stuttgart 21 schlichtung - [5] 2010-11-19 - joachim nitsch Ökologische gesamtbilanz, klimaschutz
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8/8/2019 Stuttgart 21 Schlichtung - [5] 2010-11-19 - Joachim Nitsch kologische Gesamtbilanz, Klimaschutz
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Folie 1Sachschlichtung Stuttgart 21 kobilanz, Klimaschutz; Dr. Joachim Nitsch
Sachschlichtung Stuttgart 21
19.11.2010
kologische Gesamtbilanz,Klimaschutz
Dr. Joachim Nitsch
Aktionsbndnis gegen Stuttgart 21
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Folie 2Sachschlichtung Stuttgart 21 kobilanz, Klimaschutz; Dr. Joachim Nitsch
Verkehrsverlagerungen nach Gutachten der Universitt Karlsruhe(Rothengatter) im Auftrag des Innenministeriums BaW, 2009:
1007 Mio. PKW-km je Jahr (S21: 377; NBS: 630)(entspricht rund 1,3% der PKW-Kilometer in Baden-Wrttemberg
Angenommene Verkehrsverlagerungen und CO2-Vermeidung
- Zunahme des Flugverkehrs ist nicht bercksichtigt- zustzlich induzierter Verkehr durch stdtebaulicheManahmen ist nicht bercksichtigt
- es findet keine Verlagerung von Gterverkehr statt
Daraus errechnete CO2 Minderung:
176 800 Tonnen je Jahr (S21: 70 000; NBS: 106 800)(entspricht rund 0,8% der CO2-Emissionen des Verkehrs in BaW)
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Folie 3Sachschlichtung Stuttgart 21 kobilanz, Klimaschutz; Dr. Joachim Nitsch
Die Ermittlung der vollstndigen kologischen Belastungen(kologischer Rucksack) eines Projekts erfordert eine komplette kobilanz
Gesamte Energieaufwendungen,Gesamtemissionen (CO2, andere)
Bereitstellung Infrastruktur und Fahrzeuge(einschl. Abriss, Abraum, Entsorgung)
Fahrzeuge (Her-stellung, Wartung)
BereitstellungInfrastruktur
Materialbereitstell.(u.a. Beton, Stahl)
Transporte (Bau-materialien, Abraum)
Baustellen (Betrieb,Umweltvernderungen)
Ablagerung, Behand-lung von Abraum
Nutzung, Betrieb
Strom, Kraftstoffefr Fahrbetrieb
Unterhalt derInfrastruktur ??
Fr S21/NBS fehlen zentrale Elemente einer sachgerechten kobilanz
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Folie 4Sachschlichtung Stuttgart 21 kobilanz, Klimaschutz; Dr. Joachim Nitsch
Wesentliche Punkte fr eine belastbare kobilanzierung der Infrastruktur
Errichtung der Infrastruktur: Vollstndige Mengenerfassung, daraus abgeleiteteenergetische und emissionsseitige Bilanzierung aller Bauaktivitten:
- Abraum aus Abriss und Aushub aus Bauttigkeiten (Mengen, Transportmittel,
Transportentfernungen, Art der Ablagerung und Flchenbedarf)- Baumaterialien insbesondere Beton, Stahl
(Herstellung, Transport, Verarbeitungsaufwand)
- Errichtungsaufwand (u. a. Einsatz aller Fahrzeuge, Baumaschinen,Tunnelbaumaschinen, Rammen, Wassermanagement)
Unterhalt der Infrastruktur: Energieaufwand fr Betrieb, Wartung allerGebude, Strecken etc. (insbesondere Tiefbahnhof)
Die kologischen Belastungen zur Errichtung und Unterhalt der Infrastruktur sindbei S 21/NBS wesentlich grer sein als beim Bau blicher ICE-Strecken*)
*) kobilanzierung der Strecke Hannover-Wrzburg (1991 in Betrieb); Studie der Univ. Halle-Wittenberg 2002;LCA Case Studies: Ecology Profile of the German High-speed Rail Passenger Transport System (ICE), 2003.
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Folie 5Sachschlichtung Stuttgart 21 kobilanz, Klimaschutz; Dr. Joachim Nitsch
AufsummierteCO2- Mengen
Bauzeit Zeit
CO2- Emissionen des Bausund des Unterhalts
Abbau des CO2- Rucksacks
durch vermiedene Emissionendes verlagerten Verkehrs
Zeitliche Entwicklung der Umweltbe- und -entlastung (Beispiel CO2)
Rckzahlzeit
Beispiel: Abschtzung der CO2-Emissionen der Beton- und Stahlbereit-stellung nur fr Tunnelstrecken (ohne Bahnhof)S21: ~ 0,80 Millionen Tonnen CO2; Rckzahlzeit ~ 11 JahreK21: ~ 0,28 Millionen Tonnen CO2; Rckzahlzeit ~ 4 Jahre
Mehr-emission
Emissions-minderung
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Folie 6Sachschlichtung Stuttgart 21 kobilanz, Klimaschutz; Dr. Joachim Nitsch
Wir wollen die Investitionen in die Schieneninfrastruktur ausbauen
und auf die Knotenpunkte und Engpsse konzentrieren, die fr dasNetz von zentraler Bedeutung sind. Dabei mssen fr die zentralen
aufkommensstarken Verbindungen spezielle Korridore fr den
Schienengterverkehr entwickelt und prioritr ausgebaut
werden. Nur so wird es mglich, die notwendigen Voraussetzungen freine Verlagerung insbesondere des Gterverkehrs auf den umwelt-
freundlicheren Schienenverkehr zu schaffen
Energiekonzept der Bundesregierung vom 28. September 2010
Energiekonzept fr eine umweltschonende, zuverlssige und bezahlbareEnergieversorgung. BM fr Wirtschaft; BM fr Umwelt, 28. 9. 2010; S.25
Aussagen der Bundesregierung zur Zukunft des Schienengterverkehrs:
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2000 2010 2020 2030 2040 20500
200
400
600
800
1000
1200
Gterverke
hrsleistung;Mrd.
Tonnen-km
Gterverkehr
ohne LuftfrachtStrae Schiene Wasser
116195 283
Vorgaben in den Berechnungen zum Energiekonzept
Energieszenarien fr ein Energiekonzept der Bundesregierung. EWI, Prognos, GWS, August 2010; S. 92
Strae
Schiene
- Verkehrsleistung des Gterverkehrs in Deutschland -
Gesamt
Der Schienengterverkehr soll bis 2030 auf das 1,7 facheund bis 2050 auf das 2,4 fache wachsen, damit der Verkehrseinen erforderlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.
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2010 2020 2030 2040 20500
50
100
150
200
CO2-Emissionen,
Mio.
tC
O2jeJahr
mit wachsendem
Schienengterverkehr
bei konstantem
Schienengterverkehr
24% der gesamten
CO2-Emissionenin Deutschland
Wirkung dieser Manahme hinsichtlich CO2- Reduktion im Verkehr
Im Jahr 2050 Vermeidung von ~ 18 Millionen t CO2je Jahr(im Jahr 2030: 9- 10) ; dies entspricht ~ 17% der vom Verkehrinsgesamt zu erbringenden CO
2-Reduktion
Angestrebte Gesamt-minderung bis 2050:
108 Mio. t CO2je Jahr
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Gezielte Beseitigung der gterverkehrsspezifischen Engpsse imdeutschen Schienennetz durch Neu- und Ausbau bis 2025/2030;insbesondere:
Seehafenhinterland Hamburg/BremenAnschluss Oberhausen/DuisburgAchse Fulda - Frankfurt - Karlsruhe Rheinstrecke Karlsruhe Basel
Kostenschtzung dazu: ~ 11 Mrd.
Eine zentrale Voraussetzung zur Erreichung dieser CO2-Minderung
Quellen: Studie 18/2009 des Umweltbundesamtes (UBA): Strategien fr einen nachhaltigen Gterverkehr; Studie 05/2010 desUBA: CO2-Emissionsminderung im Verkehr in Deutschland; Studie 42/2010 des UBA: Schienennetz 2025/2030
Ausbaukonzeption fr einen leistungsfhigen Schienengterverkehr in Deutschland
Erreichbare CO2-Minderungen bei vergleichbarem finanziellem Aufwand:1. Ausweitung des Schienengterverkehrs : 9 18 Mio. t CO
2je Jahr
2. Bau von S21 und NBS : 0,17 Mio. t CO2je Jahr
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Schlussfolgerungen
- Ohne Nachweis vertretbarer Gesamtaufwendungen fr Energieund daraus resultierender Emissionen kann S21/NBS nicht alskologisch akzeptablesProjekt bezeichnet werden.
- Der kologische Rucksack des Projekts S21 ist hoch, kologischpositive Wirkungen sind wenn berhaupt erst sehr spt zu erwarten.
- Die Alternative K 21 hat einen deutlich kleineren kologischenRucksack, somit treten positive kologische Wirkungen viel frher ein.
- S21/NBS steht in deutlichem Gegensatz zu den Klimaschutzzielen desEnergiekonzepts der Bundesregierung im Verkehrssektor.
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Fazit
Aus der Sicht des Klimaschutzes ist der Nutzen
von S 21 minimal; die Verwirklichung des Projektsblockiert wesentlich grere CO2 Reduktions-
mglichkeiten im zuknftigen Schienengterverkehr
Mit vergleichbaren Investitionen in den Ausbau desSchienengterverkehrs an anderen Stellen kann diehundertfache CO
2
-Menge vermieden werden.