teamwork 03-2013
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Das Kundenagazin der Tempo-Team Management Holding GmbHTRANSCRIPT
Das Magazin für den modernen Arbeitgeber www.tempo-team.com
Ausgabe 03 / 2013
Werte überzeugenUnternehmenskultur
bringt echten Mehrwert
InterviewMittelstand profi tiert
von der Zeitarbeit
HochwasserTempo-Team unterstützt Flutopfer
Der Schlüssel zur SicherheitVerantwortungsbewusster Umgang mit Mitarbeiterdaten ist gefragt
Fokus: Tipps für besseren Daten-schutz in Personalbüros
Einblick: Tempo-Team steht Flutopfern zur Seite
Erfolgsrezept: Job und Privatleben im Einklang
Nahaufnahme: Datenschutz bei Tempo-Team
Wissenswert: Nur gelebte Werte überzeugen
Einblick: Lernen mit Perspektive
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4 8
1211
Verlässlicher Partner des Mittelstands
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.
Es sind in unserem Land die kleinen und mittleren Betriebe
mit Belegschaften zwischen zehn und 500 Mitarbeitern, die
mindestens 65 Prozent aller sozialversicherungspfl ichtigen
Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig fast 40 Prozent aller
Umsätze erzielen. Um dieses Gefüge stabil zu halten, braucht
der Mittelstand Unterstützer, die den Unternehmen helfen,
immer fl exibel auf die Anforderungen ihrer Märkte zu reagieren.
Auf Tempo-Team ist in dieser Beziehung Verlass – bundesweit
und speziell in den neuen Bundesländern, in denen wir fast
ausschließlich und mit großem Erfolg kleine und mittlere Firmen
betreuen. Das Rezept für die bewährte Zusammenarbeit ist
kein Geheimnis: Als mittelständischer Dienstleister sind wir
ebenso aufgestellt wie unsere Kunden. Bei uns zählen übersicht-
liche, effektive Strukturen und kurze Dienstwege. Tempo-Team
pfl egt bewusst den direkten und kontinuierlichen Kontakt zu
den Unternehmen. Für jede Firma gibt es einen festen Ansprech-
partner, der ihre Bedürfnisse genau >>
>> kennt. Diese Kombination aus intensiver Auseinandersetzung
mit den Kunden und umfassender Kenntnis der jeweiligen
Marktanforderung und der aktuellen Arbeitsmarktsituation er-
möglicht es Tempo-Team, jederzeit schnelle und passende Personal-
lösungen für seine Kunden zu fi nden. So schaffen wir für Mittel-
ständler die Flexibilität, die sie brauchen, um erfolgreich auf
ihren Märkten wirken zu können. Damit halten wir im Osten
und auch im Rest der Republik den Jobmotor auf Touren und
stützen die Innovationskraft.
Bernd Thiele
Regionaldirektor Ost
Das Magazin für den modernen Arbeitgeber
Standpunkt: Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg10
Fokus: Für sichere Mitar-beiterdaten müssen alle an einem Strang ziehen6
Vor dem Hintergrund des demografi schen Wan-
dels entwickelt sich die Vereinbarkeit von Beruf
und Familie zunehmend zum wichtigen Erfolgs-
faktor für die Wirtschaft. Viele Unternehmen
arbeiten daher an Strategien, um sich als familien-
freundliche Arbeitgeber zu positionieren.
„Firmen mit Angeboten zur Work-Life-Balance fällt es heute leichter,
qualifi zierte Fachkräfte zu fi nden“, sagt Nicole Beste-Fopma. Die
Herausgeberin der Fachzeitschrift „LOB“ für berufstätige Eltern
ist als Expertin in zahlreichen Netzwerken zur Vereinbarkeit
von Familie und Job gefragt. Aus Gesprächen mit Personal-
verantwortlichen weiß sie: „Viele Bewerber fragen immer öfter
nach solchen Optionen und setzen sie als Kriterium bei der Auswahl
ihrer Arbeitsstelle hoch an.“ Auch gebe es eine hohe Wechselquote
von Angestellten, die in anderen Firmen familienfreundlichere
Bedingungen vorfänden.
Solche Phänomene gibt es in allen Branchen, besonders
aber im Medizin- und Ingenieurwesen sowie in der Hotel-
lerie. Strategien zur Work-Life-Balance bieten Unternehmen
also Vorteile beim Recruiting. Zudem motivieren sie das
vorhandene Personal und erhalten seine Leistungsfähigkeit.
So bieten zahlreiche Firmen ihren Mitarbeitern an, im Home-
offi ce zu arbeiten. Andere entwickeln Arbeitszeitmodelle, die
es Angestellten erlauben, während der Dienstzeit private
Termine wie Arzt- oder Behördenbesuche wahrzunehmen. Einen
äußerst progressiven Ansatz hat Nicole Beste-Fopma bei einer
Bank kennengelernt: „Dort können die Mitarbeiter kommen und
gehen, wann immer sie wollen, denn es zählen nur ihre Arbeits-
ergebnisse.“ In anderen Firmen gibt es spezielle Wiedereinstiegs-
programme für Mütter. Ein bayerischer Industriebetrieb zahlt
beispielsweise zwei Jahre lang ein betriebliches Elterngeld,
wenn sich die Frauen frühzeitig dafür entscheiden, nach ihrer
Rückkehr eine Teilzeitstelle anzunehmen. „Die Mitarbeiterinnen
können so im Anschluss an die gesetzliche Elternzeit zwei weitere Jahre
daheim bleiben, während die Firma Planungssicherheit gewinnt“, sagt
Nicole Beste-Fopma. Mit Blick in die Zukunft empfi ehlt sie
Firmen, Konzepte zu entwickeln, die Angestellten die Pfl ege von
Angehörigen ermöglichen. >>
Erfolgsrezept
Job und Privatleben im Einklang
3
>> Auch hier reagieren Unternehmen bereits mit Teilzeitmodellen
und Arbeitszeitkonten. „Einige Firmen organisieren Beratungen,
um Mitarbeiter über ihre Möglichkeiten im Pfl egefall zu informieren.“
Nicole Beste-Fopma: „Viele Unternehmen haben den Faktor
Work-Life-Balance bereits erkannt, aber sie informieren noch nicht
offensiv genug über ihre Angebote.“
Erfolgsrezept
Nicole Beste-Fopma, Herausgeberin von „LOB“
Nur gelebte Werte überzeugenIn jeder Firma wird eine gewisse Kultur gelebt – ob
es ein Bewusstsein dafür gibt oder nicht. Eine kons-
truktive Unternehmenskultur kann dazu führen,
dass Manager oder Mitarbeiter besonders moti-
viert und leistungsfähig sind, oder dass Kunden-
beziehungen langfristig bestehen. Im Gegenzug
kann aber auch der „Geist“ in einem Unternehmen
dafür mitverantwortlich sein, wenn Mitarbeiter
lange und oft krank sind oder Aufträge wegbre-
chen. So wird dieser weiche Faktor zum harten
Erfolgskriterium. Höchste Zeit also, sich mit ihm
auseinanderzusetzen.
Produkte und Dienstleistungen allein bestimmen längst nicht
mehr, welches Ansehen eine Firma auf ihrem Markt genießt.
Vielmehr kommt es darauf an, wie ein Unternehmen mit seinen
Geschäftspartnern umgeht und wie es nach außen wirkt. Die
Organisationspsychologin Prof. Sonja Sackmann spricht in
diesem Zusammenhang von grundlegenden Überzeugungen.
„Es kommt darauf an, was in einem Unternehmen tatsächlich gelebt
wird“, betont sie. Ein Lieferant, der in Knebelverträge gedrängt
werden soll, wird sich mittelfristig ebenso gegen solche Auftrag-
geber entscheiden wie Kunden, die von ihrem Händler nicht
aufmerksam und mit Sorgfalt betreut werden. „Wenn Kunden
merken, dass sie nicht ihren Erwartungen entsprechend behandelt
werden, kann das zum Abbruch der Geschäftsbeziehungen führen“, >>
>> erklärt die Wissenschaftlerin, die an der Universität der
Bundeswehr in München forscht und lehrt. Sie erläutert:
„Bei dem Kunden wirkt etwas, was er manchmal nicht einmal in
Worte fassen kann, was aber trotzdem seine Entscheidungen
beeinfl usst.“
Herauszuarbeiten, wofür ein Unternehmen steht, welche Werte
gelebt werden und welchen Überzeugungen die Mitarbeiter
folgen, ist nicht einfach. „Man muss dafür unter anderem die Mitar-
beiter und die Führungsebenen befragen sowie Personalkennzahlen
und Kundenrückmeldungen auswerten“, erläutert die Professorin.
Eine Unternehmenskultur zu erfassen oder neu zu entwickeln
ist komplex, da sie auf vielen verschiedenen Ebenen in der Orga-
nisation mehr oder weniger sichtbar verankert ist. Aber nur
wenn man den „Geist im eigenen Unternehmen“ kennt, erhält man
die Möglichkeit, notwendige Änderungen vorzunehmen. Das gilt
auch für die internen Prozesse und Strukturen. Denn erstklassige
Mitarbeiter werden früher oder später abwandern, wenn sie im
Unternehmen eine Kultur vorfi nden, in der beispielsweise bei
Problemen nicht lösungsorientiert vorgegangen, sondern nach
Schuldigen gesucht wird. Sie werden sich nach einem Arbeitsum-
feld mit klaren Strukturen umsehen, das frei von Machtkämpfen
und Ränkespielen ist und in dem ihre Talente gefördert werden.
Firmen mit einer kooperativen und konstruktiven Unterneh-
menskultur dürfen in der Regel auf eine hohe Motivation und
Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter vertrauen. >>
Wissenswert4
>> Auch der Krankenstand in solchen Betrieben ist erfahrungs-
gemäß eher niedrig. Solche internen Faktoren wirken natürlich
auch nach außen. „Die beschrieben Mitarbeiter sind die besten
Botschafter eines Unternehmens“, erklärt Prof. Sonja Sackmann.
Im Kontakt zu Kunden können sie beispielsweise in Sarkasmus
verfallen, wenn sie Überzeugungen und Werte vortäuschen
sollen, die im Unternehmen nicht existieren. „Die Kunden
merken dann, dass die Mitarbeiter versuchen, eine Maske zu tragen“,
erklärt die Professorin.
Sie rät insgesamt dazu, die eigene Unternehmenskultur
jeweils branchenadäquat nach außen darzustellen. „Man muss
dabei beachten, auf welche Medien die Kunden reagieren“, sagt
sie. Öffentlichkeitsarbeit für die eigene Kultur bedeutet ihrer
Auffassung nach aber nicht zwangsläufi g Medienarbeit. „Auch
wer sich in der Gesellschaft für bestimmte Belange engagiert, zeigt,
für welche Überzeugungen seine Organisation steht.“ In Bezug auf
mögliche Zeitarbeitnehmer rät die Wissenschaftlerin, schon
beim Recruiting möglichst darauf zu achten, dass die Kandi-
daten zur Kultur des Unternehmens passen. „Mitarbeiter auf
Zeit können allerdings auch dabei helfen, verkrustete Strukturen
aufzuzeigen und möglicherweise aufzubrechen“, erklärt sie.
„Wer seine Unternehmenskultur verändern will, kann beispielsweise
vorübergehend Personen in den Betrieb holen, die neue Denk- und
Herangehensweisen mitbringen.“
Wissenswert 5
Wissenswert
BUCHTIPPS„Erfolgsfaktor Unternehmenskultur:
Mit kulturbewusstem Management Unter-
nehmensziele erreichen und Identi� kation
scha� en“
Autorin Sonja Sackmann stellt Unternehmenskultur
und Führungsverhalten als Erfolgsfaktoren vor und
gibt entsprechende Unternehmensbeispiele.
ISBN-13: 978-3-409-14322-6
„Passgenaue Unternehmenskultur“
Hans Kauth erklärt, wie Unternehmenskultur Ein-
� uss auf Führung und Produktivität nimmt. Er geht
auf Möglichkeiten der Identi� zierung und Bewertung
der Unternehmenskultur ein.
ISBN-13: 978-3-7639-3382-2
„Unternehmenskultur und Führung“
Die Autoren Norbert Homma und Rafael Bauschke
geben den Lesern Methoden, Prozesse und Tools für
die Gestaltung des Kulturwandels in Unternehmen an
die Hand.
ISBN-13: 978-3-8349-1546-7
Der Schutz von Mitarbeiterdaten gewinnt
immer stärker an Bedeutung und stellt Per-
sonalmanager vor Herausforderungen. Bei
vielen Beschäftigten hat ein Bewusstseins-
wandel eingesetzt. Sie sind durch Skandale wie
die Prism-Enthüllungen sensibilisiert und
erwarten mehr Kontrolle. Auch technische
Neuerungen wie die Auslagerung von Daten
in die Cloud führen zu weiteren Fragen. Lars
Kripko, Mitautor der Studie „Datenschutz
im Personalmanagement 2013“, betont, dass
ohne eine Strategie zum Schutz von Mitar-
beiterdaten Projekte scheitern und Arbeit-
gebermarken Schaden nehmen können – und
zeigt Lösungswege auf.
„Im Laufe eines Arbeitsjahres fallen in Firmen sehr viele Daten
an, die für die Beurteilung von Mitarbeitern geeignet sind“,
sagt Lars Kripko, der für BITKOM Consult, eine Ser-
vice-Tochter des IT-Branchenverbands BITKOM, Unter-
nehmen berät. Er weiß: Diese Datensammlung, die viel
tiefgehender ist als etwa beim häufi g kritisierten Customer
Relationship Management, verunsichert die Mitarbeiter –
vor allem dann, wenn sie nicht wissen, was von wem und
zu welchem Zweck gespeichert wird. Dieses Phänomen
ist zwar nicht neu, erklärt Lars Kripko. Die jüngsten Ent-
hüllungen zum US-Geheimdienst NSA haben die Thema-
tik allerdings verstärkt ins Blickfeld gerückt.
Dennoch ist in vielen Personalabteilungen das Bewusst-
sein für die Bedeutung des Schutzes von Mitarbeiter-
daten noch immer nicht besonders ausgeprägt. Das gilt
gerade in Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern –
so steht es in der Studie „Datenschutz im Personal-
management 2013“, die BITKOM Consult gemeinsam mit
dem Beratungsunternehmen Kienbaum Management >>
6 Fokus
>> Consultants erstellt hat. Wo große Sensibilität auf
Mitarbeiterseite mit Unsicherheit aufseiten der Personal-
abteilungen zusammentrifft, kann es zu Konfl ikten
kommen. Dass als zusätzliche Akteure die Geschäftsfüh-
rung, die IT-Abteilung und der Betriebsrat mit eigenen
Ansprüchen und Vorstellungen an die Projekte heran-
gehen, macht die Sache noch komplizierter, berichtet
Lars Kripko.
Hinzu kommt: Die meisten Akteure wollen selbstver-
ständlich die Daten vertraulich behandeln. Im Detail
kommt es bei der Umsetzung aber häufi g zu Problemen
mit dem komplexen Datenschutzrecht in Deutschland
oder den stellenweise widersprechenden Datenschutz-
bestimmungen anderer Länder.
Daher warnt der Datenschutzexperte: „Wenn ein Unter-
nehmen zu blauäugig an ein Projekt im Personalbereich
herangeht, können plötzlich Kosten entstehen, die niemand
erwartet hat und die nicht hätten anfallen müssen.“ Projekte
können sich erheblich verzögern oder sogar scheitern.
Außerdem kann das Betriebsklima spürbar leiden und
die Arbeitgebermarke Schaden nehmen, wenn Mitarbeiter
den Eindruck haben, dass außerhalb ihrer Kontrolle
Informationen über sie im Umlauf sind oder sogar in die
Hände Unbefugter gelangen.
Der Datenschutzexperte spricht aus Erfahrung. Häufi g
rufen ihn Unternehmen, damit er in einem solchen Prozess
der Datenschutz-Verhandlung vermittelt. Als Beispiel für
ein Projekt nennt er die Auslagerung der Gehaltsab-
rechnung in die Cloud. Technisch ist das längst machbar,
Kosten spart es in der Regel auch. Die Personalabteilung
spüre daher Druck, sich mit dem Thema auseinanderzu-
setzen. Mitarbeiter und Betriebsrat reagierten hier oft
sehr skeptisch. „Da gilt es für mich und meine Kollegen,
vor allem aufzuklären und die vielen Möglichkeiten auf-
zuzeigen, wie sich so eine Auslagerung in die Cloud >>
Fokus
Zugriff regelnStrategien zum Schutz von Mitarbeiterdaten sind gefragt
Fokus
>> datenschutzkonform gestalten lässt.“ Es könne schnell
dazu kommen, dass der Betriebsrat seine Meinung
ändere „Es gibt viele Absicherungen etwa auf der rechtlichen
Seite und man kann sehr eng defi nieren, was eigentlich genau
auf den Cloud-Servern gespeichert wird und wer darauf
zugreifen kann“, erklärt Lars Kripko. Oft stehe am Ende
eines solchen Projekts eine größere Kontrolle durch die
Mitarbeiterseite und sogar eine höhere Datensicherheit
insgesamt.
„Insbesondere in IT-Projekten wirken sich festgefahrene Vor-
stellungen sehr schnell negativ aus“, resümiert Lars Kripko.
Häufi g sei es aber so, dass bei genauerem Hinsehen alle
Beteiligten dasselbe wollten. „Der Datenschutz kann auch
Anlass dazu geben, dass sich alle Gedanken über ihre Inter-
essen machen.“ Auf dieser Basis gelte es schließlich, einen
Kompromiss zwischen allen Beteiligten auszuhandeln. Es
ist also zuvor ein großer Kommunikationsaufwand er-
forderlich. Dafür ließen sich am Ende des Prozesses die
Risiken deutlich minimieren und die Zufriedenheit bei
allen Beteiligten steige.
BITKOM Consult ist ein Tochterunternehmen des
ITK-Branchenverbands BITKOM. Die Mitarbeiter beraten
Unternehmen aus der Informations- und Kommunikations-
technologiebranche zu den Themen Datenschutz,
Vergaberecht und Arbeitsrecht. Die Studie „Datenschutz
im Personalmanagement 2013“ und weitere Informationen
zum Thema gibt es auf der Homepage:
www.hr-und-datenschutz.de.
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Zugriff regelnStrategien zum Schutz von Mitarbeiterdaten sind gefragt
„Im Personalwesen liegt das Epizentrum des Datenschutzes“
(Lars Kripko)
Fokus
Tipps für besseren Datenschutz
Wie kann ich verhindern, dass bei der Datenspeicherung oder
-übertragung Mitarbeiterdaten unbefugt gelesen werden?
Hier empfi ehlt der Anhang zu Artikel 9 des Bundesdatenschutz-
gesetzes explizit die Verschlüsselung von personenbezogenen Daten.
Die entsprechende Software muss nicht teuer sein und kann sehr
genau an die spezifi schen Anforderungen eines Unternehmens ange-
passt werden. Mit dem Qualitätssiegel „IT Security made in Germany“
(ITSMIG) bestätigt der IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) die Verpfl ichtung
seiner Mitgliedsunternehmen, in ihren Angeboten auf verdeckte Zugänge
für Dritte zu verzichten, wie sie zuletzt im Zusammenhang mit den
Prism-Enthüllungen diskutiert wurden. Außerdem muss ich mich
fragen: Wer soll in meinem Unternehmen eigentlich auf welche
Daten zugreifen dürfen?
Was heißt das?
Man sollte ein sogenanntes Berechtigungskonzept erstellen sollte.
Nicht jeder braucht Zugriffsrecht auf alle Daten. Ein Berechtigungs-
konzept kann unterschiedlich ausgefeilt sein, und deshalb muss es
kein allzu großer Aufwand sein, eines zu erstellen. Zugleich sollte die
Verschlüsselungslösung, für die man sich entscheidet, in der Lage sein,
das Berechtigungskonzept zu berücksichtigen. Es muss möglich sein,
dass mehrere Personen das gleiche Dokument lesen und bearbeiten.
Dr. Volker Scheidemann, Personalverantwortlicher
bei der auf Datensicherheit spezialisierten Applied
Security GmbH (apsec) erklärt, warum Datenschutz
für Personalmanager wichtig ist und was jeder
Personalverantwortliche sofort tun kann, um die
Datensicherheit zu erhöhen.
Warum sollte sich ein Personalverantwortlicher mit dem Thema
Datenschutz überhaupt auseinandersetzen?
Der wichtigste Grund ist sicher die rechtliche Lage. Im Bundesdaten-
schutzgesetz steht: Wer personenbezogene Daten verarbeitet, erhebt
oder nutzt, ist verpfl ichtet, sie zu schützen. Wer das nicht macht oder
wer einen etwaigen Verlust von personenbezogenen Daten nicht
meldet, der handelt gesetzeswidrig und riskiert hohe Strafen. Das gilt
ganz unabhängig von der Sensibilität dieser Daten. Dazu kommen
die Wünsche der Mitarbeiter, die nicht wollen, dass sensible Daten zu
ihrer Person in die falschen Hände geraten.
Ist das, was das Gesetz will und was die Mitarbeiter wollen, nicht
sowieso dasselbe?
Nicht unbedingt. Dem Gesetzgeber ist zum Beispiel der Schutz
von Informationen zum Geschlecht oder zur Religionszugehörigkeit
wichtig. Dagegen schützt das Gesetz Daten zum Gehalt gar nicht.
Den meisten Mitarbeitern dürfte es dagegen wichtig sein, wer alles
ihr Einkommen kennt.
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Fokus
Dr. Volker Scheidemann, Personalverantwortlicher bei der Applied Security GmbH
Wie sichert Tempo-Team die Daten seiner Mitarbeiter,
Bewerber und Kunden?
Wir legen großen Wert darauf, dass alle Daten zentral in gesicherten
Rechenzentren und nicht auf lokalen Festplatten gespeichert werden.
Diese Rechenzentren verfügen über professionelle Zugangskontrollen,
um zu verhindern, dass Unbefugte Zugriff auf die Daten bekommen.
Zudem sind unsere Systeme durch Firewalls, Anti-Viren-Programme
und hohe Standards bei der Passwortvergabe geschützt.
Zum Datenschutz zählt aber auch der Schutz vor Datenverlust, oder?
Stimmt. Deshalb speichern wir die Daten auf parallelen Servern
und nehmen regelmäßig Back-ups vor. Selbstverständlich fi nden die
gängigen Standards wie https-Verschlüsselung und Einschränkung
des IP-Adresskreises bei unseren Webapplikationen Anwendung.
Wie geht Tempo-Team mit Bewerberdaten um?
Auch hier gibt es klare Vorgaben durch den Gesetzgeber, was die
Dauer und den Zweck der Speicherung betrifft. Mithilfe unserer
Online-Bewerberplattform bilden wir einen systemgestützten Bewer-
bungsprozess ab. Er ist darauf ausgelegt, die gesetzlichen Vorgaben
strikt einzuhalten. Das liegt uns sehr am Herzen, da eine Nichtein-
haltung einem Vertrauensmissbrauch gleichkommt und damit einen
Ausschluss aus dem Bewerbermarkt zur Folge haben kann.
Wie sieht es beim Kontakt mit den Kunden aus, die Zeitarbeit-
nehmer von Tempo-Team beschäftigen?
Die Exposés, die wir aus unserer Online-Bewerberplattform gene-
rieren, werden grundsätzlich als anonymisierte PDF-Dateien per
E-Mail an den Kunden versandt. Sofern Kunden bereits mit verschlüs-
selten E-Mails umgehen können, sind wir in der Lage, die Daten auf
diesem Wege auch zu verschlüsseln.
Der Gesetzgeber hat in den vergangenen Jahren viele neue Regelungen zu den Themen Datenschutz und
Datensicherheit erlassen. Für Tempo-Team ist es ganz unabhängig von Gesetzen und Verordnungen
selbstverständlich, dem Vertrauen gerecht zu werden, das Bewerber, Mitarbeiter und Kunden in die
Datensicherheit des Dienstleisters setzen. Thomas Kutscher, Projektleiter IT in der Offenbacher Unter-
nehmenszentrale, erklärt, was Tempo-Team zum Schutz der sensiblen Daten unternimmt.
Nahaufnahme 9
Nahaufnahme
Datenschutz bei Tempo-Team
Thomas Kutscher, Projektleiter IT, Tempo-Team Deutschland
Standpunkt10
Standpunkt
>> In Deutschland gehören 99 Prozent aller Unternehmen zum
Mittelstand, und es gibt insgesamt etwa 41 Millionen Erwerbstätige.
Demgegenüber ist der Anteil der Zeitarbeitnehmer mit 2,1 Prozent
noch relativ gering und für die Zukunft ausbaufähig.
Was sagen Sie Unternehmen, die der Zeitarbeit skeptisch
gegenüberstehen?
Solchen Unternehmen fehlt es in der Regel an Erfahrung oder Wissen
über die Zeitarbeit. Als BVMW empfehlen wir dem Mittelstand Zeit-
arbeitsanbieter, von deren Qualität wir überzeugt sind. Durch unsere
Empfehlung entsteht oft das notwendige Vertrauen für den ersten
gemeinsamen Schritt. Und wenn es mit dem Einsatz von Zeitarbei-
ternehmern gut läuft, dann läuft es in der Regel lange.
Ist es sinnvoll, bei der Rekrutierung fester Mitarbeiter auf Perso-
naldienstleister zurückzugreifen?
Aus Studien ist bekannt, dass Personaldienstleister häufi g über effek-
tivere und effi zientere Recruiting-Kanäle verfügen, als es die meisten
mittelständischen Unternehmen sich leisten können. Daher sehe ich
auch in diesem Bereich Vorteile in der Zusammenarbeit zwischen
Mittelstand und Personaldienstleistern.
Zur Person:
Kay Lied ist als BVMW-Kreisgeschäftsführer in der Wirtschafts-
region Frankfurt Rhein-Main aktiv und entwickelt Kooperations-
netzwerke, bei denen innovative, kleine Unternehmen mit
großen Unternehmen zusammenarbeiten. www.kay-lied.de
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) ist
ein berufs- und branchenübergreifender, parteipolitisch unab-
hängiger Interessenverband für den Mittelstand. Er hat über
60.000 Mitglieder und vertritt bundesweit und in 30 weiteren
Ländern einschließlich seiner Partnerverbände über 160.000
Unternehmen mit rund fünf Millionen Beschäftigten.
www.bvmw.de
Wie profi tieren kleine und mittlere Unternehmen von der
Zeitarbeit?
Grundsätzlich gilt: Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. Ohne
geeignetes Personal für die Aufgaben im Unternehmen würden die
Räder nicht nur im Mittelstand stillstehen. Der Einsatz von Zeitar-
beitern macht gerade Firmen fl exibler, die nur über wenig Personal
verfügen. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, ihren Personaleinsatz
schnell und fl exibel nach oben und unten abzubilden. In vielen Regi-
onen stehen dem Arbeitsmarkt immer weniger qualifi zierte Fach-
kräfte zur Verfügung, und nicht immer können kleinere Unternehmen
einen hochqualifi zierten Mitarbeiter voll auslasten. Durch die Zeitar-
beit bekommen sie fl exiblen Zugriff auf Spezialisten. Das hilft ihnen,
konjunkturelle Schwankungen im Auftragsvolumen zu meistern. Sie
können sich also auch jederzeit an Ausschreibungen beteiligen, deren
Umfang die Kapazitäten ihrer Stammbelegschaft überschreitet.
Wie weit ist Zeitarbeit bei den KMU verbreitet?
Die Verbreitung ist stark branchenabhängig. Vor allem in der Metall-
und Elektrobranche wird der Einsatz von Zeitarbeitern als unver-
zichtbares Mittel für die personelle Einsatzplanung geschätzt. >>
Der Kreisgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) in der Wirtschafts-
region Frankfurt Rhein-Main, Kay Lied, über die Beziehung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)
zur Zeitarbeit.
Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg
Kay Lied, Kreisgeschäftsführer des BVWM
Perspektive bieten und dabei ins eigene Unternehmen investieren. Diesem Gedanken folgt Tempo-Team
bei der Einstellung von Auszubildenden. Folgerichtig hat das Dienstleistungsunternehmen in diesem Jahr
vier junge Leute in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen, die im Frühjahr ihre Abschlussprüfung
zum Personaldienstleistungskaufmann bestanden haben.
„Als Personal- und Vertriebsdisponenten unterstützen Christine Arnold, Saskia Rieple, Julia Ossenfort und Daniel Frischholz seit
diesem Sommer unser Team“, berichtet Marlies Schmitt, Personalreferentin bei Tempo-Team. Die vier frischgebackenen Fach-
kräfte wurden jeweils in ihrer angestammten Niederlassung übernommen. „Christine Arnold wurde in Fulda ausgebildet, Saskia
Rieple und Julia Ossenfort erlernten ihren Beruf jeweils in unseren Frankfurter Büros in den Bereichen Finance & Offi ce sowie Industry.
Daniel Frischholz absolvierte seine Ausbildung in der Niederlassung im Industriepark Höchst“, erklärt die Personalreferentin, die bei
Tempo-Team Ansprechpartnerin für die Azubis ist. Julia Ossenfort blieb zwar nicht in der Frankfurter Niederlassung, arbeitet
aber dafür jetzt als On-Site Managerin bei einem namhaften Großkunden in Offenbach und koordiniert vor Ort seine Personal-
angelegenheiten. „Wir freuen uns über die guten Leistungen und das Engagement der vier jungen Leute während ihrer Ausbildung und sind
froh, ihnen bei uns einen Arbeitsplatz bieten zu können“, sagt Marlies Schmitt. Sie betont, dass Tempo-Team bewusst für den eigenen
Bedarf ausbildet und Absolventen in der Regel weiterbeschäftigt. Dies soll auch für die acht jungen Leute gelten, die im August ihre
Ausbildung zu Personaldienstleistungskaufl euten im Unternehmen begonnen haben.
Lernen mit Perspektive
Einblick
11Einblick
Kaufmann für Personaldienstleistungen
Personaldienstleistungskaufmann ist ein noch junger Ausbildungsberuf. Während einer dreijährigen Lehrzeit werden Kompetenzen
im Bereich Akquisition, Bewerberauswahl, Personalberatung und -beschaffung sowie private Arbeitsvermittlung erworben.
Kaufl eute für Personaldienstleistungen arbeiten in Zeitarbeitsunternehmen, in Personalabteilungen und in der Personalberatung.
v.l.n.r: Julia Ossenfort, Daniel Frischholz, Christine Arnold, Marlies Schmitt und Saskia Rieple
Für diese Mitarbeiter hat Tempo-Team einen Unterstützungsfonds eingerichtet, aus dem schnell und unbürokratisch Hilfsmittel
ausgezahlt werden. Betroffene melden ihren Bedarf bei ihren Vorgesetzten, und die Geschäftsführung entscheidet umgehend über Art
und Weise der Unterstützung. Weil die Fluten der Mulde seine Waschmaschine, seinen Trockner und Gefrierschrank unbrauchbar
gemacht hatten, erhielt Zeitarbeitnehmer Janke Roy aus Mülsen bei Zwickau 1.000 Euro, um die Geräte ersetzen zu können. „Für
uns ist es selbstverständlich, den unverschuldet in Not geratenen Kollegen zu helfen“, erklärt Geschäftsführer Uwe Beyer. Zusätzlich
zu dem Fonds haben alle Tempo-Team-Mitarbeiter und auch Kunden die Möglichkeit, die Flutopfer mit einem eigenen Beitrag zu
unterstützen. Dafür ist eigens ein Spendenkonto eingerichtet worden. „Jeder dort eingehende Betrag wird von uns verdoppelt“, sagt der
Tempo-Team-Geschäftsführer. „Wir danken allen Mitarbeitern sehr herzlich, die bereits gespendet haben.“ Die Spendenerlöse werden
umgehend an die Betroffenen weitergeleitet.
Spendenkonto: Commerzbank Frankfurt, Kontonr.: 6900369, BLZ: 500 400 00, Stichwort: Spende Fluthilfe.
Eine Spendenquittung wird nicht ausgestellt.
Einblick
Einblick12
Das Magazin für den modernen Arbeitgeber
Impressum
Teamwork 03/2013Das Magazin für den modernen ArbeitgeberHerausgeber: Tempo-Team Personaldienstleistungen GmbHHerrnrainweg 5, 63067 Offenbach am MainTel.: 069 / 91 33 45-0, Fax: 069 / 91 33 45-50Web: www.tempo-team.comAmtsgericht Offenbach: HRB 40153USt.-IdNr.: DE 114218841
V.i.S.d.P.: Uwe Beyer Redaktion: Mainblick FrankfurtProjektbetreuung: Tanja [email protected]
E-Mail: [email protected]/Grafi k: Chris Cross Media, HanauFotos/Abbildungen: Tempo-Team, ShutterstockDruck: H. Reuffurth GmbH, MühlheimFeedback: [email protected]
Zur besseren Lesbarkeit wird auf die Unter-scheidung männlich/weiblich im Text verzichtet.
Haftung und Urheberrecht: Der Inhalt dieser Zeitschrift wurde sorgfältig erarbeitet. Herausgeber, Redaktion und Autoren über -nehmen dennoch keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit oder Vollständigkeit der Informationen und keine Haftung für mög liche Druckfehler. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt, Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier und elek tronischen Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Genehmigung des Herausgebers.
Die Hochwasserkatastrophe im Juni hat viele Menschen in Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt in Existenz-
not gebracht. Unter den Folgen der Flut leiden auch Kollegen von Tempo-Team und Mitarbeiter, die für
das Unternehmen im Kundeneinsatz sind. Ihre Not will der Personaldienstleister lindern.
Prima Stimmung, ein abwechslungsreiches Programm, viele Gäste. Norbert Fielenbach, Personal-
leiter bei GKN Walterscheid, freut sich über das gelungene Fest. „Es war ein voller Erfolg und hat allen
Spaß gemacht.“ Bei der sechsten Aufl age des Firmen-Events gab es für die Besucher viel zu erleben.
Sie durften sich beim Kistenklettern am „Action Tower“ oder am Surfsimulator ausprobieren. Bei
einer Farm-Show bestaunten sie historische Trecker und landwirtschaftliche Großmaschinen, in
denen auch GKN-Bauteile stecken. Kinder konnten ausgiebig auf einer Hüpfburg toben. Stolz ist
Norbert Fielenbach, dessen Firma unter anderem eng mit Tempo-Team zusammenarbeitet, auf
den Erlös der Feier. Gegen einen kleinen Obolus durften die Gäste sich am Grillbüffet satt essen,
und mit einer Tombola wurde weiteres Geld eingespielt. „So kam eine schöne vierstellige Summe
zusammen, mit der wir gern ein soziales Projekt unterstützen“, sagt der Personalleiter.
Gemeinsam feiern für einen guten ZweckZahlreiche Attraktionen machen Familienfeste der GKN Walterscheid GmbH
am Standort Lohmar immer wieder zum Highlight. Die Belegschaft mit
ihren Familien hat der führende Anbieter für landtechnische Antriebs- und
Anbausysteme im September wieder auf sein Werksgelände eingeladen. Auch
ehemalige Mitarbeiter feierten mit. Was das gut besuchte Event so besonders
machte: GKN spendete den Erlös einem guten Zweck.
Tempo-Team steht Flutopfern zur Seite