teamwork 03-2012

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Das Magazin für den modernen Arbeitgeber www.tempo-team.com Grenzüberschreitend Fachkräfte im Ausland rekrutieren E-Learning: Fitness für den Job Arbeitnehmer bilden sich am Computer fort National BAP-Präsident Volker Enkerts im Gespräch Projektpartnerschaft Tempo-Team unterstützt Offenbacher-Bildungs-Akademie Ausgabe 01 / 2013

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Das Kundenmagazin der Tempo-Team Management Holding GmbH

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Page 1: TeamWork 03-2012

Das Magazin für den modernen Arbeitgeber www.tempo-team.com

GrenzüberschreitendFachkräfte im Ausland

rekrutieren

E-Learning: Fitness für den JobArbeitnehmer bilden sich am Computer fort

NationalBAP-Präsident Volker Enkerts

im Gespräch

ProjektpartnerschaftTempo-Team unterstützt

Offenbacher-Bildungs-Akademie

Ausgabe 01 / 2013

Page 2: TeamWork 03-2012

Standpunkt: „Wir müssen die Notwendigkeit der Zeitar-beit deutlicher machen.“

Einblick: Spende für die olympische Idee

Erfolgsrezept: Gesundheit führt zum Erfolg

Nahaufnahme: Integriert? Aber sicher!

Wissenswert: Grenzüberschreitend rekrutieren

Fokus: E-Learning: Fitness für den Job

Einblick: Alaaf für Kinder

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9

4 6 8

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Liebe Leserin, lieber Leser,

nach einem ereignisreichen und herausfordernden Jahr 2012

befinden wir uns bereits mitten im Superwahljahr 2013. Und

weiterhin erlebt die Personaldienstleistungsbranche bewegte

Zeiten. Die aktuelle Phase der politischen Diskussion ist

Ausdruck eines konstruktiven Wandels, der im vergangenen

Jahr eingeleitet wurde. 2012 war Tempo-Team ebenso wie

die meisten anderen Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland

mit der praktischen Umsetzung der Branchentarifzuschläge

beschäftigt, die für Zeitarbeitnehmer verschiedener Branchen

vereinbart wurden. Die Zuschläge, die der Bundesarbeitgeber-

verband der Personaldienstleister mit den verschiedenen

DGB-Gewerkschaft ausgehandelt hat, sind echte Meilensteine

und dürfen durchaus als Branchenwende bezeichnet werden

– auch wenn alle Teilnehmer am Markt zunächst verunsichert

waren und sich fragten, wohin die Reise wohl gehen würde.

Insgesamt ist es Tempo-Team jedenfalls gelungen, die Ände-

rungen der Tarifwerke professionell umzusetzen.

Nachdem diese Herausforderung gut gemeistert ist, richten

sich die Blicke nun in die Bundeshauptstadt und in die Länder,

in denen 2013 gewählt wird. Unsere Hoffnung ist, dass die

wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Lage in Deutschland

vor und nach den Wahlen stabil bleibt. Und gerade im Wahljahr

muss unsere Branche die Gelegenheit nutzen und die gesamt-

wirtschaftliche Notwendigkeit der Zeitarbeit bei Politik und

Unternehmen stärker in den Fokus rücken.

Uwe Beyer

Vorsitzender der

Geschäftsführung

Das Magazin für den modernen Arbeitgeber

Einblick: Saturday Night Fever10

Page 3: TeamWork 03-2012

Gesundheitsmanagement bedeutet bei der Grundei-

gentümer-Versicherung (GEV) mehr als die Summe

seiner Teile. Dafür hat das Unternehmen die

Bedürfnisse seiner Mitarbeiter empirisch untersucht

und dann ein ganzheitliches Konzept entwickelt.

Wasser und Obst auf jeder Büro-Etage, statt Schokoriegel und

Cola aus dem Automaten. Dies war eine der ersten Verände-

rungen, die das Versicherungsunternehmen im Zusammenhang

mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement umsetzte. Doch

damit gab sich Thomas Gerhardt nicht zufrieden. Der Personal-

leiter der Grundeigentümer-Versicherung, die bei Bedarf auch

auf Zeitarbeitnehmer von Tempo-Team zurückgreift, erklärt:

„Wir wollen nicht das Angesagte machen, sondern zielgeleitet für

unsere Mitarbeiter das Richtige tun.“ So führte die Versicherung

vor zwei Jahren eine umfassende Mitarbeiter-Befragung durch,

die von der Terrasana Life AG begleitet wurde. Die Ergebnisse

versetzen die GEV in die Lage, ihr betriebliches Gesundheits-

management auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter auszurichten.

Statt Gutscheine für das Fitness-Studio, gibt es Ernährungsbe-

ratungen oder Rücken-Training. „Wir sind außerdem überzeugt,

dass ein gesunder Mitarbeiter auch psychisch im Gleichgewicht sein

muss“, erklärt Thomas Gerhardt. Die GEV bemüht sich deshalb

Erfolgsrezept

Erfolgsrezept

Gesundheit führt zum Erfolg

3

Die Grundeigentümer-Versicherung bietet Versiche-

rungsschutz für Immobilienbesitzer. Das Unternehmen

mit Sitz Hamburg beschäftigt rund 80 Mitarbeiter und ist

als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit organisiert.

Versicherungsnehmer werden demnach satzungsgemäß

zu Mitgliedern und Erträge dienen ausschließlich der

langfristigen Preisstabilität und der eigenen wirtschaftli-

chen Leistungskraft.

www.grundvers-direkt.de/versicherungen/

Thomas Gerhardt, Personalleiter der Grundeigentümer-Versicherung

aktiv um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Man gestaltet

Arbeitszeiten flexibel und berät das Personal über Elterngeld

und Elternzeit. Das Versicherungsunternehmen hat erkannt,

dass Gesundheit viele Facetten hat und ein betriebliches

Gesundheitsmanagement daher nur mit einem ganzheitlichen

Ansatz funktionieren kann. Thomas Gerhardt sagt: „Was nützt

dem Mitarbeiter das gesündeste Kantinen-Essen und der beste

Bürostuhl, wenn er nicht weiß, wer auf seine Kinder aufpassen soll.“

Ein solches Engagement rechnet sich nicht sofort, sagt der

Personalchef. „Doch zum Unternehmenserfolg können nur gesunde

Mitarbeiter beitragen“, betont er. Vor dem Hintergrund des

demographischen Wandels werde das immer bedeutender.

Page 4: TeamWork 03-2012

Wissenswert

Grenzüberschreitend rekrutieren

Der Wettbewerb um Fachkräfte nimmt zu, der

„War for Talents“ ist eine große Herausforderung

für Arbeitgeber. Da ist es sinnvoll, neue Rekru-

tierungswege einzuschlagen und qualifizierte

Arbeitskräfte im Ausland zu suchen. Viele Unter-

nehmer scheuen sich noch davor – zu Unrecht.

Die Arbeitslosigkeit vor allem in südeuropäischen Ländern

ist hoch, der Pool an qualifizierten Arbeitskräften groß. Auf

Bundes- und auch auf Länderebene gibt es zahlreiche Initiativen, um

deutsche Arbeitgeber und ausländische Fachkräfte zusammenzu-

bringen: In Hessen und in Baden-Württemberg zum Beispiel

wirbt man verstärkt um spanische Fachleute. Auch in Bayern

laufen Kampagnen zur Gewinnung internationaler hochqualifi-

zierter Arbeitskräfte. Zudem finden deutsche Unternehmen

vielfältige Unterstützung bei der Rekrutierung und Integration

von ausländischen Fachkräften. Und dennoch: Der aktuelle

Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit

und Entwicklung (OECD) zur Zuwanderung ausländischer

Arbeitskräfte stellt fest, dass deutsche Arbeitgeber bislang noch

selten Personal im Ausland rekrutieren. Die meisten befragten

Unternehmen geben als Grund dafür an, sie hätten diese

Möglichkeit noch nicht in Erwägung gezogen.

Dabei birgt die Rekrutierung aus dem Ausland viele Vorteile.

Neben der Vermeidung von Vakanzen nennt Ulrike Heitzer-Priem,

stellvertretende Projektleiterin des Kompetenzzentrums Fach-

kräftesicherung des Bundesministeriums für Wirtschaft und

Technologie, weitere Beispiele: „Fachkräfte aus anderen Ländern

tragen ganz neue Wissensaspekte und Erfahrungswerte in die

Belegschaft, das kann das Kreativitätspotenzial enorm erhöhen.“

Unterschiedliche Vorbildung und kulturelle Prägung des Personals

können beispielsweise helfen, die Innovationsfähigkeit eines

Unternehmens zu steigern. Und: „Internationale Fachkräfte tragen

durch ihre Sprachkenntnisse und Netzwerke nicht selten dazu bei,

den Zugang zu internationalen Zielmärkten zu erleichtern.“ Ulrike

Heitzer-Priem stellt fest, dass bei steigenden Schwierigkeiten,

deutsche Mitarbeiter zu rekrutieren, auch für mittelständische

Unternehmen die Anwerbung ausländischer Fachkräfte immer

interessanter wird.

Allerdings ist dies nicht so einfach. So gilt es zum Beispiel zu

prüfen, ob die ausländische Berufsqualifikation der hiesigen

entspricht. Um qualifizierte Fachkräfte für eine Arbeit in

Deutschland zu interessieren, ist auch ein erhöhtes Engagement

der Arbeitgeber gefragt. So betont die Expertin vom Kompe-

tenzzentrum, dass die Integration von Ausländern eine umfas-

sende Willkommenskultur voraussetze. In der Praxis habe sich

beispielsweise bewährt, einer neuen Fachkraft mit ausländischen

Wurzeln einen Mentor an die Seite zu stellen – das sind meist

erfahrene Kollegen, die das Unternehmen kennen und in der

Belegschaft fest verankert sind. Entscheidend für eine erfolg-

reiche Integration sind zudem die Deutschkenntnisse. „Unter-

stützen Sie Ihre internationalen Fachkräfte beim Deutschlernen,

beispielsweise mit berufsbezogenen Sprachkursen“, empfiehlt

Ulrike Heitzer-Priem.

Wissenswert4

Page 5: TeamWork 03-2012

Wissenswert

Grenzüberschreitend rekrutieren

Fachkräfte aus dem Ausland lassen sich auf verschiedenen Wegen

anwerben. Zum einen kann man ausgelernte Arbeitnehmer

ansprechen, zum anderen sind auch ausländische Studenten

und Absolventen eine erfolgversprechende Alternative. Darüber

hinaus gibt es Möglichkeiten, qualifizierte Deutsche, die im Aus-

land leben, für den heimischen Arbeitsmarkt zurückzugewinnen.

Am unkompliziertesten ist die Rekrutierung von Fachkräften

aus dem europäischen Wirtschaftsraum. Sie benötigen keine

Arbeitserlaubnis und haben ungehinderten Zugang zum deutschen

Arbeitsmarkt. Für Arbeitnehmer aus Bulgarien und Rumänien

gilt aktuell eine Übergangsregelung: Für Hochqualifizierte, also

Fachkräfte mit Hochschulabschluss, sowie für Auszubildende ist

seit 2012 die Arbeitsgenehmigungspflicht aufgehoben.

Komplizierter wird es bei Angehörigen aller anderen Länder,

sogenannter Drittstaaten. Bis auf einige Ausnahmen benötigen

sie eine Aufenthaltsgenehmigung - und das Unternehmen muss

nachweisen, dass es in Deutschland keinen geeigneten Bewerber

für die entsprechende Stelle gibt.

Doch wo wird man nun für welche Berufsgruppen fündig? Die

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundes-

agentur für Arbeit sieht Potenziale für 17.000 Ingenieure aus

Spanien. In Griechenland, Portugal, Italien und Bulgarien sind

es laut ZAV ebenfalls Ingenieure, die sich eine Tätigkeit in

Deutschland vorstellen können, zudem Ärzte, Pflegepersonal

und gewerbliche Fachkräfte. Aus Bulgarien und Polen könnten

vor allem Fachkräfte für Hotellerie und Gastronomie kommen.

Wissenswert 5

Hilfreiche Adressen:

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit: Die Internetpräsenz bietet Merkblätter zu rechtlichen Bestimmungen sowie einen Zugang zum Informationsportal für die Bewertung ausländischer Berufsqualifikationen. www.arbeitsagentur.de,(Rubrik Über uns / Weitere Dienststellen)

European Employment Services (EURES): Das Portal der Europäischen Kommission zur beruflichen Mobilität bietet Lebensläufe von Bewerbern aus 31 europäi-schen Ländern. www.ec.europa.eu/eures

Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung: Handlungsempfehlungen und praktische Tipps zur Willkommenskultur. www.kompetenzzentrum-fachkräftesicherung.de

Page 6: TeamWork 03-2012

6 Fokus

Fokus

E-Learning: Fitness für den JobEine Berufsausbildung allein reicht vielen

Arbeitnehmern längst nicht mehr aus, um im

Job erfolgreich zu sein. Lebenslanges Lernen

ist in unserer modernen Wissensgesellschaft

gefragt. E-Learning leistet dazu einen wichtigen

Beitrag.

Webinare, virtuelle Klassenräume, Live-Online-Seminare

– das Angebot an E-Learning-Möglichkeiten wird ständig

umfangreicher. Auch die Gestaltung dieser Programme wird

aufwendiger und damit ansprechender. Die Mehrzahl der

E-Learning-Angebote gründet heute auf internetbasiertem

Lernen, dem sogenannten Web Based Training (WBT). Es

ermöglicht zahlreiche Kommunikations- und Interaktions-

varianten sowie den Einsatz von Audio- und Videobeiträgen.

Charakteristisch für viele Angebote ist das asynchrone

Lernen: Lehrer und Lernende müssen dabei nicht zeitgleich

zusammenfinden. Der Vorteil dieser Angebote: Der Lernen-

de kann Kurse unabhängig von Zeit und Ort absolvieren, sie

individuell in seinen Tag integrieren und die Lerninhalte genau

dann abrufen, wenn er sie benötigt. Es entstehen außerdem

keine Reisekosten, der Lernende muss nicht zwangsläufig

den Arbeitsplatz verlassen und kann auch zu Hause lernen.

Zudem bestimmt er Lerntempo und Reihenfolge der Inhalte

selbst. „Ich habe mir über E-Learning-Kurse vertiefendes Wissen

für meinen Beruf angeeignet“, erzählt Diana Appel, die als

Zeitarbeitnehmerin bei Tempo-Team beschäftigt ist. „Ich

reserviere mir meist abends eine Stunde für die Lerneinheiten

und wenn ich das mal nicht schaffe, lerne ich am nächsten Abend

eben zwei Stunden.“

Anders gestaltet sind Angebote, die auf synchrones Lernen

setzen. Dann muss der Lernende zu einem bestimmten Zeit-

punkt am Computer sitzen, um in Echtzeit mit dem Coach

zu kommunizieren und interagieren. Beispiele dafür sind

Webinare - webbasierte Live-Vorträge in Seminarform. Ein

besonders ausgefeiltes Format bietet die forward academy in

Wettenberg. Ihre Online-Seminare - LAOLA genannt – sind

als Präsenzseminare aufgebaut und binden die Teilnehmer

aktiv ein. Geschäftsführer Stefan Urke hält Interaktion für

den entscheidenden Erfolgsfaktor beim E-Learning: „Wird

der Teilnehmer nicht in das Lernkonzept eingebunden, besteht

die Gefahr, dass er schnell gedanklich abdriftet. “ WBT ohne

ausreichende Interaktion fordere nur das Kurzzeitgedächtnis

und führe nicht zum gewünschten Lernerfolg. So rät der

Coach, bei der Auswahl von E-Learning-Programmen darauf

zu achten, dass der Lernende gefordert und nicht nur mit

Informationen „berieselt“ wird. „Nur wenn Kurse richtig Spaß

machen, ist die nötige Aufmerksamkeit gewährleistet.“ Eingebaute

Lernkontrollen seien ebenfalls sinnvoll. Diana Appel machte

diesbezüglich gute Erfahrungen: „Meine Kurse waren interessant

animiert, Bilder und gesprochene Vorträge wechselten sich ab und

nach jedem Abschnitt gab es einen Test.“ Letzteren zieht die

Zeitarbeitnehmerin einer Abschussprüfung vor.

Eine der großen Klippen des E-Learnings ist der Wissens-

transfer in die Praxis. Abfragbares Fachwissen lässt sich

laut Stefan Urke relativ leicht vermitteln, wenn es didak-

tisch sinnvoll in Module unterteilt ist. Weiche Themen wie

Rhetorik, Verhandlungs- oder Präsentationstechniken erfor-

dern eher praktische Übung und direkte Rückmeldung des

Trainers. „Ideal ist hier das sogenannte Blended Learning, eine

Kombination aus E-Learning und Präsenzseminaren“, erklärt

der Experte. Und nicht für jeden ist E-Learning geeignet.

Gerade die Generation 50 plus tut sich manchmal eher

schwer mit dieser technisierten Lernart, weiß der Chef-

coach der forward academy. „Für sie wäre zum Beispiel ein

moderiertes Format optimal.“ Generell ist das Lernen am

Bildschirm ermüdender als das Lesen eines Buches oder

der Seminarbesuch. Zudem erfordert E-Learning auch

ein gewisses Maß an Selbstdisziplin. „Aber wer wirklich

konsequent bei der Sache bleibt, kann bei Online-Seminaren

ganz unkompliziert richtig viel lernen“, bestätigt Diana Appel.

Page 7: TeamWork 03-2012

Fokus 7

Fokus

E-Learning: Fitness für den Job

Page 8: TeamWork 03-2012

Standpunkt

„Wir müssen die Notwendigkeit der Zeitarbeit deutlicher machen“

Branche in diesem Jahr wohl nicht mehr erreichbar sind. Für uns als

Verband ist es darüber hinaus wichtig, dass wir den Service für unsere

Mitglieder weiter verbessern. Das gilt in ganz besonderem Maße für

den Bereich Aus- und Weiterbildung über die Bundesakademie für

Personaldienstleistungen, aber auch für den kontinuierlichen Ausbau

unserer Verbandsstrukturen und unserer Netzwerke.

Was wünschen Sie sich für Zeitarbeitnehmer und die Branche

im Allgemeinen?

Für die vielen Zeitarbeitnehmer in Deutschland wünsche ich mir,

dass sie generell mehr Anerkennung in der Gesellschaft erfahren.

In diesem Zusammenhang halte ich es für ausgesprochen hilfreich,

einen neuen Terminus zu etablieren. Es ist wirklich an der Zeit, dass

der Begriff Leiharbeit von der Bezeichnung Zeitarbeit abgelöst wird.

Diese Veränderung mag zwar zunächst profan erscheinen. Sie würde

allerdings schon einen großen Fortschritt gerade für unsere Mitar-

beiter bedeuten. Ich wünsche mir, dass Zeitarbeitnehmer das Gefühl

bekommen können, durch ihre Tätigkeit letztlich auch ein Stück

persönliches Glück zu finden.

Auch im Jahr 2013 steht die Zeitarbeitsbranche wieder vor großen Herausforderungen. In TEAMwork berichtet der Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP) Volker Enkerts über seine Erwartungen für dieses Jahr.

Was erwarten Sie sich als BAP-Präsident vom Jahr 2013?

Das Jahr 2013 wird aus meiner Sicht ganz im Zeichen von Tarif-

verhandlungen und der Bundestagswahl stehen. Vor diesem Hinter-

grund werden wir als Branchenverband stärker verdeutlichen müssen,

dass Zeitarbeit für Deutschland gesamtwirtschaftlich betrachtet

notwendig ist. Sie gewährleistet die Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt

und trägt damit letztlich dazu bei, die deutsche Wirtschaft auf ihrem

hohen Niveau zu halten.

Welche Ziele haben Sie für das Jahr 2013 vor Augen?

Als Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister bleiben wir

immer am Ball, wenn es darum geht, Zeitarbeit als ein notwendiges

Korrektiv auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu stärken. Uns ist dabei

natürlich bewusst, dass die Zeiten des zweistelligen Wachstums in der

8

Standpunkt

Page 9: TeamWork 03-2012

Wie kam es, dass Sie nach Deutschland gezogen sind?

Aufgrund der politischen Situation im Irak hat sich meine Familie

beim Flüchtlingsprogramm der Vereinten Nationen beworben. Es

dauerte ein ganzes Jahr, bis wir die Zusage hatten, nach Deutschland

ausreisen zu dürfen. Seit September 2009 bin ich nun hier. Schon als

Kind habe ich davon geträumt, in Europa zu leben.

Wie haben Sie sich hier zurechtgefunden?

Ich habe als erstes einen einjährigen Integrationskurs besucht. Dort

haben wir viel über die hiesige Kultur gelernt – und natürlich Deutsch.

Das ist nicht einfach, wenn Arabisch die Muttersprache ist. Aber

die Sprache des Landes zu beherrschen, in dem man lebt, ist der

Schlüssel zur Integration. Mir gefällt die deutsche Sprache und ich

spreche sie sehr gern. Ohne Deutsch zu lernen wäre ich nicht dort,

wo ich jetzt bin.

Wie schafft man es als ausländischer Arbeitnehmer, sich in einer

deutschen Firma zu integrieren?

Neben Sprachkenntnissen sind Freundlichkeit und Offenheit sehr

wichtig. Und man muss geduldig sein, denn die Integration klappt

nicht von heute auf morgen. Ich habe mich intensiv über Deutschland

und die Gepflogenheiten hier informiert. Geholfen hat sicher auch,

dass ein Onkel von mir seit 1960 in Oberursel lebt, von dem habe

ich viel über Deutschland erfahren. Ich lebe sehr gern hier und lasse

mich auf das Land ein. Es ist wichtig, dass man sich nicht zuhause

einschließt, sondern dass man Kontakte knüpft und offen auf die

Menschen zugeht.

Arbeiten Sie denn hier in Ihrem gelernten Beruf?

Nein, aber das finde ich nicht schlimm. Ich habe einen Abschluss

als Informatikingenieur. Momentan bin ich als Produktionshelfer bei

Heraeus in Wehrheim im Einsatz. Mit ist es wichtig, überhaupt zu

arbeiten, und es ist gut, dass ich als Zeitarbeitnehmer die Möglichkeit

dazu bekomme. Meine positive Einstellung zum Arbeitsplatz ist sicher

hilfreich. Ich arbeite gern und verstehe mich gut mit meinen Kollegen.

Noor Zughbi stammt aus dem Irak. Seit September des vergangenen Jahres ist er als Zeitarbeitnehmer bei Tempo-Team tätig. In TEAMwork erzählt der 27-Jährige, wie Integration am Arbeitsplatz funktioniert.

Nahaufnahme

Nahaufnahme

Integriert? Aber sicher!

9

v.l.n.r.: Vanessa Kuss, Noor Zughbi, Svetlana Ruseva, Jennifer Doll

Page 10: TeamWork 03-2012

Einblick10

Einblick

Saturday Night FeverDer Raum ist in buntes Licht getaucht, die

ersten Töne erklingen, die Bässe gehen direkt in

den Bauch. Schnell füllt sich der Dancefloor im

HANDICAP. Die Tänzer sind junge und junggeblie-

bene Menschen. Fast alle haben eine geistige oder

körperliche Beeinträchtigung. Gemeinsam mit

Freunden und Angehörigen verfallen sie hier an

jedem ersten Samstag im Monat dem Discofieber.

Aus einer Elterninitiative im Jahr 2009 entstanden, hat sich das

HANDICAP zu einer festen Institution im Wetteraukreis etab-

liert. Rund 80 Gäste kommen regelmäßig aus dem gesamten

Umkreis nach Friedberg, um zu feiern und sich zu amüsieren.

Sogar aus dem Vogelsberg und aus Gießen reisen sie an.

„Im Vordergrund steht für uns, Menschen mit Behinderung die

Möglichkeit zu geben, in ihrer Freizeit Spaß zu haben“, erzählt

Klaus Schumacher. Er freut sich darüber, dass die Disco stets

gut besucht ist: „Ganz normal eben.“ Seit zwei Jahren steht der

Projektmanager On-Site Management aus der Hauptverwaltung

Offenbach hinter den Plattentellern und legt querbeet Musik auf

- für jeden Geschmack etwas. „Unser Programm ist sehr abwechs-

lungsreich und reicht von Motto-Parties bis hin zu Live-Musik.“

Ein besonderes Partyhighlight war das von ihm organisierte

Handicap-Festival im Mai 2012, bei dem vier Bands über 350

Gäste begeisterten. Auch für dieses Jahr plant Klaus Schumacher

unter dem Motto „Musik schafft Gemeinsamkeit – Wir leben Inklu-

sion“ wieder ein Sommerfest – und freut sich, wenn dieses auch

von Nicht-Behinderten rege besucht wird.

Page 11: TeamWork 03-2012

Einblick

Alaaf nur für KinderNärrisches Treiben herrscht in der Turnhalle im rheinischen Neunkirchen. Dort ist in diesem Jahr „Kinder-

karneval im Zoo“ angesagt. Inmitten all der vielen kleinen Affen, Giraffen, Elefanten und Tiger feiert auch

Carmelo Tabbi. Der Leiter der Kölner Tempo-Team-Niederlassung organisiert seit Jahren mit anderen

Ehrenamtlichen die Kinder-Karnevals-Sitzung des „FC Germania Birkenfeld“.

Prinzengarden wirbeln durch die Luft, kleine Funkenmariechen tanzen, Clowns sorgen für lautes Gelächter. Kurz: Die fast 500 Kinder in

der Halle werden bestens unterhalten. Und wer vom vielen Schunkeln, Tanzen und Feiern durstig wird, wendet sich an Carmelo Tabbi.

Der passionierte Karnevalist hat während der Sitzung seinen Platz hinter der Theke. Dort verkauft er Limo an die Nachwuchs-Jecken.

„Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich unseren Kinderkarneval mitorganisiere“, staunt er. Die vielen Mühen, die mit den Sitzungsvorbereitungen

verbunden sind, schrecken die rheinländische Frohnatur nicht. „Für mich ist es Ehrensache, dazu beizutragen, dass auch die Kleinen was von

der Narretei haben.“

http://www.germania-birkenfeld.de

11Einblick

Page 12: TeamWork 03-2012

Gold, Silber und Bronze. Wer bei der Deutsch-Türkischen-

Kultur-Olympiade Medaillen erringen will, muss ein Stück

Kulturgut des jeweils anderen Landes präsentieren können:

Türken könnten beispielsweise Goethe zitieren oder Deutsche

einen Derwisch-Tanz aufführen. Beides soll den interkulturellen

Austausch stärken. Denn genau zu diesem Zweck wurde die

bundesweite Kultur-Olympiade initiiert, deren hessischer Regi-

onalentscheid die OBA im Februar in Offenbach organisierte.

Tempo-Team förderte die Veranstaltung mit einer Spende

in Höhe von 3.000 Euro. Damit hält der Dienstleister an der

Gepflogenheit fest, einmal jährlich eine gemeinnützige, regionale

Organisation finanziell zu unterstützen. In diesem Jahr fiel die

Wahl nicht zufällig auf die Offenbacher-Bildungs-Akademie.

„Wir identifizieren uns mit deren Arbeitsfeldern Bildung und Integ-

ration“, erklärt Verena Oyen, Projektmanagerin im Marketing bei

Tempo-Team. Eine Vertiefung des Kontakts zur OBA schließt sie

nicht aus. „Über die Bildungsarbeit mit jungen Menschen lassen sich

bestimmt Anknüpfungspunkte finden.“

Einblick

Spende für die olympische Idee

Wissenswert12

Das Magazin für den modernen Arbeitgeber

Impressum

Teamwork 01/2013Das Magazin für den modernen ArbeitgeberHerausgeber: Tempo-Team Personaldienstleistungen GmbH Herrnrainweg 5, 63067 Offenbach am Main Tel.: 069 / 91 33 45-0, Fax: 069 / 91 33 45-50 Web: www.tempo-team.com Amtsgericht Offenbach: HRB 40153Ust.-IdNr.: DE 114218841

V.i.S.d.P.: Uwe Beyer Redaktion: Mainblick FrankfurtProjektbetreuung: Tanja [email protected]

E-Mail: [email protected]/Grafik: Chris Cross Media, HanauFotos/Abbildungen: Tempo-Team, Sedus,Chris Cross Media, ShutterstockDruck: H. Reuffurth GmbH, MühlheimFeedback: [email protected]

Zur besseren Lesbarkeit wird auf die Unterscheidung männlich/weiblich im Text verzichtet.

Haftung und Urheberrecht: Der Inhalt dieser Zeitschrift wurde sorgfältig erarbeitet. Her-ausgeber, Redaktion und Autoren über nehmen dennoch keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit oder Vollständigkeit der Informa-tionen und keine Haftung für mög liche Druck-fehler. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt, Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier und elek tronischen Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Genehmigung des Herausgebers.

Integration und Bildung von Menschen mit Migrationshintergrund. Diesem Ziel hat sich die Offen-

bacher-Bildungs-Akademie (OBA) verschrieben. Tempo-Team hat die Arbeit des Vereins nun

mit einer Spende unterstützt. Der Personaldienstleister leistet damit indirekt einen Beitrag zur

Völkerverständigung.