stg-magazin 2015
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Das vierte Magazin des Sailing Team Germany lässt das Jahr 2015 und seine zahlreichen, sportlichen Erfolge Revue passieren. Wie laufen die Vorbereitungen auf die Olympischen und Paralympischen Spiele in Rio 2016?TRANSCRIPT
RÜCKBLICK I EINBLICK I AUSBLICK
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VORWORT
Liebe Segler und Segelfans,
die Kieler Woche, das Segelspektakel im hohen Norden zählt seit Jahren zu den Höhepunkten unseres umfangreichen Sportsponsoring-Engagements. Wir sind stolz darauf, im kommenden Jahr bereits zum siebten Mal Partner der Kieler Woche zu sein und das Audi Sailing Team Germany weiterhin auf seinem Weg an die internationale Spitze zu begleiten.
Rund 2.000 Trailerbewegungen für die Athleten mit unseren Autos, ein buntes Programm für die Zuschauer und der Audi ultra Cup mit prominenten Gästen und Kunden auf dem Wasser: Wir freuen uns, dass wir wieder einen Beitrag dazu leisten dürfen, die Faszination des Segelsports für alle erlebbar zu machen.
Auf die Athleten des Audi Sailing Team Germany wartet jetzt ein ganz besonderes Jahr: Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind ein großes Ziel, für das die Mitglieder der deut-schen Segel-Nationalmannschaft hart gearbeitet haben. Wir drücken gemeinsam mit den vielen Sportfans in Deutschland die Daumen für erfolgreiche Spiele. Und wer weiß: Vielleicht tragen die ungewöhnlichen Trainingseinheiten im Audi-Wind-kanal ja ihren Teil zu einer perfekten Vorbereitung sowie der Weiterentwicklung von Mensch und Material bei.
Mit der Segel-Bundesliga hat Audi sein Engagement weiter ausgebaut. Die Marke unterstützt das Format als exklusiver Partner und stärkt damit die bundesweite Kooperation zwischen Audi-Händlern und lokalen Segelclubs – vom Bodensee bis zur Hamburger Außenalster.
Ihr
Wayne Griffi ths
Leiter Vertrieb Deutschland der AUDI AG
F o t o // J e s ú s R e n e d o
Allrad
statt Alltag.Der neue Audi Q7 mit quattro Technologie für mehr
Präzision und Dynamik. Willkommen in der Welt von quattro.
Kraftstoff verbrauch in l/100 km: kombiniert 8,3–5,5; CO2-Emissionen in g/km: kombiniert 193–144.
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verwendeten Reifen-/Rädersatz.
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/ Audi Deutschland
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ERFOLGE 12
GRUSSWORT DSV PRÄSIDENT 14
DAS ASTG 2015 14
TONI WILHELM IM WINDKANAL 16
ERSTE MEDAILLEN 20
KIELER WOCHE 22
DEUTSCHE ERFOLGE 24BEIM HEIMSPIEL
DOPPELSCHLAG BEI 26EUROPAMEISTERSCHAFTEN
PHILIPP BUHL: 28DER ERFOLGSGARANT
TRAVEMÜNDER WOCHE 30
ROAD TO RIO: 32OLYMPISCHE GENERALPROBE
NOTIZEN: STG 34
SAILOR AWARD 2015 36
ROAD TO RIO: QUALIFIKATION 40
ROAD TO RIO: MEILENSTEINE 42
NOTIZEN: AUDI 44
AUSBLICK: INTERVIEW MIT 46ARNE DOST & OLIVER SCHWALL
INHALT
IMPRESSUMHerausgeber: STG Sailing Team Germany GmbH, Englische Planke 8, 20459 HamburgRedaktion: Sophie-Karolin Wehner, Carsten GeyerUmsetzung: SJV SEGEL JOURNAL VERLAG GmbHLayout, Grafik & Reinzeichnung: Bianca Stüben
2015 war auch das Jahr vom Kieler 49er-Doppel Max Boehme (li.) und Justus Schmidt. Im Olympiarevier vor Rio de Janeiro wurde fleißig trainiert. I Foto // Pedro Martinez
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Annika Bochmann (li.) und Marlene Steinherr (Verein Seglerhaus am Wannsee) geben im 470er Vollgas,um sich ihren Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro zu erfüllen. I Foto // Pedro Martinez
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2015 sehen die Europameister im 49er, Justus Schmidt (re.) und Max Boehme (Kieler Yacht-Club), nur beim Setzen ihres Gennakers schwarz. Das Kieler Duo sorgt mit seiner Leistungsexplosion für einen
spannenden Zweikampf mit ihren Freunden und Trainingskollegen Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein) auf dem Weg nach Rio I Foto // Pedro Martinez
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DIE ERFOLGE DES AUDI SAILING TEAM GERMANY 2015
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SENIOREN
Test-Event für Rio 2016
3. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel (NRV) – 49er
4. Platz: Paul Kohlhoff /Carolina Werner (KYC) – Nacra17
9. Platz: Philipp Buhl (SCAI) – Laser Standard
10. Platz: Toni Wilhelm (WYC) – RS:X Surfboard
Weltmeisterschaften
2. Platz: Heiko Kröger (NRV/KYC) – 2.4mR
2. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard
3. Platz (off en): Heiko Kröger – 2.4mR
5. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er
5. Platz: Paul Kohlhoff /Carolina Werner – Nacra17
8. Platz: Lasse Klötzing (PYC) – 2.4mR
8. Platz: Annika Bochmann/Marlene Steinherr (VSaW) – 470er Frauen
9. Platz (off en): Lasse Klötzing – 2.4mR
9. Platz: Ferdinand Gerz (SVW) / Oliver Szymanski (JSC) – 470er Männer
10. Platz: Jens Kroker (NRV/YCBG) / Robert Prem (YCBG) /
Siegmund Mainka (YCBG) – Sonar
Europameisterschaften
1. Platz: Ferdinand Gerz/Oliver Szymanski – 470er Männer
1. Platz: Justus Schmidt/Max Boehme (KYC) – 49er
2. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard
4. Platz: Annika Bochmann/Marlene Steinherr – 470er Frauen
6. Platz: Victoria Jurczok/Anika Lorenz (VSaW) – 49erFX
6. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er
6. Platz: Tobias Schadewaldt (NRV) – Laser Standard
7. Platz: Paul Kohlhoff /Carolina Werner – Nacra17
8. Platz: Svenja Weger (PYC) – Laser Radial
8. Platz: Toni Wilhelm – RS:X Surfboard
9. Platz: Jan-Jasper Wagner/Dustin Baldewein (VSaW) – 470er Männer
ISAF Sailing World Cup
Miami
1. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard
Hyères
3. Platz: Heiko Kröger – 2.4mR
3. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er
3. Platz: Jens Kroker/Robert Prem/Siegmund Mainka – Sonar
Weymouth
1. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard
EUROSAF Champions Sailing Cup
Palma de Mallorca
1. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard
2. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er
Riva del Garda
3. Platz: Malte Winkel (SYC) / Matti Cipra (PWV) – 470er Männer
Medemblik
2. Platz: Heiko Kröger – 2.4mR
Kiel
1. Platz: Heiko Kröger – 2.4mR
1. Platz: Justus Schmidt/Max Boehme – 49er
1. Platz: Tobias Schadewaldt – Laser Standard
1. Platz: Paul Kohlhoff /Carolina Werner – Nacra17
2. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er
2. Platz: Leonie Meyer/Elena Stoff ers (NRV) – 49erFX
3. Platz: Jule Görge/Lotta Görge (KYC) – 49erFX
Int. Deutsche Meisterschaften
1. Platz: Heiko Kröger – 2.4mR
1. Platz: Ferdinand Gerz/Oliver Szymanski – 470er Männer
1. Platz: Constanze Stolz (DYC) – Laser Radial
1. Platz: Jan Hauke Erichsen/Lea Spitzmann (FSC) – Nacra17
2. Platz: Lasse Klötzing – 2.4mR
2. Platz: Annika Bochmann/Marlene Steinherr – 470er Frauen
2. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard
3. Platz: Malte Winkel/Matti Cipra – 470er Männer
3. Platz: Hannah Anderssohn (WSC) – Laser Radial
3. Platz: Theodor Bauer (RSVM) – Laser Standard
JUNIOREN, JUGEND UND JÜNGSTEN
Junioren-Weltmeisterschaften
1. Platz: Paul Kohlhoff /Carolina Werner – Nacra17
2. Platz: Malte Winkel/Matti Cipra – 470er Männer
2. Platz: Jule Görge/Lotta Görge – 49erFX
5. Platz: Ann Kristin Wedemeyer (DUYC) /
Pia Sophie Wedemeyer (KYC) – 49erFX
6. Platz (U19): Max Wilken (MSVR) – Laser Standard
9. Platz: Phillip Kasüske (VSaW) – Finn Dinghy
9. Platz: Theodor Bauer – Laser Standard
10. Platz: Lena Haverland (SYC) – Laser Radial
Junioren-Europameisterschaften
1. Platz: Paul Kohlhoff /Carolina Werner – Nacra17
2. Platz: Malte Winkel/Matti Cipra – 470er Männer
3. Platz: Tim Fischer (YLB) /Fabian Graf (VSaW) – 49er
5. Platz: Ann-Kristin Wedemeyer/ Pia Sophie Wedemeyer – 49erFX
5. Platz: Phillip Kasüske – Finn Dinghy
7. Platz: Lena Haverland – Laser Radial
9. Platz: Frederike Loewe (VSaW) /Anna Markfort (JSC) – 470er Frauen
9. Platz: Simon Diesch/Patrick Aggeler (WYC) – 470er Männer
Jugend-Weltmeisterschaften
8. Platz: Theres Dahnke (PWV) /Birte Winkel (SYC) – 420er
ISAF Jugend-Weltmeisterschaft
2. Platz: Hannah Anderssohn – Laser Radial
Jugend-Europameisterschaften
2. Platz (U17): Hannah Anderssohn – Laser Radial
8. Platz: Gwendal Lamay (NRV) /Luke Willim (SSC) – 29er
8. Platz (U17): Jara Seide (SCS) – Laser Radial
Jüngsten-Europameisterschaften
6. Platz: My Hoa Marie Off ergeld (DUYC) – Optimist
Int. Deutsche Meisterschaften
2. Platz: Theres Dahnke/Birte Winkel – 420er
Int. Deutsche Juniorenmeisterschaften
1. Platz: Simon Diesch/Patrick Aggeler – 470er Männer
Deutsche Juniorenmeisterschaften
1. Platz: Pia Kuhlmann (SLSV) – Laser Radial
2. Platz: Constanze Stolz – Laser Radial
2. Platz: Max Wilken – Laser Standard
3. Platz: Julia Kühn (KYC) – Laser Radial
3. Platz: Nik Aron Willim (SSC) – Laser Standard
Bei den Welt- und Europameisterschaften sind Platzierungen unter den Top
10 aufgelistet. Bei dem ISAF Sailing World Cup, dem EUROSAF Champions Sai-
ling Cup und den Deutschen Meisterschaften nur Ergebnisse unter den Top 3.
Die Überflieger des Jahres 2015: Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kieler Yacht-Club) stoßen in diesem Jahr im Mixed-Katamaran Nacra17 in die Weltspitze vor und mischen die Szene der erfahrenen und hochdekorierten Segler ordentlich auf I Foto // Pedro Martinez
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DAS AUDI SAILING TEAM GERMANY 2015
94 Im Vergleich zum Jahr 2014 bekam die deut-
sche Segel-Nationalmannschaft Zuwachs von
18 neuen Mitgliedern. Insbesondere in den
Klassen 49er und 470er konnte der deutsche
Nachwuchs überzeugen und sich durch ent-
sprechende Leistungen für die National-
mannschaft qualifi zieren.
Die Aufteilung auf die Nationalmannschafts-Ebenen
innerhalb des ASTG setzte sich wie folgt zusammen:
Elite-Team: 4 Seglerinnen und Segler
(realistische Medaillenchancen)
Top-Team: 17 Seglerinnen und Segler
(mögliche Medaillenchancen)
Nationalmannschaft: 38 Seglerinnen und Segler (Medaillen-
chancen bei kurzfristiger positiver Leistungsentwicklung)
Jugend-Nationalmannschaft: 19 Seglerinnen und Segler
(Nachwuchs 2020/2024)
Jüngsten-Nationalmannschaft: 16 Seglerinnen und Segler
(Nachwuchs 2024)
Seglerinnen und Segler vertraten 2015 das Audi Sailing Team Germany auf den Weltmeeren.
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auf der Road to Rio biegen wir auf die Ziel-
gerade ein und unser Audi Sailing Team Ger-
many ist gut in Form. Unser neuer DSV-Head
Coach David Howlett, einer der Erfolgreichsten
in der Trainerszene, hat unsere Segler in 2015 zu
einer großen Zahl von Top-Platzierungen und
Titeln geführt, viele unserer Seglerinnen und
Segler haben sich in der Weltspitze etabliert.
Eine exzellente Ausgangsbasis für die Olympi-
schen Spiele im kommenden Sommer. Wirklich
planbar sind olympische Medaillen trotz allem
nicht. Bei der bestehenden Leistungsdichte in
den Olympischen Bootsklassen entscheidet
am Ende der kleine Tick mehr Speed oder das
Quäntchen Glück über Gold, Silber, Bronze –
oder eben Blech. Durch die Zusammenarbeit
mit Audi werden wir jedoch das kleine Stück
Vorsprung auch auf technischem Gebiet, im
Wissen um Wind, Strom und Bootstechnologie,
weiter ausbauen und – hoff entlich – ins Ziel
bringen.
Der Deutsche Segler-Verband dankt seinem ge-
samten Team aus Sportdirektion, Trainern und
Betreuern, der nationalen Sportförderung, der
Initiative Sailing Team Germany und nicht zuletzt
den vielen Ehrenamtlichen, die sich in den Ver-
einen für den Segelsport engagieren, den Weg
nach Rio zu ebnen. Herzlichen Dank an Audi,
diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen.
Mast- und Schotbruch
Dr. Andreas Lochbrunner
Präsident Deutscher Segler-Verband
LIEBE SEGLERINNEN UND SEGLER,
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TONI WILHELM IM AUDI WINDKANAL
Das Jahr 2015 stand für Surfer Toni Wilhelm (Württember-
gischer Yacht-Club) wie für alle Elite- und Top-Segler des
Audi Sailing Team Germany im Zeichen der Qualifi kation
für Rio 2016. Den Besuch bei Premium-Partner Audi im
Windkanal-Zentrum in Ingolstadt nutzte der Surfer, um
verschiedene aerodynamische Einstellungen zu testen
und seine Techniken zu defi nieren und zu verfeinern.
Test-Ergebnisse als Wettbewerbsvorteil nutzen
SURFER TONI WILHELM TESTET IM AUDI WINDKANAL
Für den Versuchstag wurde das komplette Surfbrett mit Mast
und Segel auf das Grundgestell montiert, das beispielsweise
auch von den alpinen Skifahrern bei ihren Windkanaltests ge-
nutzt wird. Für die Segel-Nationalmannschaft war es bereits
der dritte Besuch in Ingolstadt. Innerhalb von fünf Stunden
testete der 32-Jährige mit dem Team vom Sailing Team Ger-
many bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten und
Windeinfallswinkeln verschiedene Pumptechniken und Segel-
trimm-Einstellungen.
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Joachim Hellmich, Gesamtkoordinator der STG Academy in
Kiel, begleitete auch den dritten Test in Ingolstadt von tech-
nischer Seite: „Die sensorische Sensibilität des Windkanal ist
enorm hilfreich. Mit Toni haben wir uns nun zum ersten Mal
mit Vortrieb durch ein angeströmtes Segel in den Luftstrom
hineinbewegt und somit die Vortriebskräfte maximiert. Die
wichtigste Erkenntnis, die wir aber bei jedem Besuch in In-
golstadt aufs Neue haben: Der Gewinn von Wissen, der den
bisherigen Glauben an das richtige Handeln ablöst oder sogar
auf den Kopf stellt.“
„Unser Hauptziel ist natürlich, den anderen Nationen durch die Ergeb-nisse den entscheidenden Schritt voraus zu sein und die Erkenntnisse aus dem Audi Windkanal optimal für das Training nutzen zu können“, erklärt Toni Wilhelm. „Zudem ist es super für mich, dass ich meine technische Arbeit auf dem Wasser, die ich in die extrem dynamischen Bewegungen stecke, im Windkanal bestätigt bekomme.“
TONI WILHELM IM AUDI WINDKANAL
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DIE ERSTEN MEDAILLEN DES JAHRES
DREIFACH BRONZE FÜR DIE NATIONALMANNSCHAFT BEIM WORLD CUP IN SÜDFRANKREICH
Beim ISAF Sailing World Cup in Hyères im April,
bei dem nur die besten 40 internationalen
Seglerinnen und Segler in jeder Klasse ge-
geneinander antraten, überzeugte das Audi
Sailing Team Germany mit dem Gewinn von
drei Bronzemedaillen und insgesamt zehn
Top-Ten-Platzierungen. In den paralympi-
schen Klassen 2.4mR und Sonar sicherten
sich Heiko Kröger (Norddeutscher Regatta
Verein) sowie Jens Kroker, Robert Prem und
Siegmund Mainka (Yachtclub Berlin-Grünau)
zwei Bronzemedaillen. In einem starken Fina-
le wurden Erik Heil und Thomas Plößel eben-
falls Dritte im olympischen 49er.
Dafür sorgte Lasersegler Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt)
mit einem Sieg beim ersten ISAF Sailing World Cup des Jahres 2015 in
Miami Ende Januar sowie mit einer zweiten Goldmedaille bei der re-
nommierten „Trofeo Princesa Sofía“ in Palma de Mallorca Ende März.
Mit zwei Siegen bei zwei Regatten gelang dem 26-Jährigen aus dem Allgäu
der perfekte Saisonauftakt. Auf Mallorca setzten auch Buhls Teamkollegen im
49er, Erik Heil und Thomas Plößel vom Norddeutschen Regatta Verein, mit
ihrem zweiten Platz ein starkes Zeichen an die internationale Konkurrenz.
SAISONAUFTAKT NACH MASS FÜR DAS AUDI SAILING TEAM GERMANY
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Die erste Silbermedaille des Jahres für die Nationalmannschaft sicherten Erik Heil (li.) und Thomas Plößel im 49er vor Palma de Mallorca (oben) I Foto // Pedro Martinez / Sofia
Philipp Buhl setzte seine Siegesserie im Laser Standard auch im März vor Mallorca fort (unten) I Foto // Barbara Sanchez / Sofia
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DIE KIELER WOCHE 2015
Vom 20. bis zum 24. Juni stand für die olympischen und
paralympischen Klassen sowie vom 25. bis zum 28. Juni
für die internationalen und Jugend-Klassen ein Heimspiel
auf dem Programm. Aus dem Audi Sailing Team Germany
waren insgesamt 53 Seglerinnen und Segler am Start. Für
die Besten galt diese Kieler Woche als Generalprobe für die
anstehenden Qualifi kationsregatten für Rio.
Die AUDI AG, langjähriger Partner der Kieler Woche und des Audi
Sailing Team Germany, stellte auch in diesem Jahr wie gewohnt
ihren Service für die Seglerinnen und Segler und die Zuschauer
zur Verfügung. Beim Trailer-Service von Audi kamen neue Q7
zum Einsatz. SAP brachte mit seinen Technologielösungen und
der täglichen Live-Übertragung den Zuschauern vor Ort und
den Fans zu Hause den Segelsport nahe.
„Erste Anlaufstelle für Besucher war die Audi and SAP Sailing
Arena im Olympiahafen Schilksee mit einer Bühne für Inter-
views und Siegerehrungen“, erzählt Johannes Polgar, Projekt-
leiter Segeln der Abteilung Messen, Veranstaltungen und
Sportvermarktung der AUDI AG. Des Weiteren unterstützte
Audi zum sechsten Mal den Sender „Kieler Woche.TV“ für die
deutsche Live-Übertragung der Regatten. Die Segel-Action
mit professionellen Kommentaren durch Segel-Experten, mo-
dernste Kameratechnik, GPS-Tracking und umfangreiche Aus-
wertungen mit den SAP Sailing Analytics brachte SAP zu den
Fans nach Hause und den Zuschauern vor Ort nach Kiel-Schilk-
see. Dabei stand der SAP Sail Cube in Kiel im Mittelpunkt, das
mobile TV-Studio, das ansonsten nationalen und internatio-
nalen Events rund um die Welt folgt und in den letzten beiden
Jahren auch auf der Travemünder Woche zum Einsatz kam.
Die Kieler Woche markiert alljährlich die Halbzeit im Segelkalender der Segel-Nationalmannschaft.
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SIEBEN MEDAILLEN FÜR DIE NATIONALMANNSCHAFT BEIM HEIMSPIEL VOR KIEL
In diesem Jahr nutzten rund 20 Nationalmannschaftsmitglieder
die größte Segelveranstaltung der Welt, um sich auf ihre Olympia-
qualifi kation für Rio 2016 vorzubereiten. Im Rahmen des EUROSAF
Champions Sailing Cup sahnte die deutsche Segel-Nationalmannschaft
mit insgesamt sieben Medaillen ab, davon viermal Gold, zweimal Silber
und einmal Bronze. Die Goldmedaillen gingen an Paul Kohlhoff und
Carolina Werner (Kieler Yacht-Club) im Katamaran Nacra17, Justus
Schmidt und Max Boehme (Kieler Yacht-Club) im 49er-Skiff , Tobias
Schadewaldt (Norddeutscher Regatta Verein) im Laser Standard und
Heiko Kröger (Norddeutscher Regatta Verein) in der 2.4mR-Klasse.
Wie in den vergangenen Jahren präsentierten sich die deutschen Seglerinnen und Segler bei der Kieler Woche in Top-Form und dominierten in den olympischen Klassen und der paralympischen 2.4mR-Klasse.
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Carolina Werner und Paul Kohlhoff
Constanze Stolz und Pia Kuhlmann (Laser Radial)
Tobias Schadewaldt
Constanze Stolz und Pia Kuhlmann (Laser Radial)
Tobias Schadewaldt
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DOPPELSCHLAG BEI EUROPAMEISTERSCHAFTEN
Bei den „Open European Championships“ der 470er-
Klasse in Aarhus/Dänemark Anfang Juli wurde das Duo
aus München und Berlin mit herausragender Leistung Eu-
ropameister. Für die deutsche 470er-Klasse ist es nach über
30 Jahren erstmalig wieder ein EM-Titel. „Unglaublich! Beim
Auftakt der Olympiaqualifi kation war der mentale Druck natür-
lich besonders hoch, da wollten wir solide segeln und nicht
zu viel Risiko eingehen. Wir haben es geschaff t, uns bei jedem
Rennen auf uns zu konzentrieren und wenig Fehler zu machen“,
resümierte Steuermann Ferdinand Gerz. Damit sind die beiden
im vorolympischen Jahr wieder in der Weltspitze angekommen.
Ferdinand Gerz (Segler Verein Wörthsee) und Oliver Szymanski (Joersfelder Segel-Club) waren 2015 in Top-Form!
Die unglaubliche Erfolgssträhne des Kieler Duos in diesem
Jahr fand mit dem EM-Titel ihren Höhepunkt. Der Kampf
mit ihren Teamkollegen Erik Heil und Thomas Plößel um die
Teilnahme in Rio war eröff net. „Der EM-Titel war natürlich der
Hammer und kam komplett unerwartet für uns. Wir wollten
natürlich an unsere Top-Ten-Platzierungen aus diesem Jahr
anknüpfen und wieder eine solide Leistung abrufen, aber die
Medaille war unglaublich“, sagte ein überwältigter Steuermann
Justus Schmidt.
SAP sorgte als Partner der 49er- und 49erFX-Klassenvereinigung
in Portugal für die Übertragung der Rennen mit Live-Bildern und
den SAP Sailing Analytics. Diese gemeinsam von SAP und der
Segel-Nationalmannschaft entwickelte Lösung ermöglicht die
Analyse von unterschiedlichsten Performancedaten der Segler
in Echtzeit. Mittels GPS-Positionen und Windmessern können
Bootsgeschwindigkeiten, die Qualität von Manövern und das
strategisch-taktische Verhalten anschaulich dargestellt werden.
Nur eine Woche nach Ferdi und Oli sicherten sich bei der Europameisterschaft der 49er und 49erFX in Porto/Portugal Justus Schmidt und Max Boehme sensationell Gold im 49er.
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Trotz der Erfolge in diesem Jahr bloß nicht abheben – bei Max Boehme (li.) und Justus Schmidt muss man sich aber keine Sorgen machen.
Hinter den Weltmeistern aus Neuseeland, Peter Burling und Blair Tuke (Mitte), sicherten sich die Deutschen den Europameistertitel.
Fotos // Ricardo Pinto
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PHILIPP BUHL DER ERFOLGREICHSTE SEGLER DES JAHRES
Innerhalb von sechs Monaten gewann der 26-jährige
Sympathieträger dreimal Gold bei renommierten Regat-
ten sowie doppeltes Silber bei WM und EM. Bei drei wei-
teren Regatten ging Buhl an den Start, zweimal erreichte
er ebenfalls das Medal-Race der besten Zehn, beim World
Cup in Südfrankreich wurde er „nur“ Elfter.
Der Siegeszug des zweifachen „Segler des Jahres“ begann im Januar
mit dem Sieg beim World Cup in Miami. Anfang April schlug er beim
„Europa-Cup“ vor Mallorca zum zweiten Mal zu und ließ die versam-
melte internationale Konkurrenz im Laser hinter sich. Anfang Juni
folgte dann auf dem Olympiarevier von 2012 der dritte Streich –
Gold beim World Cup in Weymouth.
Mit diesen Erfolgen im Gepäck startete für den gebürtigen Bayern
Anfang Juli die nationale Olympiaqualifi kation: Mit Silber in einem
hochdramatischen Finale bei der Weltmeisterschaft in Kanada fei-
erte Buhl mit Bundestrainer Thomas Piesker und seinem Sparrings-
partner Tobias Schadewaldt (Norddeutscher Regatta Verein) seinen
bisherigen Karrierehöhepunkt. „Das war der Oberhammer“, brachte
Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt) es auf den Punkt: „Das
war mental extrem anstrengend, besonders wenn man in einem
hochkarätigen Feld gewinnt.“ Nur zwei Wochen nach der WM kom-
plettierte „Buhli“ bei der Europameisterschaft im dänischen Aarhus
seine diesjährige Medaillensammlung um eine weitere Silbermedaille.
In Rio de Janeiro soll im August 2016 bei den Olympischen Spie-
len die wichtigste Medaille folgen. In der deutschen Olympia-
ausscheidung hat sich Philipp Buhl bereits vor der letzten Regatta
durchgesetzt. Die offi zielle Nominierung folgt im Mai durch den
Deutschen Segler-Verband.
Auch an Land macht Philipp als Botschafter des Audi Sailing
Team Germany eine gute Figur. Ob auf dem roten Teppich der
Berlinale oder auf der IAA in Frankfurt – Philipp Buhl ist ein sym-
pathischer Gewinner-Typ.
Addiert man die sportlichen Erfolge von Philipp Buhl im Jahr 2015, hat man den erfolgreichsten Segler der Nationalmannschaft vor sich
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TRAVEMÜNDER WOCHE IN NEUN TAGEN UM DIE WELT
Über 58 Millionen GPS-Daten und über 15 Millionen Wind-
daten wurden innerhalb der neun Tage der Travemünder
Woche auf dem Wasser gesammelt. Knapp 27.000 Seemeilen
legten die 800 Boote vor Travemünde zurück und segelten
damit berechnet einmal um die Welt!
Täglich standen für die Seglerinnen und Segler nach den Rennen
im Internet und vor Ort im SAP Sail Cube, dem mobilen TV-Studio,
die SAP Sailing Analytics bereit. Anhand der SAP Sailing Analytics
konnten sie ihre sportlichen Leistungen auf dem Wasser objektiv
mit verschiedenen Statistiken auswerten.
Von allen Wettfahrten auf dem SAP Media Race Course, in Sicht-
weite der Zuschauer, wurde während der Travemünder Woche be-
richtet. Das Live-Programm des „Segel-TV“ umfasste die Rennen der
1. und 2. Segel-Bundesliga sowie die Welt-, Europa- und Deutschen
Meisterschaften verschiedener Klassen. So profi tierten Segler und
Zuschauer während der Travemünder Woche neun Tage lang von
den innovativen „Event Solutions“ von SAP.
Zum ersten Mal in der internationalen Segel-sportgeschichte wur-den während einer Regatta über 200 Rennen von 24 Boots-klassen mit 800 GPS-Geräten live getrackt.
Zur olympischen Generalprobe für Rio 2016 sam-
melte das deutsche Team beim Test-Event im Au-
gust weitere wichtige Erkenntnisse im Olympia-
revier in der Guanabara Bay. Besondere Aufmerksam-
keit galt der Wasserströmung. Von der genauen Kennt-
nis des Stroms versprechen sich die deutschen Trainer
und Segler einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren
Konkurrenten.
Gemeinsam mit SAP wurde dafür eigens die „SAP Tide
App“ entwickelt. Mit ihr werden Strömungsdaten mit
allgemein zugänglichen Informationen wie Wetterbe-
richten und Tidenkalendern kombiniert. Aus mehr als
tausend Messungen wurde ein Strömungsmodell für
Rio berechnet, das wiederkehrende Strömungsrichtun-
gen und -stärken erkennt. Durch die Ergänzung weiterer
Parameter, wie zum Beispiel der Windstärke und Wind-
richtung, erlaubt das Modell einen exakten Blick in die
Zukunft und liefert eine Analyse der Meeresströmung
für kommende Rennen.
SAP UND DIE SEGEL NATIONALMANNSCHAFT SETZEN APP ZUR STRÖMUNGSMESSUNG IN RIO EIN
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Große Live-Übertragung der Regatten der Travemünder Woche mit SAP und dem SAP Sail Cube
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ROAD TO RIO OLYMPISCHE GENERALPROBE BEIM TEST EVENT
Die deutschen Seglerinnen und Segler der Nationalmannschaft träumen ihren großen Traum von den Olympischen Spielen und Paralympics in Rio de Janeiro. Jahrelange, wenn nicht sogar jahrzehntelange Arbeit, fi ndet ihren Höhepunkt in Rio im Kampf um die begehrten Medaillen.
Ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2016 stand für zwölf
deutsche Seglerinnen und Segler aus dem Audi Sailing Team
Germany die letzte offi zielle Test-Regatta im olympischen
Segelrevier vor Rio auf dem Programm. Erik Heil und Thomas
Plößel (Norddeutscher Regatta Verein) gewannen im 49er sou-
verän Bronze und untermauerten damit ihren Anspruch auf eine
Teilnahme an den Olympischen Spielen in dieser Bootsklasse.
Für eine Sensation sorgten nach dem fünften Platz bei der WM
und dem verdienten Junioren-Weltmeistertitel im Juli die Kieler
Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kieler Yacht-Club) im Kata-
maran Nacra17. Die Jüngsten im Feld der 17 Teams zeigten
bei ihrem Debüt in Rio, dass sie bei den Olympischen Spielen
2016 für eine Überraschung sorgen könnten. Zwischenzeitlich
lagen sie vor einigen der erfolgreichsten Segler weltweit sogar
in Führung. „Wir sind stolz auf das, was wir hier in Rio im Hinblick
auf die kurze Vorbereitungszeit erreicht haben – egal, welche
Platzierung am Ende auf der Ergebnisliste steht“, erklärten die
beiden „German Wonder Kids“ vor dem fi nalen Medal-Race. Die
beiden Kieler ließen sich auch von Plastiktüten an ihren Schwer-
tern nicht aufhalten.
Mit diesen besonderen Gegebenheiten in Rio richtig umzuge-
hen, das wird einer der Erfolgsfaktoren für die olympischen
Segler 2016 sein.
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Gelungene Generalprobe für das Berliner 49er-Duo: Bronze für Thomas Plößel und Erik Heil I Foto // Jesús Renedo
Den Blick nach vorne auf die Olympischen Spiele in Rio gerichtet: Carolina Werner und Paul Kohlhoff glänzten bei ihrem Rio-Debüt als Vierte und setzten das nächste Ausrufezeichen an die internationale Konkurrenz I Foto // Pedro Martinez
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FERDINAND GERZ STATTET LIROS VOR DER EM EINEN BESUCH AB Praktisch, wenn man zwei Fliegen
mit einer Klappe schlagen kann.
Auf dem Weg ins Revier der Europa-
meisterschaft der 470er besuchte Fer-
dinand Gerz im Juni Audi und LIROS.
Bei der AUDI AG in Ingolstadt nahm
er den neuen A6 für Oliver Szymanski
und sich entgegen und er besuchte
Tauwerk-Supplier LIROS in Nordbayern.
Seit fünf Jahren unterstützt das Fami-
lienunternehmen die Segel-National-
mannschaft mit hochwertigen Scho-
ten, Fallen und weiterem Tauwerk,
das die Seglerinnen und Segler für ihr
Sportgerät benötigen.
Einen kurzen Heimatbesuch der Seg-
lerinnen und Segler des Audi Sai-
ling Team Germany nutzten Anfang
März Supplier Marinepool und die
STG Academy in Kiel, um die Ath-
leten mit neuer Bekleidung für die
Saison 2015 auszustatten. Um den
rollenden Kleiderschrank für die Saison
2015 wieder aufzustocken, holten die
Seglerinnen und Segler in Kiel-Schilk-
see neue Land- und Wasserbekleidung
ab. Gleichzeitig nutzten sie die Mög-
lichkeit, Feedback zu geben.
EINKLEIDUNG BEI MARINEPOOL
NOTIZEN I SAILING TEAM GERMANY
Stehen für die Mitglieder des Audi Sailing Team Germany
ausnahmsweise keine Regatten oder Trainingseinheiten
auf dem Programm, bewegen sie sich gerne auch auf un-
gewohntem Terrain. So waren Anna Markfort, Frederike
Loewe, Malte Winkel und Paul Kohlhoff im September beim
25. Audi quattro Cup, dem Deutschlandfi nale der Amateur-
golfer, am Scharmützelsee dabei.
AUDI QUATTRO CUP Golfer segeln mit der Nationalmannschaft
Im Rahmen der Premium-Partnerschaft der AUDI AG mit dem
Audi Sailing Team Germany sind die Seglerinnen und Segler der
Nationalmannschaft als Botschafter ihres Sports und des Audi-
Engagements gern gesehene Gäste bei verschiedenen Veran-
staltungen. Bereits zum zweiten Mal spielten am Scharmützelsee
bei Berlin 260 Amateurgolfer nicht nur ihren Deutschland-Sieger
aus, sondern hatten beim 25. Audi quattro Cup die einmalige
Möglichkeit, bei der Audi Sailing Experience mit Seglerinnen und
Seglern des Audi Sailing Team Germany Seeluft zu schnuppern.
WAS REITER VON DEN SEGLERN LERNEN
Während ihre Teamkollegen der Nationalmannschaft
im August beim Test-Event in Rio für den Ernstfall 2016
„probten“, stattete Elena Stoff ers den deutschen Reitern
beim CHIO in Aachen, dem Weltfest des Pferdesports,
einen Besuch ab. Olympiasiegerin Ingrid Klimke zeigte Elena,
was SAP, in Anlehnung an die von den Seglern entwickelten
SAP Sailing Analytics, beim Pferdesport an Technologien ein-
setzt und wie Reiter und Zuschauer davon profi tieren. Im
kommenden Jahr könnte es dann im Gegenzug für Ingrid
Klimke, gemeinsam mit Elena, auf den 49erFX gehen. Die Ein-
ladung steht.
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„Dieses Jahr war die Konkurrenz am stärksten, zu gewinnen
war so schwer wie nie. Wir sind auf einem super Weg nach Rio,
das System ‚ Sailing Team Germany’ greift“, sagte Heiko Kröger
nach der Preisübergabe. Für Nationalmannschaftssegler Kröger
wären die Paralympics in Rio 2016 seine vorerst letzten Spiele,
da Segeln ab 2020 nicht mehr zum paralympischen Programm
zählt. Bei der Premiere 2000 in Sydney gewann Kröger Gold,
2012 in London Silber.
Bei der vierten Preisverleihung des deutschen Segelsports
wurde zudem 49er-Coach Thomas Rein (Schwerin) als „Trainer
des Jahres“ ausgezeichnet, mit zwei Europameistertiteln und
weiteren Top-Ten-Platzierungen hat er die erfolgreichste olym-
pische Trainingsgemeinschaft der letzten Jahre hervorgebracht.
Das Team Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kiel) wurde ver-
dient zu den „Newcomern des Jahres“ gewählt. Als WM-Fünfte
und EM-Achte im Mixed-Katamaran haben sie 2015 herausra-
gende Leistungen abgeliefert. Meister der 1. Segel-Bundesliga
und damit „Yacht-Club des Jahres 2015“ wurde der Deutsche
Touring Yacht-Club. Nach der Sektdusche nur wenige Stunden
vor der Verleihung des Awards, beim Saisonfi nale auf der Alster
beim Norddeutschen Regatta Verein, wurde am Abend die
silberne Meisterschale noch einmal offi ziell übergeben. Einen
Sonderpreis überreichte Profi segler Tim Kröger im Namen des
Sailing Team Germany an Projektleiter Kai Mares und die Crew
der IMMAC ONE4ALL für die herausragenden Leistungen im
Hochseesegeln in den letzten Jahren, darunter das Erreichen
von WM- und EM-Titel als reine Amateurcrew.
SAILOR AWARD I PREISTRÄGER
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Mit Heiko Kröger (Norddeutscher Regatta Verein/Kieler Yacht-
Club) gewann der weltweit erfolgreichste Segler mit Behin-
derung die begehrte Auszeichnung. Die Jury ehrte mit dem
Hauptpreis des Abends die herausragenden Leistungen des
49-Jährigen 2014 und 2015, darunter den Gewinn des siebten
Weltmeistertitels sowie weitere Medaillen bei World Cups und
der WM in diesem Jahr.
Der „Sailor Award 2015“ setzte mit der Auszeichnung „Segler des Jahres“ ein sportpolitisches Zeichen für Inklusion:
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SAILOR AWARD I GÄSTE
Der Sailor Award 2015 wurde vor 550 Gästen im großartigen Am-
biente des „Alten Rathaus zu Hamburg" verliehen. Unterstützt
wurde das Event von den Premium-Partnern AUDI AG und SAP
SE, dem „Alten Rathaus zu Hamburg“ mit dem Restaurant „ZAR“,
den Technik-Partnern vision tools und Hamburg Showtechnik,
Hubert Palfi nger Technologies, Marinepool, Deutsche See Fisch-
manufaktur und der Südlichen Weinstraße. In drei der vier Kate-
gorien wählte eine 54-köpfi ge Jury, die sich aus ehemaligen
Medaillengewinnern von Olympischen und Paralympischen
Spielen, den Gewinnern des vergangenen Jahres und ausge-
wählten Medienvertretern zusammensetzte, die Gewinner.
Johannes Polgar, Koordinator Sportsponsoring Deutschland AUDI
AG sagte: „Als Partner des Audi Sailing Team Germany und der
Deutschen Segel-Bundesliga freuen wir uns natürlich sehr, dass
der Sailor Award beide Projekte verbindet. Wir gratulieren allen
Gewinnern und wünschen dem Team der deutschen Segel-Na-
tionalmannschaft viel Erfolg auf dem Weg nach Rio 2016.“
Stefan Lacher, Head of Sponsorship Technology, SAP SE ergänzte:
„Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger, die für ihre herausra-
genden Leistungen im Segelsport geehrt wurden. Wir freuen uns,
dass die SAP-Technologielösungen einen Teil zu den Erfolgen der
Sieger beitragen konnten und das Audi Sailing Team Germany auch
weiterhin auf dem Weg zum großen Ziel nach Rio unterstützen.“
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Die Überraschung war Preisträger Heiko Kröger ins Gesicht geschrieben: „Dass ich erst so alt werden muss, um diese Auszeichnung zu bekom-men“, scherzte er und fügte hinzu: „Unglaublich!“
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ROAD TO RIO I QUALIFIKATION
Die olympische und paralympische Qualifi kation ist etwas
umfangreicher und besteht aus mehreren Stufen. Zum
Jahresende 2015 war dies der Status quo der deutschen
Segler:
2.4mR: Nationenticket gelöst
Nach zwei von drei Qualifi kationsregatten führt in der paralym-
pischen Einhandklasse „Segler des Jahres“ Heiko Kröger (Nord-
deutscher Regatta Verein) mit Bronze beim World Cup in Südfrank-
reich und WM-Silber souverän vor Lasse Klötzing (Potsdamer Yacht
Club). Die letzte und entscheidende Regatta ist der World Cup in
Südfrankreich Ende April.
470er Frauen: Nationenticket gelöst
Nach dem sechsten Platz bei der EM im Juli sammelten An-
nika Bochmann und Marlene Steinherr (Verein Seglerhaus am
Wannsee) mit ihrem achten Platz bei der Weltmeisterschaft in
Israel im Oktober weitere Punkte für die deutsche Qualifi ka-
tion. Damit haben sie sich einen Vorsprung von 16 Punkten ge-
genüber ihren Verfolgern Nadine Böhm und Ann-Christin Goliaß
(Deutscher Touring Yacht-Club) erarbeitet. Das dritte deutsche
470er-Team Annina Wagner (Potsdamer Yacht Club) und Elisa-
beth Panuschka (Segelklub Bayer-Uerdingen) beendete zum
Jahresende seine Olympiakampagne. Die Europameisterschaft
vor Mallorca im April 2016 bringt die Entscheidung.
470er Männer: Nationenticket gelöst
Bei den Männern im 470er sind die Europameister Ferdinand Gerz
(Segler Verein Wörthsee) und Oliver Szymanski (Joersfelder Segel-
Club) so gut wie durch. Mit dem Titelgewinn in Aarhus und Platz
neun bei der WM zählen sie weltweit zu den Top-Teams und wol-
len diesen Platz auch bei der letzten Qualifi kationsregatta 2016
verteidigen. Ihre direkten Konkurrenten Jan-Jasper Wagner und
Dustin Baldewein (Verein Seglerhaus am Wannsee) beendeten
Im August 2016 stehen mit den Olympischen Spielen und im September mit den Para-lympics 2016 die beiden wichtigsten Regatten für die deutschen Seglerinnen und Segler auf dem Programm. Im Anschluss an die Qualifi kationen bestimmt der Deutsche Segler-Verband die Teilnehmer, die vom DOSB für Rio nominiert werden.
zum Jahresende ihre Olympiakampagne, sodass Ferdi und Oli
keine deutsche Konkurrenz mehr um das eine Olympiaticket ha-
ben. Die Europameisterschaft vor Mallorca im April 2016 bringt die
Entscheidung.
49er: Nationenticket gelöst
So off en und spannend war der Kampf bei den 49er-Skiff s der
Männer – mit zwei deutschen Teams auf Top-Niveau – noch nie.
Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein),
die Europameister von 2014, galten vor dem Start der Olympia-
qualifi kation als Favoriten. Seit der Leistungsexplosion ihrer Spar-
ringspartner Justus Schmidt und Max Boehme (Kieler Yacht-Club)
in diesem Jahr und dem EM-Titel für die Kieler führten Schmidt/
Boehme die nationale Olympiaqualifi kation an. Nach der Welt-
meisterschaft im November 2015 hat sich das Blatt aber wieder
gewendet. Justus und Max mussten die WM aus gesundheitli-
chen Gründen vorzeitig abbrechen und sammelten keine Punk-
te für die Qualifi kation. Erik Heil und Thomas Plößel nutzten die
Chance und schoben sich als WM-Fünfte mit jetzt vier Punkten
Vorsprung an ihren Konkurrenten vorbei. Anfang April 2016 fällt
vor Mallorca die mit Hochspannung erwartete Entscheidung.
49erFX: Nationenticket gelöst
Nicht nur bei den Skiff -Männern ist der Kampf um das eine
Olympiaticket für Deutschland entfl ammt. Bei den Frauen im
49erFX ist es mindestens genauso spannend. Vier Teams wollen
sich ihren Traum von Rio 2016 erfüllen und kämpfen um Punkte
für die nationale Ausscheidung. Mit der EM im Juli liegt der erste
Teil der Olympiaqualifi kation hinter den Teams. Mit sieben Punk-
ten Vorsprung liegen Victoria Jurczok und Anika Lorenz (Verein
Seglerhaus am Wannsee) vor ihren direkten Verfolgern Tina Lutz
(Chiemsee Yacht Club) und Susann Beucke (Hannoverscher Yacht-
Club) in Führung. Ebenfalls im Rennen um das Olympiaticket sind
Leonie Meyer und Elena Stoff ers (Norddeutscher Regatta Verein)
sowie Jule und Lotta Görge (Kieler Yacht-Club). Der zweite Teil der
Ausscheidung für die 49erFX folgt im Februar 2016 bei der WM in
den USA. Gemeinsam mit den Männern im 49er bringt die „Trofeo
Princesa Sofía“ vor Mallorca Anfang April die Entscheidung.
Laser Standard: Nationenticket gelöst
In dieser Klasse steht mit Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Im-
menstadt) der deutsche Teilnehmer für die Olympischen Spiele
2016 fast schon fest. Nach WM- und EM-Silber ist der Vorsprung
von Buhl auf seinen Konkurrenten und Trainingspartner Tobias
Schadewaldt (Norddeutscher Regatta Verein) so groß, dass der
26-Jährige seine Führung auch bei der letzten Regatta, dem
World Cup in Südfrankreich im April 2016, nicht mehr einbüßen
kann. Buhl geht unterm Zuckerhut als größte deutsche Medail-
lenhoff nung ins Rennen.
Nacra17: Nationenticket gelöst
Bei den Mixed-Teams im Katamaran liegen die Überfl ieger und
„Newcomer des Jahres“ Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kieler
Yacht-Club) nach der ersten Qualifi kationsregatta mit neun Punk-
ten vor ihren deutschen Konkurrenten, Jan Hauke Erichsen und Lea
Spitzmann (Flensburger Segel-Club). Viele sehen das junge Duo
aus Kiel, das beim olympischen Test-Event in Rio Vierte wurde, als
Favoriten für das Olympiaticket. Allerdings stehen noch zwei Aus-
scheidungsregatten 2016, die Weltmeisterschaft in den USA im
Februar sowie der World Cup in Südfrankreich im April, auf dem Pro-
gramm, bei denen noch viele Punkte vergeben werden. Im Frühjahr
wissen wir mehr.
RS:X Surfboard Männer: Nationenticket gelöst
Eigentlich wäre Surfer Toni Wilhelm (Württembergischer Yacht-
Club), der mit 32 Jahren der älteste olympische „Segler“ mit Ziel
Rio 2016 ist, bereits im Herbst mit seiner Olympiaqualifi kation
durch gewesen, doch eine gebrochene linke Hand setzte ihn vor
der Weltmeisterschaft im Oktober 2015 außer Gefecht. Den letz-
ten Teil seiner Qualifi kation bestreitet Toni bei der kommenden
WM im Februar in Israel. Nationale Konkurrenz auf seinem Top-
Niveau hat er keine – er kann nur sich selbst schlagen. Für Toni
Wilhelm wären die Spiele in Rio seine dritten und wahrschein-
lich letzten, nach Athen 2004 und London 2012. Das Ende seiner
olympischen Karriere möchte Toni mit einer Medaille krönen.
Sonar: Nationenticket gelöst
In dem paralympischen Drei-Mann-Kielboot gibt es mit Jens
Kroker, Robert Prem und Siegmund Mainka (Yachtclub Berlin-
Grünau) nur ein deutsches Team. Wie auch im 2.4mR erfolgt
die offi zielle Nominierung für die Paralympics 2016 durch den
Deutschen Behindertensportverband (DBS). Bernd Zirkelbach,
Cheftrainer für Segeln beim DBS, wird das Trio für Rio vorschla-
gen. Nach Gold 2008 in Peking und Silber 2012 in London
könnten Jens, Robert und Siggy in Rio ihre dritte Paralympics-
Medaille in Folge gewinnen. Nach Bronze beim World Cup in
Südfrankreich im April 2015 blieb das Team etwas hinter den
Erwartungen zurück, bleibt aber einer der potenziellen Me-
daillenkandidaten für Rio.
Finn Dinghy: Kein Nationenticket
Die junge Trainingsgruppe plant gemeinsam mit Bundestrainer
Per Baggøe langfristig mit einer deutschen Teilnahme in Tokio
2020 und nicht für Rio. Zwei Qualifi kationsregatten sind bereits
beendet, die dritte und letzte folgt mit dem World Cup im April
in Südfrankreich.
Laser Radial: Kein Nationenticket
Beim Auftakt der Olympiaqualifi kation bei der Weltmeister-
schaft im November im Oman verpasste Svenja Weger (Pots-
damer Yacht Club) denkbar knapp um zwei Plätze das Natio-
nenticket für Rio 2016. Doch eine kleine Chance auf ein Ticket
für Rio haben die deutschen Seglerinnen noch. Die sehr er-
fahrene internationale Konkurrenz macht den Weg nach Rio
allerdings sehr schwer. Auch hier plant Bundestrainer Jürgen
Brandstötter eher langfristig bis Tokio 2020.
RS:X Surfboard Frauen: Kein Nationenticket
Der Rücktritt von Moana Delle im April 2014 hat im olym-
pischen Surfen der Frauen ein großes Loch hinterlassen. In
dieser Klasse wird Deutschland in Rio sehr wahrscheinlich
nicht vertreten sein.
SKUD18: Kein Nationenticket
In der dritten paralympischen Klasse gibt es kein deutsches
Team. Somit wird auch diese Klasse unbesetzt bleiben.
2.4mR: Heiko Kröger 49er: Erik Heil (li.) und Thomas Plößel 49erFX: Victoria Jurczok
(li.) und Anika Lorenz
470er Frauen: Marlene Steinherr
(li.) und Annika Bochmann
470er Männer: Oliver Szymanski
(li.) und Ferdinand Gerz
Laser Standard: Philipp Buhl Nacra17: Carolina Werner
(li.) und Paul Kohlhoff
RS:X Männer:
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ROAD TO RIO I MEILENSTEINE
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do30./31. Juli 2016:
Offi zieller Nominierungstermin
des Deutschen Behindertensportverbandes
Bei diesem Termin werden die deutschen
Segler offi ziell für die Paralympischen Spiele
2016 nominiert.
8. bis 18. August 2016:
Olympische Segelwettbewerbe 2016
in Rio de Janeiro
7. bis 18. September 2016:
Paralympische Spiele 2016
in Rio de Janeiro
25. April bis 1. Mai 2016:
ISAF Sailing World Cup Hyères/Frankreich
Alle Klassen haben ihre Qualifi kation für Rio
2016 beendet.
31. Mai 2016:
Erster offi zieller Nominierungstermin
des Deutschen Olympischen Sport-
bundes für Rio 2016
Die Segler werden im ersten von drei
Terminen nominiert.
18. bis 26. Juni 2016:
Kieler Woche
Die Verabschiedung der
deutschen Segler für die Olym-
pischen und Paralympischen
Spiele ist für Kiel geplant.
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NOTIZEN I AUDI
AUDI VERLÄNGERT PREMIUM PARTNERSCHAFT MIT DER DEUTSCHEN SEGEL BUNDESLIGA
www.audi-sailing.de und die App „Audi Sailing“ liefern alle Infos zum Segel-Engagement von Audi aus erster Hand
Premium-Partner Audi bot 2015 der Segel-Community
eine ganz besondere Aktion: Alle Segler, mit einer Mit-
gliedschaft in einem Verein innerhalb des Deutschen
Segler-Verbands, bekamen vom Ingolstädter Automo-
bilbauer beim Kauf eines Audi mit quattro Antrieb einen
Nachlass von 1.000 Euro.
AUDI SONDERAKTION FÜR SEGELVEREINSMITGLIEDER
„Audi fühlt sich als Partner der Segel-Nationalmannschaft, dem
Audi Sailing Team Germany, und des Segelsports akzeptiert und
möchte einen Beitrag leisten, um die ,Welle der Begeisterung’ nicht
abebben zu lassen“, erklärte Johannes Polgar von der AUDI AG.
Audi-Fans sollten auch 2016 die Augen off en halten, ob es neue
Sonderaktionen gibt.
NEUE AUDI Q7 FÜR DIE CLUBS DES SAILING TEAM GERMANY E.V. Die AUDI AG stärkte 2015 weiter
die Partnerschaft zwischen dem
Audi Sailing Team Germany und
den Vereinen des Sailing Team
Germany e.V. (STG e.V.). In diesem
Zusammenhang bot die AUDI AG
Mitgliedsvereinen des STG e.V. die
einmalige Möglichkeit, den neuen
Audi Q7 für ein halbes Jahr für
Probefahrten und Vereinszwecke
zu nutzen. Zehn Segelclubs nutzten
die Chance und präsentierten den
neuen Audi Q7 im Segelumfeld.
Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen der Deutschen
Segel-Bundesliga und der AUDI AG wird auch im vierten
Jahr fortgesetzt. Zur Partnerschaft gehört der Transport der
Segelboote, die bei den Regatten der 1. und 2. Segel-Bundes-
liga 2016 zum Einsatz kommen. „Wir freuen uns, dass Audi die
Partnerschaft mit der Segel-Bundesliga auch im vierten Jahr
fortsetzt und unser Erfolgsmodell auf seinem weiteren Weg so
tatkräftig unterstützt“, erklärt Joachim Hellmich, Projektleiter
der Deutschen Segel-Bundesliga GmbH.
Die Verlängerung der Partnerschaft mit der Deutschen Segel-
Bundesliga im Logistikbereich ergänzt optimal die 22 bereits
bestehenden „Audi Club Partnerschaften“ mit Clubs aus der
1. und 2. Segel-Bundesliga. Für die Events mit 36 teilnehmenden
Clubs in der 1. und 2. Segel-Bundesliga wird der Transport
der Boote durch Fahrzeuge der Modellreihen Audi Q7 und
Audi A6 abgedeckt. Darüber hinaus nutzt Audi die Events der
Deutschen Segel-Bundesliga als Plattform, um im Rahmen der
„Audi Sailing Experience“ Kunden die Faszination Segelsport
durch Live-Erlebnisse auf dem Wasser näherzubringen.
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AUSBLICK 2016
Herr Schwall, zu Anfang ein kurzer Rückblick: Was hat sich
grundlegend in den letzten sieben Jahren, seit Antritt des
Sailing Team Germany im Jahr 2009 verändert?
Die Segel-Nationalmannschaft hat sich unter dem Namen
„Audi Sailing Team Germany“ als Ansteuerungstonne für den
deutschen Hochleistungssport etabliert und wird sehr stark auf
dem Weg nach Rio öff entlich wahrgenommen.
Herr Dost, um den Segelsport in Deutschland voranzubrin-
gen setzen Sie Segeln auch medial völlig neu in Szene?
Ja, wir nutzen die Technologie unseres Partners SAP zur Insze-
nierung des Sports. Die von SAP für den Segelsport entwickelten
„SAP Sailing Analytics“ machen den Sport auf dem Bildschirm für
Fans transparent. Sie erklären, vergleichen und schaff en Span-
nung, die es mangels Verständnis und Durchblick früher nicht
gab. Darüber hinaus helfen diese Technologien Hochleistungs-
seglern im Training und bei Regatten als Analyse- und Kommu-
nikationswerkzeuge.
Eine Frage an Sie beide: Was macht die Faszination des Se-
gelsports aus?
Schwall: Segelsport ist die anspruchsvollste Sportart, die es gibt.
Erfolgreiche Segler müssen kluge Alleskönner sein.
Arne Dost: Richtig, gefragt sind körperliche und geistige Fitness,
Management-Fähigkeiten, strategisches und taktisches Geschick
in einem multidimensionalen Umfeld, Verständnis für moderne
Technologien und ein hohes Maß an Teamfähigkeit. Segelsport
Fragen an Arne Dost und Oliver Schwall, beide Geschäftsführer der Konzeptwerft
WAS MACHT DEN DEUTSCHEN SEGELSPORT ERFOLGREICH? fordert und fördert intensiv und prägt Menschen, auch für die
Zeit nach dem Leistungssport.
Zur Segel-Bundesliga: Sie funktioniert ähnlich der Fußball-
Bundesliga. Herr Schwall, ist diese Idee bei den Vereinen
angekommen?
Die Segler, Vereine und Medien sind mit viel Enthusiasmus dabei.
Die Clubs gehen zunehmend professionell an die Organisation
heran und wir haben viele regionale Unternehmen als Vereins-
sponsoren gewinnen können. Segel-Deutschland ist begeistert
und fi ebert für die Segel-Bundesliga in einem noch nie da ge-
wesenem Maße mit.
Herr Dost, wie erklären Sie sich diese Begeisterung?
Die Grundidee des Vereinswettbewerbes ist unser „Geheim-
rezept“. Die prestigeträchtigen Duelle fi nden, wie im Fußball
bekannt, statt: Nord gegen Süd, Ost gegen West, Hamburg
gegen München und – auch interessant – die städteinternen
Kämpfe. Die Rezeptur ist ganz einfach: Immer dasselbe Spielfeld,
dieselben Boote für alle, die Rennen sind kurz, in jeder Sekunde
spannend und nahe dem Ufer und die Berichterstattung live im
Internet sorgt für eine sehr große Anzahl Fans.
In Richtung Vermarktung: Herr Schwall, was macht die Liga
für Sponsoren interessant?
Die Deutsche Segel-Bundesliga fi ndet von April bis November
statt. Das ist ein langer Zeitraum im Sport. Dann ist die enorme
mediale Präsenz mit keinem bisherigen Segelevent vergleichbar.
Ferner ist die hohe Identifi kation der Clubmitglieder mit der Liga
und dem Abschneiden ihres Vereins eine ideale Voraussetzung
für Marken und Unternehmen einen Zugang in die Clubs und
damit zu ihrer Zielgruppe zu bekommen.
Und was haben die Vereine davon, Herr Schwall?
Für die Vereine ist der Wettbewerb in vieler Hinsicht interessant:
Zum ersten Mal steht im Segelsport die Performance des Clubs
und nicht die eines Einzelsportlers im Vordergrund. Zweitens
ist die Liga ein Format, bei dem junge Nachwuchstalente mit
erfahrenen Olympiaseglern in einem Team zusammenarbeiten
und ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. Drittens
fi nden sich die Vereine wie nie zuvor in der lokalen Medienbe-
richterstattung wieder, was wiederum für Aufmerksamkeit und
hoff entlich auch für neue Mitglieder sorgen kann.
Aus der Bundesliga haben Sie mittlerweile auch eine SAI-
LING Champions League aufgebaut. Ein internationales Er-
folgsmodell, das aus Deutschland kommt.
Schwall: Mittlerweile wurde das Liga-Format in 14 Ländern adap-
tiert und die jeweils top platzierten Clubs wurden zu zwei Cham-
pions League-Events eingeladen – 2014 nach Kopenhagen und
2015 nach Porto Cervo auf Sardinien. In 2016 erwarten wir rund
30 Clubs aus über 15 Nationen, die in zwei bis drei Regatten ge-
geneinander antreten. Das Finale mit den besten Clubs fi ndet im
September 2016 zum zweiten Mal auf Sardinien statt. Für die an-
deren beiden Events bewerben sich Clubs aus sieben Nationen.
Die abschließende Frage an Sie, Herr Dost: Was bedeuten
internationale Entwicklungen für Deutschland?
Im Grunde eine Fortsetzung der Welle der Begeisterung auf in-
ternationaler Ebene. Über 300 Vereine aus derzeit 14 Nationen
segeln bereits in diesem Format. In drei Jahren kann es durch-
aus sein, dass sich über 500 Vereine aus der ganzen Welt dem
Liga-Segeln und dem Kampf um den nationalen Meistertitel
verschrieben haben. Die SAILING Champions League wird dann
zu einer Plattform, die den Segelsport nachhaltig verändern wird:
Für die Vereine sportlich hoch relevant, einfach und nachvollzieh-
bar für die Medien und die Zuschauer.
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WIR DANKEN den Partnern und Supportern
für die erfolgreiche Zusammenarbeit in 2015:
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