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TRANSCRIPT
Regionale Bildungsstrategie
LERNENDE REGION
LEADER – Region Weinviertel Donauraum
November 2009
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 2 November 2009
Auftragnehmer
RaumRegionMensch Dipl Ing. Michael Fleischmann
Obersulz 109
2224 Sulz im Weinviertel
Tel. 02534/4790-11
Projektbearbeitung:
Elisabeth Knasmillner
RaumRegionMensch
Obersulz 109
2224 Sulz im Weinviertel
Tel. 02534/4790-12
MSc Ulli Bixa
Adolf Kolpingstrasse 11/11
2000 Stockerau
Europäischer Landwirtschaftsfonds
für die Entwicklung des ländlichen
Raumes: Hier investiert Europa in
die ländlichen Gebiete.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 3 November 2009
Inhalt
1 Ausgangssituation ................................. ....................................................................... 6
2 Ablauf ............................................ ................................................................................ 9
2.1 NetzwerkpartnerInnen .............................................................................................10
3 LEADER Region Weinviertel - Donauraum ............. ...................................................12
3.1 Gemeinden im Bereich der Region ..........................................................................12
3.2 Abgrenzung der Region ...........................................................................................14
3.3 Quantitative Strukturdaten der Region .....................................................................15
4 Bildungseinrichtungen der Region .................. ...........................................................19
4.1.1 Primarstufe........................................................................................................19
4.1.2 Sekundarstufe ...................................................................................................21
4.1.3 Sonstige Bildungseinrichtungen ........................................................................22
4.1.4 Zusammenschau der Bildungseinrichtungen .....................................................23
4.1.5 Wo Lernen in der Region noch stattfindet .........................................................25
5 Anbindung bestehender Strategien und Vorgaben ..... ..............................................27
5.1 Programm Ländliche Entwicklung 2007 – 2013 .......................................................27
5.2 Lokale Entwicklungsstrategie der Leader Region Weinviertel - Donauraum ............28
5.2.1 Inhalte der Lokalen Entwicklungsstrategie in Bezug auf Qualifizierung .............28
6 Stärken / Schwächen / Möglichkeiten / Gefahren .... ..................................................30
7 Trendhypothesen aus der Netzwerkstatt ............. ......................................................32
7.1 Strategische Schwerpunkte / Trendhypothesen .......................................................32
7.1.1 Ausbildung ........................................................................................................32
7.1.2 Persönliche Weiterbildung .................................................................................32
7.1.3 Berufliche Höherqualifikation .............................................................................33
7.1.4 Regionale Qualifizierung ...................................................................................34
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8 Alleinstellungsmerkmal für die Region Weinviertel D onauraum ..............................35
9 Wirkungsbereich, Zielsetzungen und Strategien in de r Region Weinviertel
Donauraum ......................................... ................................................................................37
9.1 Wirkungsbereich ......................................................................................................37
9.2 Die Ziele ..................................................................................................................38
9.2.1 Zielsetzungen „Ausbildung“ ...............................................................................39
9.2.2 Zielsetzungen „Persönliche Weiterbildung“ .......................................................40
9.2.3 Zielsetzungen „Berufliche Höherqualifikation“ ...................................................42
9.2.4 Zielsetzungen „Regionale Qualifizierung“ ..........................................................43
9.3 Strategien ................................................................................................................45
9.3.1 Ausbildung ........................................................................................................45
9.3.2 Persönliche Weiterbildung .................................................................................45
9.3.3 Berufliche Höherqualifizierung...........................................................................46
9.3.4 Regionale Qualifizierung ...................................................................................46
9.3.5 Im Prozess erarbeitete Maßnahmen: ................................................................46
10 Überblick Pilotprojekte ........................... .....................................................................48
10.1 Themenbereiche für Pilotprojekte .........................................................................48
10.2 Mögliche Pilotprojekte ..........................................................................................48
11 Umsetzung der Strategie ........................... ..................................................................52
11.1 Begleitende operative Tätigkeiten ........................................................................52
11.1.1 Organisation des Bildungsnetzwerks .............................................................52
11.2 Zusammensetzung des Netzwerkes .....................................................................53
11.3 Aufgaben des Netzwerkes ....................................................................................53
11.3.1 Öffentlichkeitsarbeit / Marketing / Bildungsinformation ...................................53
11.3.2 Bildungsberatung ...........................................................................................54
11.3.3 Abstimmung der Angebote und Sicherung der Grundversorgung an
Bildungsangeboten ........................................................................................................54
11.4 Ziele des Netzwerkes ...........................................................................................54
11.5 Arbeitsweisen im Netzwerkes ...............................................................................55
11.6 Netzwerkstruktur ..................................................................................................56
11.7 Berücksichtigung von Chancengleichheit .............................................................57
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11.8 Zeitplan, Arbeitsplan und Aufgabenverteilung ......................................................58
12 Resümee und Ausblick .............................. ..................................................................59
13 Literaturverzeichnis .............................. .......................................................................61
14 Tabellenverzeichnis / Abbildungsverzeichnis ....... ....................................................62
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1 Ausgangssituation
Die Leader Region Weinviertel Donauraum ist eine regionale Kooperation von siebzehn Ge-
meinden des politischen Bezirkes Korneuburg und wurde am 04. September 2007 gegrün-
det.
Die Region setzt sich aus den 10 Gemeinden der Kleinregion „10 vor Wien“ (Enzersfeld,
Großrußbach, Hagenbrunn, Harmannsdorf, Korneuburg, Langenzersdorf, Leobendorf, Spil-
lern, Stetten und Stockerau) sowie den Gemeinden Bisamberg, Großmugl, Hausleiten, Leit-
zersdorf, Niederhollabrunn, Rußbach und Sierndorf zusammen.
Im Rahmen der Förderperiode Ländliche Entwicklung (LE) 2007 – 2013 möchte sich die Le-
aderregion als LERNENDE REGION positionieren und beschließt die Entwicklung einer re-
gionalen Bildungsstrategie für die Region Weinviertel Donauraum. Die erarbeitete Strategie
soll die Weichen für die Durchführung des Programms stellen.
Durch die LERNENDE REGION wird das Thema Lernen und Bildung, das in unserer Wis-
sensgesellschaft einen immer größer werdenden Stellenwert einnimmt, strategisch veran-
kert. Die regionale Bildungsbeteiligung wird dadurch gestärkt.
Ein weiteres bedeutendes Ziel ist die Entwicklung innovativer Bildungsprojekte und der Auf-
bau eines attraktiven Bildungsangebotes mittels des Netzwerks an AkteurInnen in der LER-
NENDEN REGION.
LERNENDE REGION kann daher als ein Instrument zur Steigerung der Zukunftsfähigkeit der
Region gesehen werden. Die AktivistInnen im Rahmen der Lernenden Region gestalten die
Zukunft der Region und damit verbunden die Zukunft der Bevölkerung.
Das Konzept der LERNENDEN REGION wurde unter anderem entwickelt, um das Bewusst-
sein für Lernen und Bildung und deren lebenslange Bedeutung zu fördern. Durch neue
Technologien entstehen stetig bessere Möglichkeiten zur globalen Zusammenarbeit. Die
Globalisierung – die zunehmende weltweite Verflechtung in allen Bereichen (Wirtschaft, Poli-
tik, Kultur, Umwelt, Kommunikation, etc) – und der damit verbundene Konkurrenzdruck ver-
langen ein hohes Bildungsniveau am Arbeitsmarkt. Weiterbildung eröffnet neue Möglichkei-
ten am aktuell krisengeprägten Arbeitsmarkt. Neu gewonnene soziale Kompetenzen helfen
bei der Gestaltung eines erfolgreichen und zufriedenen Zusammenlebens.
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Überdies stellen lange Wege zu Bildungsangeboten oft Barrieren dar, zusätzlich fehlt es an
Strategien zum erfolgreichen Ausbau des Bildungsbereiches. Durch das Konzept LERNEN-
DE REGIONEN wird ein attraktives, regionales Bildungsangebot geschaffen, das die Weiter-
bildung im unmittelbaren Lebensumfeld erleichtert und damit auch die Chancen für Arbeit-
nehmerInnen am Arbeitsmarkt erhöht.
Das Konzept LERNENDE REGION basiert auf dem synergetischen Verhältnis zwischen
Mensch und Region. Diese stehen in Wechselwirkung zueinander. Durch die Stärkung von
„Humankapital“ (z.B.: Wissen, Bildung, Erfahrungen) entstehen größere Entwicklungschan-
cen für die Region. Im Gegenzug dazu führen bessere regionale Rahmenbedingungen zu
höheren Bildungschancen für die BewohnerInnen der Region.
Entgegen erster Vermutungen profitiert nicht nur die Bevölkerung durch die LERNENDE
REGION. Auch Institutionen im Netzwerk und die Region im Ganzen sind im Lernprozess
integriert. Die Region lernt durch die Arbeit im Rahmen des Konzepts LERNENDE REGION
vor allem Ihre Potentiale kennen.
Zentrale Aufgabe der Lernenden Region ist vorerst die Vernetzung aller relevanten AkteurIn-
nen der verschiedenen Bildungsbereiche und der angrenzenden politischen Felder auf regi-
onaler Ebene.
Durch die Zusammenarbeit im Netzwerk regionaler AkteurInnen soll nun gemeinsam unter
Einbeziehung der jeweils spezifischen regionalen Voraussetzungen eine Strategie entwickelt
werden, um praxisgerechte und umsetzungsorientierte Maßnahmen zur Stärkung von Bil-
dung und Lernen in der Region zu entwickeln.
Die NetzwerkpartnerInnen aus unterschiedlichen Bereichen (Bildungseinrichtungen, Be-
schäftigungspolitische AkteurInnen, Regionalentwicklung, KMUs, Institutionen, Vereine, regi-
onalpolitische AkteurInnen, Interessierte) ermöglichen den Blick auf den regionalen Gesamt-
bedarf. Die verschiedenen Blickwinkel zeigen Nachfrage und Angebot, Ideen und Maßnah-
men auf und ermöglichen ein breites Spektrum an Lösungsansätzen.
Dieses Netzwerk arbeitet im Zeitraum von zirka fünf Monaten an der Strategieentwicklung für
die Region in Bezug auf „Lernen und Bildung“. In diesem Rahmen wird der Bedarf der Regi-
on erhoben und auf Möglichkeiten und Synergien aufmerksam gemacht.
Die Ergebnisse der Strategie dienen der Identifikation zentraler Handlungsfelder Lernen und
Bildung, die gezielt weiterentwickelt werden sollen.
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Darauf aufbauend werden gemeinsam Projekte entwickelt, die regionale Lücken im Bereich
„Bildung“ schließen sollen.
Im Auftrag der Leaderregion Weinviertel Donauraum wurde das Büro RaumRegionMensch
im Frühjahr 2009 beauftragt, den Prozess der Strategieentwicklung zu begleiten und zu un-
terstützen.
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2 Ablauf
Als Grundlage der Netzwerkbildung wurde eine regionale „Bildungsdatenbank“ erstellt, in der
alle relevanten AkteurInnen der Region erfasst (BildungsanbieterInnen, Gemeindevertrete-
rInnen, Regionale AkteurInnen) und für die geplanten Arbeitstreffen eingeladen wurden. Die
Datenbank beinhaltet ungefähr 230 Adressen regionaler Institutionen und interessierter Per-
sonen.
Am 13. Mai 2009 wurde im Bildungshaus Schloss Großrußbach im ersten Netzwerktreffen
das Projekt „LERNENDE REGION“ durch das LEADER Management vorgestellt. Im ersten
Schritt wurden die Stärken der Region als auch die Stärken der regionalen Bildungsland-
schaft diskutiert und in weiterer Folge an konkreten Zielvorstellungen (Visionen) gearbeitet.
Daraus entwickelten sich vier Bereiche (Ausbildung, Berufliche Höherqualifizierung, Persön-
liche Weiterbildung, Regionale Qualifizierung), die in der weiteren Bearbeitung die Schwer-
punkte des regionalen Bildungsnetzwerkes bilden.
Das zweite Netzwerktreffen fand am 29. Juni 2009 im Kompetenzzentrum Raika Korneu-
burg, Stockerauer Straße 94, statt. Angelpunkte dieses Netzwerktreffens waren die Definition
der strategischen Ziele, konkrete Maßnahmen für ausgewählte Projekte sowie die Abstim-
mung der Netzwerkstruktur für die weitere Vorgehensweise.
Insgesamt 41 regionale AkteurInnen haben an der zukünftigen Strategie „LERNENDE RE-
GION“ Weinviertel - Donauraum mitgearbeitet (siehe Liste NetzwerkteilnehmerInnen).
Die vorliegende Strategie „LERNENDE REGION“ baut auf den internen Vorgaben der im
Oktober 2007 erstellten Lokalen Entwicklungsstrategie für die Leaderregion Weinviertel –
Donauraum auf.
Als externe Vorgabe wird das Programm zur Entwicklung des ländlichen Raumes 2007 –
2013 als Grundlage herangezogen. Beide Vorgaben legen dabei einen besonderen Wert auf
das Thema Qualifizierung der RegionsbewohnerInnen und die Wettbewerbsfähigkeit der
Region.
Bei der Ausarbeitung der Bildungsstrategie wird weiters auf die Vorgaben (Handbuch Ler-
nende Regionen, Grundlagen / Handbuch Lernende Regionen, Leitfaden - Strategieentwick-
lung / Handbuch Lernende Regionen, Bundesweite Instrumente) des Bundes Bezug ge-
nommen, diese fließen ebenso in die Arbeit mit ein.
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2.1 NetzwerkpartnerInnen In der nachfolgenden Tabelle sind die TeilnehmerInnen der Netzwerktreffen vom 13. Mai
2009 und 29. Juni 2009 alphabetisch aufgelistet.
Tabelle 1: NetzwerkteilnehmerInnen (ohne Angabe der Titel)
Name Institution Position Gemeinde Bartosch Johannes
Leader Region Weinviertel Donauraum
Geschäftsführer / Leadermanagement Korneuburg
Bauer Josef Gemeindeamt Leobendorf GGR Tresdorf Bohn Marietta Stockerau Ehmayer Gabriele
Volkshochschule Korneu-burg Direktorin Korneuburg
Erhard Angelika Langenzersdorf Feltl Hannes Gemeindeamt Harmannsdorf GGR Obergänserndorf Fischer Josef Gemeinderat Hagenbrunn GR Hagenbrunn Golliasch Ingrid Volksschule I Korneuburg Leiterin Großrußbach Haller Franz Flandorf Haller Hermann
Bezirksbauernkammer Kor-neuburg
Bezirksobmann-Stellvertreter, Regionssprecher Enzersfeld
Hofer Ingeborg
Tagesheim der Volksschule Leobendorf Leiterin Leobendorf
Holzer Ulrike
H & K Private Academy GmbH Direktorin Korneuburg
Hopfeld Peter Wirtschaftskammer
Obmann der Wirtschaftskam-mer-Bezirksstelle Stockerau
Jonak Manfred Gemeindeamt Spillern Gemeinderat Spillern Kainz Christine Weinsteig Kendöl Leopold
Gemeindeamt Langenzers-dorf GGR Langenzersdorf
Klaus Martina Dorf Stadterneuerung Betreuerin Hollabrunn Knittelfelder Franz Bildungshaus Großrußbach Großrußbach Kreuzinger Ernst Gemeindeamt Sierndorf Gemeindevertreter Sierndorf Kronberger Karl
Volksbildungsverein Stocke-rau Obmann Stockerau
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Mayer Erwin Katholisches Bildungswerk Zellerndorf Mayer-Losek Jutta Gemeindeamt Großrußbach Umweltgemeinderätin Großrußbach Mitterböck Erika
Hortbetreuung, Kinderfreun-de Korneuburg Leiterin Korneuburg
Müller Johann Gemeindeamt Großrußbach
Bürgermeister / Hauptschuldi-rektor Großrußbach
Pasqualli Maria FS Stockerau Schulleiterin Stockerau Paulhart Eva-Maria Pfarre Bisamberg Pfarrgemeinderat Bisamberg Pöschl Hermann Gemeindeamt Rußbach Bürgermeister Niederrußbach Purth Walter
H & K Private Academy GmbH Stockerau
Rupp Hans
Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich Geschäftsführer Wien
Schabel Josef Gemeindeamt Leitzersdorf GR Leitzersdorf Schabl Mathias Korneuburg Schubert Agnes
Verein der Vermittlungsex-perten Juristin / Mediatorin Sierndorf
Sekanina-Bren-ner Brigitte
Verein der Vermittlungsex-perten Dipl. Mediatorin Korneuburg
Steindl Leopold BHW Harmannsdorf Ortsstellenleiter Harmannsdorf Truger Donata Langenzersdorf Vörösmarty Geza Michael
Regionale Musikschule Stockerau Direktor Stockerau
Weinbauer Christa Wien Wessely Christine Gemeindeamt Spillern GR Spillern Winkler Doris BHW Weinviertelvorsitzende Niederhollabrunn Wolf Franziska Kindergarten Grossmugl Leiterin Roseldorf Wührer Helene Bisamberg
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3 LEADER Region Weinviertel - Donauraum
3.1 Gemeinden im Bereich der Region Die Region setzt sich aus siebzehn Gemeinden des Bezirkes Korneuburg zusammen. Im
Süden bilden die Stadtgemeinde Stockerau mit ca. 15.200 und die Stadtgemeinde Korneu-
burg mit ca. 11.750 EinwohnerInnen die größten Gemeinden. In der Region leben auf etwa
510 qkm insgesamt rund 68.300 EinwohnerInnen.
Tabelle 2: Gemeinden der Leader Region Weinviertel- Donauraum sowie deren Katasterfläche und EinwohnerInnenzahl im Vergleich 2001 und 2007
Gemeinde EW laut 15. 5.01 EW laut 1.1.07 Bevölkerungs-
wachstum in % Katasterfläche
Bisamberg 4.001 4.149 3,70 10,00 km²
Enzersfeld 1.434 1.502 4,74 9,00km²
Großmugl 1.519 1.538 1,25 64,00km²
Großrußbach 1.939 2.062 6,34 32,00km²
Hagenbrunn 1.575 1.896 20,38 13,00km²
Harmannsdorf 3.514 3.704 5,40 55,00km²
Hausleiten 2.967 3.434 15,74 61,00km²
Korneuburg 11.032 11.736 6,38 9,00km²
Langenzersdorf 7.261 7.688 5,88 10,00km²
Leitzersdorf 1.098 1.228 11,84 27,00km²
Leobendorf 4.284 4.682 9,29 29,00km²
Niederhollabrunn 1.495 1.608 7,56 50,00km²
Russbach 1.333 1.366 2,48 30,00km²
Sierndorf 3.132 3.447 10,06 55,00km²
Spillern 1.718 1.905 10,89 12,00km²
Stetten 1.065 1.204 13,05 7,00km²
Stockerau 14.452 15.157 4,88 37,00km²
Gesamt 63.819 68.279 6,54 510,00km²
Quelle: Quelle: noe.gv.at Gemeinden, Statistik Austria 19.9.2008, VZ Mai 2001
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Abbildung 1: EinwohnerInnen der Region Weinviertel Donauraum im Vergleich 2001 und 2007
Quelle: Statistik Austria 19.9.2008, VZ Mai 2001
Wie die obenstehende Tabelle 2 als auch die Grafik 1 zeigen, ist die Leaderregion Weinvier-
tel-Donauraum ein attraktiver Wohnstandort mit stetig wachsenden Bevölkerungszahlen.
Während der letzten 6 Jahre konnte ein Bevölkerungszuwachs von ungefähr 6,5 % ver-
zeichnet werden.
Der Bevölkerungsanstieg ist auf die positive Wanderungsbilanz zurückzuführen, die Gebur-
tenbilanz ist negativ.
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3.2 Abgrenzung der Region Die Region liegt nordwestlich der Bundeshauptstadt Wien im südwestlichen Weinviertel. Im
Süden ist die Region durch die Donau begrenzt. Von Westen nach Osten grenzen die be-
nachbarten Leaderregionen Kamptal – Wagram, Weinviertel Manhartsberg sowie die Lea-
derregion Weinviertel Ost an.
Abbildung 2: Region Weinviertel - Donauraum
Quelle: eigene Darstellung – Grundlage ÖK 50
Charakteristisch für die Region ist die Gliederung in einen südlich verdichteten Raum um
Stockerau und Korneuburg und einen eher ländlich geprägten Teil Im Norden.
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3.3 Quantitative Strukturdaten der Region
Abbildung 3: 25 – 64 jährige Wohnbevölkerung nach h öchster abgeschlossener Ausbildung, Staatsangehörigkeit und Geschl echt Anteile 1991 und 2001 in %
Quelle: Bezirksprofil 2008, Arbeitsmarktbezirk Korneuburg
(Die Tabelle beinhaltet alle 19 Gemeinden des Bezirkes Korneuburg. Die Gemeinden
Ernstbrunn und Stetteldorf am Wagram gehören nicht der Leaderregion Weinviertel Donau-
raum an, sind aber ebenfalls in der Tabelle integriert.)
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Die Lehrlingsausbildung bildet im Jahre 2001 mit 39,8 % den größten Anteil an höchst abge-
schlossener Bildung im Bezirk Korneuburg. Männer stehen mit 50,9 % dabei an der Spitze.
Die Frauen bilden einen Anteil von 27,4 % und die ausländische Bevölkerung hat einen An-
teil von 21,1 %. Im Vergleich zu 1991 haben sich diese Zahlen nicht verändert.
Für fast 20 % der Bevölkerung des Bezirkes Korneuburg ist der höchste Bildungsabschluss
die Pflichtschule. Auffallend dabei ist, dass doppelt so viele Frauen (26,3 %) als Männer
(12,9 %) in den Zahlen enthalten sind. Den höchsten Anteil (46,0 %) stellt die ausländische
Bevölkerung.
Interessant erscheinen auch die Zahlen der Hochschulausbildung. Männer und Frauen ha-
ben jeweils einen Anteil von ungefähren 10,6 %. Die Ausländische Wohnbevölkerung hinge-
gen weist einen Anteil von 12,9 % auf.
Berufsbildende Mittlere Schulen (insgesamt 16,1 %) und Berufsbildende Höhere Schulen
(insgesamt 9,3 %) nehmen in der Region einen höheren Stellenwert ein, als die Allgemein-
bildende Höhere Schule. Diese haben nur einen Anteil von insgesamt 5,2 %.
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Abbildung 4: Wohnbevölkerung ab 15 Jahren nach der höchsten abgeschlossenen Ausbildung
Quelle: Statistik Austria 19.9.2008, VZ Mai 2001
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Bildungsniveau
Der österreichweite Trend zur höheren Bildung zeigt sich auch in den Bezirksergebnissen
der Volkszahlungen 1991 und 2001 für Korneuburg. Die Zahl der Personen mit
Hochschulabschluss bzw. Matura als höchstem Bildungsabschluss ist – dem
gesamtösterreichischen Trend folgend – auch im Arbeitsmarktbezirk Korneuburg deutlich
angestiegen (Arbeitsmarktbezirk Korneuburg, Bezirksprofile 2008: S 9)
Beschäftigung und Arbeitslosigkeit
Die Zahl der unselbständig Beschäftigten (Quelle: AMS, Datenaufbereitung Erwerbskarrie-
renmonitoring) betrug im Jahr 2008 im Arbeitsmarktbezirk Korneuburg 31.329 Personen,
davon 47,8 % Frauen. Zwischenzeitlich ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten weiter
im Ansteigen.
Das Niveau der Arbeitslosigkeit liegt deutlich unter dem Österreichdurchschnitt und klar unter
dem Landeswert.
Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresschnitt 2008 4,2 %, ebenso deutlich unter dem Öster-
reichdurchschnitt (5,8 %) und dem Landesschnitt (5,9 %). (Arbeitsmarktbezirk Korneuburg,
Bezirksprofile 2008: S 7f)
Pendlerwanderung
Der Arbeitsmarktbezirk Korneuburg ist ein Bezirk mit einem sehr hohen Anteil an Auspendle-
rInnen, aber auch – aufgrund der Betriebsansiedlungen im Norden von Wien – einem hohen
Anteil an EinpendlerInnen aus anderen Arbeitsmarktbezirken. (Arbeitsmarktbezirk
Korneuburg, Bezirksprofile 2008: S 8)
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4 Bildungseinrichtungen der Region
Das Österreichische Bildungssystem gliedert sich in drei Stufen, die Primarstufe (Kindergär-
ten, Volksschulen, Sonderpädagogik: Sonderschulen und Integrativer Unterricht), der Se-
kundarstufe (Sonderpädagogik: Sonderschulen und Integrativer Unterricht – Oberstufe,
Hauptschulen, Polytechnische Schulen, AHS, Berufsschulen, BMS, Gesundheits- und Kran-
kenpflegeschulen, Ausbildung Nichtärztliche Gesundheitsberufe, Aufbaulehrgänge) und der
Postsekundären & Tertiäre Bildungseinrichtungen (Werk-Meisterschulen, Kollegs, Aka-
demien Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen und Universitäten).
Die nachfolgenden Tabellen zeigen eine Bestandsaufnahme der Bildungseinrichtungen in
der Region Weinviertel Donauraum. Die bestehenden Bildungseinrichtungen sind vorwie-
gend den Bereichen der Primarstufe und der Sekundarstufe zuzuordnen. Im Bereich der
Postsekundären & Tertiären Bereiche besteht in der Region seit 2008 die Möglichkeit eine
Berufsbegleitende Fachhochschule zu absolvieren.
Sonstige Bildungseinrichtungen (Erwachsenenbildung, Persönliche Weiterbildung, berufliche
Weiterbildung) sind in der Region gut vertreten. Diese sind in einer eigenen Tabelle darge-
stellt bzw. im anschließenden Teil beschrieben. Diese Aufstellung erhebt jedoch keinen An-
spruch auf Vollständigkeit, da es mit Sicherheit in der Region weitere BildungsanbieterInnen
(Coaches, TrainerInnen, private BildungsanbieterInnen,…) gibt, die nicht alle erfasst werden
konnten.
Eine wichtige Einrichtung für Weiterbildungsmaßnahmen stellt das Arbeitsmarktservice
(AMS) in Korneuburg dar. Das AMS stellt eine Weiterbildungsdatenbank zur Verfügung, auf
deren laufend Weiterbildungskurse angeboten werden und sich an bestimmte Zielgruppen
(Arbeitssuchende, Jugendliche, Frauen, MigrantInnen,…) richtet. Die Weiterbildungsmaß-
nahmen werden unter bestimmten Voraussetzungen vom AMS gefördert.
4.1.1 Primarstufe
Ab 2 ½ Jahren können Kinder in Österreich den Kindergarten besuchen. Mit dem sechsten
Lebensjahr beginnt die allgemeine Unterrichtspflicht. Die Volksschulzeit dauert vier Jahre.
Nachfolgende Einrichtungen sind in der Leader Region Weinviertel Donauraum etabliert.
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Tabelle 3: Primarstufe
Gemeinde Kindergärten Volksschule n (VS)
Sonderpädagogik: Sonderschulen
Bisamberg 2 Kindergärten 1 VS
Enzersfeld 1 Kindergarten 1 VS
Großmugl 2 Kindergärten 1 VS
Großrußbach 1 Kindergarten 1 VS
Hagenbrunn 3 Kindergärten 1 VS
Harmannsdorf 2 Kindergärten 1 VS
Hausleiten 2 Kindergärten 1 VS
Korneuburg 4 Kindergärten
2 VS
1 private VS (Schule für lebendiges Lernen)
1 Allgemeine Sonderschule
Langenzersdorf 3 Kindergärten, Montessori
Integrations Kinderhaus 1 VS
Leitzersdorf 1 Kindergarten 1 VS 1. + 2. Klasse mit Kindern aus
Niederhollabrunn
Leobendorf 3 Kindergärten 1 VS
Niederhollabrunn 1 Kindergarten 1 VS 3. + 4. Klasse mit Kindern aus
Leitzersdorf
Russbach 1 Kindergarten 1 VS
Sierndorf 2 Kindergärten 1 VS
Spillern 1 Kindergarten 1 VS
Stetten 1 Kindergarten 1 VS
Stockerau 5 Kindergärten 2 VS
1 Sonderschule
In der Region befinden sich 62 Institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen (ohne Saison-
tagesheime), davon 35 Kindergärten, 5 Kinderkrippen, 16 Horte und ungefähr 7 alterge-
mischte Einrichtungen. Etwa 2.700 Kinder wurden im Jahre 2007 in diesen Einrichtungen
betreut. Die Zahl der betreuten Kinder pro 1.000 EinwohnerInnen beträgt daher im Schnitt 37
(Niederösterreich: 36, Österreich: 35).
17 der 62 Einrichtungen konzentrieren sich auf Stockerau und Korneuburg.
Seit September 2008 können die Kinder bereits im Alter von zweieinhalb Jahren einen Kin-
dergarten besuchen (Arbeitsmarktbezirk Korneuburg, Bezirksprofile 2008: S 8f).
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4.1.2 Sekundarstufe
Die Stadtgemeinden Korneuburg und Stockerau sind die wichtigsten Schulstandorte im Be-
reich der Sekundarstufe des Bezirkes Korneuburg. Die beiden Städte verfügen über ein gu-
tes Angebot an Hauptschulen und weiterführenden Schulen. Das Angebot in den 15 anderen
Gemeinden beschränkt sich im klassischen Ausbildungsbereich hauptsächlich auf die Pri-
marstufe.
Tabelle 4: Sekundarstufe
Gemeinde Hauptschulen Berufsbildende und Höhere
Schulen
Harmannsdorf 1 HS
Hausleiten 1 HS
Korneuburg 1 HS – Schwerpunkt Musik
1 HS – Schwerpunkt Sport
Bundesshandelsakademie
Polytechnische Schule
Privates Gymnasium und Realgymnasium
Dala Peter-SDV-Informatik Schule
Langenzersdorf 1 HS
Stockerau
1 HS Schwerpunkt Informatik
1 HS Schwerpunkt Sprache
1 HS Schwerpunkt
Berufsorientiert
Bundesgymnasium und -realgymnasium
Bundeshandelsschule
Fachschule für Sozialberufe und
Wirtschaftsfachschule
Landesberufsschule für Elektrotechniker
Landesberufsschule für KFZ – Techniker
Polytechnische Schule
Schule für allgemeine Gesundheits- und
Krankenpflege
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4.1.3 Sonstige Bildungseinrichtungen
Tabelle 5: Sonstige Bildungseinrichtungen
Gemeinde Erwachsenenbildung Sonstiges….
Bisamberg Öffentliche Bibliothek
Musikschule
Großmugl Musikschule
Großrußbach Bildungshaus Schloss
Großrußbach
Musikschule
Bücherei
Hagenbrunn
Harmannsdorf
Hausleiten Musikschule
Öffentliche Bücherei
Korneuburg Volkshochschule Tanzschule
Sonderpädagogisches Zentrum
Musikschule der Korneuburger
Musikfreunde
BIK (BüchereiInternetcafeKorneuburg)
Langenzersdorf Sympaideia – Institut für
Integrative Bildung
Musikschule
Tanzstudio Elizabeth Mills
Leitzersdorf
Leobendorf Musikschule
Niederhollabrunn Musikschulunterricht über Kulturverein
Russbach
Sierndorf Musikschule
Spillern Learning by doing“ Training und
Coaching
Stetten
Stockerau Berufsbegleitender FH –
Studiengang „Informations-
technik“
Volksbildungsverein Stockerau
Volkshochschule Stockerau
Frauen für Frauen
Frauenakademie Pascalina
Waldschule
Musikschule
Bücherei
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4.1.4 Zusammenschau der Bildungseinrichtungen
Für die Region lässt sich hinsichtlich der Bildungsinfrastruktur zwischen den einzelnen Ge-
meinden, auf Grund der Größen, ein differenziertes Bild zeichnen.
Im Bereich der schulischen Grundausbildung (Volksschule) sind alle 17 Gemeinden gut aus-
gestattet.
Hauptschulen und Sonderschulen sind in 6 Gemeinden vorzufinden. Für die berufliche Aus-
bildung gibt es in den Städten Stockerau und Korneuburg 5 verschiedene Angebote. Im Mit-
telschulbereich müssen HTL-SchülerInnen nach Wien, Hollabrunn oder Mistelbach auspen-
deln, das Angebot für diesen Bildungsbedarf ist in der Region nicht gegeben.
Weitere Berufsbildende Schulen wie Polytechnikschule, Bundeshandelsakademie, Informa-
tikschule und das private (Real)gymnasium in Korneuburg, sowie eine Polytechnische Schu-
le, Bundeshandelsschule, Bundesgymnasium und -realgymnasium, Fachschule für Sozialbe-
rufe und Wirtschaftsfachschule, Landesberufsschule für Elektrotechniker, Landesberufsschu-
le für KFZ – Techniker und eine Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege in
Stockerau.
Musikschulen sind in der Region gut vertreten. Ebenso öffentliche Büchereien.
Im Bereich der Erwachsenenbildung bietet der Volksbildungsverein Stockerau ein breit
gefächertes Programm für Körper-Geist-Selbstfindung, Kinder, Kreative Freizeit, EDV und
Sprachen an.
In der Frauenakademie Pascalina gibt es Qualifizierungsangebote in den Bereichen EDV,
Sprachen und wirtschaftliche Bereiche. Ebenso bietet die Akademie frauenspezifische Aus-
bildungsinformationen für den beruflichen Wiedereinstieg an. Schulungsmaßnahmen werden
durch Supervision, Netzwerkbildung und Mentoring unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem
AMS können oftmals die TeilnehmerInnen erfolgreich in das Berufsleben zurückkehren.
Das Frauenberatungs- und Bildungszentrum „Frauen für Frauen“ in Stockerau ist ein Ver-
ein dessen Ziel es ist, strukturelle und individuelle Verbesserung der Lebens-, Arbeits- und
Berufsperspektiven von Frauen und Mädchen im Weinviertel herzustellen.
Die Wirtschaftskammer Stockerau bietet berufsbegleitende FH Studiengänge in
Kooperation mit den Studien und Technologie Transfer Zentrum Weiz GmbH an. Seit 2008
läuft der Studiengang „Informationstechnik“, im Herbst 2009 ist ein weiterer Studiengang
„Maschinenbau - Mechatronik“ geplant.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 24 November 2009
Die Volkshochschulen in Korneuburg und Stockerau bieten ein breites Angebot an Se-
minaren und Kursen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Das Angebot beinhaltet so-
wohl kreative Kurse, Persönlichkeitsbildende Kurse bis hin zu Qualifizierungen wie bei-
spielsweise Führungskräftetrainings, Sprachkurse und Kommunikationsseminare. Auch das
Thema Gesundheit hat einen großen Stellenwert im Kursprogramm. Die Volkshochschule
Korneuburg bietet ebenso einmal wöchentlich eine individuelle Bildungsberatung für die re-
gionale Bevölkerung an.
Mit dem Bildungshaus in Großrußbach verfügt die Region über eines der ältesten Bil-
dungshäuser Österreichs, eine Einrichtung, die bereits seit mehr als 55 Jahren auf Erwach-
senenbildung spezialisiert ist. Die Schwerpunkte bilden Seminare, Vorträge oder Lehrgänge,
die auf religiöse, persönlichkeitsbildende, gesellschaftspolitische und kreative Angebote aus-
gelegt sind. Spezielle Veranstaltungen gibt es im Bereich des interkulturellen Tanzes und der
Lebensbegleitung für Menschen in unterschiedlichen Situationen wie z.B. Ehepaare, Allein-
erziehende oder Menschen mit Behinderungen. Daneben finden laufend Ausstellungen von
bekannten (und noch unbekannten) KünstlerInnen statt. (Informationsmappe der Marktge-
meinde Großrußbach)
Im AMS werden laufend Kurse und Seminare – auf den Arbeitsmarkt zugeschnitten - ange-
boten. Vom Qualifizierungsangebot des AMS können besonders die kleinen und mittleren
Unternehmen und deren Beschäftigten profitieren. Alle Bildungsmaßnahmen werden nach
den Bedürfnissen der Unternehmen als auch der MitarbeiterInnen abgestimmt. Die Qualifi-
zierungen sind variabel und können durch unterschiedliche Bildungsträger realisiert werden.
Diese Kurse sind beispielsweise Staplerkurse, ECDL, Englisch über Initiative 50 bis zu Per-
sonalverrechnungskursen und Weitere.
In der Marktgemeinde Langenzersdorf ist das Institut für integrative Bildung „Sympaideia“
situiert. Das Institut bietet u.a. folgende Ausbildungen an: Ausbildung zur Lebens- und Sozi-
alarbeit, Supervision und Coaching, Mediation und Rhetorik und Kommunikation. Der Grund-
satz der Institution (siehe nachfolgenden Ausschnitt) deckt sich mit den Zielen der LER-
NENDEN REGION und zeigt an diesem Beispiel, dass bereits einiges an innovativen Bil-
dungszugängen in der Region verankert ist.
„…..Der Lernprozess ist für uns ein Wechselspiel zwischen Lehren und Lernen. Wir entwi-
ckeln ein Lernklima, das persönliches Wachstum fördert und das von den TeilnehmerInnen
als interessant, verstehend, unterstützend und angstfrei empfunden wird.“
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 25 November 2009
Das Tanzstudio Elizabeth Mills in Langenzersdorf bietet für Kinder, Jugendliche und Er-
wachsene eine fundierte Ausbildung in den Bereichen Musikalische Bewegung, Ballett, Jazz-
tanz, Stepptanz, Hip Hop und orientalischer Tanz.
„Learning by doing“ in Spillern ist eine Einrichtung im Bereich der Erwachsenenbildung in
der Trainings und Coachings angeboten werden.
4.1.5 Wo Lernen in der Region noch stattfindet
Das Kulturzentrum der Stadtgemeinde Korneuburg wird für musikalische und künstlerische
Präsentationen und Vorträge genutzt. Das etablierte Museum im Kulturzentrum zeigt:
� die urgeschichtliche Bearbeitung der Gegend durch HR Hermann Schwammhöfe
� einen repräsentativen Querschnitt durch die Vergangenheit der Stadt mit Handwerks-
und Industriebezügen
� die Tradition Korneuburg als Heimat militärischer Technik
� die Geologie des Korneuburger Beckens
� die zeitgeschichtliche Aufarbeitung der Geschichte der Korneuburger Arbeiterschaft
Die Korneuburger Musikfreunde initiieren musikalische Veranstaltungen (Konzerte, Lie-
derabende, Ballettabende...) und betreiben sehr erfolgreich die Musikschulen in Korneuburg,
Bisamberg und Leobendorf. Schülerinnen und Schüler konnten bei „Prima la musica“ und
beim NÖ Bandwettbewerb bereits viele Preise „erspielen“.
Traditionelles bietet der D`Donautaler - Volkstanz- und Schuhplattlerverein in Korneu-
burg. Tanzveranstaltungen und öffentliche Auftritte im In- und Ausland erhalten das Brauch-
tum des Volkstanzes und Schuhplattelns.
In der Region sind zahlreiche KünstlerInnen angesiedelt, die in den verschiedensten Berei-
chen tätig sind (z.B. Puppentheater, Malerei, Bildhauerei Keramik, Reprofotografie, Aqua-
rellmalerei, Musik (Klassische Musik, a – capella Konzert, Rock & Pop, Liedermacherin),
Computergraphik, Fotografie, Plastiken und Ikebana. Offene Ateliers und Ausstellungen ste-
hen Interessierten zur Verfügung. Einige dieser KünstlerInnen bieten in öffentlichen
Workshops und Seminaren Möglichkeiten zum kreativen Mitmachen (www.korneuburg.gv.at
– Kunst, Kultur und Bildung)
Die Waldschule in Stockerau ist eine Initiative des Vereins „Aktion Lebensraum Wald.“ In
den Räumlichkeiten können Schulklassen und angemeldete Gruppen gemeinsam den Wald
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 26 November 2009
erleben. Fachführungen zu den Themen Forst, Jagd, Flora und Fauna können nach Anmel-
dung erfolgen. Schautafeln im Verlauf des Naturlehrpfades zu den Themen Bäume, Sträu-
cher, Wiesen, Forstwirtschaft, Trinkwasser, Vögel, Lurche regen zu Spaziergängen durch
den Wald an.
In der neu eröffneten Fossilienwelt Stetten können BesucherInnen Grabungs- und For-
schungsarbeiten besichtigen. Das Museum zeigt 650 verschiedene fossilen Arten und
Fundstücke wie Zähne, Knochen und Panzer von Delphinen, Haifischen und Schildkröten.
Ein vielfältiges Erlebnisprogramm (Austernkino, Ausstellung, Perlenschatzkammer, Aus-
sichtsturm,…) wird angeboten.
Das Bildungs- und Heimatwerk hat sich zur Aufgabe gemacht, „Bildung vor Ort“ in den
Gemeinden zu organisieren. Erfahrungsaustausch, gemeinsame Programmplanung und die
Herausgabe eines Regionalen Bildungskalenders sind Ziele örtlicher Bildungswerke. In der
Leader Region gibt es 13 örtliche Bildungswerke (Bisamberg, Enzersfeld, Hagenbrunn, Har-
mannsdorf, Obergänserndorf, Würnitz, Hausleiten, Langenzersdorf, Niederhollabrunn, Nie-
derrußbach, Sierndorf, Spillern und Stetten).
In der Region engagieren sich die BewohnerInnen zahlreich in verschiedensten Vereinen.
Das Vereinsleben ist in allen Gemeinden gut vertreten und trägt zur sinnvollen Alternative
der Freizeitbeschäftigung bei, als auch für die Verbesserung des Lebensumfeldes der Regi-
on. Das große Engagement drückt eine hohe Identifikation mit der Region aus, die sowohl
nach Innen auch als nach Außen vertreten und sichtbar wird. Lernen resultiert aus dem ge-
meinsamen und gemeinschaftlichen Engagement von Einzelpersonen.
Nachfolgend einige Beispiele ohne Angabe von Vereinszielen:
� Dorf- und Stadterneuerungsverein
� Musikvereine
� Freiwillige Feuerwehr
� Verschönerungsverein
� Sportvereine
� Naturfreunde
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 27 November 2009
5 Anbindung bestehender Strategien und Vorgaben
Die Ergebnisse aus den beiden Netzwerktreffen, Schwerpunktsetzungen im Bildungs- und
Qualifizierungsbereich im Rahmen der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) sowie die stra-
tegischen Leitlinien des Programms Ländliche Entwicklung (LE) 2007 – 2013 bilden die we-
sentlichen Grundlagen für die Erstellung der regionalen Bildungsstrategie für die LEADER
Region Weinviertel Donauraum.
5.1 Programm Ländliche Entwicklung 2007 – 2013
Im Programm Ländliche Entwicklung 2007 – 2013 sind vier strategische Leitlinien (Schwer-
punkte) festgelegt. Im Sinne der umfassenden lokalen Entwicklungsstrategie werden nach-
stehend nur diejenigen Maßnahmen angeführt, die für eine Umsetzung durch Leader beson-
ders geeignet sind.
Schwerpunkt 1: Verbesserung der Wettbewerbsfähigkei t der Land- und Forstwirtschaft
� Erhöhung der Wertschöpfung der land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnisse
Schwerpunkt 2: Verbesserung der Umwelt und der Land schaft
� Wiederaufbau des forstwirtschaftlichen Potenzials und Einführung vorbeugender
Maßnahmen
Schwerpunkt 3: Lebensqualität im ländlichen Raum un d Diversifizierung der länd-
lichen Wirtschaft
� Diversifizierung hin zu nichtlandwirtschaftlichen Tätigkeiten
� Unterstützung der Gründung und Entwicklung von Kleinstunternehmen zur Förderung
des Unternehmergeistes und Stärkung des Wirtschaftsgefüges
� Förderung des Fremdenverkehrs
� Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die ländliche Wirtschaft und
Bevölkerung
� Dorferneuerung- und Entwicklung
� Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes
- Naturschutz – Untermaßnahme
- Nationalparks
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 28 November 2009
- Kulturlandschaft, Landschaftsgestaltung und Flurenentwicklung
- Forst (ohne Schutz vor Naturgefahren)
- Sensibilisierung für den Umweltschutz und Potenziale der Alpenregion
� Berufsbildungs- und Informationsmaßnahmen für die Wirtschaftsakteure in den unter
den Schwerpunkt 3 fallenden Bereichen
� Lernende Regionen
� Lokale Agenda 21
Schwerpunkt 4: Umsetzung des Leader Konzepts
5.2 Lokale Entwicklungsstrategie der Leader Region Weinvier-
tel - Donauraum
Die Leaderregion Weinviertel Donauraum hat in einem dialogorientierten Prozess eine lokale
Entwicklungsstrategie erstellt und damit einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Pro-
filierung der Region geleistet. Neben den festgelegten Schwerpunkten „Wirtschaft und
Landwirtschaft“, „Tourismus und Freizeitwirtschaft“ und „Erneuerbare Energie“ ist „Qualifizie-
rung“ als Querschnittsthema in der Strategie verankert.
Die Qualifizierung ist als Grundstock erfolgreicher Arbeiten in allen Bereichen anzusehen, da
sich innovative Schritte nur mit entsprechendem Fachwissen setzen lassen und wird daher
ein wichtiger Punkt in der Erarbeitung der regionalen Bildungsstrategie sein.
5.2.1 Inhalte der Lokalen Entwicklungsstrategie in Bezug auf Qualifizie-
rung
Ziele – Verbesserung der Qualifizierung
Der in der Region bestehende relativ hohe PendlerInnenanteil schlägt sich negativ auf
die Lebensqualität der Bevölkerung nieder. Die Verbesserung sowohl der Qualität des
Arbeitsplatzangebotes als auch der Qualifizierung der RegionsbewohnerInnen soll für ei-
ne Stärkung der Leaderregion sorgen und neben einer Aufwertung der Region als Wirt-
schaftsstandort die Attraktivität als Wohnstandort weiter anheben.
Was bedeutet Qualifizierung für die Region?
• Erleichterung des Zugangs zu bestehenden Bildungsangeboten
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 29 November 2009
• Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze durch entsprechende Innovationen in den
Themenschwerpunkten Wirtschaft und Landwirtschaft, Tourismus und Erneuerbare
Energie
• Aufwertung des bestehenden Bildungsangebotes
• Reduktion des PendlerInnenanteils durch Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze
• Verbesserung der Stellung am Arbeitsmarkt durch Steigerung der Qualifizierung der
RegionsbewohnerInnen
Angestrebte Resultate am Ende der Periode (zw. 2013 und 2015)
• Durch die Umsetzung von Projekten wurden neue hochqualitative Arbeitsplätze ge-schaffen bzw. bestehende gesichert, dies verbessert die Position der Region als Wirtschaftsstandort
• Durch Weiterbildungsangebote wurde die Qualifikation der Bevölkerung verbessert und das Image der Region gehoben, was wiederum zu stärkerer Identifikation führt.
Messbare Erfolgskriterien
Qualitative Erfolgskriterien Quantitative Erfolgskriterien
Projekte haben hochqualitative Arbeitsplätze
geschaffen, dies verbessert die Lebensquali-
tät und heben den Stellenwert und die Wett-
bewerbsfähigkeit der Region nach außen
Anzahl der durch Projekt geschaffenen Ar-
beitsplätze
Projekte zur Weiterbildung steigern die Qua-
lifikation der Bevölkerung und damit das
Image der Region, dies wiederum führt zu
weiterer Identifikation der BewohnerInnen
Anzahl der Weiterbildungsveranstaltungen
und TeilnehmerInnen, Anzahl der regions-
fremden TeilnehmerInnen
Mit der Beteiligung am Programm LERNENDE REGION nutzt die Region Weinviertel Donau-
raum die Chance, unter Einbeziehung der Ziele aus der Lokalen Entwicklungsstrategie, ein
Netzwerk von Bildungsinstitutionen aufzubauen, das sich in einer kooperativen Zusammen-
arbeit den zukünftigen Veränderung in Wirtschaft und Gesellschaft stellt.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 30 November 2009
6 Stärken / Schwächen / Möglichkeiten / Gefahren
Im Rahmen der Strategieentwicklung wurde eine SWOT – Analyse der vier Schwerpunkt-
themen durchgeführt. Folgende Ergebnisse wurden in Bezug auf Bildung und Lernen der
Region identifiziert:
Ausbildung
Stärken Schwächen Möglichkeiten Gefahren
Vielfältiges regionales
Schulangebot im Pflicht-
schulbereich
2 große Städte mit vielfäl-
tigen Bildungsangeboten
Wenig / keine Vernetzung
der Schulen
Unterschied zwischen
Nord-Süd, wenig Bil-
dungsangebote in kleine-
ren Gemeinden
Fehlende Abstimmung
der Angebote
Fehlende höhere schuli-
sche Ausbildung (HTL /
FH)
Synergiepotenziale sicht-
bar machen und nutzen
Verstärktes Anbieten von
Ostsprachen
Mangelnde Sensibilisie-
rung für Bildung als In-
vestition für die Zukunft
der Region
Konkurrenz der Schulen
im regionalen und über-
regionalen Wettbewerb
Großes Konkurrenzange-
bot im Großraum Wien
Berufliche Höherqualifizierung
Stärken Schwächen Möglichkeiten Gefahren
Gutes Arbeitsplatzange-
bot
Bestehende Betriebe und
weitere Betriebsansiede-
lungen
Betriebsbezogene Wei-
terbildung wird nicht for-
ciert
Qualifizierungs- und Wei-
terbildungsbedarf (kurz-
fristig) nicht gewährleistet
Benötigte Qualifizierun-
gen werden nicht in der
Region angeboten; Mitar-
beiterInnen bilden sich
Verbesserung der Stel-
lung am Arbeitsmarkt
durch Steigerung der
Qualifizierung der Regi-
onsbewohnerInnen
Schaffung eines / mehre-
rer Betriebsgebiete/s
Erlernen von Ostspra-
chen erhöht die Marktfä-
higkeit
Qualitativ hochwertige
Arbeitsplätze (für den
regionalen Bedarf) müs-
sen geschaffen werden
Zu hohes Erwartungspo-
tenzial
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 31 November 2009
außerhalb der Region
weiter bzw. nehmen
durch den hohen Zeitauf-
wand Abstand von Quali-
fizierungen
Unüberschaubare Förde-
rungsmöglichkeiten
Errichtung eines be-
triebsübergreifenden
Forschungsstandortes
Persönliche Weiterbildung
Stärken Schwächen Möglichkeiten Gefahren
Bildungshaus Großruß-
bach – lange Bildungstra-
dition / viele Bildungsan-
gebote
Städtische Bildungsange-
bote durch Volkshoch-
schulen, Volksbildungs-
verein
Private Anbieter in der
Region
Ungenügende öffentliche
Erreichbarkeit
Zu wenig individuelle
Beratung von Bildungs-
angeboten
Zu wenig Bekanntheit des
breiten Angebotes
Dezentrale Bildungsstel-
len / BildungsberaterIn-
nen
Vernetzung der Ressour-
cen und Nutzen von Syn-
ergien
Positive Öffentlichkeitsar-
beit über den Bestand
und das zukünftige Ange-
bot
Zu geringe Auslastung
der angebotenen Weiter-
bildungen
Bei Spezialisierung Ge-
fahr durch zu geringe
Nachfrage
Regionale Qualifizierung
Stärken Schwächen Möglichkeiten Gefahren
Gut funktionierendes
Vereinsleben
Vielfältiges kulturelles
Angebot
Traditionelle Kellergassen
Hochwertige Naturland-
schaft / Landwirtschaft
Zu wenig Bewusstsein
über die kulturellen Ein-
richtungen / Angebote in
der Bevölkerung.
Zu geringe touristische
Vermarktung der kulturel-
len Einrichtungen
Zu geringes touristisches
Angebot
Ausbau der Kultur - Infra-
struktur
Vorhandenes Know-how
von Vereinen und Einzel-
personen nutzen
Vorhandenes kulturelles
Potential nutzen
Vernetzung der Ressour-
cen
Regionale Identität zu
wenig ausgeprägt
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 32 November 2009
7 Trendhypothesen aus der Netzwerkstatt
In Hinblick auf das Ziel „LERNENDE REGION“ für die Periode 2007-2013 wurde in den Ar-
beitgruppen bei der Erarbeitung der strategischen Ziele für die Region Weinviertel Donau-
raum Herausforderungen und Trends identifiziert, die in weiterer Folge den Rahmen für die
Strategie der Lernenden Region Weinviertel Donauraum bilden. Aufgabe dieser Strategie ist
es, sich diesen Herausforderungen zu stellen und Handlungsanleitungen in der Bildungsstra-
tegie zu verankern.
7.1 Strategische Schwerpunkte / Trendhypothesen
7.1.1 Ausbildung
Das Bildungssystem der Region Weinviertel Donauraum zeichnet sich aus durch ein breites
Angebot an schulischer Grundausbildung. Angesichts der ständigen Veränderungen und
Entwicklungen in Gesellschaft und Wirtschaft muss sich auch das Bildungssystem den heu-
tigen Herausforderungen stellen.
• Je besser Menschen gebildet sind, desto größer ist ihre eigene Handlungsfähigkeit.
• Lernen und Bildung ist eine Grundvoraussetzung, um den stetig steigenden Anforde-
rungen in der Gesellschaft und im Berufsleben gerecht zu werden.
• Die Elemente Bildung, Ausbildung und Weiterbildung / Qualifizierung stellen für die
Zukunftsfähigkeit der Region zentrale Erfolgsfaktoren dar.
• Der Übergang von den Schulen in die berufliche Ausbildung ist eine wichtige Ge-
meinschaftsaufgabe, an deren Lösung Schulen, Eltern, Wirtschaft und Kommunen
beteiligt sind.
• Die Anforderungen an das Lehrpersonal sowie an die Eltern wachsen und verändern
sich stetig.
7.1.2 Persönliche Weiterbildung
Die Individualität des Menschen und die kulturelle Vielfalt bilden ein großes Potenzial für
die Region und für das Bildungssystem. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen die
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 33 November 2009
Möglichkeit erhalten, entsprechend ihrer persönlichen Voraussetzungen gefördert zu
werden.
Die beiden Städte Korneuburg und Stockerau, sowie das Bildungshaus Großrußbach
sind relevante Bildungsstandorte die (gemeinsam mit ihrer regionalen Ausstrahlung) eine
wichtige Funktion für die gesamte Region übernehmen. Kooperationen werden aber bis
heute wenig genutzt.
• Lebenslanges Lernen ist für die Entwicklung jedes Einzelnen ein Gewinn und hat
Auswirkungen auf das Image der gesamten Region.
• Die Bildungsinstitutionen leisten einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft der Ge-
sellschaft und zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Ein breites Netzwerk, das
bis in alle Gemeinden gespannt wird, trägt dazu bei, die Qualität des Bildungssys-
tems zu steigern und die Region im Bildungsbereich zu stärken.
• Nicht alle Bevölkerungsgruppen finden den Zugang zum Bildungsangebot. Unabhän-
gig von Herkunft, Geschlecht, Religionszugehörigkeit und sozialem Umfeld steht je-
der Person der Zugang zu Bildung offen.
7.1.3 Berufliche Höherqualifikation
In der Region Weinviertel Donauraum besteht ein gutes Arbeitsplatzangebot. Dennoch fehlt
ein Netzwerk, das die Qualifizierung für bestehende Betriebe koordiniert. Ebenso ist eine
Zusammenarbeit zwischen den weiterführenden Schulen und der Wirtschaft eine wichtige
Voraussetzung dafür, dass der Bedarf an regional angepassten Arbeitsplätzen geschaffen
werden kann und dadurch hochwertige Arbeitsplätze entstehen.
• Die Lage im Osten Österreichs, in der Nähe zu den neuen Mitgliedsländern bedeutet
ein großes Potenzial für die Wirtschaft, stellt aber auch spezielle Anforderungen an
das Bildungssystem.
• Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze und die Anpassung des Weiterbildungsan-
gebotes setzen eine sich selbst verstärkende Entwicklung in Gang und kurbeln die
Wirtschaft an.
• Moderne Gesellschaften sind heute Wissensgesellschaften, die in der Lage sind,
durch Innovation im Bildungs- und Qualifizierungsbereich die Schlüsselqualifikationen
des so genannten Humankapitals permanent auf die europäischen und globalen Her-
ausforderungen auszurichten.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 34 November 2009
• Bildungsinstitutionen sind Schnittstellen zwischen Ökonomie, Ökologie, Technik, Ge-
sellschaft und Kultur. Die Konzipierung von Bildungsinhalten ist nach diesen Anforde-
rungen ausgerichtet.
7.1.4 Regionale Qualifizierung
Für den Aufbau der Lernenden Region ist die Entwicklung der regionalen Identität und des
damit einhergehenden Bewusstseins zu den vorhandenen Stärken, Besonderheiten und Po-
tenzialen von wichtiger Bedeutung. Die Region kann hier wohl auf ein großes Potenzial zu-
rückgreifen, dieses wird jedoch nur in einem geringen Ausmaß genutzt.
• Regionen, die gezielte Maßnahmen zur Entwicklung ihrer regionalen Identität setzen,
sind wettbewerbsfähiger als jede Regionen, die dies nicht machen.
• Die Landwirtschaft hat in der Region traditionell eine große Bedeutung. Die Weiter-
entwicklungen in der Landwirtschaft bedeuten eine Zukunftsorientierung und werden
als Basis für entsprechende Angebote genutzt.
• Das bestehende Potenzial an Tages- und WochenendtouristInnen ist gegeben, wird
aber regional wenig verwertet. Die natürlichen und kulturhistorischen Stärken der Re-
gion bilden den Ausgangspunkt für die Entwicklung entsprechender Ausbildungsan-
gebote.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 35 November 2009
8 Alleinstellungsmerkmal für die Region Weinviertel
Donauraum
Als Alleinstellungsmerkmal der Region wurde die Konstellation dreier Angelpunkte identifi-
ziert. Verbindet man diese Punkte, so ergibt sich ein Dreieck, das den zentralen Kern der
Region darstellt. Die Stadt Stockerau, die Stadt Korneuburg und das Bildungshaus Großruß-
bach bilden mit den bereits vorhandenen Bildungseinrichtungen und ihrer Infrastruktur die-
sen Kern. Durch
das Bildungsdreieck
soll ein Netzwerk
aufgebaut werden,
das eine kooperati-
ve Entwicklung und
Implementierung
einer zukünftigen
Lerninfrastruktur für
die gesamte Region
beinhaltet.
Ziel soll es sein, mit Hilfe des bestehenden „Bildungsdreiecks“ dezentrale innovative Bil-
dungsangebote für die gesamte Region, der Nachfrage entsprechend, zu entwickeln. Ein
intensiver Austausch aller Beteiligten ermöglicht ein engmaschiges Netzwerk, das wiederum
zur Stärkung der gesamten Region in Bezug auf Lernen und Bildung beiträgt. Durch diese
verstärkte Synergiebildung sowohl innerhalb des „Bildungsdreiecks“ als auch außerhalb,
kann sich die Region verstärkt als LERNENDE REGION (mit entsprechender Bildungs-
tradition) positionieren und weiterentwickeln.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 36 November 2009
Positionierung:
Das „Bildungsdreieck“ erfüllt Voraussetzungen, die für eine nachhaltige Entwicklung im Bil-
dungsbereich für die gesamte Region wichtig sind.
� Ausstrahlungswirkung auf die gesamte Region
� Gute räumliche Abdeckung der gesamten Region
� Konzentrierte Bildungsangebote
� Dezentrale Bildungsangebote
� Ideale Arbeits- und Lebensbedingungen
� Reichhaltiges Kulturangebot
� Attraktive Lebensräume
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 37 November 2009
9 Wirkungsbereich, Zielsetzungen und Strategien in
der Region Weinviertel Donauraum
Die LEADER Region Weinviertel - Donauraum soll sich in den nächsten Jahren zu einem
funktional vernetzten Bildungsstandort entwickeln und hat im Frühjahr 2009 einen Prozess
der strategischen Entwicklung LERNENDE REGION begonnen. Die Umsetzung der Strate-
gie soll den regionalen Vorgaben gerecht werden. Zahlreiche AkteurInnen aus unterschiedli-
chen Bildungsbereichen waren daran beteiligt. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der
Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Lebenssituation der BewohnerInnen zu sichern. Sowohl
öffentliche, als auch private Bildungseinrichtungen sollen stärker auf den Bildungsbedarf und
die Bildungswünsche der Menschen in der Region abgestimmt und dadurch die Nachfrage
nach Bildung gesteigert werden.
Im Sinne eines gemeinsamen regional verankerten Ziels sollen möglichst alle zur Verfügung
stehenden regionalen und sozialen Ressourcen in das Netzwerk einbezogen werden. Aktuel-
le Probleme der Region werden aufgegriffen, um darauf aufbauend eine Ausgangsdiagnose
vornehmen zu können.
Wichtig dabei ist der Einbezug der jeweiligen Stärken und Potentiale einzelner Kooperati-
onspartnerInnen. Dies bedeutet z.B., dass gemeinsame Visionen der Entwicklung und eine
konkrete Zielplanung institutionenübergreifend, unter Einbeziehung der spezifischen regiona-
len Voraussetzungen, herausgearbeitet werden müssen.
9.1 Wirkungsbereich
Der gemeinsame Auftakt der LERNENDEN REGION erfolgte am 13. Mai 2009 im Bildungs-
haus Schloss Großrußbach. Eine Vertiefungsphase mit konkreten thematischen Schwer-
punkten der Strategieentwicklung für die Leaderregion Weinviertel Donauraum folgte am 29.
Juni 2009 im Kompetenzzentrum Raika Korneuburg.
Im Rahmen dieser beiden Treffen wurden Erfahrungen der Teilnehmenden aus verschiede-
nen Blickwinkel ausgetauscht und diskutiert, Ziele festgelegt und daraus Strategien abgelei-
tet. Im letzten Schritt wurde bereits an konkreten Projekten gearbeitet. Es waren ungefähr 40
Teilnehmende aus den verschiedenen Bildungseinrichtungen, Institutionen sowie Interessiert
vertreten.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 38 November 2009
Die Ergebnisse aus beiden Netzwerktreffen werden nachstehend zusammengefasst und
behandeln folgende Schwerpunkte:
Zu den einzelnen Themenfelder wurde in den Arbeitsgruppen eine Vielzahl an Zielsetzungen
erarbeitet, die im nächsten Kapitel zusammengefasst dargestellt sind. Daraus wurden für
jeden Bereich gemeinsam Strategien entwickelt, aus denen sich mögliche Projektvorhaben
ableiten lassen.
9.2 Die Ziele
Die strategischen Ziele der Region Weinviertel Donauraum werden durch die Fokussierung
auf die vier zentralen Felder
� Ausbildung
� Persönliche Weiterbildung
� Berufliche Höherqualifizierung und
� Regionale Qualifizierung“ erarbeitet.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 39 November 2009
9.2.1 Zielsetzungen „Ausbildung“
Im Vordergrund stehen didaktische Zielstellungen wie Verknüpfungen von formellem und
non-formellem Lernen für Kleinkinder, Kinder im Pflichtschulbereich und Jugendliche.
In Form von Schulprojekten werden beispielsweise Umweltbildungswochen zum Thema
Umwelt und Natur (Wasser, Wald, Wein, …), u.a. angeboten, die dazu beitragen, die Kinder
für eine verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit der Natur und Umwelt in der Region zu
sensibilisieren. Dies stellt eine Sensibilisierung für die landschaftliche und landwirtschaftliche
Nutzung dar.
In generationenübergreifenden Projekten lernen alle Generationen voneinander, traditionel-
les Wissen bleibt in der Region, Kinder vermitteln ihr (modernes) Wissen an ältere Personen.
Dies wiederum erweckt die Neugier auf mehr Wissen beiderseits und zeigt Möglichkeiten
des Selbstlernens auf. Eine Transfersicherung in Bezug auf das Gelernte wird im Unterricht,
in der Freizeit, wie auch zuhause fortgesetzt. Ein „Bildungspass Weinviertel Donauraum“
kann zusätzlich Eltern und Kinder motivieren.
Das Netzwerk berücksichtigt in den Zielvorstellungen ebenso, dass die Gestaltung modernen
Lehr- und Lernarrangements eine entsprechende Qualifizierung von Eltern und Lehrern so-
wie anderem pädagogischen Personal erfordert.
Die Förderung von Teamfähigkeit und Sozialkompetenz – u.a. durch Projektwochen – nimmt
in der Zieldefinition ebenfalls einen wichtigen Stellenwert ein. Individuelle Förderungen der
Lernenden sind notwendig, um persönliche Interessen, Fähigkeiten und Talente speziell zu
fördern und damit eine Steigerung des Lernniveaus sicherzustellen. Ebenso trägt die Kom-
petenz zur Konfliktbewältigung zur Entwicklung der Persönlichkeit und in weiterer Folge zum
wertschätzenden Umgang untereinander bei.
Eng damit verbunden sind strategische Ziele wie die Verbesserung der Ausbildungsbedin-
gungen durch Aufwertung der Hauptschulen und Etablierung berufsbildender Schulen in der
Region, wobei vor allem auf die Bedürfnisse der Region (Landwirtschaft, Tourismus, etc.)
Bezug genommen werden soll. Eine Abstimmung von Schulprofilen zwischen den Ausbil-
dungsinstitutionen wird an den regionalen Bedarf angepasst.
Ebenfalls einen breiten Raum nehmen im Bereich „Ausbildung“ Zielstellungen mit Bezug auf
die Förderung und Erhaltung der Kreativität ein. Hier geht es darum, die musischen Fähigkei-
ten zu stärken, die Neugier und Wissbegier der Kinder in spielerischer Form zu ermöglichen
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 40 November 2009
und dadurch die Freude am Lernen von Beginn an zu erhalten. Lernen erhält dadurch einen
„positiveren“ Stellenwert und wird auch in anderen Kontexten ermöglicht.
Überblick - Ziele
• Formelles und non-formelles Lernen gleichermaßen fördern
• Umweltbildung etablieren
• Generationsübergreifendes Lernen ermöglichen
• Gestaltung moderner Lehr- und Lernarrangements
• Steigerung der Sozialkompetenz ( z.B. Konfliktbewältigung)
• Annäherung der Schulprofile an den regionalen Bedarf (z.B. Projekte entsprechend
regionalen Anforderungen)
• Freude am Lernen durch kreative Formen erhalten und fördern (z.B. Musikschule,
Theater, Tanz)
9.2.2 Zielsetzungen „Persönliche Weiterbildung“
Mit der Zielsetzung im Bereich „Persönlicher Weiterbildung“ verbindet das Netzwerk ein sehr
breites und vielgestaltetes Spektrum und kann daher kaum von den anderen Bereichen ab-
gegrenzt werden. Das Handlungsfeld LERNENDE REGION bezieht sich auf die Bewohne-
rInnen der Region, die ihre Bedürfnisse kennen und gemeinsam ihre Zukunft gestalten wol-
len. Dazu bedarf es flexibler Rahmenbedingungen, die einen Zugang zu Bildung in vielen
Varianten und Bereichen ermöglichen. Lernfeste, Bildungsmessen aber auch das entspre-
chende Bildungsmarketing motivieren zur persönlichen Weiterbildung und machen das viel-
fältige Angebot der Region sichtbar.
Die Region wird als Lebensraum aufgefaßt, der durch Bildung, Kultur, Traditionen und vor
allem im gemeinsamen Tun an Attraktivität gewinnt. Durch die Einbindung aller Generatio-
nen ist ein voneinander Lernen gewährleistet und wird das soziale Engagement gesteigert.
Alle BürgerInnen profitieren von dem Bildungs- und Kulturangeboten gleichermaßen.
Ebenso steht die Förderung der individuellen Lebensgestaltung im Vordergrund. Die Etablie-
rung regionaler Weiterbildungseinrichtungen gewährleistet Unterstützung und Information bei
Weiberbildungsfragen. Ein individuelles Angebot steht den BewohnerInnen zur Verfügung
und motiviert zu Eigeninitiative und Gestaltungsmöglichkeit.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 41 November 2009
Die Bildungsangebote der Region sollen dem regionalen Bedarf angepasst sein, damit ein
ausgewogenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage sichergestellt wird. Ebenso sol-
len bildungsferne Gruppen in Programme und Projekte zur individuellen Weiterentwicklung
integriert werden. Es darf aber kein aufgesetztes Programm sein, sondern die Menschen
sollen das lernen können, was für ihr Leben wichtig ist.
Überblick - Ziele
• Regionale Bildungsangebote erweitern und sichtbar machen (Bildungsmesse, Bil-
dungsmarketing, Lernfest)
• Generationenübergreifende Aktivitäten im Bereich Bildung, Kultur und Tradition ver-
stärken
• Etablierung regionaler Weiterbildungseinrichtungen (Bildungsberatung)
• Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage optimieren
• Angebote für Bildungsferne schaffen
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 42 November 2009
9.2.3 Zielsetzungen „Berufliche Höherqualifikation“
Ein vorrangiges Ziel ist die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrich-
tungen und der regionalen Wirtschaft. Hier geht es insbesondere darum, die Qualität von
Weiter- und Ausbildungsangeboten zu erhöhen und auf die betrieblichen Schwerpunkte im
Bezirk, gemeinsam mit den Unternehmen, abzustimmen.
Durch die Etablierung von berufsbildenden Höheren Schulen, Fachhochschulen mit For-
schungsaufgaben und technischen Fachhochschulen wird die regionale Wirtschaft und somit
die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Regionen gestärkt. Damit verbunden wird die
Arbeitsmarktfähigkeit von Beschäftigen gefördert und der Abwanderung junger, qualifizierter
Kräfte entgegengewirkt.
Ein weiteres wichtiges Ziel für die erfolgreiche Behauptung auf dem Arbeitsmarkt ist in die-
sem Zusammenhang die Förderung der Wissens- und sozialen Kompetenzen aller Beteilig-
ten. Der Erwerb von Ostsprachenkenntnissen ist ebenso wichtig wie beispielsweise eine
gute Gesprächskultur.
Durch die Etablierung von regionalen Qualifizierungsverbünden soll Weiterbildung unter-
nehmensübergreifend in der Region angeboten werden und damit auch das Ausbildungsni-
veau der MitarbeiterInnen gesteigert werden.
Überblick - Ziele
• Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und regionaler
Wirtschaft
• Förderung von Wirtschaftskraft und zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen
• Abstimmung der beruflichen Weiterbildungsangebote
• Etablierung berufsbildender höherer Schulen, Fachhochschule mit Forschungs-
schwerpunkt
• Ostsprachenkenntnisse durch Weiterbildungsangebote forcieren
• Regionale Qualifizierungsverbünde einrichten
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 43 November 2009
9.2.4 Zielsetzungen „Regionale Qualifizierung“
Im Bereich Regionale Qualifizierung erscheint es wichtig, das Bildungsangebot mit attrakti-
ven und neuen Lernformen (Kommunikationsformen) zu unterstützen. Eine regionale Bil-
dungshotline informiert die Bevölkerung über sämtliche Angebote. Bildung und Lernen ge-
winnt einen höheren Stellenwert.
In diesem Zusammenhang werden Aufgaben genannt, die regional spezifische Verteilung
von Bildungsangeboten mit Hilfe neuer Lernformen zu stärken. Bildung soll durch dezentrale
Standorte für alle BewohnerInnen der Region leicht erreichbar werden. Die Etablierung von
Bildungsbeauftragen in jeder Gemeinde informiert über aktuelle Angebote, wirkt beratend
und unterstützend bei persönlichen und kommunalen Weiterbildungsanliegen.
Im starken Maße werden auch Ziele hervorgehoben, die der Unterstützung und insbesonde-
re der Förderung der regionalen Identität dienen. Hier geht es darum, das Besondere der
Region zu betonen und sich dessen verstärkt bewusst zu werden. Gemeinsame Aktivitäten
von Kindern bis zu den SeniorInnen, unterstützt durch neue Lern- und Kommunikationsfor-
men, fördern den Zusammenhalt der Generationen und helfen regionale Traditionen zu be-
wahren und weiterzutragen und das Wissen über die Region zu erhalten.
Das Besondere der Region wird auch für den sanften (Tages)tourismus nutzbar gemacht.
Eine Ausbildung für Regionale „TourismusführerInnen“ regt den Tourismus an und kurbelt
die Wirtschaft an.
Besonders hervorzuheben ist hier die Landwirtschaft – verbunden mit der Kultur- und Natur-
landschaft, die in der Region eine wichtige traditionelle Bedeutung besitzen. Ein Qualitäts-
merkmal sind die vorhandenen hochwertigen Landschaftsräume wie z.B. die Donau-Auen
und der Bisamberg. Ebenso prägen typische Weinviertler Kellergassen das Landschaftsbild.
Das hier vorhandene Wissen darf nicht versiegen und hat in der Lernenden Region einen
wichtigen Stellenwert. Dieses Wissen soll auch verstärkt für den Tourismus eingesetzt wer-
den. Eine Qualifizierung für Kellergassen- und NaturführerInnen wird angestrebt, einerseits
um dieses Wissen zu erhalten und weiterzugeben und andererseits um den Tourismus anzu-
regen.
Wirtschaftliche und ökonomische Aspekte spielen auch in der regionalen Qualifizierung eine
große Rolle, wenn es darum geht, ein gemeinsames Wirtschafts- und Arbeitsplatzkonzept zu
erarbeiten und die eigenen Standortvorteile durch gezielte Maßnahmen zu bewerben.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 44 November 2009
Mit Hilfe des bestehenden „Bildungsdreiecks“ Stadtgemeinde Stockerau / Stadtgemeinde
Korneuburg / Bildungshaus Großrußbach wird ein Netz dezentraler innovativer Bildungsan-
gebote, der Nachfrage entsprechend, entwickelt – die Ausstrahlung hat Auswirkungen auf
die gesamte Region.
Überblick - Ziele
• Schaffung einer regionalen Bildungshotline als Schnittstelle zwischen der Bevölke-
rung und den Bildungsangeboten
• Bildung ist durch die Einrichtung dezentrale Standorte für alle BewohnerInnen in der
Region leicht erreichbar
• Etablierung von Bildungsbeauftragten in jeder Gemeinde
• Das Besondere der Region (Tradition, Identität, Wissen,…) bekommt im gemeinsa-
men Tun (Generationen) einen besonderen Stellenwert und stärkt die regionale Iden-
tität der BewohnerInnen.
• Das Besondere der Region wird sowohl für die RegionsbewohnerInnen als auch für
den sanften Tagestourismus nutzbar gemacht.
• Lehrgang zum / zur regionale/n „TourismusführerIn“
• Lehrgang zum / zur Kellergassen- und NaturführerIn
• Wirtschaftliche und ökonomische Standortvorteile herausarbeiten und für die regiona-
le Qualifizierung nutzbar machen.
• Ausbau und Stärkung des Bildungsdreiecks
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 45 November 2009
9.3 Strategien Die Strategien zur LERNENDEN REGION setzen zum einen auf die Besonderheiten und
Potentiale, zum anderen müssen wesentliche regionale Supportstrukturen zur Stärkung von
Bildungs- und Lernmöglichkeit in der Region gefördert werden. Ein wichtiger Teil der Strate-
gie ist die Fokussierung auf einige wenige Schwerpunkte bzw. Themenbereiche.
Die strategischen Ziele wurden durch die Fokussierung auf die zentralen Felder der Zielsys-
teme „Ausbildung, Persönliche Weiterbildung, Berufliche Höherqualifikation und Regionale
Qualifikation“ verdichtet.
9.3.1 Ausbildung
9.3.2 Persönliche Weiterbildung
Ausbildung
Lernen baut auf der Freude an neuem Wissen auf. Es holt das Kind dort ab, wo
es steht, unter Berücksichtigung seiner Lebenswirkl ichkeit. Neue Lernformen
arbeiten mit kreativen Ansätzen und legen Schwerpun kte auf die Ausrichtung
sozialer Kompetenz und konstruktiver Konfliktlösung . Eltern / SchülerInnen /
LehrerInnen und sonstige Professionen bilden Netzwe rke, fördern, fordern und
begleiten.
Persönliche Weiterbildung
Die persönliche Weiterbildung umfasst Maßnahmen, di e ein lustvolles vonein-
ander und miteinander Lernen auf breiter Basis ermö glichen. Sie fokussiert
insbesondere auf das konstruktive Miteinander von E ltern / Schule / Gesell-
schaft und die Entwicklung sozialer Kompetenzen mit dem Ziel, die Menschen
für die Bewältigung ihres Alltags zu stärken sowie unseren demokratischen
Gesellschaftsstil von Toleranz und einer Ausgewogen heit von Eigen- und Ge-
meinwohl zu fördern
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9.3.3 Berufliche Höherqualifizierung
9.3.4 Regionale Qualifizierung
9.3.5 Im Prozess erarbeitete Maßnahmen:
Aus diesen Strategien lassen sich Maßnahmen ableiten, durch die die regionale Kooperation
und Innovation in der Lernenden Region unterstützt werden können.
� Ausbildung von KellergassenführerInnen, NaturführerInnen als Grundlage für die
Weiterentwicklung des touristischen und regionalen Angebotes
� Eine enge Zusammenarbeit zwischen den regionalen Schulen und der Wirtschaft
kann dazu beitragen, die allgemeine und berufliche Bildung besser auf die Arbeitswelt
abzustimmen.
� Förderung gezielter Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie deren Umsetzung
in die Praxis.
Berufliche Höherqualifizierung
Qualität der beruflichen Weiterbildung fördern und ausbauen. Durch Etablie-
rung spezifischer berufsbildenden Schulen hochquali fiziertes „Humankapital“
in der Region erhalten / für die Region gewinnen. S tärkung der regionalen
Kompetenz durch verstärktes Anbieten der Ostsprache n. Kooperation von Un-
ternehmen auf dem Bildungssektor und im Forschungsb ereich.
Regionale Qualifizierung
Die Menschen wissen über das Bildungsangebot in den Gemeinden der Region
Bescheid und sind bestrebt, gemeinsam ein regionale s Wissensmanagement
aufzubauen, um regionale Einrichtungen und Besonder heiten in den Bereichen
Kultur, Tradition und Wissen miteinander zu vernetz en.
Rahmenbedingungen schaffen, um für die Menschen, di e in der Region arbei-
ten, wohnen und hier ihren Lebensmittelpunkt haben, einen lebenswerten Er-
lebnis-, Bildungs- und Kulturraum zu erhalten und w eiter auszubauen.
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� Das Erlernen von Ostsprachen ist für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft eine
wichtige Voraussetzung. Das Angebot soll bereits in den frühen Lebensphasen ge-
fördert werden.
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10 Überblick Pilotprojekte
10.1 Themenbereiche für Pilotprojekte � Bildung auf kommunaler Ebene
� Soziale Kompetenzen in unterschiedlichsten Bereichen
� Wirtschaftliche Basis der Region (Landwirtschaft / Tourismus / Gewerbe / Industrie)
� Bildung in „nicht-Bildungskontexten“ - Informelles Lernen
10.2 Mögliche Pilotprojekte Tabelle 6: Pilotprojekte
Lehrgang für
Bildungsbeauf-
tragte
Projektträger
� Bildungs- und Heimatwerk
Projektziel
� Qualifizierte Bildungsbeauftrag
te in jeder Gemeinde
Welche Arte der Unterstützung ist
erforderlich?
� Promoter in der LAG
Wer könnte einen Beitrag zur Fi-
nanzierung leisten?
� Land NÖ - Bildungsförderung
� AK – Bonus
� Pilotprojekt (LERNENDE R.)
Wer hätte noch Interesse an die-
sem Projekt?
� Land Niederösterreich
� Gemeinden
� Region: NÖ Modellregion
Notwendige Arbeitsschritte
� Anpassung des bestehenden
Lehrganges an die Erfordernis-
se der Region
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Mediation Friedens-
pädagogik „Schul-
mediation“ – Kon-
fliktlotsen
Workshops
Seminare
Ausbildung
Projektträger
� Verein Vermittlungsexperten
Projektziel
� Soziale Kompetenz stärken
� Gewaltprävention
� Verbessertes Kommunikations-
und Konfliktmanagement
Welche Arte der Unterstützung ist
erforderlich?
� Co – Finanzierung
� Öffentlichkeitsarbeit
Wer könnte einen Beitrag zur Fi-
nanzierung leisten?
� Lernende Region
� Gemeinde, Land, Sponsoring
Wer hätte noch Interesse an die-
sem Projekt?
� Eltern – Kind – Zentren
� NÖ Fachstelle für Gewaltprä-
vention
� NÖ Kinder- und Jugendanwalt
(KIJA)
� LehrerInnen / Fortbildungsein-
richtungen
� Kindergarten / Hort
Notwendige Arbeitsschritte
� Vernetzung mit Schulen / Hor-
ten / LEADER Region
� Finanzielle Unterstützungszu-
sage
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Forschungs-
zentrum
Projektträger
� Kooperation zwischen Indust-
riebetrieben aus der LEADER
Region
Projektziel
� Betriebsübergreifende For-
schungsthemen
� Lösungen für wichtige Zukunfts-
themen
Welche Arte der Unterstützung ist
erforderlich?
� Fachhochschulen
� Industriebetriebe
� Unternehmen (Handel u. Ge-
werbe)
� Regionale Kooperationen
Wer könnte einen Beitrag zur Fi-
nanzierung leisten?
� Bundesministerium für Wissen-
schaft und Forschung
� Industriebetriebe
� Industriellenvereinigung
� Wirtschaftskammer
� LEADER Förderung / LR
Wer hätte noch Interesse an die-
sem Projekt?
� Fachhochschulen
� Wissenschaftsförderung
Notwendige Arbeitsschritte
� Interessensbekundung
� Grobkonzept zur Einrichtung
einer Forschungsstelle
� Gesprächsrunden mit potentiel-
len InteressentInnen (Industrie-
unternehmen)
Bildungsmesse /
Lernfest
Projektträger
� Interessierte Bildungsanbiete-
rInnen
Projektziel
� Präsentation der Bildungsan-
bieterInnen
� Moderne Lehr- und Lernformen
� Öffentlichkeitsarbeit für Bil-
dungsträgerInnen
Welche Arte der Unterstützung ist
erforderlich?
� Koordinationsbüro
� Marketing
Wer könnte einen Beitrag zur Fi-
nanzierung leisten?
� Institutionen
� Gemeinden
� LAG
Wer hätte noch Interesse an die-
sem Projekt?
� Werbeplattform für Produkte
der Region
Notwendige Arbeitsschritte
� Einladung zur Vernetzung
� Koordination
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Kultur –
Café –
Treff
Projektträger
� Gemeinde
Projektziel
� Zielgerichtete Kommunikation
unter Gleichgesinnten
Welche Arte der Unterstützung ist
erforderlich?
� Infrastruktur
� MusikerInnen / KünstlerInnen
Wer könnte einen Beitrag zur Fi-
nanzierung leisten?
� Verlage
� Büchereien
� AutorInnen
� WinzerInnen
� KünstlerInnen
� Gastronome
Wer hätte noch Interesse an die-
sem Projekt?
� Kulturinteressierte
Notwendige Arbeitsschritte
� Grobkonzept
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11 Umsetzung der Strategie
Der Antrag für die Entwicklung des strategischen Konzeptes in der Leaderregion Weinviertel
Donauraum wurde am 15.05.2009 von der Abteilung LF3 (LF3-FÖ-655/002-2009) geneh-
migt.
Die Erstellung der vorliegenden Strategie, als erster Abschnitt der LERNENDEN REGION,
ist aus der Vernetzung von ungefähr vierzig relevanten regionalen AkteurInnen (siehe Liste
NetzwerkpartnerInnen) entstanden. Insgesamt fanden zwei Netzwerktreffen statt, der Pro-
zess startete im Mai 2009 mit einem Workshop und konnte Ende September 2009 mit der
Vorlage einer Gesamtstrategie abgeschlossen werden.
Der Leader Manager und die Leader Aktionsgruppe (LAG) übernehmen in weiterer Folge die
Begutachtung der Strategie und entscheiden die Einreichung zum Antrag auf Förderung an
die zuständige Stelle im Land Niederösterreich für die nächste Phase (Umsetzungsphase).
11.1 Begleitende operative Tätigkeiten Nach der Genehmigung dieser Strategie von Seiten des Landes erfolgt die Umsetzungspha-
se. Seitens des Netzwerkes gilt es nun, die Arbeitsformen der LERNENDEN REGION in der
Umsetzungsphase festzulegen. Diese Phase beinhaltet folgende Ziele:
• Die Weiterführung der Netzwerkarbeit
• Die Erbringung von Grundleistungen (Bildungsinformation, -marketing, Projektent-
wicklung)
• Die Entwicklung und Durchführung von Pilotprojekten
11.1.1 Organisation des Bildungsnetzwerks
Für die Umsetzungsphase ist daher geplant, eine Koordinationsstelle in Form eines Netz-
werkmanagements einzurichten, das die oben angeführten Aufgaben zur Zielerreichung
übernimmt.
Das Leadermanagement ist für die Koordinierung der LERNENDEN REGION Weinviertel
Donauraum verantwortlich.
Eine Person (mit Teilzeitbeschäftigung) soll als Unterstützung für das bestehende Leader-
management vorgesehen werden.
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11.2 Zusammensetzung des Netzwerkes Das Netzwerk setzt sich aus Personen aus unterschiedlichen Bereichen wie Wirtschaft, regi-
onale Kammern, regionale Einrichtungen, kommunale Verwaltung, öffentliche Institutionen
sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen zusammen. Die Einbindung erfolgt auf freiwil-
liger Basis und ist durch Gleichberechtigung, Dialog, Konsens- und Kompromissbereitschaft
und Selbstorganisation geprägt. Bestehende Netzwerke sollten ebenfalls miteingebunden
werden.
11.3 Aufgaben des Netzwerkes
Das Netzwerk der Lernenden Region Weinviertel Donauraum ist für die Umsetzung der Stra-
tegie verantwortlich und koordiniert dessen Ablauf.
Zentrale Aufgaben bzw. Kompetenzen für diese Funktion sind:
• Persönlichen Kontakt zu den handelnden AkteurInnen herstellen und pflegen (Ge-winnung der Netzwerkmitglieder)
• Netzwerkzusammenarbeit
• Finanzabwicklung
• Öffentlichkeitsarbeit / Marketing / Bildungsinformation
• Bildungsberatung
• Abstimmung der Angebot und Sicherung der Grundversorgung an Bildungsangebo-ten
• Systematische Umsetzung der Pilotprojekt koordinieren (Planung der Projektphasen)
11.3.1 Öffentlichkeitsarbeit / Marketing / Bildungs information
Verbindung mit den Medien herstellen, insbesondere der lokalen Zeitungen als Orte der
Auseinandersetzung mit Bildungsthemen, Lernangeboten und aktuellen Projektinformationen
für die Bevölkerung.
Internetplattformen (Gemeindehomepage, Leaderhomepage), als Kommunikations- und
Marketinginstrument für das Netzwerk und aller ProjektpartnerInnen, um über Bildungs- und
Lernangebote zu informieren, Ergebnisse und Erfahrungen zu kommunizieren und somit
eine bestmögliche Kommunikationsform schaffen. Die Internetplattform steht allen Bildungs-
interessierten der Region als Informations- und Diskussionsforum zur Verfügung.
LEADER – Region Weinviertel - Donauraum Bildungsstrategie LERNENDE REGIONEN
Seite 54 November 2009
Die Erstellung und Umsetzung eines Bildungsmarketingkonzeptes durch eine gezielte, wirk-
same Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit für die Bildungsprojekte zur Erhöhung der Bildungs-
nachfrage.
Die Transparenz der Bildungsangebote, ihre Qualität (nutzerorientiert) und Verwertbarkeit
soll gewährleistet sein.
11.3.2 Bildungsberatung
Um den Qualitätsansprüchen der Lernenden Region gerecht zu werden, ist die Bildungsbe-
ratung das zentrale Instrument. Sie ist entscheidend bei der Nachfrage von Bildungsangebo-
ten, aber auch bei der Hinführung und Motivation von Unentschlossenen. Ein verstärktes
Angebot an Information, Beratung, Begleitung und Nachbetreuung ist zur Erschließung der
Bildungsangebote und Bildungsbedürfnisse notwendig. Die Bereitstellung solcher Angebote
wird Aufgabenstellung im Netzwerk sein.
11.3.3 Abstimmung der Angebote und Sicherung der Gr undversor-
gung an Bildungsangeboten
Voraussetzung für eine Sicherung der Grundversorgung an Bildungsangeboten in der Regi-
on ist eine bildungsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Kindergarten – Schule, Schule
– Ausbildung, Ausbildung –Weiterbildung – Wirtschaft.
11.4 Ziele des Netzwerkes
Ziel des Netzwerkes ist die Beteiligung vieler AkteurInnen, die auf Basis einer gemeinsamen
Überzeugung auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Dieser Prozess beruht auf Vertrauen,
Partnerschaft und der Überzeugung, dass die Zusammenarbeit für alle Beteiligten von Ge-
winn ist. Die Organisationsform im Netzwerk ist nicht rechtsverbindlich und beruht auf einer
bestimmten Selbstverpflichtung der Mitglieder auf gegenseitigem Vertrauen und freiwilliger
Mitgliedschaft.
Das Netzwerk stellt ein eigenständiges Steuerungsmodell zur Erreichung der Ziele dar und
zeichnet sich durch Spielregeln aus.
� Transparenz schaffen
� Synergieeffekte aufspüren
� Lücken schließen
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� Neues auf den Weg bringen und begleiten
� Partner sensibilisieren und motivieren
� Ressourcen bündeln
� Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Transfer sichern
11.5 Arbeitsweisen im Netzwerkes Das Netzwerk der Leaderregion Weinviertel Donauraum ist von seiner Struktur her auf hori-
zontale Kooperationen ausgerichtet. Die horizontale Kooperation in Netzwerken beschreibt
die Zusammenarbeit von AkteurInnen verschiedener Weiterbildungseinrichtungen.
Die wesentlichen Wirkungen der Netzwerkaktivitäten betreffen folgende Teilfelder:
• Zentrale AkteurInnen formulieren gemeinsame Ziele
• Bereits vorhandene Strukturen und bestehende Netzwerke werden genutzt und wei-
terentwickelt
• Eine gemeinsame Kommunikationsbasis zwischen allen wichtigen AkteurInnen der
Region wird hergestellt
• Konkurrenzdenken wird für das Erreichen gemeinsamer Ziele kontinuierlich abgebaut
• Die Zusammenarbeit ermöglicht eine bessere Aufdeckung und Mobilisierung beste-
hender Ressourcen
• Trägt wesentlich zur besseren Verknüpfung verschiedener Lernformen und Lernorte
bei
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11.6 Netzwerkstruktur Um den Erfolg und die Weiterentwicklung des Netzwerkes aufrecht zu erhalten, haben die
NetzwerkpartnerInnen eine Netzwerkstruktur für die weitere Vorgehensweise beschlossen.
Darin beinhaltet ist auch die Etablierung von Arbeitsgruppen, in welchen die ersten Ideen
von Pilotprojekten konkret ausgearbeitet werden sollen.
Tabelle 7: Netzwerkstruktur
N e t z w e r k s t r u k t u r
SCHWERPUNKTE (Bereiche)
Ausbildung
Berufliche Höherqualifizierung
Persönliche Weiterbildung
Regionale Weiterbildung
MITGLIEDER DES NETZWERKES
ProjektträgerInnen (alle 4 Bereiche)
Projektinteressierte LERNENDE REGION
LAG Mitglieder
Einladung für die Arbeitsgruppe ergeht an gesamte D atenbank (ca. 230 Personen)
und alle LAG Mitglieder
ENTSCHEIDUNGSTRÄGERINNEN
Netzwerk
LAG Mitglieder
Leader Management
HÄUFIGKEIT DER TREFFEN 4 Mal im Jahr
ARBEITSTITEL Bildungsnetzwerk
STRUKTUR DER NETZWERKTREFFEN Einladung durch: Arbeitskreisleitung
Protokoll durch das Management
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Seite 57 November 2009
11.7 Berücksichtigung von Chancengleichheit Nachhaltige Gleichberechtigung
Nachhaltige Gleichberechtigung bedeutet allen Bevölkerungsgruppen und Generationen die
gleichen Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten. Dies betrifft die Gleichberechtigung zwischen
Mann und Frau, zwischen Alt und Jung, sowie die Ermöglichung fairer Chancen für soziale
Randgruppen, Behinderte und Menschen ausländischer Herkunft. (Nachhaltigkeitsstrategie
NÖ Stand: 17.11.2003)
Gender Mainstreaming
Der bewusste Umgang von Chancengleichheit ist in Hinblick auf die Projekte der Lernenden
Region ein Qualitätsmerkmal, welches in jeder Phase zu berücksichtigen ist.
Frauen und Männer sind dieselben Chancen zu bieten, um ihre Interessen, Fähigkeiten und
Lebensperspektiven entfalten zu können, für beide Geschlechter sind dieselben Möglichkei-
ten zu schaffen und auf einen barrierefreien Zugang zu achten. In der konkreten Umsetzung
der Bildungsstrategie bedeutet dies, dass in allen Bildungsbereichen eine geschlechtssen-
sible Perspektive zu integrieren ist und unterschiedliche Situationen und Bedürfnisse von
Frauen und Männern berücksichtigt werden z.B.
� Ausrichtung der Weiterbildungsangebote nach den Möglichkeiten der Regionsbe-
wohnerInnen (räumliche und zeitliche Gestaltung der Maßnahmen, Berücksichtigung
regionaler Gegebenheiten – Ausbildungsort, Infrastruktur)
� Gezieltes Angebot an Maßnahmen für Frauen
� Angebot an Kinder- und Personenbetreuung während der Weiterbildung
Es sollte laufend darauf geachtet werden, ob die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für
Männer und Frauen bei Inanspruchnahme von Weiterbildung gegeben sind.
11.8 Zeitplan, Arbeitsplan und Aufgabenverteilung Tabelle 8: Entwicklungsprozess der LERNENDEN REGION Weinviertel Donauraum
Arbeitsschritt / Termin
2008
02/0
9
03/0
9
04/0
9
05/0
9
06/0
9
07/0
9
08/0
9
09/0
9
10/0
9
11/0
9
12/0
9
Sondierungsphase
Grundsatzbeschluss zur Teilnahme der LR 13.11. Entwicklungsphase (Einreichung)
Beauftragung RaumRegionMensch / Prozessbegleitung 4.3. Projektantrag durch L. Management Genehmigung des Antrages von der Abt. LF3 15.05 Entwicklung des strategischen Konzeptes
Abstimmung mit dem L. Management Einladung NetzwerkpartnerInnen Recherche / Bestandsaufnahme Workshop 1 Workshop 2 Fertigstellung / Strategie Umsetzungsphase Koordinationsstelle einrichten Projekte ausarbeiten Netzwerk Netzwerktreffen 4 mal jährlich
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12 Resümee und Ausblick
Die Leaderregion Weinviertel Donauraum hat im Frühjahr 2009 einen Beschluss zur Entwick-
lung einer Bildungsstrategie gefasst. Die AkteurInnen des Netzwerkes sind von der Wichtig-
keit des gemeinsamen Tuns überzeugt. Durch das Zusammenführen der unterschiedlichen
Potentiale der NetzwerkpartnerInnen konnte am Ende eines dynamischen Prozesses ein
gemeinsames Bild über die Entwicklungsrichtung der Region festgelegt werden und in weite-
rer Folge sollen gemeinsam getragene Maßnahmen umgesetzt werden.
Die Vorgaben der Lokalen Entwicklungsstrategie der Leaderregion Weinviertel Donauraum
wurden zur Gänze in die Bildungsstrategie miteinbezogen. Die angestrebten Resultate wa-
ren folgendermaßen definiert:
• Durch die Umsetzung von Projekten wurden neue hochqualitative Arbeitsplätze ge-
schaffen bzw. bestehende gesichert, dies verbessert die Position der Region als
Wirtschaftsstandort
• Durch die Weiterbildungsangebote wurde die Qualifikation der Bevölkerung verbes-
sert und das Image der Region gehoben, was wiederum zu stärkerer Identifikation
führt.
Darüber hinaus verdichtete sich die Zielsetzung durch die Formulierung weiterer Ziele, die
sich in vier Bildungsbereiche (Ausbildung, Persönliche Weiterbildung, Berufliche Qualifizie-
rung und Regionale Qualifizierung) zuordnen lassen.
Die vorliegende Strategie hat das Ziel, durch Umsetzung der entwickelten Maßnahmen und
den Einsatz von neuen Lernformen ihre spezifischen Bedürfnisse anzupassen, neue markt-
fähige Angebote zu schaffen und dabei auf die Grundsätze der Nachhaltigkeit mit der
Gleichbeachtung von sozialer, ökonomischer und ökologischer Weiterentwicklung zu achten.
Ziel ist die Schaffung eines entsprechenden Bildungsangebotes in der Region, die Bereitstel-
lung vielfältiger Zugangsmöglichkeiten und die Abstimmung der Anbieter untereinander.
Um das Netzwerk auch zukünftig aufrecht zu erhalten, bedarf es einer Unterstützung durch
eine organisatorische Plattform, über die die notwendigen bürokratischen Arbeiten abgewi-
ckelt werden können. Dieses soll ebenso dazu beitragen, Transparenz über laufende regio-
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Seite 60 November 2009
nale Bildungsprojekte, Aktivitäten und deren Ergebnisse herzustellen und fördert damit das
wechselseitige Lernen.
Das Programm der Lernenden Region sieht drei Phasen vor, die Initiativphase, die Entwick-
lungsphase und die Umsetzungsphase. Mit der Strategieentwicklung für die LERNENDE
REGION Weinviertel Donauraum wurde nun die Entwicklungsphase abgeschlossen. Die
Umsetzung erfolgt in den folgenden Jahren.
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13 Literaturverzeichnis
Lokale Entwicklungsstrategie Leaderregion Weinviertel Donauraum, Oktober 2007
Österreichisches Programm für die Entwicklung des Ländlichen Raums 2007 – 2013 (Fas-
sung nach 2. Programmänderung 27.04.2009)
Handbuch Lernende Region, Grundlagen. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,
Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), Abteilung II2- Schule, Erwachsenenbildung und
Beratung Min. Rat DI Josef Resch, Version Juli 2008.
Handbuch Lernende Region, Leitfaden – Strategieentwicklung. Bundesministerium für Land-
und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), Abteilung II2 Schule, Er-
wachsenenbildung und Beratung Min. Rat DI Josef Resch, Version Juli 2008.
Bezirksprofil 2008, Arbeitsmarktbezirk 314 Korneuburg; ÖIR projekthaus.
http://oi000004.host.inode.at/bezbul_html/314/profil.pdf..(Abfrage vom 28. Juli 2009)
Das österreichische Bildungssystem. http://www.bildungssystem.at (Abfrage vom 5. August
2009)
Informationsmappe der Marktgemeinde Großrußbach: Hsg. Marktgemeinde Großrußbach.
Eigenverlag, 2004.
Protokoll LERNENDE REGION Weinviertel Donauraum, Mai 2009.
Protokoll LERNENDE REGION Weinviertel Donauraum, Juli 2009.
Nachhaltigkeitsstrategie Niederösterreich Stand: 17.11.2003
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14 Tabellenverzeichnis / Abbildungsverzeichnis
Tabelle 1: NetzwerkteilnehmerInnen (ohne Angabe der Titel) .............................................................. 10
Tabelle 2: Gemeinden der Leader Region Weinviertel-Donauraum sowie deren Katasterfläche ........ 12
Tabelle 3: Primarstufe ........................................................................................................................... 20
Tabelle 4: Sekundarstufe....................................................................................................................... 21
Tabelle 5: Sonstige Bildungseinrichtungen ........................................................................................... 22
Tabelle 6: Pilotprojekte .......................................................................................................................... 48
Tabelle 7: Netzwerkstruktur ................................................................................................................... 56
Tabelle 8: Entwicklungsprozess der LERNENDEN REGION Weinviertel Donauraum ........................ 58
Abbildung 1: EinwohnerInnen der Region Weinviertel Donauraum im Vergleich 2001 und 2007 ........ 13
Abbildung 2: Region Weinviertel - Donauraum ..................................................................................... 14
Abbildung 3: 25 – 64 jährige Wohnbevölkerung nach höchster abgeschlossener Ausbildung, ........... 15
Abbildung 4: Wohnbevölkerung ab 15 Jahren nach der höchsten abgeschlossenen Ausbildung ....... 17