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Inhalt Seite Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW 06 2012 www.gew-thueringen.de Südthüringer Bildungstage Seite 9 GEW-Schulleiter- Tagung Seite 15. Erfolgreiche BPR-Wahl Seite 3 Schule in Not GEW Aktuell Info Michaele Sojka 7 Herbert GEWöhnlich 8f. Südthüringer Bildungstage 9 Tarifverhandlungen 14 Schule Erfolgreiche BPR-Wahl 3 Neueinstellung 4f. Schule in Not 6 AG Förderschulen 7 Rechtsstelle Urlaubsanspruch 10 Weiterbildung und Arbeitszeit 10 Aus den Kreisen 11f. Tipps und Termine Lesepeter 2 GEW-Schulleitertagung 15 Jahrestagung 15 Fortbildungsreihe 16 Gedenkstättenfahrt 16

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Ausgabe 06/2012 der thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW

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Inhalt Seite

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW

062012

www.gew-thueringen.de

SüdthüringerBildungstage

Seite 9

GEW-Schulleiter-Tagung

Seite 15.

Erfolgreiche BPR-Wahl

Seite 3

Schule in Not  GEW Aktuell

Info Michaele Sojka 7

Herbert GEWöhnlich 8f.

Südthüringer Bildungstage 9

Tarifverhandlungen 14

  Schule

Erfolgreiche BPR-Wahl 3

Neueinstellung 4f.

Schule in Not 6

AG Förderschulen 7

  Rechtsstelle

Urlaubsanspruch 10

Weiterbildung und Arbeitszeit 10

  Aus den Kreisen 11f.

  Tipps und Termine

Lesepeter 2

GEW-Schulleitertagung 15

Jahrestagung 15

Fortbildungsreihe 16

Gedenkstättenfahrt 16

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thüringer zeitschrift 06/2012

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Herausgeber:Gewerkschaft Erziehung und WissenschaftLandesverband Thüringen im DGBHeinrich-Mann-Straße 22 • 99096 ErfurtTelefon: (03 61) 5 90 95 - 22 • Fax: (03 61) 5 90 95 - 60E-Mail: [email protected] • Internet: www.gew-thueringen.deE-Mail an die Redaktion: [email protected] Verantwortliche Redakteurin: Kathrin VitzthumRedaktionsschluss: 10.05.2012Herstellung: PROOF Maik Stock „Druckproduktion“ Charlottenstraße 3 • 99096 ErfurtTelefon: 03 61/5 41 87-58E-Mail: [email protected] • Internet: www.proof-ef.deGestaltung: awosDesign. Nadine Sowa • www.awosdesign.deLayout: PROOF Druckproduktion. Loreen Scheit • www.proof-ef.deE-Mail: [email protected]

Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 02 vom 01.04.2011Manuskripte und Beiträge:Die in den einzelnen Beiträgen wiedergegebenen Gedanken entsprechen nicht in jedem Falle der Ansicht des GEW-Vorstandes oder der Redakteure. Die Beschlüsse des Vor-standes sind verbindliche GEW-Meinungen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. In den Textbeiträgen gilt die männliche Anredeform für beide Geschlechter, wenn nichts anderes ausgewiesen ist. Bei allen Veröffentlichungen behält sich die Redaktion Kürzungen vor. Manuskripte und sonstige Zuschriften für die Redaktion der thüringer zeitschrift (tz) werden an die Adresse der Geschäftsstelle erbeten. Einsendeschluss für Beiträge ist immer der 10. des Vormonats.Bezugspreis:Der Bezugspreis für die tz beträgt ab 01. Januar 2002 für Nichtmitglieder 1,80 Euro pro Einzelexemplar zuzüglich Porto, das Jahresabo (11 Hefte) – davon eine Doppelausgabe – 18,50 Euro zuzüglich Porto. Das Jahresabonnement kann drei Monate vor Ablauf des Kalenderjahres gekündigt werden. Erfolgt bis zu diesem Zeitpunkt keine Kündigung, wird das Abo um ein Jahr verlängert. Die Lieferung erfolgt gegen Vorkasse an die GEW-Wirtschaftsdienst GmbH, DKB Bank Berlin, Kto.-Nr.: 1005400559, BLZ: 12030000.Die Abo-Gebühr für Mitglieder der GEW Thüringen ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Kurznachrichten

Was waren das für spannende Wochen: Kommunal- und Bezirks-personalratswahlen in Thüringen, die Veröffentlichung des Berichts der Schäfer-Kommission zum fehlerhaften Umgang mit dem NSU (Nationasozialistischer Untergrund), der gravierende Mängel in der Zusammenarbeit der zuständigen Behörden ausmacht, ein fatales Verständnis von Demokratie im Zusammenhang mit den Verboten der Occypy-Veranstaltungen in Frankfurt und nicht zu vergessen, ein schwer zu verdauendes Finalspiel der Champions-League, dass einmal mehr deutlich macht, wer wagt, gewinnt nicht immer. Und sollten Sie bisher nicht gewagt haben, ihre Anmeldung zum Sommertreffen abzuschicken: Bis zum 18. Juni haben Sie noch Zeit (www.gew-thueringen.de/Sommertreffen.html.)

Eine erste Analyse der Onlinebefragung finden Sie auf Seite 6, die Einschätzung zur geplanten Neueinstellung in den Thüringer Schuldienst auf den Seiten 4 und 5. In den GEW-Kreisverbänden ist einiges los, was genau, lesen Sie auf den Seiten 11 bis 13. Hinweise auf interessante Veranstaltungen inner- und außerhalb der GEW Thüringen werden auf den Seiten 15 und 16 gegeben.

Einen schönen Sommeranfang wünscht herzlichstKathrin Vitzthum

Im Juni 2012 erhält den LesePeter das Jugendbuch:Catherine Bruton

Der Nine-Eleven-Junge

Ben denkt fast aus-schließlich in Man-ga-Bildern, die er unentwegt zeichnet. Er lebt, solange die Mutter in der Klinik ist, weil sie den Tod des Vaters bei 9/11 nicht verarbeitet hat, bei den Großeltern. Sein Vetter Jed kommt dazu und beide wer-den in Atem gehal-ten durch die quirlige Nachbarin Prit, deren Familie aus Pakistan stammt. Ihre Fantasie

und die Vorurteile der Nachbarn setzen eine anwachsende Spirale von Bedrohung, Unterstellungen, Mordvermutungen und einer Entführung in Gang, die zu explodieren droht.

Aus dem Englischen von

Dietmar Schmidt

Baumhaus 2011

395 Seiten

14,99 €

ab 12 Jahre

(für sehr gute Leser ab 11)

ISBN:

978-3-8339-0032-7

www.gew-thueringen.de/LesePeter.html

Juni - unsere Jubilare!

LesePeter

Titel, Vorname, Nachname Ort, Alter Prof. Dr. Werner Mögling Erfurt, 86Rosemarie Schmidt Niedertrebra, 82Ursula Hemmerling Weimar, 81Christa Albert Starkenberg - Posa, 80Edith Rundnagel Eisenach, 80Prof. Dr. Ing. Günter Fuchs;Ilmenau, 75Maria Kramer Artern, 75Prof. Dr. Helmut Greiner Jena-Cospeda, 75Heiderose Blasko Arnstadt, 70Erika Manthey Pfaffschwende, 70Erika Reinold Roßleben, 70Heidrun Schecke Gotha, 70Heidemarie Ebenhöh Altenburg, 65Heidemarie Luthardt Mürschnitz, 65Hiltrud Lautensack Gleichamberg, 65Ursula Rothe Altenburg, 65Renate Uebner Buchholz, 65Lothar Pillat Seelingstädt, 65Ursula Ulbrich Meuselwitz-Mumsdorf, 65Ulrich Frielinghaus Zella-Mehlis, 65Liane Lindig Neustadt an der Orla, 65Jürgen Keller Langenroda, 65Christine Krause Ilmenau, 65

Vorwort

IMpREssuM

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tzMit Respekt vor dem Wahlergebnis und der daraus entstehenden Ver-antwortung, aber auch mit Stolz und Freude betrachten wir die Ergebnisse der GEW-Kandidat/-innen bei den Bezirkspersonalrats-wahlen. Der jahrelange Einsatz für die Interessen der Beschäftigten und das beharrliche Bohren der be-rühmten dicken Bretter gipfelte am 23. April 2012 in einem überwälti-genden Vertrauensbeweis der Lehrer/-innen, Erzieher/innen und SPF:

In drei Schulamtsbereichen (Mittel-thüringen, Nordthüringen und West-thüringen) hat die GEW die absolute Mehrheit bei der Sitzverteilung in den Bezirkspersonalräten erreicht. In Südthüringen wurde hinsichtlich der Wählerstimmen in fünf von sechs Gruppen eine komfortable Mehr-heit für die GEW errungen, durch das Hare-Niemeyer-Verfahren zur Mandatsberechnung ergibt sich in diesem Schulamt jedoch eine Sitz-verteilung von 10:10. Im Schulamt Ostthüringen entstand aufgrund der Sitzverteilung in den Gruppen der Arbeitnehmer, der Beamten und in der Gruppe der Regelschulen – hier gab es freie Listen – ein eher diffe-renziertes Bild.

Nach den Wahlen fanden in allen Schulämtern die konstituierenden Sitzungen statt. In vier von fünf Be-zirkspersonalräten an den Staatlichen Schulämtern stellt die GEW von nun an die Vorsitzenden:

Manfred Bühler im SSA Mittelthü-ringen, Andreas Heimann im SSA Westthüringen, Jutta Kirchner im SSA Nordthüringen und Peter Schindler im SSA Ostthüringen.

Im SSA Südthüringen wurde auf-grund der oben beschriebenen Sitz-verteilung per Los entschieden. Dort werden Kollegen aus anderen Ver-bänden den Vorsitz stellen und die gewählten GEW-Personalräte trotz allem ihr Ohr immer an den Pro-blemen der Beschäftigten haben und diese kompetent vertreten.

Die GEW-Übergangspersonalräte haben die Mehrfachbelastung nicht gescheut und so den Übergang von elf auf fünf Schulämter verantwortungs-voll gemeistert und die Beschäftigten auch in diesen schwierigen Zeiten vertreten. Das verstehen wir als GEW unter Gerecht – Engagiert – Wirksam:

Auch in komplizierten Zeiten für die Beschäftigten wahrnehmbar und kompetent streitbar zu sein. Den Vorsitzenden und den Vorstandsmit-gliedern in den Bezirkspersonalräten sei an dieser Stelle herzlich gratuliert

und gedankt für das Engagement in den Wahlvorbereitungen. Für die nun anstehenden Aufgaben wünschen der Vorsitzende Torsten Wolf und die Beschäftigten in der Landesgeschäfts-stelle der GEW Thüringen viel Kraft und maximale Erfolge.

Gedankt sei im Besonderen allen ausgeschiedenen Personalräten und Personalrätinnen, die nicht wieder antraten oder nicht wiedergewählt wurden. Einige von ihnen haben zum Teil die letzten 20 Jahre ehrenamtlich ein herausragendes Engagement für die von ihnen vertretenden Beschäf-tigten geleistet. Sie sind und bleiben die Stützen einer GEW, die tief ver-innerlicht hat:

Unsere besten Mitarbeiter/innen sind die engagierten Kolleginnen und Kol-legen vor Ort!

Torsten Wolf, Kathrin Vitzthum

GEW-Personalräte nehmen die ihnen übertragene Verantwortung an – IHRE Interessenvertretung

Gerecht – Engagiert – Wirksam

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600 Einstellungen in den Thüringer Schuldienst

Die Planungen zur Vorbereitung des kommenden Schuljahres laufen auf vollen Touren.Bis zum 15. April haben sich wieder hunderte Lehrer/innen und Erzieher/innen in Thüringen zur Einstellung beworben. Bis zum 20. April mussten die Schulen ihren Bedarf melden, seit dem 7. Mai wissen die Schulämter, wie viele Stellen sie besetzen können. Am 4. Juni dann legt das TMBWK Anzahl, Fächer und Schulnummer der Neueinstellungen fest. Ab 29. Juni werden die fünf neu gewählten Bezirkspersonalräte darüber abstimmen. Am 27. August schließlich werden die „Neuen“ eingestellt.

Die Zahl 600 steht dabei im Raum. Können wir wirklich glauben, dass 600 frisch ausgebildete Lehramtsanwärter/-innen nun eine Festanstellung erhalten?

Rechentrick 1 – Wir haben ja schon eingestellt!

Bisher wird nicht deutlich, ob das Haushaltsjahr 2012 oder das Schuljahr 2012/13 als Vergleichsrahmen für die Zahl 600 gilt. Wenn das TMBWK das Haushaltsjahr 2012 als Maßstab anlegt, so hat es bereits 110 Einstellungen (Lehrer/innen und Erzieher/innen!) realisiert (s. Tab. 1).

Nur in der Schulart Förderschule wurde durchgängig in Vollzeit eingestellt. Damit hätten nur noch 490 Bewerber eine Chance auf Festanstellung.

Rechentrick 2 – De Hesse komme!

Das verfassungsmäßig garantierte Recht der freien Berufsausübung gilt für die Lehrer/-innen der BRD nur eingeschränkt. Es ist sehr schwer, als Beschäftigte/r eines Bundeslandes, Beschäftigte/r mit den gleichen Vertragsbe-dingungen in einem anderen Bundesland zu werden. Tarifbeschäftigten wird zum Teil zu Kündigung mit Neubewerbung im Wunsch-land und Beamt/innen zu Geduld geraten.

Schon jetzt liegen mehr als 130 Anträge auf Übernahme in den Thüringer Landesdienst aus anderen Bundesländern zum 01.08.12 vor. (s. Tab. 2)

Allerlei Raum für Rechenakrobatik gegeben

Einstellungen von Erziehern und Lehrern im Schuljahr 2011/2012

Schulart im August 2011 im Februar 2012 Summe

Erzieher/in (Teilzeit 50%, unbefristet) 44 1 45

Erzieher/in (Teilzeit 50%, befristet) 26 14 40

Grundschule 49 41 90

Förderschule 14 4 18

Regelschule 20 14 34

Gymnasium 21 19 40

Berufsbildende Schulen (Fachtheorie) 11 10 21

Berufsbildende Schulen (Fachpraxis) 5 2 7

Thüringer Gemeinschaftsschulen 4 5 9

Gesamtzahl 194 110 304

Nach Thüringen aus: Von Thüringen nach:

Baden-Württemberg 8 4

Bayern 14 6

Berlin 6 5

Brandenburg 5 5

Bremen 1 -

Hessen 38 5

Niedersachsen 15 6

NRW 4 3

Rheinland-Pfalz 7 2

Saarland 1 -

Sachsen 18 6

Sachsen-Anhalt 7 10

Mecklenburg-Vorpommern - 2

Schleswig-Holstein - 3

SUMME 134 57

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Nachtrag

Auf der Pressekonferenz am 9. Mai 2012 kündigte Minister Matschie an, für 2012 ein Stellenvolumen von 600 zu schaffen. Davon sind echte Neueinstellungen von 310 Lehrer/innen und 70 Erzieher/innen geplant. Weitere 220 Stellen sollen sich aus der Aufstockung aus dem Floating ergeben. Minister Matschie sagte,

damit habe er den Ein-stellungskorridor „massiv erweitert“. Auf Nachfrage erklärte der Minister au-ßerdem, dass im neuen Schuljahr 300 Lehrer/-innen in den Ruhestand gehen. „20 Jahre Schul-politik lassen sich nicht in 2 Jahren korrigieren“, kommentiert der Mini-ster seine Ankündigung zur Personalentwicklung in den Schulen.

Kathrin Vitzthum

Am Ende

Es ist zu erwarten, dass mit den Einstellungszahlen ordentlich jongliert werden wird.

Herr Busch (tlv) und Herr Kaczmarek (tlz), die rechte und die linke Faust des Matschie-Bashing-Duos, forderten 500 Neueinstellungen laut Koalitionsvertrag ein, die GEW mit fundiertem Zahlenmaterial mindestens 700 und Minister Matschie sagte 600 zu. Vielleicht finden sich alle gemein-sam zusammen, um die richtige Stoßrichtung zu finden: das Finanzministerium. Dieses hält dem TMBWK einen rechnerischen Überhang von 1.600 Stellen vor. Wir wissen allerdings, dass rund 1.000 Beschäftigte als Langzeiterkrankte nicht (voll) unterrichten und ca. 600 Stellen von freigestell-ten Altersteilzeitbeschäftigten nicht wiederbesetzt werden

dürfen. Einen Ausgleich verhindert der Finanzminister Dr. Wolfgang Voß. Das muss sich ändern. Dann erhalten die von uns gut ausgebildeten Lehramtsanwärter/innen eine größere Chance, auch in Thüringen eine Anstellung zu finden.

Andreas Stötzer, AG Personalrat

Thüringen attraktiv?

Das TMBWK erwägt, aus diesem Pool mehrheitlich verbe-amteter Lehrer, diejenigen einzustellen, die die hier benötig-ten bzw. begehrten Fächerkombinationen abdecken. Das TMBWK beabsichtigt weiterhin, diese Übernahmen in die zugesagten 600 Neueinstellungen mit ein zu rechnen. Die minimal vollzogenen Tausche in den Thüringer Landesdienst zum 01.02.2012 = 3 ( zum 01.08.2011 = 11) könnten also ausgeweitet werden. Nehmen wir einmal 90 an, so verbleiben nur 400 für wirkliche Neueinstellungen. Diese werden zu „Thüringer Bedingungen“ eingestellt, während die Beamt/innen aus den Alt-Bundesländern ihre Westbezüge auch hier erhalten. Überraschende Reserven

Weder Minister Matschie noch Staatssekretär Merten haben jemals erfasst, welchen Stellenwert das Floating und die damit verbundene Teilzeitverbeamtung für Neueinstellungen im letzten Jahrzehnt hatten. Teilzeit eröffnete einen größeren Einstellungskorridor. Das ist auch jetzt, am Ende des Floatings wieder so. Entgegen der Annahme im TMBWK stürzen sich die Angestellten nicht auf die 90%-Angebote, sondern ver-harren auf dem 80%-Niveau bzw. vereinbaren individuelle Modelle (s. Tab. 3).

Über die Motive unserer Kolleginnen und Kollegen kann man nur spekulieren. Vielleicht haben sich die Älteren an eine geringere Pflichtstundenzahl und etwas mehr Freizeit gewöhnt und haben ein auskömmliches Einkommen. Der Verzicht dieser Kolleginnen und Kollegen eröffnet dem TMBWK einen zugegebenermaßen kleinen, aber unverhofften Korridor!

Schulart Anzahl der Angebote gem . Floatingvereinbarung vom 12.5.2009 mit KM Müller

Anzahl der Annahmen

Regelschule (+ TGS) 1112 537

Gymnasien, Gesamtschulen (+TGS) 817 490

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age Erste Ergebnisse der Online-Umfrage der GEW

Schulen sind ein Abbild der gesellschaftlichen Entwick-lung. Das wird besonders deutlich, wenn man die verschie-denen Entwicklungsprozesse von der Kaiserzeit bis heute betrachtet, die Schule durchlaufen hat. Von daher haben die pädagogischen Berufe in den Schulen, die Lehrer/innen, Erzieher/innen und Sonderpädagogischen Fachkräfte (SPF), schon immer die besondere Aufmerksamkeit der Politik, der Presse und vor allem der GEW.

In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass sich die Arbeitssituation der Lehrer/innen, Erzieher/innen und SPF an den Schulen zuspitzt. Die GEW Thüringen hat auch deshalb Personalentwicklungsverhandlungen mit dem TMBWK aufgenommen, um die Arbeits- und Personalsi-tuation an den Schulen zu verbessern. Um auch Sie an den Verhandlungsinhalten zu beteiligen, haben wir eine Online-Umfrage zur Arbeitssituation der Thüringer Lehrer/innen, Erzieher/innen und SPF sowie zur Personalsituation an den Thüringer Schulen gestartet. Nach gut sechs Wochen ziehen wir eine erste Bilanz. Mehr als 1.700 Pädagogen und Pädagoginnen und jede/r fünfte Schulleiter/in haben die umfangreichen Fragen beantwortet. Dafür mein ganz persönlicher Dank. Das wir jede/n zehnten Beschäftigten im staatlichen Schuldienst erreicht haben, zeigt, wie zentral die in der Befragung aufgeworfenen Themen an den Schulen sind. Mit Ihrer Beteiligung haben Sie uns wichtige Informationen und ein Instrumentarium an die Hand gegeben, mit welchen wir als Ihre GEWerkschaft Ihre Interessen gegenüber der Landesregierung und der Öffentlichkeit

vertreten können. Und auch die GEW-Personalräte können dies jetzt noch besser. Wir stellen fest, dass die Pädagoginnen und Pädagogen an den Thüringer Schulen sich in einer Aus-nahmesituation sehen: Thüringer Schulen in Not!

Wie geht es nun weiter? Wir haben der Ministerpräsidentin, dem Bildungsminister und allen Landtagsfraktionen angeboten, die Ergebnisse bei ihnen vorzustellen, zu diskutieren und mögliche Lösungen zu besprechen. Erste Zusagen hierfür liegen bereits vor, wir werden Sie in der nächsten tz über die Ergebnisse informieren. Auch in Personalversammlungen diskutieren wir mit Ihnen zusammen die Ergebnisse und leiten Forderungen daraus ab. Laden Sie uns hierfür ein, ein/e Vertreter/in der GEW wird kommen.

In den nächsten Wochen und Monaten werden wir auch die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren. Sie sind zugleich Grundlage unserer Personalentwicklungsverhandlungen mit dem TMBWK, als Ergänzung unserer vorhandenen Verhandlungs-strategie. Und, falls die Landesregierung die prekäre Situation an den Schulen weiterhin nicht zur Kenntnis nimmt und die Haushaltskonsolidierung vor die notwendige Verbesserung der Personalsituation an den Schulen stellt, wir werden sie mit unseren Mitteln an ihre Verantwortung gegenüber der Thü-ringer Bildungspolitik und den in den Schulen beschäftigten Pädagoginnen und Pädagogen erinnern. Auch im Wahljahr.Auf Ihre GEW ist Verlass.

Torsten Wolf

Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Befra-gung Ende Mai für Sie aufbereitet, als Broschüre aufgelegt bzw. auf unserer Homepage für Sie zum Herunterladen bereit gestellt. Was wir jetzt schon sagen können ist:

1. Die Thüringer Lehrer/innen, Erzieher/innen und SPF möchten als Pädagogen und nicht als Kultusbürokraten arbeiten. Viele schätzen den Zeitaufwand für die nichtpä-dagogische und dienstlich veranlasste Arbeit so hoch ein wie die Arbeit am und für das Kind/den Jugendlichen.

2. Lehrer/innen, Erzieher/innen und SPF haben über-wiegend schlechte Erfahrungen mit Abordnungen und Versetzungen gemacht und wünschen sich eine Aner-kenntnis der zusätzlichen Belastungen (insbesondere Fahrzeiten) durch den Dienstherren. Ältere Beschäftigte lehnen weitere Abordnungen und Versetzungen ab.

3. Thüringer Pädagogen haben ein, entgegen dem Bundestrend, eher gutes Verhältnis zu den ihnen anvertrauten Kindern, deren Eltern, den Kollegen, Kolleginnen und Vorgesetzten.

Als gesundheitsgefährdend nehmen sie eher anderes wahr. Sie wünschen sich mehr Ruhe an den Schulen und weniger Vorgaben durch das Ministerium. Sie wollen und brauchen eine stärkere Unterstützung von Schulpsychologen und Schulsozialarbeitern, die sie in ihrer Wirkung als zu weit von der Schule entfernt wahrnehmen.

4. Die räumliche und sächliche Ausstattung wird als be-friedigend bis genügend wahrgenommen. Zum Teil zeichnen die Beschreibungen ein erschreckendes Bild der tatsächlichen Situation an den Schulen, welche als eine durch Mangel geprägte beschrieben werden muss.

5. Durch den hohen Altersdurchschnitt der Lehrer/innen, Erzieher/innen und SPF kommt es zu krankheitsbe-dingten Unterrichtsausfall, der nicht mehr kompensiert werden kann. Gut ein Drittel war in den letzten Jahren schon mindestens einmal langzeiterkrankt, auch minde-stens ein Drittel gibt als Ursache an, schon einmal von Burn-Out betroffen gewesen zu sein. Die Beschäftigten wünschen sich mehr Angebote und mehr Information zur Gesundheitsprävention seitens des Dienstherren.

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tzIn der Februarausgabe der tz erschien ein Interview mit der bildungspolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion DIE LINKE, Michaele Sojka. Seit 19 Jahren ist sie GEW-Mitglied und im Kreis Altenburg aktiv.

Nun hat Michaele Sojka die Stichwahl bei den Kommu-nalwahlen gewonnen und ist von nun an Landrätin in Al-tenburg. Dafür wünschen wir ihr viel Erfolg und die nötige Kraft. Und als GEW wünschen wir uns selbstverständlich, dass die Bildungspolitik auch jetzt noch eine große Rolle in ihrem Amt spielt.

Man könnte es auch anders sagen: Gut zu wissen, dass eine engagierte Kämpferin für die Bildung ab dem 1. Juli, dem Tag der Amtsübernahme, die Geschicke im Altenburger Land leitet.

Peter Schindler und Wolfram Boide haben Michaele Sojka im Namen des GEW-Kreisverbandes bereits zur Wahl gratuliert. Die Redaktion und die Landesgeschäftsstelle der GEW Thüringen schließen sich den Glückwünschen an.

Kathrin Vitzthum

Zur letzten AG-Beratung am 15. Mai standen neben dem Erfahrungsaustausch zum Einsatz im Gemeinsamen Un-terricht (GU) die Neuerungen der Verwaltungsvorschrift zur Organisation des Schuljahres 2012/13 im Mittelpunkt.Nach wie vor ist der Einsatz im GU nicht zufriedenstel-lend. Eine kontinuierliche Arbeit wird durch ständigen Wechsel des Personals erschwert. Notwendige Materi-alien und zusätzliche Räume für die individuelle Förde-rung fehlen. Gut läuft es dort, wo Schulleitung und alle Kolleg/innen gemeinsam als Team arbeiten.

In der Verwaltungsvorschrift ist auch die Arbeitszeit für die Sonderpädagogischen Fachkräfte nach dem neuen Arbeitszeitmodell für alle festgeschrieben. Die Umsetzung könnte schwierig werden, das es noch Klärungsbedarf hinsichtlich der Definition von Fördermaßnahmen (z.B. Betreuung, Aufsicht, u.s.w.) gibt. Der Hauptpersonalrat wird dazu Fragen an das TMBWK stellen.

Im März hatte das TMBWK eine Handreichung zur Medikation von Schüler/innen während der Zeit des Schulbesuch versandt. Dort sind die Voraussetzungen für das Verabreichen von Medikamenten genau beschrieben. Jedoch: Vorschriften und Hinweise sind noch nicht die Umsetzung in der Praxis.

Die AG Förderschulen setzt sich für gute Arbeitsbedingun-gen in den Förderschulen und im Gemeinsamen Unterricht ein. Unterstützung erfähren wir auch durch die Vertretung in den Personalräten. Aber die beste Grundlage ist, wenn wir die Situation vor Ort kennen. Daher brauchen wir Ihre Unterstützung. Bitte berichten Sie uns von Ihren po-sitiven Erfahrungen, die wir als gelungene Beispiele gern weitergeben wollen, aber schreiben Sie uns auch, wo es Schwierigkeiten gibt.

Die GEW Thüringen ist im Beirat für Inklusion und dessen Untergruppen vertreten. Dort bietet sich z. B. die Gelegen-heit, Fragen und Probleme direkt anzusprechen. Nutzen Sie diese Möglichkeit, indem Sie sich bei uns melden:

Petra Rechenbach, Referentin der GEW Thüringen,Tel.: 03 61 - 5 90 95 23, E-Mail: [email protected]

Heike Winzer, AG-Leiterin Förderschulen Tel.: 03 61 - 3 79 46 81, E-Mail: [email protected]

Adriane Pache, Hauptpersonalrat beim TMBWK Tel.: 03 61 - 3 79 46 81, E-Mail: [email protected]

Heike Winzer, AG-Leiterin Förderschulen

Michaele Sojka (GEW) gewinnt Stichwahl im Altenburger Land

Von der Bildungspolitikerin zur Landrätin

AG Förderschulen

GEW Aktuell

Der Betriebsverband der FSU Jena und die Landesse-niorenvertretung der GEW Thüringen trauern um ihr langjähriges Mitglied Dr. Gregor Schwirtz. Er verstarb am 17.04.2012 im Alter von 78 Jahren.

Kollege Dr. Schwirtz arbeitete aktiv im Betriebsverband mit und setzte sich für die Belange unserer Mitglieder im Landesseniorenvorstand ein. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Nachruf Dr. Schwirtz

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GEW Aktuell

Herbert GEWöhnlich

Her mit den Radatten!

Zwanzig Milliarden Überschüsse vagabundieren in den Safes der Ge-setzlichen Krankenkassen herum. Ich sehe die Glubschaugen der Lobbyisten der Pharmabranche, der Apotheker, Ärzteschaften und Klinikbetreiber förmlich auf den Geldhaufen stieren und die gierig knöchernen Hände danach ausstrecken. Wie konnte es nur soweit kommen?

Zu viel Geld!

2010 sagten Regierungsstellen den finanziellen Zusammenbruch des Ge-sundheitssystems voraus. Daraufhin sah sich der damalige Gesundheitsmi-nister Rösler gezwungen, bei den oben genannten Grabschern zu kürzen. Gleichzeitig erhöhte das Mitglied der Steuersenkerpartei die Abgaben für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Kurz darauf war Deutschland dummerweise wieder Exportweltmeister, jammerte über Fachkräftemangel, erfreute sich fallender Arbeitslosenzahlen und hat nun ein Problem mit zu viel Geld bei den gesetzlichen Krankenkassen.

Als erste Lobbygruppe standen die Klinikbetreiber auf der Matte und drohten in NRW mit Protesten. Das kommt im Wahlkampf gar nicht gut, so dass Jetzt-Gesundheitsminister Bahr den Krankenhäusern locker 350 Mille zusagte. Zur gleichen Zeit brummte er den Arbeitnehmern eine Erhöhung der Beiträge zur Pflegever-sicherung auf.

Und doch kann auch er sich ein Le-ckerli für die gesetzlich Versicher-ten vorstellen – die Aussetzung bzw. Abschaffung der Praxisgebühr. Das finde ich toll! Diese Gebühr wurde 2004 von der rheinischen Frohnatur Ulla Schmidt eingeführt, damit die Deutschen nicht immer aus Jux und Dollerei im Wartezimmer schunkeln gehen. Denn unerhörte 17 Mal pro Jahr würde der Durchschnittsdeutsche

die Praxen stürmen. Allerdings stellte sich nun heraus, dass nicht nur der persönliche Besuch, sondern auch Anrufe beim Arzt, Verlängerung von Rezepten usw. mitgezählt wurden.

Vom Arztbesuch wirklich abgehalten hat die Praxisgebühr nur Empfänger von ALG II und Obdachlose, auch wenn sie wirklich krank waren, so wie die meisten anderen Praxisbesucher. Diese Praxisgebühr spült zwar jährlich 2 Mrd. Euro in die Krankenkassen-kassen, verursacht aber in den Praxen ca. 4.100 Euro Kosten, insgesamt 360 Millionen pro Jahr. 150.000 Kassen-ärzte wollen die Gebühr los werden – ich auch! Doch der gesundheits-politische Sprecher der CDU/CSU, Jens Spahn, meint dazu: „Die Leute sollen merken, dass Gesundheit nicht umsonst ist.“

Weiß der denn nicht, dass der Großteil der 176 Mrd. Euro (2010) im öffent-lichen Gesundheitssystem durch uns Beitragszahler und die Arbeitgeber erbracht wird? Hat er sich als poli-tisch Verantwortlicher schon einmal gefragt, warum davon im Jahr 2010 fast 41 Mrd. für Verwaltungskosten drauf gingen?

Weiß er, dass von den Beiträgen 2008 ca. 5,3 Milliarden Euro auf die Personalkosten der etwa 140.000 Mitarbeiter, 569 Millionen Euro für Pensionen, Zusatzrenten und Alters-versorgung, 545 Millionen Euro für Beiträge an Krankenkassenverbände und Vereine, 131 Millionen Euro für Werbung, 77 Millionen Euro für Reisekosten, 23 Millionen Euro für Dienstwagen drauf gingen? Und weiß er, dass aus unseren Beiträgen 2009 auch der Chef der TK ein jährliches Grundgehalt von 271.000 Euro, DAK-Chef Rebscher etwa 235.000 Euro, BEK-Chefin Fischer etwa 203.000 Euro und GKV-Spitzenver-bands-Vorstandsvorsitzende Pfeiffer 226.250 Euro plus Altersversorgungen erhielten? (Quelle: Wikipedia)

Weiß er, dass die Krankenkassen alle Sozialversicherungsbeiträge (inkl. Ren-te) der Arbeitnehmer einziehen, dafür 17.000 Sozialversicherungsfachange-stellte beschäftigen müssen, nur weil das Adolf 1942 so festgelegt hat?

Weiß er, dass in bürokratieüber-bordenden Rabattverhandlungen der gesetzlichen Krankenkassen mit Pharmaunter-nehmen 2011 ca. 16.400

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Unsere Entscheidung, die Südthüringer Bildungstage in verschiedenen Regionen des neuen SSA Südthüringen anzubieten, fand großes Interesse bei den Beschäftigten. Alle Südthüringer Bildungstage waren mit jeweils ca. 50 interessierten Beschäftigten gut besucht.

Hier konnten alle GEW-Kandidaten für die BPR- Wahlen während der jeweiligen Veranstaltungen mit Beschäftigten aus ihrer neuen Region ins Gespräch kommen. Besonderes Interesse fanden die konkreten Schwerpunkte des GEW-Personalentwicklungskonzeptes. Die neuen Regelungen im ThürPersVG wurden nicht nur von den ÖPR-KollegInnen, sondern von allen KollegInnen mit Interesse aufgenommen.

Alle Themen wurden durch unsere GEW-Kandidaten re-feriert mit Unterstützung von Bärbel Brockmann in ihrer Funktion als GEW-Referatsleiterin für Angestellten- und Beamtenpolitik und Marcel Helwig, Katja Ludwig, Marlis Bremisch, Nadine Hübener von der Jungen GEW.

Bei den Fragen, die uns beschäftigen, wurden inhaltlich regional unterschiedliche Themenschwerpunkte gesetzt und bearbeitet, so z. B. in Eisfeld viele Probleme zur Ausgestaltung der Mehrarbeit. In Suhl ging es um entstandene bzw. mög-

licherweise entstehende Probleme im Zusammenhang mit Abordnungen oder Versetzungen und die Kooperations-möglichkeiten von Regelschulen und berufsbildenden Schulen. In Rudol-stadt wurde sowohl die Diskussion zum GEW-Personalentwicklungskonzept weiter vertiefend geführt und viele Fra-gen zur Ausgestaltung des Unterrichtes an berufsbildenden Schulen diskutiert als auch ein Angebot zum Thema Au-tismus – Verhaltensunterstützung inte-ressiert genutzt. In Meiningen wurden zusätzlich verschiedene Probleme in der Ausgestaltung des Gemeinsamen Unterrichtes erörtert. FAZIT: Wir sollten im Ergebnis der gemeinsamen Bildungstage in ver-schiedenen Regionen des neuen SSA Südthüringen über eine Neuauflage mit aktuellen Themen nachdenken!

Das Vorbereitungteam

GEW Aktuell

Südthüringer Bildungstage

Verträge zwischen 153 Krankenkas-sen und 151 Arzneimittelherstellern geschlossen werden mussten?

Und weiß er, dass sich 2011 über 638.000 Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherungen nicht einmal mehr die Beiträge leisten konnten und mit insgesamt 1,2 Mrd. Euro im Rückstand blieben?

Jens Spahn (geb. 1980) sollte dies als gesundheitspolitischer Sprecher wissen.

Er sollte als Mitglied der Regierungspar-tei genauso wie Minister Daniel Bahr (geb. 1976) an verantwortlicher Stelle dafür sorgen, dass unsere Beiträge auch unserer Gesundheit zu gute kommen. Immerhin sind beide gelernte Bank-kaufmänner. Sie sollten dies jetzt tun und nicht erst, wenn sie altersmilde gestimmt sind wie Nobbi Blüm.

Bei den genannten Zahlen wird deut-lich, dass die Praxisgebühr nur unter „ferner liefen“ zu Buche schlägt, aber

die Ärmsten fern der ärztlichen Versorgung hält. Deshalb gehört sie abgeschafft, die 10 Euro pro Quartal müssen bei den Beitrags-zahlern bleiben, meint

Ihr Herbert GEWöhnlich!

Foto: N. Hübener

Foto: J. Röder

Fotos: N. Hübener

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Aus der Rechtsstelle§§§

Ich bin als Erzieher im Hort tätig. Mein Arbeitgeber hat mich aufgefordert, an einer Weiterbildungsmaßnahme teil-zunehmen. Selbstverständlich habe ich die Weiterbildung, die teilweise in meiner Dienstzeit und teilweise außerhalb meiner Dienstzeit stattfand, wahrgenommen. Besteht die Forderung meines Arbeitgebers zu Recht, dass ich die Zeit nacharbeiten soll, in der ich die Hortkinder wegen der Weiterbildung nicht betreuen konnte?

Heike Kandraschow

Altersdiskriminierungsfreier Urlaubsanspruch

Weiterbildung und Arbeitszeit

BAG fällt Urteil

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Junge GEW

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Apolda

Die GEW Apolda lädt zum Wandern ein

Gemeinsam wollen wir uns in die schöne Umgebung von Apolda begeben. Treffpunkt ist am 15. Juni 2012, 15:00 Uhr am Sportplatz in der Aue. Es geht dann durch die Utenbacher Schweiz zur Einkehr im Gasthof Busch in Utenbach.Nähere Informationen bei der Anmeldung, die notwendig ist, um die Gaststätte „vorzuwarnen“.Verkürzte Strecken oder nur der Gasthof sind auch möglich.Anmelden unter [email protected] oder 0 36 44 - 55 39 77 bis 07. Juni 2012

Doris Hüttenrauch

Jubiläumsfeier

Der Kreisverband der GEW Weimar lädt seine Jubilare und alle Mitglieder zu einer festlichen Veranstaltung ein.

Termin: Mittwoch, 27. Juni 2012, 17:30 UhrOrt: Seniorenresidenz Azurit Ernst-Busse-Straße 29, Weimar-Schöndorf

Anmeldung schnellstmöglich unter Tel./Fax: 0 36 43 - 20 28 40

Ganztagesfahrt

Die Seniorinnen und Senioren laden herzlich ein zur Ganz-tagesfahrt nach Sondershausen. Dort stehen eine Schlossbe-sichtigung und der Besuch des Possen auf dem Programm.

Termin: Donnerstag, 19. Juli 2012

Für die Teilnahme wird ein Unkostenbeitrag von 40 € fällig. Bitte meldet euch verbindlich an unter 0 36 43 – 20 28 40.

Hanni OgorekKV Weimar

Anmerkung zu den Bezirkspersonalratswahlen

Puhhh... die Wahlen der Bezirkspersonalräte sind geschafft, die konstituierenden Sitzungen haben stattgefunden und nun müssen sich die neuen Personalräte noch finden… besser zusammenfinden.

Diese, für die GEW Thüringen nicht ganz bedeutungslosen Wahlen, waren ein großer Erfolg. Er zeigt uns, das die Arbeit, die GEW Personalräte geleistet haben, von den Beschäftigten bemerkt, beachtet und geschätzt werden. Ich möchte aber hier keine Auswertung der Wahlen vornehmen. Das sollen andere, weitaus kompetentere Mitglieder tun.

Mein Anliegen ist es, mich im Namen des GEW Kreis-verbandes Erfurt, bei Bärbel Brockmann, Andreas Stötzer, Mandy Puffert und Kathrin Vitzthum ganz herzlich für die Wahnsinnsunterstützung in der Vorbereitung, Planung und Durchführung des Wahlkampfes zu bedanken. Ich weiß, es war ganz bestimmt nicht immer einfach, darauf zu dringen, dass die Terminleiste eingehalten werden soll. Die Erstellung von Flyern mit Fotos löste Diskussionen aus, ebenso die Auf-stellung der Listen oder auch die notwendigen Zuarbeiten zu inhaltlichen Problemen… und immer wieder waren es Bärbel und Andreas, die nicht locker gelassen haben. Auch auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen, haben sie immer wieder gemahnt und selbstverständlich auch persönlich geholfen und unterstützt. Der Wahlkampf war bestimmt einer der besten, den wir bisher auf die Beine gestellt haben und daran haben die oben Genannten einen ganz großen Anteil.

Auch die Mitglieder des Kreisverbandes Erfurt haben sehr gute Arbeit geleistet. Sie sind kompetent und sachlich aufgetreten und haben die GEW als starken Partner für die Lehrerinnen und Erzieherinnen präsentiert. In den verschie-denen Veranstaltungen waren sie an der Vorbereitung und Durchführung von Schulungen und Beratungen beteiligt.

Allen, die zum Gelingen des Wahlkampfes zur Wahl der Bezirkspersonalräte beigetragen haben, ein herzliches Dan-keschön und viel Erfolg in der weiteren Arbeit.

Heike TilchVorsitzende des GEW Kreisverbandes Erfurt

Weimar

Erfurt

Altenburg

Sommerfest

Ein langes und arbeitsreiches Schuljahr geht zu Ende. Zeit einmal etwas zu entspannen. Der GEW-Kreisvorstand Alten-burger Land lädt seine Mitglieder zum Schuljahresabschluss zu einem gemütlichen Beisammensein ein.

Wann: 11. Juli 2012, ab 15:00 UhrWo: GEW- Kreisbüro in 04617 Primmelwitz Nr. 14a

Eine Voranmeldung ist dringend erforderlich bis 20. Juni 2012 an: [email protected]

Peter Schindler, Vorsitzender

Nordhausen

Am Donnerstag, dem 21. Juni 2012 findet wie immer im Sonneneck/Gehege Nordhausen unser Treffen der Vertrau-ensleute, Ansprechpartner und interessierten GEWler statt. Wir planen unter anderem die nächste Studienfahrt im Herbst und hören Neues nach den BPR- Wahlen.

Beginn der Veranstaltung ist 15:30 Uhr.Katrin Greiner

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§§§ Aus den Kreisen

Seniorenfahrt

So sehen Sieger aus !Von diesem bekannten Werbeslogan wollten sich 16 Se-nioren der Seniorengruppen des KV Ilmkreis der GEW aus Ilmenau und Arnstadt bei einer Reise vom 12.4.2012 bis 15.04.2012 in die tschechische Republik überzeugen.Während es in den Städten und Dörfern in Grenznähe zu Deutschland noch etwas trist aussah, konnten wir auf unserer Fahrt nach Mlada Boleslav feststellen, dass die Ortschaften und die Infrastruktur immer besser wurden, je weiter wir in das Land vorankamen.

In Mlada Boleslav angekommen erlebten wir eine sehr schöne Stadt, die von der Einwohnerzahl nur relativ wenig größer ist als Ilmenau oder Arnstadt, geprägt von einer Symbiose aus Altstadt und Modernität. Insbesondere waren wir von der Lebendigkeit in dieser Stadt beeindruckt.

Das ist natürlich sehr stark zurückzuführen auf das wesent-liche Ziel unserer Reise, den dort ansässigen Großbetrieb „SKODA-AUTO“ , der auch obenstehenden Werbeslogan kreiert hat. Für uns war am nächsten Tag durch persönliche Kontakte zu diesem Betrieb eine Betriebsbesichtigung organisiert. Wir erlebten eine beeindruckende Führung in deutscher Sprache durch die Produktionsbereiche Ge-triebeproduktion, Motorenproduktion und „Fabia“-Pro-duktionsstrecke. Mit vielen Robotern ausgerüstet werden die Fahrzeuge in modernen Produktionshallen mit einer überzeugenden Logistik produziert. Das Werksgelände ist so riesig, dass eine Besichtigung eines nur relativ kleinen Teils nur mit Hilfe von Bussen erledigt werden kann, um eben von einer Werkshalle zur anderen zu gelangen. Das wird auch dadurch deutlich, dass allein am Standort Mlada Boleslav von SKODA 26000 Menschen beschäftigt werden, die zum großen Teil aus einer weiten Umgebung jeden Tag mit Bussen ihren Arbeitsplatz erreichen.. Darüberhinaus gibt es noch die kleineren Standorte Vrchlabi und Kvasiny. Insgesamt werden die Modelle „Fabia“, „Oktavia“,“Superb“, „Yeti“,“Roomster“ und“Citigo“ produziert.Den Abschluss der Besichtigung bildete das gerade im Umbau befindliche Automuseum, wo wir einen Abriss der Firmengeschichte seit 1895 erleben konnten.

Heute ist SKODA eine äußerst erfolgreiche Tochter von „VW“. In dieser Zusammenarbeit sind sowohl der Erfolg von SKODA, wie auch durch „VW“ gesetzte bestimmte Grenzen begründet. Am nächsten Tag besuchten wir auf einer kleinen Reise durch Mittelböhmen die mit dem Prädikat „UNESCO-Weltkulturerbe“ ausgezeichnete frührere Silber-bergbaustadt Kutna Hora, wo wir auch wieder Altstadt und Industrialisierung nebeneinander sahen. Für die Menschen gibt es Erwerbsmöglichkeiten im alten Maschinenbaubetrieb „CKD“, dem brandneuen taiwanischen Elektronikunter-nehmen „FOXCON“ und auch in dem uns trotz Nichtrau-cherstatus beindruckenden „PHILIP-MORRIS“-Betrieb, indem der größte Teil der in Europa verkauften Zigaretten hergestellt wird. Im Vorbeifahren sahen wir in diesem relativ engen Bereich noch den ebenfalls ganz neuen Betrieb von Toyota-Peugeot-Citroen (TPCA) in der Nähe von Kolin. Da kam dann schon der Gedanke auf, dass es Ostdeutschland gut tun würde, wenn solche Investitionen auch kämen. Da macht das Industriegebiet „Erfurter-Kreuz“ eher einen be-scheidenen Eindruck, obwohl wir als Ilmkreisbewohner sehr zufrieden darüber sind.

Den Abschluss dieses Tages bildete ein Rundgang durch den schönen Kurort Podebrady.

An den Abenden waren Gemütlichkeit und Geselligkeit durch Restaurantbesuche und eigenes Musizieren garantiert.Am vierten Tag fuhren wir zufrieden nach Hause und da-mit schloss sich der Kreis zur gewählten Überschrift dieses Beitrages.Interessenten melden sich bitte bei Karl-Heinz Gömer unter 0 36 77-6 11 65.

Karl-Heinz Gömer

Foto: K.-H. Gömer

Foto: K.-H. Gömer

Ilmkreis

Bitte vormerken

Liebe Mitglieder des GEW-Kreisverbandes Ilmkreis, am 12. Oktober 2012 findet im Hotel „Tanne“ in Ilmenau unser Herbstball statt. Bitte merkt Euch diesen Termin schon einmal vor. Nähere Informationen erhaltet Ihr im September von den Vertrauensleuten und in der Septemberausgabe der tz oder in unserem Büro. Wir freuen uns auf Euer Kommen.

Der Kreisvorstand

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Aus den Kreisen

Mitglieder- und Seniorenfahrt 2012

Die traditionell stattfindende Busfahrt des GEW-KV Schmalkalden-Meiningen führt die Teilnehmer in diesem Jahr in die Umgebung des neuen Schulamtsbereichsstand-ort Südthüringen. Einzelheiten werden während der Fahrt bekannt gegeben.

Soviel vorweg: Die Abfahrt am 25. August 2012 erfolgt von den Busbahnhöfen Meiningen (8:15 Uhr) und Schmal-kalden (9:00 Uhr) nach Zella-Mehlis. Zwischeneinstiege z.B. in Wasungen oder Schwallungen sind nach vorheriger Absprache möglich. Am Standort der Müllverbrennungsanlage erfolgt von 10:00 Uhr bis ca. 12:00 Uhr eine fachkundige Führung durch die Anlage. Danach besteht die Möglichkeit für ca. zwei Stunden individuell die Suhler Innenstadt zu erkunden.Ab 14:00 Uhr werden alle Teilnehmer zu Einblicken und Durchblicken in die Räumlichkeiten des GAZ eingeladen.

Auf dem anschließenden Heimweg zunächst nach Rohr halten wir am neuen Schulamtsstandort Südthüringen in Suhl. Letzte Station der Busfahrt ist Rohr. Im Gasthaus „Kloster Rohr“ werden weitere Jubilare unseres Kreis-verbandes durch den Vorstand geehrt und es besteht die Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen.

Gegen 19:15 Uhr sind die Teilnehmer wieder am Bus-bahnhof Meiningen bzw. 20:00 Uhr in Schmalkalden am Busbahnhof.

Während die Fahrt für GEW-Mitglieder kostenlos ist, dürfen Nichtmitglieder für 15.- € mitfahren. Im Übrigen erfolgt die Berücksichtigung für die Fahrt in der Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen, bis der Bus voll belegt ist.

Anmeldeschluss für die Fahrt ist Mittwoch, der 15.08.2012.

Euer Kreisvorstand

Schmalkalden-Meiningen

Kyffhäuserkreis Jena-Saale-Holzland

Die diesjährigen Auszeichnungsveranstaltungen für die Jubilare (25-, 40-, 50- und 60-jährige Mitgliedschaft), Vertrauensleute und Senioren im Kyffhäuserkreis finden am Lehrertag in zwei Orten statt:

- in Sondershausen am 13. Juni 2012 ab 16:00 Uhr im“JUVENTAS“, Güntherstraße 26/27 und

- in Artern ebenfalls am 13. Juni 2012 ab 16:00 Uhr im Ratskeller in Artern.

Karl-Eike Walter

Achtung GEW-Senioren

Auf zur Heidecksburg am 15. Juli 2012, um 15:00 Uhr sehen wir im Sommertheater von Lope de Vega „Tumult im Narrenhaus“. Abfahrt ab Jena, um 13:00 Uhr am VolksbadKosten: ca. 25,- pro Person (inkl. Bus) Rückmeldung bis 30.06.2012 an Eva Lehmann: 0 36 41 - 37 33 38.

Voller Erwartung machten wir – Sabine Bühl, Dagmar Schlüter, Elke Seiffart, Hildegard Hofmann, Renate Schwarz, Reiner Karg und Wolfram Boide – uns am 3. Mai auf den Weg nach Hamburg. Den sonnigen Nachmittag nutzten wir für eine gemeinsame Stadtrundfahrt. Es war ein be-sonderes Erlebnis, diese pulsierende Großstadt mit all den markanten Gebäuden und Plätzen zu sehen und die riesigen Baumaßnahmen wahrzunehmen.Gut ausgeruht und gestärkt brachte uns der Bus am näch-sten Morgen ins Messegelände. Individuell oder in kleinen Gruppen hat sich jeder über die Messeangebote der Sen Nova informiert, interessante Gespräche geführt und etwas für die geistige und körperliche Fitness getan. Dabei fanden wir so manche Anregung für unsere Arbeit in den Kreisver-bänden. Der Grundtenor „Ja zum Alter“ zog sich durch alle thematischen Veranstaltungen. Der demografische Wandel in unserem Land erfordert:- der drohenden Altersarmut entgegenzuwirken,- Wohn- und Lebensqualität zu verbessern durch Anpassung

in den eigenen vier Wänden bzw. bezahlbare Seniorenheime anzubieten,

- Stärkung des freiwilligen Engagements der älteren Men-schen und Schaffung entsprechender Rahmenbedin-gungen/Seniorentrainer, Fachkräfte für Seniorenarbeit.

Beeindruckt haben uns die zahlreichen Tanz- und Sport-angebote der Hamburger Vereine, die pure Lebensfreude bis ins hohe Alter spüren ließen.

„Einmischen – Mitmischen“ trifft voll für unsere Arbeit in der GEW zu.

Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen in der Landesgeschäftsstelle, die diese Fahrt so prima organisiert haben. Ein Dankeschön sagen wir auch unserem Busfahrer Holger (Bus, Kurier und Mietwagen Service Olaf Hocke & Maik Schirmer GbR Erfurt), der uns stets sicher und flott voran brachte und Tipps für Ausflüge und Sehens-würdigkeiten mitgab.

Im Namen der Reisegruppe, Margit Fremde, KV Suhl

Bundesseniorenmesse in Hamburg – Wir waren dabei!

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Tarifverhandlung zum Entgelttarifvertrag für angestellte LehrkräfteGEW will Verhandlungen mit der TdL wieder aufnehmen

Aktion

Die Tarifrunde im Bereich der Länder im Jahr 2011 war insgesamt erfolgreich. Allerdings war es nicht gelungen, den für angestellte Lehrkräfte so wichtigen Entgelt-tarifvertrag (L-Ego) abzuschließen. Für die GEW ist dieser Tarifvertrag nach wie vor ein zentrales Ziel neuer Verhandlungen. Seit Anfang des Jahres führt die GEW daher Gespräche mit Vertretern der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) und den Landesministern.

Vom 21. bis 23. Mai 2012 fand nun in Potsdam die Klausurtagung der TdL statt, in der unter anderem über den von der GEW gestellten Antrag entschieden werden sollte. Auf dem Platz vor dem Potsdamer Lustgarten fand schließlich eine öffentlichkeitswirksame Aktion statt. An zwei großen Ballons wurde ein Transparent mit der Aufschrift „Sagen Sie JA! Tarifvertrag für 200.000 Lehrkräfte“ gehisst (siehe Fotos).

Ergebnis

Die Hoffnung der GEW, dass die Vertreter/innen der Länder die Verhandlungsaufforderung annehmen, hat sich nicht erfüllt. Um die Interessenvertretung der rund 200.000 an-gestellten Lehrkräfte nicht vollends vor den Kopf zu stoßen, hat die TdL offenbar vor, statt einer Verhandlung Gespräche anzubieten. Die GEW zeigt sich enttäuscht ob dieses Ergeb-nisses. Den angestellten Lehrkräften wird damit weiterhin der tarifliche Schutz verwehrt. Hinzu kommt, dass es durch die verschiedenen Richtlinien nur im Bildungsbereich für die gleiche Tätigkeit eine schlechtere Eingruppierung für alle neuen Bundesländer gibt.

Fazit

Für die angestellten Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen heißt dies, in der nächsten Tarifrunde zum TV-L gemeinsam und massiv für ihre Interessen einzutreten. Nur so kann diese Ungerechtigkeit beseitigt werden.

Hintergrund

Bereits nach dem bis 2006 geltenden Bundesangestellten-tarifvertrag (BAT) galt die Vergütungsordnung für die Be-schäftigten im öffentlichen Dienst nicht für Lehrkäfte. Deren Eingruppierung fand und findet nach sog. Lehrerrichtlinien statt, deren wohl größter Nachteil ist, dass sie einseitig vom Arbeitgeber erlassen und jederzeit geändert werden können. Die Richtlinien der TdL werden von den Ländern höchst unterschiedlich umgesetzt, daraus ergeben sich erhebliche Differenzen bei der Bezahlung von Lehrkräften. Seit 2006 bringen die Arbeitnehmervertretungen bei den Tarifver-handlungen zu einer neuen Entgeltordnung im TV-L die Forderung ein, auch die Eingruppierung von Lehrkräften verbindlich zu regeln. Bisher wurde diese Forderung jedoch von Seiten der Arbeitgeber ignoriert. Für das Tarifgebiet Ost gilt nach wie vor § 2 Nr. 3 des Änderungstarifvertrages Nr. 1 zum BAT-O, der als tarifvertragliche Regelung auf die Lehrerrichtlinien verweist. Solange diese Regelung nicht gekündigt ist, besteht für die Beschäftigten in den östlichen Bundesländern zum Thema Entgeltordnung Friedenspflicht. Die GEW wird die Entscheidung, ob sie von dem 2011 vereinbarten Sonderkündigungsrecht Gebrauch macht, auch vor dem Hintergrund treffen, wie die TdL auf die erneute Verhandlungsaufforderung reagiert. Die Tarifgewerkschaften haben vereinbart, dass die GEW die Verhandlungsführung für die Lehrkräfte hat.

Kathrin Vitzthum in Zusammarbeit mit Ilse Schaad und Ulf Rödde

Foto: K. Herschelmann

Foto: K. Herschelmann

GEW Aktuell

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Schule im Wandel

JAHRESTAGUNG

GEW-Schulleitertagung in Erfurt

Schulleiterinnen und Schulleiter haben eine verantwor-tungsvolle Aufgabe, sie sind die Schnittstelle zwischen ihren Lehrerkollegien und den Schulämtern. Der Umgang mit dem Schulgesetz und den Verordnungen gehört ebenso dazu wie die konkrete Umsetzung und Entwicklung von Schulkonzepten.

Die Onlinebefragung der GEW Thüringen hat ergeben, dass die Arbeitsbelastungen gestiegen sind und die Per-sonalsituation an den Schulen überwiegend nicht zufrie-denstellend ist. Wir wollen die Ergebnisse der Befragung genauer untersuchen und gemeinsam mit Schulleiterinnen und Schulleitern der Frage nachgehen, wie Schule sich

gewandelt hat und welchen Herausforderungen sie sich jetzt stellen muss. Neben der Problemanalyse wird es auch darum gehen, gemeinsam Perspektiven für eine moderne Schulpolitik zu entwickeln.

Termin: 5. Juli 2012Zeit: 13 bis 17:30 UhrOrt: Erfurt, Haus Dacheröden

Weitere Informationen finden Sie auf www.gew-thuerin-gen.de. Eine persönliche Einladung folgt.

Vorstandsbereich Bildungspolitik

Leichte Sprache – Unterstützte Kommunikation – Schwarz-lichttheater

vom 25. – 27. Oktober 2012im Tagungshaus „Wildbad“ in Rothenburg ob der Tauber

Vorträge, Workshops und Kurse in ‚Leichter Sprache‘von Donnerstag, 25. Oktober 2012 (15 Uhr), bis Samstag, 27. Oktober 2012 (14 Uhr):

Prof. Dr. Gregor Renner (Katholische Hochschule Freiburg):Unterstützte Kommunikation

Dr. Burkard Möring-Plath (Ev. Georgskirchgemeinde, Dortmund):Wahrnehmung und Kommunikation bei dementiell er-krankten Menschen

Uwe Morga und Andreas Seelig (Don Bosco Haus e.V., Mölln):Unterstützte Kommunikation in der Erwachsenenbildungmit Menschen mit „Komplexer Behinderung“

Nadine Rüstow (Humboldt-Universität zu Berlin):Leichte Sprache

Prof. Dr. Karl-Ernst Ackermann (Gesellschaft Erwachsenen-bildung und Behinderung e.V.):Kommunikation und Selbstbestimmung in der Erwach-senenbildung

Anmeldeschluss ist der 20. Juni 2012

Informationen zum Programm und zur Anmeldung erhal-ten Sie unter www.geseb.de (Stichwort „Tagungen“) oder [email protected] oder bei der Gesellschaft Erwachsenenbildung und Behinderung e.V., Deutschland Postfach 870228, D-13162 Berlin, Tel. 030/49907060

Übernachtung mit Vollverpflegung: 150.- € im Einzelzim-mer / 130.- € im DoppelzimmerTagungsgebühren: für Teilnehmer: 90.- €, für Mitglieder der GEB: 65.- €, für Menschen mit Behinderung: 45.- €

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Termine, Tipps

Verständigung und Kommunikation im Erwachsenenalter

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nTermine, Tipps

Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen

Gedenkstättenfahrt der DGB Jugend Thüringen

Aufgepasst! Die Fortbildungsreihe für Studierende, Lehramtsanwärter/innen und Junge Lehrer/innen geht weiter:

12. bis 16. August Gedenkstätte KZ Auschwitz

Termin: 14. Juli 2012 / 10 bis 16 UhrOrt: Landesgeschäftsstelle der GEW, Heinrich-Mann-Str.22, 99096 ErfurtLeitung: Andrea Silz, Beraterin für pädagogische Förde-

rung vespa Gotha

Verhaltensauffälligkeiten nehmen immer mehr zu. Ihnen zu begegnen und dabei die Professionalität zu bewah-ren, ist eine Aufgabe von Pädagog/innen, die gerade Berufseinsteiger/innen nicht leicht fällt. Daher werden im Workshop Methoden der Konfliktbewältigung und Gesprächsführung vorgestellt und erprobt.

ThillM-Aktenzeichen: M-TH-F-100001-11100034Akkredidiert für Lehrer/innen im Thüringer Schuldienst

Anmeldungen bitteper Fax: 0361 – 590 95060per E-Mail [email protected] Post GEW Thüringen, Heinrich-Mann-Str. 22, 99096 Erfurt

Anmeldeschluss: 10. Juli 2012

Die Teilnahme an den Fortbildungen ist für GEW-Mitglieder kostenfrei. Nichtmitglieder zahlen einen Beitrag von 10 Euro.

Außerdem in der Fortbildungsreihe:13.10.2012 Klassen leiten08.12.2012 Elterngespräche führen

Im KZ Auschwitz-Birkenau starben mehr als 1 Million Menschen. Ermordet von Nazis, weil sie nicht in eine rassistische Ideologie passten, die das Arische über alle anderen Menschen stellte. Unsere Verantwortung heute liegt darin, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, versuchen zu begreifen, welche Verbrechen die NS Diktatur begangen hat.

Wir wollen ein Leben ohne Rassismus, Diskriminierung und die extreme Rechte. Dafür müssen wir uns ein-setzen!

Um Geschichte zu begreifen, ist es hilfreich, zu den Orten zu fahren, wo sie geschah. Deshalb wollen wir mit euch eine Gedenkstättenfahrt nach Oswiecim unternehmen. Neben Füh-rungen durch die ehemaligen Kon-zentrationslager sind auch geplant:

• Ein Zeitzeugengespräch• Recherchearbeit• Workshop zum Thema „Dänische Ju-

den – Rettung vor der Vernichtung“• Treffen mit polnischen Gewerk-

schafter_innen• ggf. Stadtbesichtigung von Krakau

Die Anmeldung bitte schnellstmöglich bis zum 11. Juni 2012 bei der DGB-Jugend Thüringen.

www.wie-willst-du-leben.de