synthese des mezcalins (entgegnung auf die „berichtigung”

2
I210 H a h n : Synthese des Mezcalins. [Jahrg. 67 I I 233. Georg Hahn: Synthese des Mezcalinsl) (Entgegnung auf die ,,Berichtigung" von K. H. S 1 o t t a und G. S z y s z k a ">). [Aiis d. Chem. Iristitut d. Universitht Frankfurt a. M.: (Eingegangen ax11 12. Juni 1934.) In der als ,,Berichtigung" bezeichneten Bemerkung zu der Arbeit von G. Hahn und H. Wassmuth: ,,Synthese des Mezcalins" stellen Slotta und Szyszka die 8 Stufen unserer Synthese (nicht 10, wie Slotta angibt, denn Elemicin-Ozonid und der [Trimethoxy-phenyll-acetaldehyd sind lediglich Zwischenstufen, die nicht isoliert werden, wie aus unserer Abhandlung klar ersichtlich ist) den 4 Etappen ihrer Methode gegenuber, wobei diese, sowohl was Ausbeute als auch die Dauer betrifft, der unseren iiberlegen erscheint. Dies wurde von uns auch nicht in Zweifel gezogen, sondern (besonders in der zitierten Privatmitteilung) darauf hingewiesen, daf3 unsere und die Erfahrungen anderer Forscher mit der elektrolytischen Reduktion derart seien, daB diese Methode als besondere Schwierigkeit anzusehen sei, deren Unbeliebtheit sich auch in dem geringen Anwendungsbereich ausdrucke, das man dem seit langeni bekannten und anfangs sehr verheil3ungsvollen Verfahren heute in der Literatur zuerkenne. Sei es, daB die Reinheit des Bleiblechs zu empfindlich, sei es, daB fur jede Reaktion erst die Stromdichte, Badspannung, Temperatur usw. erniittelt werden muf3, was die Anwendbarkeit erschwert, cder auch eine eventuelle Apparate-Konstante die Ubertragung der Erfahrungen nicht ohne weiteres moglich macht. All' dies hindert naturlich nicht, daB eine bestimmte Reaktion sich in der gleichen Apparatur gut wieder- holen la& wenn alle Bedingungen einmal richtig erkannt sind. Wir glauben daher nach wie vor, daf3 in all' den Fallen, in denen billige Allylverbindungen vorliegen, oder die fur die anderen Methoden notwendigen Aldehyde nicht oder nur schwer zu erhalten sind, wie z. B. beim Myristicin u. a., unsere Methode vorzuziehen ist. So stellt sich das von Slotta angefuhrte Beispiel des Homo-piperonyl- a min s nach unserer Lesart folgendermaoen dar : Hahn iind Schales$): Slotta 11. Szyszka Safrol Homo-piperonal-Oxim (I) Iso-safrul Homo-piperonylsiiurenitril (2) Piperonal Eomo-piperon ylamin (3) Meth~lendiozy-o-nitro-st).rcl (4) Homo-piperoiiylamin Penn wenn Hr.Slotta seine Synthese mit dem Piperonal beginnen la&, so mu13 er hinzufiigen, da13 dies das Dreifache des Safrols kostet. Wie Hr. S chales fand, kann man das durch Hydrieren des Safrol-Ozonids erhaltene Homo-piperonal sofort als Oxim zur Abscheidung bringen. SchlieSlich mu0 betont werden, daB die fiir den Endzweck der beider- seitigen Arbeiten, namlich den Aufbau von Iso-chinolinen, notigen [Oxy- phenyll-essigsauren entweder durch Oxydation der Oxy-homo-benzaldehyde oder durch Verseifung der entsprechenden, nach unserer Methode erhaltenen Nitrile in sehr einfacher Weise erhalten werden konnen, woruber spater l) G. Hahn 11. H . Wassmiith, B. 67, 696 11934:. 2) K. H. Slotta u. G. Szyszka, Journ. prakt. Chern. [z] 137, 339 [1933j 3, noch mverbffentlicht.

Upload: k-h-slotta

Post on 06-Jun-2016

218 views

Category:

Documents


5 download

TRANSCRIPT

Page 1: Synthese des Mezcalins (Entgegnung auf die „Berichtigung”

I210 H a h n : Synthese des Mezcalins. [Jahrg. 6 7 I I

233. G e o r g Hahn : Synthese des Mezcalinsl) (Entgegnung auf die ,,Berichtigung" von K. H. S 1 o t t a und G. S z y s z k a ">).

[Aiis d . Chem. Iristitut d . Universitht Frankfurt a. M.: (Eingegangen ax11 1 2 . Juni 1934.)

In der als ,,Berichtigung" bezeichneten Bemerkung zu der Arbeit von G. H a h n und H. W a s s m u t h : ,,Synthese des Mezcalins" stellen S l o t t a und S z y s z k a die 8 Stufen unserer Synthese (nicht 10, wie S l o t t a angibt, denn Elemicin-Ozonid und der [Trimethoxy-phenyll-acetaldehyd sind lediglich Zwischenstufen, die nicht isoliert werden, wie aus unserer Abhandlung klar ersichtlich ist) den 4 Etappen ihrer Methode gegenuber, wobei diese, sowohl was Ausbeute als auch die Dauer betrifft, der unseren iiberlegen erscheint.

Dies wurde von uns auch nicht in Zweifel gezogen, sondern (besonders in der zitierten Privatmitteilung) darauf hingewiesen, daf3 unsere und die Erfahrungen anderer Forscher mit der elektrolytischen Reduktion derart seien, daB diese Methode als besondere Schwierigkeit anzusehen sei, deren Unbeliebtheit sich auch in dem geringen Anwendungsbereich ausdrucke, das man dem seit langeni bekannten und anfangs sehr verheil3ungsvollen Verfahren heute in der Literatur zuerkenne. Sei es, daB die Reinheit des Bleiblechs zu empfindlich, sei es, daB fur jede Reaktion erst die Stromdichte, Badspannung, Temperatur usw. erniittelt werden muf3, was die Anwendbarkeit erschwert, cder auch eine eventuelle Apparate-Konstante die Ubertragung der Erfahrungen nicht ohne weiteres moglich macht. All' dies hindert naturlich nicht, daB eine bestimmte Reaktion sich in der gleichen Apparatur gut wieder- holen la& wenn alle Bedingungen einmal richtig erkannt sind.

Wir glauben daher nach wie vor, daf3 in all' den Fallen, in denen billige Allylverbindungen vorliegen, oder die fur die anderen Methoden notwendigen Aldehyde nicht oder nur schwer zu erhalten sind, wie z. B. beim Myristicin u. a., unsere Methode vorzuziehen ist.

So stellt sich das von S l o t t a angefuhrte Beispiel des H o m o - p i p e r o n y l - a m i n s nach unserer Lesart folgendermaoen dar :

H a h n iind S c h a l e s $ ) : S l o t t a 11. S z y s z k a Safrol

Homo-piperonal-Oxim ( I ) Iso-safrul Homo-piperonylsiiurenitril ( 2 ) Piperonal Eomo-piperon ylamin ( 3 ) Meth~lendiozy-o-nitro-st).rcl

(4) Homo-piperoiiylamin

Penn wenn H r . S l o t t a seine Synthese mit dem Piperonal beginnen la&, so mu13 er hinzufiigen, da13 dies das Dreifache des Safrols kostet. Wie Hr. S c h a l e s fand, kann man das durch Hydrieren des Safrol-Ozonids erhaltene Homo-piperonal sofort als Oxim zur Abscheidung bringen.

SchlieSlich mu0 betont werden, daB die fiir den Endzweck der beider- seitigen Arbeiten, namlich den Aufbau von Iso-chinolinen, notigen [Oxy- phenyll-essigsauren entweder durch Oxydation der Oxy-homo-benzaldehyde oder durch Verseifung der entsprechenden, nach unserer Methode erhaltenen Nitrile in sehr einfacher Weise erhalten werden konnen, woruber spater

l) G . H a h n 11. H . W a s s m i i t h , B. 67, 696 11934:. 2) K. H. S l o t t a u. G. S z y s z k a , Journ. prakt. Chern. [z] 137, 339 [1933j 3, noch mverbffentlicht.

Page 2: Synthese des Mezcalins (Entgegnung auf die „Berichtigung”

(193411 H a h n . I211

berichtet wird. S l o t t a und Haberland*) miissen dagegen folgenden Weg beschreiten : I) Piperonal, 2 ) Methylen-dioxy-mandelsaurenitril, 3) Salzsaurer Imino-ather, 4) Methylen-dioxy-mandelsaure-methylester, 5) [3.+Methylen- .dioxy-phenyll-chlor-essigester, 6) [3.4-Methylen-dioxy-phenyl]-methoxy- essigsaure, 7) Homo-piperonylsaure.

234. G e o r g Ha h n : Entgegnung auf die Bemerkung von G. Barger ') zu der Arbeit von G. Hahn, E. Kappes und

H. Lu dew i g uber Yohimbin 9. [Aus d. Chem. Insti tut d. Universitat Frankfurt a. 3 f . j

(Bingegangen an1 12 . Juni 1934.)

Mit Hrn. Barger bedauern auch wir, daR im Zitat der Arbeit von G. Barger und C. Scholz3) versehentlich nur der erstere der beiden Autoren von uns genannt worden ist, wahrend - wie Hr. Barger in seiner Bemerkung mitteilt - die Resultate der genannten Arbeit ,,in allererster Linie" Hrn. C. Scholz zu verdanken sind. Wir bitten Hrn. Scholz nachtraglich um Entschuldigung, mit der Bemerkung, daR es in Deutschland iiblich ist, den- jenigen an erster Stelle zu nennen, dem das grorjte Verdienst an der Arbeit zukommt .

Was die iibrigen Beanstandungen seitens des Hrn. Barger betrifft, so konnen wir nur nochmals hervorheben, daR: I) die HHrn. Scholz und Barger die von Mendlik und Wibaut4) aufgefundenenselen-Dehydrierungs- produkte (Yohimbin wird 30 Min. mit Selen auf 360° erhitzt) zum Ausgangs- material genommen haben, was eine, von ihnen ausdrucklich hervorgehobene Unsicherheit hinsichtlich der Unversehrtheit des Ring-Skeletts bedingt. 11) daR die HHrn. Scholz und Barger durch Verbesserung der von Mendlik und W ib a u t ausgefiihrten Alkalischnielze des Keto-yobyrins Nor-harman und 2.3-Dimethyl-benzoesaure erhielten, wodurch fur das Carboxyl im Yo- himbin Stellung 16 oder 19 in Frage kam.

Da wir durch ganz gelinde Methoden (Dehydrierung des Yohimbins bei Zimmer-Temperatur bzw. 80- IOOO mit Bleitetraacetat und Spaltung des erhaltenen Tetradehydro-yohimbins mit amylalkohol. Kalilauge, also bei etwa 140~) Harman und m -Toluylsaure als einzige Spaltstiicke erhielten, aus denen sich die Konstitution des Yohimbins mi t S te l lung 16 des Carb- oxyls e indeut ig e rgab , erlauben wir uns, auf unserer Feststellung zu beharren, daR damit die beiden oben angefiihrten Unsicherheiten behoben seien .

Wenn nun Hr. Barger in seiner Bemerkung sagt: ,,was erstere (namlich die Stellung der Carboxylgruppe) anlangt, so haben wir das Kohlenstoffatom 16 bevorzugt, was Hahn und Mitarbeiter als ,,eindeutig" iibernehmen", so ist das angesichts der von uns gegebenen Beweisfiihrung eine Auffassung der Tatsachen, die ich zuriickweisen muR.

4 j K . H. S l o t t a u. G. H a b e r l a n d , Journ. prakt. Chein. [L] 139, 211 "9341. l) G . B a r g e r , B. 67, 1124 [1934]. 2, G. H a h n , E. K a p p e s 11. H. L u d e w i g , B. 67, 686 [193.+j. 3 j G. B a r g e r u. C. S c h o l z , Helv. chim. Acta 16, 1334 [1933]. 4, Rec. Trav. chim. Pays-Bas 50, 91 [1g31j.