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Mitteilungen des Thüringer Verbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbezirkinhaber e.V. Liebe Leser, wir sollten keine Illusionen über un- sere Gegner haben. Selbst ernannte Tier- und Naturschützer werden die Jagd stets attackieren und versuchen, Teile der Bevölkerung gegen sie auf- zubringen. Derzeit sind es besonders die Landwirte, die den ideologisch motivierten Angriffen extremer Grup- pierungen ausgesetzt sind. Wider bes- seres Wissen wird pauschal von Mas- sentierhaltung und Pflanzengift geze- tert, und leider beteiligen sich daran auch Politiker einer der gegenwärti- gen Thüringer Regierungsparteien. Wenn die Diskussion um ein geän- dertes Thüringer Jagdgesetz auch erst im kommenden Jahr Regierung und Parlament wieder intensiver beschäf- tigen wird, so müssen wir uns auf ständige Versuche einstellen, die Jagd und damit die Rechte der Eigentümer einzuschränken. Allein auf die Vernunft einiger Poli- tiker zu setzen, reicht nicht aus. Wir sollten, wo immer die Jagd wie derzeit die Landwirtschaft diskredi- tiert wird, unseren Gegnern nicht das Feld überlassen. Peter Leicht Präsident Seite 2 Bericht von der Präsidiumssitzung / 25 Jahre JG Milz-Hindfeld Seite 3 Jagdstrecken im 10-Jahres-Vergleich Seite 4 „Ackergaul“ Niko Scheringer will Bauernpräsident werden Seite 5 Stiftung Lebensraum engagiert sich für Artenschutz Seite 6 Termine GIS-Seminare und Winterschulung / Personalie Seiten 7/8 Rechtsfragen / Nachrufe / Neue Mitglieder / Impressum Jagdvorsteher Der Thüringer Heft 27 7. Oktober 2016 7. Jahrgang Fotos: Weiß (Titel), Wühst Inhalt Blühstreifen in Andisleber Flur Exkursion der Stiftung Lebensraum e.V. mit Landwirten, Jägern und Naturschützern. Wir stellen den 1990 gegründeten Verein vor (S. 5).

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NACHRUF

Prof. Dr.-Ing.Karl-Friedrich Thöne

8 Heft 27 / 07. Oktober 2016

Herausgeber: Thüringer Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbezirkinhaber e.V.Geschäftsstelle: Alfred-Hess-Str. 8, 99094 Erfurt, Tel. 0361 2 62 53-250E-Mail: [email protected]; www.tbv-erfurt.de/tvje.htmPräsident: Peter Leicht; Geschäftsführer: Detlef Sommer (V.i.S.d.P.)Redaktion: Werner Wühst; Seligenstädt 12, 07554 Gera; Tel. 036695 2 14 78E-Mail: [email protected]; Druck: Förster & Borries GmbH & Co. KGFür fehlerhafte Angaben wird keine Haftung übernommen.Auflage: 1.200 Expl. Heft 28 erscheint im Dezember 2016.

Impressum

Neue Mitglieder des TVJELandkreis SömmerdaEJB Erbengem. Hortsch-KempelUnstrut-Hainich-KreisJG HollenbachErfurtJG Möbisburg-RhodaKreis Weimarer LandJG Pfiffelbach/WersdorfIlm-KreisJG GehrenSaale-Holzland-KreisJG Bobeck-WaldeckLandkreis Saalfeld-RudolstadtJG AltenbeuthenLandkreis HildburghausenJG GerhardtsgereuthTeil-JG Ebenhards

Prof. Dr. Karl-Friedrich Thöne ver-starb am 15. Juli 2016, drei Wochenvor seinem 60. Geburtstag. Der lang-jährige Leiter der Abteilung LändlicherRaum und Forsten im Thüringer Land-wirtschaftsministerium war dem Thü-ringer Verband der Jagdgenossenschaf-ten und Eigenjagdbezirkinhaber engverbunden und hielt sowohl zu dessenGründungsvorsitzenden Helmut Her-cher wie auch zu Präsident Peter Leichtengen Kontakt. Er nahm als Gast anTVJE-Mitgliederversammlungen sowieNeujahrsgesprächen des Präsidiumsund weiteren wichtigen Zusammen-künften, wie an der Unterzeichnungvon Vereinbarungen zur Bejagung derSchwarzwildbestände, teil.

Im Nachruf des Ministeriums wurdesein berufsständisches und gesellschaft-liches Engagement gewürdigt. So warer stellvertretender Vorsitzender desVerwaltungsrates von ThüringenForstund des Aufsichtsrates der ThüringerLandgesellschaft mbH und Mitglied desStiftungsrates der Stiftung NaturschutzThüringen.

Seine wissenschaftliche Arbeit kon-zentrierte sich auf die Lehrtätigkeit amLehrstuhl für Bodenordnung und

VERBANDSLEBEN

Thomas Bernsteinlegte Ehrenamt nieder

Thomas Bernstein, langjähriges Mit-glied des Präsidiums des TVJE, legte zurPräsidiumssitzung am 19. Mai 2016 mitsofortiger Wirkung aus gesundheitlichenGründen sein Ehrenamt nieder. PräsidentPeter Leicht dankte ihm für seine enga-gierte Mitarbeit und wünschte ihm für sei-ne Gesundheit sowie als Landwirt und Jä-ger alles Gute.

Bernstein ist Geschäftsführer der AgrarGmbH Zur Schmücke, Oberheldrungen,und Inhaber eines Eigenjagdbezirkes.

TVJE-Mitteilungen

Landentwicklung der Technischen Uni-versität München. Überregional wirkteer auch als Präsident des DeutschenVerbandes der Geodäten (DVW). Hierbefasste er sich u. a. mit der Notwendig-keit der Verringerung des Verbrauchs anlandwirtschaftlich genutzten Flächen.

Als im Landwirtschaftsministeriumzuständig für die drei Thüringer Ämterfür Landentwicklung und Flurneuord-nung habe er sich große Verdienste fürdie Entwicklung des ländlichen Raumeserworben.

Prof. Dr. Thöne war eine engagierte,fachlich kompetente Persönlichkeit. DerTVJE hat seiner Frau und der Familiesein Beileid bekundet. Er wird ihm einehrendes Andenken bewahren.

Das Präsidium

NACHRUF

Konrad ScheringerMit Konrad Scheringer verstarb am 16.

August 2016 im 77. Lebensjahr ein Land-wirt und Agrarpolitiker, dessen Lebens-weg bereits in den 1950er Jahren aus sei-ner bayerischen Heimat in die DDR führ-te. Hier studierte er, arbeitete zunächst inder LPG Döllstedt und wurde Vorsitzen-der der LPG Großfahner sowie nach derWende Vorstandsvorsitzender der Agrar-genossenschaft. Von 1994 bis 2003 warer Abgeordneter des Thüringer Landtagesund Agrarsprecher seiner Fraktion PDS.Seit 2004 übt seine Nichte Johanna Sche-ringer-Wright, promovierte Agrarwissen-

schaftlerin, diese Funktion aus.Konrad Scheringer, selbst Jäger, betei-

ligte sich nach der Wende in seiner Regi-on westlich von Erfurt an der Gründungmehrerer Jagdgenossenschaften undwar Jagdvorsteher in Großfahner. Er un-terstützte den TVJE bei seinen politi-schen Forderungen im Landtag und warfür den Verband jederzeit ein Ansprech-partner. Sein Sohn Niko ist seit mehre-ren Jahren Mitglied des Präsidiums desTVJE.

Das Präsidium des TVJE hat seinemMitglied Niko Scheringer und der Fami-lie sein Mitgefühl ausgesprochen undwird Konrad Scheringer in dankbarerErinnerung behalten. Das Präsidium

Mitteilungen des Thüringer Verbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbezirkinhaber e.V.

Liebe Leser,wir sollten keine Illusionen über un-sere Gegner haben. Selbst ernannteTier- und Naturschützer werden dieJagd stets attackieren und versuchen,Teile der Bevölkerung gegen sie auf-zubringen. Derzeit sind es besondersdie Landwirte, die den ideologischmotivierten Angriffen extremer Grup-pierungen ausgesetzt sind. Wider bes-seres Wissen wird pauschal von Mas-sentierhaltung und Pflanzengift geze-tert, und leider beteiligen sich daranauch Politiker einer der gegenwärti-gen Thüringer Regierungsparteien.

Wenn die Diskussion um ein geän-dertes Thüringer Jagdgesetz auch erstim kommenden Jahr Regierung undParlament wieder intensiver beschäf-tigen wird, so müssen wir uns aufständige Versuche einstellen, die Jagdund damit die Rechte der Eigentümereinzuschränken.

Allein auf die Vernunft einiger Poli-tiker zu setzen, reicht nicht aus. Wirsollten, wo immer die Jagd wiederzeit die Landwirtschaft diskredi-tiert wird, unseren Gegnern nicht dasFeld überlassen. Peter Leicht

Präsident

Seite 2 Bericht von der Präsidiumssitzung / 25 Jahre JG Milz-HindfeldSeite 3 Jagdstrecken im 10-Jahres-VergleichSeite 4 „Ackergaul“ Niko Scheringer will Bauernpräsident werdenSeite 5 Stiftung Lebensraum engagiert sich für ArtenschutzSeite 6 Termine GIS-Seminare und Winterschulung / PersonalieSeiten 7/8 Rechtsfragen / Nachrufe / Neue Mitglieder / Impressum

JagdvorsteherDer Thüringer

Heft 277. Oktober 2016

7. Jahrgang

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Inhalt

Blühstreifen inAndisleber FlurExkursion der Stiftung Lebensraum e.V. mitLandwirten, Jägern und Naturschützern.Wir stellen den 1990 gegründeten Verein vor (S. 5).

TVJE-Mitteilungen

7 Heft 27 / 07. Oktober 2016

Kirche von Wetzdorf, Landkreis GreizFoto: Maik Poser

BERUFSGENOSSENSCHAFT

Widerspruch gegenBeitragsbescheid

Der TVJE hat dazu geraten, gegen denBeitragsbescheid der SVLFG Wider-spruch einzulegen und zu beantragen, diesofortige Vollziehung des Beitrages auszu-setzen. Ein solcher Widerspruch wurdebereits vereinzelt beschieden, womit sichdie Frage nach der weiteren Verfahrens-weise stellt. Sie ist abhängig von der Fi-nanzkraft der jeweiligen Jagdgenossen-schaft. Alle Möglichkeiten haben jedochgemeinsam, dass bei Erfolglosigkeit derWeg vor Gericht endet.

Eine erste Möglichkeit besteht darin,bei der SVLFG gem. § 136 Abs. 2 SGBVII einen Antrag auf Wechsel der Berufs-genossenschaft zu stellen, da bereits dieerste Aufnahme der Jagdgenossenschaftfalsch war und somit korrigiert werdenmuss.

Nach § 123 SGB VII, der den Zustän-digkeitsrahmen der SVLFG vorgibt, istdiese nur für Jagden, nicht aber für Jagd-genossenschaften gegeben. Eine Ausnah-me besteht nur bei Jagdgenossenschaften,die ihr Jagdrecht durch angestellte Jägerausüben.

Der TVJE kann nicht selbst oder für dieJagdgenossenschaften, die bei ihm Mit-glied sind, tätig werden. Die Jagdgenos-senschaften müssen selbst den Rechts-weg beschreiten.

Seitens des TVJE wird empfohlen,zumindest gegen den Beitragsbescheidvorzugehen und diesen auch gerichtlich(Klage) überprüfen zu lassen.

Einigen Jagdgenossenschaften hat dieSVLFG bereits angeboten, binnen dreiWochen einen Antrag auf Wechsel in dieVBG zu stellen. Dieser Antrag sollte an-genommen werden.

Die SVLFG ist jedoch weiterhin derAuffassung, dass die bisher gefordertenBeiträge gezahlt werden müssen.

Für ein Klageverfahren entstehen Ge-richts- bzw. Anwaltskosten, die sich nachdem Streitwert richten. Wenn die SVLFGden Rechtsstreit verliert, zahlt sie dieseKosten. Die Gerichtskosten müssen beiKlageerhebung verauslagt werden.

UMSATZSTEUER

Steuerpflicht fürJagdverpachtung

Mit Wirkung ab 01.01.2017 ist die Um-satzbesteuerung juristischer Personen desöffentlichen Rechts neu konzipiert und aneuropäisches Recht angepasst worden.Der bislang maßgebliche § 2 Abs. 3 UStGwurde ersatzlos gestrichen, an seine Stelletritt der neue § 2b UStG. Künftig bestehtdamit die Umsatzsteuerpflicht für dieJagdverpachtung der Jagdgenossenschaft.

Ob die Tätigkeiten einer juristischenPerson des öffentlichen Rechts der Um-satzsteuerpflicht unterliegen, hängt davonab, ob ihr die Tätigkeiten im Rahmen deröffentlichen Gewalt obliegen oder ob sieauf einer privatrechtlichen Grundlage er-folgen.

Die bisherige Vorschrift knüpfte die um-satzsteuerliche Unternehmereigenschafteiner juristischen Person des öffentlichenRechts im Wesentlichen daran, dass einBetrieb gewerblicher Art im Sinne des § 4Körperschaftssteuergesetz bzw. ein land-oder forstwirtschaftlicher Betrieb unter-halten wird. Daraus folgte im Umkehr-schluss, dass der Bereich der Vermögens-verwaltung keine umsatzsteuerpflichtigeBetätigung darstellte.

Künftig wird die auf privatrechtlicherGrundlage erfolgende Tätigkeit einer ju-ristischen Person des öffentlichen Rechts,und damit auch die klassische Vermögens-verwaltung, grundsätzlich eine unterneh-merische Betätigung, die Umsatzsteuer-pflichten auslöst, sofern nicht besondereSteuerbefreiungsvorschriften infragekommen.

Die Jagdgenossenschaft kann gegenü-ber dem Finanzamt einmalig erklären,dass sie § 2 Abs. 3 UStG in der am31.12.2015 geltenden Fassung für sämtli-che nach dem 31.12.2016 und vor dem01.01.2021 ausgeführte Leistungenweiterhin anwendet.

Diese Optionserklärung ist spätestensbis zum 31.12.2016 abzugeben. Es han-delt sich um eine nicht verlängerbare Aus-schlussfrist. Die Optionserklärung ist fürsämtliche ausgeübten Tätigkeiten einheit-lich abzugeben. Eine Beschränkung aufeinzelne Tätigkeitsbereiche oder Leistun-gen ist nicht zulässig.

Die Optionserklärung bedarf der Be-schlussfassung der Jagdgenossenschafts-versammlung, es sei denn, dass demJagdvorstand in der Satzung die Verpach-tung als Aufgabe übertragen wurde. DieseMöglichkeit sieht die Mustersatzung nichtvor. Der Jagdvorstand kann allerdings indringlichen Angelegenheiten gem. § 9 Abs.8 der Mustersatzung, ohne Beschlussfas-sung der Versammlung entscheiden.

Hinweis

Die Beiträge auf dieser Seite sindredaktionelle Kurzfassungen vonAusarbeitungen des Verbandsan-walts Markus Keubke. Die vollstän-digen Texte können auf der Internet-seite des Verbandes (interner Teil)eingesehen werden.

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TVJE-Mitteilungen

2 Heft 27 / 07. Oktober 2016

TVJE-PRÄSIDIUMSSITZUNG

Jubiläum und NeuwahlenAussprache zur Umsatzbesteuerung und zu den Beitragsforderungen der Berufs-genossenschaft / Im April 2017 Mitgliederversammlung mit Festvortrag zum 20.Verbandsjubiläum und Neuwahl des Präsidiums

Das Präsidium des TVJE befasstesich am 27. September 2016 auf seinerSitzung in Erfurt unter Leitung von Prä-sident Peter Leicht mit mehreren aktuel-len Themen der Verbandsarbeit sowieersten Vorbereitungen der Mitglieder-versammlung 2017.

Zur Umsatzbesteuerung der Jagdge-nossenschaften und der Beitragserhe-bung der Berufsgenossenschaft fandeine ausführliche Aussprache statt. Ver-bandsanwalt Markus Keubke geht mitzwei Beiträgen in diesem Heft auf diemit beiden Themen verbundenen brisan-ten Probleme ein (auf der Internetseiteist dazu eine Langfassung einzusehen).

Am 1. April wird in Erfurt im Rahmender Messe „Reiten-Jagen-Fischen“ dieMitgliederversammlung stattfinden. Hö-hepunkte werden ein Festvortrag zum20. Gründungsjubiläum des Verbandesund die Neuwahlen zum Präsidium sein.

Die Mitglieder des Präsidiums bestä-

tigten den Antrag von sieben Jagdgenos-senschaften und einem Eigenjagdbezirkauf Mitgliedschaft im Verband. Der ge-genwärtige Stand beträgt 895 Mitglieder.

Vorgestellt wurde als neue Assistentinder Geschäftsführung Nadine Granath (s.Seite 6). Die nächste Präsidiumssitzungfindet am 10. November im Haus derGrünen Verbände in Erfurt statt.

Jagdpachtzins fürdie Gemeinschaft

TMIL

BundeseinheitlicheHalbautomaten-Regelung

JG MILZ-HINDFELD

Am 23. September 2016 wurde im Bun-desrat beschlossen, im Zusammenhangmit dem „ersten Gesetz zur Änderung desBundesjagdgesetzes“ den Vermittlungs-ausschuss von Bundesrat und Bundestagnicht anzurufen. Dem Entwurf zur Rege-lung für Halbautomaten im Bundesjagd-gesetz wurde damit zugestimmt. Die Ver-öffentlichung der bundeseinheitlichen Re-gelung erfolgt in Kürze. PI

Für Gleichbehandlungdurch Berufsgenossenschaft

BAGJE

Die Bundesarbeitsgemeinschaft derJagdgenossenschaften und Eigenjagdin-haber (BAGJE) tagt am 25./26. Oktober2016 in Oranienburg. Beraten werden sollu.a. über das weitere Vorgehen gegenüberder Berufsgenossenschaft. Der TVJEwird sich in diesem Zusammenhang ge-gen die Ungleichbehandlung der Jagdge-nossenschaften in den alten und neuenBundesländern wenden.

Zur Tagung findet eine Neuwahl desVorstandes statt. Der TVJE hat keinenKandidaten benannt.

Die Jagdgenossenschaft Milz-Hindfeld,Landkreis Hildburghausen, beging am 23.September 2016 ihren 25. Gründungstag.Jagdvorsteher Albert Seifert, Vorstandsvor-sitzender der Agrargenossenschaft Milz,begrüßte unter den Gästen den Präsidentendes TVJE Peter Leicht, Manfred Gundel-wein als Vorsitzenden der Hegegemein-schaft „Thüringer Grabfeld“, Jagdvorste-her Henry Leib von der benachbarten JGRömhild und die Pächtergemeinschaft Mi-chael und Georg Weidinger.

Seifert, der seit Gründung der JG demVorstand angehört und vor 15 Jahren zumVorsteher gewählt wurde, dankte den Mit-gliedern der JG für die Verwendung desJagdpachtzinses zur Unterstützung der Ge-meinden, Kirche und Vereine. Seit andert-halb Jahrzehnten wurden 50.000 Euro be-reitgestellt.

Die JG, der mehr als 400 Mitglieder an-gehören, verfügt über 1.250 ha Feld und150 ha Wald. Sie gehört seit 2002 demTVJE an. Peter Leicht, der den Festvortraghielt, würdigte die ehrenamtliche Arbeit derVorstandsmitglieder, Kassierer und Kas-senprüfer. Die Wahrung der Eigentümer-rechte stehe im Mittelpunkt der Interessen-vertretung durch den Verband, betonteLeicht und forderte dazu auf, unberechtig-ter Kritik an der Jagd entgegenzutreten.

Die Pächtergemeinschaft, die seit Grün-dung der JG in Milz und Hindfeld die Jagdausübt, kann auf eine ansprechende Jagd-strecke sowie erfolgreiche Verhinderungvon Wildschäden in den landwirtschaftli-chen Kulturen verweisen. Jäger HelmutBusch ergänzte den Bericht mit gelunge-nen Tier- und Naturaufnahmen. Abge-schlossen wurde die Festsitzung im Dorf-gemeinschaftshaus mit einem Auftritt desMännerchores von Milz und einem vonden Pächtern gesponserten Wildschwein-braten. PI/JV

TVJE-Mitteilungen

6 Heft 27 / 07. Oktober 2016

TERMNE

Winterschulungendes TVJE

Beginn der Schulungen ist jeweils um17.00 Uhr. Dozenten sind Dipl.-agr. Ing.Detlef Sommer, Geschäftsführer desTVJE, und Verbandsanwalt Markus Keu-bke.

Der Unkostenbeitrag beträgt unabhän-gig von der Anzahl der Teilnehmer jeJagdgenossenschaft bei Mitgliedschaft imTVJE 25,00 Euro, bei Nichtmitglied-schaft 55,00 Euro.

Für Jäger, deren Jagdgenossenschaftnicht dem TVJE angehört, beträgt derUnkostenbeitrag 25,00 Euro.

Themen

- Störungen im Revier- Jagdwertminderung durch hoheitliche Maßnahmen- Landwirtschaftliche Berufsgenossen- schaft- Umsatzbesteuerung der Jagdgenos- senschaften

Termine

01.11.2016Hotel & Restaurant BellevueAm Pfefferberg 704626 Schmölln/Thüringen

02.11.2016Haus der Grünen VerbändeAlfred-Hess-Straße 899094 Erfurt

03.11.2016Landgasthof KranzZollgrün 4707922 Tanna

07.11.2016LAREMO-GewerbeparkHohe Straße 2507957 Langenwetzendorf

08.11.2016Bayerischer HofBahnhofstraße 1499636 Ostramondra

09.11.2016Alte Sternwarte RestaurantFlorschützstraße 1099867 Gotha / Siebleben

14.11.2016Sitzendorfer Bauernmuseum mit CafeHauptstraße 407429 Sitzendorf

15.11.2016Landgasthof StrickerBedheimer Weg 3498646 Stressenhausen

21.11.2016Zum alten SpeicherIn der Bahnhofsstraße 184 b99947 Kirchheilingen

22.11.2016Hotel-Restaurant „Brückenmühle“An der Brückenmühle98639 Walldorf

23.11.2016Hotel „Zur guten Quelle“Schmalkaldener Straße 2798599 Brotterode

28.11.2016Landgasthof „Queen Victoria“Stadtilmer Straße 1399326 Ilmtal OT Griesheim

29.11.2016Schützenhaus „Zur Louisenlust“August-Bebel-Straße 107646 Stadtroda

30.11.2016Waldgaststätte „Am Kissel“Kissel 136433 Moorgrund

06.12.2016Gemeinde UrbachKreisstraße 4299765 Urbach

07.12.2016Schulungsraum der FeuerwehrZur Feuerwehr37359 Großbartloff

08.12.2016Gaststätte Alte RemiseHauptstraße 1499425 Weimar-Tiefurt

12.12.2016Landhotel Alte FliegerschuleAm Weinberg 1/ Nessetalstraße99817 Eisenach/Stockhausen

13.12.2016Landgasthof Zum RingFrankenhäuser Straße 4406556 Ringleben

14.12.2016Gaststätte HeckelBergeller 396528 Rabenäußig

Nadine Granathneue GF-Assistentin

Nadine Granath (34) hat am 1. Sep-tember 2016 ihre Tätigkeit als Assisten-tin der Geschäftsführung des TVJEaufgenommen. Die Neubesetzung warerforderlich, weil Annett-Karina Ehlertmit ihrem Mann nach Plauen zurück-gekehrt ist.

Die in Sömmerda geborene NadineGranath ist ausgebildete Bürokauf-frau, verheiratet und Mutter von zweiKindern.

PERSONALIE

TERMNE

ComputerschulungJagdkataster

Die ersten Informationsveranstaltungenhaben bereits stattgefunden. Weitere Ter-mine sind:

18.10.2016 Sondershausen20.10.2016 Zeulenroda-Triebes25.10.2016 Weimar27.10.2016 EisenachJeweils 16.00 Uhr findet ein Einsteiger-

kurs, ab 18.15 Uhr der Kurs für Fortge-schrittene statt. Referent ist Dirk Modelvon der Gesellschaft für Informationssys-teme mbH (GIS).

Der Unkostenbeitrag beträgt pro Semi-nar für 1 Teilnehmer je Jagdgenossen-schaft 35,00 Euro, für jeden weiterenTeilnehmer der Jagdgenossenschaft10,00 Euro. Der Betrag ist am Tagungs-ort zu entrichten. Computer sind vorhan-den, eigene Notebooks können mitge-bracht werden.

Da ein Terminhinweis im vorigen Heftnoch nicht möglich war und eine Anmel-dung bis zum 19.09.2016 erforderlichwar, wird bei Interesse an einer Teilnah-me um telefonischen Kontakt mit der Ge-schäftsstelle gebeten. Die Red.

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TVJE-Mitteilungen

3 Heft 27 / 07. Oktober 2016

JAGDSTRECKE

Zum dritten Mal mehrals 30.000 Schwarzkittel

Die Jagdstrecke wurde seit dem Jagdjahr 1995/96 zum dritten Mal mit mehr als30.000 Stück überschritten. Positionspapier zeigt erste Erfolge.

Obwohl das Jagdjahr 2015/16 imMärz 2016 endete, lagen beim Druckder letzten Ausgabe im Juni die Zahlender Jagdstrecke noch nicht vor. Wirveröffentlichen sie und vergleichen siemit der von vor zehn Jahren.

Bei der diesjährigen Jagdstrecke bewe-gen sich die Zahlen auf dem Niveau desVorjahres. Während die Strecke beimRotwild um ca. 4 Prozent anstieg, ist siebeim Muffelwild um 10 Prozent gesun-ken. Beim Schwarzwild allerdings ist einerfreulicher Anstieg um ca. 20 Prozentauf 31.232 Stück zu verzeichnen. Seit1993 wurde der Wert von 30.000 erleg-ten, verunfallten und verendet aufgefun-denen Schwarzkitteln nach 2005/2006und 2012/2013 zum dritten Mal über-schritten.

Die Gemeinschafts- und Eigenjagdbe-zirke sind an der Strecke mit 25.849Stück beteiligt, Bundes- bzw. Landes-forst mit 5.383 Stück.

Jäger in der Pflicht

Naturgegeben schwankt die Höhe derWildbestände und damit der Jagdstre-cken. Insbesondere beim Schwarzwildfällt die Schwankung stärker aus als beiden anderen Schalenwildarten. Währendim Jagdjahr 2012/13 noch eine Rekord-strecke von 37.400 Sauen verzeichnetwurde, ging diese bereits im Folgejahrum 40 Prozent zurück.

Das Auf und Ab der Bestände undStrecken hängt von vielen Faktoren ab,doch beim Schwarzwild ist Achtsamkeitgeboten. Aufgrund der letzten beidenmilden Winter, einer starken Fruktifikati-on der Baumarten Buche und Eiche so-wie der in der Landwirtschaft angebote-nen energiereichen Äsung kann derSchwarzwildbestand binnen eines Jahresrasant ansteigen. Kommt es hierzu, ist esAufgabe der Jäger, den Bestand und dieWildschäden auf ein wirtschaftlich ver-trägliches Maß zu senken.

Akute Gefahr durch Waschbär

Auch beim Waschbär entsprechen dieZahlen mit 10.800 Stück dem zurücklie-genden Jagdjahr. Die Strecke dokumen-tiert erneut die unaufhaltsame Ausbrei-tung eines Neozoen, der durch seine in-vasive Art eine akute Gefahr für Klein-

säuger, Vögel und Lurche darstellt. DieBefürchtungen der Artenschützer sindzur bitteren Realität geworden. Landwir-te beklagen auch Ernteschäden wie etwabeim Maisanbau, wie er zum diesjähri-gen Maistag der KWS SAAT AG in derAgrargenossenschaft „AltenburgerLand“ Dobitschen nachgewiesen wurde.

Bedenklich sind allerdings auch dieAnteile an Fall- und Unfallwild. BeimSchwarzwild betragen sie 804 Stück inden GJB und EJB bzw. 114 Stück in denBundes- und Landesjagdbezirken. BeimDachs beträgt er ca. 30 Prozent, beimFeldhasen sogar über 50 Prozent.

Im Jagdwesen werden die Zahlen deserlegten Wildes, des im Straßenverkehrverunfallten Wildes (Unfallwild) und desan unbekannten Ursachen verendetenWildes (Fallwild) als Jagdstrecke be-zeichnet. Der Zeitraum bezieht sichdabei auf ein Jagdjahr, das am 1. Aprilbeginnt und am 31. März des Folgejah-res endet. Die Daten sind Grundlage fürwissenschaftliche Untersuchungen derPopulationsentwicklung einzelner Wild-arten und dienen der rechtzeitigen Ab-wendung von Wildschäden.

Das am 21. April 2015 von Landwirt-schaftsministerin Birgit Keller und denPräsidenten des LandesjagdverbandesThüringen, des Thüringer Bauernver-bandes, des Waldbesitzerverbandes, desThüringer Verbandes für Jagdgenossen-schaften und Eigenjagdbezirkinhaberund den Vorsitzenden der Familienbe-triebe Land und Forst Sachsen und Thü-ringen unterzeichnete Positionspapierzur Schwarzwildjagd in Thüringen zeigtnach Ministeriumseinschätzung erste Er-folge. Durch die zwischen Jägern, Land-nutzern und Grundeigentümern angereg-te Kooperation und regionale Abstim-mung der Bejagung wurde in diesem Jahr

Jagdstrecken im Vergleich 2015/16 1995/96

Rotwild 5.780 5.566Damwild 1.442 655Muffelwild 1.435 991Schwarzwild 31.232 10.613Rehwild 38.732 33.984Feldhase 1.859 3.289Fuchs 20.232 33.763Wildkaninchen 465 624

Steinmarder 1.384 1.278Dachs 2.568 539

Waschbär 10.799 277Marderhund 112 8Fasan 237 565Stockente 4551 2.997Ringeltaube 735 2.486

2002/03Graureiher 536 61

1999/00Rabenkrähe 3.549 4.470Elster 3.145 3.233

Wie im nebenstehenden Beitrag an-gemerkt, gibt es für die teilweise gro-ßen Unterschiede und Schwankungenin der Stückzahl der Jagdstrecken meh-rere Faktoren. Aufschlussreich sind je-doch die Zahlen beim Schwarzwild wieauch beim Waschbär und Marderhund.

beim Schwarzwild eine noch höhereJagdstrecke erzielt. Die dauerhafte Regu-lierung des Schwarzwildbestandes istauch hinsichtlich der drohenden Afrikani-sche Schweinepest von großer Bedeu-tung. PI TMIL / Die Red.

Wolfsausstellungauf Großem Inselsberg

NABU

Die Landesarbeitsgruppe (LAG) desNABU Thüringen und das Naturkunde-museum Mauritianum in Altenburg zei-gen seit dem 14.09.2016 im Aussichts-turm auf dem Großen Inselsberg bisMärz 2017 eine Wanderausstellungzum Wolf. Mehrere Vorträge sind ge-plant.

TVJE-Mitteilungen

5 Heft 27 / 07. Oktober 2016

Weniger Lebensqualitätdurch Artenverlust

STIFTUNG LEBENSRAUM THÜRINGEN E. V.

Die Frage nach den Stiftern und demStiftungskapital beantwortet Mitbegrün-der Walter Schlöffel seit mehr als einemVierteljahrhundert für manchen sicher et-was überraschend: Weil man ein Vereinsei, könne nicht von Stiftern, sondernmüsse von Mitgliedern gesprochen wer-den. Und das „Stiftungskapital“ wäre dieThüringer Kulturlandschaft, deren Erhal-tung man sich auf die Vereinsfahne ge-schrieben habe.

Zu den Mitgliedern des Verbandes fürLandschaftspflege und Naturschutz, wiesich der eingetragene Verein auch nennt,gehören neben dem Landesjagdverband,dem Thüringer Bauernverband und demTVJE, der im zehnköpfigen Vorstand mitPräsidiumsmitglied Karl-Otto Schreivogelvertreten ist, auch mehrere Landwirt-schaftsbetriebe vor allem im ThüringerBecken sowie Einzelpersonen. Eine guteZusammenarbeit bestehe darüber hinausmit dem Thüringer Umweltministerium,der Landesanstalt für Landwirtschaft,auch dem Angler- und dem Imkerver-band.

Erfolgreiches Rebhuhnschutzprojekt

Der Verein, im Juni 1990 in Beichlingenauf Initiative des Landesjagdverbandesgegründet, bemüht sich vor allem um die

Die Stiftung Lebensraum Thüringen e.V. besteht seit Juni 1990. Zur Landwirt-schaftsmesse Grüne Tage Thüringen Mitte des vorigen Monats informierte dereingetragene Verein, dem der TVJE als Mitglied angehört, über seine Projekte.

Am Informationsstand zu den Grünen Tagen Thüringen 2016 auf der Messe in Erfurt:Walter Schlöffel (l.) hat nach mehr als 25 Jahren die Leitung der Geschäftsstelle anAlexander Weiß (2.v.r.) übergeben. Dr. Dietrich von Knorre, langjähriger Vorsitzenderdes Vereins, ist Ehrenvorsitzender. Elke Kaiser bearbeitet die Finanzen.

Erhaltung der Artenvielfalt im Agrarraum.Das Zusammenwirken von Landnutzern,Jägern und Naturschützern ist die Voraus-setzung auch für die Projekte, die derVerein ausschließlich für seine Mitgliederentwickelt und betreut.

Zur Landwirtschaftsmesse Grüne TageThüringen 2016 stellte der Verein sein„Rebhuhnschutzprojekt - artenreicheFlur“, das 2015 nach fünf Jahren abge-schlossen wurde, vor. Eine am Stand aus-gelegte und über die Kontaktadresse (sie-he Kasten) erhältliche Broschüre enthältneben Fotos und Grafiken kluge Argu-mente und praxisnahe Anregungen proArtenvielfalt und Naturschutz auch fürJagdgenossenschaften und Jäger.

Der Verein betont, dass es der Koope-ration bedarf, wenn Artenschutz in derFeldflur erfolgreich sein soll. Was bei somanchen Naturschutzverbänden leiderunbeachtet bleibt, ist ein wichtigerGrundsatz der Lebensraum-Stiftung:Der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit unddie nachhaltige Bewirtschaftung der Fel-der. Die in den letzten Jahrzehnten auchdurch Marktzwänge entstandenen Defi-zite im Lebensraum für Arten wie Reb-huhn, Feldhase, Feldhamster oder Feld-lerche können durch Biotopmaßnahmensicher nur zum Teil ausgeglichen wer-den.

Für Rebhühner sind artenreiche Pflan-zenbestände mit einem hohen Anteil in-sektenbestäubter Blütenpflanzen, De-ckungsflächen, kurze Wege zum Brut-platz, aber auch ein eiweißreiches Nah-rungsangebot besonders für die Kükenlebensnotwendig. Wie man auch imThüringer Becken mit seinen Gunst-standorten durch Blühstreifen, Blühflä-chen, Zwischenfrüchte oder Lebens-raumparzellen eine artenreiche Flur oderzumindest eine Verbesserung negativerEntwicklungen erreichen kann, konntemit dem Projekt überzeugend nachge-wiesen werden.

Blühmischungen für 600 ha

Die Fördermaßnahmen zur Agraraum-verbesserung sind vielfältig, aber auchschwer überschaubar und von bürokrati-schen Hürden begleitet. UngenügendeFinanzausstattungen, fehlende Komple-mentärmittel, komplizierte Antragstel-lungen, schwierig einzuhaltende Termi-ne verhindern letztlich dringliche Maß-nahmen zur Lebensraumverbesserungnicht nur für Rebhühner.

Erfahrungen und Hinweise zur Nut-zung des Kulturlandschaftsprogram-mes, ökologischer Vorrangflächen oderdes Greening sind in die Broschüre ein-geflossen. Angesichts der bescheidenenPersonalausstattung des Vereins mitzwei Mitarbeitern sind die Möglichkeitender Öffentlichkeitsarbeit und der Bera-tung beschränkt. Dennoch bietet derVerein beispielsweise acht Blühmischun-gen an, die jährlich auf etwa 600 haKleinstflächen eingesetzt werden.

Eigentümer jagdbarer Flächen und Jä-ger sollten die Arbeit der Stiftung Lebens-raum Thüringen noch stärker unterstüt-zen und sich für eine artenreiche Flur en-gagieren. In der erwähnten Broschüre er-innert der langjährige Vorsitzende Dr.Dietrich von Knorre in seinem Vorwort,daran, dass jedes Verschwinden einer Artaus dem Gesamtgefüge der vom Feldbaugeprägten Kulturlandschaft einen Verlustan Lebensqualität für uns als Gesellschaftbedeutet. Werner Wühst

Kontakt:Stiftung Lebensraum Thüringen e.V.Sömmerdaer Straße 1099098 Erfurt-Hochstedt

Telefon: 0361 4900056Fax: 0361 4900057E-Mail: [email protected]:www.stiftung-lebensraum-thueringen.de

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TVJE-Mitteilungen

4 Heft 27 / 07. Oktober 2016

Die neunte Auflage der Landwirt-schaftsmesse Grüne Tage Thüringenvom 16. bis 18. September auf der MesseErfurt konnte mit einigen Besonderheitenaufwarten. So wurde sie zum ersten Malvon Landwirtschaftsministerin Birgit Kel-ler, die ihr Amt im Dezember 2014 über-nahm, eröffnet und mit dem Rekord vonmehr als 30.000 Besuchern abgeschlos-sen. Kurz vor Eröffnung der Messe, diemit etwa 300 Ausstellern wieder in dendrei Hallen und im Freigelände ausge-bucht war, waren die bereits etabliertenRinderzuchtveranstaltungen HolsteinOpen und Jersey Open wegen der Milch-

GRÜNE TAGE THÜRINGEN

„Ackergaul“ willBauernpräsident werden

TVJE-Präsident Peter Leicht, Geschäftsführer Detlef Sommer undTVJE-Präsidiumsmitglied Niko Scheringer (von rechts), Bewerberfür das Amt des Thüringer Bauernverbandspräsidenten

Die 12. Thüringer Waldarbeiter-Meisterschaften (im Hinter-grund ein Baum beim Ziel-Fällen) gehörten zum Themenbe-reich Forst der Landwirtschaftsmesse.

Messe Grüne Tage Thüringen mit Re-kordbesuch. Zwei Bewerber um dasAmt des Thüringer Bauernpräsidenten.

Landwirtschaftsministerin Birgit Kellergratuliert Maria Umann aus Zeulenroda-Triebes, die für zwei Jahre neben ihremagrarwissenschaftlichen Studium alsThüringer Milchkönigin amtieren wird.

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TBV-Präsident Helmut Gumpert spricht zur Eröffnung der Landwirtschaftsmesse

preiskrise abgesagt worden. Zudem hattees einen unerwarteten Wechsel in der Ge-schäftsführung gegeben. Wieland Kniffka,der noch zur Pressekonferenz in der Lan-desanstalt für Gartenbau das Messepro-gramm vorgestellt hatte, war inzwischenvon der Zeitungsgruppe Thüringen für dasManagement von Messen und Ausstellun-gen verpflichtet worden.

Am ersten Messetag fand das traditionel-le Agrarpolitische Forum des ThüringerBauernverbandes statt, auf dem Landwirt-schaftsministerin Birgit Keller (Die Linke),Bundesagrarstaatssekretär Peter Bleser(CDU) und der Agrarökonom Prof. Dr.Michael Schmitz von der Universität Gie-ßen zu den Anforderungen an die Agrarpo-litik der EU nach 2020 sprachen.

Am Ende des Forums kündigte Bauern-verbandspräsident Helmut Gumpert an,dass er zu den nächsten Verbandswahlenam 7. Dezember 2016 nicht wieder kandi-diere. Daraufhin stellten sich zwei Bewer-ber für das Amt vor: TVJE-Präsidiumsmit-glied und Jagdvorsteher Niko Scheringeraus Großfahner und Dr. Klaus Wagner,Geschäftsführer des Landwirtschaftsun-ternehmens aus Erfurt-Mittelhausen.

Während Wagner (46) auf seine Erfah-rungen als Aufsichtsratsvorsitzender desErfurter Werkes des DMK (früher Milch-werke) und Vorsitzender der Landesverei-nigung Thüringer Milch bei der Vertretungbäuerlicher Interessen verwies, warbScheringer (52), Jagdvorsteher und in sei-ner Agrargenossenschaft für den Feldbauverantwortlich, mit seiner engen Bindungzur Praxis. Dem TVJE-Präsidium gehörter seit Gründung des Verbandes an. Sche-ringer erheiterte die Teilnehmer der Veran-staltung mit dem Hinweis, dass er sich als„Ackergaul“ von seinem promoviertenMitbewerber unterscheide. wü.

TVJE-Mitteilungen

5 Heft 27 / 07. Oktober 2016

Weniger Lebensqualitätdurch Artenverlust

STIFTUNG LEBENSRAUM THÜRINGEN E. V.

Die Frage nach den Stiftern und demStiftungskapital beantwortet Mitbegrün-der Walter Schlöffel seit mehr als einemVierteljahrhundert für manchen sicher et-was überraschend: Weil man ein Vereinsei, könne nicht von Stiftern, sondernmüsse von Mitgliedern gesprochen wer-den. Und das „Stiftungskapital“ wäre dieThüringer Kulturlandschaft, deren Erhal-tung man sich auf die Vereinsfahne ge-schrieben habe.

Zu den Mitgliedern des Verbandes fürLandschaftspflege und Naturschutz, wiesich der eingetragene Verein auch nennt,gehören neben dem Landesjagdverband,dem Thüringer Bauernverband und demTVJE, der im zehnköpfigen Vorstand mitPräsidiumsmitglied Karl-Otto Schreivogelvertreten ist, auch mehrere Landwirt-schaftsbetriebe vor allem im ThüringerBecken sowie Einzelpersonen. Eine guteZusammenarbeit bestehe darüber hinausmit dem Thüringer Umweltministerium,der Landesanstalt für Landwirtschaft,auch dem Angler- und dem Imkerver-band.

Erfolgreiches Rebhuhnschutzprojekt

Der Verein, im Juni 1990 in Beichlingenauf Initiative des Landesjagdverbandesgegründet, bemüht sich vor allem um die

Die Stiftung Lebensraum Thüringen e.V. besteht seit Juni 1990. Zur Landwirt-schaftsmesse Grüne Tage Thüringen Mitte des vorigen Monats informierte dereingetragene Verein, dem der TVJE als Mitglied angehört, über seine Projekte.

Am Informationsstand zu den Grünen Tagen Thüringen 2016 auf der Messe in Erfurt:Walter Schlöffel (l.) hat nach mehr als 25 Jahren die Leitung der Geschäftsstelle anAlexander Weiß (2.v.r.) übergeben. Dr. Dietrich von Knorre, langjähriger Vorsitzenderdes Vereins, ist Ehrenvorsitzender. Elke Kaiser bearbeitet die Finanzen.

Erhaltung der Artenvielfalt im Agrarraum.Das Zusammenwirken von Landnutzern,Jägern und Naturschützern ist die Voraus-setzung auch für die Projekte, die derVerein ausschließlich für seine Mitgliederentwickelt und betreut.

Zur Landwirtschaftsmesse Grüne TageThüringen 2016 stellte der Verein sein„Rebhuhnschutzprojekt - artenreicheFlur“, das 2015 nach fünf Jahren abge-schlossen wurde, vor. Eine am Stand aus-gelegte und über die Kontaktadresse (sie-he Kasten) erhältliche Broschüre enthältneben Fotos und Grafiken kluge Argu-mente und praxisnahe Anregungen proArtenvielfalt und Naturschutz auch fürJagdgenossenschaften und Jäger.

Der Verein betont, dass es der Koope-ration bedarf, wenn Artenschutz in derFeldflur erfolgreich sein soll. Was bei somanchen Naturschutzverbänden leiderunbeachtet bleibt, ist ein wichtigerGrundsatz der Lebensraum-Stiftung:Der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit unddie nachhaltige Bewirtschaftung der Fel-der. Die in den letzten Jahrzehnten auchdurch Marktzwänge entstandenen Defi-zite im Lebensraum für Arten wie Reb-huhn, Feldhase, Feldhamster oder Feld-lerche können durch Biotopmaßnahmensicher nur zum Teil ausgeglichen wer-den.

Für Rebhühner sind artenreiche Pflan-zenbestände mit einem hohen Anteil in-sektenbestäubter Blütenpflanzen, De-ckungsflächen, kurze Wege zum Brut-platz, aber auch ein eiweißreiches Nah-rungsangebot besonders für die Kükenlebensnotwendig. Wie man auch imThüringer Becken mit seinen Gunst-standorten durch Blühstreifen, Blühflä-chen, Zwischenfrüchte oder Lebens-raumparzellen eine artenreiche Flur oderzumindest eine Verbesserung negativerEntwicklungen erreichen kann, konntemit dem Projekt überzeugend nachge-wiesen werden.

Blühmischungen für 600 ha

Die Fördermaßnahmen zur Agraraum-verbesserung sind vielfältig, aber auchschwer überschaubar und von bürokrati-schen Hürden begleitet. UngenügendeFinanzausstattungen, fehlende Komple-mentärmittel, komplizierte Antragstel-lungen, schwierig einzuhaltende Termi-ne verhindern letztlich dringliche Maß-nahmen zur Lebensraumverbesserungnicht nur für Rebhühner.

Erfahrungen und Hinweise zur Nut-zung des Kulturlandschaftsprogram-mes, ökologischer Vorrangflächen oderdes Greening sind in die Broschüre ein-geflossen. Angesichts der bescheidenenPersonalausstattung des Vereins mitzwei Mitarbeitern sind die Möglichkeitender Öffentlichkeitsarbeit und der Bera-tung beschränkt. Dennoch bietet derVerein beispielsweise acht Blühmischun-gen an, die jährlich auf etwa 600 haKleinstflächen eingesetzt werden.

Eigentümer jagdbarer Flächen und Jä-ger sollten die Arbeit der Stiftung Lebens-raum Thüringen noch stärker unterstüt-zen und sich für eine artenreiche Flur en-gagieren. In der erwähnten Broschüre er-innert der langjährige Vorsitzende Dr.Dietrich von Knorre in seinem Vorwort,daran, dass jedes Verschwinden einer Artaus dem Gesamtgefüge der vom Feldbaugeprägten Kulturlandschaft einen Verlustan Lebensqualität für uns als Gesellschaftbedeutet. Werner Wühst

Kontakt:Stiftung Lebensraum Thüringen e.V.Sömmerdaer Straße 1099098 Erfurt-Hochstedt

Telefon: 0361 4900056Fax: 0361 4900057E-Mail: [email protected]:www.stiftung-lebensraum-thueringen.de

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TVJE-Mitteilungen

4 Heft 27 / 07. Oktober 2016

Die neunte Auflage der Landwirt-schaftsmesse Grüne Tage Thüringenvom 16. bis 18. September auf der MesseErfurt konnte mit einigen Besonderheitenaufwarten. So wurde sie zum ersten Malvon Landwirtschaftsministerin Birgit Kel-ler, die ihr Amt im Dezember 2014 über-nahm, eröffnet und mit dem Rekord vonmehr als 30.000 Besuchern abgeschlos-sen. Kurz vor Eröffnung der Messe, diemit etwa 300 Ausstellern wieder in dendrei Hallen und im Freigelände ausge-bucht war, waren die bereits etabliertenRinderzuchtveranstaltungen HolsteinOpen und Jersey Open wegen der Milch-

GRÜNE TAGE THÜRINGEN

„Ackergaul“ willBauernpräsident werden

TVJE-Präsident Peter Leicht, Geschäftsführer Detlef Sommer undTVJE-Präsidiumsmitglied Niko Scheringer (von rechts), Bewerberfür das Amt des Thüringer Bauernverbandspräsidenten

Die 12. Thüringer Waldarbeiter-Meisterschaften (im Hinter-grund ein Baum beim Ziel-Fällen) gehörten zum Themenbe-reich Forst der Landwirtschaftsmesse.

Messe Grüne Tage Thüringen mit Re-kordbesuch. Zwei Bewerber um dasAmt des Thüringer Bauernpräsidenten.

Landwirtschaftsministerin Birgit Kellergratuliert Maria Umann aus Zeulenroda-Triebes, die für zwei Jahre neben ihremagrarwissenschaftlichen Studium alsThüringer Milchkönigin amtieren wird.

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TBV-Präsident Helmut Gumpert spricht zur Eröffnung der Landwirtschaftsmesse

preiskrise abgesagt worden. Zudem hattees einen unerwarteten Wechsel in der Ge-schäftsführung gegeben. Wieland Kniffka,der noch zur Pressekonferenz in der Lan-desanstalt für Gartenbau das Messepro-gramm vorgestellt hatte, war inzwischenvon der Zeitungsgruppe Thüringen für dasManagement von Messen und Ausstellun-gen verpflichtet worden.

Am ersten Messetag fand das traditionel-le Agrarpolitische Forum des ThüringerBauernverbandes statt, auf dem Landwirt-schaftsministerin Birgit Keller (Die Linke),Bundesagrarstaatssekretär Peter Bleser(CDU) und der Agrarökonom Prof. Dr.Michael Schmitz von der Universität Gie-ßen zu den Anforderungen an die Agrarpo-litik der EU nach 2020 sprachen.

Am Ende des Forums kündigte Bauern-verbandspräsident Helmut Gumpert an,dass er zu den nächsten Verbandswahlenam 7. Dezember 2016 nicht wieder kandi-diere. Daraufhin stellten sich zwei Bewer-ber für das Amt vor: TVJE-Präsidiumsmit-glied und Jagdvorsteher Niko Scheringeraus Großfahner und Dr. Klaus Wagner,Geschäftsführer des Landwirtschaftsun-ternehmens aus Erfurt-Mittelhausen.

Während Wagner (46) auf seine Erfah-rungen als Aufsichtsratsvorsitzender desErfurter Werkes des DMK (früher Milch-werke) und Vorsitzender der Landesverei-nigung Thüringer Milch bei der Vertretungbäuerlicher Interessen verwies, warbScheringer (52), Jagdvorsteher und in sei-ner Agrargenossenschaft für den Feldbauverantwortlich, mit seiner engen Bindungzur Praxis. Dem TVJE-Präsidium gehörter seit Gründung des Verbandes an. Sche-ringer erheiterte die Teilnehmer der Veran-staltung mit dem Hinweis, dass er sich als„Ackergaul“ von seinem promoviertenMitbewerber unterscheide. wü.

TVJE-Mitteilungen

6 Heft 27 / 07. Oktober 2016

TERMNE

Winterschulungendes TVJE

Beginn der Schulungen ist jeweils um17.00 Uhr. Dozenten sind Dipl.-agr. Ing.Detlef Sommer, Geschäftsführer desTVJE, und Verbandsanwalt Markus Keu-bke.

Der Unkostenbeitrag beträgt unabhän-gig von der Anzahl der Teilnehmer jeJagdgenossenschaft bei Mitgliedschaft imTVJE 25,00 Euro, bei Nichtmitglied-schaft 55,00 Euro.

Für Jäger, deren Jagdgenossenschaftnicht dem TVJE angehört, beträgt derUnkostenbeitrag 25,00 Euro.

Themen

- Störungen im Revier- Jagdwertminderung durch hoheitliche Maßnahmen- Landwirtschaftliche Berufsgenossen- schaft- Umsatzbesteuerung der Jagdgenos- senschaften

Termine

01.11.2016Hotel & Restaurant BellevueAm Pfefferberg 704626 Schmölln/Thüringen

02.11.2016Haus der Grünen VerbändeAlfred-Hess-Straße 899094 Erfurt

03.11.2016Landgasthof KranzZollgrün 4707922 Tanna

07.11.2016LAREMO-GewerbeparkHohe Straße 2507957 Langenwetzendorf

08.11.2016Bayerischer HofBahnhofstraße 1499636 Ostramondra

09.11.2016Alte Sternwarte RestaurantFlorschützstraße 1099867 Gotha / Siebleben

14.11.2016Sitzendorfer Bauernmuseum mit CafeHauptstraße 407429 Sitzendorf

15.11.2016Landgasthof StrickerBedheimer Weg 3498646 Stressenhausen

21.11.2016Zum alten SpeicherIn der Bahnhofsstraße 184 b99947 Kirchheilingen

22.11.2016Hotel-Restaurant „Brückenmühle“An der Brückenmühle98639 Walldorf

23.11.2016Hotel „Zur guten Quelle“Schmalkaldener Straße 2798599 Brotterode

28.11.2016Landgasthof „Queen Victoria“Stadtilmer Straße 1399326 Ilmtal OT Griesheim

29.11.2016Schützenhaus „Zur Louisenlust“August-Bebel-Straße 107646 Stadtroda

30.11.2016Waldgaststätte „Am Kissel“Kissel 136433 Moorgrund

06.12.2016Gemeinde UrbachKreisstraße 4299765 Urbach

07.12.2016Schulungsraum der FeuerwehrZur Feuerwehr37359 Großbartloff

08.12.2016Gaststätte Alte RemiseHauptstraße 1499425 Weimar-Tiefurt

12.12.2016Landhotel Alte FliegerschuleAm Weinberg 1/ Nessetalstraße99817 Eisenach/Stockhausen

13.12.2016Landgasthof Zum RingFrankenhäuser Straße 4406556 Ringleben

14.12.2016Gaststätte HeckelBergeller 396528 Rabenäußig

Nadine Granathneue GF-Assistentin

Nadine Granath (34) hat am 1. Sep-tember 2016 ihre Tätigkeit als Assisten-tin der Geschäftsführung des TVJEaufgenommen. Die Neubesetzung warerforderlich, weil Annett-Karina Ehlertmit ihrem Mann nach Plauen zurück-gekehrt ist.

Die in Sömmerda geborene NadineGranath ist ausgebildete Bürokauf-frau, verheiratet und Mutter von zweiKindern.

PERSONALIE

TERMNE

ComputerschulungJagdkataster

Die ersten Informationsveranstaltungenhaben bereits stattgefunden. Weitere Ter-mine sind:

18.10.2016 Sondershausen20.10.2016 Zeulenroda-Triebes25.10.2016 Weimar27.10.2016 EisenachJeweils 16.00 Uhr findet ein Einsteiger-

kurs, ab 18.15 Uhr der Kurs für Fortge-schrittene statt. Referent ist Dirk Modelvon der Gesellschaft für Informationssys-teme mbH (GIS).

Der Unkostenbeitrag beträgt pro Semi-nar für 1 Teilnehmer je Jagdgenossen-schaft 35,00 Euro, für jeden weiterenTeilnehmer der Jagdgenossenschaft10,00 Euro. Der Betrag ist am Tagungs-ort zu entrichten. Computer sind vorhan-den, eigene Notebooks können mitge-bracht werden.

Da ein Terminhinweis im vorigen Heftnoch nicht möglich war und eine Anmel-dung bis zum 19.09.2016 erforderlichwar, wird bei Interesse an einer Teilnah-me um telefonischen Kontakt mit der Ge-schäftsstelle gebeten. Die Red.

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TVJE-Mitteilungen

3 Heft 27 / 07. Oktober 2016

JAGDSTRECKE

Zum dritten Mal mehrals 30.000 Schwarzkittel

Die Jagdstrecke wurde seit dem Jagdjahr 1995/96 zum dritten Mal mit mehr als30.000 Stück überschritten. Positionspapier zeigt erste Erfolge.

Obwohl das Jagdjahr 2015/16 imMärz 2016 endete, lagen beim Druckder letzten Ausgabe im Juni die Zahlender Jagdstrecke noch nicht vor. Wirveröffentlichen sie und vergleichen siemit der von vor zehn Jahren.

Bei der diesjährigen Jagdstrecke bewe-gen sich die Zahlen auf dem Niveau desVorjahres. Während die Strecke beimRotwild um ca. 4 Prozent anstieg, ist siebeim Muffelwild um 10 Prozent gesun-ken. Beim Schwarzwild allerdings ist einerfreulicher Anstieg um ca. 20 Prozentauf 31.232 Stück zu verzeichnen. Seit1993 wurde der Wert von 30.000 erleg-ten, verunfallten und verendet aufgefun-denen Schwarzkitteln nach 2005/2006und 2012/2013 zum dritten Mal über-schritten.

Die Gemeinschafts- und Eigenjagdbe-zirke sind an der Strecke mit 25.849Stück beteiligt, Bundes- bzw. Landes-forst mit 5.383 Stück.

Jäger in der Pflicht

Naturgegeben schwankt die Höhe derWildbestände und damit der Jagdstre-cken. Insbesondere beim Schwarzwildfällt die Schwankung stärker aus als beiden anderen Schalenwildarten. Währendim Jagdjahr 2012/13 noch eine Rekord-strecke von 37.400 Sauen verzeichnetwurde, ging diese bereits im Folgejahrum 40 Prozent zurück.

Das Auf und Ab der Bestände undStrecken hängt von vielen Faktoren ab,doch beim Schwarzwild ist Achtsamkeitgeboten. Aufgrund der letzten beidenmilden Winter, einer starken Fruktifikati-on der Baumarten Buche und Eiche so-wie der in der Landwirtschaft angebote-nen energiereichen Äsung kann derSchwarzwildbestand binnen eines Jahresrasant ansteigen. Kommt es hierzu, ist esAufgabe der Jäger, den Bestand und dieWildschäden auf ein wirtschaftlich ver-trägliches Maß zu senken.

Akute Gefahr durch Waschbär

Auch beim Waschbär entsprechen dieZahlen mit 10.800 Stück dem zurücklie-genden Jagdjahr. Die Strecke dokumen-tiert erneut die unaufhaltsame Ausbrei-tung eines Neozoen, der durch seine in-vasive Art eine akute Gefahr für Klein-

säuger, Vögel und Lurche darstellt. DieBefürchtungen der Artenschützer sindzur bitteren Realität geworden. Landwir-te beklagen auch Ernteschäden wie etwabeim Maisanbau, wie er zum diesjähri-gen Maistag der KWS SAAT AG in derAgrargenossenschaft „AltenburgerLand“ Dobitschen nachgewiesen wurde.

Bedenklich sind allerdings auch dieAnteile an Fall- und Unfallwild. BeimSchwarzwild betragen sie 804 Stück inden GJB und EJB bzw. 114 Stück in denBundes- und Landesjagdbezirken. BeimDachs beträgt er ca. 30 Prozent, beimFeldhasen sogar über 50 Prozent.

Im Jagdwesen werden die Zahlen deserlegten Wildes, des im Straßenverkehrverunfallten Wildes (Unfallwild) und desan unbekannten Ursachen verendetenWildes (Fallwild) als Jagdstrecke be-zeichnet. Der Zeitraum bezieht sichdabei auf ein Jagdjahr, das am 1. Aprilbeginnt und am 31. März des Folgejah-res endet. Die Daten sind Grundlage fürwissenschaftliche Untersuchungen derPopulationsentwicklung einzelner Wild-arten und dienen der rechtzeitigen Ab-wendung von Wildschäden.

Das am 21. April 2015 von Landwirt-schaftsministerin Birgit Keller und denPräsidenten des LandesjagdverbandesThüringen, des Thüringer Bauernver-bandes, des Waldbesitzerverbandes, desThüringer Verbandes für Jagdgenossen-schaften und Eigenjagdbezirkinhaberund den Vorsitzenden der Familienbe-triebe Land und Forst Sachsen und Thü-ringen unterzeichnete Positionspapierzur Schwarzwildjagd in Thüringen zeigtnach Ministeriumseinschätzung erste Er-folge. Durch die zwischen Jägern, Land-nutzern und Grundeigentümern angereg-te Kooperation und regionale Abstim-mung der Bejagung wurde in diesem Jahr

Jagdstrecken im Vergleich 2015/16 1995/96

Rotwild 5.780 5.566Damwild 1.442 655Muffelwild 1.435 991Schwarzwild 31.232 10.613Rehwild 38.732 33.984Feldhase 1.859 3.289Fuchs 20.232 33.763Wildkaninchen 465 624

Steinmarder 1.384 1.278Dachs 2.568 539

Waschbär 10.799 277Marderhund 112 8Fasan 237 565Stockente 4551 2.997Ringeltaube 735 2.486

2002/03Graureiher 536 61

1999/00Rabenkrähe 3.549 4.470Elster 3.145 3.233

Wie im nebenstehenden Beitrag an-gemerkt, gibt es für die teilweise gro-ßen Unterschiede und Schwankungenin der Stückzahl der Jagdstrecken meh-rere Faktoren. Aufschlussreich sind je-doch die Zahlen beim Schwarzwild wieauch beim Waschbär und Marderhund.

beim Schwarzwild eine noch höhereJagdstrecke erzielt. Die dauerhafte Regu-lierung des Schwarzwildbestandes istauch hinsichtlich der drohenden Afrikani-sche Schweinepest von großer Bedeu-tung. PI TMIL / Die Red.

Wolfsausstellungauf Großem Inselsberg

NABU

Die Landesarbeitsgruppe (LAG) desNABU Thüringen und das Naturkunde-museum Mauritianum in Altenburg zei-gen seit dem 14.09.2016 im Aussichts-turm auf dem Großen Inselsberg bisMärz 2017 eine Wanderausstellungzum Wolf. Mehrere Vorträge sind ge-plant.

TVJE-Mitteilungen

7 Heft 27 / 07. Oktober 2016

Kirche von Wetzdorf, Landkreis GreizFoto: Maik Poser

BERUFSGENOSSENSCHAFT

Widerspruch gegenBeitragsbescheid

Der TVJE hat dazu geraten, gegen denBeitragsbescheid der SVLFG Wider-spruch einzulegen und zu beantragen, diesofortige Vollziehung des Beitrages auszu-setzen. Ein solcher Widerspruch wurdebereits vereinzelt beschieden, womit sichdie Frage nach der weiteren Verfahrens-weise stellt. Sie ist abhängig von der Fi-nanzkraft der jeweiligen Jagdgenossen-schaft. Alle Möglichkeiten haben jedochgemeinsam, dass bei Erfolglosigkeit derWeg vor Gericht endet.

Eine erste Möglichkeit besteht darin,bei der SVLFG gem. § 136 Abs. 2 SGBVII einen Antrag auf Wechsel der Berufs-genossenschaft zu stellen, da bereits dieerste Aufnahme der Jagdgenossenschaftfalsch war und somit korrigiert werdenmuss.

Nach § 123 SGB VII, der den Zustän-digkeitsrahmen der SVLFG vorgibt, istdiese nur für Jagden, nicht aber für Jagd-genossenschaften gegeben. Eine Ausnah-me besteht nur bei Jagdgenossenschaften,die ihr Jagdrecht durch angestellte Jägerausüben.

Der TVJE kann nicht selbst oder für dieJagdgenossenschaften, die bei ihm Mit-glied sind, tätig werden. Die Jagdgenos-senschaften müssen selbst den Rechts-weg beschreiten.

Seitens des TVJE wird empfohlen,zumindest gegen den Beitragsbescheidvorzugehen und diesen auch gerichtlich(Klage) überprüfen zu lassen.

Einigen Jagdgenossenschaften hat dieSVLFG bereits angeboten, binnen dreiWochen einen Antrag auf Wechsel in dieVBG zu stellen. Dieser Antrag sollte an-genommen werden.

Die SVLFG ist jedoch weiterhin derAuffassung, dass die bisher gefordertenBeiträge gezahlt werden müssen.

Für ein Klageverfahren entstehen Ge-richts- bzw. Anwaltskosten, die sich nachdem Streitwert richten. Wenn die SVLFGden Rechtsstreit verliert, zahlt sie dieseKosten. Die Gerichtskosten müssen beiKlageerhebung verauslagt werden.

UMSATZSTEUER

Steuerpflicht fürJagdverpachtung

Mit Wirkung ab 01.01.2017 ist die Um-satzbesteuerung juristischer Personen desöffentlichen Rechts neu konzipiert und aneuropäisches Recht angepasst worden.Der bislang maßgebliche § 2 Abs. 3 UStGwurde ersatzlos gestrichen, an seine Stelletritt der neue § 2b UStG. Künftig bestehtdamit die Umsatzsteuerpflicht für dieJagdverpachtung der Jagdgenossenschaft.

Ob die Tätigkeiten einer juristischenPerson des öffentlichen Rechts der Um-satzsteuerpflicht unterliegen, hängt davonab, ob ihr die Tätigkeiten im Rahmen deröffentlichen Gewalt obliegen oder ob sieauf einer privatrechtlichen Grundlage er-folgen.

Die bisherige Vorschrift knüpfte die um-satzsteuerliche Unternehmereigenschafteiner juristischen Person des öffentlichenRechts im Wesentlichen daran, dass einBetrieb gewerblicher Art im Sinne des § 4Körperschaftssteuergesetz bzw. ein land-oder forstwirtschaftlicher Betrieb unter-halten wird. Daraus folgte im Umkehr-schluss, dass der Bereich der Vermögens-verwaltung keine umsatzsteuerpflichtigeBetätigung darstellte.

Künftig wird die auf privatrechtlicherGrundlage erfolgende Tätigkeit einer ju-ristischen Person des öffentlichen Rechts,und damit auch die klassische Vermögens-verwaltung, grundsätzlich eine unterneh-merische Betätigung, die Umsatzsteuer-pflichten auslöst, sofern nicht besondereSteuerbefreiungsvorschriften infragekommen.

Die Jagdgenossenschaft kann gegenü-ber dem Finanzamt einmalig erklären,dass sie § 2 Abs. 3 UStG in der am31.12.2015 geltenden Fassung für sämtli-che nach dem 31.12.2016 und vor dem01.01.2021 ausgeführte Leistungenweiterhin anwendet.

Diese Optionserklärung ist spätestensbis zum 31.12.2016 abzugeben. Es han-delt sich um eine nicht verlängerbare Aus-schlussfrist. Die Optionserklärung ist fürsämtliche ausgeübten Tätigkeiten einheit-lich abzugeben. Eine Beschränkung aufeinzelne Tätigkeitsbereiche oder Leistun-gen ist nicht zulässig.

Die Optionserklärung bedarf der Be-schlussfassung der Jagdgenossenschafts-versammlung, es sei denn, dass demJagdvorstand in der Satzung die Verpach-tung als Aufgabe übertragen wurde. DieseMöglichkeit sieht die Mustersatzung nichtvor. Der Jagdvorstand kann allerdings indringlichen Angelegenheiten gem. § 9 Abs.8 der Mustersatzung, ohne Beschlussfas-sung der Versammlung entscheiden.

Hinweis

Die Beiträge auf dieser Seite sindredaktionelle Kurzfassungen vonAusarbeitungen des Verbandsan-walts Markus Keubke. Die vollstän-digen Texte können auf der Internet-seite des Verbandes (interner Teil)eingesehen werden.

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TVJE-Mitteilungen

2 Heft 27 / 07. Oktober 2016

TVJE-PRÄSIDIUMSSITZUNG

Jubiläum und NeuwahlenAussprache zur Umsatzbesteuerung und zu den Beitragsforderungen der Berufs-genossenschaft / Im April 2017 Mitgliederversammlung mit Festvortrag zum 20.Verbandsjubiläum und Neuwahl des Präsidiums

Das Präsidium des TVJE befasstesich am 27. September 2016 auf seinerSitzung in Erfurt unter Leitung von Prä-sident Peter Leicht mit mehreren aktuel-len Themen der Verbandsarbeit sowieersten Vorbereitungen der Mitglieder-versammlung 2017.

Zur Umsatzbesteuerung der Jagdge-nossenschaften und der Beitragserhe-bung der Berufsgenossenschaft fandeine ausführliche Aussprache statt. Ver-bandsanwalt Markus Keubke geht mitzwei Beiträgen in diesem Heft auf diemit beiden Themen verbundenen brisan-ten Probleme ein (auf der Internetseiteist dazu eine Langfassung einzusehen).

Am 1. April wird in Erfurt im Rahmender Messe „Reiten-Jagen-Fischen“ dieMitgliederversammlung stattfinden. Hö-hepunkte werden ein Festvortrag zum20. Gründungsjubiläum des Verbandesund die Neuwahlen zum Präsidium sein.

Die Mitglieder des Präsidiums bestä-

tigten den Antrag von sieben Jagdgenos-senschaften und einem Eigenjagdbezirkauf Mitgliedschaft im Verband. Der ge-genwärtige Stand beträgt 895 Mitglieder.

Vorgestellt wurde als neue Assistentinder Geschäftsführung Nadine Granath (s.Seite 6). Die nächste Präsidiumssitzungfindet am 10. November im Haus derGrünen Verbände in Erfurt statt.

Jagdpachtzins fürdie Gemeinschaft

TMIL

BundeseinheitlicheHalbautomaten-Regelung

JG MILZ-HINDFELD

Am 23. September 2016 wurde im Bun-desrat beschlossen, im Zusammenhangmit dem „ersten Gesetz zur Änderung desBundesjagdgesetzes“ den Vermittlungs-ausschuss von Bundesrat und Bundestagnicht anzurufen. Dem Entwurf zur Rege-lung für Halbautomaten im Bundesjagd-gesetz wurde damit zugestimmt. Die Ver-öffentlichung der bundeseinheitlichen Re-gelung erfolgt in Kürze. PI

Für Gleichbehandlungdurch Berufsgenossenschaft

BAGJE

Die Bundesarbeitsgemeinschaft derJagdgenossenschaften und Eigenjagdin-haber (BAGJE) tagt am 25./26. Oktober2016 in Oranienburg. Beraten werden sollu.a. über das weitere Vorgehen gegenüberder Berufsgenossenschaft. Der TVJEwird sich in diesem Zusammenhang ge-gen die Ungleichbehandlung der Jagdge-nossenschaften in den alten und neuenBundesländern wenden.

Zur Tagung findet eine Neuwahl desVorstandes statt. Der TVJE hat keinenKandidaten benannt.

Die Jagdgenossenschaft Milz-Hindfeld,Landkreis Hildburghausen, beging am 23.September 2016 ihren 25. Gründungstag.Jagdvorsteher Albert Seifert, Vorstandsvor-sitzender der Agrargenossenschaft Milz,begrüßte unter den Gästen den Präsidentendes TVJE Peter Leicht, Manfred Gundel-wein als Vorsitzenden der Hegegemein-schaft „Thüringer Grabfeld“, Jagdvorste-her Henry Leib von der benachbarten JGRömhild und die Pächtergemeinschaft Mi-chael und Georg Weidinger.

Seifert, der seit Gründung der JG demVorstand angehört und vor 15 Jahren zumVorsteher gewählt wurde, dankte den Mit-gliedern der JG für die Verwendung desJagdpachtzinses zur Unterstützung der Ge-meinden, Kirche und Vereine. Seit andert-halb Jahrzehnten wurden 50.000 Euro be-reitgestellt.

Die JG, der mehr als 400 Mitglieder an-gehören, verfügt über 1.250 ha Feld und150 ha Wald. Sie gehört seit 2002 demTVJE an. Peter Leicht, der den Festvortraghielt, würdigte die ehrenamtliche Arbeit derVorstandsmitglieder, Kassierer und Kas-senprüfer. Die Wahrung der Eigentümer-rechte stehe im Mittelpunkt der Interessen-vertretung durch den Verband, betonteLeicht und forderte dazu auf, unberechtig-ter Kritik an der Jagd entgegenzutreten.

Die Pächtergemeinschaft, die seit Grün-dung der JG in Milz und Hindfeld die Jagdausübt, kann auf eine ansprechende Jagd-strecke sowie erfolgreiche Verhinderungvon Wildschäden in den landwirtschaftli-chen Kulturen verweisen. Jäger HelmutBusch ergänzte den Bericht mit gelunge-nen Tier- und Naturaufnahmen. Abge-schlossen wurde die Festsitzung im Dorf-gemeinschaftshaus mit einem Auftritt desMännerchores von Milz und einem vonden Pächtern gesponserten Wildschwein-braten. PI/JV

NACHRUF

Prof. Dr.-Ing.Karl-Friedrich Thöne

8 Heft 27 / 07. Oktober 2016

Herausgeber: Thüringer Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbezirkinhaber e.V.Geschäftsstelle: Alfred-Hess-Str. 8, 99094 Erfurt, Tel. 0361 2 62 53-250E-Mail: [email protected]; www.tbv-erfurt.de/tvje.htmPräsident: Peter Leicht; Geschäftsführer: Detlef Sommer (V.i.S.d.P.)Redaktion: Werner Wühst; Seligenstädt 12, 07554 Gera; Tel. 036695 2 14 78E-Mail: [email protected]; Druck: Förster & Borries GmbH & Co. KGFür fehlerhafte Angaben wird keine Haftung übernommen.Auflage: 1.200 Expl. Heft 28 erscheint im Dezember 2016.

Impressum

Neue Mitglieder des TVJELandkreis SömmerdaEJB Erbengem. Hortsch-KempelUnstrut-Hainich-KreisJG HollenbachErfurtJG Möbisburg-RhodaKreis Weimarer LandJG Pfiffelbach/WersdorfIlm-KreisJG GehrenSaale-Holzland-KreisJG Bobeck-WaldeckLandkreis Saalfeld-RudolstadtJG AltenbeuthenLandkreis HildburghausenJG GerhardtsgereuthTeil-JG Ebenhards

Prof. Dr. Karl-Friedrich Thöne ver-starb am 15. Juli 2016, drei Wochenvor seinem 60. Geburtstag. Der lang-jährige Leiter der Abteilung LändlicherRaum und Forsten im Thüringer Land-wirtschaftsministerium war dem Thü-ringer Verband der Jagdgenossenschaf-ten und Eigenjagdbezirkinhaber engverbunden und hielt sowohl zu dessenGründungsvorsitzenden Helmut Her-cher wie auch zu Präsident Peter Leichtengen Kontakt. Er nahm als Gast anTVJE-Mitgliederversammlungen sowieNeujahrsgesprächen des Präsidiumsund weiteren wichtigen Zusammen-künften, wie an der Unterzeichnungvon Vereinbarungen zur Bejagung derSchwarzwildbestände, teil.

Im Nachruf des Ministeriums wurdesein berufsständisches und gesellschaft-liches Engagement gewürdigt. So warer stellvertretender Vorsitzender desVerwaltungsrates von ThüringenForstund des Aufsichtsrates der ThüringerLandgesellschaft mbH und Mitglied desStiftungsrates der Stiftung NaturschutzThüringen.

Seine wissenschaftliche Arbeit kon-zentrierte sich auf die Lehrtätigkeit amLehrstuhl für Bodenordnung und

VERBANDSLEBEN

Thomas Bernsteinlegte Ehrenamt nieder

Thomas Bernstein, langjähriges Mit-glied des Präsidiums des TVJE, legte zurPräsidiumssitzung am 19. Mai 2016 mitsofortiger Wirkung aus gesundheitlichenGründen sein Ehrenamt nieder. PräsidentPeter Leicht dankte ihm für seine enga-gierte Mitarbeit und wünschte ihm für sei-ne Gesundheit sowie als Landwirt und Jä-ger alles Gute.

Bernstein ist Geschäftsführer der AgrarGmbH Zur Schmücke, Oberheldrungen,und Inhaber eines Eigenjagdbezirkes.

TVJE-Mitteilungen

Landentwicklung der Technischen Uni-versität München. Überregional wirkteer auch als Präsident des DeutschenVerbandes der Geodäten (DVW). Hierbefasste er sich u. a. mit der Notwendig-keit der Verringerung des Verbrauchs anlandwirtschaftlich genutzten Flächen.

Als im Landwirtschaftsministeriumzuständig für die drei Thüringer Ämterfür Landentwicklung und Flurneuord-nung habe er sich große Verdienste fürdie Entwicklung des ländlichen Raumeserworben.

Prof. Dr. Thöne war eine engagierte,fachlich kompetente Persönlichkeit. DerTVJE hat seiner Frau und der Familiesein Beileid bekundet. Er wird ihm einehrendes Andenken bewahren.

Das Präsidium

NACHRUF

Konrad ScheringerMit Konrad Scheringer verstarb am 16.

August 2016 im 77. Lebensjahr ein Land-wirt und Agrarpolitiker, dessen Lebens-weg bereits in den 1950er Jahren aus sei-ner bayerischen Heimat in die DDR führ-te. Hier studierte er, arbeitete zunächst inder LPG Döllstedt und wurde Vorsitzen-der der LPG Großfahner sowie nach derWende Vorstandsvorsitzender der Agrar-genossenschaft. Von 1994 bis 2003 warer Abgeordneter des Thüringer Landtagesund Agrarsprecher seiner Fraktion PDS.Seit 2004 übt seine Nichte Johanna Sche-ringer-Wright, promovierte Agrarwissen-

schaftlerin, diese Funktion aus.Konrad Scheringer, selbst Jäger, betei-

ligte sich nach der Wende in seiner Regi-on westlich von Erfurt an der Gründungmehrerer Jagdgenossenschaften undwar Jagdvorsteher in Großfahner. Er un-terstützte den TVJE bei seinen politi-schen Forderungen im Landtag und warfür den Verband jederzeit ein Ansprech-partner. Sein Sohn Niko ist seit mehre-ren Jahren Mitglied des Präsidiums desTVJE.

Das Präsidium des TVJE hat seinemMitglied Niko Scheringer und der Fami-lie sein Mitgefühl ausgesprochen undwird Konrad Scheringer in dankbarerErinnerung behalten. Das Präsidium

Mitteilungen des Thüringer Verbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbezirkinhaber e.V.

Liebe Leser,wir sollten keine Illusionen über un-sere Gegner haben. Selbst ernannteTier- und Naturschützer werden dieJagd stets attackieren und versuchen,Teile der Bevölkerung gegen sie auf-zubringen. Derzeit sind es besondersdie Landwirte, die den ideologischmotivierten Angriffen extremer Grup-pierungen ausgesetzt sind. Wider bes-seres Wissen wird pauschal von Mas-sentierhaltung und Pflanzengift geze-tert, und leider beteiligen sich daranauch Politiker einer der gegenwärti-gen Thüringer Regierungsparteien.

Wenn die Diskussion um ein geän-dertes Thüringer Jagdgesetz auch erstim kommenden Jahr Regierung undParlament wieder intensiver beschäf-tigen wird, so müssen wir uns aufständige Versuche einstellen, die Jagdund damit die Rechte der Eigentümereinzuschränken.

Allein auf die Vernunft einiger Poli-tiker zu setzen, reicht nicht aus. Wirsollten, wo immer die Jagd wiederzeit die Landwirtschaft diskredi-tiert wird, unseren Gegnern nicht dasFeld überlassen. Peter Leicht

Präsident

Seite 2 Bericht von der Präsidiumssitzung / 25 Jahre JG Milz-HindfeldSeite 3 Jagdstrecken im 10-Jahres-VergleichSeite 4 „Ackergaul“ Niko Scheringer will Bauernpräsident werdenSeite 5 Stiftung Lebensraum engagiert sich für ArtenschutzSeite 6 Termine GIS-Seminare und Winterschulung / PersonalieSeiten 7/8 Rechtsfragen / Nachrufe / Neue Mitglieder / Impressum

JagdvorsteherDer Thüringer

Heft 277. Oktober 2016

7. Jahrgang

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Inhalt

Blühstreifen inAndisleber FlurExkursion der Stiftung Lebensraum e.V. mitLandwirten, Jägern und Naturschützern.Wir stellen den 1990 gegründeten Verein vor (S. 5).