topits v2.4 © 2002 top itservices ag, ottobrunn 3 17. januar 2006 management von it-projekten
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317. Januar 2006
Management von IT-Projekten
Referent:
Gerhard Held, Dipl-Math, 56 Jahre
Berufspraxis:
Softwareentwicklung 5 JahreTechnische Dokumentation 5 JahreUnterricht, Seminare 20 JahreProjektmanagement 10 JahrePersonalführung 24 JahreVertrieb 10 JahreManager für IT Dienstleistung 9 Jahre
Warum scheitern IT-Projekte?
CW 29/2005: 51% der IT-Projekte verfehlen die
gesetzten Ziele, 15% werden abgebrochen, nur 34% enden erfolgreich ...
1. Komplexität nicht in den Griff bekommen („eierlegende Wollmilchsau“)
2. Änderung der Randbedingungen, Projektziel wird überflüssig
3. Sprengung des Etatrahmens, Sperrung weiterer Mittel
4. Neue Entscheider, neue Prioritäten ...5. Fehlendes Risikomanagement für soziale
und organisatorische Probleme
Computerwoche 18/2005
Computerwoche
27/2005
Charakteristik von Projekten:
Ein Projekt ist durch 5 Merkmale gekennzeichnet (vergl. DIN 69 901)
- Die Einmaligkeit der Bedingungen (Komplexität und Neuartigkeit)
- Eine konkret formulierte Zielvorgabe (Produkt-Ziel)- Eine Begrenzung zeitlicher, finanzieller oder personeller
Art (Projekt-Rahmen)- Die Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben- Eine spezifische, zeitlich begrenzte Organisation
Charakteristik von IT-Projekten:
Größere IT-Projekte sind nicht „Selbstzweck“, sondern eingebunden in Change-Management-Vorhaben zur Weiterentwicklung eines Unternehmens oder einer Organisation und damit interdisziplinär!Prinzipiell dient ein IT-Projekt immer dazu, einen Ausschnitt der realen Welt auf eine IT-Infrastruktur (Hardware und Software) abzubilden ...
Zielsetzungen:- Automatisierung von Prozessen- Beschleunigung von Prozessen- Fehlerreduzierung- Erhöhung der Zuverlässigkeit- Senkung der Kosten
Projekt-Anlässe
Projekt-Typen
Projektmanagement - Projektcontrolling
Projektablauf - Problemlösungszyklus
Zielkonflikte
Unterschiedliche Phasenmodelle
Aufwand in den Projektphasen
Aufwand über der Zeitachse
Projekt-Controlling
Projektarbeit = Teamwork ...
So nicht: Toll ein anderer machts ...
Auch nicht so: Teamwork ist, wenn 4 Leute etwas tun, das 3 besser könnten, wenn sie nur zu zweit wären und einer davon krank ...
Fakt ist: Ohne Team kein Projekt ...Es gibt niemanden, der "alles" weiß, alles kann ...
Was zeichnet erfolgreiche Teams aus?
Die "Softskills"
"Teamfähigkeit"MotivationBegeisterungKommunikationUmgangstonkeine Rivalitäten
kein Mobbing
Problem: Prüfbarkeit, Meßbarkeit ... der "Bauch" entscheidet
Teamzusammensetzung
Die optimale Mischung finden aus:
"Jungen" und "Alten"Machern und OrganisatorenKreativen und Umsetzern
... die "Chemie" muß stimmen
... "wir sitzen alle im selben Boot"
... wir wollen das gesteckte Ziel gemeinsam erreichen
... nicht nur Häuptlinge, auch Indianer
Die Projektleitung
- integrativ- kooperativ- kommunikativ- sensibel
Die Komplexität überblicken und darstellen können,Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen
Beherrschen der "Rollen" ...gegenüber den Auftraggeberngegenüber den Mitarbeiterngegenüber Zulieferern
Software – eine besondere Art von Produkt:
Software ist
• Die Abbildung eines Realitätsausschnittes auf die Maschine
• ein immaterielles Produkt• für den Menschen nur durch Dokumentation
verständlich• niemals fehlerfrei• niemals „fertig“• personalaufwendig• Software verschleißt nicht durch häufigen
Gebrauch, sie „altert“ durch Veränderungen in der Umgebung
Qualitätsmerkmale von Software
• Funktionsumfang• Zuverlässigkeit• Robustheit• Benutzerfreundlichkeit• Wartbarkeit• Portierbarkeit• Erweiterbarkeit
Softwareentwicklung im Laufe der Zeit ...
1970er DIN ProgrammablaufpläneModularisierung
1980er Strukturierte Programmierung, Software Engineering
1990er Objektorientierte MethodenRapid Prototyping
2000erExtreme Programming (XP)Agentenorientiertes SW-
Engineering(AOSE)
Methoden und Standards
•CMM/CMMI (Capability Maturity Model/ Capability Maturity Model Integration)
•SPICE (Software Process Improvement and Capability dEtermination)
•Firmeneigene: DASEM
•Öffentliche Auftraggeber: V-Modell
Qualität des Softwareentwicklungsprozesses:
Ziel: Einhaltung von
ZeitvorgabenKostenrahmenQualitätsanforderungen
Beeinflußbar durch
Auswahl der eingesetzten Methodenverwendete Tools, EntwicklungsumgebungQualitätssicherungsmaßnahmenProjekt-ControllingDisziplin der Beteiligten
Struktur und Inhalt der Dokumentation:
Projektdokumentation:
Projektstrukturplan, Aktivitätenliste, Terminplan, Ressourcenplan, Personalplan, Organisationsdiagramm, Besprechungsprotokolle, Aufträge, Genehmigungen, Bestellungen, Change Requests, Testfälle, Testplan
Produktdokumentation:
Projektstrukturplan, Fachliches Konzept, IT-Konzept, Spezifikation, Objektmodell, Programmstruktur, Datenstruktur, Hardware-Konfiguration, Netzwerkdiagramm, Sourcecode, Inline-Dokumentation, online-Dokumentation, Benutzerhandbuch, Wartungsunterlagen
Leitsätze zur Softwareentwicklung
Software ist immer zu 90% „fertig“ ...
Folgerung 1: Software ist niemals fertig ... Man muß sie dem Entwickler wegnehmen und für fertig erklären!
Folgerung 2: Es kann nicht das Ziel sein, fehlerfreie Software zu entwickeln, das Ziel ist, mit einer immer vorhandenen Anzahl von Fehlern auf wirtschaftliche Art und Weise fertig zu werden!
Leitsätze zur Softwareentwicklung
• Es gilt nicht: Wenn ein Programmierer 100 Tage benötigt, brauchen 100 Entwickler 1 Tag!
• Laß den Entwickler den Zeitbedarf schätzen, schlage 100% drauf, dann ist die Schätzung realistisch ...
• Es wird für eine Aufgabe immer mindestens die Zeit benötigt, die maximal zur Verfügung steht
• Auch die neueste und beste Methode nimmt den Entwicklern nicht das Denken ab ...
• Dijkstra: Software ist deswegen so teuer, weil man billige Leute dafür einsetzt
• "A Fool with a Tool is still a Fool"
Probleme der Softwareentwicklung
• Durchdringen der Komplexität• Abgrenzung zur Umgebung• Unterschätzung des
Aufwands• Mangelnde Qualität der
Dokumentation• Mangelnde Qualifikation der
Mitarbeiter
• Kommunikationsprobleme zwischen Auftraggebern, Auftragnehmern, Entwicklern, Anwendern, ...
Fazit
• IT-Projekte haben eine besondere Charakteristik
• Softwareentwicklung gehorcht eigenen Gesetzen
• Der Erfolg ist nicht von den eingesetzten Methoden sondern von den ausführenden Menschen abhängig
• Lieber ein „Ende mit Schrecken“ als ein „Schrecken ohne Ende“
Literatur
• Bernd J. MaddausHandbuch ProjektmanagementPoeschel Verlag
• Tom DeMarcoSoftware-ProjektmanagementWolframs Fachverlag
• T. Noth, M. KretzschmarAufwandsschätzung von DV-ProjektenSpringer Verlag
• H. Reschke, H. Schnelle, R. SchnoppHandbuch Projektmanagement (Band I und II)Verlag TÜV Rheinland
• Tom DeMarco, Timothy ListerDer Faktor Mensch im DV-ManagementCarl Hanser Verlag