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Juan Garcia
21.05.2014
Stolper-, Rutsch- und Sturz-Unfälle auf Treppen vermeiden!
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• Fast ein Drittel der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in Deutschland werden durch Stolpern – Rutschen – Stürzen verursacht.
• Das sind über 1.000 Arbeitsunfälle am Tag.
• Mehr als 5.000 dieser Unfälle führten im Jahr 2009 zu derart schweren Verletzungen, dass die Betroffenen eine Unfallrente erhalten.
Statistik Stolpern - Rutschen - Stürzen
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• 36.000 Arbeitsunfälle auf Treppen mit
schweren Verletzungen im Jahr 2010.
• 783 Verunfallte können Ihre Tätigkeit nicht
mehr ausführen. Sie erhalten eine Rente.
• Für 3 Menschen endete der Treppenunfall
tödlich.
Statistik Treppen
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• Gehen ist ein komplizierter Bewegungsablauf.
• Gehen ist ein automatisierter, routinemäßiger Prozess.
• Vom Programmmuster abweichende Signale, sog. Störgrößen, werden erfasst, verarbeitet und führen zur Korrektur des vorprogrammierten Bewegungsablaufs.
• Bei fehlenden Signalen oder fehlender Signalerfassung und -verarbeitung kommt es zum Straucheln bzw. zum Sturz.
Gehen
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Technische Faktoren
� Unzureichende Beleuchtung oder defekte Leuchtmittel
� Rutschige, unebene, defekte Bodenbeläge
� Ungleich ausgebildete Treppenstufen
� Defekte Laufgitter oder Gitterroste
� Fehlende oder mangelhafte Handläufe
Unfallursachen
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Organisatorische Faktoren
� Unordnung und verschmutzte oder feuchte Verkehrswege
� Unzureichende Kennzeichnung am Arbeitsplatz
� Stolperfallen durch Hindernisse (Kabel, Schläuche, Verpackungsmaterial)
� Witterungseinflüsse (Eis und Schnee)
� Termindruck
� Schlechte Planung von Arbeitsabläufen
� Mangelnde Unterweisung von Mitarbeitern
Unfallursachen
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Unfallursachen
Persönliche Faktoren
� Unsicheres Verhalten
� Mangelnde Aufmerksamkeit
� Ungeeignete Schuhe
� Mangelndes Verantwortungsbewusstsein
� Fehlende Kenntnisse, Missachtung von Vorschriften
� Erhöhte Risikobereitschaft
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Optimale Stufenmaße:
Auftrittstiefe a = 29 cm
Steigung/Stufenhöhe s = 17 cm
Neigungswinkel α = 28° und 30°
Gestaltung Treppe
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- Auftrittstiefen bei gewendelten Treppen
- a max ≤ 40 cm
- a min ≥ 10 cm
Schrittmaßregel:
-bei Treppen mit mittlerem Neigungswinkel (α = 24° bis 34°)
a + 2s = 59 bis 65 cm
Je steiler die Treppe, je größer die Schrittlänge
Gestaltung Treppe
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- durch unterschiedliche Stufenmaße
- ungleiche Stufenmaße am Treppenanfang und Treppenende
gestörter Gangrhythmus
Maßtoleranzen für die Lagen der Stufenvorderkanten nach DIN 18065
Quelle: Nach Dworschak, W.: Sicherheitstechnische Gestaltung vonStufenkanten an Treppen, Die BG, März, 2000, S. 138-141
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Bewertungsgruppen
Nummer Arbeitsräume, -Bereiche und betriebliche Verkehrswege
Bewertungsgruppe der Rutschgefahr(R-Gruppe)
Verdrängungsraum mit Kennzahl für das Mindestvolumen
0.2 Eingangsbereich, außen R 11 oder R 10 V 4
0.4 Außentreppen R 11 oder R 10 V 4
0.5 Sanitärräume (Toiletten usw.) R 10
Pausenräume R9
Sanitätsräume R9
5.1 Schlachthaus R 13 V 10
9.4 Großküchen in Kantinen R12 V 4
26.1 Fahrzeug-Stellplätze R 12
30.1 Gehwege, außen R 11 oder R 10 V 4
Bewertungsgruppeist der Maßstab für den Grad der Rutschhemmung eines Bodenbelags, die imRahmen der Baumusterprüfung nach DIN 51130 [4] ermittelt wird.
Verdrängungsraum ist der zur Gehebene hin offene Hohlraum eines Bodenbelags unterhalb derGehebene. [Einheit cm³/dm²] Messung erfolgt nach DIN 51130
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Rutschsicherheit
Reibwert µnach DIN 51131
Bewertung der Rutschhemmung
> 0,45 Ausreichende Rutschhemmung¹
0,30 – 0,45 Ausreichende Rutschhemmung unter Berücksichtigung der BetriebsbedingungenPrüfung von Möglichkeiten zur Verbesserung der Rutschhemmung und Durchführung zusätzlicher Maßnahmen
< 0,30 unzureichende Rutschhemmung¹ Bei sehr hohen µ-Werten steigt das Risiko des Stolperns und des Gelenkverschleißes
im Stütz- und Bewegungsapparat
Quelle: BAUA
Rutschhemmende Stufen- Kanten- Zusatzsysteme (Kantenprofile)
α ≤ 30° Mindestbreite 3 cm
α ≥ 30° Mindestbreite 3 cm – 5 cm
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Höhe der Geländer:-Bei Absturzhöhe ≤ 12 m: Geländerhöhe ≥ 1,0 m-Bei Absturzhöhe ≥ 12 m: Geländerhöhe ≥ 1,1 m
Schutz gegen Hindurchfallen:
Einfachste Form � Knieleistengeländer
Füllstabgeländer:-Größte Öffnung ≤ 18 cm-Bei häufiger Anwesenheit von Kindern ≤ 12 cm
Geländer
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Bei einer Stufenbreite ≤ 1,50 m:
1 Handlauf auf der in Abwärtsrichtunggesehenen rechten Treppenseite
Bei einer Stufenbreite > 1,50 m:
Handläufe beiderseits
Bei einer Stufenbreite > 4,00 m:
zusätzlich in der Mitte der Stufenbreite
Höhe des Handlaufs:
0,80 – 1,15 m
Abstand zur Wand:
5 cm
Profilform: rund oder elliptisch
Ø 4 – 6 cm
Handläufe
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Beleuchtung, Kennzeichnung
- Ausreichende Beleuchtung für eine gute Erkennbarkeit der Treppe.
- Angaben in der ASR A3.4 sind Mindestwerte.
- Für den Außenbereich gibt es keine Vorgabenin der ASR A3.4.
- Beleuchtung so anordnen, dass eine günstige Schattenbildung entsteht.
- Farbliche Abhebung und Kennzeichnung der Tritt- und Setzstufe erhöhen die Erkennbarkeit.
- Mindestens die erste und die letzte Stufe sollte gekennzeichnet sein.
- Trittstreifen so nah wie möglich an der Vorderkante der Stufe (Scheinstufe).
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� Gefahrenstellen kenntlich machen
� Verkehrs- und Fluchtwege freihalten
� Schleichwege und Abkürzungen meiden
� Verschmutzte Böden reinigen und defekte Böden instand setzen
� Hindernisse sofort wegräumen oder kennzeichnen
� Rutschfördernde Medien auf Verkehrswegen sofort beseitigen oder zumindest abstumpfen
� Schalten Sie bei ungenügendem Tageslicht die Beleuchtung ein
� Verstellen Sie den Zugang zu Lichtschaltern nicht
Verkehrswege: So gehen Sie sicher
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� Aufmerksam gehen, nicht hetzen!
� Beim Tragen von Lasten auf freie Sicht achten
� Unterschätzen Sie Treppen und Stufen nicht
� Handlauf auch beim Materialtransport!
� Überspringen Sie keine Stufen und benutzen
Sie immer den Handlauf.
� Schuhe mit festem Halt und Rutschhemmende
Sohle mit Profil
Treppen und Stufen:Immer mit der Ruhe
Quelle: dguv/lug
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HandlaufSimulator - HaSi
� Test der Reaktion
� Sensibilisierung zur Nutzung des
Handlaufs beim Gehen auf Treppen
� Vom Misserfolg zum Erfolg
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ASR A1.5/1.2 Fußböden
ASR A3.4 Beleuchtung
BGR 181 Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr
BGI/GUV-I 561 Treppen
www.baua.de
- Technik 28 Treppen
- Funktionelle, sichere und nutzerfreundliche Treppen
- Rutschsicherheit richtig auswählen und Pflegen
Universum Verlag „Unterweisung Stolpern, Rutschen, Stürzen“
www.dguv.de/lug „Stolpern, Rutschen, Stürzen“
DIN 51130 „Prüfung von Bodenbelägen – Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaft – Arbeitsräumeund Arbeitsbereiche mit Rutschgefahr, Begehungsverfahren – Schiefe Ebene“
DIN 51131 „Prüfung von Bodenbelägen – Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaft – Verfahren zur Messung des Gleitreibungskoeffizienten“
DIN 18065 „Gebäudetreppen – Definitionen, Messregeln, Hauptmaße“
Quellen