistungen im Hotelgewerbe”è§ 4 Nr. 12 S. 2 UStG: Steuerbefreiung für Grundstücks-überlassungen gilt nicht für Überlassung von BVO èAbschn. 4.12.11 Abs. 2 UStAE: steuerfreie Grundstücks-überlassung und steuerpflichtige Vermietung von BVObei Überlassung einer gesamten Sportanlage

Folie 4Aktuelles I/2018 - Aktuelle Urteile vorab zur Information

Einführung „Versandhandelsregelung“ in der Schweiz ab 1.1.2019 + weitere ust-liche Änderungen in der Schweiz ab 1.1.2018Hinweise:èSchweiz ändert ihr MWSt-System:èÄnderungen ab 1.1.2018: Dienstleister könnenin der Schweiz ust-pflichtig werden, wenn Weltumsatzvon 100.000 CHF überschritten;èÄnderungen ab 1.1.2019: Lieferer werden in derSchweiz ust-pflichtig, wenn die Lieferungen die Grenze von 100.000 CHF überschreitet.

èBeachten Sie hierzu die Information der IHK Hochrhein-Bodensee (Konstanz v. 8.2.2018)

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Folie 5

Inhalt

Aktuelle Gesetzesänderungen

Aktuelles I/2018 Folie 5

Folie 6Aktuelles I/2018

Gesetzesänderungen/-entwürfe

üGesetz zur Umsetzung der Änderungen der EU-Amts-hilferichtlinie und von weiteren Maßnahmen gegen Gewinn-kürzungen und –verlagerungen („Anti-BEPS-Umsetzungs-gesetz“ oder auch „Jahressteuergesetz 2017“)üZweites Gesetz zur Entlastung insbesondere der mittel-ständischen Wirtschaft von Bürokratie (Bürokratieentlastungsgesetz II)üGesetz zum Reform der Investmentbesteuerung (InvStRefG)üGesetz zum Ausschluss verfassungsfeindlicher ParteienüGesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grund-aufzeichnungenüGesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens (StModernG)üWas ändert sich noch in der Est-VA 2017?

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Folie 7Aktuelles I/2018

Gesetzesänderungen/-entwürfeGesetz zur Umsetzung/Änderung der EU-Amtshilferichtlinie „Omnibusgesetz“

Folie 8Aktuelles I/2017

Gesetzesänderungen/-entwürfeGesetz zur Umsetzung/Änderung der EU-Amtshilferichtlinie „Omnibusgesetz“

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Folie 9Aktuelles I/2018

Gesetzesänderungen/-entwürfeGesetz zur Umsetzung/Änderung der EU-Amtshilferichtlinie „Omnibusgesetz“

Folie 10Aktuelles I/2018

Gesetzesänderungen/-entwürfeBürokratieentlastungsgesetz II

Quelle: NWB-Verlag

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Folie 11Aktuelles I/2018

Gesetzesänderungen/-entwürfeGesetz zum Ausschluss verfassungs-feindlicher Parteien

üVerweis auf § 18 Abs. 7 Parteiengesetz in § 10b Abs. 2 und§ 34g EStG

üAusschluss des Spendenabzugs bei Parteien, die darauf ausgerichtetsind, freiheitlich demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oderzu beseitigen

üAb dem Zeitpunkt der Entscheidung durch das BVerfG

Folie 12Aktuelles I/2018

Gesetzesänderungen/-entwürfeGesetz zum Schutz vor Manipulationenan digitalen Grundaufzeichnungen

Abgrenzung: Auslaufen des BMF-Schreibens aus 2010 ó Neues Gesetz

èEinzelaufzeichnungspflicht (§146 Abs. 1 AO)èZertifiziert technische Sicherheitseinrichtung ( §146a Abs. 1 S. 2)èÜbergangsregelung für Registrierkassen (§ 30 Abs. 3 EGAO)èBelegausgabepflicht ab 1.1.2020 (§ 146a Abs. 2 AO)èKassen-SicherungsVO (§ 146a Abs. 3 AO)èMeldepflicht ggüber FA ab 1.1.2020 (§ 146a Abs. 4 AO)èKassen-Nachschau (§ 146b AO)

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Folie 13Aktuelles I/2018

Gesetzesänderungen/-entwürfeModernisierung des Besteuerungs-verfahrens

èElektronische Datenübermittlung durch Dritte (§93c AO)§ Vereinheitlichte Generalnorm bisheriger Einzelrechtsnormen

im EStG§ Gilt z.B. o Für Arbeitgeber (LSt-Bescheinigungen)o Rentenbezugsmitteilungeno Arbeitsämter (Lohnersatzleistungen)o Krankenversicherungen (Beiträge zur Erstattung zur

Basis-KV und gesetzlichen PV

Folie 14Aktuelles I/2018

Gesetzesänderungen/-entwürfeModernisierung des Besteuerungs-verfahrens

èElektronische Datenübermittlung durch Dritte (§93c AO)§ Datenübermittlungen kein Charakter eines Grundlagen-

bescheides§ Entscheidung über Ansatz obliegt dem FA§ Übermittlung i.d.R. bis zum letzten Tag des Monats Feb.

des folgenden Jahres§ Verpflichtung zur Berichtigung unzutreffender Daten/

Stornierung von Daten, die nicht hätten übermittelt werdendürfen (§ 93c Abs. 3 AO)

§ Einheitliche Berichtigungsvorschrift durch § 175b AO(bisher § 10 Abs. 2a S. 8 EStG)

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Folie 15Aktuelles I/2018

Gesetzesänderungen/-entwürfeModernisierung des Besteuerungs-verfahrens

èErsatz der Belegvorlagepflicht durch Belegvorhaltepflicht• § 36 Abs. 2 Nr. 2 EStG = Anrechnung KapESt• § 50 EStDV = Zuwendungsbescheinigungen• § 65 EStDV = Nachweis von Behinderungen

èLt. Anleitung zur Est-Erklärung auch bei• Schul- und Studienbescheinigungen für Kinder• Kinderbetreuungskosten• Nachweis Schulgeld

Folie 16

Inhalt

Hinweise zur Einkommensteuer

Aktuelles I/2018 Folie 16

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Folie 17Aktuelles I/2018

Aktuelles zur EinkommensteuerBegünstigung von Sanierungsgewinnen

BMF-Schreiben vom 27.03.2003 und 22.12.2009:Þ Stundung und Erlass der auf einen Sanierungsgewinn entfallenden Steuern

Beschluss des BFH vom 28.11.2016 ÞBMF-Schreiben vom 27.03.2003 und 22.12.2009 rechtswidrig !!!

BMF-Schreiben vom 27.04.2017Forderungsverzicht bis 08.02.2017

ÞBMF-Schreiben vom 27.03.2003 und 22.12.2009 gelten weiter

ÞSteuerfreistellung nach § 3a EStGÞGesetz gegen schädliche

Steuerpraktiken im Zusammenhang mit Rechteüberlassungen

ÞVorbehalt der EU-Kommission

Forderungsverzicht nach 08.02.2017

Folie 18Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Einkommensteuer

Urteile des BFH vom 23.08.2017:

ÞBMF-Schreiben vom 27.04.2017 rechtswidrigÞauch noch keine Anwendung des § 3a EStG auf AltfälleÞReaktion der Finanzverwaltung steht noch aus

Begünstigung von Sanierungsgewinnen

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Folie 19Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Einkommensteuer

Betriebsausgabenabzugsverbot nach § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG• Aufwendungen für Geschenke an Personen, die nicht

Arbeitnehmer (oder ehemalige Arbeitnehmer) sind• Freigrenze von 35 €• Unentgeltlichkeit

Þ bereits dann zu bejahen, wenn ein Unternehmer einem Geschäftsfreund ohne rechtliche Verpflichtung und ohne zeitlichen oder sonstigen unmittelbaren Zusammenhang mit einer Leistung des Empfängers eine Bar- oder Sachzuwendung gibt

Þ bestätigt durch Urteil des BFH vom 30.03.2017

Folie 20Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Einkommensteuer

Betriebsausgabenabzugsverbot nach § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG

Urteil des BFH vom 30.03.2017, BStBl II 2017, 892:Bei Anwendung des § 37b EStG ist die übernommene pauschale Einkommensteuer in die 35 €-Grenze einzubeziehen und bei Überschreiten der Grenze – als Teil des Geschenks – ebenfalls nichtabziehbar !!!

Verhältnis zu § 37b EStG:

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Folie 21Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Einkommensteuer

Betriebsausgabenabzugsverbot nach § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG

Verhältnis zu § 37b EStG:

LösungÞAufwendungen inklusive Steuer nach § 37b EStG als Betriebsausgabe

abziehbar, da Wert des Geschenks = 27,14 € (< 35 €)

Beispiel• Schenkung eines Kugelschreibers• Wert des Kugelschreibers: 23,80 € (20 € Ak. + 3,80 € USt)• keine weiteren Schenkungen im Wirtschaftsjahr• Steuer nach § 37b EStG = 7,14 €

Folie 22

Aktuelles zur Einkommensteuer

Betriebsausgabenabzugsverbot nach § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG

Verhältnis zu § 37b EStG:

LösungÞAufwendungen inklusive Steuer nach § 37b EStG nicht als

Betriebsausgabe abziehbar, da Wert des Geschenks = 271,40 € (> 35 €)

Beispiel• Schenkung einer Armbanduhr• Wert der Armbanduhr: 238 € (200 € Anschaffungskosten + 38 € USt)• keine weiteren Schenkungen im Wirtschaftsjahr• Steuer nach § 37b EStG = 71,40 €

Aktuelles I/2018

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Folie 23

Aktuelles zur Einkommensteuer

Betriebsausgabenabzugsverbot nach § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStGVerhältnis zu § 37b EStG:

• Schenkung eines Kugelschreibers• Wert des Kugelschreibers: 35,70 € (30 € Ak. + 5,70 € USt)• keine weiteren Schenkungen im Wirtschaftsjahr• Steuer nach § 37b EStG = 10,71 €

Lösunga) BMF-Schreiben vom 19.05.2015=> keine Anwendung des § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG, da 30 € < 35 €

b) BFH-Urteil vom 30.03.2017 => Anwendung des § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG, da 40,71 € > 35 €

Finanzverwaltung hält an ihrer Auffassung fest !!!

Aktuelles I/2018

Folie 24

Bewirtungsaufwendungen nach § 4 Abs. 5 Nr. 2 EStG

Grundsätze:• grundsätzlich in Höhe von 30 Prozent nicht als Betriebsausgabe abziehbar

• einzelne und getrennte Aufzeichnung erforderlich (§ 4 Abs. 7 EStG)

• geschäftlicher Anlass:• Bestehen von Geschäftsbeziehungen• Anbahnung von Geschäftsbeziehungen• Besucher des Betriebs• Arbeitnehmer gesellschaftsrechtlich verbundener Unternehmen• nicht: ausschließliche Bewirtung von eigenen Arbeitnehmern

Aktuelles I/2018

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Folie 25

Bewirtungsaufwendungen nach § 4 Abs. 5 Nr. 2 EStG

Sachverhalt:ÞBetreiber einer AutobahnraststätteÞBusfahrer werden unentgeltlich verpflegt

Urteil des FG Niedersachsen vom 24.04.2017

Þ§ 4 Abs. 5 Nr. 2 EStG anwendbar !!!ÞRevision beim BFH unter X R 24/17 anhängigÞVerfahren offen halten

Aktuelles I/2018

Folie 26

Bilanzsteuerliche Berücksichtigung von VerpflichtungsübernahmenHandelsbilanz A 31.12.01

WG I: 300 Kapital: 150Drohverlustrückstellung: 150

Steuerbilanz A 31.12.01

WG I: 300 Kapital: 300

• am 02.01.02 übernimmt E Verpflichtung des A gegen Zahlung von 150• Buchung in der Steuerbilanz des E: Bank 150 an Drohverlustrückstellung 150

weitere Behandlung bei A ???

BMF-Schreiben vom 24.06.2011:Þ Auflösung der Rückstellung zum 31.12.02 Þ Gewinn = 150

Aktuelles I/2018

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Folie 27

Bilanzsteuerliche Berücksichtigung von VerpflichtungsübernahmenHandelsbilanz A 31.12.01

WG I: 300 Kapital: 150Drohverlustrückstellung: 150

Steuerbilanz A 31.12.01

WG I: 300 Kapital: 300

• am 02.01.02 übernimmt E Verpflichtung des A gegen Zahlung von 150• Buchung in der Steuerbilanz des E: Bank 150 an Drohverlustrückstellung 150

weitere Behandlung bei A ???

Urteile des BFH vom 14.12.2011 und 12.12.2012:

Þ keine Auflösung der Rückstellung zum 31.12.02ÞAusweis weiter mit Anschaffungskosten von 150 ÞGewinn = 0

Aktuelles I/2018

Folie 28

Bilanzsteuerliche Berücksichtigung von VerpflichtungsübernahmenHandelsbilanz A 31.12.01

WG I: 300 Kapital: 150Drohverlustrückstellung: 150

Steuerbilanz A 31.12.01

WG I: 300 Kapital: 300

• am 02.01.02 übernimmt E Verpflichtung des A gegen Zahlung von 150• Buchung in der Steuerbilanz des E: Bank 150 an Drohverlustrückstellung 150

weitere Behandlung bei A ???

§ 5 Abs. 7 EStG nach AIFM-Steuer-Anpassungsgesetz

ÞAuflösung der Rückstellung zum 31.12.02 ÞGewinn = 150ÞGewinn kann durch Bildung einer Rücklage auf 15 Jahre verteilt werden

Aktuelles I/2018

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Bilanzsteuerliche Berücksichtigung von VerpflichtungsübernahmenHandelsbilanz A 31.12.01

WG I: 300 Kapital: 150Drohverlustrückstellung: 150

Steuerbilanz A 31.12.01

WG I: 300 Kapital: 300

• am 02.01.02 übernimmt E Verpflichtung des A gegen Zahlung von 150• Buchung in der Handelsbilanz des A => Drohverlustrückstellung 150 und Bank 150• Buchung in der Steuerbilanz des A: s. b. Aufwand 150 an Bank 150

weitere Behandlung bei A ???

§ 4f EStG nach AIFM-Steuer-Anpassungsgesetz

Þ Verteilung des Aufwands auf 15 JahreÞ in 02 lediglich Gewinnminderung von 10

Þ Verteilung gilt nicht:Þ Verpflichtungsübernahme bei Veräußerung / Aufgabe des BetriebsÞ Größenmerkmale des § 7g Abs. 1 Satz 2 Nr. 1a) - c) EStG nicht

überschrittenAktuelles I/2018

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Ansatz / Bewertung von AnlagevermögenAllgemeine Grundsätze:§ 253 Abs. 3 HGB:1Bei Vermögensgegenständen des Anlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, sind die Anschaffungs- oder die Herstellungskosten um planmäßige Abschreibungen zu vermindern. 2Der Plan muss die Anschaffungs- oder Herstellungskosten auf die Geschäftsjahre verteilen, in denen der Vermögensgegenstand voraussichtlich genutzt werden kann.3Ohne Rücksicht darauf, ob ihre Nutzung zeitlich begrenzt ist, sind bei Vermögensgegenständen des Anlagevermögens bei voraussichtlich dauernder Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen vorzunehmen, um diese mit dem niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist. 4Bei Finanzanlagen können außerplanmäßige Abschreibungen auch bei voraussichtlich nicht dauernder Wertminderung vorgenommen werden.

Aktuelles I/2018

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Ansatz / Bewertung von AnlagevermögenAllgemeine Grundsätze:§ 6 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 und Nr. 2 Satz 2 EStG:

Ist der Teilwert auf Grund einer voraussichtlich dauernden Wertminderung niedriger, so kann dieser angesetzt werden.

Aktuelles I/2018

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Ansatz / Bewertung von Anlagevermögen

Aktuelle Rechtsprechung zu Sonderproblematiken

Thema JudikatInvestmentanteile – ausschüttungsgleiche Erträge

BFH vom 29.03.2017, BStBl II 2017, 1065

Tankschiff Urteil des BFH vom 17.08.2017, IV R 3/14

Aktuelles I/2018

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Anschaffungsnaher Aufwand (§ 6 Abs. 1 Nr. 1a EStG)

Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen dürfendann nicht sofort steuerlich abgezogen werden, wenn

•sie innerhalb von drei Jahren nach Anschaffung durchgeführt werden und•deren Nettokosten > 15% der ursprünglichen AK des Gebäudes

Aktuelles I/2018

Folge:Die Aufwendungen erhöhen die AK bzw.HK und können nur über die jährlicheAbschreibung berücksichtigt werden.

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Beispiel zu Anschaffungsnaher Aufwand

Aktuelles I/2018

Modernisierungsmaßnahme RE-Datum Netto Ust (19%)Sanitärinstallation 25.10.01 17.000 3.230Dacheindeckung 21.05.02 12.000 2.280Wärmedämmung der Fassade 01.11.02 15.500 2.945Elektroinstallation 23.01.03 16.000 3.040SUMME 60.500 11.495

Kauf Immobilie am 7.7.01, Kaufpreis: 500 TEUR, davon GruBo: 100 TEUR

Im Jahr 03 übersteigen die Nettoaufwendungen (Summe: 60.500 EUR) die Grenze von 15% der ursprünglichen AK (400.000 x 15% = 60.000 EUR).

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Ansatz / Bewertung von AnlagevermögenImmaterielle Wirtschaftsgüter:Handelsrecht:• § 248 Abs. 2 Satz 1 HGB:

„Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens können als Aktivposten in der Bilanz aufgenommen werden.“Þ zum Beispiel Patente, Gebrauchsmuster, Urheberrechte,

Belieferungsrechte, Wettbewerbsverbot• § 248 Abs. 2 Satz 2 HGB:

jedoch abweichend von Satz 1 Aktivierungsverbot für den Firmen- oder Geschäftswert und diesem Wert zuzuordnende Vermögensgegenstände=> zum Beispiel Marken, Kundenlisten

Steuerrecht:• § 5 Abs. 2 EStG:

„Für immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens ist ein Aktivposten nur anzusetzen, wenn sie entgeltlich erworben wurden.“

Aktuelles I/2018

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Ansatz / Bewertung von AnlagevermögenImmaterielle Wirtschaftsgüter:

Arbeitnehmererfindungen nach ArbnErfG

Diensterfindungen freie Erfindungen

Zurechnung bei Arbeitgeber

Kein entgeltlicher Erwerb

Þ Aktivierungsverbot nach § 5 Abs. 2 EStGÞ Vergütung an ArbN = Lohnaufwand

Þ Zurechnung bei ArbeitnehmerÞ Vorkaufsrecht des Arbeitgebers

entgeltlicher Erwerb

Þ Aktivierungsgebot nach § 5 Abs. 2 EStG

Aktuelles I/2018

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Folie 37

Ansatz / Bewertung von Verbindlichkeitena) Handelsrecht• Ausweis nach §§ 240 Abs. 2 i. V. m. Abs. 1, 242 Abs. 1 und 246 Abs. 1 Satz 1

HGB• Bewertung nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB mit dem Erfüllungsbetrag

b) Steuerrecht• Ausweis: Maßgeblichkeit des Handelsrechts nach § 5 Abs. 1 Satz 1 EStG• Bewertung nach § 6 Abs. 1 Nr. 3 i. V. m. Nr. 2 EStG mit den Anschaffungskosten

oder – bei voraussichtlich dauernder Werterhöhung – mit dem höheren Teilwert

Urteil des BFH vom 13.07.2017:

Þ Abzinsung auch bei unverzinslichen AngehörigendarlehenÞ so auch Urteil des FG Köln vom 01.09.2016, EFG 2017, 1412

Þ Revision beim BFH unter X R 19/17 anhängig

• ggf. Abzinsung:• Restlaufzeit mindestens 12 Monate• Verbindlichkeit ist nicht verzinslich• keine Anzahlung / Vorausleistung

Aktuelles I/2018

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Ansatz / Bewertung von RückstellungenRückstellungen aus handelsrechtlicher Sicht

Ungewisse Verbindlichkeiten(§ 249 Abs. 1 Satz 1 HGB)

Drohverlustrückstellungen (§ 249 Abs. 1 Satz 1 HGB)

Aufwandsrückstellungen (§ 249 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 und 2 HGB)

Bewertung:

• Erfüllungsbetrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist (§ 253 Abs. 1 Satz 2 HGB)

• Abzinsung nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB bei Laufzeit von mehr als einem Jahr

Aktuelles I/2018

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Folie 39

Ansatz / Bewertung von Rückstellungen

Rückstellungen aus steuerlicher Sicht1) Ansatz:• Grundsatz: Maßgeblichkeit des Handelsrechts nach § 5 Abs. 1 Satz 1

EStG• jedoch Durchbrechung der Maßgeblichkeit durch § 5 Abs. 2a, 3, 4, 4a

und 4b sowie § 6a EStG2) Bewertung:• Beachtung der Grundsätze des § 6 Abs. 1 Nr. 3a EStG (= steuerlicher

Bewertungsvorbehalt nach § 5 Abs. 6 EStG):a) Erfahrungen der Vergangenheit für gleichartige Verpflichtungenb) Sachleistungsverpflichtungen: Einzel- und notwendige Gemeinkostenc) Saldierungsgebot (z. B. Garantie- oder Rechtsschutzversicherung)d) Ansammlung (z. B. Verpflichtung zum Abbruch eines Gebäudes)e) Abzinsung f) Wertverhältnisse am Bilanzstichtag maßgebend (aufgrund BilMoG)

Aktuelles I/2018

Folie 40

Ansatz / Bewertung von Rückstellungen

Rückstellungen aus steuerlicher Sicht1) Ansatz:• Grundsatz: Maßgeblichkeit des Handelsrechts nach § 5 Abs. 1 Satz 1

EStG• jedoch Durchbrechung der Maßgeblichkeit durch § 5 Abs. 2a, 3, 4, 4a

und 4b sowie § 6a EStG2) Bewertung:• Beachtung der Grundsätze des § 6 Abs. 1 Nr. 3a EStG (= steuerlicher

Bewertungsvorbehalt nach § 5 Abs. 6 EStG):a) Erfahrungen der Vergangenheit für gleichartige Verpflichtungenb) Sachleistungsverpflichtungen: Einzel- und notwendige Gemeinkostenc) Saldierungsgebot (z. B. Garantie- oder Rechtsschutzversicherung)d) Ansammlung (z. B. Verpflichtung zum Abbruch eines Gebäudes)e) Abzinsung f) Wertverhältnisse am Bilanzstichtag maßgebend (aufgrund BilMoG)

Aktuelles I/2018

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Folie 41

Ansatz / Bewertung von RückstellungenRückstellungen für Nebenkosten bei Zwischenmietverhältnissen

Beispiel

Verpächter PächterZwischenpächter

Urteil des BFH vom 31.05.2017 Zwischenpächter

Þ Bildung einer Rückstellung für noch an Verpächter zu zahlende Nebenkosten zulässigÞ aber Gegenrechnung korrespondierender Forderungen gegenüber Pächter

Þ Bewertung grundsätzlich mit dem NennwertÞ Ausfallrisiko bei der Bewertung zu berücksichtigen

Þ zum BilanzstichtagÞ Forderungen auf Nebenkosten des Verpächters gegenüber ZwischenpächterÞ korrespondierende Forderung des Zwischenpächters gegenüber Pächter

Aktuelles I/2018

Folie 42

Ansatz / Bewertung von Rückstellungen

§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB: „Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abzuzinsen.“mögliche Folge:handelsrechtlicher Wertansatz geringer als steuerlicher Wertansatz !!!

Wichtig:Þnach Ansicht der Finanzverwaltung ist in diesen Fällen der niedrigere handelsrechtliche Wertansatz maßgeblich (=> R 6.11 (3) Satz 1 EStR)Þbestätigt durch Urteil des FG Rheinland-Pfalz vom 07.12.2016Þso auch Urteil des BFH vom 13.07.2017, IV R 34/14 („obiter dictum“)ÞRevision beim BFH unter dem Aktenzeichen I R 18/17 anhängigÞVerfahren ggf. offen halten

Maßgeblichkeit niedrigerer handelsrechtlicher Werte

Aktuelles I/2018

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Folie 43

Ansatz / Bewertung von RückstellungenNachbetreuung von Versicherungsverträgen

• Urteil des BFH vom 28.07.2004, BStBl II 2006, 866: „Erhält der Versicherungsvertreter vom Versicherungsunternehmen die Abschlussprovision nicht nur für die Vermittlung der Versicherung, sondern auch für die weitere Betreuung des Versicherungsvertrags, so hat er für die Verpflichtung zu künftiger Vertragsbetreuung eine Rückstellung wegen Erfüllungsrückstandes zu bilden.“

• BMF-Schreiben vom 28.11.2006, BStBl I 2006, 765: => Nichtanwendungserlass

• Urteil des BFH vom 19.07.2011: => Bestätigung des Urteils aus 2004 (gegen Nichtanwendungserlass)• BMF-Schreiben vom 20.11.2012:=> Finanzverwaltung wendet Rechtsprechung an

• Urteile des BFH vom 12.12.2013, 27.02.2014 usw.: => weitere Bestätigung / Fortentwicklung der Rechtsprechung

Aktuelles I/2018

Folie 44

Ansatz / Bewertung von RückstellungenNachbetreuung von VersicherungsverträgenWichtig:Für die Bildung einer Rückstellung ist eine eindeutige vertragliche Regelung erforderlich !!!

• Urteil des BFH vom 19.07.2011, BStBl II 2012, 856:• „Um die bestehenden Versicherungen zu erhalten, pflegt der Vertreter im

Rahmen seiner Möglichkeiten laufend Kontakt mit den Versicherungsnehmern, berät sie aus eigener Initiative oder auf deren Wunsch. Ziel ist es dabei immer, dass der Kunde umfassend versichert ist und bleibt.“ => keine Begründung einer Verpflichtung !!!

Þ Bestätigung durch Urteil des BFH vom 09.06.2015, X R 27/13

Þ Urteil des BFH vom 13.07.2017, IV R 34/14Þ Verpflichtung „neue Versicherung zu vermitteln, den Versicherungsbestand zu

pflegen und zu erhalten“Þ Bildung einer Rückstellung zulässig !!!

Aktuelles I/2018

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Folie 45

Ansatz / Bewertung von RückstellungenNachbetreuung von Versicherungsverträgen

Urteil des BFH vom 12.12.2013, BStBl II 2014, 517:• Bestehen einer vertraglichen Verpflichtung zur Nachbetreuung

+• tatsächliche Erbringung von Nachbetreuungsleistungen

Þ Bildung einer Rückstellung auch ohne entsprechende Aufzeichnungen möglich

Þ Schätzung dann am unteren Rahmen (20 Minuten pro Vertrag und Jahr gegebenenfalls schon zu hoch)

Þ für Schätzung kann (aber) auch gegebenenfalls auf spätere (= nachträglich erstellte) Aufzeichnungen zurückgegriffen werden=> so auch Beschluss des BFH vom 07.01.2014, X B 191/13

Aktuelles I/2018

Folie 46

Ansatz / Bewertung von RückstellungenAktienoptionsprogramm

Urteil des BFH vom 15.03.2017, BStBl II 2017, 1043:

Beispiel

Þ Aktienoptionsprogramm zugunsten von leitenden MitarbeiternÞ Ausübung aber nur wenn:

Þ Aktienkurs erreicht bestimmte Höhe oderÞ Verkauf des Unternehmens oderÞ Börsengang

Þ keine Bildung einer Rückstellung mangels wirtschaftlicher Verursachung !!!

Aktuelles I/2018

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Folie 47

Pauschbeträge für unentgeltliche Wertabgaben

ÞAnhebung um durchschnittlich etwa 2,7 Prozent

Þ Pauschbeträge für 2018 sind durch BMF-Schreiben vom 13.12.2017bekanntgegeben worden:

Aktuelles I/2018

Folie 48

Besteuerung der PKW-Nutzung

Anscheinsbeweis für private NutzungBeispiel:

Betriebsvermögen

Einzelunternehmer

Privatvermögen

Urteil des FG Münster vom 13.05.2017

Þ Ansatz eines privaten Nutzungsanteils für VW Multivan !!!Þ ggf. anders wenn Lebensgefährtin eigenen PKW gehabt hätte !!!

Lebensgefährtin (=> kein eigener PKW)

=> fest eingebauter Werkzeugkasten

Aktuelles I/2018

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Folie 49

Investitionsabzugsbetrag nach § 7g EStGfast ausschließliche betriebliche Nutzung§ 7g Abs. 1 Satz 1 EStGSteuerpflichtige können für die künftige Anschaffung oder Herstellung von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die mindestens bis zum Ende des dem Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung folgenden Wirtschaftsjahres in einer inländischen Betriebsstätte des Betriebes ausschließlich oder fast ausschließlich betrieblich genutzt werden, bis zu 40 Prozent der voraussichtlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten gewinnmindernd abziehen (Investitionsabzugsbeträge).

BMF-Schreiben vom 20.03.2017

Þ mindestens 90-prozentige betriebliche NutzungÞ bei Anwendung der 1 % - Regelung bei PKW => grundsätzlich mehr als 10-

prozentige PrivatnutzungÞ keine Bildung IAB zulässigÞ Bestätigung durch Urteil des FG Münster vom 11.05.2017

Aktuelles I/2018

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Betriebsvermögensgrenze:

Beispiel

Urteil des BFH vom 03.08.2017:

Þ Bildung IAB nicht zulässig !!!

§ 7g Abs. 1 Satz 2 Nr. 1a) EStGInvestitionsabzugsbeträge können nur in Anspruch genommen werden, wenn1) der Betrieb am Schluss des Wirtschaftsjahres, in dem die Abzüge vorgenommen

werden, die folgenden Größenmerkmale nicht überschreitet:a) bei Gewerbebetrieben oder der selbständigen Arbeit dienenden Betrieben, die

ihren Gewinn nach § 4 Absatz 1 oder § 5 ermitteln, ein Betriebsvermögen von 235.000 Euro

Bilanz 31.12.01Kapital: 250.000 €Anspruch InvZul: 35.000 €

sonstige Aktiva: 300.000 € Passiva: 85.000 €

Investitionsabzugsbetrag nach § 7g EStG

Aktuelles I/2018

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Veräußerung einer Beteiligung im Sinne des § 17 EStG

SachverhaltÞ A ist Eigentümer eines GmbH-Anteils mit Anschaffungskosten von 100.000 €Þ A überträgt Anteil gegen Kaufpreis von 0 € auf F

Abgrenzung entgeltlicher / unentgeltlicher Vorgang

fremde Dritte

grundsätzlich entgeltlicher VorgangÞA erzielt VeräußerungsverlustÞB hat keine Ak

nahestehende Personen

grundsätzlich unentgeltlicher VorgangÞFortführung der Ak durch FÞ§ 17 Abs. 2 Satz 6a) EStG im folgenden bei F zu beachten

Urteil des BFH vom 09.05.2017:=> langjährige Freunde = wohl eher fremde Dritte !!!

Aktuelles I/2018

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Veräußerung einer Beteiligung im Sinne des § 17 EStGeigenkapitalersetzende Finanzierungshilfen§ 17 Abs. 4 EStG:Als Veräußerung im Sinne des Absatzes 1 gilt auch die Auflösung einer Kapitalgesellschaft, die Kapitalherabsetzung, wenn das Kapital zurückgezahlt wird, und die Ausschüttung oder Zurückzahlung von Beträgen aus dem steuerlichen Einlagenkonto im Sinne des § 27 des Körperschaftsteuergesetzes. In diesen Fällen ist als Veräußerungspreis der gemeine Wert des dem Steuerpflichtigen zugeteilten oder zurückgezahlten Vermögens der Kapitalgesellschaft anzusehen.BMF-Schreiben vom 21.10.2010Þ auch Finanzierungshilfen gehören unter Umständen zu den

Anschaffungskosten(„Krisendarlehen“, „krisenbestimmtes Darlehen“, „Finanzplandarlehen“ und

„stehengelassenes Darlehen“).

Urteil des BFH vom 11.07.2017Þ auch für Kapitalgesellschaft übernommene Bürgschaft

Aktuelles I/2018

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Veräußerung einer Beteiligung im Sinne des § 17 EStGeigenkapitalersetzende FinanzierungshilfenUrteil des BFH vom 11.07.2017Þ seit Aufhebung des sogenannten Eigenkapitalersatzrechts durch das Gesetz

zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG) vom 23.10.2008 keine gesetzliche Grundlage mehr für Berücksichtigung von eigenkapitalersetzenden Finanzierungshilfen als nachträgliche Anschaffungskosten im Sinne des § 17 EStG !!!

Þ gilt grundsätzlich erst für Gewährung von Maßnahmen nach dem 27.09.2017 Þ gegen BMF-Schreiben vom 21.10.2010

Þ Reaktion Finanzverwaltung steht noch aus

Gestaltungsempfehlung für Zukunft

Þ Leistung von (offenen oder verdeckten) Einlagen ins Eigenkapital der Kapitalgesellschaft

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Folie 54

Deutschkurse für Flüchtlinge als Arbeitslohn ?

BMF-Schreiben vom 04.07.2017Þ Bildungsmaßnahmen zum Erwerb oder zur Verbesserung der

deutschen Sprache bei Flüchtlingen regelmäßig kein Arbeitslohn

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PKW-Überlassung an Arbeitnehmer

Beispiel

BMF-Schreiben vom 21.09.2017

Þunentgeltliche Überlassung eines PKWÞ Versteuerung nach der 1 Prozent-Regel bei Bruttolistenpreis von 40.000 €ÞArbeitnehmer zahlt Nutzungsentgelt von 100 € monatlich

=> Erfassung eines geldwerten Vorteils von 300 €

Aktuelles I/2018

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PKW-Überlassung an Arbeitnehmer

Beispiel

Urteile des BFH vom 30.11.2016

Þunentgeltliche Überlassung eines PKWÞ Versteuerung nach der 1 Prozent-Regel bei Bruttolistenpreis von 20.000 €ÞArbeitnehmer zahlt Nutzungsentgelt von 300 € monatlich

Þ keine Erfassung eines positiven geldwerten VorteilsÞ aber auch kein Ansatz

Þ eines negativen geldwerten VorteilsÞ von Werbungskosten

so auch BMF-Schreiben vom 21.09.2017

Aktuelles I/2018

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PKW-Überlassung an ArbeitnehmerBeispiel

Urteil des BFH vom 30.11.2016

Þunentgeltliche Überlassung eines PKWÞVersteuerung nach der 1 Prozent-Regel bei Bruttolistenpreis von 40.000 €ÞArbeitnehmer zahlt im betreffenden Monat 50 € für Tankkosten und

Autowäsche

BMF-Schreiben vom 19.04.2013=> Erfassung eines geldwerten Vorteils von 400 €

Þ Erfassung eines geldwerten Vorteils von 350 €

BMF-Schreiben vom 21.09.2017Þ Finanzverwaltung schließt sich in Fällen der pauschalen

Nutzungswertmethode dem BFH anÞ jedoch nicht bei Fahrtenbuchmethode

Aktuelles I/2018

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PKW-Überlassung an ArbeitnehmerBeispiel

BMF-Schreiben vom 21.09.2017

Þunentgeltliche Überlassung eines PKWÞ vom Arbeitgeber getragene KFZ-Kosten = 7.000 €Þvom Arbeitnehmer übernommene Kraftstoffkosten = 3.000 €ÞPrivatnutzung = 20 Prozent

Þ individueller Nutzungswert = 7.000 * 20 Prozent = 1.400 €

Þkeine Gegenrechnung der Kraftstoffkosten

Þ individueller Nutzungswert = 10.000 * 20 Prozent = 2.000 €

ÞGegenrechnung der Kraftstoffkosten bis auf 0 €

Þzu versteuern = 0 €

Aktuelles I/2018

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PKW-Überlassung an Arbeitnehmer

Beispiel

Þ unentgeltliche Überlassung eines PKWÞ Versteuerung nach der 1 Prozent-Regel bei Bruttolistenpreis von 40.000 €Þ Arbeitnehmer leistet Zuzahlung zu den Anschaffungskosten von 10.000 €

BMF-Schreiben vom 21.09.2017

Þ Zuzahlungen können auch in Folgejahren auf privaten Nutzungswert angerechnet werden

Þ so bereits auch schon R 8.1 (9) Nr. 4 Sätze 3 und 4 LStR 2015

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Entschädigungen aus Anlass der Auflösung eines ArbeitsverhältnissesUrteil des BFH vom 11.07.2017„Der Grundsatz, wonach Entschädigungen, die aus Anlass der Auflösung eines Arbeitsverhältnisses gewährt werden, einheitlich zu beurteilen sind, entbindet nicht von der Prüfung, ob die Entschädigung "als Ersatz für entgangene oder entgehende Einnahmen" im Sinne des § 24 Nr. 1a) EStG gewährt worden ist (und damit gegebenenfalls überhaupt steuerpflichtig ist).“SachverhaltÞ Kündigung eines ArbeitnehmersÞ Zahlung

Þ einer Abfindung für den Verlust des ArbeitsplatzesÞ eines „Nachteilsausgleichs“

Entscheidung des BFH

Þ Nachteilsausgleich = ggf. nicht steuerbarer Schadensersatz

Þ Zurückverweisung an FG

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Begünstigung von Elektrofahrzeugen

Þ Gesetz zur steuerlichen Förderung von Elektromobilität im Straßenverkehr vom 07.11.2016:Þ Steuerbefreiung der vom Arbeitgeber gewährten Vorteile für das elektrische

Aufladen entsprechender Fahrzeuge im Betrieb des Arbeitgebers sowie für die zum privaten Betrieb überlassene betriebliche Ladevorrichtung (wenn zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn)

Þ Möglichkeit der pauschalen Besteuerung der unentgeltlichen oder verbilligten Übereignung der Ladevorrichtung sowie von entsprechenden Zuschüssen zu den Aufwendungen des Arbeitnehmers für den Erwerb oder die Nutzung der Ladevorrichtung (wenn zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn

Þ Anwendung erstmals auf nach dem 31.12.2016 endende Lohnzahlungs-zeiträume / Befristung der Maßnahme zunächst bis zum 31.12.2020

Þ BMF-Schreiben vom 14.12.2016

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Begünstigung von ElektrofahrzeugenBMF-Schreiben vom 26.10.2017Änderung der Randziffer 10

Aus Billigkeitsgründen gehören vom Arbeitgeber gewährte Vorteile für das elektrische Aufladen von Elektrofahrrädern, die verkehrsrechtlich nicht als Kraftfahrzeug einzuordnen sind (unter anderem keine Kennzeichen- und Versicherungspflicht), im Betrieb des Arbeitgebers oder eines verbundenen Unternehmens (§ 15 des Aktiengesetzes) nichtzum Arbeitslohn.

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Einkünfte aus Kapitalvermögen

Vergleichszahlungen bei Kündigung eines Bausparvertrags

BeispielÞ zuteilungsreifer Bausparvertrag mit hoher

VerzinsungÞ Kündigung durch BausparkasseÞ VergleichszahlungBeschluss Bundesebene=> Vergleichszahlung = steuerpflichtiger Kapitalertrag !!!

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Einkünfte aus KapitalvermögenAusfall einer privaten Darlehensforderung§ 20 Abs. 2 Nr. 7 EStGZu den Einkünften aus Kapitalvermögen gehören auch der Gewinn aus der Veräußerung von sonstigen Kapitalforderungen jeder Art im Sinne des § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG.

BeispielÞ Gewährung eines verzinslichen DarlehensÞ Ausfall wegen Insolvenz des SchuldnersBMF-Schreiben vom 18.01.2016Þ Verlust steuerlich nicht berücksichtigungsfähigUrteil des BFH vom 24.10.2017Þ Verlust nach § 20 Abs. 2 Nr. 7 EStG berücksichtigungsfähig, wenn Verlust

endgültigÞ Anwendbarkeit auch bei Forderungsverzicht ???Þ Reaktion der Finanzverwaltung steht noch aus !!!

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Einkünfte aus KapitalvermögenUnternehmerische Beteiligung im Sinne des § 32d Abs. 2 Nr. 3 EStG§ 32d Abs. 2 Nr. 3 EStGAbsatz 1 gilt nicht auf Antrag für Kapitalerträge im Sinne des § 20 Abs. 1 Nr. 1 und 2 EStG aus einer Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft, wenn der Steuerpflichtige im Veranlagungszeitraum, für den der Antrag erstmals gestellt wird, unmittelbar oder mittelbar a) zu mindestens 25 Prozent an der Kapitalgesellschaft beteiligt ist oderb) zu mindestens 1 Prozent an der Kapitalgesellschaft beteiligt ist und durch eine

berufliche Tätigkeit für diese maßgeblichen unternehmerischen Einfluss auf deren wirtschaftliche Tätigkeit nehmen kann.

§ 32d Abs. 2 Nr. 3 Satz 4 EStGEr ist spätestens zusammen mit der Einkommensteuererklärung für den jeweiligen Veranlagungszeitraum zu stellen und gilt, solange er nicht widerrufen wird, auch für die folgenden vier Veranlagungszeiträume, ohne dass die Antragsvoraussetzungen erneut zu belegen sind.

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Einkünfte aus KapitalvermögenUnternehmerische Beteiligung im Sinne des § 32d Abs. 2 Nr. 3 EStG

Urteil des BFH vom 29.08.2017:

=> Nachholung des Antrags nur unter den Voraussetzungen des § 110 AO möglich

Þ bei einem nicht fachkundig beratenen Stpfl. ist regelmäßig Wiedereinsetzung zu gewähren, da Versäumen der Frist unverschuldet !!!

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Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung

Sachverhalt

Urteil des BFH vom 09.05.2017:

Þ Leistung von Zahlungen an betrügerischen Makler für Erwerb eines Vermietungsobjekts

Þ Makler veruntreut ZahlungenÞ später trotzdem Erwerb des Objekts

Þ sofortiger Werbungskostenabzug möglich, soweit Anschaffungskosten auf das Gebäude entfallen wären

Þ so auch Beschluss des Großen Senats des BFH vom 04.07.1990 und Urteil des BFH vom 28.06.2002

Reaktion der Finanzverwaltung steht noch aus !!!

gescheitertes Anschaffungsgeschäft

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Einkünfte aus Vermietung und VerpachtungVerteilung größerer Erhaltungsaufwendungen nach § 82b EStDVBeispielÞ 01: Vermieter A verteilt Erhaltungsaufwendungen von

100.000 € gemäß § 82b EStDV auf 5 JahreÞ Werbungskostenabzug 01 und 02 jeweils 20.000 €

Þ 01.01.03: A verschenkt Grundstück an Tochter TÞ verbleibende Aufwendungen von 60.000 € ???

R 21.1 Abs. 6 Satz 2 EStRÞ T führt Beträge fort (= Fußstapfentheorie)

Þ Werbungskostenabzug 03 bis 05 bei T jeweils 20.000 €

Beschluss des BFH vom 25.09.2017 (IX S17/17):Þ vom BFH offen gelassen !!!Þ Werbungskostenabzug bei A im Jahr 03 in Höhe von 60.000 €

möglich.

Aktuelles I/2018

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Einkünfte aus Vermietung und VerpachtungVerteilung größerer Erhaltungsaufwendungen nach § 82b EStDVBeispielÞ bis 01: Eigentümer = Vermieter MÞ 06/01: Übertragung des Grundstücks auf Sohn S unter Nießbrauchsvorbehalt

(Einkünfte damit weiter bei M)Þ 03: Nießbraucher M verteilt Erhaltungsaufwendungen von 100.000 € gemäß §

82b EStDV auf 5 JahreÞ 02.01.06: M verstirbt

Þ Nießbrauch erlischtÞ S = Erbe von M

Þ verbleibende Aufwendungen von 40.000 € ???Beschluss des BFH vom 25.09.2017:Þ steuerliche Berücksichtigung in voller Höhe noch bei M im Jahr 06Þ trotz Gesamtrechtsnachfolge keine Berücksichtigung bei S möglichÞ so auch BMF-Schreiben vom 30.09.2013

Aktuelles I/2018

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Sonstige Einkünfte

§ 22 Nr. 3 EStGSonstige Einkünfte sind Einkünfte aus Leistungen, soweit sie weder zu anderen Einkunftsarten (§ 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 EStG) noch zu den Einkünften im Sinne des § 22 Nr. 1, 1a, 2 oder 4 gehören, zum Beispiel Einkünfte aus gelegentlichen Vermittlungen und aus der Vermietung beweglicher Gegenstände.

SachverhaltÞ Einmalentschädigung eines Stromnetzbetreibers für die Gestattung der

Errichtung, Überspannung und Installation einer Überlandleitung für Strom

Beschluss BundesebeneÞ steuerpflichtig nach § 22 Nr. 3 EStGÞ Revisionsverfahren beim BFH unter IX R 31/16

anhängig

Aktuelles I/2018

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Sonstige Einkünfte

§ 22 Nr. 3 EStGSonstige Einkünfte sind Einkünfte aus Leistungen, soweit sie weder zu anderen Einkunftsarten (§ 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 EStG) noch zu den Einkünften im Sinne des § 22 Nr. 1, 1a, 2 oder 4 gehören, zum Beispiel Einkünfte aus gelegentlichen Vermittlungen und aus der Vermietung beweglicher Gegenstände.

SachverhaltÞ Bank zahlt Kunden Prämie für Kontenwechsel

und Anschaffung von Wertpapieren

Beschluss BundesebeneÞ keine Steuerpflicht nach § 22 Nr. 3 EStGÞ Minderung der Anschaffungskosten der

Wertpapiere

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Sonderausgaben

Bonusleistungen einer gesetzlichen Krankenkasse

§ 65a SGB V: Versicherte haben bei Absolvierung von Vorsorgeuntersuchungen oder Inanspruchnahme von Leistungen zur Förderung gesundheitsbewussten Verhaltens Anspruch auf Bonus.

BMF-Schreiben vom 19.08.2013=> Bonus = immer Beitragsrückerstattung => Minderung der Sonderausgaben

Urteil des BFH vom 01.06.2016

Þ keine Minderung der Sonderausgaben, wenn Bonus als Zuschuss zu selbst getragenen Krankheitskosten gezahlt wird

Aktuelles I/2018

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Sonderausgaben

Bonusleistungen einer gesetzlichen Krankenkasse

Bonus wird ausgezahlt

Minderung der Sonderausgaben

Verwendung des Bonus zur Erstattung selbst getragener Krankheitskosten, die von der Kasse nicht übernommen werden

keine Minderung der Sonderausgaben

BMF-Schreiben vom 06.12.2016

Þ diverse Klageverfahren anhängigÞ ggf. Ruhen des Verfahrens

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Sonderausgaben

EU-Rechtswidrigkeit des § 10 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 EStG

Beispiel

Ø Eheleute mit Wohnsitz in DeutschlandØ Ehefrau = französische FinanzbeamtinØ für Ehefrau wurden in Frankreich Sozialversicherungsbeiträge einbehalten

Ø Arbeitslohn der Ehefrau ist nach DBA in Deutschland steuerfrei, unterliegt aber gemäß § 32b Abs. 1 Nr. 3 EStG dem Progressionsvorbehalt

Ø kein Sonderausgabenabzug nach § 10 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 EStG

Lösung

Urteil des EuGH vom 22.06.2017=> Verstoß gegen EU-Recht

Aktuelles I/2018

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Sonderausgaben

EU-Rechtswidrigkeit des § 10 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 EStG

BMF-Schreiben vom 11.12.2017Þ Anwendung des EuGH-Urteils, wenn

Þ Beschäftigungsstaat keinerlei Abzug der Beiträge zulässt undÞ das DBA die Berücksichtigung der persönlichen Abzüge nicht dem

Beschäftigungsstaat zuweist

Aktuelles I/2018

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Sonderausgaben

EU-Rechtswidrigkeit des § 50 Abs. 1 Satz 3 EStG ?BeispielØ deutscher Rechtsanwalt mit Wohnsitz in BelgienØ Hälfte der Einkünfte aus Deutschland => beschränkte SteuerpflichtØ Leistung von Beiträgen an das Versorgungswerk der Rechtsanwälte

NRW und an eine private deutsche RentenversicherungØ nach § 50 Abs. 1 Satz 3 EStG nicht abziehbar

Beschluss des FG Köln vom 03.08.2017Þ Verstoß gegen EU-Recht ???Þ Verfahren beim EuGH unter C-480/17 anhängigÞ Verfahren offen halten

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außergewöhnliche BelastungenKrankheitskosten

Urteile des BFH vom 25.04. und 17.05.2017Þ Krankheitskosten erwachsen - ohne Rücksicht auf die Art und die Ursache der

Erkrankung - dem Stpfl. aus tatsächlichen Gründen zwangsläufigÞ bei typischen und unmittelbaren Krankheitskosten wird Außergewöhnlichkeit

letztlich unwiderleglich vermutet und die Zwangsläufigkeit dieser Aufwendungen weder dem Grunde noch der Höhe nach geprüft

Þ zumutbare Belastung ist auch bei Krankheitskosten in Abzug zu bringen

Urteil des BFH vom 25.04.2017

Þ Aufwendungen, denen es objektiv an der Eignung zur Heilung oder Linderung mangelt, können zu den zwangsläufigen Krankheitskosten zählen, wenn der Stpfl. an einer Erkrankung mit einer nur noch begrenzten Lebenserwartung leidet, die nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht

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außergewöhnliche BelastungenKrankheitskosten

R 33.3 Abs. 2 Sätze 1 und 2 EStR

Þ Aufwendungen für eine Heimunterbringung wegen Pflegebedürftigkeit nach §33 EStG berücksichtigungsfähig

Þ bei Auflösung des privaten Haushalts Abzug der sogenannten Haushaltsersparnis in Höhe der in § 33a Abs. 1 EStG genannten Beträge

Urteil des BFH vom 04.10.2017

=> bei Eheleuten / Lebenspartnern Abzug der doppelten Haushaltsersparnis !!!

Aktuelles I/2018

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außergewöhnliche BelastungenAufwendungen für eine künstliche BefruchtungUrteil des BFH vom 10.05.2007

„Aufwendungen für homologe künstliche Befruchtung einer Frau abziehbar, wenn durch Empfängnisunfähigkeit der Frau bedingt“Þ Aufwendungen für homologe künstliche Befruchtung mittels intrazytoplasmatischer

Spermieninjektion abzugsfähig, wenn diese der Überwindung der Zeugungsunfähigkeit des Ehemanns dient

Urteil des BFH vom 16.12.2010„Aufwendungen für eine heterologe künstliche Befruchtung (Befruchtung mit Fremdsamen) können bei Ehepaaren als abzugsfähige außergewöhnliche Belastungen anerkannt werden, wenn diese zur Überwindung einer Sterilität des Mannes medizinisch erforderlich ist.“

=> gilt bei fester Partnerschaft zwischen Mann und Frau entsprechend

Aktuelles I/2018

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außergewöhnliche BelastungenAufwendungen für eine künstliche Befruchtung

Urteile des BFH vom 05.10.2017

Þ Aufwendungen einer empfängnisunfähigen Frau für eine heterologe künstliche Befruchtung auch dann berücksichtigungsfähig, wenn die Frau in einer (eingetragenen oder nicht eingetragenen) gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt

Þ inklusive Aufwendungen für Bereitstellung und Aufbereitung des Fremdsamens

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Entlastungsbetrag für Alleinerziehende nach § 24b EStG

TatbestandsmerkmaleÞ Kinderfreibetrag / KindergeldÞ Haushaltszugehörigkeit des KindesÞ Stpfl. ist allein stehend

Þ Randziffern 17 – 20 des BMF-SchreibensÞ grundsätzlich von der wohnungsrechtlichen Meldung abhängig

Þ auch dann zu bejahen, wenn Kind tatsächlich in einer eigenen Wohnung lebt

Þ bei Meldung in mehreren Haushalten => KindergeldzahlungÞ trotzdem gegebenenfalls Wahlrecht der Eltern

Þ aber keine Aufteilung möglichÞ gilt nicht, wenn nur einer der Eltern alleinstehend ist

Aktuelles I/2018

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Entlastungsbetrag für Alleinerziehende nach § 24b EStG

TatbestandsmerkmaleÞ Kinderfreibetrag / KindergeldÞ Haushaltszugehörigkeit des KindesÞ Stpfl. ist allein stehend

BeispielÞ Kind im Haushalt der alleinstehenden Mutter gemeldetÞ Kind ebenfalls im Haushalt des nicht alleinstehenden Vaters gemeldetÞ Kindergeld erhält der Vater

Lösung=> Mutter erhält Entlastungsbetrag

Aktuelles I/2018

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Entlastungsbetrag für Alleinerziehende nach § 24b EStGTatbestandsmerkmaleÞ Kinderfreibetrag / KindergeldÞ Haushaltszugehörigkeit des KindesÞ Stpfl. ist allein stehend

Þ keine Anwendbarkeit des Splitting-Verfahrens Þ Randziffern 4 – 6 des BMF-SchreibensÞ gilt nach Randziffer 26 auch im Jahr der Trennung

Þ oder verwitwetÞ dann Anspruch ab dem Monat des Todes des Ehegatten /

Lebenspartnersund

Þ keine Haushaltsgemeinschaft mit einer anderen volljährigen PersonÞ Randziffern 7 – 16 des BMF-SchreibensÞ tatsächliche Hilfe und Zusammenarbeit im Haushalt ausreichend

Þ Umfang der Hilfe oder des Anteils an den im Haushalt anfallenden Arbeiten unmaßgeblich

Aktuelles I/2018

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Entlastungsbetrag für Alleinerziehende nach § 24b EStG§ 24b Abs. 4 EStGFür jeden vollen Kalendermonat, in dem die Voraussetzungen des Absatzes 1 nicht vorgelegen haben, ermäßigt sich der Entlastungsbetrag nach Absatz 2 um ein ZwölftelBeispiele in Randziffern 22 bis 26 des BMF-Schreibens vom 23.10.2017

Beispiel=> alleinstehende Mutter bringt erstes Kind im Mai 01 zur Welt

Lösung=> Entlastungsbetrag = (1.908 * 8/12 =) 1.272 €

Aktuelles I/2018

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Entlastungsbetrag für Alleinerziehende nach § 24b EStG§ 24b Abs. 4 EStGFür jeden vollen Kalendermonat, in dem die Voraussetzungen des Absatzes 1 nicht vorgelegen haben, ermäßigt sich der Entlastungsbetrag nach Absatz 2 um ein ZwölftelBeispiele in Randziffern 22 bis 26 des BMF-Schreibens vom 23.10.2017

Fortführung des Beispiels=> im September 03 kommt das zweite Kind zur Welt

Lösung=> Entlastungsbetrag = (1.908 + 240 * 4/12 =) 1.988 €

Aktuelles I/2018

Folie 86

Aktuelles zur EinkommensteuerHinweise zu § 35a EStG

Aktuelles I/2018

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Folie 87

Haushaltsnahe Dienstleistungen nach § 35a EStG

Beschluss des BFH vom 25.09.2017

BMF-Schreiben vom 09.11.2016Þ Versorgung des Hundes im Haushalt begünstigt

Þ Füttern, Fellpflege, erforderliche Reinigungsarbeiten

Þ auch Ausführen des Hundes begünstigtÞ obwohl außerhalb des Haushalts bzw. angrenzender

Grundstücke

Aktuelles I/2018

Folie 88

Inhalt

Hinweise zur Umsatzsteuer

Folie 88Aktuelles I/2018

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Folie 89Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Vorfinanzierung bei Sollbesteuerungauf dem Prüfstand

BFH, Beschluss v. 21.6.2017 V R 51/16è Vorlage an EUGH

Folie 90Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Rücknahme des Verzichts auf Umsatzsteuerbefreiungen

BMF, Schreiben v. 2.8.2017

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Folie 91Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Umsatzsteuerkorrektur in Bauträgerfällen

BMF, Schreiben v. 26.7.2017

Folie 92Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Anforderungen an die Rechnungsanschrift

EUGH v. 15.11.2017, C-374/16 und 375/16

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Folie 93Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Vorsteuerabzug bei Blockheizkraftwerken

BFH, Urteil v. 16.11.2016, V R 1/15, BFH/NV 2017, S. 413

Folie 94Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Vorsteuerabzug aus Anzahlungen

Vorlage an EUGH unter den Az. C-660/16 und C-661/16

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Folie 95Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Höhere Anforderungen an Vorsteuer-Vergütungsanträge

Vierte Mantel-VO v. 12.7.2017

Folie 96Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Personengesellschaft im Organkreis

49

Folie 97Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Organisatorische Eingliederung

Folie 98Aktuelles I/2018

Aktuelles zur Umsatzsteuer

Anhebung der Pauschalierungsgrenze für Kleinbetragsrechnungen

01.01.201731.12.2016

150 EUR 250 EUR

50

Folie 99

Inhalt

Sonstige Hinweise

Aktuelles I/2018 Folie 99

Folie 100

Vorläufigkeitsvermerk gem. § 165 AO

1. a) Abziehbarkeit der Aufwendungen für eine Berufsausbildung oder ein Studium als Werbungskosten oder Betriebsausgaben (§ 4 Absatz 9, § 9 Absatz 6, § 12 Nummer 5 EStG) - für die Veranlagungszeiträume 2004 bis 2014 –b Abziehbarkeit der Aufwendungen für eine Berufsausbildung oder ein Studium als Werbungskosten oder Betriebsausgaben (§ 4 Absatz 9, § 9 Absatz 6 EStG) - für Veranlagungszeiträume ab 2015 –

2. a) beschränkte Abziehbarkeit von Vorsorgeaufwendungen (§ 10 Abs. 3, 4, 4a EStG) – VZ 2005 bis 2009b) beschränkte Abziehbarkeit von sonstigen Vorsorgeaufwendungen (§10 Abs. 3 EStG) – ab VZ 2010c) beschränkte Abziehbarkeit von sonstigen Vorsorgeaufwendungen (§10 Abs. 1 Nr. 3a EStG) – ab VZ 2010

3. kinderbezogene Freibeträge – VZ ab 2001

4. Grundfreibetrag – VZ ab 2001

5. Berücksichtigung von Beiträgen zu Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit im Rahmen eines negativen Progressionsvorb.

6. Abzug einer zumutbaren Belastung (§ 33 Abs. 3) bei der Berücksichtigung von Aufwendungen für Krankheit/Pflege als agB

BMF, Schr. v. 18.1.2018

Sonstige Hinweise

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Folie 101Aktuelles I/2018

Sonstiger HinweisInkrafttreten der EU-Datenschutzgrund-verordnung am 25. Mai 2018

Hintergründe/Ziele der DS-GVO:üBetroffene erhalten mehr Kontrolle über ihre DatenüGlobale Standards für Datenschutz werden gesetztüDatenschutzregeln passend für den digitalen Binnenmarkt

• Harmonisiert (EUR 2,3 Milliarden Einsparungen durchVereinheitlichung unterschiedlicher Datenschutzregeln)• Vereinfacht (EUR 130 Millionen Einsparung durchAbschaffung von Meldepflichten)• Kein „Forum-Shopping“ (Datenverarbeitung inMitgliedsstaat mit weniger strengem Datenschutzrecht)

ü„One-Stop-Shop“ (eine zuständige Aufsichtsbehörde für Unternehmen in der Europäischen Union)üEffiziente Kooperation der DatenschutzaufsichtsbehördenüMehr Konsistenz der Anwendung des Datenschutzrechts

Folie 102

Inhalt

Aktuelle Gesetzesänderungen

Hinweise zur Einkommensteuer

Hinweise zur Umsatzsteuer

Sonstige Steuerinformationen

Mit Ihnen ins Gespräch kommen

Aktuelles I/2018 Folie 102

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Folie 103

IhrIhrStB Dipl.StB Dipl.--Kfm. Kfm. Marcus ErmersMarcus Ermers

und vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit