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Stilistik Einführung Michael Szurawitzki Prof. Dr. Michael Szurawitzki 1

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Stilistik

EinführungMichael Szurawitzki

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Was ist ,Stil‘? Versuch einer Arbeitsdefiniton

• Grundlage: Eroms (2008: 11-16)

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Stil u. Stilistik

• Verschiedene Auffassungen von Stil• Literaturwissenschaftliche und

sprachwissenschaftliche Sichtweisen• Die wissenschaftliche Disziplin: Stilistik

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Aktuelle Stilauffassungen

• Stil in der Mode• „mit Stil präsent sein“• „Stil mit Gefühl“• „Harmonie in Farbe und Stil“

z.B.

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Klassisch?

• Max Raabe, Musiker

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Modern?

• David Beckham, Fußballer

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Geschmacklos?

• Kid Rock, Musiker

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Stil in der Politik

• „Was ist bitte guter Stil? Unsere Zeit kennt doch keine Regeln mehr“

• „guter hanseatischer Stil“; O. v. Beust• „Aussitzen“; H. Kohl

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Clever?

• Ein Ex-Minister

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Dumm?

• Ex-US-Präsident Bush

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Feinfühlig?

• Bundeskanzlerin Merkel

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Stil in der Kunst

• Picassos Stil• Caspar David Friedrichs Stil• Andy Warhols Stil

etc.

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Picasso

• Kind mit Taube

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C.D. Friedrich

• Kreidefelsen auf Rügen

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Andy Warhol

• Porträt v. M. Monroe

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Stil in der Musik I

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Stil in der Musik II

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Stil in der Musik III

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Welcher Stil interessiert uns hier?

• Sprachstil• Arbeitsdefinitionen: „Durchführungsform“,

„Varianten von Ausdrucksmöglichkeiten“• Stilbestimmung: Wertungsproblem:

positiv/negativ??

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Stilistische Ansätze

• Stilistik ursprünglich Teilgebiet der Rhetorik• Normative Komponente (guter Stil, schlechter

Stil)• Paradoxon: gerade für die Literatur, aber auch

alle anderen Sprachgebiete existieren (natürlich) durchbrochene Normen, überschrittene Grenzen, Abweichungen vom Erwartbaren

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Nach Eroms (2008: 13ff.)

• Sind solche Änderungen effektiv?• Da die beschriebenen Änderungen als

(un-)bewusst eingesetzt sind, muss gelten: Stil ist als Phänomen der Wahl zwischen verschiedenen sprachlichen Handlungsmöglichkeiten zu begreifen

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Fortsetzung

• Stil muss also von vornherein an die jeweilige sprachliche Äußerungs-Situation eingeplant werden

• Oft gibt es aber keine Auswahlmöglichkeiten, z.B. in bestimmten kommunikativen Situationen wie Begrüßungen, Gesprächseröffnungen, formelhaftes Sprechen etc.

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Doppelcharakter des Stils

• Das sog. Janusgesicht• Janus: die eingedeutschte

Form von lateinisch Ianus, der Name des römischen Gottes des Eingangs und des Ausgangs. Deswegen wurde er in der Form eines im Profil gezeichneten Kopfes mit zwei Gesichtern (das hintere statt des Hinterkopfes) dargestellt.

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Was bedeutet das „Janusgesicht des Stils“?

• 1. Sog. Epochenstil: Stil d. Gotik, des Barock, des 19. Jahrhunderts etc.: sog. synchrone Verbindlichkeit

• 2. Trotz der synchronen Verbindlichkeit des Epochenstils bleibt genug gestalterischer Freiraum für Künstler; Überwindung von Epochenstilen; Schaffung neuer Epochenstile

• Synthese der normativen These und der individuellen Antithese des Künstlers

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Voraussetzungen für „Stil“

• Einheitlichkeit; z.B. fachsprachlich• D.h.: z.B. einheitliche Terminologie• =Uneinheitlichkeiten bedeuten stilistische

Auffälligkeiten

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Erfassungsraster für Stilzüge

• Textsorten: entspricht der untersuchte Text textsortenspezifisch den an ihn herangetragenen Erwartungen?

• Fragen: u.a. herkömmlich, normgemäß, erwartet vs. aktuell, individuell unerwartet etc.

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Stileffekt

• Änderung liegt vor• Was wird durch die Änderung erreicht?• Beispiel: Angelina Jolie und Brad Pitt haben

sich eine neue Hütte in den Hollywood Hills gekauft.

• Wie wirkt dies stilistisch?

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Stilneutralität, Stilwerte, StileffekteEroms (2008: 22)

• „Alle Ausdrücke, die in einem Text zu erwarten sind und seine kommunikative Funktion in natürlicher und zu erwartender Weise betreffen, geben Stilwerte ab.

• Alle Ausdrucksweisen, die auch in beliebigen anderen Texten vorkommen können, sind demgegenüber stilneutral.

• Alle Ausdrucksweisen, die offensichtlich nicht in einen bestimmten Text ,hineingehören‘, aber doch seine kommunikative Funktion unterstützen, und zwar in auffälliger Weise, ergeben Stileffekte.“

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Heute zu behandelnde Theorie (nach Eroms 2008: 23ff.)

• Stilistische Prozedur: nach Sandig (1986) die „Art der Handlungsdurchführung“; ist ein Wahlakt

• Wahl gegeben, selbst wenn nur genau ein Ausdruck zur Verfügung stehen sollte: passender Ausdruck in der konkreten kommunikativen Situation (vgl. man könnte ja auch nichts sagen als andere Wahlmöglichkeit)

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Wechselverhältnis

• Alle Ausdrücke stehen in einem solch komplexen gegenseitigen Wechselverhältnis, dass egal welche Entscheidung wir treffen, selbst wenn nur eine Möglichkeit existiert, als Wahl in unserem Stilistik-Kontext begriffen wird. (Eroms 2008: 23)

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Stilanforderungen und Stilattribute

• Problem der Synonymie: schläft, schlummert, ruht, pennt jemand?

• Ausgewogenheit der Mittel notwendig; eine reine Wahl stilistisch auffälliger Mittel würde eine zu große Fülle an Auffälligkeit bewirken und der jeweils vielleicht intendierte Stileffekt käme nicht mehr so stark zum Tragen wie gewünscht

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Variation

• Leserliche Erwartung, dass innerhalb von Texten Wechsel, d.h. Variationen vorkommen

• Ist dies aber in allen Texten möglich? Natürlich muss die Antwort lauten: bei allen Textsorten können solche Erwartungen nicht erfüllt bzw. berücksichtigt werden

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Nach Eroms (26-33; 39)

• Sachangemessenheit• Expressivität• Anschaulichkeit (Bildlichkeit):z.B. Das blaue Wunder (über den VW Passat

Blue Motion);Strammer Max (über den Ford C-Max)

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Sparsamkeit vs. Kitsch

• Gebot der Sparsamkeit: Sparsamkeit und Behutsamkeit sind beim Einsatz stilistischer Mittel erforderlich

• Wird dieses Gebot nicht genügend beachtet, so besteht die Gefahr des Abrutschens in den Bereich des sog. Kitsches; dies meint stilistisch eine Übertreibung des Variationsgebotes (zu viel Variation); Beispiel Eroms (2008: 29) vorlesen

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Abweichungsstilistik

• Suche nach stilistischen Auffälligkeiten im Text• Die Abweichungen sind im Zusammenhang mit anderen

sprachlichen Mitteln des Textes zusammen zu sehen• Fortführung von eingesetzten Mitteln (nach Sandig) =

Kohärenz in stilistischer Perspektive• Stilbruch: z.B. Liebes Finanzamt!

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Zusammenfassung der im Seminar behandelten Theorie bis hierhin

• Eroms (2008: 39): „Obwohl ,Stil‘ aus dem Bereich der Linguistik stammt, beziehungsweise aus einer ihrer Vorgängerwissenschaften, der Rhetorik, ist der Begriff zunächst einfacher durch seine Bedeutung zu verstehen, die er in anderen kulturellen Bereichen hat. Vor allem die Verwendung in der Kunstgeschichte zeigt, dass Stil als Spiegel eines inneren Konzepts aufgefasst wird. Er ist die adäquate Form des Inhaltes und soll einheitlich und effektiv sein. …“

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Zusammenfassung der im Seminar behandelten Theorie bis hierhin (Fortsetzung)

• „…In der Sprache zeigt sich klarer, dass und wie Stil auf einer bestimmten Auswahl an Elementen beruht. Nur wo gewählt werden kann, lässt sich von Stil sprechen. Der positiv bestimmte Begriff der Wahl lässt sich leichter durch sein Gegenteil erkennen, die Ab-Wahl. …“

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Zusammenfassung der im Seminar behandelten Theorie bis hierhin (Fortsetzung)

• „… Im Abweichen vom Erwarteten, im Abgehen von der Norm, zeigt die Nutzung des Systems einer Sprache den Reichtum seiner Möglichkeiten, riskiert aber auch das Misslingen. Zwischen den Polen der festge-legten kommunikativen Schablonen, in denen die Wahl der Kommunikationspartner völlig determiniert ist und Normvorgaben so gut wie nie außer Acht gelassen werden und den dichterischen Texten mit der reichhaltig-sten Nutzung der Systemmöglichkeiten bewegen sich alle Texte und Diskurse. ,Stil‘ kommt dabei allen sprachlichen Erzeugnissen zu.“

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Stil in der Rede-Redekonstellationen als Kombinationen situativer Merkmale (nach Sandig

1986: 37ff.)

• Sandig bezieht sich auf Nabrings (1981), Sprachliche Varietäten, Tübingen

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Stil in der Rede-Redekonstellationen als Kombinationen situativer Merkmale (nach Sandig

1986: 37)

• Nabrings (1981) Liste zur Bewertung der Situation:A) Die Beziehung der sprachlich HandelndenTeilnehmerzahlVerhältnis der Teilnehmer zueinandera) Alterb) Ausbildungc) Geschlechtd) Bekanntschaftsgrade) Häufigkeit vorausgeganger Kommunikationskontaktef) Vorwisseng) Aspekte der räumlichen und körperlichen Beziehungen der

Kommunikationspartnerh) Rang und Rollenzuteilung

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Unsere Situation

• Einparken

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Quo vadis, Einparker??

• Man kann auf verschiedene Arten versuchen, auf den Fahrer des Wagens beim Einparken einzuwirken… Nachfolgend unsere Situation (Beispiele nachfolgend aus Sandig 1986: 48f.)

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Unsere Situation

• Die Personen A und B fahren zusammen im Auto. Sie wollen beide in nächster Zeit gern das Auto abstellen. B sagt zu A, dass bald das Auto abgestellt werden könnte. Er (Sie) hat folgende Alternativen (ab nächster Folie). Wie ist jeweils die stilistische Wirkung?

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Unsere Situation

• A) Ich schlage (Ihnen) vor, das Auto dort drüben abzustellen.

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Unsere Situation

• B) Parken Sie (das Auto) (doch) dort drüben!

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Unsere Situation

• C) Ich würde dort drüben parken.

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Unsere Situation

• D) Ich hätte dort drüben geparkt.

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Unsere Situation

• E) Möchten Sie nicht den Platz dort drüben nehmen?

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Unsere Situation

• F) Dort drüben haben Sie (gleich) (einen) Platz.

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Unsere Situation

• G) Werden/würden Sie dort drüben parken?

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Unsere Situation

H) Sie müssen das Auto dort drüben abstellen.

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Unsere Situation

I) Hier dürfen Sie das Auto nicht abstellen aber dort drüben.

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Unsere Situation

J) Hier darf das Auto nicht bleiben aber dort drüben.

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Unsere Situation

K) Müssen wir nicht woanders parken, z.B. dort drüben?

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Unsere Situation

L) Können/könnten Sie (nicht) dort drüben parken?

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Unsere Situation

M) Sie können/könnten den Platz dort drüben nehmen.

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Unsere Situation

N) Wäre das dort (nicht) ein Platz für uns?

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Wühlen bis zur Wahrheit• Kommentar zu den Ausgrabungen am

Felsendom in Jerusalem• Alliteration

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Mühsame Modernisierung• Kommentar zum Disput in der CSU• Alliteration

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Einmal Russen-Quote und zurück• Bericht über das Hin-und-Her in Kitzbühel in

Bezug auf Gäste aus Russland• Anspielung auf eine Fahrkartenbestellung

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Der Pate und die Pizzini• Bericht über den Mafia-Boss Bernardo

Provenzano• Alliteration

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Es gibt sie nicht, die guten Dinge• Überschrift über eine Design-Ausstellung in

Frankfurt• Anspielung auf den Slogan der nostalgischen

Versandfirma „Manufactum“: Es gibt sie noch, die guten Dinge

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Monumentale Momentaufnahme• Alliteration

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Wir sind nur der Atem des Staubs• Bericht über das Leben in Kairo• Personifikation, Paradoxon

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Der Versuch der jungen Dame• Bericht über die Düsseldorfer Regisseurin

Amélie Niermeyer• Anspielung auf Dürrenmatts Drama Der

Besuch der alten Dame

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Krieg der Spermien• Anspielung auf Krieg der Sterne

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Die Bibel fährt U-Bahn• Paradoxe Personifikation

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Ein Ohr für Indien• Bericht über das Engagement von Mobilfunkkonzernen

in Indien• Synekdoche: Mitverstehen, Benennen einer Sache nur

durch einen bestimmten Teil von ihr; auch pars pro toto (vgl. Homberger, D., Sachwörterbuch zur Sprachwissenschaft, Stuttgart 2003, S. 555)

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Handys für Milliarden• Bericht über Übernahme-Aktionen des

Vodafone-Konzerns• Doppeldeutigkeit: Menschen oder

Geldsumme

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Ratlos im Regen• Bericht über eine Ortsbegehung des

Münchener Stadtrates• Alliteration

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Geißeln für Gott• Bericht über die Organisation Opus Dei• Alliteration

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Du sollst Dir ein Bild machen.• Bericht über eine Gerhard-Richter-

Ausstellung.• Anspielung auf die gegenteilige Formulierung

des Zweiten Gebots (2. Mose 20,4)

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• So alt, so gut.• Ankündigung einer Radiosendung über

Seasick Steve.• Anspielung auf So weit, so gut.

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Korrekturen am Konzept.• Alliteration.

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Stilfiguren am Beispiel von Zeitungsüberschriften (Süddeutsche Zeitung, 13.2.2007)

• Vom Stall zur Haute Couture.• Klimax.

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Der Spiegel 52/2008, S. 54: Al Gore eröffnet einen Urzeit-Park im Saarland

• „Applaus brandet auf. 300 Gäste sind gekommen, Wirtschaft, Politik, Medien, die Saarbrücker Hautevolee, man sitzt unterm riesenhaften Skelett eines Argentinosaurus huinculensis. Unter den Gästen fehlt freilich einer, vielleicht wurde er nicht eingeladen, obwohl er thematisch hergepasst hätte: Oskar Lafontaine, der Velociraptor der Sozialdemokratie, vom Typ her kleiner Raubsaurier mit nunmehr eigener Herde.“

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