teamwork 02-2013

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Das Magazin für den modernen Arbeitgeber www.tempo-team.com Recruiting 2.0 Was Nachwuchskräfte von der Arbeitswelt erwarten Crowdsourcing: Eine Entwicklungschance für Unternehmen Training für mehr Integration Tempo-Team unterstützt die Sportorganisation Special Olympics National Anerkennungsgesetz für mehr Fachkräfte Ausgabe 02 / 2013

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Das Kundenmagazin der Tempo-Team Management Holding GmbH

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Page 1: TeamWork 02-2013

Das Magazin für den modernen Arbeitgeber www.tempo-team.com

Recruiting 2.0Was Nachwuchskräfte von

der Arbeitswelt erwarten

Crowdsourcing:Eine Entwicklungschance für Unternehmen

Training für mehr IntegrationTempo-Team unterstützt die

Sportorganisation Special Olympics

NationalAnerkennungsgesetz

für mehr Fachkräfte

Ausgabe 02 / 2013

Page 2: TeamWork 02-2013

Standpunkt: Crowdsourcing strategisch nutzen

Wissenswert: Mehr Fachkräfte für Deutschland

Erfolgsrezept: Eine stetig wachsende Partnerschaft

Nahaufnahme: Als Zeitarbeitnehmer den Meister gemacht

Wissenswert: Nachwuchskräfte durch Netzwerke gewinnen

Fokus: Crowdsourcing: Ein wertvoller Ideenpool

Einblick: Kicker mit Handicap trainieren mit den Profis

3

9

4 6 8

1211

Auf bewährte Regeln vertrauen

In welchem Zustand wäre die deutsche Wirtschaft ohne die

Zeitarbeit? Im Wahljahr 2013 darf diese Frage erlaubt sein.

Denn die politischen Lager bringen sich in Position und denken

öffentlich über neue Regelwerke für die Personaldienstleistungs-

branche nach. Fest steht aber: Die bestehenden Regularien für

die Zeitarbeit haben sich bewährt. Unsere Branche leistet seit

vielen Jahren einen wichtigen Beitrag zur stabilen Entwicklung

der Wirtschaft in Deutschland. Für die Unternehmen ist die

Option, jederzeit kurzfristig und zeitlich begrenzt Fachpersonal

beschäftigen zu können, ein wesentlicher und unverzichtbarer

Flexibilitätsfaktor. Er erlaubt es ihnen, passgenau auf die Anfor-

derungen ihrer Märkte zu reagieren. Durch Zeitarbeit sind

sie in der Lage, auch kurzfristig ein hohes Auftragsvolumen

abzuarbeiten und gleichzeitig Perioden mit weniger Nachfrage-

aufkommen zu überwinden. Zugleich stellt Zeitarbeit für viele

Menschen eine Brücke in den regulären Arbeitsmarkt dar. Die

vereinbarten Regeln für die Zeitarbeit haben sich für Unter-

nehmen als verlässlich und kalkulierbar erwiesen. Würde die

Politik den Status quo maßgeblich verändern, hätte dies eine

nachhaltige Verunsicherung der Wirtschaft zur Folge. Das wäre

weder im Sinne der Gesamtwirtschaft noch des Arbeitsmarktes.

Unsere Hoffnung ist, dass die Politik weniger auf neue Regeln

setzt und stattdessen auf das freie Spiel der Kräfte vertraut.

Wie gut das funktioniert, zeigt der Abschluss der Branchenta-

rifzuschläge, von denen Zeitarbeitnehmer zahlreicher Branchen

bereits profitieren. Auch hier haben die Tarifparteien ohne

das Mitwirken der Politik zu einer einvernehmlichen Lösung

gefunden.

Uwe Beyer

Vorsitzender

der Geschäftsführung

Das Magazin für den modernen Arbeitgeber

Einblick: Sprungbrett Bewerbungstraining10

Page 3: TeamWork 02-2013

Geschäftsbeziehungen sind keine Einbahnstraße.

Wenn zwei Unternehmen erfolgreich zusammen-

arbeiten und nach einiger Zeit eine Vertrauens-

basis aufbauen, kann aus einem Kunden ein

Auftraggeber werden und umgekehrt. So war

es bei Tempo-Team Leipzig und der Plättner

Communications-Systeme GmbH.

Die Mitarbeiter der Leipziger Niederlassung von Tempo-Team

schätzen den Kunden Plättner Communications-Systeme

aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Fairness in den Geschäfts-

beziehungen. So war es für Regionalleiterin Martina Beuckert

selbstverständlich, das Unternehmen zu empfehlen, als Tempo-

Team 2013 für den neuen Standort der Niederlassung in Halle

einen IT-Dienstleister suchte.

Doch zunächst war die Leipziger IT-Sicherheitsfirma Kunde von

Tempo-Team. „Wir brauchen regelmäßig Mitarbeiter, die Spezialisten

in der Nachrichtentechnik sind“, erklärt der geschäftsführende

Gesellschafter Joachim Plättner. Er fügt hinzu, dass es in diesem

stark spezialisierten Bereich nicht allzu viele Experten auf dem

Leipziger Arbeitsmarkt gibt. „Gleichzeitig bearbeiten wir viele große

Projekte im Anlagenbau, für die der Auftrag auch mal relativ kurzfristig

erteilt wird.“ Deswegen schwört Joachim Plättner auf seinen

Erfolgsrezept

Erfolgsrezept

Eine stetig wachsende Partnerschaft

3

Plättner Communications-Systeme beschäftigt sich neben der IT-Netzwerksicherheit mit der Planung und Installation von

Alarmsystemen gegen Einbruch und Brände sowie von Videosystemen und Zutrittskontrollen. Das Leipziger Unternehmen

wurde 1990 gegründet und 1994 in eine GmbH überführt. Plättner Communications-Systeme hat 22 Mitarbeiter.

Personaldienstleister. „Der Name passt wirklich, Tempo-Team hat

immer eine schnelle Lösung, wenn sich bei uns mal eine Situation

kurzfristig verändert.“ Deswegen ist es für ihn zum Beispiel keine

Frage, dass die Zeitarbeitnehmer auch mal eine Woche länger

an einem Projekt bleiben, als unbedingt erforderlich wäre.

„Damit brauchen die Kollegen nicht öfter den Einsatzort wechseln als

nötig.“ Besonders die gute Beziehung zur Regionalleiterin Martina

Beuckert hebt der Geschäftsführer hervor. Sie stehe für kurze

Kommunikationswege und ein partnerschaftliches Verhältnis,

berichtet er. Die Personalexpertin gibt das Kompliment zurück:

„Weil wir Joachim Plättner und seine Kollegen so gut kennen, war uns

klar, dass sie die Richtigen für den Job in Halle waren.“ Weil außerdem

die IT-Sicherheitstechniker ihrerseits kurzfristig bereitstanden,

kam man zusammen. Plättner baute die IT-Datentechnik und

die Netzwerkstrukturen in der Hallenser Niederlassung auf.

„Jetzt sind wir der Kunde unseres Kunden“, sagt Martina Beuckert.

„Und sehr zufrieden damit.“

Page 4: TeamWork 02-2013

Nachwuchskräfte durch Netzwerke gewinnenWas erwarten junge Menschen von ihrem Arbeit-

geber, was ist ihnen am Arbeitsplatz wichtig? Der

Jugendforscher Simon Schnetzer stieß bei der

Untersuchung dieser Fragen auf entscheidende

Antworten: Unternehmen müssen sich in der Art

und Weise ihrer Kommunikation an die Lebens-

wirklichkeit der jungen Menschen anpassen. Und:

Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern sollte

deren Erwartungshaltung im Mittelpunkt stehen.

„Die Nutzung digitaler Medien ist für junge Leute heute selbst-

verständlich“, sagt Simon Schnetzer. „Vor allem über die sozialen

Netzwerke und die unzähligen Möglichkeiten der virtuellen Kommu-

nikation geschieht ein Austausch mit anderen heute sehr zeitnah

und es herrscht eine ausgeprägte Kultur des Teilens von Inhalten und

Emotionen.“ Daher sollten sich Unternehmen zum Beispiel aktiv

darum bemühen, ein eigenes Bild von sich im Internet anzubieten.

„Ist das nicht der Fall, kann als Konsequenz das öffentliche Bild

von anderen gezeichnet werden, zum Beispiel über Bewertungs-

portale.“ Für den Jugendforscher und diplomierten Volkswirt

steht außer Frage, dass sich Unternehmen auf der Suche nach

jungen Arbeitskräften dieses Kommunikationsverhalten und

die dahinterstehende Mentalität aneignen müssen, wollen sie

bei ihrer Suche erfolgreich sein. Erst dadurch könnten sie sich

im Wettbewerbsdschungel durchsetzen. Arbeitgeber sollten

sich dabei nicht nur auf das reine Aussenden von Botschaften

beschränken, beispielsweise das Schalten eines Stellenangebots

in einer Zeitung oder auf einem Bewerberportal, sondern den

Prozess um das Empfangen von Mitteilungen erweitern. Blogs

oder Karriereseiten auf der eigenen Homepage mit Kommen-

tarfunktionen und Bewertungsmöglichkeiten seien ein guter

Ansatz, um mit Bewerbern in Dialog zu treten. „Eine wichtige

Rolle spielen das sogenannte Storytelling und damit hervorgeru-

fene Emotionen“, stellt Simon Schnetzer fest. Zu vermittelnde

Wissenswert4

Wissenswert

Page 5: TeamWork 02-2013

Nachwuchskräfte durch Netzwerke gewinnenBotschaften und die Darstellung des Unternehmens müssten

über reine Fakten hinausgehen. Sie sollten vielmehr „sozial

gemacht“ werden, eine Geschichte erzählen und im besten Fall

eine emotionale Bindung aufbauen. „Unterhalten statt informieren

lautet die Devise.“

Unternehmen könnten sich darüber hinaus das Netzwerk-

denken der Jugendlichen zunutze machen: „Beziehen Sie junge

Mitarbeiter, die bereits im Unternehmen tätig sind, in eine Stellen-

suche ein“, rät der Forscher. „Lassen Sie sie die Stellenausschrei-

bung mitgestalten und profitieren Sie über Empfehlungen von

deren Kontakten in sozialen Netzen.“ In der Folge sei es wichtig,

schnell auf Kontaktaufnahmen zu reagieren. „Junge Leute sind es

heute gewohnt, dass sofort etwas passiert. Eine verzögerte Reaktion

verunsichert oder lässt das Interesse schnell versiegen.“ Gerade in

hierarchisch organisierten Betrieben ist diese schnelle Form der

Kommunikation nicht immer einfach, aber der Jugendforscher

betont die Bedeutung dieses Aspektes.

Die Geisteshaltung muss stimmen.

Ein weiterer Ansatzpunkt,

um junge Mitarbeiter

zu gewinnen und auch

zu halten: Unternehmen

sollten ihr „Mindset“, also

ihre Geisteshaltung, auf die

Erwartungen der jungen

Leute einstellen. Eine Studie,

bei der Simon Schnetzer

hauptsächlich Jugendliche

befragt hat, die eine Lehre

anstreben, absolvieren oder abgeschlossen haben, gibt

Auskunft über diese Erwartungen: Als besonders wich-

tige Aspekte für ihre Arbeit nennen die jungen Leute an

erster Stelle Arbeitsplatzsicherheit, gefolgt von Arbeits-

atmosphäre und Weiterbildungsmöglichkeiten. Wichtiger

noch als die Höhe des Gehaltes ist für sie auch die Nähe

zu Familie und Freunden. Ähnlich sind die Antworten auf

die Frage nach gewünschten Verbesserungen am Arbeits-

platz. Vor allem für die 22- bis 25-Jährigen ist ein unbe-

fristeter Vertrag wünschenswert. Die ebenfalls von Simon

Schnetzer veröffentlichte Studie „Junge Deutsche“ berück-

sichtigt auch Abiturienten und Hochschulabsolventen.

Hier zeigt sich, dass „Spaß an der Arbeit“ der mit Abstand

wichtigste Aspekt einer späteren beruflichen Tätigkeit ist.

Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Mitarbeitern

tun gut daran, sich dieser Erwartungshaltungen bewusst

zu sein und sie in ihrer Suche zu bedienen.

Wissenswert 5

Page 6: TeamWork 02-2013

6 Fokus

Crowdsourcing: Ein wertvoller Ideenpool

Fokus

Glossar

Crowdsourcing: Der Begriff

fasst die Wörter „Crowd“

(Menschenmenge) und „Outsourcing“

(Auslagerung) zusammen und be-

schreibt das Auslagern von

Projekten oder auch Kreativpro-

zessen an große Personenkreise.

Dahinter verbirgt sich die Idee, dass

die Masse der Nutzer wegen ihrer

verschiedensten Kompetenzen und

Ideen innovativere Lösungen her-

vorbringt als Einzelne (Stichwort:

Schwarmintelligenz). Typische An-

wendungsbereiche: Markenaufbau,

Kundenpflege, Marktforschung, Suche

nach Innovationen.

Social Intranet: Als unterneh-

mensweite Plattform dient es der

strukturierten und produktiven

internen Kommunikation und

bietet gegenüber einem herkömm-

lichen Intranet mehr Interaktions-

varianten. Unternehmen nutzen das

Social Intranet zur Mitarbeitermo-

tivation, für die Suche nach Innova-

tionen und neuen Ideen sowie für

das interne Wissensmanagement,

indem es Experten verknüpft, die

über Standorte, Abteilungen und

Disziplinen hinweg verteilt sind.

v.l.n.r: Verena Karrasch-vom Steeg, Julia Kern

Page 7: TeamWork 02-2013

Fokus 7

Für die Mitarbeiter des Internetunternehmens

„allesklar.com AG“ ist das sogenannte Crowd-

sourcing mehr als ein modisches Schlagwort. Seit

Anfang des Jahres gibt es in dem Unternehmen

– das vor allem als Betreiber des Regionalportals

„meinestadt.de“ bekannt ist – drei Projekte, die

den internen Wissenstransfer auf eine breitere

Basis stellen und dem Unternehmen echten

Benefit bringen. Zwei Mitarbeiterinnen berichten

über erste Erfahrungen.

„Inzwischen bekommen wir einen viel weiteren Blick über das,

was im Unternehmen passiert“, stellt Verena Karrasch-vom

Steeg fest. Für die Pressesprecherin von meinestadt.de ist es

in ihrem Arbeitsalltag wichtig, über alle Themen und Projekte

innerhalb des Unternehmens auf dem Laufenden zu sein. Kein

Wunder also, dass sie vom Social Intranet bei meinestadt.de

begeistert ist. Es sorgt dafür, dass die Mitarbeiter ihr

Wissen mit möglichst vielen Kollegen teilen können.

Verena Karrasch-vom Steeg: „So entstehen Vernetzungen

auch abseits der üblichen Kommunikationspfade, mit denen

alle aktuellen Entwicklungen des Unternehmens zu jeder Zeit

und von allen Mitarbeitern nachverfolgt werden können.“

Und wie funktioniert das genau? Beim Social Intranet, das mit

der Software „tibbr“ gesteuert wird, kann jeder Mitarbeiter

selbst entscheiden, aus welchen Bereichen, von welchen

seiner 300 Kollegen und zu welchen Projekten er auf dem

Laufenden bleiben will. Er oder sie kann Themen abonnieren

oder bestimmten Kollegen folgen, die im persönlichen

Nachrichten-Stream erscheinen. „Mit dieser Konfiguration

kann jeder Mitarbeiter sich genau dort einbringen, wo es für

ihn besonders wichtig und interessant ist“, berichtet Julia Kern,

Teamleiterin der Personalabteilung bei meinestadt.de.

„Die Internetbranche ist so schnelllebig wie das Internet selbst“, er-

klärt Verena Karrasch-vom Steeg. Da sei es unerlässlich,

Expertenwissen mit anderen zu teilen, um immer schnell

reagieren zu können. Damit man über aktuelle Projekte

in gebündelter Form informieren kann, setzt man bei

meinestadt.de zusätzlich auf ein weiteres Medium: eine

kollaborative Cloud-Software, in der – ähnlich wie in einem

Projekt-Wiki – alle Arbeitsschritte dokumentiert werden.

So kann sich jeder Mitarbeiter beispielsweise detailliert

über den aktuellen Stand zum Relaunch von meinestadt.

de informieren, der noch für dieses Jahr geplant ist.

Auch Julia Kern schwärmt von den Möglichkeiten, welche

die neuen Crowdsourcing-Projekte für die unternehmens-

interne Kommunikation bieten: „Wir von der Personalabteilung

erhalten zum Beispiel aus dem Unternehmen viele Anregungen

zum mobilen Recruiting oder zum Social Media Recruiting.“ Dazu

verfolgen sie und ihr Team die hausinternen Diskussionen zum

meinestadt.de-Stellenmarkt. Dabei profitieren sie nicht nur

vom Know-how der Mitarbeiter, die für den Stellenmarkt zu-

ständig sind, sondern auch vom Input aus anderen Abteilungen.

Besonders deutlich zeigen sich die vielen neuen Verstrebungen

im Wissensnetzwerk bei den internen Events, die alle vier bis

sechs Wochen im Rahmen des sogenannten meinestadt.de-

Campus stattfinden. Dabei handelt es sich nicht um virtuelle

Meetings, sondern um ganz reale Treffen. Bei Bier und Chips

informieren Mitarbeiter oder externe Experten in kurzen

Vorträgen und in lockerer Atmosphäre über ein aktuelles

Projekt, ein interessantes Startup-Unternehmen oder einen

aktuellen Trend im digitalen Business. So bekommen die

Mitarbeiter nicht nur mit, woran die Kollegen in anderen

Abteilungen gerade arbeiten, sondern auch wie sie arbeiten

und was für sie aktuell relevant ist. Der Lohn für die

Vortragenden ist das Feedback. „Beim meinestadt.de-Campus

erhalten die Teilnehmer Rückmeldungen, die bei normalen

Arbeitsmeetings gar nicht zustande kommen können“, erklärt

Personalexpertin Julia Kern. Häufig betrachteten Kollegen

aus anderen Arbeitsbereichen die Projekte aus ganz anderen

Blickwinkeln. So entstünden vielfach weitere innovative Ideen.

Oftmals blieben ein Mitarbeiter, der ein Projekt im

Campus-Meeting vorgestellt hat, und ein anderer, der ihm

dazu Anregungen gegeben hat, längerfristig in Kontakt – zum

Beispiel im Social Intranet. Julia Kern: „Da entwickeln sich ganz

andere Vernetzungen, als sie im üblichen Arbeitsalltag entstehen.“

allesklar.com AG

Die allesklar.com AG ist ein deutsches Internet-Medien-

unternehmen, das regional ausgerichtete Internetportale wie

meinestadt.de betreibt und vermarktet. Das 1996 gegründete

Unternehmen mit Stammsitz in Siegburg beschäftigt rund 300

Mitarbeiter und gehört seit 2012 als hundertprozentige Tochter-

gesellschaft zu Axel Springer Digital Classifieds.

Page 8: TeamWork 02-2013

Standpunkt

Crowdsourcing strategisch nutzen

Sind Mitarbeiter überhaupt bereit, sich am internen Wissens-

austausch ihrer Firmen zu beteiligen?

Ihre Beteiligung ist kein Selbstläufer. Das zeigen Erfahrungen mit

millionenschweren Wissensmanagement-Projekten in Großunter-

nehmen. Nicht jeder Mitarbeiter ist bereit, exklusives Wissen zu

artikulieren. Denn es sichert ihm womöglich die eigenen Karriereop-

tionen. Der Artikulationsfähigkeit sind aber auch Grenzen gesetzt. So

ist beispielsweise Wissen, das durch eigene Erfahrungen aufgebaut

und an Personen gebunden ist, nur begrenzt zugänglich zu machen.

Doch genau das ist besonders wertvoll für Innovationsprozesse.

Wie können Angestellte zur Teilnahme motiviert werden?

Die Erfahrungen des klassischen betrieblichen Vorschlagswesens

zeigen, dass die Möglichkeit, Sachprämien zu verteilen oder an

Tombolas teilzunehmen, begrenzt wirksam ist. Vielmehr geht es

darum, Ideen ernst zu nehmen, wertzuschätzen, Rückkopplungen zu

geben und die Protagonisten in die mögliche Umsetzung einzubinden.

Der Innovationsforscher Prof. Dr. Bernd Krie-

gesmann über Strategien und Grenzen beim firmen-

internen Wissensaustausch durch Crowdsourcing.

Was raten Sie Unternehmen, die Crowdsourcing für sich

nutzen wollen?

Innovation erfordert immer Orientierung. Wer also Crowdsourcing

auf die eigenen Mitarbeiter bezieht, muss sich fragen, was er errei-

chen will. Geht es ihm um Prozessverbesserung, um die Entwicklung

produktbegleitender Dienstleistungen, oder sollen bestehende tech-

nologische Potenziale in neue Anwendungsfelder übertragen werden?

Ohne Orientierung entstehen vielleicht Ideen, die aber nicht ins stra-

tegische Firmenkalkül passen oder sogar andere Leistungen kanni-

balisieren würden. Und selbst wenn interessante Ideen entwickelt

werden, bleibt die Umsetzung die entscheidende Herausforderung.

Wie lässt sich Crowdsourcing sinnvoll ergänzen?

Es gilt, Anknüpfungspunkte an das reale Innovationsmanagement

zu schaffen. Dazu gehören Bewertungssysteme für die entwickelten

Ideen, denn die Selektion der richtigen Idee wird nicht durch den

teilnehmenden Mitarbeiter gesichert. Dazu gehören aber auch alle

Umsetzungsaufgaben wie etwa Feldtests mit realen Kunden oder

auch Parallelentwicklungen zur Erarbeitung einer neuen Fertigungs-

technologie für Produktinnovationen.

Welche Möglichkeiten gibt es für kleinere Firmen neben dem

Social Intranet noch?

Crowdsourcing ist nicht der einzige Weg, Mitarbeiter für kollaborative

Innovationsprozesse zu gewinnen. Kleinere Unternehmen können

sich auf reale Interaktion konzentrieren. Dabei geht es darum, die

Mitarbeiter zu befähigen und zu ermutigen, das Neue zu denken

und umzusetzen. Dafür sind entsprechende Formate zu realisieren,

die Mitarbeiter für eine unternehmerische Arbeit an konkreten Inno-

vationsaufgaben zusammenbringen.

8

Standpunkt

Zur Person:

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann ist Autor zahlreicher Fachpublikationen und Herausgeber der „Berichte aus der angewandten Innova-

tionsforschung“ sowie der Reihe „Innovation: Forschung und Management“. Seit 2002 ist er Vorstandsvorsitzender des Instituts für

angewandte Innovationsforschung (IAI) e.V. Bochum und seit August 2008 Präsident der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen.

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Vorstandsvorsitzender des Instituts für angewandte Innovationsforschung

Page 9: TeamWork 02-2013

Wieso und wann haben Sie sich für eine Zeitarbeitsfirma

entschieden?

Ehrlich gesagt: aus der Not heraus. Ich bin 2008 während der Wirt-

schaftskrise entlassen worden und habe nicht gleich eine Festanstel-

lung gefunden. Bei Tempo-Team hatte ich dann immer genug zu tun,

ab 2009 war ich im Zentrallager von GKN Service International,

einem Zulieferer von Fahrzeug- und Antriebstechnik.

Dort sind sie jetzt als Logistikmeister fest angestellt. Wie haben

Sie das gemacht?

Der Meister hier hat schnell gemerkt, dass ich zuverlässig bin und

meine Arbeit ordentlich und selbstständig erledige. Gleichzeitig

überzeugte mich meine Frau davon, auf die Meisterschule zu gehen.

Anfangs war ich skeptisch, und es war auch eine sehr anstrengende

Zeit. Aber als ich mich dann letztes Jahr direkt bei GKN beworben

habe, kam das sehr gut an.

Wofür haben Sie sich denn beworben?

Erst als Fachlagerist, dann sogar als Logistikmeister – beide Male

wurde ich zum Gespräch eingeladen. Mit dem Ergebnis, dass ich

zu GKN Service International gewechselt bin und ich nach dem

Abschluss der Meisterschule seit Februar hier als Meister arbeite.

Jetzt plane ich zum Beispiel, wie die Mitarbeiter eingesetzt werden.

Dabei stimme ich mich auch regelmäßig mit Frank Linnartz –

meinem ehemaligen Vorgesetzten von Tempo-Team – darüber ab, wie

viele Zeitarbeitnehmer wir brauchen.

Auf welche Unterstützung konnten Sie auf Ihrem Weg bauen?

Zuallererst: Die wichtigste Stütze war meine Frau. Ohne sie hätte

ich das nicht geschafft. Aber Tempo-Team war in jeder Hinsicht ein

fairer Arbeitgeber. Dass ich samstags nicht arbeiten konnte, weil ich

Meisterschule hatte, war nie ein Problem. Frank Linnartz hat mich

immer unterstützt. Und: Tempo-Team hat mich vorzeitig aus dem

Vertrag entlassen, damit der Wechsel reibungslos verlief. Außerdem

bezahlen sie besser als andere Zeitarbeitsfirmen, die ich kenne. Ich

bin wirklich froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe, GKN ist ein

toller Arbeitgeber, und der Job macht mir großen Spaß.

Nikolai Plostin hat seinen Weg gemacht – vom entlas-senen Fachlageristen zum fest angestellten Logistik-meister. Bei seinem Aufstieg konnte sich der 29-Jährige immer auf seinen Arbeitgeber Tempo-Team verlassen, selbst als er die Zeitarbeitsfirma in Richtung Festan-stellung verließ.

Nahaufnahme

Als Zeitarbeitnehmer den Meister gemacht

9

Nahaufnahme

v.l.n.r.: Nikolai Plostin, Frank Linnartz

Page 10: TeamWork 02-2013

Einblick10

Einblick

Sprungbrett BewerbungstrainingIm Herbst steigt Merve Güner ins Berufsleben ein.

Die 16-jährige Schülerin beginnt dann eine Ausbil-

dung zur Einzelhandelskauffrau. Auf ihrem Weg in

die Arbeitswelt bekam die Frankfurterin maßgeb-

liche Unterstützung von der Initiative „Rock your

Life!“. Auch die Frankfurter Tempo-Team-Nieder-

lassung Finance & Office half der jungen Frau und

coachte sie während der Bewerbungsphase.

Kein Wunder also, dass es für Merve Güner schon bald klappte

mit dem Ausbildungsplatz. Die Abteilung für Kinderkleidung und

Spielwaren bei Galeria Kaufhof ist es geworden. Im September

beginnt die junge Frankfurterin dort ihre Ausbildung zur Einzel-

handelskauffrau. „Ich freue mich schon sehr darauf“, erzählt sie.

„Rock your Life!“ ist ein Patenprogramm für Schüler aus sozial,

wirtschaftlich oder familiär benachteiligten Verhältnissen.

Tempo-Team gehört zu den Unterstützern der bundesweiten

Initiative, die den teilnehmenden Schülern während ihrer

letzten beiden Schuljahre einen studentischen Coach zur Seite

stellt. Merve Güners Coach flog allerdings kurz vor Beginn der

Bewerbungsphase für einige Monate zum Austausch in die USA.

Tempo-Team-Niederlassungsleiterin Joanna Kutscher und ihre

Kollegen boten sich an, als Paten einzuspringen und der Real-

schülerin bei den Bewerbungen zu helfen.

„Alle waren supernett bei Tempo-Team, und Joanna Kutscher hat mir

unheimlich geholfen“, schwärmt Merve Güner. „Wir haben zum

Beispiel einen ganz neuen Lebenslauf verfasst, ich wusste vorher

gar nicht, dass die Adresse und ein Foto nach vorne gehören.“ Und

Joanna Kutscher sagt: „Nachdem ich Merve kennengelernt habe,

wusste ich gleich, dass sie mit ihrer offenen Art eine Ausbildungsstelle

findet, wenn sie erst zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird.“ Die

Niederlassungsleiterin findet es großartig, dass die junge Frau

durch „Rock Your Life!“ ihre Potenziale entdeckt und entwickelt

hat. „Dass wir einen kleinen Beitrag für ihre Zukunft leisten

konnten, macht mich richtig stolz.“

Page 11: TeamWork 02-2013

Ein ganz besonderes Fußballtraining fand bundesweit im Mai statt: Im Rahmen der Europäischen

Fußballwoche hatten Sportler mit geistiger und mehrfacher Behinderung aus ganz Deutschland unter

anderem Gelegenheit, mit Fußballprofis des VfB Stuttgart und der Eintracht-Frankfurt-Fußballschule zu

trainieren. Tempo-Team war als Sponsor dabei.

Torwart Sven Ulreich war chancenlos. Das schreiben Stuttgarter Zeitungen über das Torschusstraining von Fußball-

profis des VfB Stuttgart zusammen mit Sportlerinnen und Sportlern der Organisation „Special Olympics“ aus dem Groß-

raum Stuttgart. Den Torschussduellen mit dem Bundesliga-Keeper folgten Dribblingübungen und Vier-gegen-vier-Spiele

auf kleine Tore. Den Rahmen zu der ungewöhnlichen Trainingseinheit bildete die Europäische Fußballwoche, ausgerichtet

von der UEFA und „Special Olympics“, der weltweit größten Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinde-

rung, die unter der Schirmherrschaft von Daniela Schadt, Lebensgefährtin des amtierenden Bundespräsidenten, steht.

Ziel der Europäischen Fußballwoche ist es, Sportler mit und ohne Behinderung zusammenzubringen und Fußballern mit

Handicap die Tuchfühlung mit Profis zu ermöglichen. Eine Absicht, die von Tempo-Team volle Unterstützung bekommt.

So besuchten Mitarbeiter der Frankfurter Niederlassung das Training der hessischen Special-Olympics-Athleten bei

Eintracht Frankfurt und überreichten den über 40 teilnehmenden Sportlern von Tempo-Team gesponserte Trainingsjacken.

Special Olympics-Athleten trainieren mit Profis

Einblick

11Einblick

Herzlichen Glückwunsch dem Gewinner unserer Leserbefragung

in der vergangenen Ausgabe von TEAMwork!

Jörg Theiß von Grünewald Feinmaschinenbau GmbH & Co. KG in Gräven-

wiesbach freut sich über das nagelneue iPad mini, das ihm die Bad Homburger

Tempo-Team-Niederlassungsleiterin Svetlana Ruseva überreicht.

Gewinner des iPad mini

Page 12: TeamWork 02-2013

„Menschen mit ausländischen Wurzeln und einem ausländischen Abschluss bietet das Gesetz die Möglichkeit, den Beruf auszuüben, den sie

erlernt haben“, erklärt Katrin Haake, Marketingmitarbeiterin bei Tempo-Team. Insbesondere für reglementierte Berufsgruppen, etwa

im medizinischen oder erzieherischen Bereich, ist eine Anerkennung notwendig, um in Deutschland in diesem Beruf arbeiten zu

können. Dadurch ergeben sich für die Fachkräfte möglicherweise ganz neue Perspektiven und berufliche Möglichkeiten. Auch

Arbeitgeber profitieren von dem Anerkennungsgesetz. „Gerade im Zuge des stetig steigenden Fachkräftemangels ergibt sich für sie hier eine

weitere Möglichkeit, geeignetes Fachpersonal zu finden“, sagt Katrin Haake. Das Bundesinstitut für Berufsbildung informiert über Details

und weitere Schritte zur Anerkennung von im Ausland erzielten Abschlüssen auf www.anerkennung-in-deutschland.de

Wissenswert

Mehr Fachkräfte für Deutschland

Wissenswert12

Das Magazin für den modernen Arbeitgeber

Impressum

Teamwork 02/2013Das Magazin für den modernen ArbeitgeberHerausgeber: Tempo-Team Personaldienstleistungen GmbH Herrnrainweg 5, 63067 Offenbach am Main Tel.: 069 / 91 33 45-0, Fax: 069 / 91 33 45-50 Web: www.tempo-team.com Amtsgericht Offenbach: HRB 40153USt.-IdNr.: DE 114218841

V.i.S.d.P.: Uwe Beyer Redaktion: Mainblick FrankfurtProjektbetreuung: Tanja [email protected]

E-Mail: [email protected]/Grafik: Chris Cross Media, HanauFotos/Abbildungen: Tempo-Team, Chris Cross Media, ShutterstockDruck: H. Reuffurth GmbH, MühlheimFeedback: [email protected]

Zur besseren Lesbarkeit wird auf die Unter-scheidung männlich/weiblich im Text verzichtet.

Haftung und Urheberrecht: Der Inhalt dieser Zeitschrift wurde sorgfältig erarbeitet. He-rausgeber, Redaktion und Autoren über -nehmen dennoch keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit oder Vollständigkeit der Informationen und keine Haftung für mög liche Druckfehler. Alle Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt, Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier und elek tronischen Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Geneh-migung des Herausgebers.

Gut ausgebildete Fachkräfte mit Migrationshintergrund können in Deutschland den Beruf ausüben, den

sie in ihren Heimatländern gelernt haben. Möglich macht dies das Anerkennungsgesetz, das seit April

2012 zum Abbau des Fachkräftemangels beiträgt. Tempo-Team unterstützt diese Idee und setzt seine

Zeitarbeitnehmer über diese Option in Kenntnis.

Die neue Web-App für Smartphones und Tablet-Computer hat die Aufgabe, alle relevanten Infor-

mationen der Tempo-Team-Website für den Besucher auch mobil verfügbar zu machen. Sie ist

intuitiv bedienbar und fühlt sich an wie eine App – allerdings ganz ohne Download. Und doch ist

alles da: Jobsuche im Umkreis (durch GPS-Ortung), Anfahrtsbeschreibung mit Informationen zur

nächsten Niederlassung oder allgemeine Infos zu Tempo-Team. Der Clou der neuen Web-App: die

einfache Verwaltung der Jobsuche von unterwegs. Angebote, an denen ein Bewerber Gefallen findet,

können auf einer Merkliste gespeichert werden, zu jedem Jobangebot sind sofort ausführliche Infos

abrufbar und wer einen Account hat, kann sogar von unterwegs direkt auf seine Daten zugreifen.

„Wir haben die Web-App im ersten Schritt für Mitarbeiter und Interessenten entwickelt“, sagt Verena

Oyen, Teamleiterin Marketing bei Tempo-Team. Mittelfristig soll sie jedoch um einen Kunden-

account erweitert werden, der es Unternehmen erlaubt, mobil Personalanfragen zu erstellen,

einzusehen, zu bearbeiten und auszuwerten.

www.tempo-team.com/mobile

Eine Jobbörse für die HosentascheTempo-Team hat die Online-Verfügbarkeit seines Angebots für Mitarbeiter

und Interessenten mit einer neuen Web-App spürbar gesteigert. Bis hin zur

Kontaktaufnahme lässt sich alles mit wenigen Klicks von unterwegs erledigen.