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Thema Beruf im Fach Arbeitslehre – Leitgedanken zur Berufswahlvorbereitung/ Berufsorientierung
Begriffserklärungen Beruf; Berufsorientierung; Berufswahlvorbereitung
Cornelia Metzner
Aurélie Krämer
überarb. Peter Pfriem
Ziele des Hauptschullehrplans für die Berufswahl:
- S auf die von Arbeit geprägten Bereiche vorzubereiten
- S so anleiten, dass sie einen Erstberuf auswählen
- S sollen aufmerksam gemacht werden auf Perspektiven für ihre zukünftige berufliche Entwicklung und die Notwenigkeit der Weiterbildung und der beruflichen Mobilität
Schwierigkeit: Die Schüler treten in der Regel früher als andere in das Berufsleben ein.
Ziele des Hauptschullehrplans für die Berufswahl
Gliederung:
Begriffserklärung
1. Aktuelle Situation am Arbeitsmarkt
2. Zunehmendes Angewiesen-Sein auf „Nischenberufe“
3. Interesse der Wirtschaft an einer guten Berufsorientierung
4. Gestiegene Anforderungen in Bezug auf Schlüsselqualifikationen
Gliederung
Begriffserklärungen
Beruf ist zu verstehen als ein bewusst konstruiertes, also Interessenbedingtes und zugleich der Tradition unterliegendes Handlungsmuster, das auf – i. d. R. mehrere verwandte – spezialisierte Arbeitstätigkeiten und dafür notwendige Fähigkeiten (Kenntnisse, Fertigkeiten, Verhaltensweisen) bezogen ist.
Es handelt sich also um eine bestimmte Organisation von Arbeit und Arbeitsvermögen. Diese ermöglicht die Vermarktung von menschlicher Arbeitskraft, d.h. ihren Verkauf und Kauf auf dem Arbeitsmarkt.
Der Beruf ist durch folgende Aspekte gekennzeichnet:
Er besteht aus spezialisierten Arbeitstätigkeiten Er erfordert charakteristische Fähigkeiten (Qualifikationen) Er unterliegt bestimmten (technischen, ökonomischen und sozialen) Bedingungen Er wird material und sozial bewertet Er befriedigt materiale und soziale Bedürfnisse (Gelderwerb, Identität u.a.) Er enthält mehr oder weniger weit reichende Chancen bzw. Begrenzungen zur individuellen Selbstverwirk- lichung und zum sozialen Handeln
Begriffserklärungen
Aufgabe der vorberuflichen Bildung ist es, Kindern und Jugendlichen eine Berufsorientierung zu geben.
1. Die allgemeine Berufsorientierung:
Sie vermittelt grundlegende Fähigkeiten über das technische, ökonomische und soziale Bedingungs-gefüge beruflicher Tätigkeiten, indem auf die Bereiche Technik, Wirtschaft und Gesellschaft vorbereitet wird.
Begriffserklärungen
Die Berufsorientierung kann in zwei Teilaufgaben differenziert werden:
Berufsorientierung ist im Prozess der Berufswahl derjenige Teil, der sich als Informationssuche und Suche nach Entscheidungshilfe einerseits und der Reflexion über die eigenen Vorstellungen und Wünsche andererseits beschreiben lässt.
2. Die spezielle Berufsorientierung:
Sie zielt auf die Fähigkeit unter der Perspektive einer längerfristigen, individuellen Berufswegplanung und unter Berücksichtigung der Arbeitsmarktentwicklung eine erste Berufs- und Ausbildungsentscheidung zu treffen. Sie ist mit der Berufswahlvorbereitung identisch.
Begriffserklärungen
1. 1. Aktuelle Situation am Arbeitsmarkt Aktuelle Situation am Arbeitsmarkt erfordert intensive, ständig am erfordert intensive, ständig am Geschehen orientierte Beratung.Geschehen orientierte Beratung.
1. Aktuelle Situation am Arbeitsmarkt
Woher bekommen die S die Informationen?
1. Aktuelle Situation am Arbeitsmarkt
Die Berufsorientierung verträgt keine Monostruktur bei den Informationsquellen.
- BIZ
- Betriebspraktikum
- Berufsberater
- Geschwister und Verwandte
- schriftliche Materialien des Arbeitsamtes
- Eltern
-Berufswahlunterricht
- Internet
- sonstige Quellen
http://berufenet.arbeitsamt.de
http://www.wuerzburg.ihk.de/bildung/service_b/index.html
Wo haben Schüler der HS noch Chancen auf eine Berufsausbildung?Friseur/in: 56% Hauptschulabschluss, 32% mittlerer Abschluss, 2% Hochschulreife
Kraftfahrtmechaniker/in: fast die Hälfte HS Abschl., 1/3 mittl. Abschl., 3% Hochschulreife
Gärtner/in für Garten- und Landschaftsbau: 49% HS Abschl., 33% mittl. Abschl., 9% Hochschulreife, 5% keinen Abschl.
Maurer/in: 60% HS Abschl., 14% mittl. Abschluss, 2% Hochschulreife, 8% keinen Abschluss
Maler/in und Lackierer/in (Gestaltung und Instandhaltung): 63% HS Abschl., 16% mittl. Abschl., 1% Hochschulreife, 10% keinen Abschluss
Florist/in: 44% HS Abschl., 37% mittl. Abschl., 4% Hochschulreife, 2% keinen Abschluss
Fleischer/in: 52% HS Abschl., 40% mittl. Abschl., 2% Hochschulreife
2. 2. Hauptschüler/ Förderschüler sind Hauptschüler/ Förderschüler sind zunehmend auf „Nischenberufe“ zunehmend auf „Nischenberufe“ angewiesenangewiesen
„Nischenberufe“ sind die Berufe, bei denen weit über die Hälfte der angehenden Auszubildenden über einen Hauptschulabschluss verfügt.
2. Zunehmendes angewiesen sein auf „Nischenberufe“
Aufgrund einer Diskrepanz zwischen den
Anforderungen des Arbeitsmarkts und den
Berufsvorstellungen der Schüler/innen ist es wichtig,
die Schüler/innen über die Zugangsvoraus-
setzungen zu verschiedenen Berufe aufzuklären.
2. Zunehmendes angewiesen sein auf „Nischenberufe“
Beispiele für „Nischenberufe“:
- Friseur/in
- Maurer/in
- Maler und Lackierer/in
- Fleischer/in Fachrichtung Schlachten
2. Zunehmendes angewiesen sein auf „Nischenberufe“
Konsequenzen für den Berufswahlunterricht:
- intensive Beratung
- Motivation
- Kontakte mit der regionalen Wirtschaft
SuS müssen zudem das BIZ aufsuchen und müssen auch Angebote wie die individuelle Berufsberatung wahrnehmen.
2. Zunehmendes angewiesen sein auf „Nischenberufe“
3. Interesse der Wirtschaft an einer 3. Interesse der Wirtschaft an einer guten Berufswahlvorbereitungguten Berufswahlvorbereitung
3. Interesse der Wirtschaft an einer guten Berufswahlvorbereitung
Hohe Anzahl an Berufsabbrecher
für fast ¼ kann die Berufswahlentscheidung als Zufallsentscheidung angesehen werden wenige Kenntnisse über das Berufsbild, Weiterbildungsmöglichkeiten, usw. (Vgl. Beinke, S.117)
Mehr zielgerichtete Bewerbungen anstatt Bewerbungsflut
Gezielte Berufswahlvorbereitung höhere Motivation in der Ausbildung
Wirtschaft wünscht eine gute Vorbereitung der Schüler auf die Berufswahl und Berufsorientierung im Unterricht!
3. Interesse der Wirtschaft an einer guten Berufswahlvorbereitung
4. Gestiegene Anforderungen in 4. Gestiegene Anforderungen in Bezug auf SchlüsselqualifikationenBezug auf Schlüsselqualifikationen
4. Gestiegene Anforderungen in Bezug auf Schlüsselqualifikationen
Was sind Schlüsselqualifikationen überhaupt?
Solche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche nicht unmittelbaren und begrenzten Bezug zu bestimmten disparaten praktischen Tätigkeiten erbringen, sondern vielmehr die Eignung für eine große Anzahl unterschiedlicher Funktionen herstellen und die Bewältigung veränderter Anforderungen im Laufe des Berufs- und Arbeitsleben adäquat bewerkstelligen lassen.
4. Gestiegene Anforderungen in Bezug auf Schlüsselqualifikationen
Zu den Schlüsselqualifikationen zählen:
Materiale Lerninhalte (Kenntnisse und Fertigkeiten)
personale Schlüsselqualifikationen:- Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein- Selbstständigkeit- Leistungs- und Lernbereitschaft- Arbeitstugenden
Soziale Schlüsselqualifikationen:- Entwicklung von Teamgeist- Fairness- Toleranz- Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit
4. Gestiegene Anforderungen in Bezug auf Schlüsselqualifikationen
„Die einmal erworbene Qualifikation ist nicht mehr gesicherter Besitzstand und solide Basis für ein langes Erwerbsleben.“
Da sich zukünftige berufliche Qualifikationserfordernisse nicht konkret prognostizieren lassen, soll die Anpassungsfähigkeit an rasch wechselnde Anforderungen durch übergeordnete Bildungsziele sichergestellt werden.
Mit diesen Schlüsselqualifikationen sollen notwendige Voraussetzungen für berufliche Flexibilität und Mobilität geschaffen werden.
Die Arbeitslehre als vorberufliche Bildung hat angesichts der veränderten Qualifikationsanforderungen im Berufsleben die Aufgabe, über Handlungsorientierte Lehr- und Lernprozesse entsprechende Schlüsselqualifikationen kund zu legen und zu entwickeln, indem sie gezielt Entscheidungs-, Methoden- und Sozialkompetenz fördert.
4. Gestiegene Anforderungen in Bezug auf Schlüsselqualifikationen
Literatur:
Beinke, Lothar (1999): Berufswahl; Der Weg zur Berufstätigkeit. Bad Honnef. S.110-119
Dedering, Heinz, Dr. (1994): Einführung in das Lernfeld Arbeitslehre. München. S. 267-296
Gmelch, Andreas: Die Vorbereitung auf die Arbeitswelt durch die Schule. Arbeitslehre und vorberufliche Bildung. S.179-1999; In: Gmelch, Andreas/ Raehlmann (Hrsg.) (1997): Beschäftigungsperspektiven 2000. Vortrags- und Diskussionsreihe 1996/97 der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Bamberg