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  • 10 SCANIA BEWEGT 4.2008 www.scania.de www.scania.de 4.2008 SCANIA BEWEGT 11

    Text und Fotos: Herbert SchadewaldPORTRT

    Individuelle Fahrgewohnheiten aus vergangenen Lkw-Zeiten lassen sich mit den modernen Antriebstechnologien nicht mehr vereinbaren. Das bekommen die zwlf schsischen Scania Piloten der

    PN Logistik GmbH whrend einer praxisbe-zogenen Sonnabendschulung deutlich vor Augen gefhrt. Ganz niedertourig! Daran muss ich mich erst noch gewhnen, kons-tatiert Uwe Schmidt mit etwas unglubiger Miene am Nachmittag. Er schaut immer wieder verwundert auf die Teilnehmerkarte, die ihm das Verbrauchsergebnis dokumentiert. 16 Jahre ist er stets hochtourig auf Achse gewesen. Doch was er fr richtig hielt, war nicht selten unwirtschaftlich. Denn nun spart er mit der fr ihn vllig neuartigen Fahrweise rund sieben Liter Diesel. Dabei ist er bei der zweiten Runde nicht einmal langsamer auf dem 16 Kilometer langen Rundkurs.

    Jeder hat seinen Fahrstil. Aber ob das optimal ist, wei niemand, charakterisiert

    Der Transportdienstleister PN Logistik GmbH im schsischen Claunitz modernisierte mit Scania seine Fernverkehrsflotte und lie sich gleichzeitig von Scania auf wirtschaftliches Fahren trainieren.

    TOLLE ERFAHRUNG 13 Tipps zur Kraftstoff-Einsparungn Fahrerschulung spart etwa zehn Prozent Kraftstoff

    n Vier Kilometer pro Stunde weniger Geschwindigkeit sparen bis zu 3 Prozent Kraftstoff

    n Elektronische Untersttzung, wie automa-tisiertes Schalten spart bis zu zehn Prozent Kraftstoff

    n System zur Beschleunigungskontrolle spart bis zu sechs Prozent Kraftstoff.

    n Richtig schalten, beispielsweise im wirtschaftlichen Gang von weniger als 1.200 U/min anstatt von 1.350 U/min fahren, spart bis zu drei Prozent Kraftstoff

    n Die Begrenzung des Leergewichts, beispiel-weise durch die Wahl von Optionen zur Gewichtsoptimierung, spart bis zu 500 Kilogramm und damit auf bergigen Strecken bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff

    n Die Korrektur eines falschen Winkels von 1 Grad bei der Achse spart bis zu drei Prozent Kraftstoff

    n Die Ausrstung mit einem Windabweiser spart bis 10 Prozent Kraftstoff

    n Die richtige Einstellung des Windabweisers auf dem Dach, wenn dieser zuvor 10 Zenti-meter zu hoch oder zu niedrig eingestellt war, spart bis zu drei Prozent Kraftstoff.

    n Die Ausstattung des Fahrerhauses mit Gummiverlngerungen fr die seitlichen Windabweiser und mit Seitenverkleidung spart bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff

    n Der Verzicht auf Zusatzscheinwerfer, Drucklufthrner oder andere Ausrstung auf dem Dach spart bis zu 1,5 Prozent Kraftstoff

    n Richtiger Reifendruck spart bis zwei Prozent Kraftstoff

    n Reifen mit niedrigem Rollwiderstand sparen bis fnf Prozent Kraftstoff

    Insgesamt gilt: Fr einen typischen europischen 40-Tonnen-Lastzug, mit einer Laufleistung von 200.000 Kilometer jhrlich, las-sen sich diese Einsparungen konkret in Liter und Euro bersetzen (zur erleichterten Darstellung ist der Dieselpreis in diesem Vergleich auf einen 1 Euro pro Liter festgesetzt): Kraftstoffeinsparung Ersparnis in Litern Ersparnis in Euron 1 Prozent entspricht 600 Liter,

    Ersparnis etwa 600 Euron 3 Prozent entspricht 1.800 Liter,

    Ersparnis etwa 1.800 Euron 10 Prozent entspricht 6.000 Liter,

    Ersparnis etwa 6.000 Euro

    JEdER TROpFEN KRAFTsTOFF zHLT

    Niederlassungsleiterin Steffi Nickoleit. Wir mssen das schon kontrollieren und auswer-ten. Denn bei den steigenden Kosten macht sich schon jeder eingesparte Dieselliter in der Summe enorm bemerkbar. Immerhin spult jeder der neuen Scania R500 LA 4x2 MNA wchentlich etwa 3.000 Kilometer ab. Deshalb haben wir auch zu dem Angebot von Scania nicht Nein gesagt, bekrftigt Disponentin Margitta Thiele. Denn auch von der neuen Technik her bietet sich eine solche Schulung an, fgt sie hinzu.

    Getrnke und andere Ganzladungen transportieren die PN-Logistiker mit ihren Scania Sattelzgen - vorrangig ber deutsche und franzsische Straen. Nur selten sind die Fernfahrer am Wochenende unterwegs. Nach einer anstrengenden Tourwoche fllt das Aufstehen fr einen Schulungstag am norma-lerweise freien Sonnabendmorgen besonders schwer. Doch der versierte Fahrertrainer Peter Jckel von Scania Deutschland versteht es,

    seine Zuhrer kurz nach 8 Uhr aufzumuntern und bei Kaffee locker auf das Tagesprogramm einzustimmen. Inzwischen installieren seine Trainerkollegen Marco Deimann und Heinrich Obermann die unbestechli-che Messelektronik Interactor 100 in die Fahrerkabinen. Nach dem ersten theoretischen Teil verspren einige der erfahrenen Trucker auf dem Weg zu ihrem Scania ein Kribbeln im Bauch. Jetzt beginnt fr sie der Praxistest. Es ist ein bisschen wie Prfung, gesteht einer der Teilnehmer. Schlielich wissen die Routiniers, dass nun ihr Fahrstil auf dem Kurs genau beobachtet wird. Denn der mit Kugelschreiber, Papier und Stoppuhr ausgestattete Fahrtrainer auf dem Beifahrersitz und der Aufzeichnungscomputer auf der Mittelkonsole erhhen unwillkrlich den Adrenalinspiegel. Unbeeindruckt von all diesen Dingen startet der kraftvolle Diesel. Er wird den beladenen 40-Tonner auf einem vorgegebenen Rundkurs

    ber die B 107 ziehen, die sich kurvenreich ber sanfte Erzgebirgshgel schlngelt. Ich versuche so zu fahren, wie sonst auch, kommentiert David Naake. Er sitzt seit neun Jahren auf dem Bock und macht die gleichen Sprit fressenden Fehler wie seine Kollegen: niedrige Gnge und zu hohe Drehzahlen. Der Verbrauchscomputer ist unbestechlich: bei seinem Fahrstil verbrauchte er durchschnittlich 58 Liter auf 100 Kilometer!

    Vor dem Mittagessen gibt es die Auswertung. Jckel referiert mit entspre-chendem Bild- und Grafikmaterial ber Luft-, Roll- und Steigungswiderstnde und ver-mittelt viele praktische Fahrtipps. Denn wer mit der modernen Antriebstechnologie beim Scania richtig umzugehen wei, kann seinem Fuhrunternehmen wirtschaftlich sehr helfen. Da ist der Spritspareffekt nur die eine Seite. Auch ein vorzeitiger Kupplungsverschlei kostet richtig Geld. Und das Bremsen sowieso. Marco Deimann benennt die drei Eckpunkte fr eine optimale Fahrweise: Vorausschauend mit minimalen Drehzahlen und gleichmig. Zum zweiten Mal geht es in die Kabinen, um das neue Wissen umzusetzen. Mein Ziel ist es, unter die 50 zu kommen, sagt Naake. Knapp 20 Minuten spter strahlt der Scania Pilot: Es ist besser gelaufen. Ich bin von 58 auf 48 Liter gekommen. Wahnsinn. Ich war schnell und hatte trotzdem weniger verbraucht. Das war interessant. Die Erfahrung ist toll!, lobt Naake diesen Tag. Er ist berzeugt, dass es auch in der alltglichen Praxis mg-lich sei, das Gelernte einzuhalten. Auch sein Kollege Uwe Schmidt denkt, dass ich das umsetzen werde. Obwohl es ihm zunchst noch schwer fallen wird, den Brummi untertou-rig laufen zu lassen. Keine Angst, macht Scania Verkufer Krmer Mut, das macht der R500 locker. Der holt sich schon, was er braucht. Fr das Trainertrio Marco Deimann, Peter Jckel und Helmut Obermann ist der Sonnabend im schsischen Erzgebirge ebenfalls ein erfolgreicher Tag. Es war alles Top von der Organisation bis zur Strecke, fasst Jckel zusammen. Sein Mitstreiter Deimann htte gern noch ein paar Aufreger wie Kreisverkehr, oder Vorfahrtstraen gehabt, um das gleichmigere Fahren noch besser

    vermitteln zu knnen. Doch alles lsst sich eben nicht an allen Orten finden.

    Wichtig ist, dass die Teilnehmer die Wirkung ihres Handelns kennen und sie somit optimal fahren - diese Erkenntnis nahmen alle mit nach

    Hause.

    Die Teilnehmer erfahren, wie ein hheres Tempo sich auf den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch auswirkt.

    Scania Fahrer David Naake konnte nach dem Trainingsprogramm seinen Durch-schnittsverbrauch erheblich senken.

    Uwe Schmidt (Mitte) zeigt Scania Verkufer Uwe Krmer (links) und einem Kollegen seine Fahrergebnisse.

    Text und Fotos: Herbert SchadewaldREPORTAGE

    Gruppenbild mit Scania.