trockenapparate verschiedener art
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576 Berieht: Allgemeine analytisehe Methoden, analytisehe
den Druck auf der siedenden Flfissigkeit constant erhalten oder beliebig variiren kann. Es ist nieht sehwer im Laufe einer Stunde mindestens 10 Siedepunktsbestimmungen einer und derselben Substanz zu machen, bei Drueken, welehe um mehr als eine Atmosphere yon einander diffe- riren. Es liegt auf der Hand, dass man den hpparat ohne Constructions- ~nderung aueh ffir grSssere Druekschwankungen einrichten kann.*),~
Trockenapparate verschiedener Art hat E. S e e 1 i g **) eonstruirt. Er bezeichnet sic je naeh dem den Troekenraum umgebenden Mittel als Luft-, Wasser- und Dampfapparate. Es ist bei denselben besonders da- rauf Rfieksicht genommen, in den Apparaten einen genfigenden Luft- weehsel zu erzeugen und die einstrSmende Luft vorzuw~rmen, um das Tr0cklien zu besehleunigen.
Die Fig. I, IV und V auf der beigegebenen Tafel (S. 573) veransehau- lichen d o p p e l w a n d i g e L u f t - A p p a r a t e . Der eigentlieheTroeken- kasten ist oben und seitiich yon einem Mantel umgeben, yon unten der unmittelbaren Flammenwirkung zug~nglich. Die in Folge tier Tempe- raturuntersehiede durehziehende Luft tritt dureh das den Nantelraum durehsetzende Rohr a in den unteren Theil des Trockenkastens, steigt yon da, den Heizboden bestreiehend, dutch den geloehten Boden b Js~ig. IV in den Troekenraum A auf und entweieht dutch die Oeffnung f. Die Oeffnungen h und g sind zur Aufnahme ~'on Thermometer und Thermo- regulator bestimmt. Zur Aufllahme der zu troeknenden Oegenst~tnde dient des fiber b befindliehe Troekenboden e, weleher naeh Bedarf auch in der HShe d angebracht werden kann.
L u f t - A p p a r a t e m i t e i n f a e h e r W a n d u n g sind aus ]~ig. I, II und III ersiehtlicb. Auch bei ihnen vermittelt ein Zwisehenboden b die Berfihrung der Zugluft mit den Heizflgehen und die Vertheilung der-
selben. B e i d e n W a s s e r - u n d D a m p f - A p p a r a t e n Fig. VI, VII,
VIII und IX vollzieht sieh ein Vorwarmen des Zugluft in dem sieh im 5Iantelraum hinziehenden RShrenkanal a. Die geeignete Vertheilung fibernimmt Einsatzboden e, tier zugleich als Troekenboden dient, falls hierzu nieht ein bei d einzusetzender benutzt wirck
*) Es ist selbstverst£ndlieh, dass bei unver~/nderter Stellung des Druek- regulators der Druck im Apparat nur im VerMltniss zum jeweiligen Barometer- stan¢l constant ist. Nit Steigen uric] Fallen des Barometers ~ndert sich natiir- lich tier Drnck im Apparat.
**) Brieflieho Nittheilung.
Operationen, Apparate uncl Reagentien. 577
B e i d e n D a m p f- A p p a r a t e n Fig. VIII und IX tr i t t der die
Heizung vermittelnde Dampf bei k e.in und soweit nicht verdiehtet bei
1 aus. - - Das im Nantelraum sich ansammelnde Verdiehtungswasser
fliesst dureh die R0hre o in sich selbst regelnder Weise ab, oder kann
durch Hahn n zu beliebiger Verwendung abgelassen werden.
Zur Darstellung yon destillirtem Wasser kann ein Ktihlgef~ss mit
Zinnrohrsehlange ]~'ig. X mlgeft~gt werden. Den aus dem Gef~ss he r -
vortretenden Abschluss der Ktihlschlange bildet entweder ein entspreehen-
des Ende derselben, oder ein zinnerner Hahn m.
Als V e r s e h 1 u s s erhalten Wasser-, Dampf- und doppelwandige
Luft-Apparate doppelwandige Blechtharen s, Fig. IX, Luft-Apparate mit
einfacher Wandung einfache Blechtharen t, Fig. III. - - An Stelle des
Bleehverschlusses kalln far die kleinen Apparate zur Beobachtung tier
W~rmewirkung aueh ein Glasversehluss gesetzt werden und zwar ent-
weder in Form einer Glastht~re oder in der aus Fig. V ersiehtlichen
Weise. Eine einfache Blechtht~re t dient als ~usserer und eine Glas-
klappe d als innerer Verschluss. Letztere kann naeh vorn umgeschlagen
werden und verriehtet dann die Dienste eines kleinen Tisches.
Mit allen Versehlussarten der kleineren Apparate kann naeh Ent-
fernung yon Trockenboden c eine Drehlade, Fig. IV, in Verbindung
gebracht werden, welche auf einem Porzellan-Seh~lehen die einzufahren-
dell Gegenst~nde (Platin-, Porzellantiegel etc.) auflfimmt, dieselben beim
Oeffnen aus dem Innern des Troekenraumes heraus-, beim Schliessen
entspreehend hineinftihrt und hierdureh das Ein- und Ausbringen ver-
einfacht. Sie ist Init ihren Zapfen in entspreehende Bohrungen der
Leisten beziehentlieh des Bodens eines Troekenraumes einzusetzen, mit-
telst Oesen und Drahtbagel mit Thare oder Klappe zu verhinden und
im Falle des Niehtgebrauchs leicht zu entfernen.
Z u m S c h u t z d e r zu t r o c k n e n d e n G e g e n s t ~ n d e g e g e n e t w a
absplitternde Wandtheilehen k0nnen in kleine wie grosse Luft- und Wasser-
Apparate bei e Glasplatten eingesetzt werden, welehe far Thermometer,
beziehentlich Thermometer und Thermoregulator entspreehende Dureh-
bohrungen erhalten. - - Messinght~Isen zu den far Thermometer oder Thermoregulator vorgesehenen oberen Rohr0ffnungen dienen dazu, das
Einsetzen genannter Instrumente oder Ver~nderungen an ihrer Stellung vorzunehmen, ohne die Trocken-Apparate dureh Ersehatterungen, be-
ziehentlieh die zu trocknenden Gegenst~nde dureh Verunreinigungen zu
sehr zu gef~hrden.
578 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, analytisch e
Zur weiteren Ausrtistung k6nnen den .Kpparatvn dann noch metallene,
kleineren Luft- und Wasser-Apparaten auch porzellanene Trockenb6den
mit feinen, gleichf0rmig vertheilten oder grOsseren zum Einsetzen yon
Trichtern bereehneten L6chern, kSnnen Luft- und Wasser-Apparaten,
sowie Ktihlgef~ssen eiserne Gestelle, grossen Luft- und Wasser-Apparaten
und ebenso Dampf-Apparaten flache Einsatzrahmen mit Siebboden bei-
gegeben werden. - - Die porzellanenen TrockenbOden erleichtern durch
ihre Glasur alas Einschieben yon CTegenst~inden, sowie die Reinerhaltung.
- - D i e Gestelle sichern durch einen die Auflage etwas t~berragenden
Rand den Apparaten cinch festen Halt.
Als M a t e r i a l wird zu den Apparaten nur blankes oder blank polirtes Kupferblech verwendet.
Ich babe mehrere S e e l i g ' s c h e Trockenapparate*) einige Zeit
hindurch in Gebrauch genommen und dabei gefunden~ dass dieselben
zweekm~tssig construirt und sehr sorgf~ltig gearbeitet sind.
Um zu prfifen~ in wie weit die Temperatur in verschiedenen tIOhen
des Trockenraumes constant ist, habe ich einige Versuche mit einem
doppelwandigen Luft-Apparat~ Fig. IV und V~ und einem Wasser-Apparat,
Fig. VI und VII angestellt~ deren Ergebnisse ich bier mittheile:
1. Luft-Apparat :
Flammenh6he einer B u n s e n ' schen Lampe circa 5 era. (Die Spitze
erreichte eben die Heizfl~che.)
Temperatur bei c**) - - 154 °.
<< << d := 147° - -150 °. << << e --- 1450 .
2. Wasser-Apparat.
Bei starkem Sieden (Temperatur des Wassers genau 100°).
Temperatur beic***) ~---98o--99 °. << << d ~ 9 9 ° - - 1 0 0 o . ~< << e = 980 . H . F .
E in Apparat zum Austroeknen fester und fliissiger Substanzen im luf tverd i innten Raume. Das Austrocknen yon Untersuchungsobjccten
im luftverdt~nnten Raume hat vor anderen Trockemnethoden den Yor-
theil, dass es bei niedrigen~ eine Zersetzung der Substanzen nicht her-
*) Dieselben werden yon der mechanischen Werkst~tte yon E. S e e l i g in tteilbronn geliefert.
**) Siehe Fig. IV. "~**) Siehc Fig. VII.