teilnehmer- und adressatenforschung auf basis des modells sozialer milieus prof. dr. heiner barz,...
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Teilnehmer- und Adressatenforschung auf Basis des Modells sozialer Milieus
Prof. Dr. Heiner Barz, HHU Düsseldorf
Vorlesung Bildungsmanagement WS 2004/05
Input-Gliederung
Bildungsferne Menschen für die Weiterbildung gewinnen
1. Adressaten- und Zielgruppenforschung1. Adressaten- und Zielgruppenforschung
2. Empirische Basis der Weiterbildungsstudie2. Empirische Basis der Weiterbildungsstudie
5. Weiterbildungsinteressen und -barrieren5. Weiterbildungsinteressen und -barrieren
4. Teilnehmer und Weiterbildungsveranstalter4. Teilnehmer und Weiterbildungsveranstalter
3. Soziale Milieus und Weiterbildungsteilnahme3. Soziale Milieus und Weiterbildungsteilnahme
6. Didaktische Handlungsfelder und Marketing6. Didaktische Handlungsfelder und Marketing
7. Internationale Perspektiven7. Internationale Perspektiven
Adressaten- und ZielgruppenforschungAdressaten- und Zielgruppenforschung
• Bildungssoziologische Adressatenforschung (Alter, Geschlecht, Bildung, Beruf, Region, Einkommen)
• Zielgruppenforschung (Ausländer, Arbeitslose, Ältere, jüngere Führungskräfte, benachteiligte Jugendliche)
• Soziale Milieuforschung
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 4
Bildungsforschung im Kontext des Milieumodells
Soziale Milieus und Bildungsinteressen
„Freiburger Studie“ 1996-2000
Weiterbildungsinteressen in einer Metropole
„Münchener Studie“ 2000-2002
Soziale und regionale Differenzierung von Weiterbildungsinteressen und -verhalten
BMBF-Studie 2001-2003
Zielgruppenportfolio Weiterbildung?Praxistransfer 2004-2007 (?)
• Qualitative Interviews: 160 problemzentrierte, ca. dreistündige
InterviewsDifferenzierung nach Regionen
(Zentrum/mittlere Stadt/ländlicher Bereich) und Milieu
• Repräsentativ-Erhebung: 3.000 Befragte nach Zufallsstichprobe (1.000
Ost- ; 2.000 Westdeutschland)
• Gruppendiskussionen:16 homogene Gruppen: Arbeitslose, Ältere,
Ausländer, jüngere Arbeitnehmer und Benachteiligte.
Weiterbildungsinteressen und –verhalten in den sozialen Milieus: Stichprobe
MilieubausteineMilieubausteine
Soziale Lage• Bildungsabschluss• Berufsgruppe• Einkommen
Soziale Lage• Bildungsabschluss• Berufsgruppe• Einkommen
Arbeit und Leistung • Arbeitsmotive • Arbeitszufriedenheit• Einstellung zu beruflichem und gesellschaftlichem Fortschritt
Arbeit und Leistung • Arbeitsmotive • Arbeitszufriedenheit• Einstellung zu beruflichem und gesellschaftlichem Fortschritt
Familie/Partnerschaft• Einstellungen zum Familienleben• Rollenmodelle• Vorstellungen vom privaten Glück
Familie/Partnerschaft• Einstellungen zum Familienleben• Rollenmodelle• Vorstellungen vom privaten Glück
Freizeit • Freizeitaktivitäten• Freizeitmotive• Verhältnis Arbeit/Freizeit
Freizeit • Freizeitaktivitäten• Freizeitmotive• Verhältnis Arbeit/Freizeit
Lebensstil• Konsumstil• Geschmack• Einstellung zu Moden und Trends
Lebensstil• Konsumstil• Geschmack• Einstellung zu Moden und Trends
Weiterbildung• Weiterbildungsinteressen• Weiterbildungsbarrieren• Weiterbildungsmarketing
Weiterbildung• Weiterbildungsinteressen• Weiterbildungsbarrieren• Weiterbildungsmarketing
Milieubausteine im ZielgruppenhandbuchMilieubausteine im Zielgruppenhandbuch
Soziale Lage• Bildungsabschluss• Berufsgruppe• Einkommen
Soziale Lage• Bildungsabschluss• Berufsgruppe• Einkommen
Arbeit und Leistung • Arbeitsmotive • Arbeitszufriedenheit• Einstellung zu beruflichem und gesellschaftlichem Fortschritt
Arbeit und Leistung • Arbeitsmotive • Arbeitszufriedenheit• Einstellung zu beruflichem und gesellschaftlichem Fortschritt
Lebensstil• Konsumstil• Geschmack• Einstellung zu Moden und Trends
Lebensstil• Konsumstil• Geschmack• Einstellung zu Moden und Trends
Weiterbildung
• Weiterbildungs-Indices
• Bildungserfahrungen
• Bildungsverständnis
• Weiterbildungsinteressen
• Weiterbildungsbarrieren
• Persönlichkeitsentwicklung
• Gesundheitsbildung
• Kompetenzentwicklung
• Informelles Lernen
• Ansprüche an Methode und Ambiente
• Weiterbildungsmarketing
• Nutzung und Image von Anbietern
Weiterbildung
• Weiterbildungs-Indices
• Bildungserfahrungen
• Bildungsverständnis
• Weiterbildungsinteressen
• Weiterbildungsbarrieren
• Persönlichkeitsentwicklung
• Gesundheitsbildung
• Kompetenzentwicklung
• Informelles Lernen
• Ansprüche an Methode und Ambiente
• Weiterbildungsmarketing
• Nutzung und Image von Anbietern
Die sozialen Milieus in der Weiterbildungsstudie für Gesamtdeutschland 2002
Oberschicht/Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
Traditionelle WertePflichterfüllung, Ordnung
Modernisierung IIPatchworking, Virtualisierung
Modernisierung IKonsum-Hedonismus und Postmaterialismus
DDR- Nostal- gische 5,5% (6%)
Konsum-Materialisten10,8% (11%)
Postmaterielle11,1% (10%)
Etablierte12,3% (11%)
Hedonisten10,4% (11%)
Experimentalisten6,4% (7%)
Moderne Performer8,5% (8%)
Konservative5,4% (5%)
Traditions-verwurzelte12,1% (15%)
Bürgerliche Mitte17,3% (16%)
Teilnahme an Weiterbildung insgesamt in den letzten 12 Monaten*** (Ø 57%)
Oberschicht/Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
Traditionelle WertePflichterfüllung, Ordnung
Modernisierung IIPatchworking, Virtualisierung
Modernisierung IKonsum-Hedonismus und Postmaterialismus
DDR- Nostal- gische 42%
Konsum-Materialisten65%
Postmaterielle65%
Etablierte58%
Hedonisten60%
Experimentalisten68%
Moderne Performer
68%
Konservative38%
Traditions-verwurzelte
42%
Bürgerliche Mitte57%
Projekt: "Soziale und regionale Differenzierung von Weiterbildungsverhalten und -interessen“N(gesamt)=3009, N(ETB)=369, N(PMA)=331, N(PER)=260, N(KON)=160, N(TRA)=358, N(DDR)=164, N(BÜM)=516, N(MAT)=335, N(EXP)=196, N(HED)=320, gewichtete Daten
Teilnahme an allgemeiner Weiterbildung in den letzten 12 Monaten (Ø 40%)
Oberschicht/Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
Traditionelle WertePflichterfüllung, Ordnung
Modernisierung IIPatchworking, Virtualisierung
Modernisierung IKonsum-Hedonismus und Postmaterialismus
DDR- Nostal- gische 25,6%***
Konsum-Materialisten36,3%
Postmaterielle48,0%**
Etablierte44,8%
Hedonisten42,9%
Experimentalisten57,5%***
Moderne Performer
47,4%*
Konservative27,7%**
Traditions-verwurzelte
29,9%***
Bürgerliche Mitte39,8%
Weiterbildungsinteressen und -verhalten Helmut Kuwan, HK-Forschung München
20
Mitte/Nord
Ost/Süd
Ländergruppe
44
Abbildung 2:
Einflussfaktoren auf die Teilnahmequoten an allgemeiner WeiterbildungErgebnisse einer Kontrastgruppenanalyse
Alter
18 - 24 Jahre60 Jahre und mehr 25 - 59 Jahre
50 65
mit Abschl.
KeinAbschl.
Berufsbildung
42
Süd/Nord
Ost/Mitte
Ländergruppe
1.001 bis2.500 €
55
100und
mehr B.
Unter100
Besch.
Betriebsgröße
2.501 €oder mehr männlich weiblichKeine Hochschule Hochschule
30
niedrig hochmittel
Schulabschluss
bis 1.000 €
GeschlechtBerufsbildung Haushaltseinkommen
40
24 44 57
12 26 21 5333 34 52 44 60 7350
Teilnahme an beruflicher Weiterbildung in den letzten 12 Monaten (Ø 54%)
Oberschicht/Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
Traditionelle WertePflichterfüllung, Ordnung
Modernisierung IIPatchworking, Virtualisierung
Modernisierung IKonsum-Hedonismus und Postmaterialismus
DDR- Nostal- gische 46%***
Konsum-Materialisten61%***
Postmaterielle53%
Etablierte59%
Hedonisten49%
Experimentalisten65%***
Moderne Performer
67%***
Konservative45%***
Traditions-verwurzelte
45%***
Bürgerliche Mitte50%
Weiterbildungsinteressen und -verhalten Helmut Kuwan, HK-Forschung München
Abbildung 1:
Einflussfaktoren auf die Teilnahmequoten an beruflicher WeiterbildungErgebnisse einer Kontrastgruppenanalyse
54
46
Erwerbstätigkeit
VollzeitNicht erwerbstätig Teilzeit
29
Fach -undFührungs-
kräfte
Un-/Un-/Angel.
Mittlere
BeruflichePosition
57
janein
Öffentl.Dienst
51
Meister/Fach-schule
KeinAbschl./Lehre
Berufs-bildung
79
2.501€odermehr
bis 2.500€
Haushalts-Einkommen
18 29
Nord OstSüd/Mitte
Ländergruppe
57 63
3.001€odermehr
bis3.000€
Haushalts-Einkommen
BetriebsgrößeBerufsbildung Haushaltseinkommen
bis 1.500 € über 1.500 €unter 100
Beschäftigte1.000 oder mehr
BeschäftigteKein
AbschlussLehre/
HochschuleMeister/
Fachschule100 - 999
Beschäftigte
29 65
1)
1) Basis ungewichtet = 35 Fälle; 2) Basis ungewichtet = 37 Fälle; 3) Basis ungewichtet = 31 Fälle
2) 3)
28 40 505118 72 42 82 69 9065 5611
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 14
„Die doppelte Weiterbildungsschere“
© Barz 2002; Quelle: „Münchener Studie“ 2003
Oberschicht/Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
Traditionelle WertePflichterfüllung, Ordnung
Modernisierung IIPatchworking, Virtualisierung
Modernisierung IKonsum-Hedonismus und Postmaterialismus
DDR- Nostal- gische 28,6%
Konsum-Materialisten16,5%*
Postmaterielle30,8%
Etablierte24,1%
Hedonisten26,9%
Experimentalisten12,3%**
Moderne Performer
16,9%*
Konservative27,9%
Traditions-verwurzelte
35,5%*
Bürgerliche Mitte33,2%**
Veranstalter der zuletzt besuchten allgemeinen WB: Volkshochschule (Ø 25,3%)
Veranstalter der zuletzt besuchten allg. Weiterbildung: Kirchlicher Träger - überdurchschnittlich vertretene
Gruppen (Ø 4,9%)
6,8
11,1
7,6
15,8
6,1
8,0
12,3
7,9
55-64 Jahre
65-75 Jahre
Früher erwerbstätig gewesen
Landwirtschaft
Weiblich
Etablierte
Traditionsverwurzelte
Bürgerliche Mitte
Durchschnitt %
Oberschicht/Obere
Mittelschicht
MittlereMittelschicht
UntereMittelschicht /Unterschicht
SozialeLage
Grund-orientierung
Traditionelle WertePflichterfüllung, Ordnung
Modernisierung IIPatchworking, Virtualisierung
Modernisierung IKonsum-Hedonismus und Postmaterialismus
DDR- Nostal- gische* 57,1%
Konsum-Materialisten46,9%
Postmaterielle40,6%
Etablierte*50,0%
Hedonisten33,1%*
Experimentalisten39,0%
Moderne Performer
35,7%
Konservative8,8%***
Traditions-verwurzelte
40,9%
Bürgerliche Mitte50,3%*
Veranstalter der zuletzt besuchten beruflichen WB: Arbeitgeber oder eigener Betrieb (Ø 43%)
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 18
Prof. Tippelt / Prof. Barz
Helmut KuwanHK-Forschung
Weiterbildungsinteressen und -verhalten • Mai 2003
Basis: Nichtteilnehmer mit Hauptschulabschluss (n1=773) bzw. mit Abitur (n2=169)
Abbildung 5.2
Ich erwarte keinen beruflichen Nutzen durch Weiterbildungsveranstaltungen.
Ich bin zu alt für Weiterbildung.
Lernen im Kurs liegt mir nicht.Ich lerne besser auf anderen Wegen.
Weiterbildung ist für mich persönlich nicht wichtig.
Prüfungen schrecken mich immer ab.
Ich glaube nicht, dass ich es schaffen würde, die Anforderungen in einer Weiterbildung zu erfüllen.
In den Kursen geht alles so schnell, dass ich da nicht so mitkomme.
Der Dozent kümmert sich um die Leute, die schon alles können, und ich bleibe auf der Strecke.
Mir fehlt die Unterstützung meines Partners.
51%
41%
28%
34%
25%
25%
18%
17%
17%
29%
11%
30%
9%
7%
4%
3%
7%
3%HauptschuleAbitur
Ausgewählte Weiterbildungsbarrieren bei Personen mit Hauptschulabschluss bzw. mit Abitur
• Motivierendes Selbstbild: Trends setzen,
Entwicklungen vorantreiben
• Berufliche Leistungsorientierung:
managementbezogene Fragestellungen, Umgang
mit Technologien
• Selbstverständliche Integration informellen Lernens
in Arbeitsalltag und Privatleben
• Lernen im Erwachsenenalter als Möglichkeit der
Distinktion
• Weiterbildung als Basis für Erfolg und Leistung
• Motivierendes Selbstbild: Trends setzen,
Entwicklungen vorantreiben
• Berufliche Leistungsorientierung:
managementbezogene Fragestellungen, Umgang
mit Technologien
• Selbstverständliche Integration informellen Lernens
in Arbeitsalltag und Privatleben
• Lernen im Erwachsenenalter als Möglichkeit der
Distinktion
• Weiterbildung als Basis für Erfolg und Leistung
Weiterbildungsinteressen: Moderne PerformerWeiterbildungsinteressen: Moderne Performer
• Kurserfahrung im vorgeschriebenen berufsbezogenen Bereich
• Interesse am Erlernen berufsrelevanter PC-Kenntnisse
• Bei Frauen Maßnahmen mit alltagspraktischem Verwertungsbezug (Maschinenschreiben, Nähen, Kochen)
• Teilweise ausgefallene Interessen im Kontrast zur Lebenswelt (Arabisch, Latein, Japanisch)
Starke Passivität, „Bildungskonsum“ Hohe Bedeutung der Fremdfinanzierung von
Maßnahmen Wahrnehmung eines zunehmenden
gesellschaftlichen Erwartungsdrucks Rascher Motivationsverlust bei Hindernissen
• Kurserfahrung im vorgeschriebenen berufsbezogenen Bereich
• Interesse am Erlernen berufsrelevanter PC-Kenntnisse
• Bei Frauen Maßnahmen mit alltagspraktischem Verwertungsbezug (Maschinenschreiben, Nähen, Kochen)
• Teilweise ausgefallene Interessen im Kontrast zur Lebenswelt (Arabisch, Latein, Japanisch)
Starke Passivität, „Bildungskonsum“ Hohe Bedeutung der Fremdfinanzierung von
Maßnahmen Wahrnehmung eines zunehmenden
gesellschaftlichen Erwartungsdrucks Rascher Motivationsverlust bei Hindernissen
Weiterbildungsinteressen: Konsum-MaterialistenWeiterbildungsinteressen: Konsum-Materialisten
• Weiterbildung als Selbstverständlichkeit – aber auch als Verpflichtung
• Dominanz beruflicher Nutzenerwartung• Klar erkennbare anwendungsbezogene Relevanz als
Voraussetzung („keine Zeitverschwendung“)• Hohe Erwartungen hinsichtlich Multimedia und
moderner Ausstattung• Distanziertes Verhältnis zu innovativen Methoden• Eingeschränkte Bereitschaft zur Weiterbildung
außerhalb der Arbeitszeit• Der Preis als zentrales Auswahlkriterium – geringe
Bereitschaft zum Selbstzahlen• Bevorzugung von wöchentlichen Kursen
• Weiterbildung als Selbstverständlichkeit – aber auch als Verpflichtung
• Dominanz beruflicher Nutzenerwartung• Klar erkennbare anwendungsbezogene Relevanz als
Voraussetzung („keine Zeitverschwendung“)• Hohe Erwartungen hinsichtlich Multimedia und
moderner Ausstattung• Distanziertes Verhältnis zu innovativen Methoden• Eingeschränkte Bereitschaft zur Weiterbildung
außerhalb der Arbeitszeit• Der Preis als zentrales Auswahlkriterium – geringe
Bereitschaft zum Selbstzahlen• Bevorzugung von wöchentlichen Kursen
Weiterbildungsinteressen: Bürgerliche MitteWeiterbildungsinteressen: Bürgerliche Mitte
• Hohe, intrinsisch motivierte Weiterbildungsaffinität• Große Bereitschaft für berufliche Weiterbildung –
auch außerhalb der Arbeitszeit• Privat breit gestreute kulturelle, künstlerische und
kreative Interessen• Starkes Interesse an fremden Sprachen - auch
jenseits der „Standard“-Fremdsprachen• Große Offenheit für Angebote der
Persönlichkeitsentwicklung und Entspannung• Hohe Qualitätsansprüche – aber Distanz zu
Luxusambiente und „medialem Overkill“• Professionelle Kursleitung mit stark
handlungsorientierten Anteilen• Bevorzugung von Blockseminaren
• Hohe, intrinsisch motivierte Weiterbildungsaffinität• Große Bereitschaft für berufliche Weiterbildung –
auch außerhalb der Arbeitszeit• Privat breit gestreute kulturelle, künstlerische und
kreative Interessen• Starkes Interesse an fremden Sprachen - auch
jenseits der „Standard“-Fremdsprachen• Große Offenheit für Angebote der
Persönlichkeitsentwicklung und Entspannung• Hohe Qualitätsansprüche – aber Distanz zu
Luxusambiente und „medialem Overkill“• Professionelle Kursleitung mit stark
handlungsorientierten Anteilen• Bevorzugung von Blockseminaren
Weiterbildungsinteressen: PostmaterialistenWeiterbildungsinteressen: Postmaterialisten
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 23
Vorbehalte gegenüber Weiterbildungsmarketing
„Das machen wir doch schon längst“
„Wieder so eine Oberflächenkosmetik aus Amerika“
„Wir wollen durch Qualität überzeugen“ (nicht durch Werbung)
„Unser Ziel ist es, die Gesellschaft zu verbessern“ (statt uns ihr anzubiedern)
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 24
Notwendigkeit von Weiterbildungsmarketing
Rückgang staatlicher Subventionen infolge Deregulierung
Erhöhte Konkurrenz durch den expansiven Weiterbildungsmarkt
Erhaltung und Ausbau bisheriger Zielgruppen
Erreichen weiterbildungsabstinenter Gruppen
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 25
Was ist Marketing?Übergeordnetes Ziel: Absatzförderung
Elemente des Marketingkonzeptes:
Marktanalyse:BeschaffungsmarktforschungAbsatzmarktforschung
Marketinginstrumente:ProduktpolitikPreispolitikKommunikationspolitikVertriebspolitik
Zielformulierung: Marketingplan
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 26
1. Schritt: Bedarfsanalyse• Interne Informationen über:
KostenKapazitätenZiele
• Externe Informationen über:AdressatenKonkurrenzWirkungBeschaffungsmarktGesellschaftliche Umwelt
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 27
Von KARSTADT lernen …
„96 % kennen Karstadt – aber sie kaufen dort zu wenig“
McKinsey Wissen. 1. Jg. (2002), Heft 3
Milieuspezifisches Weiterbildungsmarketing: Konsum-Materialisten
Eher passive Aufnahme aufsuchender Bildungswerbung
Radio und TV als angenehme Informationsquelle
Präferenz direkt in der Lebenswelt platzierter Informationen
Relevanz persönlicher Empfehlungen und Anregungen
Geringe Preisbereitschaft und mangelnde Liquidität
Zertifizierbarkeit und berufliche Verwertbarkeit als relevantes Auswahlkriterium
Individuelle Betreuung und Gruppenklima haben Priorität vor Inhalt und Wissensvermittlung
Milieuspezifisches Weiterbildungsmarketing:Hedonisten
• Passive Informationssucher; sich „berieseln lassen“ (TV, Radio)
• Spritzige und witzige Information: WB soll Spaß machen
• Skepsis hinsichtlich der Seriosität aufsuchender Bildungswerbung
• Großes Vertrauen in Mundpropaganda
• Motivation und Ansprache durch individuelle Vorbilder und/oder Vorgesetzte
• Rigorose Ablehnung institutioneller Beratungsangebote
• Forderung nach unverbindlichen Schnupperstunden
• Geringe Investitionsbereitschaft in WB
Eher passive Informationssucher (direkte Ansprache am Arbeitsplatz)
Werbung und Weiterbildung als unvereinbare Gegensätze
Starke berufliche Orientierung: Aufmerksamwerden am Arbeitsplatz
„Weiterbildungsberatung“ durch den Vorgesetzten
Kontrollierter Konsum: Preis als zentrales Auswahlkriterium
Wohldosierter zeitlicher Aufwand: „so einmal die Woche“
Überzeugung durch Werbung mit Zertifikaten und Aufstiegschancen
Orientierung an vertrauten, institutionellen Anbietern
Milieuspezifisches Weiterbildungsmarketing: Bürgerliche Mitte
Affinität zu privaten Anbietern Ablehnung aufsuchender Bildungswerbung Exklusivität und Distinktionsansprüche Individuelle und exklusive Ansprache Aktive Informationssuche Klarheit, Transparenz und Bündelung der
Information Preisbereitschaft: „keine Schmerzgrenze“ Ausschlaggebend ist der „persönliche
Eindruck“
Milieuspezifisches Weiterbildungsmarketing: Moderne Performer
Didaktische Handlungsfelder
Beratung Programmplanung Kursgestaltung
Zielgruppen Zeitliche Organisation Werbung/ Marketing
Finanzierung Lernorte und Lernräume
Ankündigungstexte
Gruppendynamik Teilnehmer-orientierung
Lehr-/ Lernvereinbarungen
regionale Kooperationen
... ...
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 34
• Umstritten: Verhältnis Ökonomie – Lebensstil (Determination, Interaktion, Entkoppelung)
• Transparenz der Methode („Black-Box“)• Phänomenologische Evidenz aber
theoretische Defizite:– Erklärung der Genese milieutypischer
Handlungspräferenzen– Identifikation institutioneller Kerne
• Erst in Ansätzen erforscht:– Intergenerationelle und individuelle Milieumobilität– Geschlechtsspezifische Brechung der Lebensstile
Probleme des Milieuansatzes
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 35
• Erweiterung der Ungleichheitsperspektive
• Empirisch begründete Zweifel an der Individualisierungsthese
• Beschreibung der lebensweltlichen Verankerung von Bildungsinteressen und -barrieren
• Zielgruppenbeschreibung für die praktische Bildungsarbeit
Stärken des Milieuansatzes
3. November 2004 Vorlesung Bildungsmanagement - Prof. Heiner Barz HHU Düsseldorf - 36
Konsequenzen• Grundsatzfragen
z.B. Teilnehmerorientierung vs. normative Orientierung
z.B. Integration vs. Differenzierung
Konkrete Perspektivenz.B. Programmentwicklungz.B. Öffentlichkeitsarbeit